DE2337627B1 - Stufenlos verstellbares mechanisch-hydrostatisches UEberlagerungsgetriebe - Google Patents
Stufenlos verstellbares mechanisch-hydrostatisches UEberlagerungsgetriebeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein stufenlos verstellbares mechanisch-hydrostatisches Überlagerungsgetriebe
mit einem ersten mechanischen Leistungszweig und einem zweiten hydrostatischen Leistungszweig, mit
einem vor dem ersten mechanischen Leistungszweig liegenden Vorgelege und einer Schaltkupplung, einem
im zweiten hydrostatischen Leistungszweig liegenden hydrostatischen Getriebe mit einer von der Neutralstellung
aus in zwei Richtungen stufenlos einstellbaren, von der Antriebswelle getriebenen Primäreinheit und
einem am Ausgang beider Leistungszweige angeordneten Sammelgetriebe, wobei durch eine gleichzeitig mit
der Kupplung betätigte Schalteinrichtung eine rein hydrostatische oder von einem Betriebspunkt an, in dem
die Übersetzungseinstellung des hydrostatischen Getriebes die Maximalstellung für die positive Drehrichtung
des Abtriebes erreicht hat, eine hydrostatisch-mechanische Leistungsübertragung ermöglicht wird und
wobei im Betriebsbereich der hydrostatisch-mechanischen Leistungsübertragung (Leistungsverzweigung)
die Getriebeausgangsdrehzahl mit Verringerung der Übersetzung am hydrostatischen Getriebe bis zur Neutralstellung
hin erhöht und bei einer Übersetzungseinstellung über die Neutralstellung hinaus weiter bis zur
maximalen Drehzahl vergrößert wird.
ao Bei großen Regelbereichen kommt man mit einer reinen Überlagerung zwischen mechanischem und hydrostatischem
Getriebe nicht aus. Der mechanische Leistungszweig ist daher bei derartigen Getrieben aus
der Überlagerung herausschaltbar, so daß neben der
as mechanisch-hydrostatischen Leistungsübertragung eine
rein hydrostatische Leistungsübertragung möglich ist. Die rein hydrostatische Leistungsübertragung des Getriebes
dient zum Anfahren der Abtriebswelle. Erst wenn der hydrostatische Leistungszweig vom Anfahr-
zustand in seine maximale Übersetzungseinstellung ausgesteuert ist, erfolgt die Umschaltung auf mechanisch-hydrostatische
Übertragung.
Beim Anfahren in positiver Drehrichtung wird die hydrostatische Primäreinheit von der Fördermengeneinstellung
Null in positiver Richtung verstellt, wobei sich die Abtriebsdrehzahl, ausgehend von Null, erhöht.
Nach Erreichen des vollen Hubes, d. h. der vollen Fördermengeneinstellung der hydrostatischen Primäreinheit
und damit einer bestimmten Abtriebsdrehzahl, wird das Getriebe von rein hydrostatischer auf mechanisch-hydrostatische
Leistungsübertragung umgeschaltet. Durch kontinuierliches Zurücksteilen der Primäreinheit
von der maximalen positiven Fördermenge bis zur maximalen negativen, d. h. in umgekehrter Förderrichtung
abgegebenen Fördermenge erfolgt in dieser Übertragungsart eine weitere Erhöhung der Abtriebsdrehzahl in positiver Drehrichtung. Für die negative
Drehrichtung der Abtriebswelle ist eine mechanischhydrostatische Leistungsübertragung nicht vorgesehen.
Für diese Drehrichtung der Abtriebswelle wird bei
einem Getriebe der genannten Gattung nur hydrostatisch gefahren.
Ein Getriebe der genannten Art ist beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 1 550 941 bekannt.
