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Fahrerhaus, insbesondere für landwirtschaftliche Fahrzeuge.
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Die Erfindung betrifft ein Fahrerhaus für landwirtschaftliche Fahrzeuge,
Baufahrzeuge oder dgl., mit einer Front-, einer Rückwand, Seitenwänden sowie einem
Dach und einem diese Teile tragenden Sicherheitsrahmen, der z.B. in Kabinenform
gestaltet ist und an dem weiterhin sich seitlich am Fahrzeug befindliche Einstiegstüren
angelenkt sind, die zur Verbesserung der Sichtverhältnisse von Höhe der Kotflügel
ausgehend nach innen zur Fahrzeugmitte eingeknickt sind.
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Fahrerhäuser der eingangs genannten Gattung sind bei den heutigen
landwirtschaftlichen Fahrzeugen, wie z.B. Schleppern, Geräteträgern usw. in großem
Umfang in Gebrauch. Bei Fahrzeugen, die eine Geschwindigkeit von 25 km/h überschreiten,
müssen die Einstiegstüren, gesehen in Fahrtrichtung, nach Tüv-Vorschrift vorn angeschlagen
sein. Um die Frontsicht optimal zu nutzen, liegen die Ebenen der Türen in den gleichen
Ebenen wie die Seitenscheiben, die über den Kotflügeln angeordnet sind. Zur Verbesserung
der Sicht auf die Arbeitsgeräte (z.B. Arbeitsgeräte im Zwischenachsanbau eines Geräteträgers)
sind die unteren Teile der
Einstiegstüren, ausgehend von der Höhe
der Kotflügeloberkante, nach innen zur Fahrzeugmitte hin eingeknickt.
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Bei vorn angeschlagenen Einstiegstüren und der vorstehend beschriebenen
konstruktiven-Ausbildung ergeben sich beim Öffnen derselben Freigangschwierigkeiten
zwischen den Türen und den Kotflügeln. Um diesen Umstand abzuschaffen, müßte man
entweder die Einstiegstüren sehr schmal ausbilden oder bei relativ breiten Einstiegstüren
große Dichtlippen an den den Kotflügeln zugeordneten Türkanten anbringen. Eine derartige
Lösung ist jedoch im Hinblick auf eine Schall- und Wärmedämmung sehr nachteilig.
Ein weiterer Nachteil der beschriebenen Türanordnung besteht darin, daß ein Ein-
oder Ausstieg des Fahrers beispielsweise in engen Durchfahrten oder Garagen, bedingt-durch
die Anlenkung, nur schlecht-möglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die beschriebenen Nachteile zu
vermeiden und eine Einstiegstüre an Fahrzeugen der eingangs genannten Art zu schaffen,
die einen bequemen Ein- und Aus stieg auch unter beengten Raumverhältnissen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Einstiegstüren
um in etwa. in der Höhe des Daches horizontal liegende Achsen schwenkbar und stufenlos
in jeder Schwenkstellung feststellbar angeordnet sind. Mit dieser Maßnahme sind
insbesondere die sich ergebenden Freigangschwierigkeiten zwischen den bekannten
Türanlenkungen und den Kotflügeln vermieden'. Für den Ein- und Ausstieg steht durch
diese Anordnung auch bei beengten Raumverhältnissen wesentlich mehr Raum zur Verfügung,
so daß auch ein Öffnen der Türen in engen Durchfahrten, Garagen usw. möglich
ist.
Die Möglichkeit einer stufenlosen Feststellung in Jeder Schwenkstellung der Einstiegstür
ermöglicht zudem bei gering geöffneter Tür ein Belüften des Innenraums der Fahrerkabine.
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Nach-der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Einstiegstüren
durch Reibschluß in ihrer Öffnungsstellung feststellbar sind. Dieser Reibschluß
kann in der einfachsten Ausführungsform mit geeigneten Verriegelungselementen durch
Selbsthemmung oder durch eine gesondert zu betätigende Kupplung erhalten werden.
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Bei selbsthemmenden Verriegelungselementen besteht ein weiteres Merkmal
der Erfindung darin, daß an Jeder Einstiegstüre eine Stange gelenkig befestigt ist,
die eine Bohrung eines fahrzeugfest schwenkbar gelagerten Riegels durchgreift. Dieser
Riegel kann z.B. an einem Pfosten der Fahrerkabine schwenkbar gelagert sein, so
daß bei Schrägstellung in bezug auf die Stange eine Sperrwirkung eintritt. Diese
Sperrwirkung kann durch Wahl geeigneter Ubersetzungswerhältnisse derart bemessen
sein, daß auch ein Lösen der Verriegelungselemente während der Fahrt nicht möglich
ist.
