DE2332819C3 - Speichersystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Speichersystem, das einen sequentiellen Speicher, insbesondere einen magnetischen
Plattenspeicher und einen Speicher mit wahlfreiem Zugriff, insbesondere monolithischen Speicher kleinerer
Kapazität, umfaßt, und einen als Adress-Steuerspeicher ausgebildeten Assoziativspeicher aufweist, der
die Adressen derjenigen Dateneinheiten aufnimmt, die im Speicher mit wahlfreiem Zugriff zur Verfügung stehen,
der sowohl mit dem sequentiellen Speicher als auch mit dem Speicher mit wahlfreiem Zugriff verbunden
ist, wobei die angeforderte Adresse als Suchargument den Assoziativspeicher abfragt und im Fall der
Übereinstimmung bei der Suchoperation die angeforderten Daten vom Speicher mit wahlfreiem Zugriff auf
die Datenausgabeleitung durchschaltet oder bei Nichtübereinstimmung die angeforderten Daten vom sequentiellen
Speicher in den Speicher mit wahlfreiem Zugriff lädt.
Speicherhierarchien, insbesondere Plattenspeicher mit Pufferspeichern und nachgeschaltetem Hauptspeicher
sind prinzipiell bekannt
Ein derartiges hierarchisches Speichersystem ist in »Concepts for Buffer Storage«, IEEE Computer Group
News, März 1969, S. 9 bis 12 und »How a Cache Memory Enhances a Computer's Performance«, Electronics,
Januar 17, 1972, S. 58 bis 63 beschrieben. Obwohl ein
derartig aufgebautes Speiebersystem den Vorteil hat,
ο daß bei relativ geringen Kosten eine große Speicherkapazität bei geringer Zugriffszeit erreicht wird, besteht
jedoch der Nachteil, daß in den angegebenen Speichersystemen der Datenaustausch zwischen den einzelnen
Speichern nicht optimal erfolgt, so daß auch die Zugriffszeit wesentlich unter die theoretisch mögliche
Grenze gedruckt wird.
Außerdem sind unter dem Namen »Virtuelle Speicher« Speichersysteme bekanntgeworden, bei denen
die Blocks von Datenworten in Seiten organisiert sind. Ein Benutzer hat dabei direkten Zugriff nur zu den Seiten,
die im Hauptspeicher gespeichert sind Wenn auf ein Datenwort Bezug genommen wird, weiches zu
einer Seite gehört, die nur im Rückgriffspeicher steht, muß diese Seite in den Hauptspeicher verschoben und
dadurch eine Seite aus diesem Hauptspeicher ausgeschoben werden. Dabei kann es vorkommen, daß gerade
die Seite aus dem Hauptspeicher ausgeschoben wird, die schon bald wieder dorthin zurückgeschoben
werden muß, um zur Auswahl zur Verfügung zu stehen. Um dies zu verhindern, hat man Algorithmen entwikkelt,
die die Auswahl der auszuschiebenden Seiten steuern. Ein Nachteil dieser verfeinerten Algorithmen
besteht darin, daß sie wertvolle Programmausführungszeit belegen und so die Zeit für die Durchführung der
Auswahl wieder verlorengeht, die bei der Auswahl der Seite zum Ausschieben aus dem Hauptspeicher gewonnen
wurde, die mit der geringsten Wahrscheinlichkeit in nächster Zeit adressiert wird. Dieses Problem könnte
zwar durch Logikschaltungen und Steuerschaltungen gelöst werden, die einen jeweils gegebenen Algorithmus
berechnen. Diese Lösung ist jedoch unverhältnismäßig teuer und insofern nicht flexibel genug, als verschiedene
Algorithmen nicht leicht gegeneinander auszutauschen und die Parameter eines Algorithmus nicht
leicht zu verändern sind, wenn die Steuereinheit einmal installiert ist.
Außerdem ist durch die britische Patentschrift 12 70 483 und die US-Patentschrift 32 75 991 ein
Speichersystem bekanntgeworden, das einen Assoziativspeicher enthält, der als Adress-Steuerspeicher arbeitet.
