-
Versohlußeinridtung fUr Personen- und/oder Fahrzeugpassagen Die Erfindung
richtet sich auf eine Verschlußeinrichtung fUr Personen- und/oder Fahrzeugpassagen
von druck-, strahlen-oder gasgefährdeten Anlagen, beispielsweise von als Schutzräume
nutzbaren Haltestationen von Untergrundbahnen, bestehend aus mindestens einem Türblatt,
das nach dem Verschwenken oder Verschieben vor eine Passage mittels einer Verriegelungseinrichtung
unter Zwischenschaltung einer Dichtung an die Stirnflächen einer die Passage umfangsseitig
begrenzenden Zarge anpreßbar ist.
-
Es ist bekannt, die Haltestationen von Untergrundbahnen einschließlich
der Nebenräume als sogenannte Mehrzweckanlagen zu errichten und auszugestalten.
Hierunter wird die Möglichkeit verstanden, daß die Haltestationen in gewissen Krisensituationen,
beispielsweise als Schutzräume gegen Druck-, Strahlungs- oder Gaseinwirkung genutzt
werden können. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, die Passagen dieser Schutzräume
mit Verschlußeinrichtungen zu versehen, die bei Bedarf eine wirksame Abschirmung
gegen Druckwellen, Strahlung oder Gas gewährleisten.
-
Bislang werden für diesen Zweck Türen oder Tore verwendet, die auf
der Innenseite eine Dichtung besitzen, die sich bei entsprechender Verriegelung
der Türen oder der Tore gegen eine die Jeweilige Passage umfangsseitig begrenzende
Zarge anpreßt.
-
Damit der gewünschte Schutz auch erreicht wird, ist es notwendig,
daß die Verschlußeinrichtung sich gegen eine Dichtfläche anpressen
kann,
die umfangsseitig in sich geschlossen ist. Das macht es Jedoch erforderlich, daß
im Bodenbereich der Passageöffnungen eine Schwelle vorhanden sein muß, deren der
Verschlußeinrichtung zugewendete Stirnseite dann zusammen mit den Stirnflächen der
Zarge als Dichtfläche wirkt.
-
Derartige Schwellen stellen aber bei den in der Regel von einem starken
Fußgängerverkehr frequentierten Haltestationen von Untergrundbahnen gerade in den
relativ engen Passagen erhebliche Hindernisse dar, die eine erhöhte Unfallgefahr
des Fußgängerverkehrs herausfordern. Außerdem sind für einen eventuellen Fahrzeugverkehr
- zur Überbrückung der Schwellen - geneigte Anfahrebenen erforderlich.
-
Auch mit Bezug auf die Passagen im Schienenbereich der Untergrundbahnen
ist bislang eine wirksame Abdichtung nur dadurch zu erzielen, daß bei Eintritt des
Krisenfalles in der Passage ein Schienenabschnitt aus dem Schienenstrang entfernt
wird, so daß die Verschlußeinrichtung auch im Bodenbereich in der bekannten Weise
unter Eingliederung einer Schwelle wirksam sein kann.FUr den Normalbetrieb der Bahn
stellt ein ausbaubares Teilstück aber eine erhebliche Transportgefährdung dar. Diese
Maßnahme bedeutet mithin einen sowohl in materieller als auch in zeitlicher Sicht
erhöhten Aufwand, der außerdem die Gefahr einer unzulänglichen Abdichtung in sich
birgt.
-
Die gleichen Probleme bestehen beispielsweise auch bei Versuchslaboratorien
oder Kernreaktoren, d.h. also Anlagen, die in besonders hohem Maße in Krisensituationen
druck-, strahlungs-und gasgefährdet sind. Auch hier mUssen die Passagen der betreffenden
Anlagen mit entsprechend wirksamen Verschlußeinrichtungen ausgerüstet sein. Eine
leistungsfähige Abdichtung, die auch den behördlichen Anforderungen entspricht,
ist bislang stets nur dadurch zu erzielen, daß an Jeder Passage eine umfangsseitig
in sich geschlossene Dichtfläche geschaffen wird, an die sich die Verschlußeinrichtung
mit der ihr zugeordneten Dichtung anpressen kann.
