DE2325145B2 - Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff aus fluorwasserstoffhaltigen Gasen - Google Patents

Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff aus fluorwasserstoffhaltigen Gasen

Info

Publication number
DE2325145B2
DE2325145B2 DE19732325145 DE2325145A DE2325145B2 DE 2325145 B2 DE2325145 B2 DE 2325145B2 DE 19732325145 DE19732325145 DE 19732325145 DE 2325145 A DE2325145 A DE 2325145A DE 2325145 B2 DE2325145 B2 DE 2325145B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fluoride
calcium
hydrogen fluoride
calcium hydroxide
alkali
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19732325145
Other languages
English (en)
Other versions
DE2325145C3 (de
DE2325145A1 (de
Inventor
William Gaston Arlington Heights Ill. Boney (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Honeywell UOP LLC
Original Assignee
UOP LLC
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by UOP LLC filed Critical UOP LLC
Publication of DE2325145A1 publication Critical patent/DE2325145A1/de
Publication of DE2325145B2 publication Critical patent/DE2325145B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2325145C3 publication Critical patent/DE2325145C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/68Halogens or halogen compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/20Halides
    • C01F11/22Fluorides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff aus fluorwasserstoffhaltigen Gasen durch
a) Waschen des fluorwasserstoffhaltigen Gases mit einer wäßrigen Alkalimetallhydroxydlösung in einer Waschzone, aus der fluorwasserstofffreies Gas und ein wäßriger, mindestens ein Alkalimetallfluorid enthaltender Strom (Alkalifluoridstrom) abgezogen werden,
b) Mischen mindestens einesTeilsdes Alkalifluoridstroms mit einem Calciumhydroxyd enthaltenden Medium (Calciumhydroxydmedium) in einer Regenerierzone, aus der eine flüssige und eine feste Phase ausgetragen werden,
c) Rückführen mindestens eines Teils der flüssigen Phase als Alkalimetallhydroxydlösung in die Waschzone.
Es ist bekannt, für die Abtrennung von Fluorwasserstoff aus Gasströmen durch Waschen mit einem wäßrigen alkalischen Medium Alkalimetallhydroxyde, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd.und Erdalkalimetallhydroxyde, insbesondere Calciumhydroxyd, zu verwenden. Das Hydroxyd kann in Form einer
ίο wäßrigen Lösung, Suspension oder Aufschlämmung eingesetzt werden. Es bildet sich das entsprechende Metallfluorid.
Die bei Verwendung von Alkalimetallhydroxyden entstehenden Alkalimetallfluoride führen infolge ihrer Wasserlöslichkeit bei direkter Beseitigung im Abwasser zu Wasserverschmutzung. Bei wäßrigen Calciumhydroxydlösungen oder -suspensionen (Kalkwasser bzw. Kalkmilch) ist das nicht der Fall, da das entstehende Calciumfluorid infolge seiner Wasserunlöslichkeit ausfällt.
Das Waschen des fluorwasserstoffhaltigen Gases erfolgt normalerweise im Gegenstrom, indem man das Gas durch die Waschzone aufsteigen und die wäßrige Hydroxydlösung oder -suspension über Füllkörper,
>s Metallplatten oder Böden im Waschgefäß nach unten fließen bzw. rieseln läßt.
Ein wichtiges Anwendungsgebiet für die Entfernung von Fluorwasserstoff aus Gasen ist die industrielle Alkylierung von Isoparaffinen oder aromati-
