DE2328231C2 - Vorrichtung zum Richten von Zähnen - Google Patents
Vorrichtung zum Richten von ZähnenInfo
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Description
Es ist eine Vorrichtung zum Richten von Zähnen bekannt (DE-AS 15 41219), bei der die Stützteile für den
Spanndraht mit Hilfe einer auf den Zähnen aufgebrachten Haftmasse an den Zähnen fixiert werden. Der
Spanndraht wird durch Biegung und/oder Torsion unter Vorspannung gesetzt, damit er entsprechende Richtkräfte
auf die zu richtenden Zähne ausübt Als Material für die Spanndrähte wird weitgehend rostfreier Stahl
verwendet
Bei der Behandlung mit bekannten Spanndrähten werden unterschiedliche Drähte in Folge eingesetzt
Zumeist beginnt man mit dünneren Drähten, so daß der Draht den Schlitzen in den Stützteilen noch nicht sehr
angepaßt ist Aus diesem Grunde müssen die Spanndrähte erheblich verdrillt und verformt werden.
Dickere Drähte aus rostfreiem Stahl erleiden eine permanente Verformung leichter als dünnere Drähte.
Sie sind daher weniger zum Richten von Zähnen geeignet Da die Zähne ferner während der Behandlungsdauer
sich bewegen, werden dadurch ebenfalls die Richtkräfte verringert. Federähnliche Schleifen in den
Spanndrähien, die den beschriebenen Problemen begegnen sollen, führen leicht zur Beeinträchtigung des
Mundgewebes.
Aufgabe
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Richten von
Zähnen zu schaffen, die die Zahl der Auswechselungen des Spanndrahtes während der Behandlungsdauer
verringert und günstigere Behandlungsergebnisse zeitigt
Vorteile
Die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendet als Material für den Spanndraht eine Metallzusammensetzung
mit Erinnerungsvermögen. Metallegierungen mit Erinnerungsvermögen sind unterhalb einer kritischen
Temperatur (TTR) äußerst biegsam infolge einer martensitischen Scherung der Ebenen benachbarter
Atome um einen Betrag, der kleiner ist als der Atomabstand. Wird das Material über seiner kritischen
Temperatur erwärmt, kehrt es in den Ursprungszustand bzw. in die Ursprungsform zurück. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird der Spanndraht unterhalb seiner kritischen Temperatur verformt, bevor er im
Mund eingesetzt wird. Durch Zuführung von Wärme, zum Beispiel durch Körperwärme oder über eine
äußere Wärmequelle, erfolgt ein Zurückverformen des Spanndrahtes, beispielsweise in Form einer Längsschrumpfung.
Auf diese Weise können Zugkräfte zwischen den Zähnen bzw. zwischen den Zähnen und
einem starren Gegenlager ausgeübt werden. Es versteht sich, daß auch Torsions- und Biegerichtkräfte auf die zu
richtenden Zähne aufgebracht werden können.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es völlig ausreichen, durch einmalige Anbringung eines
Spanndrahtes mit Hilfe entsprechender Stützteile an den Zähnen die gewünschte Zahnrichtung zu erzielen.
Der behandelnde Arzt braucht lediglich alle drei oder vier Wochen den Patienten kurz zu untersuchen, um
festzustellen, ob der Spanndraht keine besonders starke
permanente Deformation durch Kaubewegungen erlitten hat. Erst nach drei Monaten braucht ein Spanndraht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch einen anderen ersetzt zu werden, wenn festgestellt wird, daß
eine vollständige Ausrichtung der Zähne noch nicht erfolgt ist Durch das Kauen und durch das Kriechen des
Materials ergibt sich zwar eine permanente Deformation von 5 bis 8%, die permanent wirkenden
Rückstellkräfte aufgrund des mechanischen Gedächtnisses führen jedoch gleichwohl zu einer nahezu
völligen Rückkehr in den Ausgangszustand des Spanndrahtes und damit zum erwünschten Behandlungsergebnis.
Herkömmliche Spanndrähte sind nicht annähernd in der Lage, die mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erzielbaren Ergebnisse zu erzielen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die Ausgestaltung
nach Anspruch 4 hat den Vorteil, daß eine Wärmezufuhr von außen zur Auslösung der Rückstellkräfte oberhalb
der kritischen Temperatur nicht notwendig ist Durch Erwärmung des Spanndrahtes auf Körpertemperatur
wird bereits seine kritische Temperatur überschritten.
