DE2335408C2 - Schaltungsanordnung zur Realisierung einer Oderfunktion bei der Übertragung schneller digitaler Signale über lange Leitungen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Realisierung einer Oderfunktion bei der Übertragung schneller digitaler Signale über lange LeitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für die Übertragung von schnellen digitalen Signalen über
lange Leitungen, wobei an eine 2adrige erdsymmetrische und beidseitig mit dem Wellenwiderstand abgeschlossene
Leitung Signalsender und Signalempfänger angeschlossen sind und wobei auf die Leitungsabschlußwiderstände
(Wellenwiderstände) eine Spannungsdifferenz aufgeprägt ist, die dem logischen »O«-Zustand entspricht.
In der Datenübertragungstechnik werden die einzelnen Impulse im allgemeinen durch Spannungen dargestellt,
die aus der Differenz zwischen Erdpotential und einem vorgegebenen positiven oder negativen Potential
gebildet werden. Derartige erdunsymmetrische Impulse
haben jedoch insbesondere bei der Übertragung auf langen Leitungen, beispielsweise auf Leitungen von
1 bis 300 m, den Nachteil, daß sie leicht durch Störquellen,
z. B. induktive Einstreuungen oder kapazitive Kopplungen, beeinflußt werden können. Selbst mit erhöhten
Sendepegeln, z. B. 30 V, sind keine entscheidenden Fortschritte mehr zu erzielen. Sollen schnelle Si-
* gnale möglichst ungestört über Fange Leitungen übertragen
werden, so ist es besser, erdsymmetrische impulse zu verwenden, weil sich eine Störung dann auf
beiden Adern einer 2adrigen Übertragungsleitung auf
■s die gleiche Weise bemerkbar macht und somit den effektiven
Differenzwert nicht beeinflußt. Ist die Leitung auf beiden Seiten abgeschlossen und wird sie nicht von
Sendern und Empfängern belastet, so sind leicht Entfernungen bis zu einigen 100 m ohne Störung zu über-
brücken.
Für das Senden und Empfangen erdsymmetrfscher,
schneller Impulse (> 10 MHz) sind bereits spezielle Sender und Empfänger entwickelt worden, welche die
Signale von TTL-Einrichtungen in Differenzpegel um-
is setzen und dann wieder rückwandeln können (Texas-Instruments
Bulletin Nr. DL-PS 6 911224, Juli 1969). Auf Grund der besonderen Eigenschaften dieser bekannten
Sender und Empfänger — sie weisen Inhibit- und Strobe-Eingänge auf — können Datensammelschienen
gebildet werden, an welche mehrere dieser Sender und Empfänger parallel angeschlossen sind
(party-line-Betrieb). Ein betätigter Sender kann somit Daten zu allen betätigten Empfängern der Leitung
übertragen, während die anderen Sender und Empfänger gesperrt sind. Mit zusätzlichen Steuerleitungen (Ai,
Bi) die auf »Inhibit« und »Strobe« arbeiten, werden immer der oder die gewünschten Empfänger eingeschaltet,
wenn ein bestimmter Sender arbeitet, der über eine Steuerleitung an die beiden Adern angeschaltet ist.
Auf diese Weise ist eine Zeitmultiplexübertragung von
Daten möglich. Nachteilig ist hierbei jedoch, daß ein Empfänger jedesmal angeschaltet werden muß, wenn
er Daten aufnehmen soll. Würde der Empfänger nicht angeschaltet, so bestünde dann, wenn kein Sender sendet,
ein labiler Zustand, d. h. der Empfänger würde schwingen.
Ein derartiges Schwingen eines Empfängers läßt sich auch ohne dessen Abschaltung vermeiden, wenn, wie
aus der DT-OS 1 933 052 bekannt, auf der Datensammelschiene durch Anlegen äußerer Spannungen ein bestimmter
Potentialwert eingeprägt wird, der einer logischen »0« entspricht. Werden also von den Sendern
keine Daten übertragen, was dem Senden einer logischen »0« entspricht, so herrscht auf der Datensammelleitung
bzw. zwischen deren Adern ein unabhängig von den Sendern eingespeistes Potential, welchem der
Wert einer logischen »0« zugeordnet wird. Dabei kann, wie dies auch bei der bekannten DT-OS 1 933 052 der
Fall ist, die Datensammelschiene erdsymmetrisch ausgestaltet sein.
In einigen technischen Systemen besteht bisweilen die Aufgabe, Daten zwischen Kanalköpfen oder
Außenstellen und Kanalsteuerungen oder Zentralen auszutauschen (vgl. DT-AS 2 211 400, F ig. 4). Hierbei
sind besondere Steuerleitungen vorgesehen, über welche die Kanalköpfe ihre Informationen an die jeweilige
Kanalsteuerung geben.
Da es der Kanalsteuerung genügt, wenn sie weiß.