jo sehen Kohlenwasserstoffen mit Olefinen. Ein zentrales Abgassystem ist mit sämtlichen Stellen, aus denen Fluorwasserstoff austreten kann, verbunden und wird normalerweise ständig mit einem Inertgas, z. B. trokkenem Erdgas, gespült, um den Fluorwasserstoff zur
J5 Wascheinrichtung zu tragen. Das von Fluorwasserstoff befreite Abgas wird abgefackelt und/oder in die Atmosphäre abgeblasen.
Bei technischen Anlagen können fallweise große Fluorwasserstoffmengen rasch in die Wascheinrichtung gelangen. Bei der üblichen Waschung mit einer Calciumhydroxydsuspension verbleibt in der Regel etwas Fluorwasserstoff eine beträchtliche Zeit lang in der Wascheinrichtung, ehe die Neutralisation vollständig ist. Dies führt zu Korrosionsschäden, trotz der Verwendung hochkorrosionsbeständiger Metallegierungen in der Wascheinrichtung.
Weiterhin wird bei der Waschung mit Calciumhydroxyd wegen der Korrosionsgefahr gewöhnlich ein Überschuß an festem Calciumhydroxyd angewendet,
so um Stoßmengen an Fluorwasserstoff abfangen zu können. Somit ist das Calciumfluorid, das sofort nach seiner Bildung ausfällt, unvermeidlich mit überschüssigem, festem Calciumhydroxyd verunreinigt und stellt ein praktisch wertloses, zu beseitigendes Abfallprodukt dar, da verkaufsfähiges Calciumfluorid eine Reinheit von mehr als etwa 60 und vorzugsweise mehr als 90 Gewichtsprozent erfordert.
Beim Abstellen einer Fluorwasserstoffalkylierungsanlage zwecks Inspektion oder Reparatur muß eine wäßrige Alkalimetallhydroxydlösung zum Spülen und Neutralisieren der Anlage verwendet werden, da bei Verwendung von Kalkwasser Calciumfluorid in der Anlage ausfallen würde. Die auftretenden Abwasserbeseitigungsprobleme haben häufig eine teure und komplizierte Fluoridbeseitigung, z. B. durch Neutralisieren und Ausfällen in gesonderten Vorrichtungen, erforderlich gemacht.
Es ist ferner bekannt (Industrial und Engineering
Chemistry, Bd. 40, Nr. 8,1948, Seiten 1389 bis 1393), bei einem kontinuierlichen Verfahren zur Fluorbeseitigung, bei dem einhergehend mit der Beseitigung von Fluor auch Fluorwasserstoff entfernt wird, das Fluor und Fluorwasserstoff enthaltende Gas in der eingangs und im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Weise mit einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung einer Natriumhydroxydkonzentration von mehr als 2% zu behandeln und dann die mit Natriumfluorid beladene Lösung durch kontinuierliche Behandlung mit einer Calciumhydroxydaufschlämmung kontinuierlich zu regenerieren, wobei Calciumfluorid ausfällt und Natriumhydroxydlösung zurückgewonnen und zurückgeführt wird. Bei der bekannten Arbeitsweise ist vorgeschrieben, in der Regenerierzone mehr als die in bezug auf das Natriumfluorid stöchiometrische Menge an Calciumhydroxyd in Form einer Calciumhydroxydaufschlämmung einzusetzen, wobei sogar ein Vielfaches der zur Umwandlung des Natriumfluorids in Calciumfluorid theoretisch erforderlichen stöchiometrischen Menge an Calciumhydroxyd in Form einer Calciumhydroxydaufschlämmung, insgesondere das Zwei- bis Dreifache der theoretischen Menge, besonders empfohlen und als zur Herbeiführung vollständiger Umsetzung notwendig herausgestellt wird. Eine Verwendung von weniger als der in bezug auf das. Natriumfluorid stöchiometrischen Calciumhydroxydmenge kommt nicht in Betracht und wäre den Vorschriften des bekannten Verfahrens gerade entgegengesetzt.
