DE2318435A1 - Verfahren zur herstellung von salpetersaeureestern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von salpetersaeureesternInfo
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- C07J41/0033—Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring not covered by C07J41/0005
- C07J41/0055—Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring not covered by C07J41/0005 the 17-beta position being substituted by an uninterrupted chain of at least three carbon atoms which may or may not be branched, e.g. cholane or cholestane derivatives, optionally cyclised, e.g. 17-beta-phenyl or 17-beta-furyl derivatives
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Description
Anmelder: VBB Arzneimittelwerk Dresden, 8'iü2 Radebeul 1,
Willie Im-Pieck-S tr. 35
Verfahren zur Herstellung von Sälpetersäureestern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Salpetereäureestern, die noch freie primäre und/oder sekundäre
OH-Gruppen enthalten, von Hydroxysteroidlactonen bzw. von deren Glykosiden.
Die bisher bekannten Verbindungen dieses Typs sind durch partielle Veresterung von Hydroxysteroidlactonen bzw· deren
Glykosiden mit Salpetersäure nach DWP 81 106 hergestellt worden· Eine große Zahl der vielen möglichen Stellungsisoiaeren
ist jedoch nach diesem Verfahren nicht herstellbar, da die Veresterung mit Salpetersäure die OH-Gruppen
je nach ihrer Reaktivität nacheinander erfaßt·
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln zur Herstellung bisher nicht oder schwer zugänglicher
Salpetersäureester, die primäre und/oder sekundäre OH-Gruppen enthalten, von Hydroxysteroidlactonen bzw·
deren Glykosiden·
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Nitratgruppen von Salpetersäure^ tern, die keine primären
und/oder sekundären OH-Gruppen enthalten, von Hydroxysteroidlactonen
bzw· deren Glykosiden partiell durch Reduktion in OH-Gruppen überführt werden. Die Reduktion erfolgt dabei
elektrochemisch oder durch Anwendung reduzierender Stoffe. Als reduzierende Stoffe eignen sich vorzugsweise Sulfide,
z.B. Ammoniumsulfid, Thiole oder Katriumborhydrid· Die Reduktion wird erfindungsgemäß in einem pH-Bereich zwischen
3 und 10 und bei Temperaturen zwischen 0 und 500C,
vorzugsweise bei Raumtemperatur durchgeführt. Geeignet sind alle Lösungsmittel und Lösungsmittelgemische,
die die Ausgangsstoffe lösen, nicht mit ihnen reagieren und unter den Reaktionsbedingungen nicht verändert werden·
Beispiele sind dafür niedere Alkohole, Säureamide, Äther, Carbonsäuren, Nitrile, Amine, Ketone, Beter ggf. im Gemisch
mit Wasser·
Ala Leitaalz und Puffer für die elektrochemische Reduktion
eignet eich z.B. Tetra-U-butylamraoniunacetat (BJJac)
oder Tris-(hydroxymethyl)-aminonethan-HCl-Puff er. .
Ale Ausgangsstoffe des erfindungsgemäßen Verfahrens dienen
die nach DWP 81 106 leicht zugänglichen Salpetersäureester (die keine primären und/oder sekundären GH-Gruppen
enthalten), von'z.B. Gitoxigenin, I6epi-Gitoxigenin,
Digoxigenin, Strophanthidol, Ouabagenin, Digitoxin, Gitoxin, Digoxin, 17o( -Hydroxydigitoxin, Lanatoaid A,B,C, Desacetyllanatosid
A,B,C, Cymarol, Helveticosid, Helveticosol,
Convalltoxin, Convallatoxol, Ouabain, Proscillaridin A, Scillaren A, Heriifolin, Cerberosid, k-Strophanthin-ß,
k-Strophanthol-ß, k-Strophanthin-Ύ", k-Strophanthol-^oder
den entsprechenden 14-Anhydro- bzw. 14,16-Dianhydro- bzw.
Perhydro- bzw. 14,21-Epoxydihydro-(von Cardenoliden) bzw.
19-GarbonsäurederiTaten.
