DE2339988A1 - Verfahren zum ueberwachen und regeln eines chemischen produktionsprozesses - Google Patents
Verfahren zum ueberwachen und regeln eines chemischen produktionsprozessesInfo
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Description
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DR.-I NG. W. STOCKMAI R, Ae. E. (cauf. inst, of techn ) Telegramme Monopol München
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ROBIN PA 1IKICK RAMIKE
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Calgary, Alberta, Canada
DAVID GEORGE EARL
113 Holland St. Ή.V.,
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Block 6, Apt. 9, '
Calgary, Alberta, Canada
Verfahren zum Überwachen und Regeln eines chemischen Produktionsprozesses
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen und
Regeln der Herstellung eines chemischen Stoffes durch einen chemischen Prozess.
Die Erfindung wurde anhand des Claus-Prozesses entwickelt, bzw. an modifizierten Verfahren dieses Prozesses, der im
wesentlichen der Herstellung von elementarem Schwefel aus einem als "Säuregas" bezeichneten Gasstrom dient. Die
Erfindung ist nachstehend im Zusammenhang mit dem Claus-Prozess beschrieben, kann jedoch ohne erfinderisches Zutun
in Verbindung mit jedem anderen chemischen Prozess verwendet werden.
Die Hauptverwendung des Claus-Prozesses liegt darin, den sauren Gasstrom aus einer Anlage zum Entsäuern von Naturgas
zu bearbeiten. Die Zusammensetzung des Säuregasstroms kann je nach der Zusammensetzung des verarbeiteten Natur-
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n: H. Ai-fhöuser, München 1735'B · Deutsche Bank, München 1 ί-75078 · Postsd-nsHcotiio München ·ΐό21?
gases von Anlage zu Anlage stark schwanken. Auch gehen die Betriebsparameter der Entsäurungsanlage und andere Parameter
wesentlich in die Zusammensetzung des Säuregases ein. Als Beispiel sei ein Säuregas betrachtet, das zu 48 % aus
Schwefelwasserstoff und 50 % aus Kohlendioxid besteht, wobei der Rest aus einem Kohlenwasserstoffgemisch (beispielsweise
Methan und Äthan), Schwefelkohlenstoff, Wasserdampf,
Mercaptanen und anderen Spurenverbindungen besteht. Die
erste Stufe des Prozesses dient der vollständigen oder teilweisen Oxidierung des Säuregases in einer Oxidationseinheit. Die Reaktion kann durch die folgende Gleichung
wiedergegeben werden:
H2S + 3/2 O2 ^ H2O + SO2 (1)
Diese Reaktion wird dabei so geführt, dass ausreichend Schv/efelwasserstoff oxidiert wird, dass der verbleibende
Schwefelwasserstoff und das vorliegende Schwefeldioxid so miteinander reagieren, dass sie eine maximale Ausbeute
an elementarem Schwefel liefern. Diese Reaktion kann durch die folgende Gleichung wiedergegeben werden:
2H2S + SO2 >
2H2O + 3/e S (2)
In dieser Gleichung bedeutet e die mittlere Anzahl von Atomen in einem Molekül des elementaren Schwefels. Die
Reaktion (2) wird im wesentlichen in einer oder in mehreren katalytischen Stufen durchgeführt, wobei Vorrichtungen zum
Kondensieren des Schwefels und zur Wiedererhitzung des Gases zwischen jeder der katalytischen Stufen vorgesehen
sind.
Während der Oxidation laufen eine Reihe von Nebenreaktionen ab. Beispielsweise verbrauchen die Kohlenwasserstoffe,
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Mercaptane und der Schwefelkohlenstoff während der Verbrennung
ebenfalls Sauerstoff. Ausserdem treten Nebenreaktionen auf, bei denen Carbonylsulfid und Schwefelkohlenstoff
gebildet werden:
+ H2S ■— l· COS + H2O (3)
2 + 2H2S * CS2 + 2H2O (4)
Ein Teil dee nach den Gleichungen (3) und (4) gebildeten
Kohlenoxidsulfids und Schwefelkohlenstoff reagieren mit Schwefeldioxid weiter:
2COS + SO2 ^ 2CO2 + 3/e Se (5)
CS0 + SO, » CO- + 3/e Se (6)
Aufgrund der vorstehend genannten Nebenreaktionen unterliegen
die relativen Mengen an Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid spürbaren Schwankungen. In vielen Fällen treten solche
'Schwankungen auch dadurch auf,dass im Prozessablauf Brenner
vorgesehen sind, die das saure Gas verbrennen oder einen abgezweigten Nebenanteil der heissen Abgase des Oxidationsprozesses verwenden.
Das Abgabegas enthält daher ein Gemisch der Produkte der verschiedensten Reaktionen, die während des Gesamtprozesses
auftreten. So können beispielsweise O,7 % Schwefelwasserstoff,
0,6 % Schwefeldioxid, 0,4 % Schwefelkohlenstoff, 0,1 % Kohlenoxidsulfid, 33,0 % Kohlendioxid,
0,5 % Schwefel und der Rest Stickstoff und Wasserdampf vorliegen.
Für die Lösung der folgenden technischen Probleme sind bereits
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eine Reihe von Anstrengungen unternommen worden: (1) Optimierung der Betriebsbedingungen des Claus-Prozesses; (2)
Überwachung des Wirkungsgrades der Schwefelausbeute und der Schwefelumwandlung und (3) aus Gründen des Umweltschutzes
die Schwefelinimission ständig aufzuzeichnen und zu überwachen.
Bekannte Optimierungsverfahren gehen Γη der Regel von der
Messung des H-S/SO^-Verhältnisses im Abgabegas aus und
stellen nach Massgabe dieses Verhältnisses die Luftzufuhr zur Oxidationseinheit so ein, dass dieses Verhältnis so
dicht wie möglich einem Verhältnis 2 : 1 entspricht. Dieses Verfahren weist eine Reihe von Nachteilen auf. Vor allem
kann dieses System nur zum Stellen einer einzigen Variablen der Anlage benutzt werden, nämlich zum Stellen der Gesamtluftaufgäbe,
die in verschiedenen Stufen an verschiedenen Stellen des Prozesses erfolgen kann. Dies Verfahren kann
dagegen nicht dazu dienen, andere Variablen, beispielsweise die Temperatur im Katalysatorbett des Konverters oder die
Betriebstemperatur des Schwefelkondensators, zu verstellen.
