DE2327620A1 - Verfahren und vorrichtung zum abtragen extrudierter leitschichten an elektrischen kabeln und leitungen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum abtragen extrudierter leitschichten an elektrischen kabeln und leitungenInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zum Abtragen extrudierter Leit—
schichten an elektrischen Kabeln und Leitungen .
Elektrische Kabel und Leitungen, insbesondere solche, die im
sogenannten Mittelspannungsbereich, also zur Übertragung von Spannungen zwischen 6 und 30 kV, eingesetzt werden, erhalten
in neuerer Zeit häufig eine Isolierung aus einem thermoplastischen
öder thermoelastischen Kunststoff oder aus einem Elastomer, insbesondere aus Polyäthylen oder aus einem vernetzten
Polyäthylen oder aus olefinischen Gopolymeren des Polyäthylens.
Bei derartigen Kabeln und Leitungen ist über der Isolierung eine elektrisch schwachleitende Schicht zur Begrenzung des elektrischen
Feldes, eine sogenannte Leitschicht, angeordnet. Diese Leitschicht
besteht beispielsweise aus einem elektrisch leitenden
Lack oder aus einer in Porm einer Dispersion aufgebrachten
Schicht (DT-AS 1 909 150) oder sie wird in gleicher Weise wie
die Isolierung und gegebenenfalls eine Leiterdeckschicht durch
Extrusion einer polymeren Leitmischung aufgebracht. Extrudierte Leitschichten bestehen demnach aus einem thermoplastischen oder
thermoelastischen Kunststoff oder aus einem Elastomer, Aus
elektrischen Gründen strebt man eine Verschweißung dieser Leitschichten mit der eigentlichen.Isolierung an. Um dies zu erreichen, wird die Leitschicht in der Regel im gleichen Arbeitsgang
mit der Isolierung und gegebenenfalls auch im gleichen Arbeitsgang mit der Leiterdeckschicht extrudiert und gegebenenfalls
anschließend vernetzt (DT-OS 1 640 233 und 2 048 982).
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Bei der Montage von Garnituren, also von Endenabschlüssen, Abzweig- und Verbindungsmuffen, an solchen Kabeln und leitungen
muß die äußere, auf die Isolierung aufgebrachte, extrudierte Leitschicht entfernt werden. Im Hinblick auf die Montage der
Garnituren wäre es an sich wünschenswert, die extrudierte
leitschicht von der Aderisolierung abstreifen zu können. Dies
würde jedoch eine nur lose Verbindung zwischen der Isolierung und der leitschicht voraussetzen. Da jedoch aus elektrischen
Gründen eine Verschweißung der Isolierung mit der Leitschicht, also eine sehr innige Verbindung beider Schichten, vorgenommen
werden muß, müssen andere Methoden gefunden werden, um die äußere Leitschicht zu entfernen.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Abtragen von extrudierten, elektrisch schwachleitenden
Schichten aus einem thermoplastischen oder thermoelastischen Kunststoff oder aus einem Elastomer.an Adern elektrischer
Kabel und Leitungen sowie eine hierzu geeignete Vorrichtung zu schaffen. f
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die abzutragende Schicht der Einwirkung eines organischen
Lösungsmittels und der Einwirkung von Reibungskräften ausgesetzt wird. Zur Durchführung dieses Verfahrens ist in Weiterbildung
der Erfindung eine Vorrichtung vorgesehen, die aus einem eine Innenbohrung auf v/eisenden, die zu behandelnde Ader
umschließenden, um die Ader drehbaren oder in Längsrichtung der Ader hin und her bewegbaren Gehäuse besteht, das mit
seiner Innenoberfläche unter Zwischenschaltung von mit dem organischen Lösungsmittel tränkbaren Bä ndern oder Bahnen
gegen die zu behandelnde Ader preßbar ist.
