DE2322933C2 - Verfahren zur Herstellung eines als Reduziergas geeigneten Synthesegases - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines als Reduziergas geeigneten SynthesegasesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines H2, CO, H2O, CO2 und Kohlenstoffteilchen von
etwa 0.01 bis 30 Gew.-% (bezogen auf Kohlenstoff in dem zum Einsatz kommenden flüssigen Kohlenwasscrstoff)
enthaltenden Synthesegases, das ein molares Reduzierverhältnis von mindestens 10 aufweist und als
Reduziergas geeignet ist, durch partielle Oxidation von Kohlenwasserstoffe enthaltenden flüssigen Brennstoffen
mit einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas bei einer Temperatur von etwa 816°C bis 1927°C und einem
Druck von 1 bis 245 bar in der Reaktionszone eines Strömungshindernisfreien, nichtkatalytischen Gasgenerators
in Gegenwart eines Temperaturmoderators in Abwesenheit von zusätzlichem Wasser, wobei das den freien
Sauerstoff enthaltende Gas 0,6 bis 1.2 Atome freien Sauerstoff pro Brennstoff-Kohlenstoffatom enthält.
Das molare Verhältnis (H2+ CO/H2O-f CO2) einer Gasmischung wird als »Reduzierverhältnis« bezeichnet.
Dieses Reduzierverhältnis ist ein Maß für die Wirksamkeit einer Gasmischung als Reduktionsmittel. |e höher
das Reduzierverhältnis ist, um so größer ist die Wirksamkeit.
Flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffbrennstoffe werden mit Sauerstoff sowie mit odtr ohne Dampf in
Abwesenheit von Katalysatoren unter Partialoxidation zu Gasgemischen umgesetzt, die hauptsächlich H2 und
CO sowie einen geringen Anteil an CO2, H2O und Kohlenstoffteilchen enthalten. Setzt man flüssige Kohlenwasserstoffe,
wie z. B. schweres Heizöl, mit einem Rußanteil von etwa 2 Gew.-% (bezogen auf Kohlenstoff im
Einsatzmaterial) ohne Dampf im Partialoxidationsgenerator um, steigen die Temperaturen in der Reaktionszone
stark an. Wird Dampf dem Brennstoff zugefügt, vermindert sich das Reduzierverhältnis auf etwa 5 bis 10. Wird
Erdgas als alleiniger Brennstoff im Gasgenerator eingesetzt, werden große Mengen erwärmten Dampfes und
hohe Sauerstoff/Brennstoff-Verhältnisse benötigt, um den Methangehalt des Produktgases auf annehmbare
Werte zu senken, und es kann ein Reduzierverhältnis von etwa 5 bis 10 erhalten werden. In der US-Patentschrift
98 782 wird ein Verfahren zur Herstellung von Motorkraftstoff beschrieben, wonach Erdgas und Öl/Kohlcnstoff-Aufschlämmungen
mit Dampf injiziert werden, um übermäßige Verbrennungstemperaturen zu vermeiden.
Wi Das nach diesem Verfahren erzeugte Gas weist ein niedriges Reduzierverhältnis auf.
Aus der DE-OS 19 65 366 ist ein Verfahren zur Herstellung eines hauptsächlich aus CO und H2 bestehenden
Reaktionsgases durch nichtkatalytische Partialoxydation eines flüssigen Kohlenwasserstoff-Brennstoffes bekannt,
bei dem man in Abwesenheit von zusätzlichem Wasser ein freien Sauerstoff enthaltendes Gas einsetzt
und zwischen Atmosphärendruck und 250 atm sowie Temperaturen vorzugsweise zwischen 1090 und I93O"C
bi arbeitet. Nach diesem Verfahren wird /war auch ein Gasgemisch mit einem günstigen Reduzierverhältnis
erhalten, jedoch liegt der Saiicrstoffverbrauch dort im Verhältnis zur Bildung von H2+ CO zu hoch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Synthesegases mittels Partialoxidation
Kohlenwasserstoffe enthaltender flüssiger Brennstoffe bereitzustellen, das bei herabgesetztem Sauer-
stoffverbrauch ein hohes Reduzierverhaltnis aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Temperaturmoderator pro Gewichtsteil fiüssiger
Brennstoff etwa 0,25 bis 0,75 Gewichtsteile eines im wesentlichen wasserfreien, mindestens 22 Mol-%
Methan enthaltenden Gases eingesetzt wird.