Dieser Adress-Steuerspeicher ist nicht unmittelbar mit dem Plattenspeicher und dem Arbeitsspeicher
verbunden, sondern über Kanäle und andere Steuerschaltungen. Die einzelnen Suchoperationen und Übertragungsoperationen
werden mit Hilfe umfangreicher Tabellenoperationen durchgeführt, wodurch die Gesamtsteuerung
der Speicheranlage und damit die Zugrifffszeit wesentlich verlangsamt wird.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Speichersystem zu schaffen, das aus einem sequentiellen
Speicher und einem Speicher mit wahlfreiem Zugriff sowie einem Assoziativspeicher als Adress-Steuerspeicher
besteht, bei dem durch Aufteilen des Speichers mit wahlfreiem Zugriff in Bereiche mit ganz
bestimmten Aufgaben und durch einen sehr günstigen teilweisen Ersatz der bekannten Tabellenoperationen
durch Schaltungsmaßnahmen die Zugriffszeit verbessert wird.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1.
Durch das Anordnen eines Zählers zwischen dem sequentiellen Speicher und dem Assoziativspeicher wird
eine Durchschaltung der richtigen D-v.enwege für die
Übertragung der Führungsseite und der auf sie folgenden Dateneinheiten werden die Steueroperationen verringert
und damit wird die Zugriffszeit des Speichers verbessert Die angegebene Steuerung durch den Zähler
ist jedoct nur dadurch möglich, daß der Speicher ι ο mit wahlfreiem Zugriff vorteilhafterweise in zwei Teile
unterteilt ist, wovon der erste Teil nur die ersten Dateneinheiten
von Dateien als Führungsseiten enthält und der zweite Teil die jeweils folgenden Dateneinheiten
der genannten Dateien als Bibliothek. Die sonst übliehen Suchoperationen für die Führungsseiten in einem
nickt aufgeteilten Speicher entfallen damit.
Nachfolgend wird an Hand der Zeichn jig ein Ausführungsbeispiei
erkiärt. Es zeigt
F i g. 1 schematisch ein Systemaufhau einer bekannten
Rechenanlage mit E/A-Geräten, die nur über Kanäle ansteuerbar sind,
F i g. 2 schematisch die direkte Adressierbarkeit des
sequentiellen Speichers in einer Rechenanlage,
F i g. 3 in einem Ausschnitt schematisch eine mögliehe
Speicherorganisation eines aus Ladungskopplungszellen bestehenden Randomspeichers,
F i g.4 in einem Ausschnitt schematisch eine der Ladungskopplungszellen,
F i g. 5 schematisch die wichtigsten Datenwege einer Plattendatei mit einem aus einem Randomspeicher bestehenden
wahlfreien Zugriffsteil und
F i g. 6 in einem Ausschnitt schematisch Datenwege eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels des
einen Randomspeicher enthaltenen Zugriffsteils, weleher
mit einer Plattendatei gekoppelt ist und eine Verbesserung der in F i g. 5 gezeigten Einrichtung darstellt.
Der Systemaufbau eines Rechners umfaßt gemäß F i g. 1 normalerweise den eigentlichen Prozessor, mindestens
einen schnellen Pufferspeicher und den Hauptspeicher, wobei der schnelle Pufferspeicher und der
Hauptspeicher durch den Prozessor direkt adressierbar sind. In einem hierarchischen System ist üblicherweise
die Zugriffszeit am kürzesten und die Speicherkapazität am kleinsten beim schnellen Pufferspeicher, während
ein peripherer Großraumspeicher, wie z. B. ein Plattenspeicher, die größte Speicherkapazität und aber
auch die langsamste Zugriffszeit hat. Der Hauptspeicher als Arbeitsspeicher des Systems liegt bezüglich
Kapazität und Geschwindigkeit zwischen dicken beiden
genannten Speichern. Der externe Speicher oder der periphere Plattenspeicher ist im allgemeinen nicht direkt
durch den Prozessor adressierbar, und spezielle Eingabe-ZAusgabegeräte, wie Schreibmaschinen, Kartenlocher,
werden wie die Plattenspeicher und Drucker über Kanäle 10 gesteuert, die zwischen dem Hauptspeicher
und dem jeweils adressierten E/A-Gerät liegen. Die meiste der von der peripheren Datei entnommenen
oder in sie geladenen Information wird durch Programme gesteuert Zum Adressierverfahren einer Plattendatei
gehört auch die Adressänderung und die Adressumwandlung. Ein spezielles Betriebsprogramm, das sogenannte
Eingabe-/Ausgabe-3teuersystem steuert alle E/A-Operationen.
