DE2321557B2 - Verfahren zur herstellung von siliciumhaltigen blockcopolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von siliciumhaltigen blockcopolymerisatenInfo
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- DE2321557B2 DE2321557B2 DE19732321557 DE2321557A DE2321557B2 DE 2321557 B2 DE2321557 B2 DE 2321557B2 DE 19732321557 DE19732321557 DE 19732321557 DE 2321557 A DE2321557 A DE 2321557A DE 2321557 B2 DE2321557 B2 DE 2321557B2
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Description
Es sind einerseits Blockcopolymere bekannt, die einen
fdrophoben bzw. lipophilen Bestandteil und einen ^drophilen Bestandteil aufweisen. Solche Produkte
nd unter der Bezeichnung nichtionische Tenside in den ;rschiedensten Variationen bekannt, z. B. als ysilxan-Polyäther-Copolymere
oder Polyox propy- :n-Polyoxyäihylen-Blockcopolymere. Zum anderen
nd Verfahren zur Herstellung von Kohlenwassertoff-Polyäther-Copolymeren
bekannt, wie z. B.
a) Anlagerung von Alkylenoxiden an α,ω-dihydroxyfunktionelle
Polydiene, die entweder durch anionische Polymerisation oder durch radikalische Polymerisation mit hydroxyfunktionellen Initiatoren.
Hierbei entstehen ausschließlich lineare Copolymere,
b) sukzessive Epoxidierung von Polydienen mit Persäuren-Solvolyse der Polyepoxide und Anlagerung
von Alkylenoxiden. Diese Synthese verläuft uneinheitlich und ist technisch aufwendig.
Es war überraschend, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Blockpolymere hergestellt werden
können, die Kohlenwasserstoff-, Polysiloxan- und Polyätherblöcke gleichzeitig enthalten.
Man erhält also nichtionogene Tenside, die als hydrophoben Bestandteil eine Kohlenwasserstoffkette
) bzw. eine Kohlenwasserstoffkette und einen Polysiloxanblock gleichzeitig enthalten. Die erfindur.gsgemü3
hergestellten Produkte lassen deshalb eine gezielte Umstellung ihrer tensidischen Wirkung bzw. ihrer
Oberflächenaktivität innerhalb eines bestimmten Berei-
in ches, d.h. zwischen der Oberflächenaktivität von Polysiloxanen und der von Kohlenwasserstoffketten zu.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, in
technisch einfachen Verfahrensschritten und in leicht steuerbarer Weise, Blockpolymere aus Kohlenwasser-
Ii stotfblöcken und Polyätherblöcken bzw. Polysiloxan-
und Polyätherblöcken zur Verfugung zu stellen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von siliciumhaltigen Blockcopolymerisaten mit PoIyäther-
und gegebenenfalls partiell hydrierten Polydien-Blöcken, die über siliciumorganische Brückenglieder
miteinander verbunden sind, der allgemeinen Formel
-CH2-CR
1_
CR2
Il
CHR3
CH2-CR1-CHR2
CHR3-CR2H
CR1
Il
CH2
CHR3-CR2-
CHR1
+CH2-CR1
CHR2
CH2R3
CH2R3
CHR3-CR2-CHR1
CH3
CH3
+CH2-CR1
CR2
CHR3
worin
R1 = Wasserstoff oder Methyl,
R2 = Wasserstoff, ein Methyl oder Chlor,
R3 = Wasserstoff oder Methyl,
R4 = Methyl,
R5 = niederes Alkyl,
R6 = Methyl,
Y = niederes Alkyl oder Wasserstoff,
a = 0 bis 2,
6 = 0bis(3 - a),
c = 0bis(3 - a),
b + c = (3 - a),
d = 0 oder eine beliebige Zahl,
η = 2 bis 4,
m £ 2 ist,
x' + x" + x'" = x,
y' + y" + y'" = y (x,y\md zweiter unten bei den
Ausgangsprodukten definiert),
y' + y" + y'" = y (x,y\md zweiter unten bei den
Ausgangsprodukten definiert),
Diese Verbindungen kann man erfindungsgemäß dadurch herstellen, daß man
a) Silane der allgemeinen Formel
R0SiHX3-0
R0SiHX3-0
R4 und a wie oben definiert sind,
X ein Halogen-, Alkoxy- oder Acyloxyrest ist,