Dort handelt es sich um ein Getriebe mit einem mechanischen Leistungszweig und mit einem aus einem regelbaren
hydrostatischen Getriebe bestehenden hydrostatischen Leistungszweig, wobei beide Leistungszweige
in einem dreiwelligen Differentialsammelgetriebe vereint werden. Das hydrostatische Getriebe besteht aus
einer verstellbaren Primäreinheit und einer konstanten Sekundäreinheit. Über das Aus- und Einrücken von
zwei Schaltkupplungen wird entweder eine rein hydrostatische oder eine mechanisch-hydrostatische Leistungsübertragung
möglich. Die Übersetzungsverhältnisse des mechanischen und hydrostatischen Getriebeteiles
sind so ausgelegt, daß beide Kupplungen bei Synchrondrehzahlen im mechanischen Zweig geschaltet
INSPECTED
werden können.
Für die Anwendung solcher mechanisch-hydrostatischen Überlagerungsgetriebe, die im gesamten Betriebsbereich
über einen relativ guten Wirkungsgrad verfügen, kommen bestimmte Gruppen von Fahrzeugen
in Betracht, beispielsweise Stadtautobusse, Baustellenfahrzeuge, Traktoren und Mehrzweckfahrzeuge. Es
sind Fahrzeuge, die einen großen Regelbereich benötigen, für die aber wegen des Gewichtes und des Bauraumes
nur ein entsprechend kleines hydrostatisches Regeigetriebe in Frage kommt Es sind zudem Fahrzeuge,
die normalerweise in Vorwärtsrichtung eine höhere Fahrgeschwindigkeit haben als in Rückwärtsrichtung.
Der Erfindung liegt demnach die allgemeine Aufgabe zugrunde, ein Überlagerungsgetriebe der genannten
Art so zu gestalten, daß mit ihm unter Verwendung eines verhältnismäßig kleinen hydrostatischen Getriebes
große Regelbereiche verwirklicht werden können. Die spezielle Aufgabe der Erfindung ist darin zu sehen,
den bisher für solche Überlagerungsgetriebe notwendigen Schalt- und Steuerungsaufwand zu verringern und
Schaltstöße zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einem Getriebe der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art erfindungsgemäß
durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst. ·
Zwar ist bereits ein Verbundgetriebe aus einem hydrostatischen Getriebe und einem vierwelligen gekoppelten
Umlaufrädergetriebe (USA.-Patentschrift 3 626 787) bekannt, jedoch wird dieses Getriebe im
Gegensatz zur Erfindung nur in der Überlagerung gefahren und geschaltet Bei diesem Getriebe ist zum
Schalten von zwei Geschwindigkeitsstufen der erhebliche Aufwand von drei Kupplungen notwendig.
Die Verringerung des Schalt- und Steuerungsaufwandes wird somit durch die Verwendung und Anordnung
eines mechanischen Vierwellengetriebes erreicht, so daß zur Durchführung des Schaltvorganges von rein
hydrostatischer Leistungsübertragung auf mechanischhydrostatische Leistungsübertragung und umgekehrt
nur eine Schaltkupplung und ein Sperrorgan, beispielsweise in Form einer Bremse, benötigt werden. Insbesondere
entfällt die bei dem erläuterten Getriebe nach dem Stand der Technik erforderliche zweite, hochbelastete
Schaltkupplung. Ein Sperrorgan, insbesondere eine Bremse, ist mit wesentlich geringerem baulichem
Aufwand zu verwirklichen.
Das weitere genannte Ziel, Schaltstöße zu vermeiden, wird durch die begrenzt verstellbare Sekundäreinheit
erreicht, da deren Rückstellmoment dafür sorgt, daß sich ihr Hubvolumen in den Schaltpunkten selbsttätig
an ein vorgegebenes Übersetzungsverhältnis anpaßt. Das Rückstellmoment ist eine kennzeichnende
Größe bei verstellbaren Axialkolbenpumpen oder -motoren. Bei einer Axialkolbenpumpe, die um einen bestimmten
Winkel ausgeschwenkt ist, versucht das Rückstellmoment bei auftretender Druckerhöhung die
Pumpe zurückzuschwenken bzw. das Hubvolumen zu vergrößern. Bei einem Axialkolbenmotor kehrt sich die
Richtung des Rückstellmomentes um. Das heißt, bei einer Druckerhöhung versucht das Rückstellmoment
den Schwenkstand und damit das Hubvolumen des Motors zu erhöhen. Durch die begrenzt verstellbare Sekundäreinheit
im vorliegenden Überlagerungsgetriebe wird es somit möglich, neben dem Vermeiden von
Schaltstößen das Getriebe auch bei nicht synchronen Drehzahlen die im Schaltpunkt zu verbindenden Räder
zu schalten. An die Genauigkeit des Schaltvorganges sind daher nur geringe Ansprüche zu stellen.