Bei dem bekannten Verfahren stellt die aus der Regenerierzone ausgetragene, Calciumfluorid enthaltende feste Phase ein wirtschaftlich wertloses Gemisch aus Calciumhydroxyd und Calciumfluorid dar, das in den Angaben über das bekannte Verfahren als Abfallprodukt bezeichnet wird. Es muß demgemäß als Abfall beseitigt werden und verursacht dadurch zusätzlichen Aufwand und zusätzliche Kosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zum Entfernen von Fluorwasserstoff aus fluorwasserstoffhaltigen Gasen zu schaffen, das nicht die vorstehend erläuterten und ähnliche Mängel der bekannten Arbeitsweisen aufweist und insbesondere bei Gewährleistung einer einwandfreien und raschen Entfernung des Fluorwasserstoffs unter weitmöglichster Vermeidung von Korrosion in der Wascheinrichtung eine Gewinnung von verhältnismäßig reinem Calciumfluorid als wertvolles Nebenprodukt mit sich bringt und dabei einfach, betriebssicher und an die jeweiligen Forderungen anpassungsfähig durchzuführen ist. Dabei soll das Verfahren ferner gute Eignung zur Anwendung in Verbindung mit Anlagen haben, in denen Fluorwasserstoff als Katalysator verwendet wird, insbesondere Fluorwasserstoffalkylierungsanlagen, und dabei zusätzlich zu der Gewinnung von verkaufsfähigem Calciumfluorid als Nebenprodukt in einfacher Weise die Ausspülung und Neutralisation derartiger Anlagen ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff aus fluorwasserstoffhaltigen Gasen durch
a) Waschen des fluorwasserstoffhaltigen Gases mit einer wäßrigen Alkalimetallhydroxydlösung in einer Waschzone, aus der fluorwasserstofffreies Gas und ein wäßriger, mindestens ein Alkalimetalle uorid enthaltender Strom (Alkalifluoridstrom) abgezogen werden,
b) Mischen mindestens eines Teils des Alkalifluoridstroms mit einem Calciumhvdroxyd enthaltenden Medium (Calciumhydroxydmedium) in einer Regenerierzone, aus der eine flüssige und
ρ eine feste Phase ausgetragen werden, und
c) Rückführen mindestens eines Teils der flüssigen Phase als Alkalimetallhydroxydlösung in die Waschzone,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das
ίο Mengenverhältnis, in dem in der Regenerierzone das Calciumhydroxydmedium mit dem Alkalifluoridstrom gemischt wird, so wählt, daß die im eingesetzten Alkalifluoridstrom enthaltene Alkalifluoridmenge größer ist als die in bezug auf das in dem eingesetzten Calciumhydroxydmedium vorhandene Calciumhydroxyd stöchiometrische Menge, und die aus der Regenerierzone ausgetragene, Calciumfluorid enthaltende, feste Phase als Calciumfluoridprodukt gewinnt. Vorzugsweise wird als wäßrige Alkalimetallhydroxydlösung wäßrige Kalilauge eingesetzt, wobei wäßrige Kalilauge mit einem Kaliumhydroxydgehalt von 1 bis 30 Gewichtsprozent besonders bevorzugt wird. Als Calciumhydroxydmedium wird zweckmäßig eine 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Calciumhydroxyd enthaltende wäßrige Lösung oder, besonders bevorzugt, ein festes Calciumhydroxyd enthaltendes oder daraus bestehendes Produkt eingesetzt.
Bei der erfindungsgemäß vorgeschriebenen Arbeitsweise wird, wie auch durch die später aufgeführ-