Darstellung der Erfindung
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
F i g. 1 zeigt eine Vorrichtung nach der Erfindung unter Anwendung von Biegespannungen im Spanndraht.
Fig.2 zeigt vergrößert die Befestigung eines Spanndrahtes der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
einem Stützteil.
F i g. 3 zeigt zwei Anwendungsmöglichkeiten einer Vorrichtung nach der Erfindung.
F i g. 4 zeigt eine weitere Einsatzart einer Vorrichtung nach der Erfindung.
F i g. 5 zeigt in perspektivischer Darstellung vergrößert einen Teil der Vorrichtung nach F i g. 4.
Wie aus F i g. 1 zu ersehen ist, sind fünf Zähne gegenüber dem ersten Bicuspid 2 fehlausgerichtet. Der
erste Backenzahn 4 befindet sich um einen gewissen Betrag innenseitig von den benachbarten Zähnen. Jeder
der Zähne ist von einem Band 12 umgeben. Konventionelle siamesische Stützteile 14 sind an jedem Band 12
befestigt, mit Ausnahme des zweiten Backenzahns, der eine übliche Rohrhülse 16 aufweist, in welcher das Ende
eines bogenförmigen Spanndrahtes 18 festgehalten wird.
Bevor der Spanndraht in den Mund eingebracht wird, kann der Kliniker den Draht entweder auf eine
Temperatur unterhalb der kritischen Temperatur TTR herabkühlen und ihn dann in die Bogenform bringen
oder aber er arbeitet oberhalb der TTR-Ten:peratur und biegt den Draht mit einer Drahtbiegezange, um so
eine Anfangsbogenform (Überbogen) zu erzielen. Diese Schritte können vermieden werden, wenn die Spanndrähte
vorgeformt und beim Hersteller auf hohe Temperaturen gebracht worden sind.
Die Enden der Drähte können ungetempert sein, um Schleifen oder Stopps an dem Draht anbringen zu
können und um zu ermöglichen, daß das distale Ende des Drahtes zurückgestaucht wird. Alternativ können
auch Anschläge an den Draht angelötet werden.
Der Spanndraht 18 wird Biegebeanspruchungen ausgesetzt, indem er an jedes der Stützteile 14 und an
Rohrstützen 16 angebracht wird. Infolge der Elastizität des Spanndrahtes, die bestrebt ist, diesen in seine
vorgespannte Position zurückzuführen (gestrichelte Linie in Fig. 1), unterwirft er die Stutzteile und die
Zähne relativen Kräften, die versuchen, die Zähne auszurichten. Das bedeutet, daß der erste Biscuspid 2
und der erste permanente Backenzahn 4 nach außen gezogen werden gegen eine ausgerichtete Verbindung
der benachbarten Zähne.
Die Spanndrähte sind mittels Formzangen in dem Stützteil 14 festgelegt Das Festlegen wird auf übliche
Weise vorgenommen durch die Verwendung von ίο Ligaturdrähten, die in vier Schlitzen der Klammern 14
befestigt werden. Vorzugsweise wird nur ein einzelner Draht verwendet und er kann um wenigstens 3 mm von
seiner unbelasteten Ruheposition abgebogen sein; diese Ausbiegung ist bedeutend größer als mit Spanndrähten
aus rostfreiem Stahl möglich ist Typische siamesische Stützteile sind 0,34 mm breit und mittels Distanzstücken
von ungefähr 0,51 mm voneinander getrennt.
Nach dem anfänglichen Anbringen der Richtvorrichtung sollte der Patient alle drei bis vier Wochen einer
visuellen Kontrolle unterzogen werden, um sicherzustellen, daß der Draht keiner übermäßigen bleibenden
Verformung unterworfen ist Wenn der Draht etwa drei Monate nach seiner erster Anbringung die Zähne nicht
vollständig ausgerichtet hat, dann sollte er entfernt werden und an seiner Stelle sollte ein anderer Draht
gleicher Zusammensetzung installiert werden. In einem typischen Fall hat sich gezeigt, daß der Spanndraht einer
bleibenden Verformung unterworfen war und dabei ein leichtes Hochziehen um etwa 5 bis 8% hervorgerufen
hat als Ergebnis des Kriechens des Drahtmaterials.
