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Selbstklebender isolierter Draht Die Erfindung betrifft einen selbstklebenden
isolierten Draht, der insbesondere zur Herstellung einer beim Erhitzen kaum deformierbaren
Ablenhrspule geeignet ist.
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Bisher sind Ablenkspulen für Fernsehgeräte hergestellt worden, indem
man auf einen selbstklebenden isolierten Draht zum Zwecke des Erhitzens einen elektrischen
Strom einwirken ließ. Infolge der zunehmenden Größe des Ablenkwinkels ist
jedoch
ein Bedarf für Ablenkspulen entstanden, die beim Erhitzen kaum deformiert werden.
Dieses Bedürfnis kann durch einen isolierten Draht, für den Polyvinylbutyral als
Klebeschicht verwendet wird, nicht erfüllt werden.
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Als Ergebnis verschiedener Untersuchungen wurde jetzt gefunden, daß
ein unter Verwendung einer Lackzusammensetzung, die ein Copolyamid und ein thermoplastisches
lineares Polyhydroxypolyätheresterharz als -adhäsive Schicht umfaßt, hergestellter
Draht auf dem Spulenkern nicht haftet (bobbin adhesion) und eine hohe Klebefestigkeit
ergibt. Weiterhin wurde gefunden, daß eine unter Veniendung eines derartigen Drahtes
hergestellte Ablenkspule beim Erhitzen kaum deformiert wird. Die vorliegende Erfindung
beruht auf diesen Erkenntnissen.
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Der selbstklebende isolierte Draht der Erfindung umfaßt einen mit
einer Lackzusammensetzung überzogenen stromleitenden Draht, wobei die Lacekzusammensetzung-100
Gewichtsteile eines Copolyamids und 10 bis 25 Gewichtsteile eines thermoplastischen
linearen Polyhydroxypolyätheresterharzes enthält.
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Erfindungsgemäß können solche Copolyamide verwendet werden, die durch
die Polymerisierung von zwei oder mehreren Vertretern der monomeren Komponenten,
welche üblicherweise
zur Herstellung von bekannten Polyamiden eingesetzt
werden, erhältlich sind. Beispiele für derartige monomere Komponenten sind @-Caprolactam,
α -Laurolactam, Äthylendiammoniumadipat, Tetramethylendiammoniumadipat, Tetramethylendiammoniumpimelat,
Hexamethylendiammoniumadipat, Hexamethylendiammoniumsebacat od.dgl. Von diesen Komponenten
sind insbesondere -Caprolactam, -Laurolactam, Hexamethylendiammoniumadipat und Hexamethylendiaininoniumsebacat
bevorzugt.
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Als Polyhydroxypolyätherensterharz kann ein thermoplastisches lineares
Harz verwendet-werden, das bei der Reaktion zwischen einem Diepoxid des methylsubstituierten
Typs und einer zweiwertigen Carbonsäure erhältlich ist, ein durchschnittliches Molekulargewicht
von etwa 40 000 bis 50 000 aufweist und filmbildende Eigenschaften zeigt. Bei dieser
Reaktion wird eine tertiäre Hydroxylgruppe gebildet, die gegenüber der Veresterung
unter Wasserabspaltung mit einer Carbonsäure unempfindlich istt Das Diepoxid des
methylsubstituierten Typs verhält sich somit immer wie ein Glykol, so daß als Reaktionsprodukt
eine lineare Verbindung mit hohem Molekulargewicht erhalten wird. Wenn das Diepoxid
nicht von dem methylsubstituierten Typ ist, wird eine sekundäre Hydroxylgruppe gebildet,
die an der Veresterung unter Wasserabspaltung teilnehmen kann, wobei unter Gelbildung
eine dreidimensionale Struktur erhalten wird.
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Erfindungsgemäß soll das Folyhydroxypolyätheresterharz in einer Menge
von 10 bis 25 Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile des Copolyamids verwendet werden.
Wenn die Menge weniger als 10 Gewichtsteile beträgt, kann dies zu einer Haftung
auf dem Spulenkern (bobbin adhesion) führen. Werden mehr als 25 Gewichtsteile verwendet,
ist die Verträglichkeit der K-onponenten schlecht, so daß der damit beschichtete
Draht schlechtere Eigenschaften bezüglich seines Glanzes und Aussehens erhält.
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Das Copolyamid und das Polyhydroxypolyätheresterharz werden jeweils
in einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. m-Kresol, gelöst. Die erhaltenen Lösungen
werden zu einer Lackzusammensetzung zusammengemischt.
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Die Lackzusammensetzung wird auf einen stromleitenden Draht, z.B.
Kupferdraht, in einer an sich bekannten Weise aufgetragen. Der Draht ist gewöhnlich
vorher mit einem Lack aus einem synthetischen Harz wie Polyestern, Polyesterimiden,
Polyamidimiden, Polyimiden oder Polyvinylformal überzogen worden. Der fertig überzogene
Draht wird dann in einem Ofen, welcher bei einer Temperatur von 250 bis 4000C gehalten
wird, hitzegehärtet, wobei man einen selbstklebenden isolierten Draht erhält.
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Der selbstklebende isolierte Draht kann in an sich bekannter Weise
zu einer Spule geformt werden, d.h. indem man ihn zum Zwecke des Erhitzens einem
elektrischen Strom aussetzt.
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Wie bereits ausgeführt wurde, ist die- so erhaltene Spule für Fernsehgeräte
wertvoll, da sie beim Erhitzen kaum deformiert wird.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert,-wobei die Gewichtsangaben Gewichtsteile betreffen.