Ausserdem ist das so bestimmte Verhältnis Icein Mass—
stab für den Wirkungsgrad der Schwefelausbeute aus dem
Prozess. Wenn der Prozess mit einem Wirkungsgrad von 95 % betrieben wird, kann das Abgabegasverhältnis H_S/SO„
beispielsweise gut 2:1 betragen und auf diesernwert gehalten werden, wobei die Schwefelausbeute dennoch beispielsweise
bis auf 90 % absinken kann, da der Katalysator merklich an Aktivität nachgelassen hat. Schliesslich
bestehen grundsätzliche und berechtigte Zweifel daran, dass ein Verhältnis von 2:1 als Optimum angesehen werden
kann. Vielmehr wird man davon ausgehen müssen, dass unter Berücksichtigung der Betriebsbedingungen das optimale
Verhältnis von Anlage zu Anlage und mit den aktuellen
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Änderungen der Betriebsbedingungen verschieden ist. Ausserdem
ist zu berücksichtigen, dass,wenn man ein Optimum für
die Gesamtanlage, wo immer dieses optimale Verhältnis auch liegen mag, gefunden hat, dieses Optimum doch nicht für
jede der Komponenten des Prozesses bei dem gleichen Wert liegen wird. Schliesslich muss berücksichtigt werden, dass
in den meisten Fällen die Daten für das leitende Verhältnis aus Zwischenproben stammen und entweder verzögert
oder nur mit geringer Genauigkeit zur Verfügung stehen, was auf das nur beschränkt im Handel zur Verfügung stehende
Gerät zurückzuführen ist, wodurch eine erhebliche Regelrelaxation
entsteht.
Die Überwachung des Wirkungsgrades einer Anlage wird in der Regel in der Praxis so durchgeführt, dass man die
Zusammensetzung und den Durchfluss des Säuregases sowie
die Schwefeiproduktion überwacht. Aus diesen Daten wird
nach den Gleichungen des Massenflusses und der Materialbalance der Wirkungsgrad der Anlage berechnet. Auch
dieses Verfahren weist jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. So wird beispielsweise die Zusammensetzung des Aufgabegases
mit Hilfe eines Gaschromatographen bestimmt. Die Anzeige des Gaschromatographen erfolgt verzögert und
nicht kontinuierlich. Ausserdem kann der Produktschwefeldurchsatz nicht mit der erforderlichen Genauigkeit
bestimmt werden.
Die Überwachung der Schwefelimmission erfolgt durch
Analyse des Schlotabgases der Anlage. Dazu werden im Kamin Proben des Verbrennungsabgases genommen, der
Durchfluss durch den Kamin unter Zugrundelegung von
Geschwindigkeits-'Jfemperatür- und Druckmessgeräten bestimmt
und die Probe auf Schwefelverbindungen untersucht. Die Ungenauigkeiten bei diesem Analyseverfahren und die
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Schwierigkeiten dieses Verfahrens liegen in der Schwierigkeit, mit der der Durchfluss durch den Kamin hinreichend
genau bestimmt werden kann. Ausserdem werden in der Regel die Abgasleitungen nicht nur von einer, sondern von mehreren
verschiedenen Schwefelaufbareitungsanlagen in einen einzigen Kamin gegeben, so dass es nicht möglich i3t, eine
bei der Kaminabgasanalyse festgestellte Schwefelimmission
einer bestimmten Aufbereitungsanlage zuzuordnen.
Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Überwachen und Regeln zu schaffen, unter dessen Führung beliebige regelbare Prozessvariable chemischer
Prozesse, beispielsweise des Claus-Prozesses, so gestellt werden können, dass durch den Einfluss dieser
Variablen der Prozess optimiert werden kann. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Überwachungsverfahren
zu schaffen, mit dem auch der Wirkungsgrad des Prozesses bzv/. die Ausbeute an Prozessprodukt
möglich ist. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahrenjzum Überwachen und Regeln chemischer
Prozesse zu finden, das sich allein analytischer Mittel zur Erstellung der Optimierungs- bzv/. Wirkungs·-
gradinformation bedient, so dass der Benutzer von dem
nach dem Stand der Technik unumgänglichen Zwang befreit ist, die Gesamtheit der Betriebsdaten zusammenzustellen
oder ein mathematisches oder chemisches Modell des Gesamtprozesses zu entwickeln.
Zusammengefasst liegt der Erfindung also die Aufgabe zugrunde, ein System zum Überwachen und Regeln chemischer
Produktionsprozesse zu schaffen, mit dem genau, schnell und kontinuierlich Optimierungs-, Wirkungsgrad-, Produktions-
oder Immissioninformation erhalten werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren zum Überwachen
und Regeln eines chemischen Prozesses vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man eine erste Probe an
einer Ausgangsstelle aus dem chemischen Prozess nimmt, dass
"man diese Probe chemisch so behandelt, dass man alle Probenkoiuponenten,
die ein erstes chemisches Element enthalten, das selbst ein Bestandteil des chemischen Prcduktstoffes
ist, in eine chemische Verbindung überführt, ohne der Probe dieses erste Element zuzusetzen, und dass man alle Probenkomponenten,
die ein zweites chemisches Element enthalten, das selbst kein Bestandteil des Produktstoffes ist und dessen
Flussrate an der Ausgangsstelle des Prozesses praktisch gleich seiner Flussrate am Eingang des Prozesses ist, in eine
chemische Verbindung überführt, ohne der Probe dieses zweite chemische Element zuzusetzen, dass man das Konzentrationsverhältnis
der beiden chemischen Verbindungen misst und daraus das Verhältnis der Anzahl der Atome der beiden
Elemente bestimmt, in dem diese in der Probe vorliegen, und dass man eine regelbare Prozessvariable nach Massgabe
des so bestimmten Verhältnisses in der Weise ändert, dass die Abweichung zwischen der aktuellen Menge und der Soll—
menge des erzeugten und abgezogenen chemischen Produktstoffes ein Minimum ist.
Durch dieses Verfahren werden die so bestimmte Effizienz der Produktionsausbeute bzw. des Wirkungsgrades der
Umwandlung eines bestimmten Stoffes, beispielsweise des Schwefels, und die Kenntnis der Flussrate an der Aufgabestelle
und die Kenntnis der Zusammensetzung der Atifgabeprodukte
zur Bestimmung der Produktionsrate des chemischen Stoffes bzw. zur Bestimmung seiner Verlustrate
(beispielsweise der Immission an Schwofeldioxid. durch den
Schornstein einer Claus-Anlage), herangezogen.
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Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung werden die Termini mit folgender Bedeutung verwendet:
Flussrate: Atome pro Zeiteinheit, solange nicht ausdrücklich auf "Volumen" oder "Masse" bezogen.
Chemischer Stoff: Ein chemisches Element oder eine chemische Verbindung.