Da es der Kanalsteuerung genügt, wenn sie weiß.
daß von irgendeinem der Kanalköpfe Signale abgegeben worden sind — d. h. die Kanalsteuerung braucht
voraussetzungsgemäß nicht zu wissen, von welchem speziellen Kanalkopf die Information kommt —, ist
eine party-line für die Signalübertragurg nicht geeig- S
net Bei einer derartigen Schaltung müßte nämlich die Kanalsteuerung die einzelnen Sender zur Übertragung
von Signalen auffordern. Der Kanalsteuerung ist aber
gerade nicht bekannt, welcher Kanaikopf eine Meldung
machen will, und die Kanalneuerung kann somh auch nicht den betreffenden Sender anschalten. Es liegt somit
nahe, pro Kanalkopf eine Sender-Empfänger-Verbindung einzurichten und die Signale jedes Empfängers
über eine getrennte Verbindungsleitung in der Kanalsteuerung auf ein gemeinsames ODER-Glied zu geben.
Dies bedingt jedoch wegen des für jede Verbindung jeweils einmal benötigten Senders, Empfängers und der
Verbindungsleitung einen sehr großen Aufwand an Sendern, Leitungen und Empfängern.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schiltungsanordnung
der eingangs geschilderten Art zur Realisierung
einer ODER-Funktion bei der Übertragung schneller digitaler Signale über lange Leitungen zu schaffen, die
gegenüber der genannten naheliegenden Schaltungsanordnung einen erheblich verminderten Aufwand aufweist
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Erzielung einer ODER-Funktion hinsichtlich der
von den Sendern gesendeten Signale alle Sender sich in einem vorbereiteten Zustand befinden, der dem Senden
einer logischen »Null« entspricht, und daß zum Senden
einer logischen »Eins« die entsprechenden Sender durch ein Auslösesignal gleichzeitig ansteuerbar sind
und daß zur Aufnahme der gesendeten Signale mindestens ein empfangsbereiter Empfänger vorgesehen
ist.
Die Lösung der Aufgabe besteht somit aus einer Kombination der oben erläuterten bekannten Maßnah
men und noch nicht bekanntgewordenen Vorschlägen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
In der Figur ist eine zweiadrige Steuerleitung StL dargestellt, die an ihrem einen Ende in jeder Leitung
einen Widerstand RVi bzw. RV2 aufweist. An beiden Enden der Steuerleitung StL sind die beiden Adern
über die Wellenwiderstände Zo an Erdpotential gelegt.
Parallel an der Steuerleitung StL liegen mehrere Sender Si ...Sn sowie ein Empfänger Ei. Die Sender
befinden sich beispielsweise in Kanalköpfen oder Außenstellen 1... n, während sich der Empfänger £1 in
einer Kanalsteuerung KSt oder einer anderen Zentrale befindet Ein Sender Si ...Sn hat im allgemeinen zwei SS
Eingänge, z. B. die Eingänge Ai und Bi, die auf jeweils
ein UND-Glied Ui bzw. Ul führen.
Die eine Eingang Ai wird mit einer lagischen L und
der andere Eingang gegebenenfalls mit einem Inhibit-Signal beaufschlagt Während der Ausgang des einen
UND-Gliedes Ul mit dem Sperreingang eines Verstärke« s VRi verbunden ist, ist der Ausgang des anderen
UND-Gliedes Ui über einen Pegelumseteer PU mit dem Eingang des Verstärkers VRi verbunden. Der
Empfänger £1 besteht im wesentlichen aus einem Verstärker VR2 und einem UND-Glied LB. Der Verstärker
VR2, bei dem es sich um einen Differenzverstärker
handelt, liegt mit seinen beiden Eingangsanschlüssen an den Adern der Steuerleitung StL Mit seinem Ausgang
ist dieser Verstärker VR2 auf den Eingang des UND-Gliedes Ui geführt Dieses UND-Glied Ui besitzt
einen weiteren Eingang Bl, der als Strobe-Eingang dient Der Ausgang des UND-Gliedes Ui gibt ein empfangenes
Signal zur weiteren Verarbeitung an nicht dargestellte Einrichtungen der Kanalsteuerung.
Es soll nun noch die Funktionsweise der in der Figur
gezeigten Anordnung beschrieben werden. Werden keine Signale übertragen, so sind die Sender 51... Sn
über ihren jeweiligen »Inhibit-Eingang«, z. B. mit Eingang Bi, an dem eine logische Null liegt, am Ausgang
hochohmig geschaltet Dies würde also normalerweise einen Differenzpegel zwischen den beiden Adern der
Steuerleitung SfL von 0 Volt hervorgerufen, der einen
Undefinierten Zustand darstellen würde, d. h. der Empfänger Ei würde schwingen. Um dieses Schwinger, zu
vermeiden, wird über die Widerstände RVi und RV2, die sehr viel größer als der Wellenwiderstand sind, ein
Strom auf die mit der Spannung + U bzw. - U versehenen Adern gegeben, der an dem Wellenwiderstand
Zo jeweils etwa - 50 Millivolt bzw. + 50 Millivolt Spannungsabfall hervorruft Diese Differenzspannung
stellt eine logische Null dar.