in an sich bekannter Weise an Polydiene der allgemeinen Formel
CH2-CR1-
CR2
Il
CHR3
t-CHR3— CR2-
CR1
Il
CH2 -ECH, — C^=CR2- CHR3],
worin
R', R2 und R3 wie oben definiert sind und χ + y + ζ
so gewählt sind, daß die Verbindung ein Molgewicht von 300 bis 20 000 aufweist, mindestens
jedoch eine Vinylgruppe im Molekül vorliegt, anlagert,
b) gegebenenfalls, falls X ein Halogen- oder Acyloxy-
15 rest ist, das Anlagerungsprodukt mit cyclischen
Organopolysiloxanen in Gegenwart von äquilibrierenden oder telomerisierenden Katalysatoren, die
für die Umsetzung von Halogen- bzw. Acyloxysilanen mit cyclischen Organopolysiloxanen bekannt
sind, umsetzt und die nach a) oder gegebenenfalls b) erhaltenen Umsetzungsprodukte
c) mit Polyäthern der allgemeinen Formel
c) mit Polyäthern der allgemeinen Formel
HO(C„H2„O)mY
(111)
worin
n, m und Y wie oben definiert sind, gegebenenfalls in Mischung mit niedrigmolekularen
Alkoholen der Formel R5OH, wobei R5 wie oben definiert ist, ebenfalls in an sich bekannter
Weise umsetzt.
Im folgenden sollen die einzelnen Verfahrensschritte sowie die Ausgangsmaterialien und die Zwischenprodukte
näher erläutert werden.
Silane oder Silangemische der Formel
Silane oder Silangemische der Formel
JO RJSiHX3 _„
werden Formel zunächst mit Polydienen der allgemeinen
CH2-CR1-CR2
CHR3
CHR3
CHR3-CR2-CR1
Il
CH2 -ECH2-CR1=CR2-CHR3Br
umgesetzt.
Wie im Patentanspruch definiert, hat in der Formel I der Silane bzw. des Silangemisches R4 die Bedeutung
eines Methylrestes. Wenn a auch einen Wert von 0 bis 2 aufweisen kann, so ist doch der Wert von 1 bis 2
bevorzugt. Unter den Definitionen des Substituenten X ist bevorzugt Chlor.
Die Polydiene der allgemeinen Formel II weisen ein Molekulargewicht von 300 bis 20 000, vorzugsweise von
500 bis 6000, auf. Die Indizes x, y und ζ müssen deshalb so gewählt werden, daß dieses Molekulargewicht erzielt
wird.
Jedoch wird zur Bedingung gemacht, daß im polymeren Molekül mindestens eine, vorzugsweise 2
Vinylgruppen enthalten sind. Besonders bevorzugt sind Produkte, bei denen
x + y -=, λι
verschiedene Möglichkeiten ergeben, müssen nun im Gesamtmolekül nicht immer gleich sein. Sie können
auch innerhalb der ' gegebenen Bedeutungen im Gesamtmolekül variieren.
In der Formel Il für die Polydiene sind Endgruppen nicht angegeben, da diese für das erfindungsgemäße
Verfahren ohne Bedeutung sind. Im allgemeinen wird man aus Gründen der Erhältlichkeit solche Endgruppen
wählen, wie sie beim Abbruch der anionischen
so Polymerisation (z. B. mit lithiumorganischen Initiatoren)
entstehen, «-ständig ist dann ein Wasserstoffrest, ω-ständig ist z. B. der Rest
CR1-CH3
CR1
CHR3
CHR3
insbesondere δ 1, ist.
Die bevorzugten Bedeutungen der Reste R1, R2 und
R3 sind so gewählt, daß alle diese Reste entweder Wasserstoff oder aber die Reste R1 und R3 Wasserstoff
und der Rest R2 eine Methylgruppe bedeuten.
Diese Bedeutungen und die Definitionen, die im Patentanspruch gegeben sind und die für die Reste
Jedoch können auch solche Verbindungen verwendet werden, die am Kettenende funktionelle Gruppen, wie
z. B. die COOH-Gruppe, die CH2CH2OH-GrUpPe oder
einen Bromrest aufweisen.
Das Auftreten von cis-trans-Isomerien berührt nicht das Wesen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Verbindungen der Formel II sind nach bekannten
Verfahren herstellbar. Sie sind als technisch verfügbare Produkte im Handel. Gut brauchbar sind auch partiell
hydrierte Produkte,deren Vinylgruppengehalt reduziert·
ist.