Vorzugsweise wird der flüssige Brennstoff in dem methanreichen Gas dispergiert und sodann in die Reaklionszone
eingegeben.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird in die Reaktionszone des Gasgenerators
kontinuierlich und gleichzeitig mit Hilfe eines im Gasgenerator befestigten und axial mit diesem ausgeric! teten
Ringbrenners zentral ein erster Gasstrom, bestehend aus dem freien Sauerstoff enthaltenden Gas, ringförmig
um den ersten Gasstrom ein zweiter Gasstrom, bestehend aus der Dispersion des methanreichen Gases mit dem
Brennstoff, und ringförmig um den zweiten Gasstrom zusätzlich ein dritter Gasstrom, bestehend aus einem Gas
wie Luft, sauerstoffangereicherter Luft, Stickstoff, ein gekühlter und im Kreislauf geführter Teilstrom des
Gasausstroms des Gasgenerators oder unter Kühlung gereinigtes und komprimiertes Abgas einer Erzreduktionszone
eingegeben werden.
Überraschenderweise tritt bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein synergistischer π
Effekt gegenüber dem Verfahren auf, bei dem üblicherweise als Temperaturmoderator Dampf statt methanreiches
Gas eingesetzt wird. Die Nettogasmenge pro Einheit des Einsatzöls wird durch Verwendung des methanhaitigen
Gases im Vergleich mit einem nichtbrennbaren Träger, wie beispielsweise H3O oder CO2, beinahe
verdoppelt Das resultierende Produktgas ist geeignet als Reduzier-, Heiz- oder Synthesegas. Es eignet sich
insbesondere als Reduktionsgas fur die Metalloxidreduktion. ,0
Der in dieser Beschreibung verwendete Ausdruck »Kohlenwasserstoffe enthaltender flüssiger Brennstoff«
bezieht sich auf geeignete flüssige kohlenwasserstoffhakige Brennstoffe, wie verflüssigtes Erdgas, schweres
Heizöh Erdöldestillate und -rückstände, Gasolin, Naphtha, Kerosin, Rohöl, Toprückstand, Asphalt, Gasöl, Rückstandsol,
Schieferöl, Teersandöl, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Benzol, Toluol, Xylol, Kohleteer,
Kreislaufgasöl aus katalytischen Wirbelschichtcrackanlagen, Furfurolextrakte von Kokereigasöl, Aldehyde, Ketone.
Alkohole, organisches Abfallmateriai enthaltende Flüssigkeiten mit Heirvert und Mischungen derselben.
Kohlenwasserstofföle mit einer API-Dichte von weniger als 10° werden aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt.
Hierunter fallen auch Aufschlämmungen fester kohlenstoffhaltiger Brennstoffe in mindestens einem der
oben aufgeführten Kohlenwasserstoffe enthaltenden flüssigen Brennstoffe. Geeignete trockene kohlenstoffhaltige
Festbrennstoffe, die aufgeschlämmt werden können, sind Petrolkoks, Schiefer, Teersande und Koks aus
Kohle.
Der Kohlenwasserstoffe entl· Jtende flüssige Brennstoff kann bei Raumtemperatur in dem Methan enthaltenden
Gas dispergiert werden oder auf eine Temperatur bis zu etwa 649° C, aber unterhalb seiner Cracktemperatur
vorgewärmt werden. Es wir« veder Dampf, CO2 noch ein anderer Träger oder temperatursteuerndes Gas
aus einer externen Quelle in das System eingeführt.
Das erfindungsgemäß eingesetzte, Methan enthaltende Gas ist brennbar. So kann im wesentlichen reines
Methan (mindestens 95 Mol-% CH4), Erdgas, Koksofengas und Heizgas, bestehend hauptsächlich aus H2, CO
und mindestens 22 Mol-% CH4 eingesetzt werden. Dieses Gas ist im wesentlichen trocken und weist einen
oberen Heizwert von etwa 4425 kcal/Nm3 bis 10 640 kcal/Nm3 auf.
