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"Fortlaufend arbeitende Plattenpresse Beanspruchte Priorität der
finnischen Patentanmeldung 1 018/72 vom 11. April 1972.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine fortlaufend arbeitende Plattenpresse,
in welcher der zu Platten zu pressende Werkstoff in den Presspalt zwischen zwei
bewegten Flächen eingebbar ist, von denen mindestens eine Fläche aus einem endlosen
Band gebildet ist, das mittels einer Druckkammer in der Richtung auf das zu pressende
Plattengut und damit auf die gegenüberliegende Pressfläche zu beaufschlagt ist.
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Unter einer Plattenpresse ist eine solche Presse zu verstehen, die
zum Pressen von Platten, wie Sperrholz-, Span-, Faser- u.a.
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Platten, zum Laminieren oder Beschichten verschiedenartiger Platten
usw. verwendet werden kann. Die Platten können in Gestalt einer langen Bahn oder
auch in kürzeren Abschnitten vorliegen, die nacheinander in die Presse eingebracht
werden.
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Damit die herzustellenden bzw. zu bearbeitenden Platten bequem und
einfach gehandhabt werden können, wird neuerdings von
chargenweise
arbeitenden Pressen zu kontinuierlich arbeitenden Pressen übergegangen. Hierbei
wird der zu pressende Plattenwerkstoff in den Presspalt zwischen zwei bewegten Flächen
eingegeben.
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Diese bewegten Flächen können beispielsweise endlose Bänder sein,
die in Richtung auf das zu pressende Plattengut mittels einer Druckkammer beaufschlagbar
sind (DT-OS 1 628 986). Die bekannte Presse hat jedoch den Nachteil, daß der Druck
in der Druckkammer nicht sehr hoch sein kann, weil sonst ein Drucksprung bei der
Druckkammerwand auftreten würde. Hierdurch würde das endlose Band stark beansprucht,
so daß sich dessen Lebensdauer erheblich verringern wUrde. Sprunghafte Druckänderungen
sind auch in bezug auf die Qualität des zu pressenden Plattenwerkstoffes ungünstig.
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Die vorliegende Erfindung hat eine fortlaufend arbeitende Plattenpresse
zur Aufgabe, in der die sprunghaften Druckänderungen auf neue Weise ausgeschaltet
sind. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das endlose Band aus einem magnetisierbaren
Werkstoff besteht, und daß im Bereich des Endes der Druckkammer mindestens ein Magnet
angebracht ist, der im Band eine zu der vom Druckmittel erzeugten Kraft entgegengesetzte
Kraft erzeugt.
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Der Magnet ist hierbei beispielsweise am Gestell der Presse abgestützt
wie auch die Druckkammer.
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Hiermit wird erreicht, daß das Band in Anlage an die Stützfläche gehalten
wird, welche den Rand der Druckkammer darstellt, und zwar ist dabei der Gegendruck
des Plattenwerkstoffes beträchtlich geringer als der Druck in der Druckkammer. Man
kann sogar eine solche Anordnung treffen, daß die vom Magneten bewirkte Anziehungskraft
und die von der Druckkammer hervorgerufene, auf das Band einwirkende Kraft bei dem
Druckkammerrand nahezu-gleich groß sind. Hieraus folgt, daß bei dem Druckkammerrand
bereits ein geringe, vom Plattenwerkstoff ausgeübter Gegendruck ausreicht, die Druckkammer
abzudichten. Da hierbei die auf das Band einwirkenden äu8eren Kräfte im Gleichgewicht
sind, sind die auf das Band einwirkenden
Beanspruchungen und auch
die Reibung zwischen der Druckkammerwand und dem Band gering. Es kann sogar so eingerichtet
werden, daß die Anziehungskraft des Magneten größer als die vom Druckkammerdruck
erzeugte Kraft ist. Dann ist der Druckkammerrand abgedichtet, selbst wenn im Presspalt
überhaupt kein vom Plattenwerkstoff verursachter Gegendruck vorhanden sein sollte.
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Dies kann eintreten, wenn im Plattenwerkstoff Unebenheiten vorhanden
sind.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung sind am Ende der Druckkammer mehrere
aufeinanderfolgende Magnete angebracht, deren auf das Band ausgeübte Anziehungskraft
dem Ende der Druckkammer zu ansteigt. Hierbei kann eine solche Anordnung getroffen
werden, daß sich der im Presspalt herrschende Druck in erwünschter Weise als Funktion
des Abstands, vom Rand der Druckkammer an gerechnet, ändert.
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Die Anziehungskraft der Magnete auf das Band kann bei einer zweiten
günstigen Ausführung derart geändert werden, daß sich zwischen dem Magnet und dem
endlosen Band eine Isoliereinrichtung befindet, wodurch die vom Magnet auf das Band
ausgeübte Anziehungskraft nach Belieben einstellbar ist. Hierbei kann die Isoliereinrichtung
einen Luftspalt oder einen Isolierkörper auf weisen. Einer dritten günstigen Ausführung
gemäß ist die von den aufeinanderfolgenden Magneten auS das Band ausgeübte Anziehungskraft
in der Weise geändert, daß zwischen die Magnete und das Band Isolierkörper aus Stoffen
mit unterschiedlichen magnetischen Eigenschaften eingesetzt sind.