Die Anlagerung von Verbindungen der Formel I an die Verbindungen der Formel 11 erfolgt nach bekannten
Verfahren. Zweckmäßig erfolgt sie unter der Verwendung von bestimmten L'bergangsmetallen, deren Verbindungen
bzw. Komplexen.
Insbesondere brauchbar sind Platin, Platinverbindungen bzw. Platinkomplexe, deren Verwendung für die
Addition von = SiH-Verbindungen an endständige olefinische Doppelbindungen gut bekannt ist.
Die Reaktion kann in Gegenwart inerter Lösungsmittel stattfinden, insbesondere um für eine günstige
Viskosität zu sorgen.
Die Reaktionsprodukte lassen sich durch die Formel IV kennzeichnen. (Dabei bleiben Verschiebungen von
Doppelbindungen, die in einem untergeordnetem Ausmaß stattfinden, unberücksichtigt; sie lassen sich für
die erfindungsgemäßen Ziele auch vernachlässigen. Ebenso bleibt in der formelmäßigen Darstellung
unberücksichtigt, daß unter der überwiegenden endständigen Anlagerung des Si-Atoms in einem gewissen
Umfang auch eine Addition des Si-Atoms in 2-Stellung
erfolgen kann.)
X' | -CH2 | — CR'- | XH | -CH2 | -CR' — | XHt | |
HCR2 | HCR2 | ||||||
HCR3- Si(R4)„X3 _a | CH2R3 | ||||||
CH2- | |||||||
-CR'- | |||||||
I CR2 Μ |
|||||||
Il CHR3 |
|||||||
CHR3-CR2-HCR1
CH2-Si(R4LX3-,
--CHR3 — CR2-HCR1
CH3
CH3
-G-CH2-CR1 =CR2 — CHR3Jr
Dabei ist x' + x" + x'" = χ und y' + y" + y'" = y.
Die mit x'"und /'"gekennzeichneten Strukturen rühren
von der Verwendung teilhydrierter Polydiene der Formel II für die Addition an Silane der Formel I her.
Die Indizes können innerhalb der angegebenen Begrenzung durch die obigen Summenformeln frei
gewählt werden. Insbesondere können x' und/oder x"' sowie y' und/oder y'" auch 0 sein, jedoch muß die
Summe von x" + y" mindestens 1, vorzugsweise mindestens 2, sein.
Für viele Zwecke sind Verbindungen, bei denen die Summe von x" + y" = 3 bis 30 ist, bevorzugt.
Die Endgruppen, die oben erwähnt wurden (auch hier ist gegebenenfalls eine partielle Hydrierung zu bedenken),
beteiligen sich mit ihren funktionellen Gruppen an der Reaktion mit den Silanen der Formel I: endständige
Doppelbindungen addieren sich in gleichem Ausmaß an SiH-Verbindungen, COOH- und CH2CH2OH-Gruppen,
reagieren in bekannter Weise unter Substitution bzw. Austausch des Restes X.
Endständig gebundene Bromatome sind inert.
Im allgemeinen kann man aber die vergleichsweise in geringer Ansah', vorliegenden Endgruppen bei der
Betrachtung vernachlässigen.
An diesen Verfahrensschritt a) schließt sich der Verfahrensschritt c) an: Man setzt die durch Umsetzung
der Silane mit den Polydienen erhaltenen Unisetzungsprodukte mit Polyäthern der Formel
HO(CnH2nO)nY
(III)
gegebenenfalls in Mischung mit niedrigmolekularen Alkoholen der Formel R5OH, in an sich bekannter
Weise um.
In der Formel III hat η einen Wert von 2 bis 4.
In der Formel III hat η einen Wert von 2 bis 4.
Bevorzugt sind Polyäther mit Polyäthylenoxid- und/oder Polypropylenoxideinheiten, wobei bei Mischpolymerisaten
diese Einheiten statistisch gemischt oder in Blöcken getrennt auftreten können. Bevorzugt sind
Produkte mit einer sekundären OH-Gruppe.
mist mindestens = 2, vorzugsweise mindestens = 4.
Besonders bevorzugt sind Polyäther, bei denen m einem Molgewicht von 300 bis 6000 entspricht, jedoch
können auch Polyäther höheren Molgewichtes verwendet werden.
