DE2321398C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines aus Kunststoff bestehenden mit Rippen versehenen endlosen Profils - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines aus Kunststoff bestehenden mit Rippen versehenen endlosen ProfilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines aus Kunststoff bestehenden, mit Rippen versehenen
endlosen Profils, bei dem eine Unterlänge durch Spritzgießen in einer Form gebildet wird, diese
Unterlänge in Lingsrichtung des Profils aus der Form so weit herausbewegt wird, daß durch seine gegebenenfalls
mit einer Ausnehmung versehenen Endstirnwand die geschlossene Form abgeschlossen und eine neue
weitere Unterlänge angespritzt wird.
Ein bekanntes Verfahren dieser Art (DT-OS 09 230) dient der Herstellung vor Profilstäben mit in
axialer Richtung gesehen ungleichmäßigem Durchmesser, wie sie beispielsweise als Abstandshalter für
Hochfrequenzkabel Verwendung finden sollen. Die jeweils schrittweise aufeinanderfolgend gespritzten
Abschnitte werden aus der Form herausgezogen, was bei Vollprofilen angehen mag. nachdem man dort eine
genügende Erhärtung der Randbereiciie abwarten kann, bevor man die Zugbelastung ausübt, und dennoch in der
Lage ist, em genügend gutes Verschweißen des Anfangs des nachfolgend ausgeformten Abschnittes mit dem
Ende des vorangehenden Abschnittes zu erzielen, weil die Erstarrung noch nicht bis in den Mittelbereich
vorgedrungen sein muß.
Will man ein solches Vorgehen auf einen verhältnismäßig dünnwandigen Formling anwenden, beispielsweise
auf einen rohrförmigen Formling, dessen an den Formen anliegenden Randbereiche im Verhältnis zur
umschlossenen Wandstärkenfläche groß sind, so kann die Zugbeanspruchung beim Abziehen von der Form
dazu führen, daß der Innendurchmesser vergrößert und gleichzeitig der Außendurchmesser verringert wird,
wodurch sowohl an der Außenoberfläche als auch an der Innenoberfläche Senkungen entstehen können. Im
Inneren des Rohres kann sich daher zu transportierende Flüssigkeit ansammeln, der Strömungswiderstand erhöht
sich. Darüberhinaus besteht durch die Zugbeanspruchung
die Gefahr einer zu frühen Belastung der Verbindungsstelle zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgend
ausgeformten Unterlängen, da man bestrebt ist, ίο den noch eine relativ hohe Temperatur aufweisenden
Kernbereich der Wandstärke bzw. des Profils für den Anschmelzvorgang der nächstfolgend auszuformenden
Unterlänge auszunutzen. Man hat daher solche mit Rippen versehene Rohre in Formen begrenzter Länge
in einem Spritzvorgang hergestellt (FR-PS 12 17 898).
Von der Vorstellung des Strangpressens her ist eine andere Herstellungsart für ein endloses Profil der hier in
Frage stehenden Art bekannt (OE-PS 1 91 610), die mit einem kontinuierlichen Extrudierverfahren arbeitet Die
geteilte Außenform ist mehrfach vorhanden, sie begleitet den Formling ein bestimmtes Wegstück
entlang des wachsenden Stranges bis zu der für die Foi mhaltigkeit erforderlichen Erstarrung und wird
dann in Reihe mit den übrigen vorhandenen Formen in einem Umlaufprozeß an den Extrud>erausgang zurückgeführt.
Der Kern wird um eine entsprechende Wegstrecke taktweise hin- und herbewegt. Um
Lunkerbildungen und nicht genügend verdichtete Stellen im Formling zu vermeiden, erfolgt das
Strangpressen unter dem hydraulischen Druck der aus der Düsenmündung nachdrängenden Kunststoffschmelze.
