DE2319662C3 - Zylinder für Zweitakt-Hubkolben- Brennkraftmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Zylinder für Zweitakt-Hubkolben-Brennkraftmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Ein bekannter Zylinder dieser Art weist beiderseits der Längsmittelebene des Zylinders je einen Überströmkanal mit parallel zueinander angeordneten Seitenwänden auf, die über die gesamte Überströmkanallänge eben ausgebildet sind (DE-GM 19 42 364).

Ein anderer bekannter Zylinder weist beiderseits der Längsmittelebene des Zylinders je zwei Überströmkanäle auf, deren Seitenwände sich keilförmig zur Zylinderbohrung hin einander nähern und teils eben, teils gewölbt stetig verlaufend ausgebildet sind (H. L i s t, Der Zweitakt, Wien 1950, S. 160, Abb. 185).

Bei einem weiteren bekannten Zylinder, der keine Überströmkanäle aufweist, sind Spülkanäle an im wesentlichen in einer Zylinderquerebene verlaufende Versorgungsleitungen angeschlossen und in ihren in Richtung der Versorgungsströmungen hinten liegenden Bereichen mit sich parallel zur Zylinderlängsachüc erstreckenden scharfkantigen Abwinkelungen versehen, wodurch eine gute Umlenkung der Spülgase in die Zylinderlängsrichtung erreicht werden soll (GB-PS 79 593).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,' einen Zylinder der eingangs genannten Art zu schaffen, der mit einfachen Mitteln und geringem technischen Aufwand ermöglicht, eine verhältnismäßig hohe Maschinenleistung zu erzielen.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Palentanspruchs angegeben.

Nach dem Gedanken der Erfindung wird in den einlaßkanalseitigen Seitenwänden je eine Unstetigkeit geschaffen. Diese im übrigen ebenen Seitenwände erhalten an den Überströmkanalmündungen in Strömungsrichtung zunächst einen größeren Abstand von den projizierten Mittelachsen und nähern sich diesen im späteren Verlauf wieder. Diese einseitigen örtlichen Aufweitungen der Überströmkanäle beeinflussen den Gasstrom überraschend in lcistungssteigernder Weise, wie Vergleichsversuche mit Zylindern gezeigt haben, die sich nur dadurch voneinander unterscheiden, daß entweder die erfindungsgemäßcn Gastaschen vorgesehen oder nicht vorgesehen waren. Dies ist um so bemerkenswerter, als es sich bei den Vergleichszylindern ohne Gastaschen, also mit beiderseits ebenen Seitenwänden schon um solche von Maschinen mit hoher Litcrlcistung handelte. Die Leistungssteigerung ist möglicherweise darauf zurückzuführen, daß die durch die Überströmkanäle in den Brennraum strömenden Frischgase an der erfindungsgemäß veränderten Seitenwand eine Beruhigung durch die Querschnittserweiterung erfahren, während die Frischgase an der gegenüberliegenden, unverändert eben verlaufenden Seitenwand mit unverändert hoher Strömungsgeschwindigkeit in den Brennraum des Zylinders eintreten. Diese unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten und die außerdem durch die neue Ausbildung der brennraumseitigen Überströmkanalmündungen hervorgerufenen veränderten Strömungsrichtungen ergänzen sich offenbar in optimaler Weise und bewirken eine Steigerung des Füllungsgrades bzw. des Spülerfolges, was sich letztlich in einer Leistungssteigerung der Brennkraftmaschine ausdrückt. Weitere Veränderungen, beispielsweise im Bereich des Einlaßkanals oder des Auslaßkanals sind hierzu nicht erforderlich, weshalb die erfindungsgemäße Formgebung der Überströmkanäle, die einfach im Gießverfahren zu erzielen ist, erlaubt, Zylinder, die für höhere Maschinenleistungen bestimmt sind, ohne wesentliche Änderungen bestehender Formen, also wirtschaftlich herzustellen.

In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt die Figur einen stufenförmigen Querschnitt durch den Zylinder einer luftgekühlten Zweitakt-Hubkolben-Brcnnkraftmaschine in Höhe der Spülschlitze und in Höhe des Einlaßkanals.