-
Dies fordert aber zwangsweise die Anordnung von Schwellen im bodenseitigen
Bereich der Passagen, was wiederum zu Unfällen t. YUB-gängerverkehr führen kann.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verschlußeinrichtung
für die Personen- und/oder Fahrzeugpassagen von druck-, strahlen- oder gasgefährdeten
Anlagen zu schaffen, die ohne eine Schwelle als Hilfsmittel zur Abdichtung im bodenseitigen
Bereich der Passagen auskommt.
-
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Verriegelungseinrichtung
aus an der Zarge befestigten Halterungen mit in Richtung auf die Zarge geneigt abwärts
verlaufenden Führungskanälen und aus mindestens einer Längsseite des Türblattes
zugeordneten Sperrkörpern besteht, die horizontal in die Führungskanäle eingreifen
und unter dem Einfluß einer das Türblatt vertikal bewegenden Hubvorrichtung entsprechend
der Neigung der Führungskanäle den Abstand zwischen der Zarge und dem zargenseitig
am Umfang mit einer in sich geschlossenen Dichtleiste versehenen Türblatt bestimmen.
-
Ein wesentlicher Kerngedanke der Erfindung ist in der gewissermaßen
zweiachsigen Bewegung zu sehen, die das Türblatt sowohl beim Schließen als auch
beim offenen der Passage nunmehr durchführt. Unabhängig davon, ob das Türblatt vor
die Passage geschwenkt oder geschoben wird, erfolgt im Anschluß daran in Abhängigkeit
von der Anordnung der Führungskanäle ein Absenken des Türblattesmit gleichzeitiger
Bewegung auf die Stirnflächen der Zarge zu. Dies wird durch die Lage der Führungskanäle
und der in diese eingreifenden Sperrkörper bestimmt. Die auf der Innenseite des
Türblattes, und zwar am Umfang angeordnete in sich geschlossene Dichtleiste legt
sich ~dabei auf die vertikalen und die oberen Stirnseiten der Zarge an, während
sie sich im fußseitigen Bereich der Passageöffnung an den Boden anschmiegt. Die
Bemessung und iigemäßige Anordnung der Führungskanäle sowie der Dichtleiste ist
derart getroffen, daß das Gewicht des Türblattes in der Sperrstellung eine wirksame
Abdichtung in allen vier in Frage kommenden Bereichen bewirkt. Durch das gleichzeitige
Absenken und durch die Bewegung des Türblattes auf die Zarge zu schmiegt sich zunächst
der fußseitige Bereich der Dichtleiste an den Boden an. Daraufhin erfolgt die Anpressung
an die Stirnflächen
der Zarge. Das Andrücken der Dichtleiste im
Bodenbereich ist aber erst dann beendet, wenn auch die Dichtleisten in den Vertikalbereichen
vollständig angepreßt sind. Dabei ist weiterhin dafür Sorge getragen, daß in den
Eckbereichen des Türblattes die Dichtleiste einwandfrei von dem fußseitigen Bereich
am Boden in die vertikalen Stirnflächen der Zarge Ubergeht. Beim Wiederöffnen der
Passage gewährleistet die erfindungsgemäße Anordnung der FUhrungskanäle, daß die
in ihnen geführten Sperrkörper das Türblatt zunächst in der Hauptsache von den Stirnflächen
der Zarge abheben.
-
Anschließend wird erst die eigentliche Aufwärtsbewegung durchgerührt.
Durch das zunächst erfolgende Abheben von den Stirnflächen der Zarge wird ein Schleifen
der Dichtleiste auf diesen Stirnflächen vermieden und damit die Funktionstüchtigkeit
und die Lebensdauer der Dichtleiste erhöht. Für den Verriegelungsvorgang werden
keine zusätzlichen Sperrelemente benötigt. Jeder von außen auf das Türblatt gerichtete
Druck bewirkt eine zusätzliche Anpressung sowohl gegen die Stirnflächen der Zarge
als auch gegen den Boden der Passage.
-
Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform erstrecken sich die Führungskanäle
über die gesamte Breitenbemessung der plattenförmig ausgebildeten Halterungen. Obwohl
durch diese Ausbildung die Halterungen klein bemessen sind und nur einen geringen
Aufwand erfordern, erhalten die mit dem Türblatt verbundenen Sperrkörper in den
Halterungen eine sichere und breite Auflage.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die der Zarge zugewendete rückwärtige Fläche der FUhrungskanäle in mehrere Abschnitte
mit u den Stirnflächen der Zarge unterschiedlichen Winkelneigungen aufgegliedert
ist.