Bei dem gemäß der Erfindung ausgebildeten Verfahren wird also die extrudierte Leitschicht durch physiko-chemische und durch
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mechanische Einwirkungen abgetragen. Hierbei erfolgt der eigentliche Angriff auf die Leitschicht durch Quellung mit Hilfe des
organischen Lösungsmittels, während durch Einwirkung der
Reibungskräfte im wesentlichen die Beseitigung, also ein Abwaschen, der aufgequollenen leitschicht erfolgt. Diese Art
der Abtragung der extrudierten Leitschicht fuhrt zu einer
exakten.Absetzstelle, die im Hinblick auf die weitere Garniturenmontage
wesentlich ist. Im übrigen Bereich wird die Aderisolierung ohne mechanische Beschädigung der Oberfläche der
Isolierung freigelegt, da das organische Lösungsmittel derart ausgewählt werden kann, daß bei Raumtemperatur primär die extrudierte
Leitschicht, praktisch nicht aber die Aderisolierung hiervon angegriffen wird. Der für die Abtragvorgang erforderliche
Zeitaufwand ißt relativ gering und entspricht im wesentlichen dem für mechanische Antragvorgänge mit Hilfe von Schäl—
Werkzeugen benötigten Zeitaufwand.
Bei der Durchführung des neuen Verfahrens empfiehlt es sicii,
das organische Lösungsmittel und die Reibungskräfte gleichzeitig auf die abzutragende Schicht einwirken au lassen. Im
Hinblick auf einen möglichst wirksamen Angriff.des organischen Lösungsmittels empfiehlt es sich weiterhin, die abzutragende
Schicht vor der Einwirkung des organischen Lösungsmittels oberflächlich aufzurauhen, beispielsweise mit Hilfe von Schmirgelpapier.
Beim Abtragen besonders dicker Leitschichten ist es zweckmäßig, einen Teil der abzutragenden Schicht vor der Einwirkung des organischen Lösungsmittels mechanisch abzutragen,
wie es an sich bereits vorgeschlagen ist (Patentanmeldung
P 32 16 102.6). Hierbei ist jedoch darauf zu achten, daß durch
den mechanischen Abtragvorgang der Leitschicht nicht die Isolierung
der jeweiligen Ader beschädigt wird.
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Die im Rahmen der Erfindung zur Einwirkung auf die abzutragende
Leitschicht gelandenden Reibungskräfte können an dieser sowohl in Uinfangsrichtung als auch in Längsrichtung der Ader
angreifen. Hierbei empfiehlt es sich jedoch, daß in ürafangsrichtung
der Ader umlaufend und/oder in Achsrichtung der Ader hin— und hergehend Zonen unterschiedlich, starker Reibungskräfte
gebildet werden. Dadurch wird sichergestellt, daß" in den Zonen größerer Reibungskräfte, d.h. in Zonen höheren
Druckes, ein stärkeres Wegwischen der gequollenen bzw. gelösten Leitschicht stattfindet, v/ährend die Zonen geringerer
Reibungskräfte, d.h. geringeren Druckes, das zum Anquellen oder Lösen der Leitschicht jeweils nötige Lösungsmittel liefern.
Die Zonen geringeren Druckes stellen dabei Reservoire des organischen Lösungsmittels dar, die in IJmfangsrichtung der
Ader ständig mit umlaufen oder in Längerichtung der Ader hin und her bewegt werden.
Für extrudierte Leitschichten elektrischer Kabel werden beispielsweise
Compounds auf der Basis von Copolymerisate!! des
Äthylens mit Acrylsäureestern und/oder Acrylsäure oder mit
Vinylacetat sowie von Copolymerisaten aus Äthylen und Propylen und Copolymerisaten aus Äthylen, Propylen und einem Dien sowie
Polyvinylchlorid verwendet. Für derartige Leitschichten haben sich als organische Lösungsmittel halogenierte, vorzugsweise
perhalogenierte Paraffine und Olefine als geeignet erwiesen. Besonders geeignet ist Perchloräthan. Ähnlich gute Ergebnisse
lassen sich mit Tetrachlormethan oder auch mit Tetrachloräthylen erzielen.
Wie bereits erwähnt, ist für die Erfindung wesentlich, daß zusätzlich zu der Einwirkung eines organischen Lösungsmittels
auf die abzutragende Schicht auch Reibungskräfte auf die Schicht einwirken. Dies erfolgt mit Vorteil in der Weise,
daß das organische Lösungsmittel mit Hilfe saugfähiger Bänder
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oder Bahnen, die auf die Ader aufgewickelt werden, zur Einwirkung auf die abzutragende Schicht gebracht wird und daß
diese Bänder oder Bahnen in Umfangsriehtung oder in Längsrichtung
der Ader bewegt werden. Dabei kann die hierdurch erzielte Abwaschwirkung dadurch weiter "verbessert.werden, daß
dem lösungsmittel pulverige Bestandteile wie Zellulosepulver, Korund, Eisenpulver, Kreide oder Kaolin beigefügt werden.
