DE2327128C3 - Verfahren zur Überführung einer Kohlendioxidsuspension in eine Mischung aus festem und gasförmigem Kohlendioxid - Google Patents
Verfahren zur Überführung einer Kohlendioxidsuspension in eine Mischung aus festem und gasförmigem KohlendioxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überführung einer unter Druck stehenden Suspension von festen
Kohlendioxidteilchen in flüssigem Kohlendioxid in eine Mischung aus festem und gasförmigem Kohlendioxid.
Das feste Kohlendioxid findet in Kühlsystemen Anwendung.
In der DT-OS 23 27 129 ist ein neues, kryogenes Material beschrieben, nämlich eine pumpfähige Aufschlämmung
von feinverteiltem, teilchenförmigen^ festem Kohlendioxid, das in flüssigem Kohlendioxid
dispergiert ist.
Diese Aufschlämmung ist ein Gemisch von festem und flüssigem Kohlendioxid, welches bis zu etwa 85
Gew.-% Feststoffe enthält, wobei der Feststoff in Form von fein zerteilten, dicpergierten Teilchen vorliegt, so
daß das Gemisch fluid und pumpfähig ist. Im allgemeinen liegen die Feststoffe in einer Menge von
mehr als etwa 10 oder 14 Gew.-% vor, vorteilhafterweise ist die Konzentration der Feststoffe so hoch wie
möglich, wobei dennoch eine pumpfähige Aufschlämmung bzw. ein pumpfähiger Schlamm vorliegen.
Feststoffkonzentraiionen oberhalb 50 Gew.-% sind bevorzugt. Die Aufschlämmung ist ein Zweiphasengemisch,
welches bei einem beliebigen Druck und einer beliebigen Temperatur längs der Fest-Flüssig-Gleichgewichtskurve
für Kohlendioxid existieren kann. Der niedrigste Druck auf dieser Gleichgewichtskurve
beträgt 5,27 kg/cm2 bzw. 4,22 kg/cm2 Überdruck und die niedrigste Temperatur ist -56,7° C, wobei dieser Druck
und diese Temperatur beim Tripelpunkt vorherrschen, dem einzigen Punkt auf der Kurve, wo alle drei Phasen
des Kohlendioxids, d. h., Gas, Flüssigkeit und Feststoff, gleichzeitig existieren können. Die festen Teilchen in
der Aufschlämmung besitzen einen maximalen Durchmesser in der Größenordnung von 3 mm oder weniger
und zeigen nur eine geringe oder überhaupt keine Neigung, beim Stehen zu agglomerieren. (15
Obwohl eine solche Aufschlämmung beträchtliche Vorteile gegenüber flüssigem Kohlendioxid als Kühlmittel
besitzt, treten Probleme bei der Abgabe der Aufschlämmung und gleichzeitig bei der Gewinnung der
gesamten in der Aufschlämmung verfügbaren Kühlleistung auf, welche bei der Abgabe von flüssigem
Kohlendioxid nicht auftreten. Normalerweise wird die Abgabe bzw. Freisetzung von flüssigem Kohlendioxid in
einer Vorrichtung durchgeführt welche als »Schneehorn« bekannt ist und die typischerweise aus einer
dünnen Platte mit einer Anzahl von dünnen Öffnungen, z. B. 4 oder 5, und einem Horn besteht an welchem die
Platte befestigt ist Bei einem vollständig flüssigen System ist es lediglich erforderlich, den Druck auf der
Flüssigkeit abzubauen, um die Kühlung zu erreichen.