Die Temperatur des Methan enthaltenden Gases vor seiner Vermischung mit dem Kohlenwasserstoffe
enthaltenden flüssigen Brennstoff kann im Bereich Raumtemperatur bis insbesondere 538°C liegen. Das Gewichtsverhältnis
zum Kohlenwasserstoffe enthaltenden flüssigen Brennstoff liegt bei etwa 0,25 bis 0,75, vorzugsweise
bei etwa 0.4 bis 0,6 kg/kg.
Bevorzugt wird Erdgas eingesetzt, das im allgemeinen zu niedrigen Kosten erhältlich ist. Der hier verwendete
Ausdruck »Erdgas« soll Gasgemische umfassen, die brennbar sind und einen oberen Heizwert von etwa 3540 bis
35 400 kcal/Nm1 aufweisen. Solche trockenen, brennbaren Erdgasgemische können Methan in einem Anteil von
etwa 22 bis 99,5 Mol-% (trocken) enthalten und sind Gase oder Gemische derselben, wie sie in der Tabelle I
aufgeführt sind:
;iie ι | Mol-% (trocken) |
Methan | 22 bis 99,5 |
Äthan | Obis 30 |
Propan | 0 bis 70 |
Butan | Obis 19 |
Pentan und schwerer | Obis 10 |
Stickstoff | 0 bis 78 |
Kohlendioxid | Obis 5 |
Schwefelwasserstoff | Obis 6 |
Helium | Obis 2 |
So hat beispielsweise ein vorzugsweise eingesetztes, per Pipeline angeliefertes durchschnittliches Erdgas
einen Heizwert von etwa 7530 bis 10 200 kcal/Nm3 und die Zusammensetzung, in Mol-% (trocken)· 72 6 Methan
24,4 Athan, 0,5 Kohlendioxid und 12,5 Stickstoff.
Das freien Sauerstoff enthaltende Gas ist im wesentlichen reiner Sauerstoff (mindestens etwa 95 Mol-% O2),
siiuerstoffangereicherte Luft (mindestens etv/a 22 Mol-% O2) oder Luft. Derartige Sauerstoffkonzentrationen
sind aus Luftzerlegungsanlagen leicht verfügbar. Es wird nur soviel freier Sauerstoff zugeführt, daß nahezu
maximale Ausbeuten an CO und H2 erhalten werden. Das Atomverhältnis von freiem Sauerstoff zu Kohlenstoff
im Brennstoffeinsatzmaterial liegt bei 0,6 bis 1,2.
Mit Hilfe eines Brenners mit mehreren Durchlässen, wobei dieser axial im Gasgenerator angebracht ist,
werden gleichzeitig der flüssige Brennstoff, das freien Sauerstoff enthaltende Gas und das Methan enthaltende
Gas in die Reaktionszone des Gasgenerators eingegeben. Der Gasgenerator ist ein Strömungshindernisfreier,
nichtkatalytischer, mit feuerfester Auskleidung versehener, zylindrischer Slahldruckkessel. So ist ein Gasgenerator
geeignet, wie er in der US-Patentschrift 36 39 261 beschrieben ist, wenn Vorkehrungen getroffen sind, daß
der heiße Ausstrom des Generators nicht mit externem Wasser in Berührung kommt. Ein Ringbrenner gemäß
US-Patentschrift 29 28 460 kann zur Beschickung der Reaktionszone eingesetzt werden. Vorzugsweise wird der
flüssige Brennstoff im Methan enthaltenden Gas sehr fein verteilt. Diese Maßnahme kann mittels üblicher
ίο Vorrichtungen vorgenommen werden. Beispielsweise wird ein Methan enthaltender Gasstrom mit etwa 10 bis
538°C in einen Strom flüssigen Brennstoffes mit etwa 15.6 bis 538°C eingegeben. Im allgemeinen ist es wünschenswert,
die Vorwärmung des flüssigen Brennstoffes nur bis 399°C vorzunehmen, um Cracken zu vermeiden.