Die erwähnten organischen Lösungsmittel Perchloräthan und
IDetrachiormethan zeichnen sich vor allem durch ein großes
und schnelles Lösungs- oder Anquellvermögen der Leitschicht
bei Raumtemperatur aus, durch mittlere"Flüchtigkeit bei Raumtemperatur,
durch geringen .MAK-Wert (maximale Arbeitsplatz-Konzentration) "sowie durch geringe Entflammbarkeit; weiterhin
ist wesentlich, daß diese Lösungsmittel bei Raumtemperatur praktisch keine chemische Wechselwirkung mit den üblichen
Isoliermischungen auf der Basis von Polyäthylen eingehen-
und daß sie, sofern sie während ihrer Anwendung in die Kabelisolierung
eindringen, noch vor und währendeder Montagefder
Kabelgarnitur aus der Kabelisolierung wieder ausdiffundieren.
Weiterhin ist auch wesentlich, daß diese Lösungsmittel auf
der Aderoberfläche nach ihrem Verdunsten weder feste noch
hochsiedende oder schwerverdunstende Substanzen zurücklassen.
Die im Rahmen der Erfindung vorgesehene Vorrichtung zur Durchführung
des neuen Verfahrens gestattet es, die extrudierte Leitschicht sowohl bei horizontaler als auch bei vertikaler
Lage der Ader rundum zu entfernen. Hierbei wird die Bedienung
der Vorrichtung in der Regel von Hand erfolgen, wobei eine
Hand nötig ist, um die Vorrichtung in umfangsriehtung der Ader
zu drehen oder in Längsrichtung der Ader hin- und herzubewegen*
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während die andere Hand frei ist, um den zu "bearbeitenden
Kabelabschnitt in seiner Lage zu stützen. Die neue Vorrichtung ist in gleicher V/eise wie das neue Verfahren zum Abtragen
extrudierter Leitschichten sowohl von Adern mit rundem als auch von Adern mit sektorförmigem Querschnitt
geeignet.
Um mit der neuen Vorrichtung ein zügiges Abtragen der extrudierten Leitschicht zu erreichen, ist es zweckmäßig,
daß die Innenbohrung des Gehäuses einen von der Kreisforn abweichenden Querschnitt aufweist. Damit werden vor allem
im Hinblick auf das Abtragen extrudierter Leitschichten an Adern mit rundem Querschnitt bei einer Drehbewegung der Vorrichtung
um die Achse der Ader Zonen unterschiedlich starker Reibungskräfte gebildet.
Um die neue Vorrichtung konstruktiv möglichst einfach aufzubauen,
empfiehlt es sich, ein längsgeteiltes Gehäuse vorzusehen, das aus zwei vorzugsweise etirnseitig miteinander verspannbaren
Halbschalen besteht. Hierbei können die beiden Halbschalen federnd verspannbar sein, um einerseits einen
variablen Anpreßdruck des Gehäuses an die Ader einstellen zu können und um andererseits eine Bewegung der Halbschalen gegeneinander
beim Abtragen extrudierter Leitschichten an Adern mit sektorförmigem Querschnitt zu ermöglichen.
Um den von der Kreisform abweichenden Querschnitt der Innenbohrung
des Gehäuses sicherzustellen, kann man derart vorgehen, daß die HaIbschalen-'aus den beiden Teilen eines diagonal
aufgeschnittenen Hohlprofilkörpers bestehen. Die Halbschalen könnenbeispielsweise aus den beiden Teilen eines
aufgeschnittenen Vierkantprofils oder auch eines aufgeschnittenen
Zylinders bestehen, der auf seiner Innenseite in Längs-
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oder in Umfangsrichtung verlaufende Stege aufweist.
Wie "bereits erwähnt, empfiehlt es sich, die Einwirkung des
organischen Lösungsmittels auf die "extrudierte Leitschicht und die"Einwirkung .der Reibungskräfte gleichzeitig vorzunehmen. Hierzu ist es sinnvoll, zwischen den Halbschalen
der neuen Vorrichtung und der zu behandelnden Ader ein saugfähiges
Band oder eine saugfähige Bahn anzuordnen, die mit dem organischen Lösungsmittel über Längsschlitze getränkt '
wird, die in den Halbschalen vorgesehen sind, über diese Schlitze kann sowohl die erstmalige Tränkung des saugfähigen
Bandes oder der saugfähigen Bahn als auch eine während des
Abtragvorganges gegebenenfalls erforderliche Eachtränkung
erfolgen.