Bei einer solchen Druckreduzierung enthält das System, wenn der Tripelpunkt erreicht ist, Flüssigkeit
und Gas, und beim Überschreiten des Tripelpunktes enthält es Gas und Feststoff. Daher wird Flüssigkeit,
welche üblicherweise im Handel mit einem Druck von 21 atü erhältlich ist abgegeben, indem sie durch die
öffnungen des Schneehorns expandieren gelassen wird und Gas und Feststoff gebildet werden. Bei der
Druckreduzierung an einer Aufschlämmung verbleiben jedoch die vorliegenden Feststoffteilchen bei der
Abgabe unverändert, außer daß ihre Temperatur absinkt, und die Flüssigkeit wird in Gas und Feststoff
umgewandelt, wobei die Gesamtmenge von Feststoffen in dem System erhöht wird. In der US-Patentschrift
36 60 985 wird ein Verfahren zur Herstellung von CO2-Schiiee beschrieben, bei welchem von hohen
Drücken von 17,6 bis 21 atü auf niedrigere entspannt wird. Die in der Aufschlämmung vorhandenen Feststoffe
und die erhöhten Gesamtfeststoffe in dem entspannten Kohlendioxid bewirken häufig ein Verstopfen in den
dafür vorgesehenen Vorrichtungen. Um daher die gesamte Kühlleistung aus einer Aufschlämmung von
festem und flüssigem Kohlendioxid zu gewinnen, ist es erforderlich, die Abgabe der Aufschlämmung sorgfältig
zu steuern.
Aus der US-PS 20 11 551 ist eine Vorrichtung zur
Abtrennung von Kohlensäure aus Gasgemischen, die insbesondere 8 bis 18% CO2 enthalten bekanntgeworden.
Eine solche Vorrichtung ist jedoch für die Erzeugung von Kohlensäureschnee ausgehend von
Suspensionen von festem Kohlendioxid in flüssigem Kohlendioxid mit relativ hohem Feststoffgehalt nicht
geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Überführung einer unter Druck stehenden
Suspension von festen Kohlendioxidteilchen in flüssigem Kohlendioxid in eine Mischung aus festem und
gasförmigem Kohlendioxid.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Überführung einer unter einem Druck von mehr als 4,22
atü stehenden Suspension von festen Kohlendioxidteilchen in flüssigem Kohlendioxid in eine Mischung aus
festem und gasförmigem Kohlendioxid unter Verringerung des Druckes auf Atmosphärendruck, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man von der unter Druck stehenden Suspension wiederholt Anteile druckmäßig
isoliert und anschließend auf Atmosphärendruck bringt.
Vorzugsweise enthält die Suspension 50 bis 85 Gew.-°/o an Feststoff.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die überführte Menge bei dem herrschenden
Schlupf der Vorrichtung ausreichend groß gehalten, um die Feststoffkonzentration in der Suspension während
des Überführens unter etwa 85Gew.% zu halten.
Die Suspension steht vorzugsweise unter einem Druck zwischen 5,62 und 10.5 atü.
Eine für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Vorrichtung weist eine dynamische Abdichtung (gleitend
oder rotierend) auf, die die Hochdruckseite für das Kohlendioxid von der Abgabezone mit niedrigem
Druck trennt, und das Kohlendioxid zur Abgabezone s transportiert, weiche sich auf atmosphärischem Druck
befindet
In der US-PS 33 95 546 ist eine Expansionsvorrichtung
für kryogene Aufschlämmungen beschrieben, die jedoch für dif Überführung einer Kohlendioxidsuspen- ι ο
sion in gasförmiges und festes Kohlendioxid nicht geeignet ist
VerdrängervorrichtuRgen, welche bei der vorliegenden
Erfindung angewandt werden können, müssen an der Eintrittsöffnung der Vorrichtung eine diskrete
Charge der Aufschlämmung von der Hochdruckseite in eine Isolierkammer aufnehmen und die Charge in der
Isolierkammer ohne wesentliche Bildung von Gas und Feststoff in der Kammer, d.h. mit einem praktisch
vernachlässigbaren oder unbedeutenden Druckabfall, zu der Abgabe- oder Austrittsöffnung der Vorrichtung mit
niedrigem, atmosphärischem Druck transportieren.