Die reduktive Umwandlung von Salpetersäureestergruppen in
QH-Gruppen iet an sich bekannt. Neu ist jedoch die partielle
Umwandlung bei Salpetersäureestern mit raehr als einer SaI-petersäureeetergruppe,
Daß dabei z.B. definierte Monosalpetereäureester
in guten Auebeuten erhalten werden, ist höchst überraschend angesichts der Tatsache, daß die Pola>ogramrne
der Salpetersäureester mit mehr als einer Salpetersäureeetergruppe meist nur eine einzige Salpetersaureesterstufe
zeigen, also z.B. eine Unterscheidung zwischen Salpetersäureestergruppen am Zuckerrest und am Steroidrest
nicht möglich ist.
Die erfindungsgemäß hergestellten Salpetersäureester sind
biologisch aktiv und z.B. als Pharmaka mit inotro.er oder
glattmuakuläreraehlaffender V/irkung einsetzbar, ferner als
wertvolle Zwischenirouukte für weitere. Synthesen.
Die Erfindung soll nachstehend an Beispielen näher erläutert werden,ohne dadurch eingeschränkt zu werden.
/1U7
300 mg Cymaroldinitrat werden in 150 ml Ieopropanol gelöst
und 50 ml Zn B.Nac-Lösung von Pjj7 zugesetzt· Die Elektrolyse
wird bei Raumtemperatur und konstantem Kathoden-Potential
von 650 mV zwischen einer Quecksilberkathode und einer Platin-Anode durchgeführt, bis 113 Faraday geflossen sind*
Die Anode ist durch ein Glasdiaphragma von dem Kathoden raum getrennt. Als Bezugselektrode wird eine gesättigte
Kalomelektrode verwendet. Der Elektrolyt wird gerührt und
der Sauerstoff mit gereinigtem Stickstoff ausgetrieben· flach. Verdünnung mit Wasser wird mit Chloroform extrahiert·
Das extrahierte Rohprodukt enthält ca. 90 % Cymarol-19-nitrat,
das durch Chromatographie (Kieselgel, Fließmittelt Essigster-Äthanol-Chloroform 67,5*7,5:25) rein gewonnen
wird (184 mg).
RCyuarol-4,19-dinitrat = 100 β 63
(Cyinarol: RoyaapoW.IS-dlnltrat - 100 " 30)
DC: Kieselgel 6, 0,3 min Schichtdicke, Fließmittel s.o.,
zweimalige Entwicklung·
Fluoreszenzfarbe: orange (SbCl^, UV)· πι- Dinitrobenzolreaktion:
positiv (Butenolidring)·
Reduktion (Zink, Essigsäure, Dioxan) ergibt Cymarol·
üV(Äthanol): max 214 nm; IR: - OHO2: 1275,1625 cm"*1,
Lacton - CO: 1730 cm"* · Saure Hydrolyse liefert Strophan-
thidol-19-nitrat, RStrophanthidol»100e245(Chloroform + 5*
Äthanol, zweimalige Entwicklung)·
200 mg Cymaroldinitrat werden in 200 ml Dioxan gelöst und
35 ml 1 η Tris-HCl-Pufferlösung von Pjj9 zugesetzt·
Unter Kühlung auf O0C wird weiter wie in Beispiel 1 verfahren«
Es werden 153 mg Cyraarol-19-nitrat erhalten·
309881 /IU?
75 mg Cymaroldinitrat werden in 40 ml Dimethylformamid
gelöst, mit 10 ml 2n B^Nac-Lösung von p™ 5 versetzt und
bei 400C analog Beispiel 1 reduziert. Es werden 59 mg Cymarol-19-nitrat erhalten.
250 mg I6epi-Gitoxinpentanitrat werden in 450 11I Isoiropanol
gelöst und 50 ml einer wäßrigen Lösung von 2 η BjNac von p»,? zugegeben. Die Elektrolyse wird rait der gleichen
Apparatur wie im Beispiel 1 durchgeführt. Es wird bei einem Potential von 800 mV elektrolysiert, bis 240 Faraday
geflossen sind· Das extrahierte Steroidgeiaisch enthält
ca· 80 % i6epi-Gitoxin-i6-nitrat, das daraus durch Chromatografie
an Kieselgel rein gewonnen wird (142 mg).