Um gemäß der Erfindung auf die abzutragende Leitschicht Bei—
bungskräfte einwirken zu lassen, empfiehlt es eich, das aus
vorzugsweise zwei Halbschalen bestehende Gehäuse der neuen
Vorrichtung mit einem Antrieb zu versehen, rait dem das Gehäuse
um die Achse der zu behandelnden Ader gedreht werden kann.
Im einfachsten Falle kommt als Antrieb eine Handkurbel in Betracht, mit der das Gehäuse von Hand um die ku behandelnde
Ader gedreht wird. Gegebenenfalls kann auch ein elektrischer Antrieb vorgesehen sein, beispielsweise in der Form,daß die
neue Vorrichtung auf das Futter einer Bohrmaschine aufsteckbar
ist, wie sie üblicherweise auf Montagestellen in der Regel
vorhanden ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des
neuen Verfahrens ist in den Figuren 1 und 2 dargestellt. Das
neue Verfahren wird anhand dieser Vorrichtung näher erläutert.
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Die in Fig* 1 in Seitenansicht und Pig. 2 im Querschnitt
dargestellte Vorrichtung zum Abtragen extrudierte Leitschichten
an kunststoffisolierten Adern elektrischer Kabel umgibt
die polyäthylenisolierte Ader 1, die aus dem Leiter 2, der
elektrisch schwachleitenden Leiterdeeksehicht 3, der eigentlichen
Isolierung 4 aus Polyäthylen und der elektrisch schwachleitenden Schicht 5 aus einem Kunststoff auf der Basis eines
Copolymerisates des Äthylens mit Acrylsäure besteht. Die innere leitschicht 3, die Aderisolierung 4 und die äußere Leitschicht
5 sind im gleichen Arbeitsgang mit Hilfe eines Dreifach-Spritzkopfes
auf den Leiter 2 aufgebracht.
Die Vorrichtung 10 zum Abtragen der Leitschicht 5 besteht im
wesentlichen aus der oberen Halbschale 15 und der unteren Halbschale 16, die in den stirnseitigen Frontplatten 11 und
verankert und mit Hilfe der Bolzen 13 und der Flügelmuttern
14 miteinander verschräubt bzw. verspannt und dadurch gegen
die Kabelader 1 gepreßt sind. Das von den beiden Halbschaleη
15 und 16 gebildete Gehäuse weist im vorliegenden Fall eine im Querschnitt quadratische Bohrung auf, in der sich die zu
bearbeitende Kabelader befindet. Die Halbschalen 15 und 16 bestehen hierzu aus den beiden Teilen eines diagonal aufgeschnittenen
Vierkantprofils. Auf der Rückseite der Halbschalen sind die in Längsrichtung der Halbschalen verlaufenden Vierkantprofile
17 vorgesehen, die eine Versteifung der Form bewirken. Die Halbschalen 15 und 16 sind im winkligen Bereich
mit Hilfe'der Schlitze 20 durchlässig ausgebildet. Zv/ischen
den Halbschalen 15 und 16 und der zu bearbeitenden Kabelader ist die V/icklung 18 aus einem saugfähigen Material, beispielsweise
aus Filz, vorgesehen.
An der Frontplatte 12 der unteren Halbschale 16 ist die Hand-
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kurbel 19 befestigt, mit der die Vorrichtung 10 um die au
bearbeitende Kabelader 1 gedreht werden kann.
Das Abwaschen der äußeren Leitschicht ξ_erfolgt folgendermaßen:
Zunächst wird in einem bestimmten Abstand vom Ende der Kabelader ein Wickel auf die äußere leitschicht aufgebracht, der
beispielsweise aus drei bis vier Lagen eines mehrere Zentimeter
breiten Lackbandes und aus mehreren Lagen eines gleich
breiten saugfähigen Filsbandes besteht* Das Lackband wird
zuerst auf die Leitschicht aufgewickelt. Über der darüber
angeordneten Filzwicklung wird eine Schelle als Anschlag für die Vorrichtung zum Abtragen der Leitschicht befestigt. Beim
Abtragen der Leitschicht mit Hilfe des im Rahmen der Erfindung vorgesehenen organischen Lösungsmittels saugt der Filzwickel *
bei senkrechter Lage des Gerätes überschüssiges Lösungsmittel oder Lösung auf, während der unmittelbar auf der Ader sitsende
Wickel das Eindringen des Lösungsmittels außerhalb der abzutragenden
Zone verhindert und gleichzeitig die Bildung einer scharfen Absetzkante begünstigt. Der Wickel und die Anschlagschelle werden nach Beendigung des Abtragvorganges entfernt.