Der zu dem in F i g. 1 gezeigten hierarchischen Speichersystem gehörige schnelle Pufferspeicher liegt
funktionsmäßig zwischen dem Prozessor (er kann geräauch Teil der Zentraleinheit sein) und dem
Hauptspeicher. Ein zweites hierarchisches Speichersystem, welches virtueller Speicher genannt wird, liegt
funktionsmäßig zwischen dem Hauptspeicher und dem periDheren Großraumspeicher, der meist ein sequentieller
Speicher mit Magnetplatten oder Magnetbändern ist Die Leistungssteigerung eines hierarchischen
Systems ist weitgehend darauf zurückzuführen, daß die
Anlage üblicherweise gespeicherte Informationen in einer geordneten Reihenfolge und nicht willkürlich benutzt
In einem Pufferspeicher wird die gebräuchliche, vom Hauptspeicher in den schnellen Pufferspeicher
übertragene Informationseinheit ein Block genannt Ein Block enthält üblicherweise 32 Bytes, und die Art der
Übertragung von Datenblöcken aus dem Hauptspeicher in den schnellen Pufferspeicher wird durch die
Konstruktion der Maschine bestimmt In einem virtuellen Speicher wird die vom sequentiellen Großraumspeicher
in den Hauptspeicher übertragene Informationseinheit eine Seite genannt, die beispielsweise 32
Blöcke oder 1024 Bytes enthält Die Informationsübertragung vom sequentiellen Großraumspeicher in den
Hauptspeicher wird im allgemeinen durch Programme gesteuert Sowohl der schnelle Pufferspeicher als auch
der Hauptspeicher können jedoch direkt von der Zentraleinheit adressiert werden, während der sequentielle
Grußraumspeicher im allgemeinen nicht direkt adressierbar ist
Die Zugnffszeiten zum Hauptspeicher und zum schnellen Pufferspeicher stehen etwa im Verhältnis
10:1, und beim Großraumspeicher und dem Hauptspeicher stehen sie im Verhältnis 1000:1. Wegen dieser
großen Differenzen zwischen den Zugriffszeiten muß der Hauptspeicher mehr Informationsseiten enthalten
als der schnelle Pufferspeicher Datenblöcke. Die Informationsübertragung zwischen dem sequentiellen
Großraumspeicher und dem Hauptspeicher erfolgt durch die in F i g. 1 als Funktionsblöcke dargestellten
Kanäle 10. Die Zugriffszeit in einem durchschnittlichen hierarchischen Speichersystem wird mehr durch den
Steuerweg als durch die reale Zugriffszeit des Hauptspeichers begrenzt.
Es gibt zahlreiche Speicher mit wahlfreiem Zugriff, die in einer erfindungsgemäß zusammengestellten
Speichereinrichtung verwendet werden können. Im Ausführungsbeispiel wird ein dynamisch betriebener,
monolithischer Halbleiterspeicher verwendet Eine solche Speicherorganisation ist in F i g. 3 beispielsweise
dargestellt und enthält in ihrer Grundstruktur Speicherzellen, wie sie in F i g. 4 gezeigt sind. Die neueste
Entwicklung bei der Informationsspeicherung brachte die Benutzung und Manipulation elektrischer in
Halbleiterstrukturen gespeicherte Ladungen. Eine ver einfachte Form einer solchen Einrichtung und ihre Betriebsweise
sind beispielsweise in der L'S-Patentschrifi 33 87 286 näher beschrieben.
Die in F i g. 4 gezeigte Ladungskopplungsspeicher
zelle 15 besteht im wesentlichen aus einem Halbleiter körper 16, der in drei benachbarte Bereiche 17,18 unc
1? unterteilt ist. In den ersten Bereich 17 wurder Fremdatome eindiffudiert oder Ionen eingepflanzt, unc
er dient als Quelle für Ladungsträger. Der zweite Be reich 18 dient als Steuerelektrode zwischen dem erstei
und dritten Bereich, und der dritte Bereich 19 dient al Kondensator zum Speichern elektrischer Ladungei
oder von Minoritätsträgern. Im gezeigten Fall ist dl· Speicherzelle ein P-Kanalbauelement Ein N-Kanal
bauelement arbeitet sinngemäß in ähnlicher Weise. De Speicherkondensator 19 ist ein Metall-Oxyd-Silicium
kondensator (MOS), der durch Anlegen einer hinreichend
großen, negativen Haltespannung Vh an die metallische Halteelektrode 19A oben auf der dünnen
SiCte-Schicht gebildet wird. Bei Speicheroperationen kann der erste Bereich 17 als Bitleitungsanschluß 21
der Speicherzelle 15 benutzt werden. Der aufwärts weisende Pfeil in der F i g. 4 über dem Bereich 17 mit dem
Bezugszeichen 23 kann den Abfühlpunkt der Speicherzelle bezeichnen. Der Widerstand 22 ist zum Ermöglichen
des Abfühlens hinzugefügt. Auch andere in Fachkreisen bekannte Leseverfahren sind möglich. Der
zweite Bereich 18 kann als Wortleitung der Speicherzelle durch die damit verbundene Steuerelektrode 18Λ
benutzt werden, und der dritte Bereich dient durch die Elektrode 19Λ als dynamisches Speicherelement. Der
MOS-Kondensator im dritten Bereich 19 wird durch Anlegen einer hinreichend großen negativen Haltespannung
Vh gebildet Die Steuerelektrode 18Λ dient als Wortleitung und steuert den Fluß von Minoritätsträgern in den MOS-Kondensator hinein und aus ihm
heraus. Die Minoritätsträger sind in diesem Fall Defektelektronen im Halbleitermaterial. Wenn zahlreiche
Defektelektronen im MOS-Kondensator vorhanden sind, speichert die Zelle eine binäre Eins. Wenn keine
Minoritätsträger oder nur ein geringer Rest von Minoritätsträgern im MOS-Kondensator enthalten sind,
speichert die Zelle eine binäre Null.
