DE2334283C2 - Spreizdübel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel mit mindestens zwei Spreizschalen, die längs gemeinsamen Berührungsflächen gegeneinander verschiebbar sind, wobei mindestens eine Berührungsfläche schräg zur Längsachse des Spreizdübels verläuft.

Aus dem DE-GM 69 46 947 sind Spreizdübel bekannt, welche gegeneinander verschiebbare Spreizschalen aufweisen, wobei deren Berührungsflächen in einer zur Dübellängsachse geneigten Ebene liegen. Die Spreizschalen dieses Spreizdübels sind von keilähnlicher Form. Wenn diese Spreizschalen axial gegeneinander verschoben werden, laufen die zur Dübellängsachse geneigten Berührungsflächen aufeinander auf und bewirken somit eine radiale Versetzung der Spreizschalen in einer durch die Dübellängsachse verlaufenden Ebene. Dadurch wird die Außenkontur des Dübels in dieser Ebene erweitert. Bei einem in ein Bohrloch eingesetzten Dübel werden die in dieser Ebene liegenden Bereiche der Spreizschalen somit gegen die Bohrlochwandung gepreßt, so daß eine Verankerung des Dübels im Bohrloch zustande kommt.

Wie erläutert, erfolgt beim bekannten Spreizdübel eine Erweiterung der Dübelaußenkontur im Bereich zweier miteinander in Eingriff stehender Spreizschalen lediglich in einer Ebene. Dies hat den Nachteil, daß der Dübel praktisch nur auf zwei einander diametral gegenüberliegenden Bereichen im Bohrloch verklemmt wird.

Die Flachenpressung im Scheitelpunkt der Spreizschalen gegenüber dem Bohrloch kann dabei zu groß werden, so daß eine Zerbröckelung des Aufnahmematerials an den am stärksten beanspruchten Stellen auftritt und damit ein Reibschluß zwischen Spreizschalen und Bohrlochwandung nicht erreicht wird. Diese sehr ungleichmäßige Lastverteilung kann somit eine ganz wesentliche Herabsetzung der Auszugswerte dieser bekannten Dübel zur Folge haben. Das aus der genannten Schrift ebenfalls bekannte Anordnen von gegeneinander winkelversetzten Paaren von Spreizschalen ist sehr aufwendig und wirtschaftlich nicht vertretbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel der angegebenen Gattung zu schaffen, der bereits mit einem einzigen Spreizschalen-Paar eine gleichmäßigere Verteilung der Verankerungskräfte und damit verbesserte Auszugswerte gewährleistet.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jede Spreizschale eine erste schraubenlinienförmige Berührungsfläche und eine zweite achsparallele Berührungsfläche aufweist.

Beim axialen Zusammenschieben erfindungsgemäß ausgebildeter Spreizschalen laufen die schraubenlinienförmig verlaufenden Berührungsflächen aufeinander auf, so daß die Spreizschalen die Tendenz haben, sich um die Dübellängsachse zu verdrehen. Dieser Drehung wirken aber die achsparallel verlaufenden Berührungsflächen entgegen, indem sie lediglich ein axiales Verschieben der beiden Spreizschalen gegeneinander ermöglichen. Durch diese verhinderte Drehbewegung werden die Spreizschalen über deren gesamten Umfang gleichmäßig radial aufgeweitet. Dies hat zur Folge, daß die Außenkontur eine über die gesamte Dübellänge sowie über den gesamten Umfang gleichmäßig verteilte radiale Ausdehnung erfährt. Dadurch werden bei einem solchen Dübel die Verankerungskräfte völlig gleichmäßig über den Umfang und über die Länge des Bohrloches verteilt, wodurch sehr hohe Verankerungswerte erreicht sowie eine Aufnahme von großen Querkräften ermöglicht werden.

Eine besonders wirksame radiale Ausdehnung der Spreizschalen wird zweckmäßigerweise durch einen Steigungswinkel der schraubenlinienförmigen Berührungsflächen von 40— 75 Grad erzielt.

