DE2324920B2 - Vorrichtung zum Temperieren eines Vorformlings aus einem thermoplastischen Kunststoff - Google Patents
Vorrichtung zum Temperieren eines Vorformlings aus einem thermoplastischen KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Temperieren eines napffcrmigen Vorformlings aus 4"
einem thermoplastischen Kunststoff vor dem Blasformen des Vorformlings zu einem biaxial orientierten
Hohlkörper, mit einer Temperierkammer, deren Wände einen mit einem Temperiermittel beschickbaren Zwischenraum
mit wenigstens annähernd gleichem Abstand 4r>
des Vorformlings von der Innenoberfläche der Wände einschließen, und mit einer Halteeinrichtung zum
Halten des Vorformlings an seinem offenen Ende während des Eintauchens in die Temperierkammer.
Es ist eine Temperiervorrichtung bekannt, bei der der r>
<> am offenen Ende gehaltene Vorformling in einen Behälter mit einem Temperiermittel eingetaucht wird
(US-PS 32 02 739). Die Temperierung erfolgt bei dieser bekannten Vorrichtung in der Weise, daß der Vorformling
durch völliges Eintauchen zunächst auf eine erste " Temperatur gebracht wird und durch teilweises
Herausheben der obere Bereich durch Abkühlung auf eine zweite niedrigere Temperatur eingestellt wird. Die
dadurch erreichte unterschiedliche Verfestigung dient dazu, daß beim Aufblasen annähernd gleichmäßige wl
Wandstärke erhalten wird. Nachteilig bei der bekannten
Vorrichtung ist, daß das Temperiermittel, für das nur eine Flüssigkeit in Frage kommt, sich im statischen
Zustand berindet und somit verhältnismäßig träge ist hinsichtlich der Umstellung auf andere gewünschte Ι)Γ)
Temperaturwerte.
Es ist ferner eine Temperiervorrichtung für beidendig offene schlauchförmige Vorformlinge bekannt (US-PS
35 94 862), bei der der schlauchförmige Vorformling an
beiden offenen Enden gehalten und in die Vorrichtung gebracht wird. Ein Heizstab kann in das Innere des
Vorformlings koaxial zu diesem eingeführt werden, während auf der Außenseite der hülsenförmigen
Vorrichtung eine Heizwendel angeordnet ist Bei dieser bekannten Vorrichtung wird der Vorformling von
außen und innen mit einer Wärmestrahlung beaufschlagt, um eine Temperierung zu erreichen. Eine
Luftströmung findet allenfalls durch Konvektion statt Nachteilig ist bei der bekannten Vorrichtung, daß sie
nur zu Erwärmzwecken dienen kann. Nachteilig ist ferner das komplizierte Einbringen des Vorformlings
und dessen aufwendige Halterung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
einfach aufgebaute und wirksam arbeitende Vorrichtung zum Temperieren eines napfförmigen Vorformlings
aus einem thermoplastischen Kunststoff zu schaffen, mit der der Vorformling auf einfache Weise
auf eine jeweils für die Orientierung förderliche Temperatur gebracht werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Wände der Temperierkammer als zwei
voneinander trennbare Kammerhälften ausgebildet sind, die zusammen mit der Halteeinrichtung den
Zwischenraum nach außen abschließen, wobei die Halteeinrichtung und ggf. auch die Kammerhälften
wenigstens je zwei Anschlüsse zum kontinuierlichen Zuführen und Abführen des Temperiermittels während
des Temperieren aufweisen.
Unter napfförmigem Vorformling sollen spritz- als
auch stranggepreßte Vorformlinge verstanden werden, welche an einem Ende abgeschlossen sind.
Das Temperiermittel kann entweder gasförmig oder flüssig sein und es können eine ganze Anzahl von
Temperiermitteln verwendet werden, wie z. B. Luft Kohlendioxyd, Wasser oder in Luft zerstäubte Wassertröpfchen.
Erfindungswesentlich ist daß der Vorformling in einen abgeschlossenen Raum mit gleichem seitlichen
Abstand zu den Raumwänden gebracht wird und ein wärmeaustauschendes Strömungsmedium durch den
derart gebildeten Ringraum hindurchgeleitet wird, um den Vorformling außen von allen Seiten gleichmäßig zu
bestreichen.
