DE233031C - - Google Patents

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DE233031C
DE233031C DENDAT233031D DE233031DA DE233031C DE 233031 C DE233031 C DE 233031C DE NDAT233031 D DENDAT233031 D DE NDAT233031D DE 233031D A DE233031D A DE 233031DA DE 233031 C DE233031 C DE 233031C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
    • C01B21/38Nitric acid
    • C01B21/44Concentration

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVi 233031-KLASSE 121. GRUPPE
Verfahren zur Konzentration von verdünnter Salpetersäure.
Patentiert im Deutschen Reiche vom Ii. April 1909 ab.
Bei der Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation des Luftstickstoffes unter Einwirkung des elektrischen Lichtbogens wurde die Säure bis jetzt in sehr verdünnter Form — im allgemeinen als 25 bis 40 prozentige Säure — gewonnen und dann durch Überführung in Nitrat verwertet, indem die Lösung mit einer geeigneten Base, für gewöhnlich Kalk, neutralisiert und die gewonnene Nitratlösung eingedampft wurde.
Der durchaus größte Teil der elektrischen Energie wird bei dieser Oxydation des Luftstickstoffes in Wärme umgesetzt, so daß die von den elektrischen Öfen kommenden Gase eine Temperatur bis auf 700 ° C. aufweisen, und es ist schon u. a. in Vorschlag gebracht worden, die Wärme dieser Gase für die genannte Eindampfung der Nitratlaugen zu verwerten.
Die Ursache dafür, daß die Stärke der Säure bei der bis jetzt üblichen Herstellungsmethode durch direkte Absorption nicht über die genannte Grenze getrieben. werden kann, ist diejenige, daß, da der Gehalt an Stickstoffoxyden in der aus den elektrischen Öfen kommenden Luft sehr gering ist, ein sehr kräftiges Waschen des Gasgemisches mit schwacher Säure und Wasser erforderlich ist, um. die Stickstoffverbindungen möglichst vollständig in Form von Salpetersäure zu binden.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, eine direkte Herstellung hochkonzentrierter Salpetersäure, wie sie für die Bedürfnisse der Industrie erforderlich ist, aus der in oben an-
!5 gegebener Weise gewonnenen verdünnten Säure zu ermöglichen, und zwar unter Ausnutzung der Wärme der aus den elektrischen öfen kommenden, Stickstoffoxyde enthaltenden Luft. Zur Erreichung dieses Zweckes wird die verdünnte Salpetersäure zunächst so weit vorkonzentriert, wie es durch direkte Berührung mit Heizgasen wirtschaftlich erreichbar ist, und dann die so gewonnene vorkonzentrierte Salpetersäure nach dem bekannten Destillierverfahren mit konzentrierter Schwefelsäure auf hochkonzentrierte Salpetersäure weiterverarbeitet. Das Verfahren wird im wesentlichen derart ausgeführt, daß die aus dem Vereinigungsraum kommenden heißen Gase zuerst behufs Konzentration von Schwefelsäure einen Schwefelsäurekonzentrationsapparat heizen, welcher mit verdünnter Schwefelsäure von der Destillation des Gemisches von konzentrierter Schwefelsäure mit vorkonzentrierter Salpetersäure gespeist wird, dann einen Turm von außen heizen, der mit dem Gemisch von konzentrierter Schwefelsäure mit vorkonzentrierter Salpetersäure behufs Abdestillation von hochkonzentrierter Salpetersäure beschickt wird, und darauf systematisch eine Reihe von Türmen durchströmen, deren letzter mit der zu konzentrierenden verdünnten Salpetersäure und deren vorhergehende mit der Salpetersäure der folgenden Türme berieselt werden.
Es ist von wesentlicher Bedeutung, daß die Reihenfolge, in welcher die Wärme der Gase ausgenutzt wird, die oben angegebene ist, um einen zufriedenstellenden pyrometrischen Effekt zu erreichen. Zur Konzentration der Schwefelsäure ist nämlich die höchste Temperatur erforderlich, und zu diesem Zweck wird die Wärme der Gase von rund 700 ° C. bis rund
5οο bis 450 ° C. ausgenutzt, zum Abdestillieren der hochkonzentrierten Salpetersäure wird die Wärme der Gase von 500 bis 450° C. bis 350 bis 3000C. verwertet, und der Rückstand bis zu 75 bis 500C. wird zur Konzentration der verdünnten Salpetersäure verwendet. Die Vorkonzentration der verdünnten Salpetersäure kann wirtschaftlich nicht über eine Stärke von 58 bis 60 Prozent getrieben werden.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein' Ausführungsbeispiel einer zur Ausführung des Verfahrens verwendbaren Anlage scliematisch dargestellt. Fig. I zeigt eine Seitenansicht der Anlage teilweise im Schnitt, und Fig. 2 ist ein wagerechter Schnitt nach der Linie II-II in Fig. i, wobei ein Teil der Anlage weggelassen ist. Fig. 3 veranschaulicht schematisch eine andere Ausführungsform eines Teiles der in Fig. ι und 2 dargestellten Anlage.
In dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele ist A (Fig. 2) ein elektrischer Ofen zur Oxydation des Luftstickstoffes. Der Ofen A ist durch einen wärmeisolierenden Kanal k (Fig. 1 und 2) mit einem die Kessel P2, P1 enthaltenden Räume k1 (Fig. 1) verbunden. Die Kessel P2, P1 dienen zur Konzentration von verdünnter Schwefelsäure; sie sind mit einem Zuflußrohr ν für verdünnte Schwefelsäure versehen. S1, S2 sind Abzugsrohre für die von der Schwefelsäure abdestillierten Wasserdämpfe, welche mit Kühlapparaten D1, D1 verbunden sind. t ist eine Abzugsleitung für die konzentrierte Schwefelsäure, durch welche die Säure einem Kühler I1 und dann einer Säurepumpe mx zufließen kann. Von der Pumpe W1 führt eine Rohrleitung I nach dem Behälter R2.
T ist ein Ofenschacht, dessen unterer Teil mit dem Räume A1 in Verbindung steht und der eine Kolonne α enthält. Diese Kolonne, welche zweckmäßig mit säurefestem Material gefüllt ist, steht unten durch das Rohr ν mit den Kesseln P1. und P2 in Verbindung, und oben ist sie mit einem Zuflußrohr O1 versehen, durch welches ihr ein Gemisch aus vorkonzentrierter Salpetersäure und konzentrierter Schwefelsäure von dem Mischapparat R zugeführt werden kann. b ist ein Rohr, welches vom oberen Teil der Kolonne α nach einer Reihe von Bombonnen C1, C2 führt, die als Kondensatoren für Salpetersäuredämpfe dienen. A1 ist ein Behälter für vorkonzentrierte Salpetersäure.
T1, T2, T3 und T4 sind Türme, welche durch Kanäle d, e, f miteinander, in einer Reihe verbunden sind. Der obere Teil des Ofenschachtes T ist durch einen Kanal c mit dem unteren Teil des Turmes T1 verbunden, so daß ein kontinuierlicher Weg für die aus dem Schachte T abziehenden Gase durch sämtliche Türme T1 bis T4 vorhanden ist. E ist ein Exhaustor, welcher die Heizgase durch ein Rohr g vom oberen Teil des Turmes T1 absaugen und sie an andere in der Zeichnung nicht dargestellte Absorptionstürme durch die Rohrleitung h abliefern kann. m6, w5,
sind Säurepumpen, mittels welcher
die Salpetersäure durch Rohrleitungen r6, f6, T1 und r3 in über den Türmen T4, T3, T2, T1 aufgestellte Säurebehälter R6, R5, A4 und R3 gefördert werden kann. . W2 ist eine Säurepumpe, mittels welcher die vorkonzentrierte Salpetersäure durch eine Rohrleitung r2 dem Behälter B1 zugeführt werden kann. Die Behälter R6, R6, R1 und R3 sind mittels Rohrleitungen «8, «4, a3 und a2 mit den oberen Enden der Türme T4, T3, T2 und T1 verbunden, deren untere Enden mit den Säurepumpen ms, w4, W3 und W2 durch Rohrleitungen W5, w4, n3 und w, verbunden sind.
Das Verfahren kann mit der beschriebenen. Anlage beispielsweise in der folgenden Weise ausgeführt werden:
Die aus dem elektrischen Ofen A kommende, auf eine Temperatur von z.B. 7000C. erhitzte Luft strömt durch den Kanal k nach dem Räume Ii1, umspült die Kessel P2 und P1 und konzentriert die darin befindliche Schwefelsäure, während sie selbst z. B. bis auf eine Temperatur von 500 bis 4500C. abgekühlt wird. Die konzentrierte Schwefelsäure wird durch die Säurepumpe tx und die Leitung I nach dem Behälter R2 gefördert und dann in unten angegebener Weise für die Salpetersäuredestillation verwendet; Die Luft strömt dann durch den Ofenschacht T und erhitzt dabei die Kolonne α von außen, wobei sie selbst bis auf eine Temperatur von 350 bis 300 ° C. gekühlt wird. Vom oberen Ende des Schachtes α strömt die Luft durch c, T1, d, T2, e, T3, f, T1, g, E und h. Während des Passierens der Luft durch die Türme T1 bis T1 wird deren Temperatur durch die direkte Berührung mit der, wie unten näher beschrieben wird, in entgegengesetzter Richtung durch die Türme strömenden verdünnten Salpetersäure allmählich bis auf 70 bis 500C. herabgesetzt.