Ju ten Betriebsergebnisse belegt ist, ein vergleichsweise recht reines Calciumfluoridprodukt von hohem Calciumfluoridgehalt, z. B. erheblich über 90%, erhalten. Dies stellt ein wertvolles und gesuchtes Handelsprodukt dar, beispielsweise für die Herstellung von Flußsäure oder als Flußmittel bei der Strahlerzeugung. Der Anfall des Calciumfluorids in Form eines wertlosen Abfallprodukts, das beseitigt werden muß und zusätzliche Kosten verursacht, ist ausgeräumt. Das verkaufsfähige wertvolle Calciumfluorid-Nebenprodukt trägt vielmehr zu gesteigerter Wirtschaftlichkeit des Verfahrens bei. Die Alkalimethallhydroxydlösung ist gegenüber herkömmlichen Calciumhydroxydlösungen oder -suspensionen zu einer sehr raschen und vollständigen Entfernung des Fluorwasserstoffs aus den Gasen in der Wascheinrichtung befähigt, so daß auch bei stoßweisem Anfall großer Fluorwasserstoffmengen Korrosionen in der Anlage weitmöglichst unterdrückt werden. Abwasserbeseitigungsprobleme treten praktisch nicht auf und eine teure und komplizierte Fluoridbeseitigung wie bei einigen der eingangs erörterten bekannten Arbeitsweisen ist nicht erforderlich. In Verbindung mit Anlagen, in denen Fluorwasserstoff als Katalysator verwendet wird, insbesondere Fluorwasserstoff-Alkylierungsanlagen, kann ein Teil der Alkalimetallhydroxydlösung bei Bedarf jederzeit aus dem Waschkreislauf zur Anlagenausspülung und -neutralisation abgezweigt und danach wieder eingespeist werden. Ausweislich der nachstehenden weiteren Erläuterungen ist das Verfahren ferner einfach und anpassungsfähig dm chzufuhren.
Die Zeichnung zeigt ein schematisches Fließbild einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens. Das fluorwasserstoff haltige Gas, z. B. ein Abgas aus eirier Fluorwasserstoff-Alkylierungsanlage, wird durch die Leitung 1 am unteren Ende des einen kleineren Durchmesser aufweisenden oberen Abschnitts eines Wäschers 2 eingespeist. In den Kopf des Wäschers wird eine etwa lOeewichtsnrozentiee wäß-
rige Kalilauge eingespeist. Das Gas steigt durch den Wäscher auf und kommt dabei mit der herabfließenden Kalilauge in innige Berührung. Hierfür sind im Wäscher 2 Lochböden 4 vorgesehen. Durch die Leitung 5 wird fluorwasserstofffreies Gas abgezogen und r> der Raffineriefackel zugeführt oder sonstwie verwertet. Die wäßrige Lösung, die Kaliumfluorid enthält, fließt in den unteren Teil des Wäschers, der einen größeren Durchmesser als die eigentliche Waschzone aufweist, ein großes Flüssigkeitsfassungsvermögen ι ο besitzt und als Ausgleichsbehälter für überschüssige Kalilauge und neutralisierte kaliumfluoridhaltige Lösung (Alkalifluoridstrom) dient. Dort ist ferner eine Heizung 6 vorgesehen, um eine Kondensation von Kohlenwasserstoffen oder ein Einfrieren der Lösung i-> bei kaltem Wetter zu verhindern. Die durch die Leitung 7 abgezogene Flüssigkeit enthält sowohl Kaliumfluorid als auch Kaliumhydroxyd. Die Kalilauge ist verhältnismäßig konzentriert, so daß stets genügend Kaliumhydroxyd anwesend ist, um gegebenenfalls in den Wäscher 2 gelangende Stoßmengen an Fluorwasserstoff zu neutralisieren. Dadurch wird ein Verbleiben von freiem Fluorwasserstoff im Wäscher 2 und das Auftreten von Korrosion im wesentlichen verhindert.