Mit der Verwendung einer verstellbaren Sekundäreinheit ist gleichzeitig eine Herabsetzung von Gewicht
und Bauvolumen des hydrostatischen Getriebes verbunden, da die neben der in beiden Förderrichtungen
verstellbaren Primäreinheit begrenzt verstellbare Sekundäreinheit es ermöglicht — ohne daß die geforderte
Wandlung des Überlagerungsgetriebes bei einer vorgegebenen Leistung verringert wird — eine entsprechende
Verkleinerung der Primäreinheit vorzunehmen.
Ein hydrostatisches Getriebe mit zwei verstellbaren Einheiten und drei Umlaufrädergetrieben, die miteinander
gekoppelt sind, ist zwar bereits aus der USA.-Patentschrift 3 675 507 bekannt. Zur Erziehing von zwei
Geschwindigkeitsbereichen ist jedoch der erhebliche Aufwand von drei mechanischen Dreiwellengetrieben
notwendig. Ferner sind zwei durch Null verschwenkbare Verstelleinheiten notwendig. Die Erfindung benötigt
hingegen nur eine durch Null verschwenkbare Einheit. Die andere Einheit besteht in einer einfachen, nur über
einen kleinen Bereich nach einer Seite verstellbaren Ausführungsart.
Eine weitere wesentliche Vereinfachung ergibt sich in zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung dann,
wenn das Sperrorgan als Freilauf ausgebildet ist Bei Verwendung eines Freilaufes entfällt insbesondere der
Steuerungsaufwand für das Sperrorgan bzw. Bremse, da der Freilauf im Schaltpunkt selbsttätig wirkt.
Nachfolgend werden an Hand der Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele von mehreren möglichen Ausbildungen
des Getriebes näher erläutert. Es zeigt
A b b. 1 schematisch im Schnitt eine erste Ausführungsform des Getriebes und
A b b. 2 schematisch im Schnitt eine zweite Ausführungsform.
Das in Abb. 1 dargestellte mechanisch-hydrostatische Überlagerungsgetriebe enthält als wesentliche
Elemente ein regelbares hydrostatisches Getriebe 200, ein mechanisches Vierwellengetriebe 100 mit einer
Schaltkupplung 14 und mit einem Sperrorgan 15, eine Antriebswelle 10 und eine Abtriebswelle 11. Das hydrostatische
Getriebe 200 enthält eine in zwei Förderrichtungen verstellbare Primäreinheit 201 und eine begrenzt
verstellbare Sekundäreinheit 202. Die Einheiten 201 und 202 sind über die Leitungen 203 miteinander
verbunden. Die für den hydrostatischen Kreislauf zusätzlich notwendigen Versorgungsorgane sind aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Die von einer geeigneten Energiequelle angetriebene Welle 10 steht über einen Zahnradsatz 20,21 mit der
hydrostatischen Primäreinheit 201 und über den Zahnradsatz 20, 22 mit einer Welle 13 in Verbindung. Die
Abtriebswelle 11 steht über einen Zahnradsatz 23, 24 mit einer Welle 32 (dritte Welle) des Vierwellengetriebes
100 in Verbindung. Die hydrostatische Sekundäreinheit 202 ist direkt an eine Welle 16 (erste Welle) des
Vierwellengetriebes 100 angeschlossen.