Es ist wesentlich, daß die Charge physikalisch von wenigstens einer der Eintritts- und Austrittsöffnungen
isoliert ist, so daß keine kontinuierliche Entspannung durch die Vorrichtung von der Hochdruckseite zu der
Niederdruckseite erfolgt Ferner muß die Vorric htung auf der Niederdruckseite mit minimaler Beschränkung
das Material abgeben, und jede Isoiierkammer in der Vorrichtung muß sich praktisch vollständig entleeren,
um die Rückkehr von Feststoff auf die Hochdruckseite in der Isolierkammer mit dem damit verbundenen
Aufbau von Feststoff in der Kammer zu vermeiden. Das in der Vorrichtung erzeugte Gas ist oftmals ausreichend,
um die Feststoffe aus der Isolierkammer zu entfernen, jedoch ist es wünschenswert, die geometrischen
Verhältnisse, die Größe und die Form der Kammern und der Austrittsöffnung der Vorrichtung so auszulegen,
daß eine leichte Entfernung der Feststoffe ermöglicht wird. Die Entfernung der Feststoffe kann weiterhin
durch eine nach unten gerichtete Orientierung der Austrittsöffnungen unterstützt werden, obwohl für
gewöhnlich das erzeugte Gas und die geometischen Bedingungen ausreichend sind. Gegebenenfalls können
mechanische Einrichtungen wie Luftdüsen oder Plunger-Kolben
verwendet werden, um die Kammer frei zu machen. Die Leckrate hinter den dynamischen Abdichtungen
in der Vorrichtung von der Seite hohen Druckes zu der Seite niedrigen Druckes muß gering sein. Der
Wärmefluß in die Abgabevorrichtung von der äußeren Atmosphäre während des Abgebens wird vorzugsweise
auf ein Minimum herabgesetzt, indem der Körper der Vorrichtung isoliert wird.
Die Verdrängervorrichtung kann eine sich hin und her bewegende Vorrichtung, z. B. eine Kolben- oder
Plungerkolbenvorrichtung sein, oder eine rotierende Vorrichtung, z. B. eine Zahnrad-, Doppelhelixschrauben-
oder Gleitflügeleinrichtung, jedoch wird die flüssige Aufschlämmung in allen Fällen durch die
Verdrängervorrichtung unter geregelten Bedingungen expandiert. Im Gegensatz zu dem Schneehorn, welches
bei konstanter Enthalpie bei der Erniedrigung des Druckes arbeitet, arbeitet die erfindungsgemäße Vorrichtung
zwischen konstanter Enthalpie und konstanter Entropie. Im Idealfall sollte die Expansion bei
konstanter Entropie stattfinden. Es ist jedoch bei einer praktischen Expansionsvorrichtung nicht möglich, daß
eine Expansion bei konstanter Entropie einem Wirkungsgrad von 100% entspricht. Falls keine mechanische
Arbeit geleistet wird, besitzt die Vorrichtung bzw. Maschine einen Wirkungsgrad von 0%. Je größer die
Expansionsenergie ist, welche in mechanische Arbeit umgewandelt wird, um so größer ist der Kühleffekt in
dem austretenden Kohlendioxidstrom. Praktische Vorrichtungen besitzen Wirkungsgrade zwischen diesen
zwei Extremen, typischerweise von 30 bis 90%. Die Wirkung dieser Differenz beim Betrieb zwischen der
Verdrängereinrichtung gemäß der Erfindung und dem Schneehorn besteht darin, daß mehr Feststoffe aus der
gleichen Flüssigkeitsmenge in der Verdrängereinrichtung im Vergleich zu dem Schneehorn gebildet werden,
da eine gewisse Energie aus dem Fluid als Arbeit entnommen wird. Der berechnete oder theoretische
Prozentsatz an festem Kohlendioxid, welches während der Expansion von Kohlendioxid von verschiedenen
Anfangsbedingungen auf atmosphärischem Druck gebildet wird, ist in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt.
Einspeisung
Aufschlämmung
(50% Feststoffe)
4,22 atü
-56,7° C
(50% Feststoffe)
4,22 atü
-56,7° C
Flüssigkeit
4,22 atü
-56,70C
-56,70C
Konstante Enthalpie 76,8%
Konstante Entropie 78,9%
Konstante Entropie 78,9%
57,7%
63,6%
63,6%
Der Unterschied in dem erzeugten, festen Kohlendioxid stellt einen beträchtlichen, wirtschaftlichen Vorteil
der Erfindung dar. Während die Erfindung hauptsächlich auf die Abgabe einer Aufschlämmung von flüssigem
und festem Kohlendioxid gerichtet ist, kann sie auch vorteilhafterweise zur Abgabe von flüssigem Kohlendioxid
verwendet werden und eine zusätzliche Kühlleistung pro Einheitsvolumen der Flüssigkeit bieten.