Die Feinverteilung des flüssigen Brennstoffes wird verbessert, wenn das Gemisch von flüssigem Brennstoff
und Moderator durch ein relativ langes Rohrstück mit einer Geschwindigkeit von über 6 m/s, vorzugsweise weit
über 9 m/s fließt. Der Rohrabschnitt, in welchem die Dispergierung des flüssigen Brennstoffes im Methan
enthaltenden Gas erfolgt, weist eine Länge von etwa 100- bis 500mal des Leitungsinnendurchmessers auf, so daß
Turbulenz herrscht. Der Rohrabschnitt wird erhitzt.
Auf diese Weise kann beispielsweise eine vorgewärmte Dispersion von flüssigem Brennstoff in Erdgas
kontinuierlich den Ringdurchlaß des Brenners direkt in die Reaktionszone des Gasgenerators, in welcher die
Partialoxidation erfolgt, passieren. Der Ringbrenner kann hauptsächlich aus einer zentra'vi Leitung und einem
konzentrischen Rohr, welches urn die zentrale Leitung angeordnet ist, bestehen und hierdurch einen ringförmigen
Durchlaß zwischen beiden bilden. Das Abstrom- oder Austrittsende des konzentrischen Rohres ist vorzugsweise
mit einem sich verjüngenden Düsenkopfstück versehen, um zu bewirken, daß die beiden Ströme aufeinanderprallen
und sich unterhalb des Brennermundstücks vermischen. Vorzugsweise wird der freien Sauerstoff
enthaltende Strom gleichzeitig und kontinuierlich durch die zentrale Brennerleitung geschickt, um in aufeinanderstoßende
und vermischende Beziehung zur durch den King fließenden Dispersion zu treten. Die Ströme
kommen miteinander vorzugsweise in der Reaktionszone in Berührung. Das Vermischen der Ströme tritt
vorzugsweise an einem Punkt ein, der 0 bis 15 cm vom Brennerabstromende entfernt liegt. Durch diese Maßnahme
werden die Teilchen des Brennstoffes einer weiteren Zerkleinerung unterworfen.
Alternativ kann der freien Sauerstoff enthaltende Strom kontinuierlich durch den Ringdurchlaß des Brenners
in die Reaktionszone eingegeben werden, während der Dispersionsstrom durch den zentralen Brennerdurchlaß
fließt.
Die Geschwindigkeiten am Brennermundstück für den freien Sauerstoff enthaltenden Gasstrom und den
Dispersionsstrom liegen bei etwa 9 m/s bis Schallgeschwindigkeit, vorzugsweise bei etwa 91 bis !83 m/s. Die
Geschwindigkeiten am Brennermundstück für die verschiedenen Ströme sind vorzugsweise gleich.
In einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform wird ein Ringbrenner eingesetzt, der mit einer weiteren
konzentrischen Leitung ausgestattet ist, die über der ersten konzentrischen Leitung angeordnet ist und einen
äußeren Ring zwischen denselben ausbildet. Das Abstrom- oder Austrittsende der zweiten konzentrischen
Leitung kann vorzugsweise ebenfalls mit einem sich verjüngenden Düsenkopf zur Beeinflussung der Richtung
des d^rch den äußeren Ring einfließenden Stroms versehen sein. Der Einsatz einer solchen Anordnung bietet
wirtschaftliche Vorteile bei der Verminderung des Gehabes an Kohlenstoffteilchen im Produktgas bei gegebenem
Anteil freien Sauerstoffes, der mit dem freien Sauerstoff enthaltenden Gas im Einsatzmaterial eingeführt
wird. Die durch die zentrale Leitung und den inneren Ring fließenden Ströme können die bereits beschriebenen
sein. Gleichzeitig wird dann durch den äußeren Ring ein mit einer Geschwindigkeit von etwa 9 m/s bis Schallgeschwindigkeit
fließender Gasstrom eingeleitet, der aus Luft, sauerstoffangereicherter Luft, Stickstoff, einem Teil
des gekühlten und rückgeführicn Ausstromgases des Gasgenerators oder einem unter Kühlung gereinigten und
komprimierten Abgas aus einer Erzreduktionszone, wie z. B. aus einem zur Eisenerzreduktion dienenden Hochofen,
besteht. Das Mischen der drei Ströme kann durch die an den beiden konzentrischen Leitungen befindlichen,
sich verjüngenden Düsenkopfstücke gefördert werden. Vorzugsweise tritt diese Vermischung in der
Reaktionszone in einem Abstand von 0 bis 15 cm von der Brennerstirnfläche ein.