Das mechanische Vierwellengetriebe 100 besteht aus einem vorderen Planetengetriebe 101 und aus einem
hinteren Planetengetriebe 102. Das vordere Planetengetriebe
enthält ein Zentralrad 25, die Planetenräder 26, das Hohlrad 27 (zweite Welle) und den Steg 32
(dritte Welle). Das hintere Planetengetriebe enthält ein inneres Zentralrad 28, die Planetenräder 29, das Hohlrad
30 (dritte Welle) und den Steg 31 (vierte Welle).
In dem Vierwellengetriebe 100 sind die Zentralräder 25 und 28 über die gemeinsame Welle 16 (erste Welle)
miteinander verbunden. Ferner sind der Steg 32 (dritte Welle) und das Hohlrad 30 miteinander verbunden. Das
Hohlrad 27 (zweite Welle) kann mit der Schaltkupplung 14 an die Welle 13 angeschlossen werden. Der
Steg 31 (vierte Welle) ist über ein Sperrorgan 15 blokkierbar.
Die Wirkungsweise des Überlagerungsgetriebes wird wie folgt beschrieben:
Die Antriebswelle 10 besitzt eine von der nicht dargestellten
Antriebsquelle bestimmte Drehzahl, während die Abtriebswelle 11 bzw. die mit ihr über den Zahnradsatz
23, 24 verbundene Welle 32 bei stillstehendem Fahrzeug noch die Drehzahl Null aufweist. Die Drehzahl
der Antriebswelle teilt sich über den Zahnradsatz 20, 21 der verstellbaren Primäreinheit 201 mit, die zunächst
auf Nullhub steht und keinen Förderstrom erzeugt. Beim Anfahren ist die Schaltkupplung 14 gelöst,
während das Sperrorgan 15 den Steg 31 festhält. Um die Antriebswelle 11 in positiver Drehrichtung in Bewegung
zu setzen, wird die Primäreinheit 201 von der Nullstellung aus positiv ausgeschwenkt, wodurch die
zunächst auf Maximalhub ausgeschwenkte Sekundäreinheit 202 und damit die Welle 16 mit den Zentralrädern
25 und 28 eine entsprechende Drehzahl erhält. Dadurch, daß der Steg 31 über das Sperrorgan 15 festgehalten
wird, entsteht ein der Standübersetzung des hinteren Planetengetriebes 102 entsprechendes Drehzahlverhältnis
zwischen Welle 16 und dem Hohlrad 30, wobei letzteres über den Steg 32 und das Zahnradpaar
23,24 mit der Abtriebswelle 11 verbunden ist. Die freie
Welle des Hohlrades 27 dreht sich mit einer der Standübersetzung des vorderen Planetengetriebes 101 entsprechenden
Drehzahl. Das Anfahren erfolgt demnach durch rein hydrostatische Leistungsübertragung, wobei
die verstellbare Primäreinheit 201 als Pumpe und die begrenzt verstellbare Sekundäreinheit 202 als Motor
wirken.
Beim Erreichen des maximalen Hubes der Primäreinheit 201 und des minimal vorgesehenen Hubes der Sekundäreinheit
202 ist die Höchstdrehzahl der Abtriebswelle 11 bei rein hydrostatischer Leistungsübertragung
erreicht.
Eine weitere Erhöhung der Abtriebsdrehzahl ist nun möglich durch das Umschalten auf mechanisch-hydrostatische
Leistungsübertragung. Dieses Umschalten erfolgt durch Betätigen der Schaltkupplung 14 und durch
gleichzeitiges Lösen des Sperrorgans 15. Dieses Umschalten kann durch einen Schaltkontakt 17 ausgelöst
werden, der von der voll ausgeschwenkten Primäreinheit 201 ausgelöst wird. Die Planetengetriebe 101 und
102 sind so ausgelegt, daß theoretisch im Schaltpunkt eine synchrone Drehzahl zwischen den durch die
Schaltkupplung 14 zu verbindenden Wellen 13 und 27 besteht und daß theoretisch im Schaltpunkt der von
dem Sperrorgan 15 sich lösende Steg 31 die Drehzahl Null aufweist
In der Praxis wird sich aber durch die im hydrostatischen Getriebe 200 auftretenden Verluste keine Synchronität
im Schaltpunkt erzielen lassen. Der dann entstehende Schaltstoß wird aber durch die Rückstellwirkung
der Sekundäreinheit 202, d. h. durch selbsttätiges Anpassen des Hubvolumens an ein willkürlich vorgegebenes
Übersetzungsverhältnis, aufgefangen.