Die im unteren Abschnitt des Wäschers 2 befindliche Flüssigkeit kann zum Neutralisieren von Anlagen, z. B. zum Ausspülen einer Fluorwasserstoff-Alkyiierungsanlage, verwendet werden. Hierzu wird das Ventil 9 geöffnet, Flüssigkeit über die Leitung 8 zu jo der Anlagenneutralisation geführt und anschließend durch öffnen des Ventils 11 über die Leitung 10 wieder zur Leitung 7 zurückgeführt. Während des normalen Waschbetriebs bleiben die Ventile 9 und 11 geschlossen. Die verbrauchte Neutralisationslösung wird J5 dann automatisch mit regeneriert, statt verworfen bzw. beseitigt zu werden. In Fluorwasserstoff-Alkylierungsanlagen mit der üblichen Calciumhydroxydwäsche wurde zum Neutralisieren beim Abstellen bisher zumeist calcinierte Soda verwendet. Die damit einhergehenden Probleme hinsichtlich Lagerungs der frischen calcinierten Soda und Beseitigung der verbrauchten Lösung sind beim Verfahren der Erfindung beseitigt.
Die durch Leitung 7 abfließende, Kaliumfluorid und Kaliumhydroxyd enthaltende Lösung gelangt durch die Leitung 14 mit Ventil 15 in eine Regenerier-Absetzvorrichtung 16. Es kann zweckmäßig sein, die Flüssigkeit der Leitung 7 ganz oder teilweise direkt zum Wäscher 2 zum Auswaschen von Gas oder zur Umwälzung von Lösung in seinem unteren Abschnitt zurückzuführen. Hierzu kann die Flüssigkeit aus der Leitung 7 durch die Leitung 12 mit dem Ventil 13 und die Leitung 3 zum Kopf des Wäschers 2 und/oder durch die Leitungen 12 und 21 in den unteren Abschnitt des Wäschers 2 geführt werden. Die durch die Leitungen 3, 14 und 21 fließenden Flüssigkeitsmengen werden mittels der Ventile 13,15, 22 und 23 geregelt.
In die Regenerier-Absetzvorrichtung 16 wird am e>o oberen Ende über die Leitung 17 Calciumhydroxyd eingespeist, entweder eine Calciumhydroxydlösung oder vorzugsweise kleine feste Kalkteilchen, da diese leicht zu handhaben sind und kein Wasser in das System einschleppen. Das Calciumhydroxyd wird mit der durch Leitung 14 zufließenden kaliumfluoridhaltigen Lösung vermischt. Das gebildete Calciumfluorid fällt als Niederschlag aus, der sich am Boden der Regenerier-Absetzvorrichtung 16 absetzt. Das bei dei Umsetzung entstehende Kaliumhydroxyd bleibt ir Lösung. Die Lösung wird durch die Leitung 19 unc in die Leitung 12 eingespeist. Das feste Calciumfluork wird durch die Leitung 18 ausgetragen und in verhält nismäßig reiner Form als Produkt gewonnen. Di« durch Leitung 12 fließende wäßrige Lösung, die so wohl im Kreislauf geführtes Kaliumhydroxyd aus Lei tung 7 als auch regeneriertes Kaliumhydroxyd aui Leitung 19 enthalten kann, wird in den Wäscher i eingespeist. Zum Ausgleich von Verlusten wird erfor derlichenfalls frisches Kalium hydroxid über die Lei tung 20 in die Leitung 12 eingeführt.
Für eine typische Alkylierungsanlage mit eine: Produktionsleistung von 66 m3 Alkylat pro Stunde und einem Säureeinsatz von 200000 bis 230000 k{ wasserfreiem Fluorwasserstoff, sollte der Wäscher ί etwa sieben Böden mit einem Durchmesser von l,f m enthalten. Die Böden sind zweckmäßig als Sieboder Lochböden ausgebildet. Der untere Abschnit des Wäschers 2 ist zweckmäßig ein Behälter mit einerr Fassungsvermögen von etwa 280 m3, z. B. mit eineiT Durchmesser von 6,7 m und eine Höhe von 6,1 m Dieser Behälter ist unter normalen Betriebsbedingungen zu zwei Drittel gefüllt und enthält wäßrige Kalilauge mit einem Kaliumhydroxydgehalt von 1 bis 30, vorzugsweise etwa 15 Gewichtsprozent. Ein« in der Zeichnung nicht dargestellte Umwälzpumpe fördert über die Leitungen 7, 12 und 3 pro Minute 0,57 m3 Kalilauge vom Boden zum Kopf des Wäschers.