Die meisten Verdrängervorrichtungen besitzen eine Leckrate der zu transportierenden Flüssigkeit zwischen
dem Verschiebungs- bzw. Verdrängerelement, z. B. der Schraube, dem Zahnrad, dem Flügelrad usw. und dem
Gehäuse, welches das Verschiebungselement enthält, der üblicherweise »Schlupf« genannt wird, wodurch die
gewünschte Isolierung der zu transportierenden Charge von der Hochdruckquelle zu der Niederdruckabgabezone
reduziert wird. Ein solcher Schlupf ist gering und bewegt sich hauptsächlich in der Richtung des
Verschiebungselementes als Folge des Druckdifferentials über das Element. Falls der Druck auf der in der
Verschiebungseinrichtung gleitenden Flüssigkeit zu nahe beim Tripelpunkt ist, werden zusätzliche Feststoffe
als Folge der Reduzierung des Druckes unterhalb des Tripelpunkts als Folge des Schlupfes gebildet. Der
Schlupf stellt ein Problem dar, da im wesentlichen lediglich flüssiges Kohlendioxid durchtritt und dies zu
einer Verstopfung der Vorrichtung führen kann Beispielsweise wird die Fläche zwischen deii Zähnen bei
einer Zahnradvorrichtung mit festem Kohlendioxid vollgepackt und hindert die Vorrichtung an dem
Transport der Kohlendioxideinspeisung. Ebenso ermöglicht ein Schlupf quer über die Fläche der Zahnräder die
Bildung von Feststoffen zwischen der Fläcne und dem Zahnradgehäuse und hindert die Zahnräder an der
Drehung.
Die Leckmenge oder der »Schlupf« pro Zeiteinheit für eine vorgegebene Verdrängungseinrichtung ist
hauptsächlich von dem Druckabfall in der Vorrichtung
abhängig, und er ist für einen vorgegebenen Druckabfall unabhängig von der Drehgeschwindigkeit der Vorrichtung
relativ konstant. Um die durch den Schlupf hervorgerufenen Probleme und damit die Bildung von
Feststoffen in der Vorrichtung zu vermeiden, wird der Kopfdruck oder Einlaßdruck der Vorrichtung und die
Menge von in der Vorrichtung transportierter Flüssigkeit gesteuert. Die Leckrate (der Schlupf) ist bis zu
einem Wert von 50% tolerierbar, bevorzugt liegt er jedoch unterhalb etwa 10% des Flusses durch die ι ο
Vorrichtung. Im allgemeinen wird der Kopfdruck auf der Vorrichtung oberhalb des Drucks des Tripelpunktes,
d. h. 4,22 atü gehalten, und bei der Abgabe einer Aufschlämmung wird ein ausreichender Druck, im
allgemeinen oberhalb 5,62 atü angewandt, um die Feststoffe in der Aufschlämmung durch die Vorrichtung
zu pressen. Die Vorrichtung ist insbesondere zur Abgabe von Kohlendioxid bei Drücken unterhalb
10,5 atü geeignet. Obwohl die Aufschlämmung bei Drücken oberhalb des Tripelpunkts von Kohlendioxid
existenzfähig ist, liegt kein Vorteil in der Verwendung eines Druckes oberhalb desjenigen, der zur Vermeidung
des Verstopfens der Vorrichtung erforderlich ist, da die Enthalpie der Aufschlämmung immer diejenige des
Tripelpunktes ist, und der höhere Druck keinen Vorteil in der Abkühlleistung bietet. Darüberhinaus würde die
Anwendung von höheren Drücken den Schlupf durch Erhöhung des Druckabfalles steigern. Die Menge an in
der Vorrichtung transportierter Aufschlämmung wird ausreichend hoch gehalten, um ausreichend Flüssigkeit
zur Kompensierung des Flüssigkeitsverlustes durch den Schlupf zuzuführen. Da die durch Schlupf verlorene
Menge an Material in einer vorgegebenen Vorrichtung pro Zeiteinheit hauptsächlich von dem Druckabfall in
der Vorrichtung abhängig ist und unabhängig von der Drehgeschwindigkeit bzw. Rotationsgeschwindigkeit
der Vorrichtung relativ konstant ist, führt der Schlupf eine relativ konstante Feststoffmenge zu der Flüssigkeit