Die in F i g. 3 dargestellte Speichermatrix kann aus
einer Vielzahl von Speicherzellen 15 der an Hand der F i g. 4 beschriebenen Art bestehen. In einer solchen
monolithischen Speichereinrichtung adressiert beispielsweise ein Wortleitungsdecodierer eine der Wortleitungen
in der Y-Koordinatenrichtung. Ein Bitleitungsdecodierer
adressiert gleichzeitig auf herkömmliche Weise eine der Bitleitungen 21. Am Schnittpunkt
der gewählten Wortleitung und der Bitleitung wird so eine Speicherzelle angesteuert. Beim Lesen kann das
Ausgangssignal einer abgefragten Speicherzeile in herkömmlicher Weise über einen Leseverstärker abgenommen
werden. Die notwendige Regenerierungsschaltung und Einzelheiten der Leseschaltung sind
nicht mit dargestellt
Die Erfindung geht aus von einer Anordnung, bei der ein schneller Speicher mit wahlfreiem Zugriff mit
einem Plattenspeicher so gekoppelt ist, daß sie funktionsmäßig ein einheitliches Speichersystem 30 bilden,
wie es in F i g. 2 gezeigt ist. Der von Natur aus schnellere Speicher mit wahlfreiem Zugriff ist durch die Zentraleinheit
direkt adressierbar, wodurch die mittlere Zugriffszeit auch zu dem sequentiellen Speicher, im
vorliegenden Beispiel einem Plattenspeicher, herabge setzt wird. In der Darstellung der F i g. 2 sind die schematisch gezeigten Teile des Systemaufbaus eines Computers mit den m F i g. 1 gezeigten praktisch gleich, jedoch mit Ausnahme des Speichers mit wahlfreiem Zu
griff 30, der nach der Darstellung direkt an die Piattendatei angeschlossen ist Die Kanäle 10 sind gleichartig
gebaut und tragen daher dieselbe Bezeichnungszahl 10 wie in F i g. 1. Nur sind sie jetzt ausschließlich mit den
übrigen, extern an den Computerhauptteil angeschlossenen E/A-Geräten verbunden.
Die im Blockschaltbild der Fig.5 dargestellte
Speichereinrichtung 30 ist mit einem herkömmlichen Plattenspeicher 50 gekoppelt, um so die Leistung der
Plattendatei zn verbessern und die direkte Adressierung ihres Inhalts zn ermöglichen, so daß die ganze
Anordnung für die Zentraleinheit als virtueller Großraumspeicher mit wahlfreiem Zugriff erscheint Zu die
sem Zweck enthält die Speichereinrichtung einen Randomspeicher 31, der ähnlich organisiert sein kann wie
der in F i g. 3 dargestellte und oben beschriebene Speicher, und eine kleinere Bytekapazität, aber eine höhere
Zugriffsgeschwindigkeit hat als der Plattenspeicher 50. Mit dem Randomspeicher 31 ist ein Assoziativspeicher
32 gekoppelt, der im vorliegenden Fall als Informationsseiten-Steuerverzeichnis bezeichnet werden kann.