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Beispiel 1 Ein Copolyamid aus / -Laurolactam, Hexamethylendiammonium
adipat und ~ -Caprolactam (100 Teile) und ein thermoplasti sches lineares Polyhydroxypolyätheresterharz
(15 Teile) werden jeweils in m-Eresol gelöst. Die erhaltenen Lösungen werden zu
einer Lackzusammensetzung zusammengemischt. Die Lackzusammensetzung wird auf einen
mit Polyester lackierten Kupferdraht, dessen stromleitendes Material einen Durchmesser
von 0,4 mm aufweist, aufgetragen. Der Draht wird durch einen Ofen bei einer Temperatur
von 3000C und einer linearen Geschwindigkeit von 15 m/Min. zum Zwecke der Hitzehärtung
geleitet, um einen selbstklebenden isolierten Draht zu erhalten
Der
isolierte Draht wird bei 400C eine Woche lang in einem Bad konstanter Temperatur
stehengelassen, wobei sich jedoch keinerlei Haftung am Spulenkern ausbildet.
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Zwei der genannten isolierten Drähte werden dreimal unter einer Zugspannung-von
350 g verdrillt, um ein 3 cm langes Stück des verdrillten Bereiches zu erhalten.
Der erhaltene verdrillte Draht wird bei 1200C 10 Minuten lang-in einem Bad konstanter
Temperatur stehengelassen. Nach dem Herausnehmen aus dem Bad läßt man den verdrillten
Draht auf Raumtemperatur abkühlen. Dann wird er in Stücke geschnitten und Zugspannungsversuchen
unterworfen. Die Haft- bzw. Klebefestigkeit beträgt 745 g.
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Eine Ablenkspule, gebildet durch Einwirkung eines elektrischen Stroms
auf den isolierten Draht zum Zwecke des Erhitzens, wird bei 90°C eine Stunde lang
in einem Bad konstanter Temperatur gehalten. Die Deformation beträgt 0,15 mm.
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Polyvinylbutyralharz wird in m-Kresol zur Herstellung einer Lackzusammensetzung
gelöst. Die Lackzusammensetzung wird auf einen mit Polyester lackierten Kupferdraht,
dessen stromleitendes Material einen Durchmesser von 0,4 mm aufweist aufgetragen.
Der Draht wird bei 30000 mit einer Lineargeschwindigkeit von 15 m/Min. zur Hitzehärtung
durch einen Ofen geleitet, um einen selbstklebenden i-solierten Draht zu erhalten.
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Der isolierte Draht wird verschiedenen, oben beschriebenen Testen
unterworfen. Eine Haftung auf dem Spulenkern bildet sich nicht aus. Die Haft- bzw.
Klebefestigkeit beträgt 670 g. Die Deformation einer aus dem isolierten Draht gebildeten
Ablenkspule infolge von Hitze beträgt 4,20 mm.
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Beispiel 2 In der in Beispiel 1 beschriebenen Weise, jedoch unter
Verwendung von 10 und 25 Teilen eines thermoplastischen linearen Polyhydroxypolyätheresterharzess
werden selbstklebende isolierte Drähte erhalten, die keinerlei Haftung an dem Spulenkern
zeigen und Haftfestigkeit von 720 bzw. 715 g aufweisen. Die Deformation der damit
hergestellten Ablenkspulen beträgt 0,20 bzw. 0,90 mm.
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Beispiel 3 Ein Copolyamid aus - -Caprolactam, Hexamethylendiammoniumadipat
und Hexamethylendiammoniumsebacat (100 Teile) und ein thermoplastisches lineares
Polyhydroxypolyätheresterharz (20 Teile) werden jeweils in m-Kresol gelöst. Die
erhaltenen Lösungen werden zu einer Lackzusammensetzung vermischt. Die Lackzusammensetzung
wird auf einen mit Polyester lackierten Kupferdraht, dessen stromleitendes Material
einen Durchmesser
von 0,4 mm aufweist, aufgetragen. Der Draht wird
durch einen Ofen bei 3000C und einer Lineargeschwindigkeit von 15 m/Min.
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zum Zwecke der Hitzehärtung geleitet, um einen selbstklebenden isolierten
Draht zu erhalten. Man läßt den isolierten Draht eine Woche lang bei 40°C in einem
Bad konstanter Temperatur stehen, wobei sich jedoch keinerlei Haftung an dem Spulenkern
ausbildet.
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Zwei der genannten isolierten Drähte werden dreimal unter einer Zugspannung
von 350 g verdrillt, wobei man ein 3 cm langes Stück des verdrillten Bereichs erhält.
Der erhaltene verdrillte Draht wird 10 Minuten lang bei 160°C in einem Bad konstanter
Temperatur gehalten. Nach der Herausnahme aus dem Bad läßt man den verdrillten Draht
auf Raumtemperatur abkühlen. Der Draht. wird dann in Stücke geschnitten und Zugspannungsversuchen
unterworfen. Die Haftfestigkeit beträgt 760 g.
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Eine Ablenkspule, erhalten durch Einwirkung eines elektrischen Stroms
auf den isolierten Draht zum Zwecke- des Erhitzens, wird eine Stunde lang b-ei 9000
in einem Bad konstanter Temperatur gehalten. Die Deformation beträgt 0,65 mm.
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Die Zeichnung zeigt perspektivisch in ca. 100fachen Vergrößerung
ein Stück des erfindungsgemäßen Leitungsdrahtes; die im Schnitt erscheinenden Schichten
sind der metallische, stromleitende Draht 1, der erste Lacküberzug 2 aus einem synthetischen
Harz und der äußere Lacküberzug @ mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.