-
Bevorzugt ist hierbei die rückwärtige Fläche der Ftlhrungskanäle in
zwei Abschnitte mit untereinander verschiedenen Winkelneigungen aufgegliedert, wobei
die Winkelneigung des unteren Abschnittes größer als die Winkelneigung des oberen
Abschnittes bemessen ist.
-
Die Führungskanäle sind dabei zweckmäßigerweise unter trichterförmiger
Erweiterung nach oben offen ausgebildet.
-
Die Führungskanäle besitzen zwei unterschiedlich ausgebildete Laufflächen,
Während die von der Zarge abgewendete Fläche gerade ausgebildet ist, ist die der
Zarge zugewendete Lauffläche in zwei Abschnitte mit unterschiedlichen Winkelneigungen
aufgeteilt. Beim Absenken des TUrblattes gleiten die Sperrkbrper zunächst auf dem
oberen Abschnitt, der eine geringere Winkelneigung aufweist. Hierdurch führt das
Türblatt eine schnelle vertikale Bewegung durch und eine weniger schnelle Bewegung
in axialer Richtung auf die Zarge zu. Somit gelangt zuerst der fußseitige Bereich
der Dichtleiste in Kontakt mit dem Boden. Sobald bei weiterem Absenken des Türblattes
die Sperrkörper den unteren stärker abgewinkelten Abschnitt der der Zarge zugewendeten
rückwärtigen Lauffläche erreichen, führt das TUrbitt eine schnellere Bewegung in
Richtung auf die Zarge aus. Das Gewicht des Türblattes preßt den fußseitigen Bereich
der Dichtleiste gleichmäßig in der gesamten Passagenbreite an den Boden an, wobei
in den Eckbereichen der fußseitige Dichtleistenabschnitt fugenlos in die Senkrechte
übergeht.
-
Die Erfindung schafft mithin eine wirksame Verschlußeinrichtung für
druck-, strahlen- und gasgefährdete Anlagen, die ohne Jede Schwelle, d. h. Erhebung,
im bodenseitigen Bereich der Passagen auskommt. Für den Fußgängerverkehr ist folglich
eine relativ häufige Unfallquelle beseitigt.
-
Das Einführen-der Sperrkörper in die Führungskanäle wird durc>'eine
trichterförmige Erweiterung im kopfseitigen Bereich der Führungskanäle erleichtert.
Dabei ist es zweckmäßig, daß der freie Schenkel der durch die Führungskanäle etwa
U-förmig gestalteten Halterungen in vertikaler Richtung kürzer als der an der Zarge
befestigte Schenkel bemessen ist.
-
Damit beim Bewegen des Türblattes sowohl beim Absenken als auch beim
Herausheben aus den Führungskanälen weniger Kraft erforderlich ist, besteht eine
vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung darin, daß die horizontal von dem Türblatt
abstehenden
Sperrkörper endseitig mit Rollen versehen sind. Die
in den FUhrungskanälen laufenden Rollen haben nur einen geringen Widerstand und
erfordern mithin eine geringe Kraft beim Überwinden der geneigten Lauffläohen.
-
Erfindungsgemäß ist die Dichtleiste im Querschnitt etwa L-rdrmig
ausgebildet und mit dem längeren Schenkel an der Innenseite des Türblattes befestigt,
während der kurze Schenkel der Dichtleiste in Richtung auf die Zarge weist und knotenartig
verdickt ist. Die knotenartige Verdickung des kürzeren Schenkels der Dichtleiste
erlaubt bei dem Andruck des Türblattes an die Zarge und an den Bodenbereich der
Passage eine großflächige Verformung,und bedingt durch diese großflächige Verformung,
auch eine gute Anpassung an hier eventuell bestehende Unebenheiten.
-
Dies ist besonders wichtig, um eine gas- und strahlensiohere Abdichtung
zu gewährleisten.