Frühere klinische Techniken hatten vorgeschrieben, daß Spanndrähte nicht mehr als 2 mm aus ihrer
ungebogenen Ruheposition zwischen benachbarten Stützteilen ausgebogen werden dürfen. Der Grund
dafür ist in der strichpunktierten Linie 22 zu sehen, die den Betrag bleibender Deformation wiedergibt, die
nach einer eintägigen Benutzung eines einzigen 18-8 rostfreien Stahldrahtes mit einem Durchmesser von
0,51 mm auftritt. Es versteht sich, daß die Benutzung von
dünneren rostfreien Stahldrähten in Verbindung mit der üblichen Behandlung keine bleibende Verformung
dieser Größe hervorrufen wird. Ein Spanndraht der beschriebenen Richtvorrichtung unterlief einer wesentlich
geringeren bleibenden Verformung in einer Stunde als rostfreier Stahl. In einem Fall, in dem Formzangen
nicht verwendet worden sind, kehrte der Spanndraht in die Stellung 20 zurück. Wenn ein derartiger Draht an
Stützteilen 14 unter Zuhilfenahme von Zangen angebracht wurde, war die Deformation etwas größer; die
Drähte kehrten aber wenigstens um 90% gegenüber ihrer vordeformierten Stellung zurück. Bei derselben
experimentellen Entwicklung wurde ein getemperter Draht der gleichen Legierung um einen Betrag bleibend
verformt, vergleichbar dem bei einem konventionellen verseilten rostfreien Stahldraht ungefähr derselben
Abmessung.
Während der runde Spanndraht 18 nach F i g. 1 zum Richten Biegebeanspruchungen benutzt, werden die
Drähte bei einer bevorzugten Ausführungsform während des Anbringens auch Torsionskräften unterworfen.
Wird ein auf Torsion beanspruchbarer Draht drehfest an einem Stützteil angebracht, dann wird die Torsionskraft
auf die Stützteile und die beaufschlagten Zähne aufgebracht.
Wie aus der zahnorthopädischen Praxis bekannt ist, können die Zähne durch Verwendung eines auf Torsion
beanspruchten rechteckigen Spanndrahtes bewegt werden, der Schlitze der Stützteile so vn
schließt, daß er gegenüber dem Stützteil nicht drehbar
ist. Dieses Vorgehen ist bekannt als »Drehen«, »Aufrichten« oder »Parallelstellen«. Der rechteckige
Spanndraht kann sowohl Torsions- oder auch Biegebeanspruchungen unterworfen werden, so daß er die
Zähne gleichzeitig in der Weise bewegt wie bei einem in F i g. 1 dargestellten Runddraht, und die Zähne entsprechend
F i g. 2 parallel stellt.
In F i g. 2 ist ein Torsion ausübender Spanndraht 24 dargestellt. Der Draht 24 hat einen rechteckigen
Querschnitt, welcher mit der Form der Schlitze in dem Stützteil 26 übereinstimmt. Bei dem Stützteil handelt es
sich um ein übliches siamesisches Stützteil, das an einem Bund 28 angebracht ist, das den Zahn umgibt und das im
Abstand ein Ohrenpaar 30 zur Aufnahme des Drahtes 24 aufweist Jedes dieser Ohren 30 hat einen Schlitz, der
in der Richtung des Zahnes verläuft, um einen Ligaturdraht 32 aufzunehmen. Wie in F i g. 2 angezeigt,
ist der Ligaturdraht 32 über den Spanndraht 24 gelegt, und zwar längs der Schlitze an jedem der Ohren 30 und
dann zurück über den Draht 24, wobei die Enden verdrillt sind. Die verdrillten Abschnitte werden dann
verborgen, um Entzündungen der Schleimhautgewebe zu verhüten. Der rechteckige Spanndraht 24 ist
zwischen benachbarten Stützteilen um seine Längsachse tordiert, wodurch die Zähne aufgerichtet werden.
Die Ausführungsformen nach den Fig. 1, 4 und 5 betreffen die Benutzung von Drähten, die im wesentlichen
dimensionsmäßig festgelegt sind, wenn sie in den Mund eingesetzt werden; sie ändern dann ihre
Abmessung oder ihre Form in Abhängigkeit von erhöhten Temperaturen, die von der Körperwärme
oder von einer äußeren Wärmequelle stammen. Nitinol-Legierungen weisen die Eigenschaft auf, die als
mechanisches Gedächtnis bekannt ist. Wenn sich Nitinol-Legierungen unterhalb ihres Übergangstemperaturbereiches
(TTR) befinden, sind sie ganz biegsam infolge der martensischen Scherung, bei der benachbarte
Atomebenen um einen Betrag gegeneinander verschoben werden, der geringer ist als der Abstand
zwischen den Atomen. Wird ein derartiger deformierter Körper in dieser Weise über seiner kritischen
Temperatur (TTR) erwärmt, dann führt sein mechanisches Gedächtnis ihn in seine ursprüngliche oder
vordeformierte Form zurück. Derartige Drähte können gebogen oder gelängt werden, solange sie sich
unterhalb ihrer TTR-Temperatur befinden, und können dann so erwärmt werden, daß ihre gedächtnisschaffenden
Kräfte den Draht zwingen, in seinen vorhergehenden ungebogenen Zustand oder in seine unausgeiängte
Form zurückzukehren.