Im Betriebszustand der mechanisch-hydrostatischen Leistungsübertragung ist die Primäreinheit 201 zunächst
wie vor dem Betätigen der Schaltkupplung 14 noch auf maximalen positiven Hub ausgeschwenkt; jedoch
hat sich die Funktion des hydrostatischen Getriebes 200 geändert. Die Sekundäreinheit 202 arbeitet als
Pumpe, während die Primäreinheit 201 als Motor arbeitet. Diese Funktionsänderung zeigt im Zusammenhang
mit dem eingangs erläuterten Rückstellmoment deutlich,
daß ein Schaltstoß und eine damit verbundenen Druckerhöhung durch Zurückschwenken der als Pumpe
arbeitenden Sekundäreinheit aufgefangen wird. Die verstellbare, nun als Motor arbeitende Primäreinheit
steht im Augenblick des Schaltens im maximal möglichen Schwenkstand und kann deshalb einen Schaltstoß
durch weiteres Ausschwenken nicht auffangen.
ίο In dem Betriebszustand der mechanisch-hydrostatischen
Leistungsübertragung fließen die Leistungen durch das vordere Planetengetriebe 101 in der für
Überlagerungsgetriebe bekannten Weise auf die Welle 32 und damit auf die Abtriebswelle 11. Der Steg 31 des
hinteren Planetengetriebes 102 läuft drehmomentfrei um.
Durch Zurückschwenken der Primäreinheit 201, ausgehend vom maximalen positiven Hub in Richtung
Nullhub wird die Drehzahl der Abtriebswelle 11 weiter
ao erhöht.
Nach Durchfahren des Nullhubes kehrt sich die Funktion des hydrostatischen Getriebes 200 erneut um.
Zwischen Nullhub und maximaler negativer Ausschwenkung der Primäreinheit 201 arbeitet diese als
Pumpe, während die Sekundäreinheit 202 als Motor arbeitet. Bei maximalem negativem Hub der Primäreinheit
201 wird die höchste Abtriebsdrehzahl bei Welle 11 erreicht.
Zur Verringerung der Drehzahl der Abtriebswelle 11 schwenkt die Primäreinheit 201 vom maximalen negativen Hub in Richtung maximaler positiver Hub. Bei Erreichen des maximalen Hubes erfolgt das Umschalten von mechanisch-hydrostatischer Leistungsübertragung auf hydrostatische Leistungsübertragung. Der im Umschaltpunkt theoretisch stillstehende Steg 31 des hinteren Planetengetriebes 102 wird durch das Sperrorgan 15 festgehalten, während gleichzeitig die Schaltkupplung 14 gelöst wird. Dieser Schaltvorgang ist, bedingt durch die im hydrostatischen Getriebe 200 austretenden Verluste, wiederum mit einem Schaltstoß verbunden. Durch selbsttätiges Anpassen des Hubvolumens der Sekundäreinheit 202 an das vorhandene Übersetzungsverhältnis wird ein Schaltstoß jedoch aufgefangen. Nach dem Schalten erfolgt die rein hydrostatische Leistungsübertragung dann in bereits oben beschriebener Weise.