Die drei Gasströme werden in die Reaktionszone des Gasgenerators in solchen Anteilen eingeleitet, daß die
Partialoxidation bei einer autogenen Reaktionstemperatur von etwa 816 bis 1927°C und bei einem Druck von I
bis 245 bar eintritt. Das heiße, den Generator verlassende ^roduktgas besteht hauptsächlich aus H2, CO, CO2.
H2O, CH4 und einem geringen Anteil an Kohlenstoffteilchen. Es kann in einem üblichen Abhitzkessel abgekühlt
werden. Beispiele für geeignete Abhitzkessel sind in den US-Patentschrifien 35 51 347 und 36 29 251 beschrieben.
Die Zusammensetzung des gemäß der Erfindung erzeugten Gases liegt in den Bereichen (Mol-%):
Die Zusammensetzung des gemäß der Erfindung erzeugten Gases liegt in den Bereichen (Mol-%):
CH4 | Obis 2,0 |
H2 | 35 bis 60,0 |
CO | 35 bis 60.0 |
CO2+ H2O | Obis 7,0 |
0 bis 30.0 | |
H2S | Obis 5,0 |
Im Produktgas sind 0 bis 30 Gew.-% (bezogen au) Kohlenstoff im Brennstoff) Kohlenstoffteilchen vorhanden.
Wie schon ausgeführt, tritt ein synergistischer Effekt auf, wenn insbesondere Erdgas den als temperatiirstcu-
erndes Gas dienenden Dampf im Verfahren ersetzt. Dieser Effekt wird im nachfolgenden Beisniel demonstriert
Wird flüssiger Brennstoff im Erdgas mitgerissen, wird ein Produktgas mit höherem Reduzierverhältnis erzeugt,
als wenn der Gasgenerator entweder ausschließlich mit Erdgas oder mit flüssigem Brennstoff und Dampf
beschickt wird.
Ein im wesentlichen aus CO und H2 bestehendes Gasgemisch wird durch Partialoxidation einer Dispersion
von schwerem Heizöl in Erdgas hergestellt. Das schwere Heizöl wies eine API-Dichte von 13.1, einen oberen
Heizwert von 10 175 kcal/kg und folgende Zusammensetzung (in Gew.-%) auf:
C | 85.7 |
H: | 11.2 |
S | 2.1 |
N | 0.8 |
Asche | 0.03 |
Die Dispersion wurde mit im wesentlichen reinem Sauerstoff nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in
einem Strömungshindernisfreien, nichtkatalytisehen Gasgenerator umgesetzt.
Die Dispersion wurde mit einer Temperatur von etwa 149°C durch den ringförmigen Durchlaß eines üblichen
Ringbrenners in die Reaktionszone des Gasgenerators eingegeben. Der Sauerstoff wurde mit einer Temperatur
von etwa 37.80C durch die zentrale Brennerleitung in die Reaktionszone eingeführt. Außerdem Wasser, das aus
der Beschickung entsteht, wurde kein Wasser zugesetzt. Eine Zusammenfassung von Beschickung, Arbeitsbedingungen,
Produkigaszusammensetzung und Betriebsdaten für den Versuch 1, jeweils pro Stunde, ist in der
Tabelle Il gegeben.