Konzentrationsverhältnis zweier chemischer Verbindungen*
Das Verhältnis der Anzahl von Molekülen einer chemischen Verbindung je Einheitsvolumen zur Anzahl der Moleküle
einer anderen chemischen Verbindung je Einheitsvolumen
im selben Produktionsstrom. Dieses erste Verhältnis wird zur Ableitung eines zweiten Verhältnisses benutzt, nämlich
zur Ableitung des Verhältnisses der Anzahl -von Atomen der
beiden chemischen Elemente, wobei zur Erläuterung die folgenden Beispiele gegeben seien:
(a) Wenn die chemischen Verbindungen, die gemessen
werden, CO» und S0_ sind, ist das erste Verhältnis
numerisch gleich dem zweiten Verhältnis;
(b) Wenn die gemessenen chemischen Komponenten HO und S0„ sind, muss das erste Verhältnis, H„O/SO ,
mit dem Faktor 2 multipliziert werden, um das zweite Verhältnis, H/S, zu erhalten, da die Anzahl der
Wasserstoffatome je Wassermolekül doppelt so hoch
ist. wie die Anzahl der Schv/efelatome im Schwefeldioxid.
Die Ausbeute bzw. der Wirkungsgrad der Produktion bezüglich des Produktstoffes ist der Anteil der theoretisch
erreichbaren maximalen Menge des chemischen Stoffes, der
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nach dem chemischen Prozess hergestellt und tatsächlich am Ausgang des Prozesses in der gewünschten Form abgezogen
wird.
Der Wirkungsgrad der Produktion ist dacjegen der Anteil,
der theoretisch maximal erzielbaren Menge an chemischem
Stoff, der mit dem Verfahren hergestellt wird, jedoch nicht notwendigerweise abgezogen zu werden braucht.
Der "chemische Prozess" selbst kann schliesslich sowohl ein vollständiger Prozess als auch ein Teilprozess im Rahmen
eines grösseren Gesamtprozesses sein.
Unter einer regelbaren Prozessvariablen wird eine Betriebsbedingung des Prozesses verstanden, die veränderbar ist
und die Grosse eines weiter unten noch näher beschriebenen Parameters beeinflusst.
Die Ausgangssteile bzw. der Ausgang des chemischen Prozesses
sind eine oder mehrere Ausstossstellen des Prozesses bzw. der Anlage, an der ein oder mehrere Reaktionsprodukte
des Prozesses abgezogen werden können, beinhaltet jedoch nicht solche Auslassstellen, die den chemischen
Stoff, insbesondere den Produktstoff, praktisch ausschliesslich enthalten, und zwar in einer Form enthalten,
in dem dieser Stoff aus dem Prozess gezogen wird. Ein Beispiel möge das verdeutlichen:
In einem modifizierten Claus-Prozess zur Aufbereitung von elementarem Schwefel aus Schwefelgasen, wird der
Schwefel, der chemische Stoff des Prozesses, durch ein Kondensationsverfahren gewonnen und in flüssiger
Form in Fässer abgefüllt. Diese Auslässe für den flüssigen Schwefel sind keine Ausgänge oder Ausgangs-
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- IO -
stellen bzw. Auslassstellen, wie sie im Rahmen dieser Beschreibung unter dem Terminus "Ausgangsstelle des
chemischen Prozesses" bzw. "Ausgang des chemischen Prozesses" verstanden werden, da der chemische Stoff
in der gewünschten Form von einem /ausgang de;3 Prozesses genomen wurde, der praktisch ausschiicsslxch
diesen chemischen Stoff liefert bzw. enthält.
Das der Erfindung zugrunde liegende Konzept kann wie folgt
zusammengefasst werden: (1) Man bestimmt kontinuierlich und quantitativ die relativen Mengen von 2 Atomarten, die
Bestandteil einer oder mehrerer chemischer Verbindungen des Ausstossgases sind, wobei eine dieser Komponenten
als Bezugsatomart dient, die mit den Aufgabeströmen in den chemischen Prozess gelangt und diesen insgesamt im
Nichtproduktstrom bzw. an einer entsprechenden Ausqangasteile
verlässt (im Beispiel des Claus-Prozesses wäre
dies der Kohlenstoff), und wobei die andere Komponente eine
Atomart ist oder enthält, die den Produktstoff ganz oder teilweise bildet (im Beispiel des Claus-Prozesses der
Schwefel), wobei man eine Vorrichtung zum Messen der relativen Flussraten der beiden Atomarten an der Ausgnngssteile
des Prozesses vorsieht, und dass man (2) diese Information zur Optimierung irgendeiner der regelbaren
Variablen des chemischen Prozesses verwendet, und zwar im Hinblick der Produktion einer Extremmenge eines chemischen
Stoffes (beispielsweise eines Maximums oder eines Minimums einer Menge innerhalb von bestimmten Sollwertgrenzen,
die durch die Anlage oder die Betriebsbedingungen vorgegeben sind) oder im Hinblick auf die Bestimmung des
V7irkungsgrades des Prozesses oder der Ausbeute an Produktstoff.
In dem speziellen Fall des Claüs-Prozesses kann das Verfahren
gemäss der Erfindung in der Weise durchgeführt werden,
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dass man eine repräsentative Probe des Ausstossgases, das heisst eine Probe aus dem Strom, der den Ausgang des chemischen
Prozesses passiert, entnimmt, den gesamten Kohlenstoff und dan gesamten Schwefel zu Kohlendioxid und Schwefeldioxid
oxidiert, die Probe auf diese Verbindungen analysiert und aus den Analysenergebnissen das Konzentrationsverhältnis von Kohlendioxid zu Schwefeldioxid in der Probe
berechnet, das in diesem Fall numerisch gleich ist den Flussraten der Kohlenstoffatome und der Schwefelatome im
Ausstossgas. Dieses C/S-Verhältnis ist ein Mass für die
relativen Flussraten der beiden Atomarten im Ausstossgas. Dieser Wert kann dazu benutzt werden, dass man unter
seiner Führung eine regelbare Prozessvariable optimiert, indem man diese in der Weise ändert, dass das Verhältnis
C/S ein Maximum wird. Unter diesen Bedingungen wird der Schwefelgehalt im Abgas auf ein Minimum herabgedrückt und
die Ausbeute an Produktsubstanz, d.h. an elementarem Schwefel,
wird gleichzeitig ein Maximum.