der Aufschlämmung innerhalb der Vorrichtung zu, obwohl die Gesamtmenge an Aufschlämmung und
daher an Flüssigkeit, welche pro Zeiteinheit in der Vorrichtung transportiert werden, durch Steigerung der
Geschwindigkeit der Vorrichtung erhöht werden kann. Die Gesamtmenge an transportierter Aufschlämmung
wird immer ausreichend hoch gehalten, so daß die Gesamtmenge an durch die Vorrichtung durchtretender
Flüssigkeit, zu welcher die Schlupffeststoffe hinzukommen, derart ist, daß die Konzentration an Feststoffen in
der Aufschlämmung innerhalb der Vorrichtung nicht ausreicht, um ein Verstopfen hervorzurufen. Obwohl
diese innere Konzentration an Feststoffen in der Aufschlämmung vorteilhafterweise unterhalb etwa 85
Gew.-% liegt, ist es selbstverständlich, daß sowohl der gewünschte Kopfdruck und die gewünschte Menge an
Aufschlämmung in starkem Maße von der besonderen verwendeten Vorrichtung abhängen, z. B. Zahnrad-,
Flügelradvorrichtung usw., und daß sie sowohl mit der
Art von Vorrichtung wie auch mit der Größe der Vorrichtung variieren, jedoch können die spezifischen
Grenzwerte in jedem Falle rasch innerhalb der oben angegebenen Kriterien bestimmt werden.
Für die Vorrichtung ist ein positiver Antrieb vorgesehen. Wenn die Vorrichtung jedoch einmal
angelaufen ist, ist nur eine geringe oder gar keine Notwendigkeit zur Lieferung eines positiven Antriebes
gegeben, da der Kopfdruck der Kohlendioxideinspeisung die zum Antrieb der Vorrichtung erforderliche
Energie liefert Der positive Antrieb kann vorteilhafterweise dazu verwendet werden, die Vorrichtung
während der Abgabe abzubremsen und einen unkontrollierten Betrieb zu verhindern, der sie beschädigen
könnte. Ferner liefert der positive Antrieb eine Einrichtung zur Steuerung der Menge an abgegebenem
Kohlendioxid, da in einer Verdrängervorrichtung eine direkte Beziehung zwischen der Menge von transportiertem
Kohlendioxid und der Drehgeschwindigkeit bzw. Rotationsgeschwindigkeit der Vorrichtung gegeben
ist. Dementsprechend kann die Vorrichtung auch als Meßeinrichtung wirken.
Die Herstellungsrate von festem Kohlendioxid ist ferner ein Faktor bei dem Hervorrufen einer Verstopfung
der Vorrichtung. Die Abgabeöffnung der Vorrichtung muß in allen Fällen eine ausreichende Größe
besitzen, um die während der Abgabe erzeugten Feststoffe und das hiermit erzeugte Gas aufzunehmen,
und vorzugsweise ist die Abgabeöffnung so ausgerichtet, daß sie den erzeugten Feststoff nach unten abgibt
Ferner ist es vorteilhaft, Teilchen mit größerer Abmessung als derjenigen der Isolierkammern der
Abgabevorrichtung aus der Aufschlämmung zu entfernen. Aus diesem Grunde ist ein Schirm bzw. Gitter
normalerweise in der Einspeisungsleitung der Vorrichtung vorgesehen.
Da die maximale Teilchengröße der Aufschlämmung etwa 1 bis 3 mm beträgt, ist die Teilchengröße kein
wesentliches Problem.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung sind
F i g. 1 ein Fließschema und
F i g. 2 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer Abgabevorrichtung unter
Verwendung von ineinandergreifenden Zahnrädern.
In der F i g. 1 wird Kohlendioxid, z. B. eine Aufschlämmung
von Kohlendioxid durch die Leitung 10 zu dei Abgabevorrichtung 12 geführt Die Fig. 1 erläuteri
schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung vor Kohlendioxidpellets, d. h. einer im Handel erhältlicher
Form von Kohlendioxid zur Anwendung in Kühlsystemen wie beispielsweise großen Gefrierkammern. Be
dieser Vorrichtung erzeugt die Abgabevorrichtung Vt festes Kohlendioxid in Form von Schnee und Kohlendioxidgas.