Y ist ein niederer Alkylrest oder Wasserstoff.
Ist Y Wasserstoff, so wendet man bei der Umsetzung ein Verhältnis von Verbindungen der Formel III zu
X-Gruppen von wenigstens 1 an, bevorzugt jedoch mindestens Werte von 1,25.
Durch geeignete Wahl der Reaktionsbedingungen
z. B. durch Verdünnen mit Lösungsmitteln und/odet Vorlegen der Verbindungen der Formel III, sorgt man
zweckmäßig dafür, daß Vernetzungsreaktionen, alsc Reaktionen mit den beiden OH-Gruppen des Poly
äthers, auf ein Minimum beschränkt bleiben.
Die Umsetzungsbedingungen der Reaktion dei Verbindungen der Formel IV mit den Verbindungen dei
Formel III entsprechen jenen, die bei der Herstellunj von Polysiloxan-Polyäther-Copolymerisaten angewen
det werden.
1st X Chlor, so verwendet man zweckmäßig Säureakzeptoren wie Ammoniak oder Amine (wie ζ. Β
Pyridin), oder man treibt den freiwerdenden Chlorwas serstoff durch Inertgas ab oder legt Vakuum an. Hat
> die Bedeutung eines Alkoxyrestes, vorzugsweise eine Äthoxyrestes, so verwendet man Umesterungskatalysa
toren wie Trifluoressigsäure und destilliert den freiwer denden Alkohol mit einem geeigneten Lösungsmitte
wie z. B. Toluol, ab.
Zusammen mit den Verbindungen der Formel II können auch niedrigmolekulare Alkohole der Forme
709 547/23
R5OH verwendet werden. Diese erscheinen im Endprodukt
als OR5-Gruppen.
Die Mengenverhältnisse an Verbindungen der Formel III sind bei der Umsetzung so zu wählen, daß
mindestens eine von der Formel III abgeleitete Gruppe an das Polymerengerüst der Verbindung IV angeknüpft
wird. Ist X Halogen oder ein Acyloxyrest, so werden stets mindestens 1 Mol der Summe der Verbindung III
und gegebenenfalls R5OH pro X-Gruppe angewendet. Zweckmäßig verwendet man einen 10 bis 30%igen
Überschuß. Dasselbe trifft in jedem Fall zu, wenn — wie bereits erläutert — Y ein Wasserstoffrest ist.
Auch bei dieser Umsetzung können Lösungsmittel, wie z. B. Toluol, Benzol, chlorierte Kohlenwasserstoffe,
Benzinfraktionen, je nach Maßgabe der Viskositäten der Reaktionsteilnehmer, mit verwendet werden. Toluol
wird wegen seiner Eignung zur azeotropen Trocknung von Verbindungen der Formel III bevorzugt.
Führt man so erfindungsgemäß die Verfahrensschritte a) und c) durch, so kommt man zu Copolymerisaten,
bei denen Polyätherreste kammartig an ein Grundgerüst befestigt werden, das durch Polymerisation eines
konjugierten Diens gewonnen, gegebenenfalls durch partielle Hydrierung modifiziert und durch Addition
von Silanen verknüpfungsfähig gemacht wird.
Die Verbindungen eignen sich im Prinzip für alle Anwendungen, für die bisher Polysiloxan-Polyäther-Copolymerisate
verwendet worden sind.
Ausgenommen sind solche Anwendungen, bei denen die Fähigkeit der Polydimethylsiloxan-Polyäther-Copolymerisate
die Oberflächenspannung von Substraten auf Werte von 20 bis 24 dyn · cm -' zu erniedrigen, eine
entscheidende Rolle spielt.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß hergestellten Blockcopolymerisate ist das preisgünstige
organische Blockgrundgerüst, vor allem aber der übersichtliche und mit weniger störenden Nebenreaktionen
verlaufende Aufbau und die Verknüpfung der Blockbestandteile bei kammartig aufgebauten Copolymerisaten.
Bei der bisherigen Schilderung des Verfahrens
wurden nur die Verfahrensschritte a) und c) erläutert. Zwischen die Verfahrensschritte a) und c) kann jedoch
ein Verfahrensschritt eingeschoben werden, der für die Einführung der Gruppen verantwortlich ist, welche in
den Reaktionsendprodukten mit den Indizes dgekennzeichnet
sind.