Bei einer solchen Ausbildung der Anlage ist die Alkalihydroxydmenge im System groß genug, um auch starke Fluorwasserstoffstöße einwandfrei bewältigen zu können. Die kontinuierlich arbeitende Regeneriereinrichtung braucht somit das Alkalifluorid nui allmählich aus der umlaufenden Lauge zu entfernen. Demgemäß genügt eine verhältnismäßig kleine Regenerierungseinrichtung.
Die Regenerier-Absetzvorrichtung ist so ausgelegt, daß sie 0,1 m3/Minute der umlaufenden Lösung verarbeiten kann. Die Alkalilauge kann mit Kalkwasser, einer Kalksuspension oder mit granuliertem Kalk regeneriert werden. Unter »Kalk« ist hier sowohl Calciumoxyd als auch Calciumhydroxyd zu verstehen, da in Wasser aus Calciumoxyd natürlich Calciumhydroxyd entsteht. Die Verwendung von gekörntem Kalk wird nicht nur wegen der leichten Lager- und Handhabbarkeit sondern auch deswegen bevorzugt, weil dadurch keine große Wassermengen in den Kreislauf eingebracht werden. Die Kalkzugabe wird sorgfältig so eingestellt, daß in der Regenerierzone Alkalifluorid stets im Überschuß, bezogen auf Calciumhydroxyd, vorliegt. Dadurch wird sichergestellt, daß das Calciumhydroxyd rasch und vollständig mit den Alkalifluoriden unter Bildung von recht reinem Calciumfluorid reagiert. Die Regenerierung kann unter ständigem oder intermittierendem Rühren durchgeführt werden, um innige Berührung der Kalkteilchen mit der Alkalilauge zu gewährleisten.
Nach dem Regenerieren tritt die gebildete Suspension von Calciumfluoridteilchen in Alkalilauge in eine Absetzzone ein, die in der Zeichnung als Teil der Regenerier-Absetzeinrichtung 16 wiedergegeben ist, in der sich die Calciumfluoridteilchen aus der Lösung absetzen.
Typischerweise wird in den Regenerator etwa ein Drittel bis zur Hälfte der Menge an Kalk eingespeist,
die stöchiometrisch erforderlich wäre, um das gesamte eintretende Alkalifluorid in Calciumfluorid umzuwandeln. Es können zwar auch größere oder kleinere Kalkmengen verwendet werden, jedoch hat sich der vorstehend angegebene Bereich als am günstigsten erwiesen.
Während des normalen Betriebs einer Alkylierungsanlage braucht der Regenerator nicht ständig in Betrieb zu sein, da dabei nur sehr wenig Fluorwasserstoff in den Wäscher gelangt. Es genügt dann, den Regenerator von Zeit zu Zeit in Betrieb zu nehmen, um in der umlaufenden Alkalilauge angesammeltes Kaliumfluorid zu entfernen.
Als Alkalilauge kann wäßrige Natron- oder Kalilauge verwendet werden. Vorzugsweise wird Kalilauge verwendet, da Kaliumfluorid löslicher als Natriumfluorid ist und somit eine Ausscheidung von Feststoffen im Wäscher noch sicherer vermieden wird. Zweckmäßig werden Kaliumhydroxydlösungen mit einem Gehalt von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 15 Gewichtsprozente Kaliumydroxyd verwendet. Man kann die Aikalilauge bereits regenerieren, wenn in der umlaufenden Lauge nur 1000 Teile-je-Million Fluorid festgestellt werden, jedoch läßt man in der Regel den Fluoridgehalt in der Lauge bis auf mehrere Gewichtsprozent ansteigen, bevor eine Regenerierung erforderlich ist. Die umlaufende Alkalilauge bleibt natürlich auch wirksam, wenn sie große Mengen an Fluorid, z. B. 10 Prozent oder mehr, enthält, solange nur genügend freies Hydroxyd vorhanden ist, um in die Lösung gelangenden Fluorwasserstoff zu neutralisieren.
Beispiel