Dieses Seitensteuerverzeichnis kann aus einem konventionellen Assoziativspeicher bestehen und dient im
vorliegenden Fall zur Feststellung, ob eine gegebene Informationsseite oder gegebene Daten im Randomspeicher
stehen oder nicht. Befinden sich die angeforderten Daten nicht im Randomspeicher 31, wird ein
iS Diskrepanzsignal erzeugt. Die anfordernde Adresse
wird in diesem Fall an die Plattendatei zur Suche und zur anschließenden Ladung der angeforderten Seite in
den Randomspeicher 31 weitergeleitet. Der Assoziativ speicher 32 wird mit der neuen Adresse (bzw. ihrem
stellenwerthohen Teil) der Information im Randomspeicher 31 auf den neuesten Stand gebracht Wenn
sich jedoch die angeforderte Information im Randomspeicher 31 befindet, wird ein Übereinstimmungssignal
erzeugt, welches diese Tatsache anzeigt, und der Speicherinhalt der betreffenden Stelle kann in diesem
Fall direkt durch eine Datensammelleitung 33 entweder in den Hauptspeicher des Rechners oder in den schnellen
Pufferspeicher oder in den Prozessor geleitet werden.
Zur Erläuterung der Arbeitsweise der in F i g. 5 dargestellten Speichereinrichtung wird angenommen, daß
der Plattenspeicher 1024 Datenseiten, der Randomspeicher
31 128 Seiten und die Adresseingabe 34 für die Speichereinrichtung 30 eine werthohe und eine wert
niedere Adresse von je 10 Bits enthalten. Die Adreßeingabe bei 34 verzweigt zu einer Sammelleitung 35.
die zu einem Steuertor 36 führt, zu einem Eingang 37 zum Assoziativspeicher (oder dem Seitensteuerver
zeichnis) 32 und zu einem Eingang 35Λ, der den Assoziativspeicher
32 umgeht und zu einem Diskrepanzsteuertor 38 führt Im ersten Fall sei angenommen, daß
die Adresseingabe Information anfordert, die im Randomspeicher 31 enthalten ist Die werthohe Adresse
(Seitenadresse) gelangt durch die Eingabe 37 in den Assoziativspeicher
32 und zur Eingabeseite des Steuertores 36. Soweit der Assoziativspeicher 32 die Adressen
der Seiten im Randomspeicher enthält wird ein Ausgabesignal von der Ausgabe 39 des Assoziativspeichers
32 erzeugt und zum Steuertor 36 geleitet Da im ge-
zeigten Beispiel der Randomspeicher 31 nur 128 Da
tenseiten enthält, umfaßt die Ausgabe des Assoziativ
Speichers 7 Bits (27 = 128), eine neue werthohe Adres
se und ein Übereinstimmungssignal zum öffnen de; Steuertores 36 und gestattet so die direkte Adressie
rung des Randomspeichers 31, wodurch die angefor denen Daten vom Randomspeicher auf die Datenaus
gabesammelleitung 33 übertragen werden, in diesen FaD führt das Seitensteuerverzeichnis 33 eine Tabellen
Suchfunktion zur Erzeugung einer 7 Bit großen neuei werthohen Adresse aus, die angibt, wo die angeforder
ten Daten im Randomspeicher 31 stehen.
jetzt wird angenommen, daß die an der Adresseinga
be 34 angeforderte Information nicht im Randomspe eher enthalten ist In diesem FaO enthält der Assoziam speicher nicht die werthohe oder Seitenadresse, und e
wird kein Signal für das Steuertor 36 erzeugt dam dieses den Zugriff zum Randomspeicher 31 durch di
Adresseingabe gestattet Unter diesen Umstände
steht die Adresseingabe am Diskrepanzsteuertor 38 zur Verfügung. Der Assoziativspeicher 32 gibt durch ein
Diskrepanzsignal auf der Leitung 40 an das Diskrepanzsteuertor 38 an, daß der Randomspeicher 31 die
gewünschte Information nicht enthält. Die anfordernde werthohe Adresse wird somit durch das Diskrepanzsteuertor
38 weitergeleitet und der Abruf der angeforderten Daten von dem Plattenspeicher mit der Seitenadresse
begonnen und dadurch dem Plattenspeicher ermöglicht, diese Daten durch die Datenausgabesammeileitung
41 in den Randomspeicher 3t zu laden. Gleichzeitig bringt der Plattenspeicher den Assoziativspeicher
32 über die Ausgabeleitung 42 auf den neuesten Stand, indem er die Seitenadressen der in den Randomspeicher
geladenen Seiten in den Assoziativspeicher setzt. Danach wird das Steuertor 36 geöffnet, und der
Randomspeicher direkt durch die Adresse an der Adreßeingabe adressiert, so daß die Daten jetzt direkt
durch die Ausgabedatensammelleitung 33 in den Hauptspeicher, den schnellen Pufferspeicher oder den
Prozessor gesendet werden können.