In nicht dargestellten Absorptionstürmen gewonnene verdünnte Salpetersäure, welche höchstens 40 Prozent Salpetersäure enthält, wird der Säurepumpe m6 durch eine Rohrleitung M6 zugeführt und dann durch die Rohrleitung r6 nach dem Behälter R6 gefördert. Von dem Behälter R6 fließt die Säure durch die Rohrleitung a6 nach dem oberen Teil des Turmes T4, rieselt durch diesen hinab und fließt dann der Säurepumpe Wt5 zu. Von dieser letzteren wird die Säure nach dem Behälter i?g weitergefördert. Die Säure fließt dann durch a4, T3, w4 nach der Pumpe W4, wird von dieser letzteren nach R1 gefördert, fließt dann durch «3, T2, W3 nach Pumpe m3, wird -von dieser
letzteren durch die Rohrleitung r3 nach Rs gefördert und fließt dann durch a2, T1, n% nach der Pumpe mz ; von dieser letzteren wird die Säure durch die Rohrleitung rs nach dem Behälter R1 gefördert. Während die Luft und die schwache Salpetersäure in entgegengesetzten Richtungen durch die Türme T1 bis T4 strömen, vollzieht sich eine fraktionierte Destillation und Konzentration, bei welcher sich die Luft allmählich mit Wasserdampf und Salpetersäuredämpfen -in einem Verhältnis entsprechend einer Säurestärke von etwa 20 bis 25 Prozent sättigt, während die Säure angereichert wird. In dieser Weise wird eine etwa 60 prozentige Salpetersäure gewonnen.
Die so gewonnene 60 prozentige Salpetersäure wird dann im Behälter R mit konzentrierter Schwefelsäure aus dem Behälter R2 gemischt, worauf das Salpetersäure-Schwefelsäuregemisch durch die Rohrleitung ax dem oberen Ende der Kolonne α zugeführt wird. Infolge der äußeren Heizung der Kolonne a wird die Salpetersäure in Dampfform gebracht und zieht durch das Rohr b nach den Bombonnen C1, C2 ab, worin sie zu konzentrierter Salpetersäure mit einem Gehalt von 90 bis 97 Prozent Säure kondensiert wird. Die Schwefelsäure, mit dem Wassergehalt der der Kolonne α zugeführten vorkonzentrierten SaI-petersäure verdünnt, fließt den Kesseln P1 und P2 zu und wird darin wieder auf ihre ursprüngliche Stärke konzentriert.
In Fig. 3 ist eine andere Anordnung der Türme dargestellt. Diese sind hier mit T1, Γ2, Ta x und T 2 bezeichnet und bilden zwei parallele Systeme, durch welche der erwärmte Gasstrom geleitet wird. Die Säureleitungen sind derart angeordnet, daß die zu konzentrierende schwache Salpetersäure dem Turm Tn 2 zugeführt werden kann, um dann nacheinander durch die Türme T2ZT12 1, T1 geleitet zu werden.
Man kann statt der beschriebenen Apparate zur Konzentration von Salpetersäure in der beschriebenen Weise auch andere Apparate für denselben Zweck verwenden. Beispielsweise kann man die Abdestillierung der Salpetersäure und die Konzentration der dabei erhaltenen schwachen Schwefelsäure nacheinander in einem System von kontinuierlich arbeitenden Kesseln ausführen, die in derselben Weise wie die in Fig. ι dargestellten Kessel P1, P2, aber in größerer Anzahl angeordnet sind; oder man kann die Konzentration der Schwefelsäure in einem Turmapparat bekannter Gattung unter Verwendung der Wärme des erwähnten Gasstromes entweder direkt oder durch Luft, welche mittels des Gasstromes vorgewärmt, worden ist, ausführen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: .
    Verfahreil zur Konzentration von verdünnter Salpetersäure wie sie aus den Gasen von der thermochemischen Vereinigung von Stickstoff mit Sauerstoff durch deren Behandlung mit Sauerstoff und Wasser erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Vereinigungsraum kommenden heißen Gase zuerst behufs Konzentration von Schwefelsäure einen Schwefelsäurekonzentrationsapparat heizen, welcher mit verdünnter Schwefelsäure von der Destillation des Gemisches von konzentrierter Schwefelsäure mit vorkonzentrierter Salpetersäure gespeist wird, dann einen Turm von außen heizen, der mit dem Gemisch von konzentrierter Schwefelsäure mit vorkonzentrierter Salpetersäure behufs Abdestillation von hochkonzentrierter Salpetersäure beschickt wird, und darauf systematisch eine Reihe von Türmen durchströmen, deren letzter mit der zu konzentrierenden verdünnten Salpetersäure und deren vorhergehende mit der Salpetersäure der folgenden Türme berieselt werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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