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Einer vierten Ausführung gemäß liegt der eine Pol des Magneten in
Nähe des einen Endes der Druckkammer und der entgegengesetzte Pol desselben Magneten
in Nähe des anderen Endes derselben Druckkammer. Einer fünften Ausführung gemäß
sind beide Pressflächen von den Magneten anziehbare Bänder, wobei bei ein und
demselben
Magneten der eine Pol auf das eine Pressband und der entgegengesetzte Pol auf das
andere Pressband wirkt. Noch einer anderen Ausführung gemäß sind die Magnete Elektromagnete.
Hierbei ist die Anziehungskraft der Magnete beispielsweise durch Verändern der Stromstärke
steuerbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Beispielen unter Hinweis
auf die beiliegende Zeichnung beschrieben, worin zeigen: Fig. 1 eine Presse gemäß
der Erfindung in lotrechtem Längsschnitt sowie die in der Presse während der Pressphase
auftretenden Kräfte und Drücke.
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Fig. 2 eine zweite Ausführung in gleicher Darstellung wie Fig. 1.
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Fig. 3 einen vertikalen Längsschnitt einer dritten Ausführung und
Fig. 4 eine vierte Ausführung ebenfalls in gleicher Darstellung wie Fig. 1.
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In der in Fig. 1 dargestellten Presse wird der Werkstoff 1 zum Herstellen
von Platten in einen von zwei endlosen Bändern 2 und 3 gebildeten Presspalt eingegeben.
Die von den endlosen Bändern 2 und 3 gebildeten Pressflächen sind in Richtung auf
den Werkstoff zu durch Druckkammern 4 beauSschlatt. An beiden Enden der Druckkammern
sind aufeinanderfolgende Magnete 5 angebracht, die das endlose Band anziehen und
damit den im Presspalt herrschenden Druck verringern. Zwischen den Magneten 5 und
dem endlosen Band 2 sind Isolierkörper 7 eingefügt, wodurch die von den Magneten
auf das Band ausgeübte Anziehungskraft so einstellbar ist, daß sie in Richtung auf
das Druckkammerende 6 zu ansteigt. Die Höhe der Isolierkörper ist in der Zeichnung
übertrieben dargestellt. Unterhalb der Schnittzeichnung der Presse sind in Fig.
1 die Kräfte dargestellt, die die auf das Band 2 wirkende Druckkammer 4 und die
Magnete 5 erzeugen. Die Linie 10 bedeutet das endlose Band 2.
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Oberhalb dieser Linie ist die Beaufschlagung durch die Druckkammer
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eingezeichnet, und unterhalb dieser Linie sind die von den Magneten 5 hervorgerufenen
entgegengesetzten Kräfte angegeben.
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Durch Vereinigen dieser Kräfte ergibt sich die Kurve,die den im Presspalt
herrschenden Druck darstellt und in Fig. 1 unten zu sehen ist.
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In der in Fig. 2 gezeigten Ausführung wirken an beiden Enden dr Druckkammer
4 die gleichen Magnete 5 auf das gleiche Pressband 2 ein. In der nach Fig. 3 wiederum
wirken die Magnete 5 an ein und derselben Stelle im Presspalt auf beide Pressflächen
2 und 3 gleichzeitig ein. In der Ausführung nach Fig. 4 ist die Druckkammer 4 zum
Zwecke der Erzielung eines höheren Druckes in drei getrennte Zonen aufgeteilt. Die
Magnete 5 sind so in Wandnähe der Zonen angebracht, daß sie den auf das zu pressende
Plattengut einwirkenden Druck jeweils auf der Seite der Wand verringern, an der
der Druck höher ist.
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Es ist für den Fachmann klar, daß verschiedene Ausführungen der Erfindung
im Rahmen der nachstehenden Patentansprüche variieren können. So können die Magnete
entweder Dauermagnete oder Elektromagnete sein. Unter Elektromagneten werden sämtliche
mittels elektrischem Strom erregbare magnetische Vorrichtungen verstanden, z. B.
auch Spulen ohne üblichen Eisenkern. Hierbei kann die magnetische Anziehungskraft
beispielsweise durch Verändern der Stromstärke gesteuert werden.
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Es versteht sich, daß die magnetische Anziehungskraft auch umgekehrt
erzeugt werden kann, indem das endlose Band als Magnet wirkt. Hierbei können an
die Stelle der in den Figuren gezeigten Magnete Körper treten, zu denen das Band
infolge der Magnetkraft angezogen wird. Das Magnetisieren des Bandes kann beispielsweise'
so durchgerührt werden, daß das Band an irgendeiner Stelle seiner Bahn eine Magnetisiervorrichtung
durchläuft.
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Man kann auch so verfahren, daß sowohl das endlose Band als auch die
in der Nähe des Bandes befindlichen Körper Magnete sind. Wenn dabei die ungleichnamigen
Pole der Magnete einander gegenüberstehen, so ziehen sich die Magnete gegenseitig
an und die auf das Pressband einwirkende Kraft der Druckkammer kann in oben beschriebener
Weise gesteuert werden. Stehen sich dagegen gleichnamige Pole der Magnete gegenüber,
so stoßen sich die Magnete gegenseitig ab.
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Mit Hilfe der Magnete lassen sich au die Berührungsstellen zwischen
den Druckkammer-Seitenwänden und dem Pressband äußerst günstig abdichten. Man kann
sogar eine solche Anordnung treffen, daß diese Seitenwände selbst als Magnete wirken.
Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß der Druck zwischen dem Band und der
Wand gering, die Dichtung aber trotzdem wirksam ist.
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Infolge des geringen Druckes ist auch eine nur geringe Reibung vorhanden.