Zur Verringerung der Drehzahl der Abtriebswelle 11 schwenkt die Primäreinheit 201 vom maximalen negativen Hub in Richtung maximaler positiver Hub. Bei Erreichen des maximalen Hubes erfolgt das Umschalten von mechanisch-hydrostatischer Leistungsübertragung auf hydrostatische Leistungsübertragung. Der im Umschaltpunkt theoretisch stillstehende Steg 31 des hinteren Planetengetriebes 102 wird durch das Sperrorgan 15 festgehalten, während gleichzeitig die Schaltkupplung 14 gelöst wird. Dieser Schaltvorgang ist, bedingt durch die im hydrostatischen Getriebe 200 austretenden Verluste, wiederum mit einem Schaltstoß verbunden. Durch selbsttätiges Anpassen des Hubvolumens der Sekundäreinheit 202 an das vorhandene Übersetzungsverhältnis wird ein Schaltstoß jedoch aufgefangen. Nach dem Schalten erfolgt die rein hydrostatische Leistungsübertragung dann in bereits oben beschriebener Weise.
Die bisherige Beschreibung bezog sich auf die positive Drehrichtung der Abtriebswelle 11 zur Vorwärtsfahrt
eines Fahrzeuges.
Bei Rückwärtsfahrt wird nur von der hydrostatischen Leistungsübertragung Gebrauch gemacht, wobei die
Primäreinheit 201 vom Schwenkstand Null negativ ausgeschwenkt
wird. Dabei ist der Steg 31 (vierte Welle) durch das Sperrorgan 15 oder durch andere Mittel in
beiden Drehrichtungen festzuhalten.
Das in A b b. 2 ebenfalls schematisch dargestellte mechanisch-hydrostatische Überlagerungsgetriebe entspricht
in seiner Wirkungsweise dem in A b b. 1 beschriebenen Getriebe. Es enthält ein mechanisches
Vierwellengetriebe 103 und entsprechend A b b. 1 ein regelbares hydrostatisches Getriebe 200 mit den Einheiten
201 und 202, eine Schaltkupplung 14, ein Sperrorgan 15, eine Antriebswelle 10, eine Abtriebswelle 11
sowie die Zahnradsätze 20,21 bzw. 20,22 und 23,24.
Das mechanische Vierwellengetriebe 103 besteht aus einem kleinen Zentralrad 42, einem großen Zentralrad
44, den inneren Planetenrädern 43, den äußeren Planetenrädern 45, dem Steg 41 (dritte Welle) und dem
Hohlrad 46 (vierte Welle). Die inneren Planetenrüder
43 stehen mit dem kleinen Zentralrad 42 und den äußeren Planetenrädern 45 im Eingriff. Die äußeren Planetenräder
45 stehen außer mit den inneren Planetenrädern 43 auch mit dem großen Zentralrad 44 und dem
Hohlrad 46 (vierte Welle) im Eingriff. Die inneren und äußeren Planetenräder 43 und 45 besitzen einen gemeinsamen
Steg 41 (dritte Welle), der über das Zahnradpaar 23, 24 mit der Abtriebswelle 11 verbunden ist.
Die Welle 40 (zweite Welle) des großen Zentralrades
44 kann mit der Schaltkupplung 14 an die Welle 48, die über das Zahnradpaar 20, 22 mit der Antriebswelle 10
verbunden ist, angeschlossen werden.'Das Hohlrad 46 (vierte Welle) ist über ein Sperrorgan 15 blockierbar.
Die verstellbare Primäreinheit "201 steht über den Zahnradsatz 20, 21 mit der Antriebswelle 10 in Verbindung.
Die begrenzt versteilbare Sekundäreinheit 202 steht mit der Welle 47 (erste Welle) des kleinen Zentralrades
42 in Verbindung.
Zur Wirkungsweise des Getriebes in A b b. 2 kann ao
auf die Beschreibung zu A b b. 1 hingewiesen werden. Bei der hydrostatischen Leistungsübertragung ist die
Schaltkupplung 14 geöffnet, während das Sperrorgan 15 das Hohlrad 46 festhält. Die gesamte Leistung ließt
über das hydrostatische Getriebe 200 auf die Welle 47 und von dort über die Räder 42, 43, 45 auf den Steg 41.
der mit der Abtriebswelle 11 verbunden ist. Das große
Zentralrad 44 mit der Welle 40 laufen drehmomentfrei um. Beim Umschalten auf mechanisch-hydrostatische
Leistungsübertragung sind bei Betätigung der Schaltkupplung 14 die Drehzahlen der Wellen 40 und 48
theoretisch synchron. Gleichzeitig löst sich das Hohlrad 46 von dem Sperrorgan 15. In der Praxis auftretende
Schaltstöße werden über die begrenzt verstellbare Sekundäreinheit 202 aufgefangen.