Ist nämlich X Halogen oder ein Acyloxyrest (im Falle des Halogens ist Chlor bevorzugt), können an die
Anlagerungsprodukte der Silane der Formel 1 an die Polydiene der Formel II, d. h. also an die Reaktionsprodukte
der Formel IV, Organopolysiloxane angelagert werden. Diese bilden in den Verfahrensendprodukten
die Gruppe [OSi(R6J2],/.
Als Organopolysiloxane werden cyclische Polydimethylsiloxane
verwendet. Insbesondere sind bevorzugt Hexamethylcyclotrisiloxan und Octamethylcyclotetrasiloxan.
Jedoch lassen sich auch die schwerer zugänglichen Cyclopolydimethylsiloxane mit höherer Gliederzahl
verwenden.
Die Umsetzung dieser Verbindungen mit den Zwischenprodukten der Formel IV erfolgt unter
Einwirkung von telomerisierenden bzw. äquilibrierenden Katalysatoren nach an und für sich aus der
Umsetzung von Halogen- bzw. Acyloxysilanen mit cyclischen Organopolysiloxanen bekannten Methoden.
Hierfür geeignete Katalysatoren sind FeCh · HCl, Pyridinoxid-Acetonitril, Triphenylphosphinoxid-Acetonitril,
Zinkacetat und andere bekannte Katalysatoren.
Gut geeignet sind auch Lösungen von HCI in Dimethylformamid, die vorteilhaft auch bei Temperaturen
von 40 bis 1500C unter Druck angewendet v/erden.
Durch diese Reaktion werden Siloxaneinheiten der Struktur [OSi(RS)2],,eingeschoben. In diesem Fall ist also
d > 0, dist vorzugsweise 3 bis 100.
Sollen die Verfahrensprodukte als Zellregulierungsund Stabilisierungsmittel bei der Polyurethanverschäumung
verwendet werden, ist ein Wert von 3 bis 25 bevorzugt. R" bedeutet den Methylrest.
Zur Klarstellung sei noch einmal darauf hingewiesen,
daß nur bei Durchführung der fakultativen Verfahrensmaßnahme b) in den Endprodukten der Formel (V)
+ CH2-CR1-CR2
CHR3 „
CHR3 „
CHR2
CHR'-CR2-CR1
Il
CII2
CHR-'-CR2-—-HCR'
CH2-Si(R4J11[O(C;! I2n
-CH2-CR1-HCR2
CH2R-1
CH2R-1
Einheiten [OSi(Rh)2],/ mit d
> 0 vorhanden sind. Wird die fakultative Verfahrensmaßnahmc b) nicht angewendet,
nimmt d den Wert von 0 an und die Formel vereinfacht sich in entsprechender Weise.
In der Formel V sind, gleichgültig ob die Verfahrensschritte a), b), c) oder nur a) und c) durchgeführt werden,
die in geringem Umfang verlaufenden Nebenreaktionen, die unter Umständen zu wenigen Silanolgruppen
im Polymerisatgerüst bzw. zu deren Kondensationspro-CHR1 -CR2- tCH,-CR'=CRz-CHRJ3;
CHR1
> dukten führen, nicht berücksichtigt. Die analytische Genauigkeit reicht zu ihrer zweifelsfreien Identifizierungnichtaus.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Blockcopolymerisate sind viskose Flüssigkeiten oder wachsartige Festkörper,
falls sie Polyäthylenoxidblöcke eines Molgewichtes von mehr als 600 enthalten.
Die bevorzugten Anwendungsgebiete der Verfahrensprodukte
sind u. a.:
a) Zusatzmittel bei der Herstellung von Polyurethanschäumen, insbesondere wenn Y ein Alkylrest ist,
als Mittel zur Zellregulierung bei den sogenannten »Kaltschäumen« bei einem Zusatz von 0,1 bis 2
Gew.-% zu den Reaktionspartnern.
b) Ist Y Wasserstoff, somit eine OH-Gruppe endständig, eignen sich die Verbindungen als Reaktionspartner bei der Polyurethanverschäumung zur
Erzielung guter Elastizitätseigenschaften. Hierbei werden 5 bis 30 Gew.-% Zusatz zu bisher üblichen
Verschäumungspolyäthern benötigt.
c) Trennmittel. Hier sind besonders interessant Copolymerisate, in denen über das Polydiengerüst
eine große Anzahl von Polyäthern gekoppelt wird. Hierdurch resultiert, bezogen auf das zu trennende
Gut, eine hohe Unverträglichkeit, welche geringe Eindiffusion bei gutem Aufziehverhalten bewirkt.