Die Ausführungsform nach F i g. 3 weist einen längsschrumpfbaren Spanndraht auf, der mit Hilfe
üblicher Stützteile an den Zähnen angebracht ist. An dem unteren Kiefer sind die Zähne 34 bis 40 mit üblichen
siamesischen Stützteilen der in F i g. 2 dargestellten Art versehen. Der Backenzahn 42 ist mit einer Standard-Backenzahnrohrhülse
44 versehen, welche ein Ende eines schrumpfbaren Spanndrahtes 48 festhält Der Spanndraht besteht aus einer nahezu stöchiometrischen
Legierung aus Nickel und Titan. Vorzugsweise liegt die TTR-Temperatur oberhalb normaler Raumtemperatur
von ungefähr 22° C und unterhalb normaler Körpertemperatur. Eine TTR-Temperatur von ungefähr 263 bis
320C ist ideal. Vor seiner Anbringung im Mund wird der
Draht gestreckt Eine typische Drahtlänge mag bei ungefähr 100 mm liegen; diese Länge wird um einen
Betrag von etwa 10% gestreckt werden, wodurch der Draht ungefähr 7 oder 8% ausgelängt wird. Sämtliche
Streckungen bleiben erhalten, solange der Draht unterhalb seiner TTR-Temperatur verbleibt. Der Draht
bleibt dimensionsmäßig gesetzt, solange er sich auf dieser Temperatur befindet und wird im Mund
angebracht, indem seine äußeren Enden angelötet oder gebogen werden, wie bei 46 gezeigt, um in den
Rohrhülsen 44 festzuliegen. Der Draht wird dann erwärmt, und zwar entweder durch Körpertemperatur
oder eine äußere Wärmequelle. Dies ruft eine Längsschrumpfung hervor, die ein Verkürzen der
Bogenlänge zur Folge hat und bewirkt, daß die Spalte zwischen den Zähnen 36 und 38 geschlossen werden.
Ein Draht 48 ist aus einem relativ steifen Material, hergestellt durch das Ersetzen von Kobalt durch Nickel
auf Atombasis. Dies erlaubt es, den Draht zum Aus- und Aufrichten der Zähne in der anhand von F i g. 1 und 2
beschriebenen Weise einzusetzen. Der Spanndraht 48 kann beispielsweise beim Hersteller in die gewünschte
Endform gebracht werden bei einer Temperatur oberhalb der TTR-Temperatur. Eine Temperatur von
ungefähr 537 bis 648° C für wenige Minuten ist für einige Nitinol-Legierungen geeignet. Die gewünschte endgültige
Form ist für gewöhnlich parabolisch und kann Merkmale enthalten, wie Außenversatz, Innenversatz,
Bögen zweiter Ordnung, Bajonettbögen, Schleifen, Kurven und Kurven von Spee-Merkmale, die auf dem
zahnorthopädischen Gebiet bekannt sind. Solch ein Spanndraht wird, wenn er sich unterhalb seiner
TTR-Temperatur befindet, mit Hilfe von Ligaturdrähten an den Stützteilen festgemacht, gebogen und, falls
notwendig für eine solche Anordnung, verdrillt. Der Draht wird dann auf eine Temperatur oberhalb seiner
TTR-Temperatur gebracht, um das Drahtgedächtnis zu aktivieren. Die gedächtniserzeugenden inneren Spannungen,
die dazu tendieren, den Draht in seine ursprüngliche Form zurückzuführen, bewirken Kräfte
an den Zähnen, welche diese gegen die Endstellung des Spanndrahtes drücken. Diese Kräfte können zusammengesetzte
Kräfte sein, die zum Zwecke des Ausrichtens, des Schließens von Lücken und des Aufrichtens von Zähnen usw. dienen.