Im Betriebszustand der mechanisch-hydrostatischen Leistungsübertragung fließen die Leistungen durch das
Planetengetriebe 103, bestehend aus dem kleinen Zentralrad 42, dem großen Zentralrad 44, den Planetenrädern
43 und 45 und dem Steg 41. Das Hohlrad 46 läuft drehmomentfrei um. Das Betätigen der Schaltkupplung
14, des Sperrorgans 15 und das Ausschwenken der Primäreinheit 201 erfolgen wie oben zu A b b. 1 beschrieben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Stufenlos verstellbares mechanisch-hydrostatisches Überlagerungsgetriebe mit einem ersten mechanischen
Leistungszweig und einem zweiten hydrostatischen Leistungszweig, mit einem vor dem
ersten mechanischen Leistungszweig liegenden Vorgelege und einer Schaltkupplung, einem im
zweiten hydrostatischen Leistungszweig liegenden hydrostatischen Getriebe mit einer von der Neutralstellung
aus in zwei Richtungen stufenlos einstellbaren, von der Antriebswelle getriebenen Primäreinheit
und einem am Ausgang beider Leistungszweige angeordneten Sammelgetriebe, wobei durch eine gleichzeitig mit der Kupplung betätigte
Schalteinrichtung eine rein hydrostatische oder von einem Betriebspunkt an, in dem die Übersetzüngseinstellung
des hydrostatischen Getriebes die Maximalstellung für die positive Drehrichtung des Abtriebes
erreicht hat, eine hydrostatisch-mechanische Leistungsübertragung ermöglicht wird und wobei
im Betriebsbereich der hydrostatisch-mechanischen Leistungsübertragung (Leistungsverzweigung) die
Getriebeausgangsdrehzahl mit Verringerung der Übersetzung am hydrostatischen Getriebe bis zur
Neutralstellung hin erhöht und bei einer Übersetzungseinstellung über die Neutralstellung hinaus
weiter bis zur maximalen Drehzahl vergrößert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Sammelgetriebe
als Vierwellen-Koppelgetriebe (100, 103) ausgebildet ist und das hydrostatische Getriebe
(200) eine zumindest über einen kleinen Bereich nach einer Seite verstellbare Sekundäreinheit (202)
aufweist, wobei eine erste Welle (16, 47) des Vierwellen-Koppelgetriebes mit der verstellbaren Sekundäreinheit
(202), eine zweite Welle (27, 40) des Vierwellengetriebes über die Schaltkupplung (14)
mit der vom Vorgelege (20,22) an der Antriebswelle (10) getriebenen Zwischenwelle (13, 48) verbindbar
ist; eine dritte Welle (32, 41) des Vierwellengetriebes mit der Abtriebswelle (11) in Verbindung
steht und eine vierte Welle (31, 46) des Vierwellengetriebes durch ein Sperrorgan (15) zumindest in
einer Drehrichtung festhaltbar ist, wobei in dem genannten Betriebspunkt maximaler Übersetzungseinstellung des hydrostatischen Getriebes (200) die
Schaltkupplung (14) die Welle (13,48) und damit die Antriebswelle (10) mit der zweiten Welle (27, 40)
des Vierwellengetriebes (100) verbindet und gleichzeitig die vierte Welle (31, 46) von dem Sperrorgan
(15) freigegeben wird.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrorgan (15) aus einem Freilauf
besteht, der beim Schalten von hydrostatischer Leistungsübertragung auf mechanisch-hydrostatische
Leistungsübertragung die vierte Welle (31, 46) des Vierwellengetriebes (100) selbsttätig freigibt
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