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J Vorteilhaft ist es weiterhin, daß der Riegel sowohl vom Innenraum
des Fahrerhauses, als auch von außen betätigbar ist.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen zusammenfassend insbesondere darin,
daß eine seitlich liegende Einstiegstre geschaffen wurde, die stufenlos geöffnet
werden kann und in Jeder Offenhaltestellung durch Selbsthemmung geeigneter Verriegelungselemente
feststellbar ist. Damit ist insbesondere ein Ein- und Aussteigen auch unter beengten
Raumverhältnissen
möglich. Weiterhin kann die Einstiegstüre zur Belüftung des Inneren des Fahrerhauses
herangezogen werden.
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Weitere für die Erfindung wesentliche Merkmale sowie die daraus resultierenden
Vorteile sind der nachfolgen-'den Beschreibung anhand der Zeichnungen zu entnehmen.
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Hierbei zeigen: Fig. 1 ein Fahrerhaus eines Baufahrzeugs in Seitenansicht;
Fig. 2 die linke Hälfte des Fahrerhauses gemäß Fig. 1 in Vorderansicht; Fig. 3 einen
Verriegelungsmechanismus für eine der Einstegstüren.
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Das in Fig. 1 in Seitenansicht dargestellte Fahrerhaus 1 setzt sich
aus einer Frontwand 2, einer Rückwand 3, Seitenwänden 4 und aus einem Dach 5 zusammen.
Diese Elemente werden von einem selbst nicht dargestellten Sicherheitsrahmen, der
der Kabinenform angepaßt ist, gehalten.
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Der untere Teil 6 der Frontwand 2, die Rückwand 3 sowie das Dach 5
ist zur Durchlüftung des Innenraumes des Fahrerhauses 1 ausstellbar befestigt. Rechts-
und linksseitig vom Fahrerhaus 1 sind Einstiegstüren 7 in Höhe des Daches 5 um horizontal
liegende Achsen 8 hochschwenkbar angelenkt. Die Seitentüren 7 liegen bei maximaler
Sichtbreite der Frontwand 2 in den Ebenen der oberhalb eines Kotflügels 9 angeordneten
Seitenscheiben 10.
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Weiterhin sind die Einstiegstüren 7 in ihrem unteren Bereich 11 etwa
von Höhe der Kotflügeloberseite 12 ausgehend, zur Verbesserung der Sichtverhältnisse
nach unten
zur Fahrzeugmitte hin eingeknickt (vgl.Fig. 2). Die Schwenkbarkeit
der Einstiegstüren 7 um horizontale Achsen 8 ermöglicht ein Ein- und Aussteigen
auch unter beengten Raumverhältnissen, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
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Im Zusammenhang jit einem Verriegelungsmechanismus 13 kann jede Einstiegstur
7 stufenlos in jeder Öffnungsstellung festgestellt werden. Der Verriegelungsmechanismus
13, wie er in Fig. 3 dargestellt ist, besteht in seiner einfachsten Form aus je
einer gelenkig an jeder Einstiegstür 7 befestigten Stange 14, die eine Bohrung 15
eines schwenkbar fahrzeugfest gelagerten Riegels 16 durchgreift.
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Durch Schrägstellen der Bohrung 15 in bezug auf die Stange 14 ergibt
sich eine selbsthemmende Wirkung, 8o daß die Einstiegstür 7 in jeder Offnungsstellung
durch Reibschluß gehalten wird.
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Der Riegel 16 ist durch eine erste Handhabe 17 vom Innenraum des Fahrerhauses
1 und durch eine zweite Handhabe i8 von außen zugänglich. Die Handhabe 18 kann'hierbei
innerhalb eines Pfostens 19 des Sicherheitsrahmens geführt sein und auf die erste
Handhabe 17 einwirken.
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Neben den erwähnten Vorteilen im Zusammenhang mit dem Ein- und Aussteigen
können die Einstiegstüren 7 lediglich einen Spalt geöffnet werden, so daß ein Belüften
des Inneren des Fahrerhauses 1 möglich ist.