DE2343043C3 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einfüllen von Kohle mittels einer Zwangseintragsvorrichtung,
insbesondere von vorgetrockneter und/oder vorerhitzter Kohle und/oder von Kohle mit einem hohen Anteil
en flüchtigen Bestandteilen, in die Kammern einer Verkokungsofenbatterie,
bei dem vor dem Einfüllen der Kohle die Kammern gasdicht verschlossen und in den
Kammern ein Unterdruck erzeugt wird und bei dem während des Einfüllens der Kohle die entstehenden
Füllgase abgesaugt werden.
Beim Einfüllen von Kohle in die Kammern von Verkokungsofenbatterien,
das in der Regel mit auf der Öfendecke der Verkokungsofenbatterie verfahrbare
Verkokungsofen-Füllwagen erfolgt, entstehen bekanntlich
sogenannte Füllgase, die selbstverständlich nicht ohne weiteres in die Atmosphäre entweichen dürfen,
die vielmehr abgesaugt und gereinigt werden müssen, — was schon auf verschiedene Weise realisiert worden
ist.
Zunächst ist es bekannt (vgl. die DT-OS 21 14 497), die Füllgasabsaugung und -reinigung mittels des Verkokungsofen-Füllwagens
durchzuführen und einen Verkokungsofen-Füllwagen zu verwenden, der mit an die Füllöcher der KarRtnern der Verkokungsofenbatterie
anschließbaren Absaugrobren, einem den Absaugrohren folgenden Sammelrohr, einem dem Sammelrohr
nachgeschalteten Venturiwäscher, einem dem Venturiwäscher
nachgeordneteu, einen Absetzbehälter aufweisenden Separator und einem dem Separator nachgeschalteten
Sauggebläse versehen ist Dabei wird dem Venturiwäscher und dem Separator Wasch wasser zugeführt
Im einzelnen wird das Waschwasser in den Separator eingedost und im Kreislauf geführt und werden
dem Waschwasser Benetzungsmittel und Zusätze zur Bindung von Schwefelwasserstoff, z. B. Ammoniak, beigegeben.
Bei der Füllgasabsaugung und -reinigung mittels des Verkokungsofen-Füllwagens ist es auch bereits bekannt
(vgl. die DT-OS 21 14 585), einen Verkokungsofen-Füllwagen zu verwenden, der aus an die Füllöcher
der Kammern der Verkokungsofenbatterie anschließbaren Absaugrohren mit Absaughauben, aus
einer jedem Absaugrohr zugeordneten Zündvorrichtung, aus einem Sammelrohr, aus einem dem Sammeirohr
nachgeschalteten Venturiwäscher und aus einem Separator mit einem Absetzbehälter und einem nachgeschalteten
Sauggebläse besteht Im einzelnen sind dabei die Zündvorrichtungen mit Piatinkerzen und/oder
-stäben und/oder -netzen und diesen vor- und gegebenenfalls nachgeordneten Brauneisenstäben und/oder
-netzen ausgerüstet
Weiter ist es bekannt (vgl. die DT-OS 14 71 563), die
Füllgasabsaugung über die Gasvorlage oder einen besonderen Absauganschluß vorzunehmen und beim Füllen
besondere, an die Trichter des Verkokungsofen-Füüwagens
angeschlossene Verschlußtrichter dichtend
auf die Füllöcher der Kammern der Verkokungsofenbatterie aufzusetzen.
Schließlich ist das eingangs beschriebene Verfahren bekannt (vgl. die DT-OS 17 71 040). bei dem vor dem
Einfüllen der Kohle die Kammern gasdicht verschlossen und in den Kammern ein Unterdruck erzeugt wird
und bei dem während des Einfüllens der Kohle die entstehenden
Füllgase abgesaugt werden. Damit soll sichergestellt werden, daß die Füllgase tatsächlich nur
dort aus den Kammern der Verkokungsofenbatterie entweichen, wo sie abgesaugt werden.
Allen bekannten Verfahren zum Einfüllen von Kohle in die Kammern einer Verkokungsofenbatterie ist gemeinsam,
daß die Kohle mit nahezu gleichbleibender Einfüllgeschwindigkeit (Masse pro Zeiteinheit in die
Kammern eingetragen wird und daß während des Einfüllens die entstehenden Füllgase nahezu gleichbleibend
(Volumen pro Zeiteinheit) abgesaugt werden. Im Ergebnis ist nach wie vor nicht hinreichend sicher gewährleistet,
daß die Füllgase nicht unkontrolliert und damit ungereinigt in die Atmosphäre entweichen. Ferner
ist nicht sichergestellt daß nicht Flammen aus den Kammern der Verkokungsofenbatterie austreten und
zu Beschädigungen, z. B. des Verkokungsofen-Füllwagens, führen.