Bei der Adressierung einer Plattendatei muß die Operation der Rechenmaschine bekanntlich unterbrochen
werden, und letztere muß zwischenzeitlich andere Aufgaben übernehmen, bis die angeforderte Information
von der Plattendatei abgerufen und in den Hauptspeicher gesetzt ist. Für diesen Zweck kann einfach ein
Unterbrechungssignal von der Leitung 40 wie bei 43 genommen werden, um anzuzeigen, daß der Randomspeicher
31 nicht die notwendige Information enthält und das Ausgabesignal auf der Leitung 39 und das Eingabeadressignal
an das Steuertor 36 nicht übereinstimmen.
In F i g. 6 ist der erfindungsgemäße Aufbau der Speichereinrichtung 60 gezeigt, worin der Randomspeieher
61 in zwei Teile aufgeteilt ist, dessen erster mit der Bezugszahl 62Λ bezeichnet ist und die sogenannten
Führungsseiten oder Kopfseiten der Plattendatei enthält und dessen zweiter Teil 620 als Seitenbibliothek
des Randomspeichers für die jeweils folgenden Seiten arbeitet.
Bei einer Plattendatei mit der Kapazität von m Seiten und bei einem Randomspeicher der Kapazität von
π Seiten können die Führungsseiten nach einem der folgenden Kriterien gewählt werden.
1 Die Führungsseiten im Randomspeicherteil 62Λ
können jeweils die erste Seite auf der Platte, die (P -! l)te Seite, (2P + l)le Seite usw. umfassen, wobei
P = min ist oder
2. die Führungsseiten können die Kopfseiten von bestimmten Daten sein, beispielsweise den Anfang
einer Lohnliste, den Anfang mathematischer Tabellen od. a. enthalten.
Der zweite Teil 620 des Randomspeichers mit der sogenannten Bibliothek kann eine Kapazität von P - 1
Seiten in der ersten obengenannten Anordnung haben. Andererseits uann er auch eine feste Anzahl von Seiten,
z. B. 128 Seiten in der oben beschriebenen zweiten Anordnung enthalten. Die Gesamtkapazität des Randomspeichers
61 ist jedoch bei beiden möglichen An- *·°
Ordnungen die Summe der Kapazität der Führungsseiten und der Bibliothek.
Wie oben enthält die Speichereinrichtung einen Assoziativspeicher 63. der als Seitensteuerverzeichnis für
die werthohen Adresseingaben auf der Dateneingabe- *"·
leitung 64 dient. Außerdem vervollständigen ein Plattenspeicher 50/4 und ein Zahler 65 die Einrichtung zusammen
mit Steuertoren, die weiter unten naher beschrieben werden.
Wenn angenommen wird, daß der Randomspeicher die Führungsseite der durch die Eingabeadresse angeforderten
Informationen enthält, gibt der Assoziativspeicher 63 neue werthohe Bits als Ausgabe und erzeugt
ein Übereinstimmungssignal, welches durch die Leitung 63A an das Tor 66 weitergeleitet wird, gleichzeitig
mit der Adresseingabe auf der Leitung 64A. Auf diese Weise bewirkt der Führungsseitenteil 6M des
Randomspeichers 61 eine Datenübertragung durch die Sammelleitung 67 und das Steuertor 68 (welches normalerweise
für den Datenfluß vom Speicherteil 624 geöffnet ist) zur Datenausgangssammelleitung 69.