Der Aspekt der Verwendung von Bezugsatomarten als wichtiger Bestandteil des Verfahrens sei nachstehend näher
ausgeführt. Für eine bestimmte Flussrate der Schwefelatome in den chemischen Prozess hinein wird der Anteil des gewonnenen
Schwefels um so grosser sein, je kleiner die Flussx"ate der Schwefelatome im Abgas ist. Mit anderen
Worten: wenn die Flussrate der Schwefelatome im Abgas ein Minimum ist, ist die Produktschwefelmcnge ein Maximum.
Die Überwachung der Flussrate dei* Schwefelatome, die
zur Feststellung und Einstellung dieses Minimums erforderlich ist, ist stets schwierig und ein ungenaues Verfahren
gewesen, bei dem die Volumenflussrate am Ausgang des chemischen Prozesses gemessen werden musste und die
Konzentration aller chemischen, Schwefel enthaltenden Verbindungen bekannt sein musste. Das Erfordernis, diese
beiden Messungen ausführen zu müssen, kann durch die Ver-
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wendung einer Referenzatomart, beispielsweise Kohlenstoff,
ausgeschaltet werden, wobei die Referenzatomart eine konstante Flussrate durch das System haben soll. Wenn
das Verhältnis der Flussrate der Kohlenstoffatome zu der Flussrate der Schwefelatome im Abgas zunimmt, bedeutet
das, dass die Flussrate der Schwefelatome im Abgas abnimmt und umgekehrt. Wenn also das Verhältnis der Flussraten
der Kohlenstoffatome und der Schwefelatome ein
Maximum aufgrund der Justierung regelbarer Prozessvariablen
erreicht, kann davon ausgegangen werden, dass diese Variable auf einen optimalen Wert hinsichtlich und zum Zweck,
der maximalen Ausbeute an elementarem Schwefel eingestellt ist. Alternativ dazu kann die Erfindung in der Weise angewendet
werden, dass man die Bildung eines chemischen Stoffes auf ein Minimum herabdrückt, und zwar in der Weise,
dass man die Flussrate der Atomarten der entsprechenden
chemischen Substanz relativ zur Flussrate der Bezugsatomarten auf ein Maximum einstellt. Auf diese Weise kann die
Erfindung dazu benutzt v/erden, eine stellbare Variable so zu regeln, dass mit dem chemischen Prozess eine Extremmenge
des jeweiligen chemischen Stoffes erzeugt werden kann.
Wenn beispielsweise die Zusammensetzung des Aufgabeproduktes für den chemischen Prozess sich wesentlich ändert,
wird sich auch das Verhältnis C/S des Prozesses am Ausgang ändern. In diesem Fall empfiehlt es sich, sowohl das C/S-Verhältnis
am Prozesseingang R als auch das C/S-Verhältnis am Prozessausgang R zu messen und das Verhältnis R /R
a e a
zu bestimmen. Dieses Verhältnis ist ein Mass für den Massenanteil des nicht im Rahmen des chemischen Prozesses
gewonnenen Schwefels. Wenn man daher dieses Verhältnis durch Stellen einer regelbaren Variablen des chemischen
Prozesses minimalisiert, lässt sich erreichen, dass die
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so gestellte Variable die Verluste bei der Schwefelausbeute
auf das kleinstmögliche Ausmass herabdrückt.
Wenn R am Eingang der Anlage bestinant wird, was beispielsweise
dann der Fall sein wird, wenn der Produktionswirkungsgrad und die Ausbeute einer vollständigen Claus-Prozessanlage
bestimmt wer-den sollen, so bietet das C/S-Verhältnis
zusätzliche Vorteile. Im Claus-Prozess gelangen praktisch alle Kohlenstoffatome und alle Schwefelatome mit dem Säuregas
in die Anlage. Daher kann R aJ.lein aus dem Aufgabegas bestimmt werden, ohne dass es erforderlich ist, die Luftzufuhr
in irgendeiner Weise zu messen. Wo als Oxidationseinheit ein Reaktionsofen verwendet wird, kann R , da
praktisch alle Kohlenstoffatome und alle Schwefelatome,
die in den Ofen gelangen, auch wieder aus dem Ofen herausgelangen, am Ausgang des Reaktionsofens bestimmt v/erden.
Wenn bei spiels v/eise die Schwefelausbeute für einen einzelnen
Konverter gemessen werden soll, sollte die Bestimmung von R unter Kenntnis der Geometrie des Systems durchgeführt
werden, um sicherzustellen, dass das ermittelte Verhältnis R auch tatsächlich für das C/S-Eingangsverhältnis
repräsentativ ist. Das ist insbesondere darn wichtig, wenn in Serie geschaltete Säuregasbrenner oder
Bypass-Systeme verwendet werden.
Wie vorstehend bereits beschrieben, kann das Verhältnis R als Führungsgrösse bei der Optimierung regelbarer
Variablen verwendet werden, um den chemischen Prozess so zu führen, dass eine Extremmenge einer chemischen
Substanz erzeugt wird. Auch kann das Verhältnis R /R zu diesem Zweck benutzt werden, wobei dabei sogar eine
grössere Flexibilität erreicht werden kann, da dieses Verhältnis auch zur Führung der Herstellung einer vorbe-
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stimmten Menge des chemischen Stoffes zwischen diesen
maximalen und minimalen Grenzmengen eingehalten werden kann. Wenn ausserdem das Verhältnis R /R , das heisst der Anteil
des nicht wiedergewonnenen Schwefels, bekannt ist, können der Massenanteil des wiedergewonnenen Schwefels und die
Ausbeute an Prozessprodukt in einfacher Weise durch Subtraktion von Eins berechnet werden.
Der Jvnteil des nicht wiedergewonnenen Schwefels kann in
Verbindung mit der Kenntnis der Einlassfluscbedingungcn
zur Bestimmung der Volumen- oder Massonflussrate des
Schwefels oder der Schwefelverbindungen herangezogen werden,
die als Ergebnis einer unvollständigen Wiedergewinnung
des Schwefels in einer bestimmten Anlage bzw. in
einem bestimmten chemischen Prozess in Form von Schwefel oder Schwefelverbindungen in die Atmosphäre abgegeben
werden. Üblicherweise werden die Abgase vor den Austre^j
in die Atmosphäre in einer Verbrennungskammer oxidiert.
Der nicht gewonnene Schwefel wird dabei im wesentlichen als S0„ iminitiert. Die Massen- oder Volumenflussrate des
SO2 ist als Indikator für den Grad der durch den jeweiligen
Prozess entstehenden atmosphärisehenUmweltbelastung
von grosser Wichtigkeit.