Nach dem Stillegen einer Alkylierungsanlage zwecks Durchführung von Instandhaltungsarbeiten enthält die Alkalilauge nach dem Neutralisieren der Alkylierungsanlage 5,3 Gewichtsprozent Kaliumfluorid und 9,7 Gewichtsprozent Kaliumhydroxyd. Der Durchsatz durch den Regenerator beträgt 0,1 mVMinute. Im Regenerator wird der Kaliumfluoridgehalt der Alkalilauge pro Durchgang um 1,5 Gewichtsprozent vermindert, d. h. daß die Alkalilauge mit einem Kaliumfluoridgehalt von 5,3 Gewichtsprozent in den Regenerator eintritt und ihn mit einem Kaliumfluoridgehalt von 3,8 Gewichtsprozent wieder verläßt. Die in den Regenerator eingespeiste Calciumoxydmenge beträgt 46,3 kg/Stunde. Dabei werden pro Stunde 61,3 kg. Calciumfluorid mit einer Reinheit von 94 Gewichtsprozent erzeugt. Im weiteren Verlauf der Regenerierung der Alkalilösung wird die Kalkzufuhr allmählich verringert, um sicherzustellen, daß in der Regenerationszone Kaliumfluorid stets im Überschuß über Calcium hydroxyd vorliegt. Am Ende der Regenerierung liegen folgende Bedingungen vor:
Die Alkalilauge tritt mit einem Kaliumfluoridgehalt von 1,7 Gewichtsprozent in den Regenerator ein und verläßt ihn mit einem Kaliumfluoridgehalt von 1,1 Gewichtsprozent. Die Reinheit des erzeugten Calciumfluorids fällt am Ende der Regenerationsperiode auf 91 Gewichtsprozent ab und ist damit zwar etwas geringer als am Beginn der Regeneration, liegt aber immer noch weit über dem im Handel für dieses Produkt geforderten Mindestwert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff aus fluorwasserstoffhaltigen Gasen durch
a) Waschen des fluorwasserstoffhaltigen Gases mit einer wäßrigen Alkalimetallhydroxydlösung in einer Waschzone, aus der fluorwasserstofffreies Gas und ein wäßriger, mindestens ein Alkalimetallfluorid enthaltender Strom (Alkalifluoridstrom) abgezogen werden,
b) Mischen mindestens eines Teils des Alkalifluoridstroms mit einem Calciumhydroxyd enthaltenden Medium (Calciumhydroxydmedium) in einer Regenerierzone, aus der eine flüssige und eine feste Phase ausgetragen werden und
c) Rückführen mindestens eines Teils der flüssigen Phase als Alkalimetallhydroxydlösung in die Waschzone,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Mengenverhältnis, in dem in der Regenerierzone das Calciumhydroxydmedium mit dem Alkalifluoridstrom gemischt wird, so wählt, daß die im eingesetzten Alkalifluoridstrom enthaltene Alkalifluoridmenge größer ist als die in bezug auf das in dem eingesetzten Calciumhydroxydmedium vorhandene Calciumhydroxyd stöchiometrische Menge, und die aus der Regenierzone ausgetragene, Calciumfluorid enthaltende, feste Phase als Calciumfluorprodukt gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als wäßrige Alkalimetallhydroxydlösung wäßrige Kalilauge einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige Kalilauge mit einem Kaliumhydroxydgehalt von 1 bis 30 Gewichtsprozent einsetzt.
4. Verfahren nach einem dei Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Calciumhydroxydmedium eine 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Calciumhydroxyd enthaltende wäßrige Lösung einsetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Calciumhydroxydmedium ein festes Calciumhydroxyd enthaltendes oder daraus bestehendes Produkt einsetzt.
DE19732325145 1972-05-24 1973-05-18 Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff aus fluorwasserstoffhaltigen Gasen Expired DE2325145C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US25623872A 1972-05-24 1972-05-24

