DE2323401C3 - Verfahren zum Entfernen von Phosphatschichten von aus Eisen- und Stahlwerkstoffen bestehenden Werkstücken - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Phosphatschichten von aus Eisen- und Stahlwerkstoffen bestehenden WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Phosphatschichten von aus Eisen- und Stahlwerkstoffen
bestehenden Werkstücken.
Werden Werkstücke, be/spie/swefse Werkzeuge, wie
Bohrer, weiche vor der spanlosen Verformung mit einer schützenden Schutzschicht, beispielsweise einer
Zinkphosphatschicht, versehen worden sind, weiterbearbeitet, so muß diese zunächst erwünschte Schutzschicht,
diese Phosphatschicht, vor der Weiterbearbeitung entfernt werden.
Dieses Entfernen erfolgte bisher bekannter Weise auf mechanischem Wege z. B. durch Sandstrahlen oder
durch Stahlläppen oder auf chemischem Wege durch Beizen in stark sauren oder stark alkalischen ätzenden
Medien.
Ein derartig bekanntes mechanisches Entfernen der unerwünschten Schichten, wie der Phosphatschichten,
weist jedoch den Nachteil auf, daß es äußerst zeit- und arbeitsaufwendig ist, und daß kostenaufwendige besondere
maschinelle Einrichtungen erforderlich sind.
Auch das bekannte chemische Verfahren zum Entfernen solcher unerwünschter Phosphatschichten weist
den Nachteil auf, daß kostenaufwendige Beiz- und Spülbäder verwendet werden müssen, und daß kostenaufwendige
Anlagen zur Durchführung dieses Verfahrens benötigt werden, wobei ein Neutralisieren heutzutage
unerläßlich notwendig ist, um das verbrauchte Beizmittel bzw. das Spülmittel ohne Risiko in die
Kanalisation einleiten zu können.
Es ist auch ein Verfahren zum Entfernen von Oxydschichten von Eisen- und Stahlwerkstoffen mit einem
Wasserstoff-Stickstoff-Gasgemisch unter Wärmebehandlung bekannt (siehe USA.-Patentschrift 26 25 495).
Mit einem derartigen Verfahren lassen sich jedoch unerwünschte Phosphatschichten von aus Eisen- und
Stahlwerkstoffen bestehenden Werkstücken nicht entfernen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein unkompliziertes wirtschaftliches Verfahren zum Entfernen
unerwünschter Phosphatschichten von aus Eisen- und Stahlwerkstoffen bestehenden Werkstücken
zu finden, das auf unkomplizierte und arbeitssparende Weise unter Verwendung wenig aufwendiger Einrichtungen
durchgeführt werden kann, um eine metallisch blanke Oberfläche für ein späteres Beschichten des
Werkstücks mit Hartmetall zu ermöglichen und/oder ein einwandfreies Aussehen des Rohlings zu erzielen.
Da in vielen Fällen ein Glühen der Teile zur Verbesserung der weiteren Bearbeitung unerläßlich ist,
wird die Aufgabe dadurch gelöst, da3 die Werkstücke in Ammoniak geglüht werden.
Das Verfahren wird in gasdicht geschlossenen Retorten,
Rezipienten oder anderen geschlossenen gasS dichten Behältern unter Zugabe des Gases durchgeführt.
Erfindungsgemäß ergibt sich die vorteilhafte Wirkungsweise, daß das neue Verfahren den ansich oft
sowieso benötigten Arbeitsvorgang einer Warmbehandlung, beispielsweise eines Glühens zusammen mit
dem Arbeitsvorgang des Entfernens der Phosphatschichten in einem einzigen Arbeitsschritt ermöglicht,
und daß für die Durchführung des Verfahrens keine besonderen aufwendigen Einrichtungen benötigt werden,
so daß alle bei den bisher bekannten mechanischen oder chemischen Verfahren erforderlichen
zusätziichen Einrichtungen entbehrlich werden, wobei darüberhinaus keinerlei Aufwendungen für ein Neutralisieren
von Abwasser anfallen, da das verbrauchte Gas ins Freie geleitet und abgefackelt werden kann,
wodurch auch bei den bisher bekannten Verfahren hierfür erforderliche Kosten für Personal und Überwachung
entfallen und lediglich minimale Ausgaben für das benötigte Flaschengas erforderlich sind.
Es werden stabförmige glatte Schlagbohrer-Rohlinge mit runder Querschnittsfläche verwendet.
Diese Schlagbohrer-Rohlinge werden zunächst mit einer Phosphatschicht versehen, die für den anschließenden
kaltverformenden Walz- und Ziehvorgang notwendig ist, vvobei diese als Festschmiermittd wirkende
Phosphatschicht die Gleit-Eigenschaften des Werk-Stoffs bei der Kaltverformung wesentlich verbessert
und ein »Fressen« an der Oberfläche des Materials verhindert.
Diese zunächst erwünschte Phosphatschicht wird jedoch nach erfolgter Weiterbehandlung und Kaltverformung
wieder entfernt, um einerseits ein einwandfreies Aussehen des in beschichtetem Zustand unansehnlichen
Rohlings zu erzielen und um andererseits eine metallisch blanke Oberfläche für ein anschließend
erforderliches Beschichten der Werkzeugspitze mit Hartmetallplättchen zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß erfolgt das Entfernen dieser nunmehr unerwünschten Phosphatschicht im Zusammenhang
mit einer ohnehin, nach erfolgter Kaltverformung für einen Ausgleich der durch die Verformungseinwirkung
entstandenen Spannungen, Ungleichmäßigkeiten und Formzerrungen im Gefüge, notwendigen Erwärmung,
wobei das aus diesem Grunde erforderliche Erwärmen im gleichen Arbeitsgang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahrensschritt eines mehrstündigen Glühvorgangs bei einer Temperatur von 700 bis 7200C
in einer geschlossenen Retorte unter Ammoniakatmosphäre (NH3) durchgeführt wird, wobei ständig
frisches Ammoniakgas zugegeben und das verbrauchte Ammoniakgas abgeleitet wird.
Die gemäß diesem Beispiel durchgeführten Versuche haben durch ihre Ergebnisse erwiesen, daß das Entfernen
von Phosphatschichten mit dem erfindungsgemäßen Verfahren restlos gelingt.
Claims (1)
- Paten'anspruch:Verfahren zum Entfernen von Phosphatschichten von aus Eisen- und Stahlwerkstoffen bestehenden Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke in Ammoniak geglüht werden.
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DE2323401C3 true DE2323401C3 (de) | 1976-04-29 |
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