Besonders interessant sind hierbei die wasserlöslichen Produkte, wobei der Grad der Wasserlöslichkeit in
einfacher Weise durch den Gehalt an Polyäthylenoxidgruppen geregelt werden kann.
d) Dismulgatoren, insbesondere für Erdöl/Wasser-Emulsionen.
e) Präparationsmittel in der Textilindustrie, da diese Verbindungen sowohl Gleit- als auch Trenneffekte
vereinigen.
f) Kosmetik. Verbesserung der Gleitfähigkeit und Konsistenzregelung in kosmetischen Zubereitungen.
Enthalten die Verfahrensprodukte der Formel V Polysiloxanstruktureinheiten (gekennzeichnet durch
den Index d > 0), so wird der Anwendungsbereich durch die Einführung von Polyorganosiloxane insbesondere
Polydimethylsiloxanblöcken noch erweitert.
Die gesteigerte Oberflächenaktivität, die sich in Oberflächenspannungswerten von
< 24dyn cm-1 äußert, macht diese erfindungsgemäß hergestellten Produkte
zu besonders wertvollen Hilfsmitteln bei der Verschäumung von Polyäther-Polyurethanen nach dem
Direktverfahren (sogenanntes one shot Verfahren). Die Verbindungen zeigen hohe Wirksamkeit, verbunden mit
einer sehr guten Reproduzierbarkeit ihrer Eigenschaften.
Auch bei anderen Anwendungen macht sich die Oberflächenaktivität der Produkte vorteilhaft bemerkbar.
Dies betrifft insbesondere das verbesserte Spreitungsvermögen und die erhöhte Hydrophobie.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll an Hand der folgenden Beispiele noch näher erläutert werden:
An 54,1 g Polybutadien (Molgewicht 2100,91,2% der Doppelbindungen liegen in Vinylgruppen vor) werden
bei 120°C durch Zutropfen des Silans in eine Mischung Polybutadien zu Toluol = 5 :11 die 15 mg Platin-äthylen-pyridin-dichlorid
pro Mol Butadieneinheit enthält, 26,2 g (8,9 Mol) Methyldichlorsilan pro Mol Polybutadien
angelagert.
40 g des Reaktionsproduktes, das 5,5 ■ 10-3 val
titrierbare Säure pro g Produkt enthält, werden in Toluollösung (3 1 Toluol/kg Endprodukt) mit 225,6 g ι
eines Polyäthers der Formel C4Ht)O-[CnH2nOJmH
umgesetzt.
η und m sind so gewählt, daß bei einem Gewichtsverhältnis
von Propylenoxid zu Äthylenoxid von 58 :42 ein Molgewicht von 938 erhalten wird. Propylenoxid und
Äthylenoxid sind statistisch gemischt, jedoch befinden sich am Ende der OH-Gruppe benachbart 3 Propylenoxideinheiten.
557
Die Umsetzung wird bei 500C durchgeführt unc
freigesetztes HCI mit NH5 abgefangen.
Nach Filtration und Abdestillieren des Toluol; verbleibt ein schwachgelbgelärbtes Produkt (255 g) mi:
einer Viskosität von 3166 cP bei 200C.
Das Produkt wird mit 0,1 Gew.-% 2,6-Di-tert.-Bulyl p-kresol und 0,3 Gew.-% Äthanolamin versetzt. Es ist ir
kaltem Wasser gut löslich. Der Trübungspunkt dei Lösung liegt bei 22°C.
Das Produkt erhöht bei der Verwendung in einei Polyurethankaltschaumrezeptur den Anteil geöffnetei
Zellmembranen.