Die gleichmäßige Verteilung der Verankerungskräfte über die Länge der Spreizschalen ist insbesondere dann gewährleistet, wenn die schraubenlinienförmigen Berührungsflächen sich über den größten Teil der Länge der Spreizschalen, vorzugsweise über die gesamte Länge, erstrecken. Um eine gleichmäßige Verteilung des Kraftangriffes im Bohrloch über den gesamten Umfang der Spreizschalen zu gewährleisten, besitzt die schraubenlinienförmige Berührungsfläche eine Spreizschale vorzugsweise etwa eine V₄ bis volle Windung.

Erwünscht ist insbesondere eine größtmögliche radiale Ausdehnung der Spreizschalen, um so eine gewisse Unabhängigkeit des Bohrlochdurchmessers zu erzielen. Diese erwünschte größtmögliche radiale Variierbarkeit des Durchmessers ist abhängig von der gegenseitigen Axialverschiebbarkeit der Spreizschalen. Um diese Axialverschiebbarkeit der Spreizschalen möglichst groß zu halten, sind zweckmäßigerweise die durch die achsparallelen und schraubenlinienförmigen Berührungsflächen gebildeten Endspitzen abgeschnitten.

Zweckmäßigerweise erstreckt sich die achsparallele Berührungsfläche einer Spreizschale im wesentlichen über dessen gesamte Länge, so daß auch auf die Spreizschalen selbst über deren gesamte Länge eine gleichmä-

ßige Kraftverteilung entsteht.

Um Lagerfähigkeit. Transport und Montage des erfindungsgemäßen Spreizdübels zu erleichtern, können die Spfeizschalen, insbesondere wenn diese nicht von einem Schrauben- oder Gewindebolzen durchgriffen werden, durch separate, in einfacher iVeise auf dem Umfang angebrachte Mittel zusammengehalten werden. Zu diesem Zweck können beispielsweise Drahtoder Federringe Anwendung finden. Eine besonders billige und zweckmäßige Methode besteht darin, die Spreizschalen mit einem Klebeband zusammenzuhalten, wobei dann insbesondere noch die Möglichkeit besteht, auf dem Klebeband Beschriftungen wie Typenbezeichnung. Montagtbestimmung oder dergleichen anzubringen.

Die Erfindung soll nunmehr anhand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden, und zwar zeigt

F i g. 1 einen Dübel gemäß Erfindung mit Schraubenoder Gewindebolzen,

F i g. 2 einen Dübel gemäß Erfindung mit einem mit Sollbruchstelle versehenen Schrauben- oder Gewindebolzen,

Fig. 3 einen Dübel gemäß Erfindung mit Innengewinde,

F i g. 4 einen zur Aufnahme einer Holzschraube geeigneten Dübel gemäß Erfindung,

F i g. 5 einen zur Aufnahme einer Holzschraube geeigneten weiteren Dübel gemäß Erfindung.

Der in F i g. 1 gezeigte Spreizdübel besteht im wc · sentlichen aus den Spreizschalen 1, 2 sowie dem diese durchgreifenden Schrauben- oder Gewindebolzen 3. Während der Schrauben- oder Gewindebolzen 3 an einem Ende ein Widerlager 4 aufweist, ist das andere Ende mit einem Gewinde 5 versehen, auf welchem eine Mutter 6 angreift. Zwischen Mutter 6 und Spreizschale

2 ist auf dem Schrauben- oder Gewindebolzen 3 eine Distanzhülse 7 sovie eine Unterlagscheibe 8 angeordnet.

Insbesondere aus Fig. 1 sind deutlich die sehr? ■:■ oenlinienförmigen Berührungsflächen la, 2a sowie die achsparallel verlaufenden Berührungsflächen Ib, 2b der Spreizschalen 1, 2 zu erkennen. Zudem sind auch die abgeschnittenen Endspitzen der Spreizschalen 1, 2 ersichtlich, wodurch die senkrecht zur Dübelachse verlaufenden Stirnkanten Ic, 2cder Spreizschalen 1,2 gebildet werden.

