Patentanspruch:
Pleuelstange, insbesondere für Dieselmotoren, mit zweiteiligen, zur Achse symmetrischen Teilungsflächen
zwischen Pleueldeckel und Pleuelschaft, wobei die Erzeugende des ersten Teils der
Teilungsfläche zur Symmetrieachse parallel ist, sowie mit einer die Symmetrieachse schneidenden
Spanneinrichtung für den Pleueldeckel, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erzeugende des zweiten Teils (7) der Teilungsfläche zu der des ersten
Teils (6) unter einem spitzen Winkel geneigt ist und daß die Spanneinrichtung zwei jeweils den ersien
Teil der Teilungsfläche unter einem spitzen Winkel schneidende Schrauben (4) umfaßt
Aus der französischen Patentschrift 15 19 366 ist eine
Pleuelstange nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs bekannt, bei der die Erzeugende des zweiten
Teils der Teilungsflächen zwischen Pleueldeckel und Pleuelschaft zu der des ersten Teils dieser Teilungsfiäche
unter einem stumpfen Winkel geneigt ist. Daraus ergibt sich, daß die in Richtung des Pleuelschaftes weisenden
Enden des Pleueldeckels Verdickungen aufweisen, die das entsprechend breitere Ende des Pleuelschaftes
hintergreifen. Um den Pleueldeckel mit seinen dickeren Enden beim Zusammenbau über das breitere
Ende des Pleuelschafts schieben zu können, ist es erforderlich, daß der Pleueldeckel eine gewisse Elastizität
aufweist, die wiederum eine entsprechend geringe Wandstärke in der Mitte des Pleueldeckels bedingt.
Wegen der daraus resultierenden geringen Steifigkeit des Pleueldeckels unterliegen aber die Lagerschalen
dieser Pleuelstange einem raschen Verschleiß, was auf einer Unterbrechung des Ölfilms zwischen den Lagerschalen
und dem Kurbelwellenzapfen beruht. Bei der bekannten Ausführung besteht ferner die Gefahr, daß
bei nicht exakter Einhaltung bestimmter Fertigungstoleranzen die Lagerschale beim Zusammenbau des
Pleuelkopfes mittels des gemeinsamen, den Pleuelschaft oberhalb des Lagerwellenzapfens und senkrecht
zu diesem durchsetzenden Gewindebolzens zu fest oder zu lose eingespannt wird. In beiden Fällen ergeben
sich dann im Betrieb unkontrollierbare Deformationen der Lagerschale, die wiederum zu beschleunigter
Abnutzung führen.
Aus der deutschen Patentschrift 7 24 529 ist ferner ein Pleuelstangenkopf bekannt, bei dem durch die
schräge Anordnung zweier Verbindungsbolzen die Einspannung der Lagerschale zwischen Pleuelschaft und
Pleueldeckel beim Zusamnenbau einstellbar ist Eine solche Einstellbarkeit ist jedoch nur dann gegeben,
wenn zwischen Schaft und Deckel der in dieser Druckschrift angenommene Spielraum vorgesehen wird. Ein
solcher Spielraum ist aber aus grundsätzlichen Stabilitätsüberlegungen abzulehnen.
Aus der deutschen Patentschrift 8 64 172 ist eine weitere Ausführung eines Pleuelstangenkopfes bekannt,
bei der Pleueldeckel und Pleuelschaft zwei mehrteilige Teiiungsflächen aufweisen und durch zwei parallel
zueinander verlaufende und an diametral gegenüberliegenden Seiten des Kurbelwellenzapfens angeordnete
Bolzen zusammengehalten werden. Iniolge dieser Anordnung der Bolzen werden bei gegebenem Zapfendurchmesser
die Gesamt-Außenabmessungen des
ίο Pleuelkopfes und damit dessen Masse unerwünscht
groß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pleuelstange der eingangs bezeichneten Art zu schaffen
die bei hoher Festigkeit des Pleueldeckels und möglichst geringen Abmessungen und geringer Masse
des Pleuelkopfes eine Verbindung von Pleueldeckel mii
Pleuelschaf» gestattet, der^n Spannung bei der Monty
ge einstellbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt nach der Lehn
des Patentanspruchs. Danach ist die Neigung des sehn.
gen Teils der Teilungsfläche so gewählt, daß Pleuel schaft und Pleueldeckel eine gegenseitige zentrierende
und fixierende Wirkung aufeinander ausüben, ohne daß
an die Bearbeitung der Teilungsflächen besondere Pra
*5 zisionsanforderungen gestellt werden müßten. Da
Richtung des schrägen Teils der Teilungsfläche mach; es ierner möglich, den Pleueldeckel starr auszuführen:
daher ist es möglich, bei gleicher geforderter Festigkeit mit geringerer Masse zu arbeiten, wodurch das dynami
sehe Verhalten des Pleuelkopfes verbessert wird. Dk schräge Anordnung der Spannschrauben gestattet feiner eine Justierung der Einspannung der Lagerschalen
zwischen Pleueldeckel und Pleuelschaft bei der Montage und ist gleichzeitig insofern günstig, als die Außen-
abmessungen des Pleuelkopfes verhältnismäßig klein gehalten werden können.
Die Erfindung soll nachstehend an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die
Zeichnung zeigt eine Vorderansicht einer Pleuelstange
mit Teilschnitten in den Bereichen der Stifte.
Die Pleuelstange I besteht aus einem Pleuelschaft 2 und einem darauf aufgeschobenen und mit Verbindungsschrauben
4 befestigten Pleueldeckel 3. Die zweiteiligen Teilungsflächen zwischen Pleueldeckel 3 und
Pleuelschaft 2 verlaufen symmetrisch zur Achse 5. Den
ersten Teil der Teilungsfläche bildet eine Zylinderfläche 6 mit einer zur Symmetrieachse 5 parallelen Erzeugenden,
den zweiten Teil eine Kegelfläche 7 mit einer Erzeugenden, die zur Symmetrieachse 5 unter einem Winkel
von 75° geneigt ist Die Verbindungsschrauben 4 sind zur Symmetrieachse 5 unter einem Winkel von 40"
geneigt. In den Pleuelschaft 2 und den Pleueldeckel 3 ist eine Lagerschale 8 eingesetzt Ein Stift 9 fixiert die obere
Hälfte der Lagerschale 8 in dem Pleuelschaft 2, während ein Stift 10 den Pleueldeckel 3 auf dem Pleuelschaft
2 vor dessen Befestigung mit den Verbindungsschrauben 4 fixiert. In dem Pleueldeckel 3 befindet sich
unterhalb des zweiten Teils der Teilungsfläche im Bereich der höchsten Spannungen eine Bohrung 11, die
dazu dient, diese Spannungen zu reduzieren.