DE231981C

DE231981C -

Info

Publication number: DE231981C
Application number: DENDAT231981D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-M 231981 KLASSE 49 δ. GRUPPE

Obermessers von doppelkeilförmiger Gestalt.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. April 1909 ab.

Die Maschine zum Zerteilen von Profileisen vorliegender Erfindung gehört zur Klasse derjenigen, bei welchen das einzige senkrecht bewegte Obermesser keilförmige Gestalt hat und der zu zerschneidende Träger zwischen seitlich verstellbaren Seitenmessern eingestellt werden kann. Die Maschine vorliegender Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß Untermesserhalter vorgesehen sind, die drehbar an wagerechten Achsen sitzen, an denen verschiedene mittlere Untermesserhalter von verschiedener Untermesserbreite angeordnet sind, um durch Unterstützung des Steges in der Mitte Doppel-T-Eisen verschiedener Steg- und Flanschhöhe in einem einzigen Schnitt durchschneiden zu können Hierbei sind die niederklappbaren Untermesserhalter mit einem Block versehen, der in eine Nut, des Maschinengestelles eingreift, um die Lage der mittleren Untermesserhalter beim Einbringen des Obermessers in die Stege zu sichern.

Maschinen zum Zerteilen von Doppel-T-Eisen mittels eines.einzigen, senkrecht bewegten Obermessers, welches einen Span aus dem Profileisen ausstanzt, sind nicht neu. Wenn jedoch solche Maschinen mit senkrecht bewegtem Obermesser, bei welchem das Zerteilen des Profileisens in einem einzigen Schnitt erfolgt, für Profileisen verschiedener Steghöhe Ver-Wendung finden sollen, so konnte dies nicht anders geschehen, als daß die beiden die Untermesser tragenden Matrizen bei kleiner Steghöhe einander genähert oder bei größerer Steghöhe voneinander entfernt wurden. Infolgedessen hing nach Entfernung der die Untermesser tragenden Matrizen voneinander der Steg in der Mitte frei, und das zunächst in die Mitte des Steges einschneidende Obermesser deformierte das zu zerschneidende Doppel-T-Eisen an dieser Stelle. Um diesen Ubelstand zu vermeiden, wird auf Grund vorliegender Erfindung das I-Eisen in der Stegmitte da, wo das Obermesser zuerst mit seiner Unterkante einschneidet, von den mittleren Untermessern gestützt. Ferner wird das einzige bewegte Obermesser doppelkeilförmig profiliert und die Neigung der Keilflächen so gewählt, daß beim Eindringen der Obermesserschneidkanten in den Steg des Doppel-T-Eisens die Druckkomponente in horizontaler Richtung größer ist als die gegen die Untermesser wirkende Druckkomponente in senkrechter Richtung. Dadurch wird ein Deformieren des Steges an den Stellen, wo er frei, also nicht durch die Untermesser gestützt ist, vermieden.

Um ferner verschiedene Steghöhen durchschneiden zu können, kann das mittlere Untermesserpaar durch Messerpaare anderer Breite ausgewechselt werden. Die Seitenmesser sind durch bekannte Mittel in wagerechter Riehtung verstellbar. Die seitlichen Untermessergruppen sind mit den Seitenmessergruppen verbunden und werden mit diesen verstellt, außerdem ist jede seitliche Untermessergruppe gegen

ihre anliegende Seitenmessergruppe auf verschiedene Flanschstärke verstellbar.

Eine Maschine der vorliegenden Art ist auf beiliegender Zeichnung in Fig. ι in Vorderansicht, in Fig. 2 in Oberansicht mit weggelassenem Obermesser und in Fig. 3 in Seitenansicht dargestellt.

α ist das einzige kraftbewegte Obermesser, dessen seitliche Schneidkanten b, b¹ eine derartige Neigung gegen die Senkrechte haben, daß die beim Schneiden aus dem von der Schneide ausgeübten Druck 1 resultierende wagerechte Kraftkomponente 2 größer ist als die gegen die Untermesser gerichtete senkrechte Komponente 3, so daß der von dem Messer α beim Eindringen in den Steg ausgeübte Horizontalschub den Senkrechtdruck überwiegt. Zum Einspannen des Trägers dienen in bekannter Weise die beiden Seitenmesserhalter c. c mit ihren Schneidmessern c¹, c¹, welche durch beliebige, an sich bekannte Mittel gegeneinander verstellbar und einstellbar sind.

Als Untermesser kommen drei Gruppen zur Wirkung, nämlich die seitlichen Untermesser d¹, d¹, welche den Steg nahe am Flansch unterstützen und sich gegen die Innenseite des Flansches legen, und die den Steg in der Mitte stützenden beiden mittleren Untermesser e¹, e¹. Die Untermesser d^l sitzen an Untermesserhaltern d, d, welche schlittenartig ausgeführt sind und mittels Schrauben f, f in Schlitzen g, g an den Seitenmesserhaltern c, c verstellt werden können. Diese Verstellung bezweckt, bei Trägern verschiedener Flanschstärke die Untermesser d¹ so einstellen zu können, daß sich die Untermesser an die Innenseiten der herabhängenden Flansche anlegen. Um Doppel-T-Eisen verschiedener Flanschbreite zerschneiden zu können, haben die Messerhalter d nach unten einen Hohlraum h zwischen den Messerhaltern d und den Seitenmessern c¹ zur Aufnahme höherer Flanschen.