Der Zylinder 3 der Brennkraftmaschine 4 weist beiderseits seiner Längsmittelebcne 8, die durch den Auslaßkanal und den Einlaßkanal 6 verläuft, je einen Überströmkanal 2 auf. Die beiden Überströmkanäle 2 verlaufen im wesentlichen parallel zur Zylinderlängsachse, sind in bezug auf die Längsmittelebene 8 des Zylinders spiegelsymmetrisch angeordnet und weisen in den Brennraum des Zylinders 3 mündende, annähernd in einer Zylinderquercbene verlaufende Überströmkanal-Auslaufbcreiche 1 auf. Die auslaßkanalseitigen Seitenwändc 10 und die einlaßkanalseitigen Seitenwände Il der Überströmkanäle 2 sind parallel zueinander angeordnet und definieren deren Mittelachsen 5, die in einer senkrechten Projektion auf die Zylinderquerebene als Geraden die l.ängsmittelebenc 8 in einem Punkt 7 schneiden und einen stumpfen Winkel 9 einschließen, dessen Spit/c in Richtung der F.inlaßkanalseiic des Zylinders 3 weist.

Die auslaßkanalseitigcn Seitenwinde 10 der Überströmkanal 2 sind über die gesamte Überströmkanallänge eben ausgebildet. Auch die einlaßkanalseitigen Seitenwände 11 der Überströmkanäle 2 sind weitge-

iebildeL Lediglich in den Überströmkaichen 1 ist unmittelbar vor den brennberströmkanalmündungen eine Abweivorgesehen, und zwar sind an diesen e Kanalausdehnungen in Fo.-m von ! vorhanden. Diese lau'cn an der g leicht bogenförmig aus. Die Verlänge- I der Bogcnenden verlaufen spiegelsym-Längsmittclebcne 8, schneiden diese in ι Projektion auf die Zylinderquerebene • 1 und schließen einen stumpfen Winkel

in 15 ein, dessen Spitze ebenfalls in Richtung der Einlaßkanalseite des Zylinders 3 weist und der größer ist als der von den projezierten Mittelachsen S eingeschlossene Winkel 9.

Der Winkel 15 ist vorteilhaft nur wenig kleiner als 180°, wie es das Ausführungsbeispiel zeigt, oder ein gestreckter Winkel. Die Erfindung ist nicht auf luftgekühlte Brennkraftmaschinen beschränkt, sondern ebenso bei flüssigkeitsgekühlten Brennkraftmaschinen anwendbar.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Zylinder für Zweitakt-Hubkolben-Brennkraftmaschinen mit zumindest zwei im wesentlichen parallel zur Zylinderlängsachse und in bezug auf eine Längsmittelebene des Zylinders spiegelsymmetrisch verlaufenden Überströmkanälen, deren Seitenwände vor den in den Brennraum mündenden, annähernd in einer Zylinderquerebene verlaufenden Oberströmkanal-Auslaufbereichen eben ausgebildet sind, Mittelachsen definieren, die in einer senkrechten Projektion auf die Zylinderquerebene als Geraden einen stumpfen Winkel einschließen, dessen Spitze in Richtung der Einlaßkanalseite der Maschine weist, und in den Überströmkanal-Auslaufbereichen auf der von der Einlaßkanalseitc der Maschine abgewandten Seite in den Ebenen der in Strömungsrichtung vorgelagerten Seitcnwandbereiche verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die der Einlaßkanalseite der Maschine zugewandten Seitenwände (11) der Überströmkanäle (2) in den Überströmkanal-Auslaufbereichen (1) jeweils im Bereich unmittelbar vor der brennraumseitigen Überströmkanalmündung eine Gastasche (12) aufweisen, die an der Laufbahn des Zylinders derart leicht bogenförmig endet, daß sich die Verlängerungsgeraden (13) der Bogenenden spiegelsymmetrisch zu der Längsmittelebene (8) erstrecken und in der senkrechten Projektion auf die Zylinderquerebene einen gestreckten oder mit der Spitze auf die Einlaßseite der Maschine weisenden stumpfen Winkel (15) bilden, der größer ist a!s der von den projizierten Mittelachsen (5) eingeschlossene Winkel(9).