DE2332661C3 - Einrichtung zum Verbrennen von Müll - Google Patents
Einrichtung zum Verbrennen von MüllInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Verbrennen von Müll mit einer der Verbrennungseinrichtung
vorgeschalteten Zerkleinerungseinrichtung und einer Trenneinrichtung für den zerkleinerten Müll,
wobei der Feinmüll in die Verbrennungseinrichtung eingegeben und der Grobmüll an einer anderen Stelle
in die Verbrennungseinrichtung eingegeben wird.
Eine derartige Einrichtung ist aus der DT-OS 19 42 859 bekannt.
Bei dieser bekannten Einrichtung zum Verbrennen von Müll wird der angelieferte Müll zuerst vorzerkleinert
und dann in einer anschließenden Mahl- und Zerreißvorrichtung weiter aufbereitet, wobei die groben
Müllanteiie ausgeschieden und wegtransportiert werden. Die feineren Müllanteile gelangen zu einer Trenneinrichtung,
in der der zerkleinerte Müll in einen groben und einen feinen Müllanteil aufgeteilt wird. Der
gröbere Müllanteil ist jedoch bereits so fein gemahlen, daß er mit Hilfe von Preßluft in die Verbrennungseinrichtung
über eine Dralleinrichtung eingeblasen werden kann. Der feinere Müllanteil wird von der Seite
über eine Mehrzahl von öffnungen in die rohrförmige Verbrennungseinrichtung eingeführt. Nachteilig bei
dieser bekannten Einrichtung ist demnach, daß grobe Müllteile wegtransportiert und abgelagert werden müssen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs erläuterten Art
zu schaffen, bei welcher der gesamte aus einem Einzugsgebiet angelieferte Müll in die Müllverbrennungsanlage
eingegeben werden kann und trotzdem das Prinzip der Schwebeverbrennung von Müll anwendbar
ist, zu dem Zweck, die Kapazität einer vorgegebenen Müllverbrennungsanlge zu vergrößern.
Diese Aufgabe wird bei einer Einrichtung der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß durch die
Kombination folgender Merkmale gelöst:
a) Die Verbrennungseinrichtung ist mit einem Feuerungsrost und darüber befindlichem Feuerungsraum versehen, wobei der Grobmüll über eine Beschickungsschurre
auf den Feuerungsrost direkt aufgebbar ist:
b) der Feinmüll ist über eine Feinstzerkleinerungseinrichtung entweder direkt oder indirekt über einen
nachgeschalteten Feinstmüll-Vorratsbunker in den Feuerungsraum oberhalb des Feuerungsrostes einblasbar.
Unter Feinstmüll wird hierbei derjenige Müll verstanden,
der für die Verbrennung im Schwebezustand geeignet ist. Es handelt sich hierbei vorwiegend um
leichtere Stoffe, vorwiegend um Papier. Textilien, Holzabfälle, Lebensmittel usw., also um leicht brennbare und
zerkleinerungsfähige Abfälle, die sich gut zur Schwebeverbrennung eignen.
Der hierdurch erzielte technische Fortschritt besteht darin, daß der anfallende Müll nicht vorsortiert zu werden
braucht, und ferner darin, daß die Einrichtung zur Feinstzerkleinerung des Mülls nur verhältnismäßig
klein zu sein braucht und geringen Kraftbedarf erfordert, weil nicht der gesamte angelieferte Müll, sondern
nur derjenige feinstzerkleinert wird, der tatsächlich schwebeverbrennungsfähig ist. Der Hauptvorteil bei
Anwendung der Erfindung besteht darin, daß die Kapazität einer bereits bestehenden Müllverbrennungsanlage
wesentlich vergrößert werden kann. Die Verbrennungsleistung einer bestehenden Anlage kann z. B. bei
ansteigender Müllmenge dadurch vergrößert werden, daß die Wärmeleistung der Rostfeuerung mit Grobmüll
konstant gehalten und die die Rostleistung übersteigende Müllmenge oberhalb des Feuerungsrostes in der
Schwebe verbrannt wird.
Eine besondere Bedeutung erhält die Erfindung bei neu zu erstellenden Müllverbrennungsanlagen. Solche
Anlagen werden allgemein für eine innerhalb 10 bis 15 |ahren zu erwartende Kapazität ausgelegt. Die Anlagen
werden daher in den ersten Betriebsjahren nicht voll ausgenutzt. Bei Anwendung der Erfindung kann jedoch
die Anfangsinvestition einer solchen Anlage niedriger gehalten werden. Beim Anstieg der Müllmenge
kann dann, ohne Änderung der Rostfeuerung, oder zunächst ohne Erstellung einer zusätzlichen Feuerungseinheit, mit Hilfe der erfindungsgemäßen Einrichtung
die Kapazität der Müllverbrennungsanlage vergrößert werden.