Wenn das Schließen von Lücken zwischen Zähnen nicht erforderlich ist, dann ist ein Vorstrecken des
Spanndrahtes 48 unnötig, und das mechanische Gedächtnis des vorgeformten Spanndrahtes dient nur
dazu, ein Ausrichten und/oder Drehen der mit ihm verbundenen Zähne zu bewirken.
Um die Stellung der Zähne zu steuern, kann für den oberen Kiefer wie in F i g. 3 dargestellt, eine Zweifachdrahtvorrichtung
eingesetzt werden. Der obere Spanndraht 50 ist in diesem Fall identisch mit dem zuvor
beschriebenen schrumpfbaren Draht 48, und zwar sowohl in bezug auf seine metallurgische Zusammensetzung
als auch auf die Art seiner Anbringung. Damit ist der Draht 50 bestrebt den Raum zwischen zwei Zähnen
52 und 54 zu schließen.
Die Stützteile, die an den Zähnen des oberen Kiefers nach Fig.3 eingesetzt werden, haben Doppelschlitze,
die es ihnen ermöglichen, einen zweiten Draht 56 aufzunehmen. Dieser Draht ist nicht schrumpfbar, und
er kann aus einem ungetemperten Nitinol oder üblichen 18-8 rostfreien Stahl bestehen. Seine Funktion ist, die
Zähne während der Schließbewegung, die unter dem Einfluß des schrumpfenden Drahtes 50 auftritt zu
führen. Der Draht 56 kann auch Kräften unterworfen werden, die ihn veranlassen, die Zähne zu richten oder
zu drehen. Diese Technik sorgt verständlicherweise für
eine größere Steuerung der Zahnbewegung während der Schließphase.
Schrumpffähige Drähte können auch eingesetzt werden für einen Ziehvorgang an fehlgestellten Zähnen
in Richtung auf eine ideale Bogenform, wie sie in den Fig.4 und 5 dargestellt ist. In diesem Fall wird der
Draht anstelle eines zur Zeit in der konventionellen Praxis eingesetzten elastischen Gummibandes benutzt.
In den F i g. 4 und 5 ist ein starrer Spanndraht 58 mit Zähnen 60 bis 64 verbunden. Die Zähne 60, 62 und 64
stehen im wesentlichen in den gewünschten Stellungen, und ihre Stützteile sind unmittelbar mit dem Draht 58 in
der üblichen Weise verbunden. Die Zähne 61 und 63 jedoch sitzen falsch und benötigen eine Bewegung in die
Zahnreihe mit den Zähnen 60, 62 und 64 hinein. Die vorliegende Ausführungsform schlägt einen Nitinoi-Ligaturdraht
65 vor, der gestreckt wurde, während er sich unterhalb seiner TTR-Temperatur befand, und der
zwischen dem Draht 58 und den Stützteilen an den Zähnen 61 und 63 angeordnet wird noch unterhalb
seiner TTR-Temperatur; der so angebrachte Draht 65 wird dann durch Körperwärme oder eine äußere
Wärmequelle bis oberhalb seiner TTR-Temperatur erwärmt. Auf diese Weise entsteht eine Längsschrumpfung
im Draht 65, die ihn unter Spannung setzt, wodurch die Zähne 61 und 63 in Richtung auf den Draht 58
gezogen werden. Der schrumpffähige Draht 65 hat einen Durchmesser von etwa 0,25 mm, und er ist
zwischen dem Stützteil und dem Draht 58 in der in Fig.5 dargestellten Weise angebracht. Der Ligaturdraht
65 erstreckt sich zunächst um den Draht 58 herum, von dort zum Stützteil, an dem er längs der Schlitze in
den Ohren 66. wie in F i g. 5 dargestellt, entlanggeführt ist. Der Draht 65 wird dann zu dem Draht 58 zurück und
um diesen herum geführt, wo er verankert und zu einem Zopf 68 verdrillt ist, welcher letzterer in Richtung auf
den Zahn zurückgebogen ist, um Entzündungen des umgebenden Mundgewebes zu verhüten. Es können
auch andere Mittel zum Anbringen des Drahtes 65 vorgesehen werden. Das mechanische Gedächtnis des
Drahtes, welches die Schrumpfung verursacht, bringt die Ligaturdrähte 65 unter Spannung und schafft eine
Kraft, welche den Zahn 61 gegen den steifen Draht 58 und gegen die Linie der Zähne 60,62 und 64 zieht. Diese
Technik kann als einleitender Behandlungsschritt dienen, dem anschließend der Einsatz von Spanndrähten
folgt, wie er in Verbindung mit den Ausführungsformen nach den F i g. 1 und 2 beschrieben ist.