Im Sendemoment wird eine logische L an den Inhibit-Eingang,
z. B. Bi des Senders Si, gelegt, der darauf
die festverdrahtete logische L an seinem Eingang auf das Leitungspaar StL bringt. Dazu wird je nach Sender
ein Konstantstrom von 6 Milliampere oder 12 Milliampere auf die Steuerleitung gegeben, der die über die
Widerstände RVi, RVl angelegte logische Null überschreibt Sind im selben Moment auch andere Sender,
z.B. Sl... Sn, angeschaltet so wird die logische L nur
noch bestätigt; es handelt sich also um eine echte »ODER-Funktion«, die auf einer Leitung ohne Verwendung
von ODER-Gliedern realisiert wird.
Mit der vorliegenden Erfindung kann auch eine Datenübertragung durchgeführt werden, wie sie bei der
»party-Line« möglich ist wenn sichergestellt ist, daß immer nur ein Sender arbeitet und die Steuerung somit
auch weiß, von welchem Sender die Daten kommen. Die Vorteile gegenüber dem »party-line«-Bereich liegen
wieder in dem reduzierten Aufwand.
Claims (5)
1. Schaltungsanordnung für die Übertragung von
schnellen digitalen Signalen über lange Leitungen, wobei an eine 2adrige, erdsymmetrische und beidseitig
mit dem Wellenwiderstand abgeschlossene Leitung Signalsender und Signalempfänger angeschlossen
sind und wobei auf die Leitungsabschlußwiderstände (Wellenwiderstände) eine Spannungsdifferenz
aufgeprägt wird, die dem logischen »Null«-Zustand entspricht, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzielung einer Oderfunktion hinsichtlich der von den Sendern (Sl bis Sri) gesendeten
Signale alle Sender sich in einem vorbereiteten Zustand befinden, der dem Senden einer logischen
»Null« entspricht und daß zum Senden einer logischen »Eins« die entsprechenden Sender durch
ein Äuslösesignal gleichzeitig ansteuerbar sind, und
daß zur Aufnahme der gesendeten Signale mindestens ein empfangsbereiter Empfänger (£1 bis En)
vorgesehen ist
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die beiden Adern der
erdsymmetrischen Leitung (SfL) durch gegenüber dem Wellenwiderstand (Zo) hohe Widerstände
(RVl plus RV2) 2 Ströme derart eingegeben werden, daß das unter der Einwirkung der vorbereiteten
Sender (Sl bis Sn) entstehende Differenzpotential zwischen den Leitungsadern (S(L) die Polarität
einer logischen »Null« aufweist wobei diese »Null« durch Auslösen mindestens eines der Sender in eine
logischen »Eins« umschreibbar .ist
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sender (SI bis Sn)
im vorbereiteten, nicht ausgelösten Zustand einen hochohmigen Ausgangswiderstand aufweisen.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der oder
die ausgelösten Sender (Sl bis Sn) auf jeweils eine Ader der 2adrigen Leitung [StL) einen Konstantstrom
gibt bzw. geben, die an den Leitungsabschlüssen (Zo) an einer logischen »Eins« entsprechendes
Differenzpotential hervorrufen, um somit den logischen Zustand auf der Leitung (StL) zu ändern.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der oder
die ausgelösten Sender (Sl bis Sn) auf beide Adern der 2adrigen Leitung (StL) jeweils umgekehrt polarisierte
Kenstantströme geben, die an den Leitungsabschlüssen (Zo) ein einer logischen »Eins« entsprechendes
Differenzpotential hervorrufen, um somit den logischen Zustand auf der Leitung zu ändern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732335408 DE2335408C2 (de) | 1973-07-12 | 1973-07-12 | Schaltungsanordnung zur Realisierung einer Oderfunktion bei der Übertragung schneller digitaler Signale über lange Leitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732335408 DE2335408C2 (de) | 1973-07-12 | 1973-07-12 | Schaltungsanordnung zur Realisierung einer Oderfunktion bei der Übertragung schneller digitaler Signale über lange Leitungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2335408B1 DE2335408B1 (de) | 1974-12-12 |
DE2335408C2 true DE2335408C2 (de) | 1975-08-07 |
Family
ID=5886643
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732335408 Expired DE2335408C2 (de) | 1973-07-12 | 1973-07-12 | Schaltungsanordnung zur Realisierung einer Oderfunktion bei der Übertragung schneller digitaler Signale über lange Leitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2335408C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3922238A1 (de) * | 1989-07-06 | 1991-01-10 | Telefonbau & Normalzeit Gmbh | Ausfuehrung und anordnung von elektronischen baugruppen |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5676654A (en) * | 1979-11-29 | 1981-06-24 | Fujitsu Ltd | Bus transmission system |
US4782300A (en) * | 1986-03-03 | 1988-11-01 | International Business Machines Corporation | Differential transceiver with line integrity detection |
US5056110A (en) * | 1989-12-11 | 1991-10-08 | Mips Computer Systems, Inc. | Differential bus with specified default value |
-
1973
- 1973-07-12 DE DE19732335408 patent/DE2335408C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3922238A1 (de) * | 1989-07-06 | 1991-01-10 | Telefonbau & Normalzeit Gmbh | Ausfuehrung und anordnung von elektronischen baugruppen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2335408B1 (de) | 1974-12-12 |
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