Das Gas wird in einem Gasseparator 14 abgetrennt, und der Schnee wird in einer üblicher
Pelletisiereinheit 16 zu Pellets umgewandelt. Kohlen dioxidschnee kann ebenfalls als Kühlmittel verwende·
werden, falls dies erwünscht ist
Die Abgabevorrichtung 12 ist eine Verdrängervor richtung und kann eine beliebige der verschiedener
Typen sein, einschließlich Vorrichtungen mit ineinan dergreifenden Zahnrädern, Doppelhelixschrauben
Gleitflügeln usw., welche im allgemeinen dadurch ausgezeichnet sind, daß das Kohlendioxid von der einet
Seite der Vorrichtung bei einem hohen Druck ir Aufschlämmungsform zugeführt wird, und die Vorrich
tung das Kohlendioxid in diskreten, isolierten Charger bei einer gesteuerten Geschwindigkeit zu einer Zone
mit praktisch atmosphärischem Druck transportiert wodurch die Flüssigkeit in der Aufschlämmung zi
festem und gasförmigem Kohlendioxid umgewandel wird. Wie bereits zuvor beschrieben, ist es für einei
guten Betrieb der Abgabevorrichtung vorteilhaft, dal
der Schlupf in der Abgabevorrichtung, der Kopfdrucl
auf der Abgabevorrichtung, die Drehgeschwindigkei der Abgabevorrichtung usw. gesteuert werden.
In der F i g. 2 ist eine bevorzugte Abgabevorrichtunj
dargestellt, welche zwei ineinander eingreifende Zahn
räder 102 und 104 umfaßt, die in dem Gehäuse 108
angeordnet sind, und wobei das Zahnrad 102 durch den Motor 106 angetrieben wird. Bei dieser Abgabevorrichtung
wird Kohlendioxid von einer Quelle, z. B. der Leitung 10 bei einem Punkt A in Richtung des Pfeiles
110 bei einem Druck oberhalb von 4,22 atü und oftmals
bis zu 10,5 atü eingeführt, und es wird zu dem Punkt B,
welcher sich auf atmosphärischem Druck befindet, d. h. praktisch 0 atü, transportiert. Das Kohlendioxid wird
durch die Abgabevorrichtung in Isolierkammern, z. B. 114, 116, welche zwischen den Zähnen der Zahnräder
102 und 104 gebildet werden, zu dem Punkt B in Richtung der Pfeile 112 und 113 transportiert. Das an
dem Punkt B austretende Produkt umfaßt beispielsweise annähernd 18 Gew.-% Gas und 82 Gew.-%
Feststoffe, falls eine 60%ige Aufschlämmung an dem Punkt A zugetührt wird. Wie bereits zuvor beschrieben,
tritt eine kleine Menge des Kohlendioxides als Folge von Lecks oder »Schlupf« durch den Raum 118
zwischen den Zahnradzähnen und dem Gehäuse 108 in Richtung des Pfeiles 120, z. B. von dem Bereich 114 zu
116 durch, wodurch die Feststoffkonzentration in dem Bereich 114 erhöht wird. Der Schlupf tritt ebenfalls quer
über die Fläche der Zahnräder 102 und 104 an jedem Ende hiervon auf. Ein solcher Schlupf wird auf einem
Minimum gehalten, indem die Toleranzen in den Zahnrädern geregelt und der Druckabfall gesteuert
wird usw. Das Gitter 122 verhindert das Eintreten von größeren Teilchen in das Gehäuse 108.