Im übrigen sind für das Einfüllen von Kohle in die Kammern einer Verkokungsofenbatterie Zwangseintragsvorrichtungen
bekannt (vgl. die DT-AS 14 71 564). Dadurch sind die zuvor aufgezeigten Probleme einer
Lösung nicht näher gebracht worden.
^s Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde,
das eingangs beschriebene Verfahren zum Einfüllen von Kohle in die Kammern einer Verkokungsofenbatterie
so auszugestalten und weiterzubilden, daß mit
noch größerer Sicherheit, als das bisher der Fall gewesen
ist, verhindert wird, daß die Füllgase unkontrolliert und damit ungereinigt in die Atmosphäre entweichen
und daß Flammen aus den Kammern der Verkokungsofenbatterie austreten.
Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem diese Aufgabe gelöst ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß entweder
die Einfüllgeschwindigkeit der Kohle {Masse pro Zeiteinheit) in Abhängigkeit von der Höhe des Unterdrücken
in den Kammern gesteuert, wird oder daß die Höhe des Unterdruckes in den Kammern geregelt und
als Stellgröße die Einfüllgeschwindigkeit der Kohle (Masse pro Zeiteinheit) herangezogen wird. Die Erfindung
hat erkannt, daß auch dann, wenn mit Unterdruck in den Kammern der Verkokungsofenbatterie gearbeitet
wird, immer wieder Füllgase unkontrolliert austreten, weil unvorhergesehen und unvorhersehbar erhebliche
Mengen an Füllgas entstehen Wonnen, so daß an Stelle des durch die Absaugung erzeugten Unterdrukkes
in den Kammern ein Überdruck entsteht. Um diesen Überdruck und das damit verbundene unkontrollierte
Entweichen der Füllgase in die Atmosphäre bzw. das Austreten von Flammen aus den Kammern der
Verkokungsofenbatterie zu verhindern, wird erfindungsgemäß die Zufuhr an Kohle gedrosselt, wenn die
Höhe des Unterdruckes abnimmt, und zwar entweder durch eine Steuerung der Einfüllgeschwindigkeit der
Kohle in Abhängigkeit von der Höhe des Unterdruckes in den Kammern oder durch eine Regelung der Höhe
des Unterdruckes in den Kammern mittels der Einfüllgeschwindigkeit der Kohle als Stellgröße.
Ergänzend zu der zuvor beschriebenen Lehre der Erfindung, und zwar sowohl in Verbindung mit der Steuerung
der Einfüllgeschwindigkeit der Kohle in Abhängigkeit von der Höhe des Unterdruckes in den Kammern
als auch in Verbindung mit der Regelung der Höhe des Unterdruckes in den Kammern, Einfüllgeschwindigkeit
der Kohle als Stellgröße, kann die Höhe des Unterdruckes in den Kammern geregelt und dabei
als Stellgröße die Absauggeschwindigkeit der Füllgase (Volumen pro Zeiteinheit) herangezogen werden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer schematischen Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 angedeutet und ausschnittsweise, einen über einer Kammer einer Verkokungsofenbatterie angeordneten
Verkokungsofen-Füllwagen,
F i g. 2 angedeutet und ausschnittsweise, einen Fülltrichter eines Verkokungsofen-Füllwagens über einem
Fülloch einer Kammer einer Verkokungsofenbatterie
F i g. 3 angedeutet und ausschnittsweise, einen anderen über einer Kammer einer Verkokungsofenbatterie
angeordneten Verkokungsofen-Füllwagen.
Der in den F i g. 1 und 3 nur schematisch und fragmentarisch
dargestellte Verkokungsofen-Füllwagen 1 dient zum Einfüllen von Kohle, insbesondere von vorgetrockneter
und/oder vorerhitzter Kohle und/oder von Kohle mit einem hohen Anteil an flüchtigen Bestandteilen,
in die Kammern 2 einer insgesamt nicht dargestellten Verkokungsofenbatterie. Das Einfüllen
der Kohle erfolgt über Füllöeher 3, mit denen die Ofendecke 4 der Verkokungsofenbatterie versehen ist.