Das Reaktionsprodukt läßt sich durch die Formel V wiedergeben. Dabei sind
R1 = | R2 = R3 = | a = | 1 |
R4 = | CH3 | b = | 2 |
Y = | C4H9 | c == | 0 |
x' = | 25,5 | η = | 2,51 |
x" — | 8,9 | m = | 16,9 |
Z = | 3,5 | ||
x'" = | y" = /" = | ||
α-ständige ω-ständige |
Endgruppe = Endgruppe = |
||
= H | |||
= / = 0 | |||
H :h—CH3 |
CH
Il
CH2
Im Gemisch liegen allerdings auch Produkte vor, die in ω-Stellung den Rest
-CH-CH3
CH2
CH2-Si(CH3):
CH2
CH2-Si(CH3):
0(CnH2nO)1nY
O(C„H2„O),„Y
aufweisen, doch kann analytisch zwischen derartigen am Ende des Polydiengerüstes befestigten Polyätherresten
und solchen, die sich innerhalb der Ketten fortführenden Einheiten befinden, nicht unterschieden werden. Der
Einfachheit wegen werden alle Polyätherreste in der formelmäßigen Wiedergabe innerhalb des Polydiengerüstes
angeknüpft.
Die Ausgangsverbindung ist hierbei das Anlagerungsprodukt von 4,4 Mol Methyldichlorsilan an das in
Beispiel 1 erwähnte Polybutadien, das in analoger Weise gewonnen wird. Die erfindungsgemäße, wie in Beispiel 1
vorgenommene Umsetzung erfolgt hierbei unter Verwendung eines Polyäthers H9C4O(CnH2nO)1nH in gleicher
Weise wie in Beispiel 1 geschildert. Dabei bedeute·. π 2,5 und m 33,4. Propylenoxid und Äthylenoxid sind
statistisch gemischt. Im Mittel ist der endständigen
OH-Öruppe jedoch ein Block von 2 Propylenoxideinheiten
benachbart.
Das Reaktionsprodukt, das — von geringen Filtrationsverlusten
abgesehen — in quantitativer Ausbeute anfällt, ist eine schwachgelbliche viskose Flüssigkeit, die
bei 200C eine Viskosität von 710OcP aufweist. Der Trübungspunkt der 10%igen wäßrigen Lösung ist 32°C.
An das Polybutadien des Beispiels I werden in analoger Weise 2 Mol/Mol Polybutadien Dimethylmonochlorsilan
angelagert. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels Toluol verbleibt eine viskose Flüssigkeit,
die bei der analytischen Bestimmung 0,824 · 10~3val
Cl/g aufweist (theoretisch: 0,874 ■ 10-3 valCI/g).
Dieses Produkt wird nun mit 1 Mol Octamethylcyclotetrasiloxan und 0,25 Mol p-Toluolsulfonsäure (jeweils
pro val Cl) versetzt, das Gemisch wird 18 Stunden bei 500C äquilibriert. Schließlich wird das Reaktionsprodukt
2 Stunden bei 1000C gehalten.
Das einheitlich aussehende Produkt enthält 0,642 · 10-3val titrierbarer Säure/g Substanz (theoretisch:
0,56 · 10-3).
Ein Teil des Reaktionsproduktes wird zur Kontrolle unter Verwendung von Triäthylamin als Säureakzeptor
mit i-Propanol umgesetzt, der im Vakuum von 0,05 Torr bei 1800C flüchtige Anteil gaschromatographisch auf
Gehalte an Octamethylcyclotetrasiloxan untersucht. Danach werden ca. 95% dieses cyclischen Siloxans in
das silylierte Polybutadien-Produkt äquilibrierend eingebaut.
Dieses Reaktionsprodukt, das ein Polybutadien-Polydimethylsiloxan-Copolymeres
darstellt, wird nun in einer dem Beispiel 1 äquivalenten Weise mit einem Polyäther der Formel III (Y = C4H9, η = 2,51,
m = 34,3, Propylen- und Äthylenoxid sind in dem Produkt statistisch gemischt, der OH-Gruppe benachbart
sind jedoch 3 Propylenoxidgruppen) umgesetzt.
Es resultiert eine homogene Flüssigkeit der Viskosität von 5782 cP bei 2O0C.