Die mittlere Untermessergruppe besitzt die Messer e¹, die an Messerhaltern e befestigt sind.

Diese Messerhalter sind auf einer seitlich an der Schneidmaschine wagerecht gelagerten Achse i drehbar und können, wie Fig. 3 zeigt, heruntergeklappt werden. Auf der Welle i sind erforderlichenfalls mehrere Messergruppen e¹ mit ihren Haltern e von verschiedener Breite x, x¹ vorgesehen. Die richtige Lage der mittleren Untermessergruppe e¹ zur Mitte des Steges wird dadurch herbeigeführt, daß die Messerhalter e einen Ansatz k haben, der in eine entsprechende Nut I am Gestell der Maschine eingreift.

• Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, bleiben beim Schneiden größerer Profileisen zwei Zwischenräume y zwischen der mittleren Untermessergruppe und den beiden seitlichen Untergruppen.

Dagegen ist das zu zerteilende Profileisen in der Mitte des Steges durch die mittlere Untermessergruppe gestützt. Schneidet also das Obermesser α gegen den Steg des Doppel-T-Eisens, so findet dieser Unterstützung in der mittleren Untermessergruppe e¹, und der Schnitt erfolgt glatt. Ist der Steg bis auf die Breite des mittleren Untermessers e¹ durchschnitten, so schneidet das Obermesser α bei seinem weiteren Abwärtsgang das Doppel-T-Eisen auf der Strecke des Zwischenraumes y, wo der Steg nicht durch eine Untermessergruppe unterstützt ist. Da aber durch die Wahl der Keilneigung der durch die Kraftkomponente 2 erzielte Horizontalschub größer ist als der Vertikaldruck 3, so findet ein glattes Durchschneiden des Steges oder Ausschneiden eines Spanes ohne Deformierung des Steges statt. Beim weiteren Abwärtsgang des Obermessers gelangt dieses mit seinen Schneiden b, b¹ in den von dem seitlichen Untermesserpaar d¹ freigelassenen Spalt. Die seitlichen Untermesser d¹ unterstützen das Doppel-T-Eisen beim Durchschneiden des letzten äußeren Stegteiles und der Flanschen.

Beim Schneiden kleinerer Doppel-T-Eisen werden die Seitenmessergruppen c¹ einander genähert und mit den Seitenmesserhaltern c auch die seitlichen Untermesserhalter d mehr, nach der Mitte der Trägerschneidmaschine gerückt, wodurch die Zwischenräume y zwischen den Untermessergruppen kleiner werden. Dieser Zwischenraum y kann bis zu Null werden, so daß sich die seitlichen Untermesser d¹ gegen das mittlere Untermesser e¹ anlegen. Um noch kleinere Profile zu zerschneiden und dabei den Vorteil der Unterstützung des Steges in der Mitte, dort, wo das Obermesser zuerst aufsitzt, beizubehalten, kann das breitere Untermesser e um die Welle i herumgeklappt und an seine Stelle ein Untermesser in die Höhe geklappt werden, das eine geringere Breite (x¹, Fig. 1) hat. Die Welle i ist so bemessen, daß sie verschieden breite mittlere Untermesser e¹ aufnehmen kann. Stets wird der Vorteil erzielt, daß das zu zerschneidende Doppel-T-Eisen in der Mitte, da, wo das Obermesser α in den Steg zunächst aufsetzt und eindringt, gestützt ist und demgemäß eine Deformation des Steges an dieser Stelle vermieden wird.

Die Seitenmesserhalter c und die seitlichen Untermesserhalter d sind gemeinsam zwischen Schlittenführungen m, m verschiebbar.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Maschine zum Zerteilen von Doppel-T-Eisen verschiedener Steghöhe und Flanschhöhe durch Ausstanzen eines Streifens mittels eines einzigen, in senkrechter Richtung kraftbewegten Obermessers und seitlich einstellbarer Seitenmesser zum Einspannen des Trägers, sowie lediglich den Steg unterstützender Untermessergruppen, dadurch gekennzeichnet, daß auf wagerechten Achsen

(i) in bekannter Weise drehbar gelagerte, mittlere Untermesserhalter von verschiedener Untermesserbreite angeordnet sind, die nach Erfordernis in die Höhe oder niedergeklappt, in Arbeitsstellung gebracht oder umgelegt werden können und durch Verschiebung auf den Achsen auswechselbar sind.
2. Maschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die niederklappbaren Untermesserhalter (e) mit einem Knaggen (k) versehen sind, der zur Sicherung der Lage der mittleren Untermesser beim Eindringen des Obermessers in den Steg in eine Nut (I) des Maschinengestelles eingreift.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.