Die Nitinol-Legierungen sind nahezu stöchiometrische Legierungen aus Nickel und Titan, die, wenn sie
Torsion- und Biegungsbeanspruchungen unterworfen werden sollen, Kobalt substituiert haben können in der
Zusammensetzung TiNio,935 Coo,o65. Derartige Drähte
haben, wenn sie ungetempert sind und in einem einzelnen Strang vorliegen, eine höhere Elastizitätsgrenze
und einen niedrigeren Elastizitätsmodul als ein 18-8 rostfreier Stahldraht mit demselben Querschnitt.
Auch ohne Kobalt sind die Nitinol-Legierungen durch martensitische Scherung verformbar, wenn sie sich
unterhalb der kritischen Temperatur (TTR) befinden.
Die TTR-Temperatur des Drahtes sollte sich für alle Benutzungsfälle unterhalb der Mundtemperatur befinden,
und sie liegt vorzugsweise oberhalb der Raumtemperatur. In dem letzteren Fall ist eine TTR-Temperatur
von ca. 26 bis 32°C optimal. Eine derartige Temperatur gestattet, den Draht im duktilen Zustand ohne Kühlung
zu formen; wenn die Temperatur jedoch auf Mundtemperatur ansteigt, dann ist er bestrebt, in seinen
vorgegebenen Zustand zurückzukehren.
Wenn der Draht zum Aufbringen von Ausricht- und Drehkräften auf die Zähne eingesetzt wird, sollte er
relativ steif sein. Eine derartige Steifigkeit ist eine Eigenschaft einer Legierung, die das Übergangselement
Kobalt enthält, welches auf Atombasis gegen Nickel ausgetauscht ist. Andere geeignete Übergangselemente
für die Nitinol-Legierungen sind Tantal, Niobium und Kupfer; weitere Experimente können erbringen, daß
andere Substitutionen auf Atombasis möglich sind, z. B. mit Chrom, Vanadium, Eisen, Molybden, Palladium und
to Platin.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Richten von Zähnen mit an den einzelnen Zähnen angebrachten Stützteilen und
einem Spanndraht, der mit den einzelnen Stützteilen verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spanndraht (18, 24, 48, 50) aus einer Metallzusammensetzung mit Erinnerungsvermögen
besteht derart, daß der Spanndraht unterhalb einer kritischen Temperatur unter Verformung aus einem
Ausgangszustand mit den Stützteilen (14, 26,65,66) verbunden wird und sich durch bei oberhalb der
kritischen Temperatur auftretenden Spannung in den Ausgangszustand zurückverformt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannungen Biegespannungen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein bogenförmiger Spanndraht vorgesehen
ist und die Spannung eine Torsionsspannung ist
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kritische Temperatur
der Metallzusammensetzung unter Körpertemperatur liegt
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Spanndraht aus
nahezu stöchiometrischer Legierung aus Nickel und Titan besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung auch Kobalt enthält
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung TiNio,935 Coo.oes ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein einziger Strang
Spanndraht verwendet wird in einer Zusammensetzung, die eine höhere Elastizitätsgrenze und einen
niedrigeren Elastizitätsmodul hat wie 18-8 rostfreier Stahl mit gleichem Querschnitt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spanndraht (24, 58) drehfest vom
Stützteil (30,66) aufgenommen wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung eine Zugspannung
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüberliegende Enden des Spanndrahtes (18, 46) an einer an den
Backenzähnen befestigten Zahnabstützung (16, 44) befestigt sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spanndraht ein Ligaturdraht
(65) ist, der zwischen einem an anderen Zähnen befestigten Bogendraht (58) und einem Stützteil (60)
angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß der Spanndraht um mindestens 3 mm aus dem Ausgangszustand heraus
verformt ist, bevor er an dem Stützteil befestigt wird.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung ein Übergangselement enthält, das bezogen auf das
Metall Nickel substituiert
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Übergangselement Kobalt
ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein bogenförmiger nicht schrumpfbarer Führungsdraht
(56) mit mehreren Backenzähnen verbunden ist
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: UNIVERSITY OF IOWA RESEARCH FOUNDATION, 52242 IOWA |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: HAUCK, H., DIPL.-ING. DIPL.-WIRTSCH.-ING., 8000 MU |
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D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8330 | Complete disclaimer |