Sie läßt sich leicht in Polyäthern, wie sie zur Herstellung von Polyurethan-Kaltschäumen verwendet
werden, dispergieren und wirkt in sogenannten Kaltschaumsystemen zellregulierend, ohne Verstärkung
der Tendenz zur Bildung geschlossener Zellen. Das Reaktionsprodukt läßt sich durch die Formel V
wiedergeben. Dabei sind
χ' = | 32,4 | χ'" | = y = j, |
χ" = | 2 | R1 | = R2 = R3 |
ζ = | 3,5 | R4 | = CH3 |
d = | 1 | Y | = C4H9 |
b = | 1 | η | = 2,51 |
a = | 2 | m | = 34,3 |
c = | O | ||
Beispiel 4 |
2(i In diesem Beispiel erfolgt die Anlagerung von Methyldichlorsilan an ein partiell hydriertes Polybutadien
(Molekulargewicht 2100, Vinyigruppengehalt: 4.3/MoI, Gesamtgehalt an ungesättigten Gruppen:
7,8/Mol). Verwendet werden 5 Mol des Silans/Mol
2r> Polybutadien. Die Addition erfolgt wie in Beispiel 1
gezeigt. Die Umsetzung des Chlorsilyl-Derivates (3,26 ■ ΙΟ-3 val Cl/g) erfolgt in toluolischer Lösung mit
einem äquimolaren Gemisch des Polyäthers aus Beispiel 1 und i-Propanol mit Hilfe von Triäthylamin als
jo Säureakzeptor. Nach Filtration wird die Lösung
eingeengt, sie hinterläßt einen kautschukelastischen Feststoff, der sich durch die Formel V charakterisieren
läßt. Dabeisind
R1 = | R2 = | R3 = | H | a = | 3,5 |
R4 = | CH3 | d = | I | ||
Y = | C4H9 | b = | 0 | ||
x' = | 0 | c = | 1 | ||
x" = | 4,3 | η = | 1 | ||
x"' = | 30,1 | m = | 2,51 | ||
y' = | /' = | y'" = | 0 | 16,9 | |
SsltS
Claims (1)
- Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von siliciumhaltigen Blockcopolymerisaten der allgemeinen FormelCR2IlCHR3+CH2-CR1-CHR2CHR3Si(R4)„[[OSi(R6)2]li[O-(CnH2„O)mY]]fc[[OSi(R6)2]li(OR5)],CH2-CR1-CHR2 CH2R'CHR3-CR2-|
CR'IlCH2CHR3-CR2-CHR1
CH2Si(R4)o[[OSi(R6)2](irO-(C„H2„O)mY]]llC[OSi(R6)2]<i(ORs)]cCHR3-CR2-CHR1
CH3fCH.-CR1 — CR2CH RJ(Ri = Wasserstoff oder Methyl; R2 = Wasserstoff, Methyl oder Chlor; R3 = Wasserstoff oder Methyl; R4 = Methyl;R5 = niederes Alkyl;R6 = Methyl;Y = niederes Alkyl oder Wasserstoff; a = Obis 2;b = 0 bis (3 - a);c = 0 bis (3 - α);b + c = (3 - a);(x"- b) + (y" ■ ty = 1;J=O oder beliebige Zahl;η = 2 bis 4;m i 2;x' + x" 4- x'"x;y> + y" + y"> = ytwobei x, y und ζ weiter unten bei den Ausgangsprodukten definiert sind; "d"ä 1),dadurch gekennzeichnet, daß man a) Silane der allgemeinen FormelR^SiHX3 _„(R4 und a wie oben definiert; X = Halogen Alkoxy- oder Acyloxyrest)
in an sich bekannter Weise an Polydiene dei allgemeinen Formel-CH2 — CR'- X -CHR3- CR2
IlIl
CHR3-CR2 CR'
HIl
CH2-ECH2- CR1=CR2 — CHR3(R1, R2 und R3 wie oben definiert und χ + y + ζ so gewählt, daß die Verbindung ein Molgewicht von 300 bis 20 000 aufweist, mindestens jedoch eine Vinylgruppe im Molekül vorliegt) anlagert,b) gegebenenfalls, falls' X Halogen oder ein w) Acyloxyrest ist, das Anlagerungsprodukt mit cyclischen Organopolysiloxanen in Gegenwart von äquilibrierenden oder telomerisierenden Katalysatoren, die für die Umsetzung von Halogen- bzw. Acylosysüanen mit cyclischen Organopolysiloxanen bekannt sind, umsetzt unc die nach a) oder gegebenenfalls b) erhaltener Umsetzungsprodukte
c) mit Polyäthern der allgemeinen FormelHO(CnH2nO)1nY(n, m und Y wie oben definiert), gegebenenfall: in Mischung mit niedrigmolekularen Alkoholer der Formel R5OH (R5 wie oben definiert ebenfalls in an sich bekannter Weise umsetzt.
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