Nach Befestigung des Wickels und der Anschlagschelle wird die äußere Leitschicht der Kabelader im abzutragenden Bereich
-aufgerauht, beispielsweise mit Hilfe von Sandpapier oder Schmirgelleinen. Anschließend wird auf die aufgerauhte Fläche
ein etwa 20 cm breiter Streifen aus einem saugfähigen Material,
beispielsweise aus einem saugfähigen Filz, aufgewickelt. Die Länge dieses saugfähigen Streifens ist derart zu bemessen, daß
mehrere Lagen, beispielsweise vier bis sechs Lagen, gewickelt werden können. Auf diesen Filzwickel werden anschließend die
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beiden Halbschalen der Vorrichtung zum Abtragen der
extrudierten LeitSchicht aufgesetzt und miteinander verspannt.
Sodann wird die Filzwicklung 18 durch die Schlitze 20 in den Halbschalen 15 und 16 mit dem sum Abtragen der
extrudierten Leitschicht vorgesehenen-organischen Lösungsmittel, also beiopielsweise mit Perchloräthan,getränkt.
Durch Drehen der Vorrichtung mit Hilfe der Handkurbel 19 wird dann der Abtragvorgang eingeleitet. Nach etwa 2 Minuten
werden die Flügelmuttern 14 nachgezogen und der Pilzwickel nochmals mit dem organischen Lösungsmittel getränkt.
Beim Abtragen stärkerer extrudierter Leitschichten hat es sich
als zweckmäßig herausgestellt, im Laufe des Abtrageorgangeη
die Filzwicklung 18 einmal oder mehrmals gegen eins neue ■Pilzwicklung auszutauschen. Nach Beendigung des Abtragvorgangs
eventuell noch vorhandene Reste der extrudierten Leitschicht lassen sich leicht mit einem mit dem- organischen Lösungsmittel
getränkten Lappen unter leichtem Druck abwaschen.
Für die Durchführung des neuen Verfahrens mit Hilfe der Vorrichtung
10 ist wesentlich, daß die Innenbohrung des aus den Halbschalen gebildeten Gehäuses bzw. die Einbettungen 15 und
16 derart ausgelegt sind, daß in Längsrichtung der Kabelader Zonen entstehen, an denen die Filzwicklung 18 stärker
an die Kabelader angepreßt wird als in der in Umfangsrichtung angrenzenden Zone. Dies wird im vorliegenden Fall dadurch erreicht,
daß als Ilalbschalen 15 und 16 diagonal aufgeschnittene Vierkantprofile verwendet werden. Mit dieser Konstruktion
wird sichergestellt, daß in den Zonen höheren Druckes ein stärkeres Wegwischen der gequollenen bzw. gelösten Leitschicht
5 erfolgt, während die Zonen geringeren Druckes das hierfür nötige Lösungsmittel liefern. Ein Ausquetschen des Lösungsmittels
wird durch die aufeinanderfolgenden Zonen unterschied-
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lichen Druckes ebenfalls weitestgehend vermieden.
Durch'konstruktive Variation der neuen Vorrichtung ist diese
auch zum Abtragen extrudierter LeitschTchten an Kabeladern
mit sektorförmigem Querschnitt geeignet. Zum Abtragen extrudierter leitschichten an derartigen Kabeladern kann man derart vorgehen, daß- die beiden Halbseharen 15 und 16 federnd
miteinander verspannt sind, damit sich die beiden Halbschalen
ohne Verzögerung dem jeweiligen Aderdürchmesser anpassen können=
Es besteht aber auch die Möglichkeit» der Innenbohrung der
aus den HaIbschalen 15 und 16 bestehenden Vorrichtungeine
der Querschnittsform und einer gegebenenfalls vorhandenen
Vordrallierung des Sektorleiters angepaßte Form zu geben und
die Zonen unterschiedlichen Druckes nicht in Umfangsrichtuhg
der Ader, sondern in kurzen Abständen in Längsrichtung der Ader
vorzusehen und den Abtragvorgang durch eine hin« und hergehende Bewegung der Vorrichtung 10 in Längsrichtung der/Kabelader
durchzuführen. ... ^
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Claims (22)
- VPA 73/4718- 12 -Patentansprüche!^Verfahren zum Abtragen von extrudieren, elektrisch schwachleitenden Schichten aus einem thermoplastischen oder thermoelaεtischen Kunststoff oder aus einem Elastomer an Adern elektrischer Kabel und Leitungen, dadurch gekennzeichnet,daß die abzutragende Schicht (5) der Einwirkung eines organischen Lösungsmittels und der Einwirkung von Reibungskräften ausgesetzt wird.