Gleichzeitig wird ein Übereinstimmungssignal vom Assoziativspeicher 63 über die Leitung 630 an den Zähler
65 angelegt und zeigt dem Zähler an, daß er eine Eins zu seiner werthohen Zahl zu addieren hat Gleichzeitig
wird der werthohe Teil der Eingabeadresse über die Leitung 63C durch den Assoziativspeicher 63 an den
Zähler 65 geleitet Wenn der Zähler eine Zahl addiert wird die nächstfolgende Adresse dem Tor 70 zugeführt
welches öffnet, wenn gleichzeitig die erste Ausgangswortanzeige von der durch den Randomspeicherteil
62A gewählten Führungsseite durch ein Signal auf der Leitung 71 auftritt Somit öffnet das Tor 70, und es erfolgt
der Zugriff zum Plattenspeicher. Nach dem Suchprozeß lädt der Plattenspeicher seine nächstfolgende
Informationsseite in den Bibliotheksteil 620 des Randomspeichers 61 über die Sammelleitung 72 und das
Tor 73, welches normalerweise einen Datenfluß in den Bibliotheksteil durch die Sammelleitung 74 gestattet
Wenn das letzte Wort der Führungsseite aus dem Randomspeicherteil 62A herauskommt geht vom Führungsteil
62Λ durch die mit dem Steuertor 68 verbundene Leitung 75 ein Signal aus. Wenn dieses Signal mit
einem Signal auf der Leitung 76 zusammentrifft welches anzeigt daß mindestens einige der nächstfolgenden
Seiten in den Bibliotheksteil 620 des Randomspeichers geladen worden sind, wird ein Signal erzeugt und
über die Leitung 76 zum Steuertor 68 geleitet Das gleichzeitige Auftreten der Signale auf den Leitungen
75 und 76 gestattet der Information, durch die Leitung 79 vom Bibliotheksteil 620 des Randomspeichers durch
das Steuertor 68 in die Datenausgabesammelleitung 69 zu fließen. Wenn die neue Information, die auf der der
übereinstimmenden Führungsseite folgenden Seite beginnt ankommt wird ein Impuls durch den Bibliotheksteil 62Ö erzeugt Die Datenübertragung von der Bibliothek
zur anfordernden Stelle über die Datensammelleitung
wird also ausgelöst durch die gleichzeitig auftretenden Signale vom letzten Wort der Führungsseite
und dem Signal einer oder mehrerer neuer Seiten. Auf diese Weise und durch diese Anordnung wird verhindert
daß eine falsche Information Ober die Datensammelleitung an die anfordernde Stelle ausgesendet wird
Wenn der Assoziativspeicher 63 nicht die Adresse enthält die anzeigt daß der Randomspeicher 61 mi
den durch die Adresseingabe auf der Leitung 64 ange forderten Daten übereinstimmende Daten enthalt ar
beitet die Einrichtung ähnlich wie das im Zusammen hang mit F i g. 5 beschriebenen System. Ein eine fehlen
de Übereinstimmung oder eine Diskrepanz anzeigen des Signal wird vom Assoziativspeicher 63 erzeugt um
über die Leitung 80 an das Diskrepanzsteuertor 81 ge leitet welches die Adresseingabe 64 von der Leitung
640 her durchschaltet Die Ausgabesignale des Diskre
panzsteuertores 81 werden dem Plattenspeicher züge führt der dann die Seitenanzeigebits im Assoziativspei
ίο
eher 63 durch Signale über die Leitung 82 auf den neuesten
Stand bringt und gleichzeitig ein Signal über die Leitung 83 an das Tor 73 sendet, wodurch der Informationsfluß
weiter über die Leitung 72Λ zum Führungsseitenteil 62A des Randomspeichers 61 ermöglicht
wird. Insoweit das Laden der Führungsseite und des Assoziativspeichers erfolgt, gleichzeitig für alle praktischen
Zwecke, tritt dann eine Obereinstimmung im Assoziativspeicher mit der Adresseingabe auf, und der Zyklus
beginnt unter Benutzung des Zählers und des Bibliotheksteils des Randomspeichers, wie oben beschrieben.
Nach außen hin arbeitet die Speichereinrichtung praktisch genauso wie ein Speicher mit wahlfreiem Zugriff
mit der großen Speicherkapazität einer Plattendatei. Der Randomspeicher in jeder derartigen Einrichtung
ist billig genug und wirft vielleicht die zwei- bis fünffachen Kosten pro Bit auf wie ein vergleichbarer
Plattenspeicher und kann Tausende von Seiten speichern, welche die gerade benutzte Information enthalten,
sowie nachfolgende benachbarte Seiten, die wahrscheinlich als nächste benutzt werden. Für ein 1000-Megabyte-Plattensystem
kann der wahlfreie Zugriffsteil beispielsweise 1 Million Bytes mit einem Kapazitätsverhältnis
von 100:1 enthalten. Mit einer sehr gro-Ben,
im Randomspeicherteil der Einrichtung verfügbaren Seitenzahl wird das Fehlerverhältnis drastisch reduziert,
welches definiert ist als der prozentuale Zeitanteil, in welchem die angeforderte Information nicht im
Randomspeicher zur Verfügung steht Somit Hegt die Gesamtleistung der Speichereinrichtung sehr dicht bei
der realen Zugriffszeit der Einrichtung im vorderen Randomspeicherteil
Bei dem zweiten, in Fig.6 dargestellten Ausführungsbeispiel
erfolgen die Informationsübertragung von der übereinstimmenden Führungsseite zum anfordernden
Teil und das Suchen bzw. Laden der folgenden Seiten parallel oder überlappt In Verbindung mit
intelligent ausgewählten Führungsseiten verbessert diese
Betriebsart die Gesamtleistung der Speichereinrichtung. Die Verbesserung wird auf Kosten einer größeren
Maschinenausrüstung, bestehend aus Steuertoren, Datenwegen und zusätzlichen Steuerleitungen, erreicht.