-
Besonders vorteilhaft ist es, daß die Dichtleiste mit ihrer knotenartigen
Verdickung über die Unterkante des Türblatt tes vorsteht. Bevorzugt steht die Dichtleiste
etwa mit der halben Stärke der knotenartigen Verdickung über die Unterkante des
Türblattes vor. Dieser überstehende Bereich der fußseitigen Abschnitte der Dichtleiste
bewirkt, daß schon nach einem relativ kurzen Absenkweg des Türblattes die fußseitigen
Abschnitte der Dichtleiste in Kontakt mit dem Boden gelangen und hier sich den bestehenden
Gegebenheiten bei einem weiteren Absenken anpassen.
-
Gemäß der Erfindung liegt der längere Schenkel der Dichtleiste mit
seiner einwärts gerichteten Stirnfläche an einem der Innenseite des Türblattes zugeordneten
Anschlag an und ist mittels mindestens abschnittweise vorgesehenen Distanzschienen
lösbar am Türblatt befestigt. Die Anschläge gewährleisten eine einwandfreie Anlage
der Dichtleiste zum Mittelpunkt des Türblattes hin. Die metallisch ausgebildeten
Distanzschienen tragen neben der Befestigung der Dichtleiste am Türblatt dazu bei,
daß der Andruck des Türblattes an der Zarge nicht über einen Wert hinaus geht, der
zu einer Zerstörung der Dichtleiste führen würde. Nach
einem vorgeschriebenen
Verformungsweg der Dichtleiste - bestimmt durch die Anordnung der Führungskanäle
bzw. der rückwärtigen Laufflache der FUhrungskanäle - gelangen die Distanzschienen
in Kontakt itt der Zarge bzw. mit den der Zarge benachbarten Wandabschnitten und
beenden die weitere Anpressung des Türblattes. Eine unzulässige Verformung der Dichtleiste
ist dadurch ausgeschlossen.
-
Die Dichtleistekann aus Gummi bestehen. Es ist Jedoch ge- F mäß der
Erfindung möglich, die Dichtleiste auch aus Kunststoff, z.B.
-
Sunstkautschuk, zu bilden. In beiden Fällen ist es wichtig, daß das
Materlal alterungsbestttndig und sowohl gas- als auch strahlungsfest sein muß. Es
ist denkbar, daß die Türblätter eine augen umlaufende Schutzleiste besitzen, welche
ein Herauspressen der Dichtleiste verhindern. Die Schutzleiste kann einen quadratischen
Querschnitt aufweisen.
-
EntSprechend einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist auf
der Unterseite des Türblattes eine Stützleiste befestigt. Bevorzugt ist die Höhe
der Stützleiste kleiner als die über die Unterkante des Türblattes vorstehenden
Bereiche der knotenartigen Verdickung der Dichtleiste bemessen. Durch die Zuordnung
einer Stützleiste zu der Unterseite des Türblattes wird vermieden, daß das gesamte
Gewicht des Türblattes bei der Verformung der fußseitigen Bereiche der Dichtleiste
beiträgt und somit eventuell eine Zerstörung der Dichtleiste herbeiführen würde.
Die Stützleiste bestimmt einen gewissen Abstand zwischen dem Boden und der Unterseite
des Türblattes, so daß bei dem Absenken des Türblattes sich noch Teile der knotenartigen
Verdickung des kürzeren Schenkels der Dichtleiste in den Spalt zwischen der Unterseite
des Türblattes und dem Boden hineindrücken und dadurch zu einer großflächigeren
und folglich verbesserten Abdichtung beitragen. Die Stützleiste trägt darüber hinaus
zu einer Regulierung der Anpreßkraf-t- des Türblattes am Boden und an der Zarge
bei. Je nach Stärke der Stützleiste senkt sich das Türblatt tiefer herab und bewegt
sich mehr auf die Zarge zu. Durch geeignete Bemessung der Stützleiste werden demzufolge#
die Halterungen in der Sperrstellung zum Teil von dem Gewicht des Türbla-ttes entlastet,
ohne daß sie ihre Verriegelungsfunktion aufgeben.
-
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung bei einem über Angeln
verschwenkbaren Türblatt ist dadurch gekennzeichnet, daß die Angeln mit langlochartigen
oeffnungen für den Durchtritt der an der Zarge oder an der benachbarten Wandung
befestigten vertikalen Schwenkachsen versehen sind. Vorzugsweise sind die Angeln
auf den Schwenkachsen verschiebbar. Das Türblatt ist folglich bei der Auf- oder
Abwärtsbewegung der Sperrkörper in den Führungskan#'#en und der hierdurch hervorgerufenen
zweiachsigen Bewegung keinen Klemmwirkungen unterworfen.