F i g. 2 zeigt einen Spreizdübel, welcher an sich dem Dübel gemäß F i g. 1 entspricht, wobei lediglich im rückwärtigen Bereich des Schrauben- oder Gewindebolzens

3 eine Sollbruchstelle 9 angeordnet ist. Diese Sollbruchstelle 9 erleichtert das Entfernen des rückwärtigen Endes des Schrauben- oder Gewindebolzens falls dessin Überstand nach erfolgter Befestigung unerwünscht ict. Auf dem rückwärtigen Ende des Schrauben- oder Gewindebolzens 3 sind wiederum eine Mutter 6, eine Distanzhülse 7 sowie eine Unterlagscheibe 8 angeordnet. Als Material für die Distanzhülse 7 können beliebige Metalle oder auch Kunststoffe gewählt werden.

F i g. 3 zeigt einen Spreizdübel, der im wesentlichen eo aus den beiden Spreizschalen 11, 12 besteht. Am einen Ende weist dieser Dübel eine Gewindebüchse 13 auf. welche im vorliegenden Falle mittels Punktschweißung an der Spreizschale 11 befestigt ist. Diese Gewindebüchse 13 dient der Aufnahme von hier nicht weiter bs gezeichneten Gewindestangen oder dergleichen Teilen. Zusammengehalten werden die Spreizschalen 11, 12 im hier eezeieten Beispiel durch ein Klebeband 14. Im übrigen sind die Spreizschalen 11,12 wiederum gemäß dem Dübel der F i g. 1 ausgebildet.

Die Fig.4 und 5 zeigen Dübel nach dem erfindungsgemäßen Prinzip, welche insbesondere für leichtere Befestigu.igen geeignet sind, da sie im wesentlichen zur Aufnahme von Holzschrauben bestimmt sind.

So zeigt Fig.4 einen Dübel, welcher wiederum aus Spreizschalen 15, 16 besteht. Die Spreizschale 15 weist an ihrer vorderen Stirnkante eine Abwinkelung 15;< auf. wobei die Stirnkante zudem geneigt zur Dübelachse ausgebildet ist. Durch diese auf einer geneigten Ebene liegenden Abwinklung 16a entsteht für die einzuführende Holzschraube automatisch ein Gewindegang. Auch in diesem gezeichneten Beispiel ist für das Zusammenhalten der Spreizschalen 15,16 ein Klebeband 17 vorgesehen.

Ähnlich ausgebildet ist der Dübel gemäß F i g. 5. welcher sich wiederum aus Spreizschalen 18,19 zusammensetzt, welche mittels eines Klebebandes 20 zusammengehalten sind. Das vordere Ende der Spreizschale 19 weist gemäß dieser Ausführungsform eine Durchmesserverengung 19a auf. in welche sich die einzuführende Spreizschraube ihr Gewinde selbst schneidet.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Spreizdübel mit mindestens zwei Spreizschalen, die längs gemeinsamen Berührungsflächen gegeneinander verschiebbar sind, wobei mindestens eine Berührungsfläche schräg zur Längsachse des Spreizdübels verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spreizschalc (1,2; 11, 12; 15, 16:18,19;) eine erste schraubenlinienföi mige Berührungsfläche (la. 2a) und eine zweite achsparallele Berührungsfläche (Ib, 2i>;aufweist.

2. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schraubenlinienförmigen Berührungsflächen (la. 2a;eine Steigung von 40—75 Grad haben.

3. Spreizdübel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die schraubenlinienförmigen Berührungsflächen (la, 2a) sich über den größeren Teil der Länge der Spreizschalen (1,2; 11,12; 15,16; 18, 19;), vorzugsweise über die gesamte Länge, erstrecken.

4. Spreizdübel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die schraubenlinienförmige Berührungsfläche (la, 2a) einer Spreizschale (1, 2) etwa eine V₄ bis volle Windung besitzt.

5. Spreizdübel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die achsparallelen Berührungsflächen (16, 2b) und schraubenlinienförmigen Berührungsflächen (la, 2a^ gebildeten Endspitzen abgeschnitten sind.

6. Spreizdübel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die achsparallele Berührungsfläche (16,26^einer Spreizschale (1, 2) sich im wesentlichen über dessen gesamte Länge erstreckt.