Der Randomspeicher 61 ist gegenüber seinem Gegenstück 31 in F i g. 5 weiter verfeinert. Das gleichzeitige
Abrufen von Daten aus dem Speicherteil 62A (LESEN) und das Laden von Daten in den Bibliotheksteil 62ß
(SCHREIBEN) erfordert mindestens zwei Sätze von E/A-Verriegelungsschaltungen im Randomspeicher 61,
während im Randomspeicher 31 nur eine derartige E/A-Verriegelung benötigt wird. Bei der Informationsübertragung
vom Hauptspeicher oder von der Zentraleinheit zur beschriebenen Speichereinrichtung erfolgen
in beiden Ausführungsbeispielen die Operationen sinngemäß in der umgekehrten Reihenfolge.
Die Vorteile des beschriebenen, mit einem zusätzlichen
Speicherteil mit wahlfreiem Zugriff verbesserten Plattenspeichers ergeben sich durch den Vergleich mit
einem konventionellen Plattenspeicher. Einmal ergibt sich aus einem solchen vereinheitlichten System eine
Speichereinrichtung mit praktisch der Leistung eines Großraumspeichers mit wahlfreiem Zugriff und einer
tausendmal schnelleren Zugriffszeit Die Kostensteigerung eines in dieser Weise verbesserten Plattenspeichers
ist minimal. Außerdem ergibt sich eine bessere Speicherleistung in einem hierarchischen Speichersystem.
Die große Kapazität des Randomspeicherteils eines solcherart verbesserten Plattenspeichers kann
z. B. die gesamte, für ein vollständiges Programm benötigte Information enthalten. Daher kann zur Durchführung
einer bestimmten Aufgabe das Trefferverhältnis vor dem Wechsel auf eine neue Aufgabe sehr dicht be
100% Hegen. Das Trefferverhältnis ist das Komplemen
des oben definierten Fehlerverhältnisses.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Speichersystem, das einen sequentiellen Speicher,
insbesondere einen magnetischen Plattenspeicher und einen Speicher mit wahlfreiem Zugriff, insbesondere
monolithischen Speicher kleinerer Kapazität, umfaßt, und einen als Adress-Steuerspeicher
ausgebildeten Assoziativspeicher aufweist, der die Adressen derjenigen Dateneinheiten aufnimmt, die
im Speicher mit wahlfreien! Zugriff zur Verfügung stehen, der sowohl mit dem sequentiellen Speicher
als auch mit dem Speicher mit wahlfreiem Zugriff verbunden ist, wobei die angeforderte Adresse als
Suchargument den Assoziativspeicher abfragt und im Fall der Übereinstimmung bei der Suchoperation
die angeforderten Daten vom Speicher mit wahlfreiem Zugriff auf die Datenausgabeleitung durchschaltet
oder bei Nichtübereinstimmung die angeforderten Daten vom sequentiellen Speicher in den
Speicher mit wahlfreiem Zugriff lädt, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher mit wahlfreiem
Zugriff (61) aus zwei Teilen (62/4, 62B) besteht, daß der erste Teil (62A) nur die ersten Dateneinheiten
von Dateien als Führungsseiten enthält und der zweite Teil (62B) die jeweils folgenden Dateneinheiten
der genannten Dateien als Bibliothek und daß ein Zähler zwischen dem sequentiellen
Speicher (50A) und dem Assoziativspeicher (63) angeordnet ist, der über Torglieder (68, 70,73), die mit
dem Speicher mit wahlfreiem Zugriff (61) verbunden sind, die Datenwege steuert, um beim Abbruch
einer Datei den Datenweg für die Übertragung der Führungsseite und der auf sie folgenden Dateneinheiten
durchzuschalten.
2. Speichersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Assoziativspeicher (32, 63)
und der Speicher mit wahlfreien? Zugriff (31,61) als monolithischer Halbleiterspeicher ausgeführt ist.
3. Speichersystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (34) für
die Adresseneingabe mit dem Assoziativspeicher (32), dem Speicher mit wahlfreiem Zugriff (31) und
dem sequentiellen Speicher (50) verbunden ist und eine werthohe und eine wertniedere Adresse enthält.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US26835372A | 1972-07-03 | 1972-07-03 | |
US26835372 | 1972-07-03 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2332819A1 DE2332819A1 (de) | 1974-01-24 |
DE2332819B2 DE2332819B2 (de) | 1976-06-16 |
DE2332819C3 true DE2332819C3 (de) | 1977-01-27 |
Family
ID=
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