-
Es ist zweckmäßig, daß die Angeln mit Abdrückkolben ausgerüstes sind,
die unter Federkraft in Richtung auf die Zarge oder die benachbarte Wandung ausfahrbar
sind. Solche Abdrückkolben bewirken, daß beispielsweise beim Anheben des Türblattes
und dabei gleichzeitig erfolgender Entfernung des Türblattes von der Zarge die Angeln
des Türblattes sich ausreichend zentriert an den Schwenkachsen drehen können. Die
Bemessung der Federkraft ist derart, daß diese ausreicht, um bei angehobenem Türblatt
ein nahezu spielfreies Verschwenken des Türblattes zu gewährleisten. Die Federkraft
reicht Jedoch nicht aus, um bei einem Absenken des Türblattes, wobei die Sperrkörper
das Türblatt aufgrund der geneigten Führungsflächen an die Zarge und an den Boden
heranspressen, der angelseitige Bereich des Türblattes von der Zarge und damit von
der Dichtfläche abgedrückt wird. Der Abdrückkolben unterstützt ferner die Abhebebewegung
des Türblattes von der Zarge und sorgt dafür, daß nach dem Verlassen der Führungskanäle
- insbesondere im Angelbereich - das Türblatt abgedrückt bleibt und somit bei der
Schwenkbewegung die Dichtung nicht beschädigt wird.
-
Erfindungsgemäß ist die Hiütorrichtung aus einem hydraulisch betätigbaren
Kolben-Zylinderaggregat gebildet, wobei der Zylinder des Kolben-Zylinderaggregates
auf einem der Passage unmittelbar benachbarten Bodenabschnitt angeordnet ist und
die Kolbenstange gleitend an einer Angel des Türblattes#anliegt.
-
Es ist gemäß der Erfindung selbstverständlich möglich, die Halterungen
und die Sperrkörper zu beiden Seiten eines Türblattes vorzusehen. Dies kann z.B.
zweckmäßigerweise dann der Fall sein, wenn größere Türblätter zu bewegen sind. Ebenfalls
ist es
gemäß der Erfindung folglich, die Türblätter nicht nur durch
ein Verschwenken, sondern auch durch ein Verschieben vor die Passagen zu brlngen
bzw. von den Passagen zu entfernen. Auch in diesen Fällen werden die Türblätter
zunächst ohne einen Kontakt mit der Wandung oder der Zarge vor die Passagen gefahren,
wobei dann erst nach dem Kontakt der Sperrkörper mit den Halterungen bzw. mit den
Führungskanälen und dem dann erfolgenden Absenken der Türblätter die Anpreßwirkung
an den Dichtflächen der Zarge und am Boden erzielt wird. Die Anzahl der bei einer
Passage verwendeten Türblatt teer ist hierbei beliebig.
-
Anstelle der hydraulisch betätigbaren Hubvorrichtung kann auch eine
Hubvorrichtung verwendet werden, die mit einem anderen Medium arbeitet. Ferner ist
eine mechanische Hubvorrichtung einsetzbar. Die Hubvorrichtung kann Jedem einzelnen
Türblatt zugeordnet sein. Sie kann dabei in das Türblatt eingegliedert werden.
-
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Personenpassage mit
einer Verschlußeinrichtung in Sperrstellung; Fig. 2 einen horizontalen Querschnitt
durch die Passage und durch die Verschlußeinrich¼ing gemciP der Linie II-II der
Fig. 1; Fig. 3 eine Seitenansicht auf die Verschlußeinrichtung und den der Passage
benachbarten Wandabschnitt im vertikalen Querschnitt; Fig. 4 bis 6 verschiedene
Verriegelungssituationen der Verschlußeinrichtung; Fig. 7 im vertikalen Längsschnitt
die kopf- und f'aßseitigen Bereiche der Personenpassage und der Verschlußeinrichtung
in Sperrstellung; Fig. 8 im vertikalen Längsschnitt die kop£- und Dußseitigen Bereiche
der Personenpassage und der Verschlußeinrichtung nach dem Abheben aus der Sperrstellung
und
Fig. 9 den Bereich einer Angel einer verschwenkbaren Verschlußeinrichtung
in Draufsicht, teilweise im Schnitt.