Mit Hilfe der Erfindung wird eine Reihe erheblicher Vorteile erzielt Sie ist anwendbar auf spritzgußgeformte
und strangpreßgeformte Vorformlinge. Dabei kann die Halteeinrichtung, die ohnehin erforderlich ist, um
einen Vorformling in die Blasform zu transportieren, gleichzeitig als ein die Temperierkammer begrenzendes
abdichtendes Bauteil verwendet werden. Bei einem spritzgußgeformten Vorformling kann hierzu der
Blasformdorn dienen, mit dessen Hilfe der Vorformling in die Temperierkammer eingebracht und in dieser
gehalten wird, wobei er gleichzeitig die Temperierkammer abschließt.
Beim stranggepreßten, schlauchförmigen Vorformling kann ein Blaskopf dazu verwendet werden, die
Temperierkammer abzuschließen und den Vorformling zu halten, wobei der Blaskopf entweder lediglich für die
Einleitung von Temperiermittel dienen kann oder zum Einführen von Blasluft in der Blasform.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient dazu, Vorformlinge auf eine für die Orientierung förderliche
Temperatur zu bringen. Diese ist abhängig von dem verwendeten thermoplastischen Kunststoff.
Temperatur ist daher erforderlich, einen Vorformling
entweder zu erwärmen oder abzukühlen, wobei normalerweise eine Abkühlung erfolgt, wenn der
Vorformling unmittelbar dem Vorformprozeß entnommen wird. Werden hingegen die Vorformlinge kalt s
gelagert, müssen sie erneut erwärmt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht nun eine nahezu trägheitslose Anpassung an die jeweils
geforderten Temperaturwerte, denn es ist ohne Schwierigkeiten möglich, etwa ein gasförmiges Temperiermittel
in raschester Zeit auf eine Temperatur zu bringen, die erforderlich ist, den Vorformling auf eine
gewünschte Temperatur einzustellen.
Von großer Bedeutung ist ferner, daß die Temperierung gleichmäßig erfolgt, das heißt, daß der Vorformling
in allen Bereichen und über die Wanddicke gleichmäßig erwärmt oder abgekühlt wird. Dies wird dadurch
erreicht, daß das Temperiermittel die Temperierkammer
in Längsrichtung durchströmt
Vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in
zwei Ausführungsbeispielen dargestellt Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zum Temperieren eines napfförmigen Vorformlings,
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel und
Fig.2 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung
zum Temperieren gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel.
Eine als Blasformdorn ausgebildete Halteeinrichtung in
22 für einen durch Spritzgießen aus thermoplastischem Kunststoff hergestellten Vorformling 10 weist zwei sich
axial erstreckende Durchgänge 37 und 38 auf, die durch einen inneren Querkanal 39 verbunden sind, um eine
geschlossene Schleife zu bilden, die durch einen r> Kopfkanal 40 mit einer Quelle eines Temperiermittels
und durch einen Kopfkanal 41 mit einer Rückströmleitung zur Quelle des Temperiermittels verbunden ist Das
Temperiermittcl kann entweder kühlend oder heizend wirken. -to
Ein Kernflansch 24 der Halteeinrichtung 22 weist zwei Anschlüsse 42 und 43 auf, die ebenfalls mit der
Quelle des Temperiermittels über Kanäle 44 bzw. 45 verbunden sind.
Die Vorrichtung zum Temperieren des Vorformlings -»s
10 weist gemäß dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 zwei zu öffnende und zu schließende Kammerhälften 51
und 52 auf, die, wenn zusammengefügt mit ihren oberen Enden satt um den Kernflansch 24 der Halteeinrichtung
22 greifen. Die Vorrichtung ist mit einer inneren w Ausnehmung 53 versehen, die mit Abstand zu dem
Vorformling 10 verläuft, so daß sich ein Zwischenraum 50 ergibt. Die Ausnehmung 53 weist an ihrer Wand
Strömungsrichtende Rippen 54 auf, die eine innere Schraubenlinie bilden, um die als Temperiermittel >5
verwendete strömende Luft in einer axial entlang dem Umfang des Vorformlings 10 gerichteten schraubenlinienförmigen
Bahn zu führen. Die Ausnehmung 53 ist mit einer verengten Auslaßöffnung 55 am unteren Ende
versehen, während das obere Ende der Ausnehmung 53 mit den Anschlüssen 42 und 43 im Kemflansch 24 in
Verbindung steht Temperiennittel, das unter Druck durch die Kanäle 44 und 45 eingeführt und durch die