Wenn die zu optimierende Variable eine Konvertertemperatur ist und eine Abnahme der Temperatur zu einer Abnahme der
Schwefelausbeute führt, so ist offensichtlich, dass eine
Temperaturerhöhung wahrscheinlieh den Wirkungsgrad des
Prozesses und die Ausbeute erhöhen wird. Die Temperatur kann dann so lange erhöht werden, bis eine weitere
Temper ει tür erhöhung zu keiner Verbesserung des Viirkungsgrades
oder zu einer Abnahme des Wirkungsgrades führt.
Eine spezielle Anwendung zur Regelung einer SchvefelanJage
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ist in der Ausnutzung des Verhältnisses der Luftvolumenflussrate zur Säuregasvolumenflussrate gegeben. Diese
Anwendung erfordert jedoch ein vom vorhergehenden Beispiel abweichendes Betriebskonzept. Wenn das Luft-zu-Säuregas-Volumenflussratenverhältnis
nicht mehr optimal ist, tritt eine Abnahme der Schwefelausbeute ein. Eine solche Abnahme
der Ausbeute kann dabei entweder auf einen Luftüberschuss oder aber ebenso auf einem Luftuntorschuss
zurückzuführen sein. Da die Optimierung dieses Verhältnisses so rasch wie nur irgend möglich wieder hergestellt
werden muss, muss also zunächst festgestellt werden, ob diese Wiedereinstellung der optimalen Bedingungen des Luft/
Säuregas-Volumenflussratenverhältnisses durch eine Erhöhung
oder eine Vorminderung dieses Verhältnisses erfolgen muss. Diese Information kann üblicherweise aus der Konzentration
der konditionierten Probe von Kohlendioxid erhalten werden,
und zwar unter der Voraussetzung, dass das Verhältnis der Volumenflussraten des Sauerstoffs im Konditionierungssystaii
und der Probe aus dem Abgas praktisch konstant bleibt. Da die Kohlenstoffatome praktisch vollständig aus dem zur
Aufgabe gelangenden Säuregas stammen, deutet eine Abnahme der Kohlendioxidkonzentration auf einen Luftüberschuss
und umgekehrt hin.
Neben den bereits beschriebenen Vorteilen zeichnet sich das Verfahren gemäss der Erfindung vor allem dadurch aus,
dass das System kontinuierlich, schnell und genau Information liefert, die zur Führung einer Optimierung regelbarer
Variablen eines chemischen Prozesses zur Maximierung
der Produkt.! on dient. Weiterhin wird eine .quantitative
Messung zur Verfügung gestellt, die zur Berechnung der Ausbeuten und der Immissionsraten dienen kann. Schliesslich
];ann das Überwachungs- und Regclverfahren gemäss der
Erfindung als Warnsystem beim Auftreten unerwarteter
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Betriebsstörungen dienen und so ein rasches manuelles oder automatisches Eingreifen ermöglichen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Fliessschema, das die Stufen
der Erfindung v/iedergibt, und
Fig. 2 ein Blockdiagramm, das in sche
ma tiseher Darstellung Teile einer Anlage zur Durchführung des
Verfahrens gemäss der Erfindung wiedergibt.
Das im folgenden beschriebene Ausführungsbeispiel verwendet das Kohl cnstoff/Sch v/ef el-Verhältnis im Abgas eines Claus-Prozesses.
Eine entsprechende Auslegung des Systems ist in den Figuren 1 und 2 gezeigt. In der Probenahmeeinheit I
werden repräsentative Proben aus dem Abgas genommen. Die Oxidation in der Oxidationseinheit II (Fig. 2) dient der
chemischen Behandlung des Abgaces, um praktisch den gesamten
Kohlenstoff, Schwefel und Wasserstoff in Kohlendioxid, Schwefeldioxid und Wasser umzuwandeln. Die Sauerstoffzufuhr
zur Oxidationseinheit II wird in einem Sauerstoffzuflussregler
III geregelt. Das Wasser in der oxidierten Probe wird aus dieser in der Gefrierstation IV
entfernt. Die auf diese Weise oxidierte und getrocknete Probe passiert dann eine Pumpe und einen Durchflussregler
V sowie anschliessend einen besonderen Filter und eine Flüssigkeitsfalle VI, eine Ventilstation VII und
einen Analysator VIII für die kontinuierJ iche Bestimmung
der Kohlendioxidkonzentration der Probe. Der Analysator VIII liefert ein analoges elektrisches Signal. Der Schwefeldioxid-
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gehalt wird kontinuierlich im Analysator IX bestimmt, der
ebenfalls ein elektrisches Analogsignal liefert. Beide Signale gehen an den Analogrechner X, der die gewünschten
Daten, die gewünschten Verhältnisse, Ausbeuten oder Immissionsraten, berechnet und auf einer Ausgabeeinheit XI da.rstellt
bzw. aufzeichnet.
Die Probenahmeeinheit I umfasst ein Rohr 1, das an seinem inneren Ende la verschlossen ist. Das Rohr 1 erstreckt sich
durch die Wand der Abgabegasleitung A nach innen, und zwar über den gesamten Durchmesser der Leitung A. Der in die
Leitung A ragende Teil des Rohres 1 ist in der Weise durchlöchert, dass eine durchaus repräsentative Probe des durchströmenden
Gases in der Leitung A in das Rohr 1 gezogen werden kann. Ein verschlossenes Heizelement 2 ist im Rohr
so angeordnet, dass es sich über dessen gesamte Länge erstreckt. Dieses Heizelement heizt das aus der Gasleitung
stammende Probegas von seiner normalen Durchschnittstemperatur von etwa 149 °C auf eine Temperatur im Bereich
von 260 - 482 0C auf. Bei dieser Temperatur ist der von der
Sonde aufgesammelte flüssige Schwefel praktisch vollständig verdampft, so dass er die Probenahmeeinheit nicht verstopfen
kann. Ausserdem wird durch die Heizung eine Kondensation
des Wassers und des Schwefeldampfes in der Sonde I verhindert.
Die Heizung 2 umfasst einen Widerstandsdraht 2a, der sich über die gesamte Länge des inneren Rohres 2 erstreckt,
das an seiner inneren Seite la ebenfalls verschlossen und am inneren Ende la so verschmolzen ist, dass eine elektrische
Verbindung hergestellt "ist. Der Draht 2a ist elektrisch auf seiner gesamten Länge vom inneren.Rohr 2
durch eine Glasgewebeisolation isoliert. Beide Rohre 1 und 2 sι dien an ihrem äunseren Ende- durch eine Schraub-
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In
u —
? 31 ci 9 8
verschlusskappe 36 miteinander in Verbinc3ung. Die Kappe ist elektrisch geerdet, so dass auch die Rohre 1 und 2 elektrisch
geerdet sind. Der elektrische Widersfcandsheizdraht 2a ist
mit einem regelbaren Widerstand 35 verbunden und über diesen
mit einer Spannungsquelle, so das.c3 seine Temperatur nach
Bedarf erhöht oder erniedrigt v/erden kann. Als Spannungsquelle
dient ein normaler 110 V Wechselstroraanschlusc. Der
elektrische Dreipolstecker ist mit der Probenahmeoinhfiit
I so verdrahtet, dass der Nulleiter sorgfältig gcerdot \;ar.
Zu diesem Zweck wurden der- Nulleiter (N) und die ErdJ eitung
(G) im Stecker in der in Fig. 2 gezeigten Weise überbrückt. Der Widerstands draht lag an Phase (L), während die Schreiubverschlusskappe
36 mit dem Nulleiter verbunden v:ar. Typischerweise wurde mit einer Spannung von 6O V und einem
elektrischen Widerstandsheizdraht gearbeitet, der mit einer Isolierung aus Glasfasergewebe umwunden war und ca. 5 V'att
je 2,5 cm bei HO V ab-gab.
Das Rohr 1 und das Heizrohr 2 bestehen vorteilhafterweise aus rostfreiem Stahl 316. Das Sondenrohr 1 hat typischorweise
einen lichten Durchmesser von 1,25 crn und eine Wandstärke von ca. 0,09 nun. Das Heizrohr 2 hat einen lichten
Durchmesser von 6,4 mm bei einer Wandstärke von ebenfalls
0#09 mm.
Die Temperatur in dem ZyIInderringraum zwischen den Rohren
1 und 2 sollte sorgfältig so gewählt werden, dass keine Reaktion zwischen dem Gas und den Rohren eintritt. Als
zur Verhinderung einer Kondensation erforderliche Mindesttemperatur
wurde eine Temperatur von 159 C festgestellt. Oberhalb einer Temperatur von ca. 343 C wurde bereits
eine merkliche Reaktion des Gases mit dem Metallmantelmaterial beobachtet.
Der Durchflussregler IIT sorgt für die Sauerstoff::ufuhr
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?3?P988
zur Reaktionszone in der Oxidationseinheit II. Der Sauerstoff
wird üblicherweise in einer solchen Menge zugeführt, dass er etwa 7 % über der zur Oxidation nach den vorstehenden
Gleichungen erforderlichen stöchiometrischen Menge liegt.
Die Einheit III umfasst eine Sauerstoffversorgung 4, die
auf einen Ausgangsdruck von 5,25 at eingestellt ist. Der Sauerstoffdurchfluss wird durch einen Durchflusswächter
überwacht und in einem Rotameter 6 gemessen.
Das Probengas von der Probenahmestation I und der Sauerstoff werden in das Reaktionsrohr 7 der Oxidationseiriheit
II gegeben. Das Reaktionsrohr 7 erstreckt sich durch einen Ofen 8. Der Ofen 8 wird bei einer Temperatur im Bereich
von 800 - lOOO C zur Erleichterung der Oxidation betrieben.
Die Einheit II umfasst geeigneterweise einen Rohrofen 8 mit einem inneren Durchmesser von ca. 6,4 cm und einer
beheizten Länge von 61 cm. Das Reaktionsrohr hat einen Aussendurchmesser von 3,2 cm und besteht aus rostfreiem
Stahl 310. Das Reaktionsrohr 7 ist 76 cm lang und ist an seiner Innenseite mit einem Verkleidungsrohr 9, und zwar
einem Vicor-Rohr, verkleidet, dessen äusserer Durchmesser 2,5 cm beträgt. Das Auskleidungsrohr hat eine Wandstärke
von 1,5 mm und ist mit Röhrchen, ebenfalls Vicor-Röhrchen, gefüllt,- die 12,7 cm lang sind und einen Durchmesser von
7 bzw. 4 mm haben. Der Ofen wird üblicherweise so betrieben, dass die Temperatur an der Innenseite der feuerfesten
Auskleidung 850 C beträgt. Beim Betrieb des Ofens sollte sorgfältig darauf geachtet werden, dass die Temperatur
nicht so weit ansteigt, dass die Gase mit dem Stahlrohr reagieren, da sonst eine Schuppenbildung eintreten
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7339988
würde und Schwefeltrioxid gebildet werden würde. Die Vicor-Röhren helfen, diese unerwünschten Reaktionen zn unterdrücken
und sind mit dem Reaktionsrohr 7 so verbunden, dass die Gase.nicht in den Zylinderring zwischen dem inneren
Auskleidungsrohr 9 und dem aus rostfreiem Stahl bestehenden Reaktionsrohr 7 eintreten können.
Die Reaktionsproduktgase werden von der Oxidationsstation II über die Leitung IO in das Kühlaggregat IV geführt. Diese
Leitung 10 wird so erwärmt, dass die Temperatur des Gaseä
über dem Taupunkt des Wassers bleibt.
Im Kühler IV werden die Reaktionsgase auf eine fast konstante Temperatur im Bereich von 0-2 C abgekühlt, so
dass der in den Gasen enthaltene Wasserdampf kondensiert. Dieses Wasser scheidet sich aus dem Gas durch seine Schwere
ab und hinterlässt dadurch ein trockenes Produktga.s. Das abgeschiedene Wasser wird in einem Tank am Fuss der Einheit
gesammelt. Vorzugsweise wird als Kühler ein elektrischer
Gaskühler verwendet.
Das den Kühler IV verlassende trockene Gas wird.über eine
Leitung 11 und' eine Pumpe der Durchflussriegeleinheit V
zugeführt.
Diese Einheit V enthält geeigneterweise ein Durchflussventil 12 und eine Diaphragmapumpe 13. Das die Pumpe 13
verlassende Gas wird durch die Einheit VI geleitet, die aus einem speziellen Filter 14 und einer Flüssigkeitsfalle 15 besteht. In dieser Falle werden alle im Gasstrom
verbliebenen Feststoffe und Flüssigkeiten abgeschieden, die die nachgeschalteten analytischen Einheiten belasten
könnten und Fehler im System zu verursachen in der Lage sind. An dieser Stelle würde beispielsweise Schwefel aufgefangen
werden, der durch einen Ausfall der Sauerstoff-
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? 3 ί q g β
zufuhr den Oxidationsofen durchströmt haben könnte.