Die ebenfalls in der Tabelle Il angeführten Werte für die Versuche 2 und 3 dienen dem Vergleich. Der Versuch
2 betrifft die Siandardarbeitsbedingungen für einen mit Erdgas beschickten Synthesegasgenerator. Es wird kein
temperatursteuerndes Gas benötigt. Der Versuch 3 betrifft im we.cintlichen den Betrieb des Generators gemäß
Versuch I, wobei jedoch Dampf das Erdgas als Temperaturmoderator und Trägergas für das schwere Heizöl
ersetzt. Das in den Versuchen 1 und 2 eingesetzte Erdgas besaß die folgende Zusammensetzung (in Gew.-%):
N 17.72
C 61.95
H 19.53
O 0.80
Die Versuche 1 bis 3 wurden bei gleichen Verweilzeiten in der Reaktionszone und bei konstantem Druck
durchgeführt. Ohne Moderatorgas würden sich in einem ölbefeuerten Gasgenerator sehr hohe Temperaturen.
/. B. über 220O°C, einstellen und die feuerfeste Auskleidung zerstören. Mit Dampf allein als Moderatorgas für
den Brennstoff. Versuch 3. fallen das Reduzierverhältnis des Produktgases und der pro 1000 NmJ erzeugte,
H; -r- CO verbrauchte freie Sauerstoff stark ab.
Wird ein methanreicher Gasbrennstoff, wie z. B. Erdgas, als alleiniger Brennstoff im Generator umgesetzt,
wird bei gewöhnlichem Betrieb kein Dampf oder ein anderes Moderatorgas eingesetzt, damit die autogene
Temperatur m der Reaktionszone nicht unter eine zur Aufrechterhaltung der Reaktion benötigte Temperatur
absinkt. Wie die Ergebnisse des Versuchs 2 zeigen, wird eine große Erdgasmenge zum Vorwärmen des Erdgases
verbraucht, und das Sauerstoff/Kohlenstoff-Verhältnis ist hoch.
Die unerwartet guten Ergebnisse, die erhalten werden, wenn erfindungsgemäß das methanhaltige Gas statt
Dampf eingesetzt wird, sind ohne weiteres den Daten des Versuchs 1 zu entnehmen. Weiterhin wird der
synergistische Effekt erzielt. Wird nämlich der Gasgenerator mit einem aus Heizöl und Erdgas bestehenden
Gemisch betrieben, liegen die Ergebnisse weit über denen, die erhalten werden, wenn Heizöl und Erdgas
gctrenr,; dem Gasgenerator zugegeben werden. Aus den »Betriebsdaten« der Tabelle Il ist ersichtlich, daß Je
Produktgasqualität, d. h.. das mit Versuch ! erzielte Reduzierverhältnis, höher ist als in den anderen Versuchen.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung, Versuch 1, ist die Herstellungsgeschwindigkeit von H2 + CO höher als in
Versuch 3 (Dampf als Moderatorgas). Auch lieger, die erzeugten Mengen Hj-i-CÜ pro kg schwere Heizölbeschickung
im Versuch 1 um etwa 60% höher. Dies stellt einen wesentlichen wirtschaftlichen Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens dar, da dann die Ausbeute für eine gegebene Anlage größer ist.
Versuch Nr. 1
Generatorbeschickung Schweres Heizöl, kg/h
Erdgas. NmVh Freier Sauerstoff (99,5 Mol-% O2). NmVh
ίο Trägergas, NmVh Erdgas Dampf
Arbeitsbedingungen im Generator π Reaktionszonentemperatur, 1C
Druck, kg/cm2 Verweilzeit in der Reaktionszone, see
Produktgaszusammensetzung, Mol-% H2
CO CO2 H1O
CH4 H2S N2
Ar COS
Betriebsdaten Molares Reduzierverhältnis, H2 + CO/H2O + CO2
Nichtumgewandelter Kohlenstoff (Rußausbeute), % Kohlenstoff im Brennstoff Freier Sauerstoff/Brennstoff-Verhältnis, Nm3/kg
Träger/Brennstoff-Verhältnis, kg/kg Sauerstoff/Kohlenstoff-Verhältnis, Atom/Atom
ri'cici Sauerstoff-Verbrauch, Ntir/Nrrr H2-J-CO
Nm' H7 + C0/kg Brennstofföl H2+ CO, NmVh
*) Weitere 24.7 Nm Vh Erdgas wurden zum Vorwärmen der Erdgasbeschickung auf 538CC benötigt.