Auf einen Vorschub der Außenform kann damit in der Regel verzichtet werden. Um einen größeren Druck
auf das noch flüssige Material auszuüben, können die umlaufenden Außenformen in ihrer Bewegung abgebremst
werden. Will man den Verdichtungsdruck herabsetzen, so kann man die Außenformen in ihrer
Bewegung artreiben. In jedem Falle wird der Formling unter Druck der Schmelze aus dem Formenbereich
herausgefördert. Dieses Ausformen unter Druck ist dem kontinuierlichen Strangpreßverfahren immanent, die
vorerwähnten Probleme einer Zugbelastung treten bereits deshalb nicht auf, weil einzeln geformte
Unterlängen im Sinne der schrittweisen Ausformung nicht auftreten und damit auch keine Anschmelzprobleme
im Bereich der Nahtstellen zwischen den Unterlängen gegeben sind. Dieses kontiunierliche Extrudierverfahren
bedingt allerdings einen erheblichen Aufwand im Bereich der Außenform, diese muß in einer wesentlich
über die Begieitstrecke des Formlings hinausgehenden Länge unterteilt und durch entsprechende Vorrichtungen
umlaufend geführt vorgesehen werden. Insbesondere bei großkalibrigen Rohren zur Bildung von
unterirdischen Kanälen, Silen u.dgl., und Dränageeinrichtungen macht sich dieser Aufwand unangenehm
bemerkbar.
Es besteht ein Bedarf an außenseitig derart rippenverstärkten Rohren, daß verhältnismäßig große
Drücke auf die Rohrwandung aufgenommen werden
könne, ohne daß der eigentliche Rohrmantel zu dick und damit materialaufwendig ausgebildet sein muß. Dies ist
insbesondere bei solchen großvolumigen Rohren der Fall, die durch unterirdisches Verlegen einem äußeren
Druck durch das Erdreich u. dgl. ausgesetzt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß sich außenseitig mit quer zur Längsrichtung verlaufenden Rippen verstärkte Rohre
Ii
aus Kunststoff, insbesondere unterirdisch verlegte großvoJumige Kunststoffrohr^ in praktisch beliebiger
Länge herstellen lassen, ohne daß die Gefahr von Wandungseinschnürungen oder mangelhaften Verbindungen
zwischen den Unterlängen besteht.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht daß die Unterlänge als Rohr ausgebildet und in Längsrichtung
unter Druckbelastung ausgeformt wird.
Durch das Ausformen unter Druck tteten die im Zusammenhang mit der Ausformung von Unterlängen
unter Zugbelastung vorstehend aufgezeigten Gefahren nicht auf. Während der Kern einer Einschnürung des
Wandmaterials und damit einer entsprechenden Vertiefung im Bereich der Innenwand des Rohres bei
Zugbeanspruchung keinen Widerstand entgegensetzt, kann sich eine solche Einschnürung bei Druckbeanspruchung
nicht bilden, weil der Kern einer beim Stauchen möglichen Auswölbbewegung der Wand im Sinne einer
Verdickung entgegensteht. Man e.hält also mit Sicherheit die erstrebte glatte Ausbifdung der Rohrinnenwand.
Da man durch das Ausformen unter Druckbelastung die frisch gebildete Anschmelzzone zwischen der zuvor
ausgeformten Unterlänge und der frisch ausgeformten Unterlänge nicht belastet, bedarf es hinsichtlich der
Ausformkräfte keiner besonderen Berücksichtigung dieser Nahtstelle. Wird die frisch ausgeformte Unterlänge
mit Hilfe der Außenform vom Kern abgezogen, so tritt am formenseitigen Endbereich der Unterlänge
praktisch keine Belastung auf, wird die frisch ausgeformte Unterlänge mit einem hohlzylincerförmigen
Kolben vom Kern abgeschoben, so wird dieser Endbereich über die Förderstrecke hinweg mit dem den
stirnseitigen Abschluß der Form bildenden Kolben in Kontakt gehalten, wodurch sich die Wärmeverhältnisse
in diesem Endbereich hinsichtlich des Anschmelzvorganges für die nächstfolgend auszuformende Unterlänge
günstig gestalten.
Durch das schrittweise Ausformen in Unterlängen bedarf es nur einer geteilten Form, eine Redundanz an
Formaufwand ist damit völlig vermieden.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren mit einer Vorrichtung durchgeführt, die einen zylindrischen
Formkern und eine wenigstens zweigeteilte, die äußere Mantelfläche und die Rippenausbildung des Rohres
bestimmende Außenform sowie einen Stimseitenformteil
aufweist, wobei ein Außenformteil in radialer Richtung versetzbar ist und ein Formteil und der
Formkern relativ zueinander in Längsrichtung bewegbar sind, und die erfindungsgemäß derart ausgestaltet
ist, daß sämtliche Teile der Außenform radial zur Längsachse des Kernes versetzbar sind und daß
entweder die geschlossene Form von dem Stirnseitenformteil oder der Stirnseitenformteil bei radial nach
außen versetzten Teilen der Außeniorm in Längsrichtung
um eine Unterlänge verschiebbar ist.
In bevorzugter Ausführung ist an den Stirnseitenformteil ein Absatz angeordnet, wodurch erreicht wird,
daß da., formseitige Ende der zuletzt ausgeformten
Unterlänge der Schmelze der folgenden Unterlänge eine größere Angriffsfläche bietet.
Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines mit Rippen
ausgebildeten Rohres
Fig.2 einen Teilquerschnitt durch das Schema eines
Ausführungsbeispieles einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
F i g. 3 a) und b) zwei weitere Ausführungsbeispiele von mit Rippenausbildungen versehenen Rohren.
F i g. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines mit Rippen ausgestalteten Rohres, bei dem senkrecht zur Achsrichtung
verlaufende Querrippen 2 und vier gleichmäßig über den Umfang verteilte achsparaliele Rippen 3
ausgeformt sind, so daß zwischen den Rippen 2 und 3 abgeschlossene Felder normaler Rohrwandungsdicke
abgeteilt werden. Die Rippen 2 und 3 sind einstückig mit der Rohrwand des Rohres 1 an dessen äußerer
Wandungsoberfläche ausgeformt und erhöhen aufgrund ihrer Anordnung die Festigkeit des Rohres erheblich.
In Fig.2 ist schematisch eine Formvorrichtung
dargestellt, die einen zylindrischen Formkern 4 von
'5 kreisförmigem Querschnitt und eine geteilte äußere
Form aus zwei Formteiien 5 aufweist, welch letztere den
zylindrischen Formkern 4 umschließen. In der Arbeitsstellung bilden der Formkern 4 und die äußeren
Formteile 5 eine Unterlänge 6 zwischen sich, in welcher flüssiger Kunststoff eingespritzt wird, wozu man sich
bekannter Einspritzgeräte 7 bedient.
Die äußeren Formteile 5 sind derart angeordne t, daß sie auch in der Arbeitsstellung den Formkern 4 nicht
berühren. Deshalb muß der Formhohlraum der Unterlänge 6 in Achsrichtung des Kerns 4 gesehen an beiden
Enden verschlossen werden, bevor das Einspritzen des flüssigen Kunststoffes beginnt.
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die Formteile 5 Formausbildungen 15 aufweisen, die zur Ausformung
der Rippen 2 und 3 führen.
An dem zylindrischen Formkern 4 ist ein als Kolben ausgebildetes Stirnseitenformteil 8 verschiebbar geführt,
das hydraulisch oder auf andere Weise über ein Gestänge 9 betätigt werden kann. Das Stirnseitenformteil
8 dient zugleich da/u, die linke Seite der Unterlänge 6 zu verschließen.
Bei Ingebrauchnahme der Vorrichtung wird die Unterlänge 6 auf der einen, der linken Seite durch das
Stirnseitenformteil 8 und auf der anderen, der rechten Seite durch ein zusätzliches Schließteil abgeschlossen,
welch letzteres nicht dargestellt ist. Dieses weitere Schüeßteil kann ein gewöhnliches ringförmiges Element
sein, das lösbar am Formkern 4 festgelegt sein kann und dem Stirnseitenformteil 8 ähnelt.
Wird nun geschmolzener Kunststoff in den Formhohiraum
der Unterlänge 6 gespritzt und ist danach der Kunststoff in dem Formhohlraum erhärtet, so werden
die äußeren Formteile 5 von der ausgeformten Unterlänge 6 des Rohres 10 abgehoben und das
Schüeßteil entfernt. Mit Hilfe des als Kolben ausgebildeten Siirnseitenformteiles 8 wird dann die ausgeformte
Unterlänge 6 des Rohres 10 in axiale Richtung entlang des zylindrischen Kernes 4 in eine Lage verschoben, in
welcher das dem Stirnseitenformteil 8 zugewandte Schlußende 12 im Ausgangsbereich der Vorrichtung
liegt. Hierbei ist natürlich auf die Verteilung der ausgebildeten Rippen zi' achten. Das Stirnseitenformteil
8 wird daraufhin in seine Ausgangslage zurückverfahren, und die äußeren Formteile 5 werden in die
6c Arbeitslage zurückbewegt. Das Schlußende 12 der
soeben ausgeformten Unterlänge 6 des Rohres 10 bildet nunmehr den Verschluß des Formhohlraums der
Unterlänge 6 an der Ausgangsseite der Formvorrichtung, die gegenüber dem in seiner Ruhelage befindlichen
Stirnseitenformteil 8 liegt. Nun wird wiederum geschmolzener Kunststoff in den Formhohlraum der
Unterlänge 6 eingespritzt. Dieser Kunststoff verschmilzt mit dem .SohlllRpnHp 19 rW antopfnrml»n
Rohrunterlänge 10. Die nunmehr insgesamt entstandene neue Rohrlänge aus zwei Unterlängen 6, die in ihrem
Längsmittelbereich miteinander verschweißt sind, werden nunmehr, wie zuvor geschildert, in Achsrichtung
durch das Stirnseitenformteil 8 verschoben. Dieser Arbeitsrhythmus wird wiederholt, bis das gerippte
Kunststoffrohr 10 die gewünschte Länge erreicht hat.
Das Schlußende 12 der ausgeformten Rohrunterlänge 10 kann derart ausgebildet sein, daß die Vereinigung mit
dem Kunststoff der nachfolgend ausgeformten Rohr-Unterlänge 6 verbessert wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist dieses Schlußende 12 mit einem abgesetzten Durchmesser wie bei 14 ersichtlich
ausgeformt, es sind aber auch andere geeignete Formgebungen ohne weiteres denkbar.
Weiterhin können die Querrippen 2 unterschiedlich ausgebildet sein, sie können insbesondere bei geneigter
Lage zur Rohrachse aus unterbrochenen Rippenabschnitten bestehen, wobei Kreuzungen solcher Abschnitte
vorgesehen sind, wie dies F i g. 3 a) zeigt. Ein weiteres Beispiel besteht in der Ausbildung von
kontinuierlich über die Länge hinweg schraubenförmig durchlaufenden Rippen, die einander kreuzen, wie dies
in F i g. 3 b) wiedergegeben ist.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines aus Kunststoff bestehenden, mit Rippen versehenen endlosen
Profils, bei dem eine Unterlänge durch Spritzgießen in einer Form gebildet wird, diese Unterlänge in
Längsrichtung des Profils aus der Form so weit herausbewegt wird, daß durch seine gegebenenfalls
mit einer Ausnehmung versehenen Endstirnwand die geschlossene Form abgeschlossen und eine neue
weitere Unterlänge angespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlänge als Rohr
ausgebildet und in Längsrichtung unter Druckbelastung ausgeformt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem zylindrischen Formkern
und einer wenigstens rweigeteilten, die äußere Mantelfläche und die Rippenausbildung des Rohres
bestimmenden Außenform sowie einem Stirnseitenformteü. wobei ein Außenformteii in radialer
Richtung versetzbar ist und ein Formteil und der Formkern relativ zueinander in Längsrichtung
bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Teile der Außenform (5) radial zur Längsachse
des Kernes (4) versetzbar sind und daß entweder die geschlossene Form (5) von dem Stirnseitenformteil
(8) oder der Stirnseitenformteil (8) bei radial nach außen versetzten Teilen der Außenform (5) in
Längsrichtung um eine Unierlänge (6) verschiebbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Stirnseitenformteil (8)
ein Absatz angeordnet ist.
Applications Claiming Priority (2)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2321398B2 DE2321398B2 (de) | 1976-07-29 |
DE2321398C3 true DE2321398C3 (de) | 1977-03-10 |
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