Es ist eine Verbrennungseinrichtung mit einem Feuerungsrost und darüber befindlichem Feuerungsraum
bekannt (US-PS 35 87 488), bei der das aus einem mechanischen Eindicker, z. B. einer Zentrifuge, kommende
Gut auf dem Feuerungsrost verbrannt wird, während die wässerige Phase nach weiterer thermischer Eindikkung
durch Zerstäuber in den Feuerungsraum eingebracht wird. Diese Verbrennungseinrichtung ist jedoch
nicht für trockenen Müll geeignet.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin-
dung besteht darin, daß in die Leitungen des zur Schwebeverbrennung bestimmten Müllstromes vor
und/oder nach der Feinstzerkleinerurgseinrichtung Leitungen zur Zuführung von Klärschlamm einmünden.
Die Zuführung von Klärschlamm in den Feuerungsraum ist zwar aus der US-PS 35 87 488 bekannt, doch
wird dort im Gegensatz zur Erfindung der Klärschlamm nicht einem trockenen, zur Schwebeverbrennung
geeigneten Müll beigemischt, sondern dorch eine Zerstäubpreinriehtung unmittelbar in den Feuerungsraum
eingebracht. Durch die Erfindung kann Klärschlamm in vorteilhafter Weise mitverbrannt werden,
weil zerkleinerter und zerfaserter Müll ein großes Wasseraufnahmevermögen hat, so daß nasser Klärschlamm
ohne weiteres aufgenommen wird. Die Klärschlamm-Mengenzugabe kann hierbei entsprechend der Temperatur
im Feuerraum geregelt werden. Bei hoher Feuerraumtemperatur kann mehr, bei niedriger Feuerraumtemperatur
weniger Klärschlamm zugeführt werden. Da bei der beschriebenen Klärschlamm-Milverbrennung
im Gegensatz zur relativen Trägheit einer Rostfeuerung die Zeit zwischen Klärschlammzufuhr zum
Feinstmüllstrom und Verbrennungsreaktion sehr kurz ist, ergibt sich automatisch eine gute Regelbarkeit der
Feuer».umtemperatur. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß mit Hilfe des zerkleinerten Mülls der Klärschlamm
direkt in die heißeste Feuerraumzone eingebracht wird und dort am schnellsten getrocknet und
verbrannt werden kann. Daher muß der Klärschlamm nicht, wie dies aus der US-PS 35 87 488 bekannt ist, in
einen durch einen mechanischen Eindicker stark vorentwässerten Teil und einen durch thermische Nacheindicker
eingedickten Teil unterteilt werden, wobei der eine Teil auf dem Feuerungsrost und der andere Teil
über dem Feuerungsrost durch eine Zerstäubungseinrichtung fein verteilt verbrannt wird, sondern er kann
in nasserem Zustand, d. h. mit bis zu 90% Wassergehalt, dem zur Schwebeverbrennung geeigneten Feinstmüll
zugegeben werden. Die Erfindung sieht auch vor, daß eine Klärschlamm zuführende Leitung in die Feinstzerkleinerungseinrichtung
einmündet.
Um den Zerkleinerungsaufwand in der Feinstzerkleinerungseinrichtung
nicht zu hoch ansteigen zu lassen, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die
Feinstzerkleinerungseinrichtung zur Ableitung nicht genügend fern zu zerkleinernder Feinmüllbestandteile
durch eine Leitung mit der zum Feuerungsrost führenden Leitung des Grobmülls verbunden. Hier können
alle diejenigen Müllteile dem Feuerungsrost zugeführt werden, die sich nur mit einem zusätzlichen Aufwand
feinstzerkleinern lassen würden. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird also der Energieaufwand
für die Zerkleinerung von Feinmüli, der für die Schwebeverbrennung
geeignet sein soll, verhältnismäßig gering gehalten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung beschrieben, deren Figur eine schematische
Darstellung dieses Ausführungsbeispieles umfaßt.