Es wurden eine Anzahl von Versuchen durchgeführt, um eine Aufschlämmung abzugeben, wobei die schema-
tisch in der Fig. 2 gezeigte Vorrichtung verwendet wurde. Die verwendete Vorrichtung besaß einen Einlaß
mit einem Durchmesser von 19,05 mm zwei Zahnräder mit einem Durchmesser von 38,1 mm und eine
Abgabeöffnung in Form eines Rechteckes mit abgerundeten Ecken mit den Abmessungen von etwa 31,75 mm
χ 63,5 mm. Die in die Vorrichtung eintretende Aufschlämmung wurde bei den späteren Versuchen
durch ein Gitter durchgeführt, welches eine maximale
ίο Öffnung von 2,4 mm besaß. Der größte Abstand
zwischen den Zahnradzähnen betrug etwa 2,54 mm. Die Feststoffkonzentralion in der Aufschlämmung reichte
von 10 bis 63%, und der Kopfdruck auf der Vorrichtung
betrug zwischen 5,62 atü und 9,84 atü. Vor der Durchführung der Überführung der Aufschlämmung
wurde die Vorrichtung abgekühlt, indem flüssiges Kohlendioxid bei 5,62 bis 7,03 atü aus einem Lagertank
durch die Abgabevorrichtung geführt wurde, wobei sich Schnee bildete. Während dieser Abkühlperioden trat
keine Verstopfung auf, wodurch die Eignung der Vorrichtung zur Abgabe von flüssigem Kohlendioxid
gezeigt ist. Da die Vorrichtung zwischen konstanter Enthalpie und konstanter Entropie arbeitet, wird mehr
Schnee aus der Flüssigkeit bei der Abgabe durch diese Vorrichtung gebildet, als bei einem konventionellen
Schneehom.
In der folgenden Tabelle II sind die Daten von drei repräsentativen Versuchen zusammengestellt, welche
mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung und unter den angegebenen Betriebsbedingungen durchgeführt wurden.
Versuch A
Upm | 370 | 300 | 875 |
Kopfdruck, atü | 7,73-8,44 | 9,49-9,84 | 5,62-7,03 |
kg Feststoffe pro h | 263 | 272 | 726 |
Aufschlämmung (% Feststoffe) | 10 | 30 | 63 |
Versuchsdauer (min) | 30 | 85 | 4,5 |
Eine sorgfältige Analyse von 34 Versuchen mit der Vorrichtung gemäß F i g. 2 ergab die folgenden
wesentlichen Parameter, welche für die Abgabe einer Aufschlämmung, und insbesondere einer Aufschlämmung
mit hoher Feststoffkonzentration von z. B. 50% oder größer als wesentlich betrachtet werden. Zunächst
ist es erforderlich, die Aufschlämmung von der Hochdruckquelle zu dem Austritt bei atmosphärischem
Druck in relativ kleinen, diskreten Chargen zu transportieren, welche zu jedem Zeitpunkt sowohl von
der Hochdruckquelle als auch dem Austritt bei gleichzeitig praktisch vernachlässigbarem Druckabfall
während der Isolierung isoliert sind. Zweitens muß der Schlupf in der Abgabevorrichtung auf einem Minimum
gehalten werden. Zusätzlich muß der Kopfdruck über der Vorrichtung oberhalb 4,22 atü und vorzugsweise
oberhalb 5,62 atü liegen, und die Menge an Aufschlämmung pro Einheitszeit sollte ausreichend sein, um alle
während des Schlupfes erzeugten Feststoffe aufnehmen zu können. Da große Teilchen in der eingespeisten
Aufschlämmung die Vorrichtung verstopfen könnten, ist es vorteilhaft, ein Gitter am Eintritt der Abgabevorrichtung
zum Abfiltrieren solcher Teilchen aus der Aufschlämmung vorzusehen, ferner ist es vorteilhaft,
wenn die Vorrichtung eine große Austrittsöffnung aufweist
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Überführung einer unter einem Druck von mehr als 4,22 atfl stehenden Suspension
von festen Kohlendioxidteilchen in flüssigem Kohlendioxid in eine Mischung aus festem und
gasförmigem Kohlendioxid unter Verringerung des Druckes auf Atmosphärendruck, dadurch gekennzeichnet, daß man von der unter Druck
stehenden Suspension wiederholt Anteile druckmä-Big isoliert und anschließend auf Atmosphärendruck
bringt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Suspension 50 bis 85 Gew.-% an
Feststoff enthält
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die überfühi te Menge bei dem
herrschenden Schlupf der Vorrichtung ausreichend groß ist um die Feststoffkonzentration in der
Suspension während des Überführens unter etwa 85 Gew.-°/o zu halten.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension unter
einem Druck zwischen 5,62 und 10,5 atü steht
25
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