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2325145A1 DE2325145A1 (de) 1973-12-20
DE2325145B2 true DE2325145B2 (de) 1978-10-05
DE2325145C3 DE2325145C3 (de) 1979-05-31

Family

ID=22971506

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19732325145 Expired DE2325145C3 (de) 1972-05-24 1973-05-18 Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff aus fluorwasserstoffhaltigen Gasen

Country Status (8)

Country Link
JP (1) JPS5620895B2 (de)
CA (1) CA983241A (de)
CS (1) CS178902B2 (de)
DE (1) DE2325145C3 (de)
ES (1) ES415060A1 (de)
FR (1) FR2185590B1 (de)
GB (1) GB1422363A (de)
IT (1) IT986093B (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS52143971A (en) * 1976-05-27 1977-11-30 Dainippon Ink & Chem Inc Treatment of exhaust gas containing hydrogen fluorid e etc.
DE19917610A1 (de) * 1999-04-19 2000-10-26 Bayer Ag Verfahren zum Recycling von Alkalimetallfluoriden bzw. -bifluoriden
US8710282B2 (en) * 2008-03-14 2014-04-29 Honeywell International Inc. Integrated process for the manufacture of fluorinated olefins

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3699209A (en) * 1971-02-26 1972-10-17 Universal Oil Prod Co Hf removal system

Also Published As

Publication number Publication date
FR2185590A1 (de) 1974-01-04
CA983241A (en) 1976-02-10
ES415060A1 (es) 1976-05-01
JPS5620895B2 (de) 1981-05-16
IT986093B (it) 1975-01-10
GB1422363A (en) 1976-01-28
FR2185590B1 (de) 1976-04-23
CS178902B2 (en) 1977-10-31
DE2325145C3 (de) 1979-05-31
JPS4949896A (de) 1974-05-15
DE2325145A1 (de) 1973-12-20

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2509692A1 (de) Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus einer gasstroemung
DE2034453B2 (de) Verfahren zum abtrennen von schwefeldioxyd aus einem gas
DE2419579A1 (de) Schwefeldioxid-nassreinigungssystem
DE2613639A1 (de) Verfahren zum ausscheiden von flugasche aus rauchgas in einem geschlossenen system mit nasskrubber
US4222993A (en) Removal of noxious contaminants from gas
DE10231308C5 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Recyceln von Edelstahl-Beizbädern
DE2447751A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur entfernung von schwefeldioxyd aus schornsteingasen
EP0981022A1 (de) Verfahren zum Reinigen von Rauchgas
DE2364998C3 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Rauchgasen
DE2325145C3 (de) Verfahren zum Entfernen von Fluorwasserstoff aus fluorwasserstoffhaltigen Gasen
EP0298039B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Schwefeldioxid aus Gasen, insbesondere aus Rauchgasen
EP0195297B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Schliessen der Kreisläufe bei der Reinigung von Wasser und Abwasser
DE3805722C1 (en) Process for purifying glass industry waste waters
DE1964746C3 (de) Verfahren zur Reinigung Fluorwasserstoffsäure enthaltender Indu strieabgase
DE2907600C2 (de)
DE2400345A1 (de) Entschwefelungsverfahren
CH701985A2 (de) Behandlung zur Entfernung von Asche aus Kohle unter Vermeidung grosser Mengen von Fluorwasserstoff an Ort und Stelle.
DE656216C (de) Verfahren zum Reinigen von schwefeloxydhaltigen Gasen, insbesondere Verbrennungsgasen
DE1110814B (de) Verfahren zur Reinigung der schwefelwasserstoffhaltigen Abluft von Viskose verarbeitenden Fabriken
DE3545839C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Schließen der Kreisläufe bei der Reinigung von Abwasser und Abwasserschlamm
DE19512385A1 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Abwässern aus der thermischen Kohleverarbeitung
DE2915129A1 (de) Verfahren zur grosstechnischen gewinnung von magnesiumoxid hoher reinheit
DE69401097T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von SO2-haltigen Gasen
DE3129042C2 (de) Verfahren zur Reinigung von festem Kaliumchlorid
CH630814A5 (en) Process for cleaning waste gases containing sulphur dioxide, and appliance for carrying out the process

Legal Events

Date Code Title Description
OGA New person/name/address of the applicant
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee