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Verfahren zur Konservierung von körnigem Gut, vorzugsweise von Mähdruschgetreide
Die Erfindung betri;L't ein Verfahren zur Da erkonservierung von Druschfrucht, bei
dem das überSeuchte Getreide künstlich getrocknet einer Silozelle zugeführt wird.
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ist bekannt, daß die Lagerfähigkeit von Getreide, d.h.
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Lagerung über einen längeren Zeitraum ohne Substanzcverlust oder Qualitätsminderungen,
eine Funktion der Feuchte und der Temperatur desselben ist. Dadurch bedingt sind
die bisher bekannten Trocknungsanalogen mit einer dem Trocknungsprozeß nachfolgenden
Kühlzone ausgerüstet. Damit ist es möglich eine Abkühlung des Getreides, das bereits
Lagerfeuchte hat, auf 5 bis 8 °C über der Außentemperatur zu erreichen, um es nachfolgend
einzulagern.
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Hat das angelieferte Druschgetreide eine Feuchte von mehr als beispielsweise
6 % über der Lagerfeuchte, muß es mehrere Male die Trocknungsanlage durchlaufen.
Folglich wird das Getreide nach Beendigung der ersten Trocknungsphase gekühlt, um
anschließend entweder zwischengelagert oder im zweiten Durchlauf auf Lagerfeuchte
getrocknet zu werden.
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Bevor es die Trocknerlage verläßt, wird es jedoch erneut auf 5 bis
8 O C über der Außentemperatur gekühlt. In der Praxis zeigt sich jedoch, daß eine
Getreidetemperatur, die mit 5 bis 8 OC über der Außentemperatur liegt, bedingt
durch
sommerlich hohe Außentemperaturen, für eine Dauerlagerung zu hocii ist. Die Atmungsaktivität
einer eingelagerten Getreidemenge mit einem Feuchteanteil von 14 % steigert sich
mit der Getreidetemperatur. Bei der Atmung werden Kohlenhydrate unter Aufnahme von
Sauerstoff in Kohlensäure und wasser umgewandelt. Bei diesem Atmungsprozeß des eingelagerten
Getreides entsteht eine feuchte Wärme, die abgeführt werden muß. Man ist daher gezwungen,
das eingelagerte Getreide über ein Fördersystem umzulagern oder einer nachträglichen
Belüftung zu unterziehen.
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Da infolge der modernen Erntetechnik große Mengen von Ge-Getreide
innerhalb weniger Tage anfallen und die angelieferte Druschfrucht, bedingt durch
ungünstige klimatische Verhältnisse, überhohe Feuchtigkeit ausweist, tritt eine
ernste Disproportion zwischen Erntebergung und der Kapa zitäten der Annahme, Trocknung
und Lagerung der Körnerfrüchte ein. Diese Disproportion entsteht durch die nicht
ausreichend vorhandene Trocknungskapazität zum Zeitpunkt der Anlieferung. Hinzu
kommt, daß überfeuchtes Getreide zur Erreichung der Lagerfeuchte mehrere Male den
Trockner durchlaufen muß. Folglich fallen große Mengen von Druschgetreide an, das
bis zur endgültigen Lagerfestmachung einer Vorkonservierung unterzogen werden muß.
Entweder wird das Druschgetreide auf überdachten Freiflächen zwischengelagert, wo
es einer ständigen Umlagerung oder Belüftung bedarf oder es wird eingelagert und
bis zur Behandlung im Trockner mit unterkühlter Luft behandelt.
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Diese Technologie der Lagerfestmachung von überfeuchtem Getreide ist
mit Mängeln behaftet, die insbesondere während der Erntebergung zu Disproportionen
führt. Bedingt durch das öftere Umlagern auf der Freifläche oder im Silo, entstehen
große Verluste an Getreide. Ein beachtlicher Prozentsatz des Lagergutes zeigt Beschädigungen.
Außerdem wird ein Teil der zur Verfügung stehenden Silozellen zur Vorkonservierung
des überfeucht angelieferten Mähdruschgetreides
benötigt. Zur Sicherung
der Lagerfähigkeit des überfeuchten Gutes ist ein hoher ökonomischer Aufwand erforderlich.
So sind die Belüftungskosten bei der Vorkonservierung, der Kühlung im r2rockner
und der Nachkühlung in der Silozelle beachtlich. Auch die mehrmalige Förderung des
Gutes verursacht hohe Kosten. Bin weitere beachtlicher Nachteil dieser Technologie
ist, daß während der Umlagerung die Förderwege im Silo blockiert sind, die insbesondere
unmittelbar nach der Ernte für den Getreideumschlag dringend benötigt werden.
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Der Zweck der Erfindung, die sich auf die Technologie der Lagerhaltung
der Körnerfrüchte bezieht, besteht darin, ohne Vorkonservierung, bei Steigerung
der Trocknungskapazitrat, eine kurzfristige Dauerkonservierung zu erreichen.
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Die zur Verfugung stehenden Silozellen sollen ausschließlich für die
Dauerkonservierung des fertig behandelten Getreides eingesetzt werden. Weiterhin
sollen die Kosten der Dauerkonservierung von überfeuchtem Mähdruschgetreide reduziert
werden.
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Der erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch minderung des zeitlichen
Ablaufes der technologischen Arbeitsgänge und deren räumliche Trennung, die Dauerkonservierung
der Körnerfrüchte derart zu beeinflussen, daß die vorhandene Disproportion zwischen
der Erntebergung und der LagerCestmachung der Körnerfrüchte abgebaut wird.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Kühlung des
künstlich herabgetrockneten Getreides auf Lagertemperatur und die Resttrocknung
auf Lagerfeuchte in den Zeitraum der Lagerung verlegt wird, Dabei wird das Getreide
in Abhängigkeit seiner Temperatur mit einer Feuchte im Bereich von 2 bis 4 % über
seiner Lagerfeuchte der Dauerkonservierung zugeführt. Zwischen dem Ausstoß des herabgetrockneten
Gutes und dessen Einlagerung wird es auf dem Weg von der Trocknungsanlage zur Silozelle
gewendet und gelüfter.
In der Silozelle wird es solange einem kühlenden
Luftstrom ausgesetzt, bis die Lagertemperatur und die Lagerfeuchte erreicht sind0
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der Leistungssteigerung
und der Reduzierung der Kosten der Lagerfestmachung und der Lagerhaltung. Unabhängig
vom Trocknungsprozeß, ob ein oder Mehrphasentrocknung erfolgt, wird eine beachtliche
Steigerung der Durchsatzleistung des Trockners erreichte Darüber hinaus kann anstelle
der bisherigen Kühlsektion des Trockners eine zusätzliche Trocknungssektion angeordnet
werden, wodurch eine weitere Leistungssteigerung erzielt wird. Darüber hinaus besteht
durch die zeitliche und örtliche Trennung von Wermlufttrocknung und Kühlung eine
bessere Möglichkeit der Ausnutzung natürlicher Gegebenheiten, indem weitestgehend
die Kühlung des eingelagerten Getreides mit Außenluft bei Nachtbetrieb erfolgen
kann.
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Die Erfindungs soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden.
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Das Mähdruschgetreide wird einem Durchlauftrockner zugeführt. Der
Trockner ist mit einer Vorwärmezone und mehreren Trocknungssektionen ausgebildet.
Das Druschgetreide wird bein Durchwandern des Trockners wiederholt einen Warmluftstrom
ausgesetzt. Die freiwerdende Feuchtigkeit verdampft und wird abgeführt. Die Durchlaufgeschwindigkeit
des Gutes wird durch eine Austragevorrichtung geregelt.
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Der Trockner wird so gesteuert, daß das ausgetragene Rörnergut eine
durchschnittliche Feuchte hat, die ca. 2% über der Lagerfeuchte liegt. Hat beispielsweise
Mähdruschgerste eine Feuchte von 20 % so wird sie auf 16 % heruntergetrocknet. Mit
durchschnittlich IG ¼: Feuchte verläßt die Gerste den Trockner0 Der anschließende
Transport der Körnerfrüchte, die noch die Trocknungstemperatur haben, vom Trockner
zur Silozelle bewirkt eine teilweise Abkühlung, die durch mehrmaliges Übergeben
von dem einen Förderer zum anderen beschleunigt wird. Vor der Einlagerung
in
die Silozelle wird das noch warme Körnergut einem 3tinigungssystem zugeführt, wo
es von allen Verunreinigungen, wie Stroch, Grannen, Unkrautsamen usw., befreit wird.
Mit der Reinigung des Getreides wird gleichzeitig eine weitere Abkühlung erreicht.
Nun wird das gereinigte Getreide in die Silozelle gefördert. In Zellenboden sind
mehrere Belüftungsstutwen angeordnet, in die gekühlte Luft gedrückt wird. Durch
die Luftströme wird das Getreide weiter abgekühlt. Gleichzeitig wird das durch die
Atmungsaktivität der Getreidekörner freiwerdende Kohlendioxyd und die freigewordene
ieuchtigkeit abgeführt. Mit der Abkühlung der Gutschicht erfolgt die Resttrocknung
bis auf die Lagerfeuchte, die bei Gerste ca. 14 % beträgt. Außerdem wird die Atmung
des Getreides gedrosselt. Sind die Lagertemperatur und die Lagerfeuchte des Getreides
erreicht, wird die Belüftung eingestellt. eine so behandelte Getreidenenge bildet
in einer verschlossenen Silozelle eine echte über einen längeren Zeitraum haltbare
Dauerkonserve.