Im einzelnen weist der Verkokungsofen-Füllwagen 1 Fülltrichter 5 auf, die jeweils mit einer Zwangseintragsvorrichtung
6 versehen sind. In den Ausführungsbeispielen nach den F i g. 1 und 2 ist als Zwangseintragsvorrichtung
6 eine Förderschnecke angedeutet, während im Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 als Zwangseintragsvorrichtung
6 ein Drehteller vorgesehen ist. Die Fülltrichter 5 gehen in teleskopartige Rohre 7 über.
Zwischen jedem Fülltrichter 5 und dem zugeordneten teleskopartigen Rohr 7 ist ein Schieber 8 vorgesehen.
Vor dem Einfüllen der Kohle werden die Kammern 2 gasdicht verschlossen und wird in den Kammern ein
Unterdruck erzeugt. Wenn dann die Kohle eingefüllt wird, so werden die während des Einfüllens der Kohle
entstehenden Füllgase abgesaugt. Dazu sind in den Ausführungsbeispielen nach den F i g. 1 und 3 an den
teleskopartigen Rohren 7 Absauganschlüsse 9 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 erfolgt die
Absaugung der Füllgase zentral, z. B. über die nicht dargestellte Gasvorlage.
Mit Hilfe der Zwangseintragsvorrichtungen 6 wird erfindungsgemäß die Einfüllgcschwindigkeit der Kohle
(Masse pro Zeiteinheit) in Abhängigkeit von der Höhe des Unterdruckes in den Kammern 2 gesteuert. Zusätzlich
wird die Höhe des Unterdruckes in den Kammern 2 geregelt, wobei als Stellgröße die Absauggeschwindigkeit
der Füllgase (Volumen pro Zeiteinheit) herangezogen wird. Zur Steuerung der Einfüllgeschwindigkeit
der Kohle und zur Regelung des Unterdruckes in den Kammern 2 ist in jedem teleskopartigen Rohr 7 ein
Istwertgeber 10 für den Unterdruck in den Kammern 2 vorgesehen. Außerdem ist ein Steuer- und Regelgerät
11 vorhanden, und zwar im Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 und 3 außen an den teleskopartigen Rohren
7 befestigt und im Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 innerhalb des teleskopartigen Rohres 7 vorgesehen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Einfüllen von Kohle mittels einer Zwangseintragsvorrichtung, insbesondere von
vorgetrockneter und/oder vorerhitzter Kohle und/oder von KoIiIe mit einem hohen Anteil an
flüchtigen Bestandteilen, in die Kammern einer Verkokungsofenbatterie,
bei dem vor dem Einfüllen der Kohle die Kammern gasdicht verschlossen und in
den Kammern ein Unterdruck erzeugt wird und bei dem während des Einfüllens der Kohle die entstehenden
Füllgase abgesaugt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfüllgeschwindigkeit
der Kohle (Masse pro Zeiteinheit) in Abhängigkeit von der Höhe des Unterdruckes in den Kam-,mern
gesteuert wird.
2. Verfahren zum Einfüllen von Kohle mittels einer Zwangseintragsvorrichtung, insbesondere von
vorgetrockneter und/oder vorerhitzter Kohle und/oder von Kohle mit einem hohen Anteil an
flüchtigen Bestandteilen, in die Kammern einer Verkokungsofenbatterie, bei dem vor dem Einfüllen der
Kohle die Kammern gasdicht verschlossen und in den Kammern ein Unterdruck erzeugt wird und bei
dem während des Einfüllens der Kohle die entstehenden Füllgase abgesaugt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe des Unterdruckes in den Kammern geregelt und als Stellgröße die Einfüllgeschwindigkeit
der Kohle (Masse pro Zeiteinheit) herangezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Unterdruckes in
den Kammern geregelt und als Stellgröße die Absauggeschwindigkeit der Füllgase (Volumen pro
Zeiteinheit) herangezogen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Unterschreiten
einer vorgegebenen Höhe des Unterdruckes in den Kammern Noteinrichtungen eines zum Einfüllen
der Kohle verwendeten Verkokungsofen-Füllwagens in Betrieb genommen werden.
Priority Applications (2)
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DE2343043B2 DE2343043B2 (de) | 1975-08-28 |
DE2343043C3 true DE2343043C3 (de) | 1976-04-01 |
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Families Citing this family (4)
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1973
- 1973-08-25 DE DE19732343043 patent/DE2343043A1/de active Granted
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1974
- 1974-01-07 GB GB61174A patent/GB1451387A/en not_active Expired
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