- 2. "Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel und die Reibungskräfte gleichzeitig auf die abzutragende Schicht einwirken.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abzutragende Schicht vor der Einwirkung des orga'nißchen Lösungsmittels oberflächlich aufgerauht wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3t dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der abzutragenden Schicht vor der Einwirkung des organischen Lösungsmittels mechanisch abgetragen wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibungskräfte in ümfangsrichtung und/oder in Längsrichtung der Ader angreifen.- 13 -409851/0509VPA 73/471β- 13 -'
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daßin Umfangsrichtung der Ader umlaufend und/oder in Achsrichtung der Ader hin- und hergehend Zonen unterschiedlich starker Reibungskräfte auf die abzutragende Schicht einwirken.·
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches Lösungsmittel ein Lösungsmittel auf der Basis von halogenieren, vorzugsweise perhalogenierten Paraffinen oder Olefinen verwendet wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als perhalogenierte Paraffine Tetrachlormethan oder Perchloräthan verwendet werden.
- 9« Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als perhalogeniertes Olefin Tetrachloräthylen verwendet wird,
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9» dadurch ^gekennzeichnet, daß dem organischen Lösungsmittel pulverige, die mechanische Abriebwirkung erhöhende Bestandteile wie Zellulose— pulver, Gorung, Eisenpulver, Kreide oder Kaolin beigefügt sind.
- ,11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel mit Hilfe saxigfähiger Bänder oder Bahnen, die auf die Ader aufgewickelt werden, zur Einwirkung auf die abzutragende Schicht gebracht wird. - .
- 12. Vorrichtung zur !Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 biß 11, gekennzeichnet durch ein eine InnenbobA- 14 409851/0509VPA 73/4718- 1:4 -'rung aufweisendes, die zu behandelnde Ader (1) umschließendes, um die Ader drehbares oder in Längsrichtung der Ader hin und her bewegbares Gehäuse, das mit neiner Innenoberfläche unter Zwischenschaltung von mit dem organischen Lösungsmittel tränkbaren Bändern oder Bahnen (18) gegen die zu behandelnde Ader preßbar ist.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbohrung des Gehäuses einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist.
- 14· Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse längsgeteilt ist und aus zwei vorzugsweise stirnseitig miteinander verspannbaren Halbschalen (15,16) besteht.
- 15· Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Halbschalen federnd verspannbar sind.
- 16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennseichnet, daß die Halbschalen aus den beiden Teilen (15,16) eines diagonal aufgeschnittenen Hohlprofilkörpers bestehen.
- 17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennseichnet,daß die beiden Halbschalen (15,16) aus den beiden Teilen eines aufgeschnittenen Vierkantprofils bestehen.
- 18. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbschalen aus einem aufgeschnittenen Zylinder bestehen, der auf seiner Innenseite in Längsrichtung oder in Umfangsrichtung verlaufende Stege aufweist.409851/0509VPA 73/4718- 15 -
- 19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbschalen (15,16) Längsschlitze (20) aufweisen, über die ein zwischen den Halbschalen und der zu behandelnden Ader (1) anzuordnendes saugfähiges Eand oder eine saugfähige Bahn (18) mit dem organischen Lösungsmittel tränkbar ist. .
- 20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das aus -vorzugsweise zwei Halbschalen (15, 16) bestehende Gehäuse mit einem Antrieb (19) zum Drehen des Gehäuses um die Achse der zu behandelnden Ader versehen ist.
- 21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß als Antrieb eine Handkurbel (19) vorgesehen ist.
- 22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Innenbberflache des-Gehäuses und der Oberfläche der Kabelader eine oder mehrere Reservoire für das organische Lösungsmittel vorgesehen sind.4098 51/0509Leerseite
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Also Published As
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