R16epi-Gitoxin = 100 = 22°*
DC: Chloroform + 10 % Äthanol, zweimalige Entwicklung.
Fluoreszenzfarbe: blau. ia-Dinitrobenzolreaktion: positiv
(Butenolidring), Diphenylamin-UV-Reaktion: positiv (Hitrat),
Xanthydrolreaktion: positiv (Digitoxose). Saure Hydrolyse
liefert iSepi-Gitoxigenin-iG-nitrat.
R16epi-Gitoxigenin = 100=250(DCi wie oben)
Pluoreezenzfarbe: blau. ta-Dinitrobenzol-, Diphenylamin-UV-Reaktion:
positiv, Xanthydrolreaktion: negativ.
30 rag Gitoxinpentanitrat werden in 500 wl IsOiropanol gelöst
und 80 ial 2 η B.Nac-Lösung zugesetzt. Die Elektrolyse erfolgt
analog Beispiel 4·
3 Q9 88 t/11:4 7
Das erhaltene Steroidgemisch enthält Gitoxin-16-nitrat,
das daraus durch Chromatografie rein gewonnen wird (8rag),
RGitoxin - 100 = 1δ0"
DC: wie Beispiel 4, aber einmalige Entwicklung." Fluoreszenzfarbe: blau
m-Dinitrobenzolreaktion, Di^henylamin-UV-Reaktion,
Xanthydro!reaktion: positiv.
100 i..g Digoxinpentanitrat werden, in 300 ml Äthanol gelöst
und 50 i:J- 2n BJIac-Iiosung zugegeben. Die Elektrolyse erfolgt
analog Beispiel 4·
Das extrahierte Steroidgeinisch enthält Digoxin-12-nitrat,
das daraus durch Chromatografie an Kieselgel rein gewonnen wird (59
RDigoxin « 100e 122#
DC: wie Beispiel 4,
Fluoreszenzfarbe: blau.
ii-Dinitrobenzolreaktion, Diihenylamin-ÜV-Reaktion,
Xanthydrolreaktion: positiv.
500 ^g Ilelveticosoltrinitrat werden in 300 mI Isopropanol
gelöst, 50 ml 2n B.Nac zugesetzt und die Elektrolyse analog
zu Beispiel 1 durchgeführt.
Aus dem erhaltenen Steroidgemisch wird Helveticosol-19-nitrat
(289 i;ig) rein gewonnen durch Chrowatograf ie an Kieael-
RHelveticoaol =
DC: Essigester-Äthanol-Chloroform 6?,5:7,5i25t dreimalige
Entwicklung» Fluoreszenzfarbe; orange*
ra-Dinitrobenzol, Diphenylaiain-UV-,
Xanthydrolreaktion: positiv
Beispiel 8 s ■'
133 wg Proscillaridin-trinitrat in 50 ml Äthanol werden
rait 1,89 g Cysteinhydrochlorid in 30 ml Wasser und 40 ml Trispuffer (Pjj9) versetzt und unter Stickstoff acht Tage
bei Raum tempera tür stehen gelassen· Nach Verdünnung riit
Wasser wird i.it Chloroforri extrahiert. Die chroraatografische
Trennung des extrahierten Steroidgemiaches liefert folgende Nitrate:
Proscillaridintrinitrat = 100
I | 72 |
II | 58 |
III | 25 |
Fluoreszenzfarbe | Ausbeute % |
braunrot | 6 "<* |
IT | 39 |
1! | 7 |
]^Ci Ghloroforin-Essigester-Butanol 80:19:1, Laufzeit: 1 Std.
I-III liefern bei Reduktion Proscillaridin.
124 mg Ouabagenintetranitrat werden 6 Tage analog Beispiel 8
behandelt, Es werden dabei folgende Nitrate erhalten:
Ouabagenintetranitrat = 100 Ausbeute $>
I 80 2?