Der angelieferte Müll gelangt von einer Zuführungsschurre 1 in eine Zerkleinerungseinrichtung 2, wo der
Müll vorzerkleinert, zerschnitten und somit zugleich aufgelockert wird. Der Müll gelangt dann in eine
Trenneinrichtung 3, in welcher beispielsweise mittels eines Trennsiebes und Wind- oder Schwerkraftsichters
der vorzerkleinerte Müll in schwere und leichte, blasfähige Stoffe getrennt wird. Zu diesem Zweck ist z. B. ein
zur Windsichtung dienendes Gebläse 4 und ein Schüttelsieb 5 od. dgl. vorgesehen. Aus der Trenneinrichtung
3 kommen zwei Müllströme, und zwar der Grobmüll über die Leitung 6, die zur Beschickungsschurre 7 führt,
von wo der Grobmüll auf den Feuerungsrost 8 gelangt. Der zweite Müllstrom, der Feinmüll, bestehend aus
dem spezifisch leichteren, blasfähigen Müllanteil, wird über eine Leitung 9 zu einer Feinstzerkleinerungseinrichtung
10 geführt. Hier wird der Feinmüll auf die zur Schwebeverbrennung erforderliche Korngröße zerkleinert
und entweder über eine Leitung 11 direkt in den Feuerungsraum 12 durch ein Gebläse, einen Bandförderer
usw. gefördert, oder in einem Feinstmüll-Vorratsbunker 13 zwischengelagert und dann gleichmäßig geregelt
mittels eines bekannten, mechanischen oder hydraulischen Zugabeorgans 14 in den Feuerungsraum 12
gefördert. Feinmüllteile, die sich trotz des Trennvorganges und der Feinstzerkleinerungseinrichtung 10
nicht oder nur mit zusätzlichem Aufwand zerkleinern lassen, werden über eine Leitung 15 dem Grobmüllstrom
in Leitung 6 und somit der Beschickungsschurre 7 des Feuerungsrostes 8 zugeführt. Schwere Feinstmüllteile
16, die in dem Feuerungsraum 12 nicht ganz ausbrennen, fallen nach unten auf den Feuerungsrost 8.
Zur weiteren Erhöhung der Kapazität der Müllverbrennungsanlage sind mit öl. Gas oder Kohlenstaub
betriebene, bekannte, in den Feuerungsraum 12 einmündende Zusatzbrenner 19 vorgesehen.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, mündet in die Leitung 9, die zur Feinstzerkleinerungseinrichtung 10
führt, eine Leitung 17, in die Leitung 11, die von der Feinstzerkleinerungseinrichtung zum Feuerungsraum
führt, eine Leitung 18 und in die Feinstzerkleinerungseinrichtung 10 ein Leitung 20 ein. Durch diese Leitungen
17, 18 und 20 kann Klärschlamm dem zur Schwebeverbrennung
geeigneten Feinstmüll beigemischt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Einrichtung zum Verbrennen von Müll mit einer der Verbrennungseinrichtung vorgeschalteten
Zerkleinerungseinrichtung und einer Trenneinrichtung für den zerkleinerten Müll, wobei der Feinmüll
in die Verbrennungseinrichtung eingegeben und der Grobmüll an einer anderen Stelle in die Verbrennungseinrichtung
eingegeben wird, gekennzeichnet durch die Kombination folgender
Merkmale:
a) Die Verbrennungseinrichtung ist mit einem Feuerungsrost (8) und darüber befindlichem
Feuerungsraum (12) versehen, wobei der Grobmüll über eine Beschickungsschurre (7) auf den
Feuerungsrost (8) direkt aufgebbar ist:
b) der Feinmüll ist über eine Feinstzerkleinerungseinrichtung (10) entweder direkt oder indirekt
über einen nachgeschalteten Feinstmüll-Vorratsbunker (13) in den Feuerungsraum (12)
oberhalb des Feuerungsrostes (8) einblasbar.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Leitungen (9; 11) des zur Schwebeverbrennung bestimmten Müllstromes vor
und/oder nach der Feinstzerkleinerungseinrichtung (10) Leitungen (17; 18) zur Zuführung von Klärschlamm
einmünden.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klärschlamm zuführende
Leitung (20) in die Feinstzerkleinerungseinrichtung (10) einmündet.
4. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feinstzerkleinerungseinrichtung (10) zur Ableitung nicht genügend fein zu zerkleinernder Feinmüllbestandteile
durch eine Leitung (15) mit der zum Feuerungsrost (8) führenden Leitung (6) des Grobmülls
verbunden ist.
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Priority Applications (6)
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GB2825174A GB1410166A (en) | 1973-06-27 | 1974-06-26 | Apparatus for burning waste |
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DE19732332661 DE2332661C3 (de) | 1973-06-27 | Einrichtung zum Verbrennen von Müll |
Publications (3)
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DE2332661A1 DE2332661A1 (de) | 1975-01-30 |
DE2332661B2 DE2332661B2 (de) | 1975-08-21 |
DE2332661C3 true DE2332661C3 (de) | 1976-04-01 |
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