Anschlüsse 42 und 43 strömt, tritt in die Ausnehmung 53 ein, die durch die Kammerhälften 51 und 52 begrenzt ist
um durch die schraubenlinienförmigen Rippen 54 in
einer schraubenlinienförmigen Bahn gerichtet zu werden. Dieses unter Druck stehende Temperiermittel
strömt über die Außenfläche des Vorformlings 10, bis es durch die Auslaßöffnung 55 austritt Dieser Strömung
des Temperiermittels ist im wesentlichen die ganze Außenfläche des Kübels ausgesetzt Gleichzeitig wird
ein Temperiermittel durch die Kopfkanäle 40 und 41 in die Durchgänge 37 und 38 und den Querkanal 39
eingeführt
Sei dem in der Fig.2 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung zum Temperieren wird ein frei stranggepreßter Vorformling 73 temperiert
Der Vorformling 73 wird in die Vorrichtung gemäß Fig.2 eingeschlossen, die zwei Kammerhälften 75 und
76 von etwa halbzylindrischer Form aufweist die mit unteren Quetschkanten 75a, 76a versehen sind, die einen
extrudierten Schlauch aus Kunststoff abklemmen, um einen napfförmigen Vorformling 73 zu bilden. Die
Kammerhälften 75 und 76 öffnen und schließen sich quer oder radial mit Bezug auf den Vorformling 73,
wobei jede Kammerhälfte 75 und 76 eine Endplatte 77 trägt die mit ihrer Kammerhälfte 75 bzw. 76 quer,
jedoch vertikal dazu beweglich ist Zwischen den Kammerhälften 75 und 76 bleibt eine Kammer 80 zur
Aufnahme des Vorformlings 73.
Wenn die Kammerhälften 75, 76 geschlossen sind, begrenzen sie einen inneren Zwischenraum 50, der mit
einer Quelle eines Temperiermittels unter Druck über einen Anschluß 79 in Verbindung steht wobei das
Temperiermittel über einen Anschluß 78 zurückströmt Der Zwischenraum 50 ist an seiner Innenfläche mit einer
schraubenlinienförmigen Rippe 81 versehen, die einen schraubenlinienförmigen Strömungsweg für das Temperiermittel
begrenzt
Nach dem Bilden des Vorformlings 73 und Verschließen der Vorrichtung um denselben wird eine Halteeinrichtung
85 für den Vorformling 73 in dessen freies oberes Ende eingesetzt Die Halteeinrichtung 85 hat
eine untere Umfangsfläche 86, die in das oben offene Ende des Vorformlings 73 einsetzbar ist und dabei das
obere Ende des Vorformlings 73 radial nach außen gegen die umgebenden Abschnitte der Kammerhälften
75 und 76 versetzt um den Vorformling 73 in der Kammer 80 abzudichten. Die Halteeinrichtung 85 weist
einen Einlaßkanal 87 für ein unter Druck stehendes Temperiermittel und einen Auslaßkanal 88 zur Entfernung
des Temperiermittels auf.
Die Strömung des Temperiermittels wird durch Volumen- und Drucksteuerung sowohl außerhalb als
auch innerhalb des Vorformlings 73 gesteuert so daß an der Wandung des Vorformlings 73 kein Differentialdruck
entsteht
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Temperieren eines napfförmigen Vorformlings aus einem thermoplastischen
Kunststoff vor dem Blasformen des Vorformlings zu einem biaxial orientierten Hohlkörper, mit einer
Temperierkammer, deren Wände einen mit einem Temperiermittel beschickbaren Zwischenraum mit
wenigstens annähernd gleichem Abstand des Vorformlings von der Innenoberfläche der Wände iu
einschließen, und mit einer Halteeinrichtung zum Halten des Vorformlings an seinem offenen Ende
während des Eintauchens in die Temperierkammer, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände
der Temperierkammer als zwei voneinander trenn- is bare Kammerhälften (51,52 bzw. 75,76) ausgebildet
sind, die zusammen mit der Halleinrichtung (22 bzw. 85) den Zwischenraum (50) nach außen
abschließen, wobei die Halteeinrichtung (22 bzw. 85) und ggf. auch die Kammerhälften (76) wenigstens je
zwei Anschlüsse (42, 43 bzw. 78, 79) zum kontinuierlichen Zuführen und Abführen des Temperiermitteis
während des Temperieren aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einige der Anschlüsse (42, 2r> 43; 87, 88) für das Temperiermittel an der
Halteeinrichtung (22; 85) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung
(22) als Blasformdorn ausgebildet ist ><>
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerhälften
(51,52; 75,76) an der Innenoberfläche wendeiförmige
Rippen (54 bzw. 81) aufweisen.
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Legal Events
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