-
Das in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine
Personenpassage 1 mit einem verschwenkbaren TUrblatt 2 als Verschlußeinrichtung.
Die Passage ist beispielsweise in der Wandung 3 der Haltestation einer Untergrundbahn
eingelassen.
-
Wie aus den Fig. 1 bis 3 näher zu erkennen ist, wird die Passage
1 an den vertikalen Längsseiten 4 und an der Kopfseite 5 von einer winkelförmigen
Zarge 6 begrenzt. Diese Zarge ist derart angeordnet, daß ein Schenkel parallel mit
der Außenseite der Wandung 3 abschließt, so daß hier nach außen gerichtete Stirnflächen
7 gebildet werden. Der andere Schenkel liegt in einer Ebene mit den Innenseiten
4 und 5 der Passage. Fußseitig wird die Passage 1 von einem T-Eisen 8 begrenzt,
das mit seiner Kopffläche 9 mit der Oberseite des Bodens 10 ebenflächig liegt. Mithin
befindet sich in der Passage 1 im fußseitigen Bereich keine vom Boden 10 vertikal
abstehende Erhebung.
-
Das Türblatt 2 ist im wesentlichen aus einem Stahlrahmen 11 mit Verstärkungen
12 und in dem Stahlrahmen eingebetteten Beton 13 gebildet.
-
Eine der Längsseiten 14 des Türblattes 2 ist mit Angeln 15 versehen.
Diese Angeln umfassen Schwenkachsen 16, die Uber Halterungen 17 an der Wandung 3
befestigt sind. Es können zwei oder mehrere Angeln vorgesehen sein.
-
Auf der den Angeln 15 gegenüberliegenden Längsseite 14 des Türblattes
2 sind stabförmige Sperrkörper 18 angeordnet, die in horizontaler Ebene vertikal
von dieser Längsseite 14 abstehen und an dieser befestigt sind. Die Sperrkörper
greifen mit endseitigen Rollen 19 in Führungskanäle 20 etwa U-förmig ausgebildeter
Halterungen 21 ein. Die Halterungen sind an der vertikal
verlaufenden
Stirnfläche 7 der Zarge 6 angeschweißt und bestehen im wesentlichen aus einem rückwärtigen
Schenkel 22 und einem freien Schenkel 23. Der freie Schenkel 23 ist kürzer als der
an der Zarge befestigte rückwärtige Schenkel 22 ausgebildet.
-
Die untere der beiden Angeln 15 ist unter den Einfluß einer Hubvorrichtung
24 gestellt. Die Hubvorrichtung besteht aus einem Zylinder 24#, einem in diesen
Zylinder gleitenden und in der Zeichnung nicht näher dargestellten Kolben sowie
einer Kolbenstange 25, die mit einem Ansatz 2 gleitend an der Angel 15 anliegt.
Bei Beaufschlagung der vorzuosweise hydraulisch betätigten Hubvorrichtung 24 wird
das Türblatt 2 entsprechend der Beaufschlagungsrichtung angehoben bzw. gesenkt.
-
Auf der Innenseite 27 des Türblattes 2 ist umfangsseitig eine in
sich geschlossene Dichtleiste 28 befestigt. Ilie die Fig. 8 näher zeigt, ist die
Dichtleiste 23 im Querschnitt etwa L-förmig ausgebildet. Der längere Schenkel 29
der Dichtleiste liegt dabei an der Innenseite 27 desnirblattes 2 an. Ilit Hilfe
einer oder mehrerer Distanzschienen 30 sowie Schraubverbindungen 31 ist die Dichtleiste
28 gegen an der Innenseite 27 des Türblattes 2 bebefestigte Anschläge 32 festgelegt.
Der kurze Schenkel 33 der Dichtleiste ist knotenartig verdickt. Im Bereich der Längsseiten
14 und der Kopfseite 54 des Türblattes 2 steht der knotenartig verdickte kurze Schenkel
der Dichtleiste in der Offenstellung des Türblattes 2 nicht vor. Dagegen ist die
Anordnung im Berei#ch der Unterseite 35 des Turblattes derart getroffen, daß die
knotenartige Verdickung mit etwa der Hälfte ihrer Bemessung über die Unterseite
35 hervorsteht. Die lagemäßige Fixierung der Dichtleiste kann aber auch in anderer
Weise, z.B. durch Kleben, erfolgen.
-
Aus d-er Fig. 8 ist ferner zu #entnehmen, daß die Unterseite 35 des
Türblattes 2 mit einer oder mehreren Stützleisten 36 ausgerdstet ist. Diese Stützleisten
36 haben eine Höhe, die etwa der Hälfte des Maßes entspricht, mit dem die knotenartig
verdicke Dichtleiste über die Unterseite 35 vorsteht.
-
Befindet sich das Türblatt in der Offenstellung, was in der Regel
dem Normalbetrieb während des Personenverkehrs durch die Passage 1 entspricht, so
ist die Hubvorrichtung 24 ausgefahren und das Türblatt 2 angehoben. In dieser angehobenen
Stellung kann die Hubvorrichtung 24 mechanisch arretiert sein.
-
Das Verschließen der Passage 1 erfolgt zunächst in der Weise, daß
bei ausgefahrener Hubvorrichtung 24 das Türblatt 2 vor die Passage 1 geschwenkt
wird. Das Türblatt nimmt dann eine Stellung ein, wie sie etwa in der Fig. 4 skizziert
ist. Die Sperrkörper 18 mit den endseitigen Rollen 19 liegen etwa kopfseitig des
freien Schenkels 23 der Halterung 21. In dieser Lage wird das Türblatt 2 (s. auch
Fig. 9) im Bereich der Angeln 15 noch von Abdrückkolben 38 unter Einwirkung der
Federn 39 im Abstand von der Wandung 3 gehalten, so daß die der Wandung 3 näher
liegenden Endseiten 40 der ovalen Öffnungen 41 in den Angeln bereichsweise an der
Schwenkachse 16 anliegen. Die Kraft der Federn 39 ist so bemessen, daß sie bei durch
die Hubvorrichtung 24 abgestütztem Türblatt dieses sicher von der Wand 3 distanzieren.
-
Aus den Fig. 4 bis 6 ist zu erkennen, daß die Führungskanäle 20 der
Halterungen 21 in Richtung auf die Stirnfläche 7 der Zarge 6 zu abwärts geneigt
verlaufen. Kopfseitig öffnen sich die Führungskanäle 20 etwa trichterförmig. Während
die von der Zarge 6 abgewendete Seite 42 der Führungskanäle unterhalb des trichterförmigen
Einlaufs eben ausgebildet ist, besitzt die gegenüberliegende, der Zarge 6 zugewendete
Fläche 43 zwei hinsiohtlich der Winkelneigung untereinander verschiedene Abschnitte
44 und 45. Während der obere Abschnitt 44 etwa parallel zu der Fläche 42 verläuft,
besitzt der untere Abschnitt 45 eine demgegenüber stärkere Winkelneigung in Richtung
auf die Zarge 6.
-
Wird das Türblatt 2 aus der in der Fig. 4 dargestellten Situation
weiter auf die Zarge 6 zu geschwenkt, so erfolgt dies unter gleichzeitigem Absenken
der Hubvorrichtung 24. Die Rollen
19 wälzen sich dementsprechend
an den Flächen 43 ab. Infolge der Winkelneigung der oberen Abschnitte 44 wird sich
mithin das Türblatt 2 zunächst schneller in vertikaler Richtung absenken und dabei
nur eine geringe horizontale Bewegung auf die Zarge 6 zu durchführen. Diese Bewegung
wird solange aufrechterhalten, bis etwa die Situation erreicht ist, wie sie die
Fig. 5 zeigt. Die Rollen 19 befinden sich dann genau an der Knickstelle zwischen
den oberen Abschnitten 44 und den unteren Abschnitten 45.
-
Während der gesamten Bewegung entlang der oberen Abschnitte 44 ist
dafür Sorge getragen, daß die Dichtleiste 28 zunächst noch nicht mit der Stirnseite
7 der Zarge 6 in Berührung kommt.
-
Hierdurch wird vermieden, daß die Dichtleiste sich an der Zarge reibt
und vorzeitig verschleiß#. Durch das schnellere Absenken# in vertikaler Richtung
als das Heranbewegen des Türblattes an die Zarge 6, gelangt der fußseitige Abschnitt
46 der Dichtleiste 28 bereits sehr schnell in Kontakt mit dem Boden 10. Somit kann
sich die knotenartige Verdickung der Dichtleiste schon frühzeitig den Gegebenheiten
am Boden anpassen. Erst beim Uberwechseln von den Abschnitten 44 in die Abschnitte
45 bewirken die Rollen 37, daß das Türblatt 2 und damit die Dichtleiste 28 auch
an die Stirnflächen 7 der Zarge 6 herangepreßt werden. Es liegt dann etwa eine Situation
vor, wie sie die Fig. 6 und 7 zeigen. In dieser Lage liegt die Stützleiste 36 auf
dem Boden 10 auf. Die Stützleiste bzw. die Stützleisten bewirken, daß das Gewicht
des Türblattes 2-nicht von dem fußseitigen Abschnitt 46 der Dichtleiste getragen
werden muß. Andererseits ist die Höhe der Stützleiste so bemessen, daß die knotenartige
Verdickung der Dichtleiste im fußseitigen Bereich sich großflächig verformenkann
und somit eine wirksame Abdichtung im b#odenseitigen Bereich derPassage 1 schafft.
-
Die Dichtleistenabschnitte im vertikalen Bereich und im kopfseitigen
Abschnitt der Passage verformen sich zwischen dem Türblatt und der Wandung 3 ebenfalls
großflächig nach außen hin.
-
Sie stehen im angepreßten Zustand des Türblattes 2 an die Zarge
um
einen geringen Betrag über die Außenseiten 14 und 34 des Türblattes hervor. Ein
übermäßiges Zusammenpressen bzw. eine zu starke Verformung der Dichtleiste 28 wird
dadurch vermieden, daß die an der Wandung 3 anliegenden Anschläge 32 den Grad der
Verformung bestimmen bzw. begrenzen.
-
Die Feder 39 ist so ausgelegt, daß ihre Kraft nicht ausreicht, sich
beim Absenken des Türblattes gegen dessen Gewicht zu behaupten. D.h., durch die
zwangsläufige Bewegung, die das Türblatt 2. aufgrund der Abwälzbewegung der Rollen
19 auf den Laufflächen 44 und 45 durchführt, werden sich die Angeln 15 nunmehr mit
den rückwärtigen Flächen 47 ihrer ovalen Öffnungen 41 an die Schwenkachsen 16 anlegen.
-
Die Fig. 3 und 6 veranschaulichen, daß in angepreßter Stellung das
Türblatt 2 nicht von den Sperrkörpern 18 bzw. von den endseitigen Rollen 19 getragen
wird. Das Türblatt 2 liegt vielmehr auf den Stützleisten 36 auf.
-
Beim Öffnen der Passage 1 und bei Beaufschlagung der Hubvorrichtung
24 wird sich das Türblatt 2 zunächst aufgrund der unteren Laufflächen 45 sowohl
in horizontaler als auch in vertikaler Richtung bewegen, wobei sofort die Abschnitte
der Dichtleiste 28 außer Kontakt mit der Zarge 6 gelangen, die den vertikalen Längsflächen
und der kopfseitigen Querfläche gegenUberliegen. Diese Bewegung wird noch dadurch
unterstützt, daß die Federn 39 die Abdrückkolben 38 an die Wandung 3 herandrücken
und somit das Torblatt von der Wandung 3 abheben. Beim Erreichen der oberen Abschnitte
44 durch die Rollen 19 wird dann aufgrund der schwächeren Winkelneigung eine schnellere
Vertikalbewegung des Türblattes erreicht. Das Türblatt 2 führt mithin aufgrund der
besonderen Ausbildung der Führungskanäle 20 und der sich in diesen abwälzenden Sperrkörpern
18 beim Schließen und öffnen zweiachsige Bewegungen durch. Aufgrund dieser zweiachsigen
Bewegungen, insbesondere im Hinblick auf das Verschließen der Passagen, wird
eine
absolute Dichtigkeit durch Anpressen der Dichtleiste an die Stirnfläche#7 der Zarge
6 und an den bodenseitigen Bereich der Passage 1 erreicht. Die besondere Form der
Dichtleiste schafft die Voraussetzungen, daß auf vertikale Dichtflächen im fußseitigen
Bereich der Passage verzichtet werden kann. Die Passage 1 besitzt also keine Unebenheiten
und ist dadurch erheblich sicherer für den Personenverkehr.