154,0 | — | 211 |
— | 247*) | — |
189,8 | 163,6 | 183,6 |
91.2 | ||
— | — | 62,5 |
1482 | 1399 | 1649 |
2,11 | 2,11 | 2,11 |
1,01 | 1,00 | 1,00 |
46,12 | 53,86 | 38,14 |
45,28 | 31.71 | 46,Jl |
1,38 | 1,56 | 3,88 |
5,01 | 8,64 | 10,81 |
0.02 | 0,02 | 0,03 |
0,30 | — | 0,44 |
1,74 | 4,10 | 0,21 |
0,13 | 0,11 | 0,14 |
0,02 | — | 0,04 |
14,3 | 8,4 | 5,8 |
2,00 | 0,4 | 2,00 |
0,805 | 0,752 | 0,864 |
0,52 | — | — |
1.11 | 1,30 | 1,08 |
289 | 252 | |
4,23 | — | 2,64 |
652,9 | 644,9 | 556,2 |
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines H3, CO, H2O, CO2 und Kohlenstoffteilchen von etwa 0,01 —30 Gew.-°/n
(bezogen auf Kohlenstoff in dem zum Einsatz kommenden flüssigen Kohlenwasserstoff) enthaltenden Synthesegases,
das ein molares Reduzierverhältnis von mindestens 10 aufweist und als Reduziergas geeignet ist.
durch partielle Oxidation von Kohlenwasserstoffe enthaltenden flüssigen Brennstoffen mit einem freien
Sauerstoff enthaltenden Gas bei einer Temperatur von etwa 816°C bis 19270C und einem Druck von 1 bis
245 bar in der Reaktionszone eines Strömungshindernisfreien, nichtkatalytischen Gasgenerators in Gegenwart
eines Temperaturmodei ators in Abwesenheit von zusätzlichem Wasser, wobei das den freien Sauerstoff
enthaltende Gas 0,6 bis \2 Atome freien Sauerstoff pro Brennstoff-Kohlenstoffatom enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß als Temperaturmoderator pro Gewichtsteil flüssiger Brennstoff etwa 0,25 bis
0.75 Gewichtsteile eines im wesentlichen wasserfreien, mindestens 22 MoI-% Methan enthaltenden Gases
eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Brennstoff in dem methanreichen
Gas dispergiert und sodann in die Reaktionszone eingegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Brennstoff auf eine Temperatur
bis zu etwa 649° C. aber unterhalb seiner Cracktemperatur, und insbesondere bis zu 399° C vorgewärmt in
dem Methan enthaltenden Gas dispergiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Reaktionszone des
Gasgenerators kontinuierlich und gleichzeitig mit Hilfe eines im Gasgenerator befestigten und axial mit
diesem ausgerichteten Ringbrenners zentral ein erster Gasstrom, bestehend aus dem freien Sauerstoff
enthaltenden Gas. ringförmig um den ersten Gasstrom ein zweiter Gasstrom, bestehend aus der Dispersion
des methanreichen Gases mit dem Brennstoff, und ringförmig um den zweiten Gasstrom zusätzlich ein
dritter Gasstrom, bestehend aus einem Gas wie Luft, sauerstoffangereicherter Luft. Stickstoff, ein gekühlter
und im Kreislauf geführter Teilstrom des Gasausstroms des Gasgenerators oder unter Kühlung gereinigtes
und komprimiertes Abgas einer Erzreduktionszone eingegeben werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die Reaktionszone
kontinuierlich und gleichzeitig die Dispersion des methanreichen Gases mit dem Brennstoff mit einer
Geschwindigkeit von etwa 9 m/s bis Schallgeschwindigkeit und der freien Sauerstoff enthaltende zentrale
Gasstrom mit einer Geschwindigkeit von etwa 9 m/s bis Schallgeschwindigkeit eingeführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als methanreiches Gas im
wesentlichen reines Methan, Erdgas, Koksofengas oder Heizgas, bestehend im wesentlichen aus H2, CO und
CH4, eingeführt wird.
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