Von der Flüssigkeitsfalle 15 wird das trockene Gas über
die Leitung 16 einem Durchflusswächter 17 und einer Ventileinheit VII zugeführt. Diese Einheit VII ist so ausgelegt,
dass das oxidierte Gas zu jedem Zeitpunkt des in Betrieb befindlichen Systems an dem analytischen System vorbeigeführt
werden kann und auf diese V7eise entweder überhaupt
kein Gas oder ein Eichgas in die analytischen Einheiten VIII und IX eingeleitet werden kann. Auch kann das Analysensystem
über diese Ventileinhoit VII mit einem Spülgas beaufschlagt werden. Zu diesem Zweck können Stickstoff
oder Luft als Spülgase verwendet werden. Als Eichgas kann ein Gemisch von Stickstoff, Kohlendioxid und Schwefeldioxid
mit vorgegebener und bekannten Zusammensetzungen verwendet v/erden.
Im folgenden ist eine geeignete Anordnung und ihr Betrieb beschrieben. Als Ventil 19 kann ein aus rostfreiein Stahl
hergestelltes Vierwegekugelventil verwendet werden. In der
in Fig. 2 durch ausgezogene Linien angedeuteten Schaltstellung (normale Betriebsstellung) wird das oxidierte
Probegas von der Leitung 13 durch das Ventil 19 in rüe Leitung 20 geführt, die mit den Analysatorexnheiten VIII
und IX über ein Rotameter 21 und die Leitung 22 verbunden
ist. Die Leitung 23 verbindet über ein Ventil 24, das von der gleichen Art wie die Ventile 12 und 17 sein kann,
und eine Leitung 25 den Durchfluss zu einer externen Belüftungsleitung 26. Bei der in Fig. 2 durch unterbrochene
Linien angedeuteten Schaltstellung des Ventils 19 strömt. das oxidierte Probegas aus der Leitung 18 durch das Ventil
19 in die TBelüftungsleitung 26. Die Leitung 23, die Spülgas
oder Eichgas führen kann, ist dann über das Ventil 24, die Leitung 25 und das Ventil 19 mit der Leitung 20 verbunden
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und ermöglicht so den Eintritt des Spülgases oder des Eichgases in die Analysatoren VIII und IX. Beim Eintritt
des Spülgases über die Leitung 23 und das Ventil 19 in der in Fig. 2 durch unterbrochene Linien dargestellten
Schaltstellung v/erden die Analysatoren VIII und IX so
justiert, dass ihr Ausgangssignal O ist (Nullpunktjustierung).
Beim Durchtritt des Eichgasgemisches durch die Leitung
23 und das Ventil 19 in der durch unterbrochene Linien
gezeigten Schaltstellung werden die Analysatoren VIII und IX so justiert, dass ihr Ausgangssignal der Konzentration
des Kohlendioxids bzw. des Schwefeldioxids im Eichgas entspricht.
Das die Ventileinheit VII vex-lassende trockene ProLangas
wird zunächst auf den /malysator VIII gegeben, wo sein Kohlendioxidgehalt geinessen wird. Anschliessend gelangt
es in den Analysator IX, wo die Schv/ef eldioxidkonzen tr ation gemessen wird.
In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel gelcingt das
Gas zunächst in einen Uras-2, in die die Kohlendioxidkonzentration durch IR-Absorption gemessen wird. Der Analysator
gibt ein dieser Konzentration entsprechendes Signal ab. Das Gas verlässt dann den Analysator VIII und tritt dann
in einen photometrischen Analysator IX ein, in dem die Schwefeldioxidkonzentration durch UV-Absorption bestimmt
wird. Auch der Analysator IX liefert ein entsprechendes elektrisches Signal. Vom Analysator IX strömt das Gas
durch den Sauerstoffanalysator 27 und wird über die Abgasleitung 28 in die Atmosphäre ausgetragen. Der Analysator
ist als Wächter in der Weise ausgelegt, dass er ein Warnsignal liefert, wenn ein vorgegebener Mindestgehalt an
Sauerstoff unterschritten wird, in dem hier beschriebenen
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Beispiel eine Abnahme der Sauerstoffkonzentration um mehr
als den Anteil des stöchiometrischen Überschusses, der
auf die Oxidationseinheit II gegeben wird.
Die Zellen beider Analysatoren VIII und IX sind in einem
Gehäuse 37 eingebaut und werden beide thermostatisch, was insbesondere für den CO~-Analysator erforderlich ist, geregelt.
Die UV-Quelle für den SO--Analysator ist auf der Seite des CO„-Analysators angeordnet, und zwar in der
Weise, dass das Licht durch eine Öffnung in der Aussenverkleidung des CO„-Analysators in die Zelle fällt. Eine
entsprechend angeordnete Öffnung auf der Gegenseite des C02-Analysator3 gibt den Weg des Lichtes in den Rest des
SO„-Analysators frei, der die Detektoren und die Schaltungen
für die Erzeugung des elektrischen Signals enthält. Auf diese Weise ist die Länge der Leitung 29 auf ein
Minimum reduziert, was durch die dicht nebeneinander liegende Anordnung der beiden Zellen möglich geworden ist.
Auch der sonst übliche Druckabfall zwischen diesen beiden Zellen kann dadurch auf ein Minimum reduziert werden. Der
Druck in beiden Zellen kann als gleich betrachtet werden, wobei bei dieser Annahme höchstens eine zu ,vernachlässigende
Ungenauigkeit in Kauf genommen wird. Da weiterhin beide Analysatorzellen im selben thermostatischen Regelkreis
liegen, und zwar im selben Bad, kann auch mit guter Näherung davon ausgegangen werden, dass die Temperaturen
in beiden Zellen konstant und gleich sind. Über die Leitungen 30 und 31 kann der statische Druck gemessen werden,
wobei man sich an sich bekannter U-Rohrmanometer bedienen
kann. Diese Druckmessungen erfolgen also unmittelbar bevor das Gas in die CO2-ZeIIe gelangt und unmittelbar nachdem
es aus der SO2-ZeIIe austritt.
Die die Konzentrationen des CO und des S0? anzeigenden
elektrischen Signale der Analysatoren VIII und IX werden
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über Zuleitungen 32 bzw. 33 auf einen Analogrechner IO
gegeben, auf dem sie verarbeitet v/erden. Der Rechner liefert den Wert für R . · Der Wert für R kann manuell ein-
a e
gegeben werden. Die Ausbeute an Schwefel kann aus diesen Daten berechnet werden und wird über die Verbindungsleitung
auf das Ausgabegerät XI, beispielsweise einen Schreiber, vorzugsweise einen Mehrkanalschreiber, gegeben.
Typische Probenflussraten liegen im Bereich von O,5 - 3 scfh.