II .62 ' 23
DG: Essigester-Äthanol-Chloroforn 67,5:7,5:25, zweiiaalige
Entwicklung. :i-Dinitrobenzolreaktion: I1IIi positiv
96 i»g t€epi-Critoxigeiiin-iäinitrat werden analog Beispiel 8
behandelt· iSs wird nach ? Tagen 1'6epi-Gitoxigenin-nitrat
erhallen,
3QS881/1147
Ausbeute: 31 %
Zur Lösung von 100 mg Digoxinpentanitrat in 50 ml Alkohol
werden 370 mg Thioacetanid in 1o ml konzentriertem Ammoniak gegeben und die Mischung 24 Std. stehen gelassen« Die
Aufarbeitung analog Beispiel 8 liefert 3 Nitrate*
RDigoxin-pentanitrat * | 92 | 100 | Fluoreszenzfarbe | Ausbeute % |
I | 87 | blaugrau | 31 | |
II | 41 | Il | 33 | |
III | Il | 9 |
300 mg Digoxinpentanitrat werden in 90 ml Alkohol gelöst,
940 ug Natriumborhydrid in 10 ml Wasser hinzugefügt sowie
36 i,ig Nickelnitrat in 1 ml Wasser und 30 Min· stehengelassen. Aufarbeitung analog Beispiel 8 liefert 2 Digoxinniträte:
RDigoxin-pentanitrat » | 100 | Fluoreszenzfarbe | Ausbeute |
I 89 | blaugrau | 35 | |
II 82 | ti | 49 |
309881/1147
Claims (1)
- PatentansprücheIL, Verfahren zur Herstellung von Salpetersäureester^ die freie primäre und/oder «sekundäre OH-Gruppen enthalten,, von Hydroxysteroidlaetonen bzw· deren Cllykosiden, dadurch gekennzeichnet, daß die ITitratgmppen von Salpetersäureester^ die keine freien primären und/oder sekundären OH-Gru^pen enthalten, iron Hydroxysteroidlactonen bzw. deren Glykosiden teilweise durch Reduktion in OH-GrUx pen überführt werden·Zt Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion elektrochemisch oder durch reduzierende Substanzen, -vorzugsweise durch Sulfide s geB. Ammonium-aulfid, Thiole oder Batriumborhydrid, erfolgt,-3. Verfahren nach Anspruch 1-25 dadurch gekennzeichnets daß die Uaeetzung in einen p„«-Eereiola · zwischen 3 wna 10 ■and swischen 0 und 50 G$ vorzugsweise bei Raumtemperatur durchgeführt wird«4* Verfahren nach Anspruch■1-39 dadurch g©k®Bnz©lehnet9 daß als Lösungsmittel vorsugeweiae nieder·© Alkohole, Äthers Säureamide, öarbonaäurejig Nitrile 9 AmIiIe5 Ketone bzw· iügter oder Gemiache davon, ggf. ira Gemisch mit Wasser verwendet werden.5* Verfahren nach Anspruch 1-4» dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoffe Salpetersäureester9 die keine i-riiaären und/oder sekundären OH-Gruppen enthalten-, von Gitoxigenin, lee^i-Gitoxigenin, Digoxigenin, Strophanthidol, Ouabagenin, Digiuuxin, Gitoxin, I6eii-Gitoxin9 Digoxxn, 17rjC-Hydroxydigitoxin, !»anatosid A9B11C, Desacetyllanatosid A3B,C, Cji.iarolj Helveticosid5 Helveticosol, Convallatoxin,303881/114Coxnrallatoxol, Ouabain, Proacillaridin A, Scillaren A, Iferiifolin, Oerberosid, K-Strophanthin-ß, K-Stro^hantol-ß, k-Strophanthin- T, k-Strophanthol- Jf oder de» entsprechenden 14-Anhydro- bzw· 14,16-Dianhydro- bzw. Perhydro- bzw. 14»21-Epoxydihydro-(von Cardenoliden) bzw· 19-Carboneäurederivaten eingesetzt werden·6· Cymarol-19-nitrat7. 16epi-Gitoxin-16-nitrat8. Qitoxin-16-nitrat9. Digoxin-12-nitrat10. Helveticoaol-19-nitrat.9309881/1147
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