Das Ventil 12 wird zur Grobregulierung und das Ventil 17 zur Feinregulierung verwendet. Bei ausreichend hohem Druck
in der Abgasleitung A kann ein Vorsehen der Pumpe 13 nicht erforderlich sein.
Die kontinuierliche Bestimmung (Aufzeichnung oder Ablesung)
des Wirkungsgrades der Schwefelgev/innung. bzw. der Schwefel—
ausbeute wird dazu benutzt, eine regelbare Variable des chemischen
Prozesses so zu verändern, dass die Abweichung zwischen der Schwefelistmenge, die gewonnen wird, und der
abzuziehenden Schwefelsollmenge auf ein Minimum eingestellt werden kann.
Wo die Konzentration einer der beiden Komponenten die Grenzen der Analysatoren überschreitet, sollte der Analysator
durch einen solchen mit geeignetem Messbereich ersetzt werden. Wo dieser prinzipiell vorzuziehende Austausch
nicht durchführbar ist, kann die Probe praktischerweise auch vor der Aufgabe auf den ersten Analysator VIII mit
Stickstoff verdünnt werden.
Wenn das Verfahren gemäss der Erfindung vorstehend auch eingehend am Beispiel der Messung und Überwachung eines
Kohlenstoff/Schwefel-Flussratenverhältnisses beschrieben
worden ist, so ist dem Fachmann doch nach Kenntnis der
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7339988
vorliegenden Beschreibung klar, dass er im Grund beliebige Atomarten als Referenzatomart auswählen kann, solange
diese Bezugsatomart die vorstehend genannten Bedingungen erfüllt« Im vorstehenden Beispiel könnte die Überwachung
und Regelung beispielsweise auch unter Bestimmung des Wasserstoff/Schwefel-Flussratenverhältnisses durchgeführt
werden. In diesem Fall müsste beispielsweise die Einheit IV entfernt werden und der CO_-Analysator VIII durch einen
Wasserdampfanalysator ersetzt werden. Die Probe müsste
auf einer Temperatur oberhalb des Wassertaupunktes gehalten
werden, bis das Gas aus dem zweiten Analysator IX austritt.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung am Beispiel des Claus—Prozesses haben sich insbesondere Teflonrohre
mit einem Durchmesser von 6,4 mm für die Leitung der Gase, insbesondere der Abgase für und von Schvefelgewinnungsanlagen,
als ausserordentlieh praktisch erwiesen. Diese Rohre
wurden auch, wenn nicht ausdrücklich anders gesagt, in der vorstehend beschriebenen Anlage verwendet.
Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäss der Erfindung kann also wie folgt zusammengefasst
werden:
Aus dem Abgas einer Claus-Anlage werden kontinuierlich Proben genommen und so oxidiert, dass alle Kohlenstoffatome und
alle Schwefelatome zu CO2 bzw. SO oxidiert werden., die
oxidierten Proben werden auf diese beiden Verbindungen analysiert und das Verhältnis CO- : SO„, das numerisch
dem Verhältnis C/S entspricht, wird bestimmt. Das C/S-Verhältnis ist ein Mass für die relativen Flussraten dieser
beiden Atomarten im Abgas. Jede beliebige regelbare Prozessvariable der Anlage kann dann in einfacher Weise
dadurch optimiert werden, dass man sie so verändert, dass das C/S-Verhältnis ein Minimum wird.
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Claims (7)
- Patentansprüche(T). Verfahren zum Überwachen und Regeln der Herstellung eines chemischen Stoffes durch einen chemischen Prozess, dadurch gekennzeichnet, dass man eine erste Probe an einer Ausgangsstelle aus dem chemischen Prozess nimmt, dass man diese Probe chemisch so behandelt, dass man alle Probenkomponenten, die ein erstes chemisches Element enthalten, das selbst ein Bestandteil des chemischen Produktstoffes ist, in eine chemische Verbindung überführt, ohne der Probe dieses erste Element zuzusetzen, und dass man alle Probenkomponenten, die ein zweites chemisches Element enthalten, das selbst kein Bestandteil des Produktstoffes 13t und dessen Flus:;-rate an der Ausgangsstelle des Prozesses praktisch gleich seiner Flussrate am Eingang des Prozesses ist, in eine chemische Verbindung"überführt, ohne der Probe dieses zweite chemische Element zuzusetzen, dass man das Konzentrationsverhältnis der beiden chemischen Verbindungen misst und daraus das Verhältnis der Anzahl der Atome der beiden Elemente bestimmt, in dem diese in der Probe vorliegen, und dass man eine regelbare Prozessvariable nach Massgabe des so bestimmten Verhältnisses in der Weise ändert, dass die Abweichung zwischen der aktuellen Menge und der Sollmenge des erzeugten und abgezogenen chemischen Produktstoffes ein Minimum ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man an einer Eingangsstelle des Prozesses eine weitere Probe nimmt und diese in der gleichen Weise wie die erste Probe behandelt, dass man das Konzen-A09810/0843trationsverhältnis der beiden chemischen Verbindungen für das erste und das zweite in der weiteren Probe vorliegende Element misst und daraus das Atomverhältnis dieser beiden Elemente in der zweiten Probe bestimmt, wobei sich die Zähler der Konzentrationsverhältnisse der ersten und aller weiteren Proben stets auf dasselbe chemische Element beziehen, und dass man eine regelbare Prozessvariable nach Massgabe der Grosse des so bestimmten Verhältnisses der beiden chemischen Elemente am Eingang und am Ausgang oder am Ausgang und am Eingang des Prozesses so verändert, dass die Abweichung zwischen der aktuellen Menge und der Sollmenge des erzeugten und abgezogenen chemischen Stoffes ein Minimum ist.
- 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die erste Probe ohne Einschluss nennenswerter Mengen des chemischen Produktstoffes nimmt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die weitere Probe ohne Einschluss nennenswerter Mengen des chemischen Produktstoffes nimmt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Feststellung des Wirkungsgrades der Produktion bzw. der Produktausbeute die Grosse der Differenz zwischen Eins und dem Verhältnis der Verhältnisse der beiden chemischen Elemente aus der Eingangsprobe und den Verhältnissen derselben beiden chemischen Elemente aus der Ausgangsprobe bestimmt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man eine regelbare Prozessvariable so stellt, dass die Abweichung zwischen der aktuellen Menge (Ist-Menge)A0981Q/0843JO-. 7339988und der Sollmenge des hergestellten und gewonnenen chemischen Stoffes ein Minimum ist.
- 7. Verfahren nach Anspruch S1 dadurch gekennzeichnet, dass man die Proben ohne Einschluss nennemiv/erter Mengen des chemischen Produktstoffes nimmt.A09810/Ü8OLeerseite
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