DE2316538B2 - Verfahren zur Herstellung von Gudol- Pulver - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gudol- PulverInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gudol-Pulver aus Nitrocellulose, Diglykoldinitrat,
Nitroguanidin und Zuschlagstoffen, bei dem eine wasserhaltige Rohmasse aus Nitrocellulose und Diglykoldinitrat
mit den weiteren Komponenten vorgemischt, dann entwässert sowie plastifiziert und schließlich
zur Pulverendform verpreßt wird.
Bei den Gudol-Pulvern handelt es sich um lösemittelfreie
dreibasige Treibladungspulver aus den Komponenten Nitrocellulose, Diglykoldinitrat, Nitroguanidin
und Zuschlagstoffen, wie beispielsweise Stabilisatoren oder Weichmachern. Ihre Herstellung erfolgt bisher in
der Weise, daß eine wasserhaltige Pulverrohmasse aus Nitrocellulose und Diglykoldinitrat in einem Mischkneter
mit Nitroguanidin und den notwendigen Stabilisatoren und Zuschlagstoffen vermischt und angeknetet wird.
Dieses Knetgut wird dann auf einem für die Pulververarbeitung geeigneten Walzenstuhl unter
mehrmaligem Durchgang durch dessen Walzenspalt zu einem Fell gewalzt Bei diesem Verarbeitungsgang wird
die Masse entwässert und gleichzeitig plastifiziert Das Fell wird dann zu einem sogenannten Folienwickel
aufgewickelt, der schließlich mittels einer Topfpresse zum endgültigen Gudol-Pulver in Form von beispielsweise
Röhren verpreßt wird. Die Röhren treten als ίο lange Stränge aus der Matrize der Topfpresse aus und
werden auf die endgültige Länge geschnitten, die je nach Verwendungszweck zwischen 30 und 60 cm
betragen kann.
Nachteilig ist bei diesem Verfahren, daß der Vorgang des Fellewalzens und das Herstellen der Folien wickel
immer einer manuellen Bedingung bedarf und die Qualität des Pulvers von der Sorgfalt der Bearbeitung
abhängt Auch bei mechanischen Hilfen läßt sich der Einfluß des Walzenarbeiters nicht ausschalten. Die
Gleichmäßigkeit des Endproduktes ist insbesondere dadurch beeinträchtigt, daß der Walzvorgang chargenweise
durchgeführt werden muß, daß es nicht mit konstanter Qualität herstellbar ist und daß diese
dadurch bedingten Unterschiede durch ein Mischverfahren sich nicht vollkommen ausgleichen lassen. Zwar
können die qualitativ unterschiedlichen Pulverröhren durch ein aufwendiges manuelles Sortieren auf eine
gewisse Durchschnitts-Qualität gebracht werden, die jedoch in sich noch sehr große die innenballistischen
jo Eigenschaften des Pulvers nachteilig beeinflussende
Streuungen aufweist.
Die Chargenmenge, die jeweils einzeln verarbeitet wird, schwankt je nach Größe des Walzenstuhls,
übersteigt aber keinesfalls 20 kg. Auch die Bedienung
Ji der Topfpresse ist sehr zeitaufwendig. Die Topfpresse
muß gefüllt und dann evakuiert werden, damit beim anschließenden Pressen im Pulverstrang keine Lunker
auftreten, oder der Strang porös wird. Die Strangabschnitte zu Beginn des Preßvorgangs haben eine etwas
-to andere Qualität als während der Hauptpreßphase und
auch während des gesamten Preßvorgangs sind die äußeren Bedingungen wie etwa im Einlauf zur Matrize
nicht immer gleich. Dadurch wird aber beispielsweise die Wanddicke der Pulverröhren verändert, was
wiederum eine Änderung des Röhrengewichtes und damit der innenballistischen Eigenschaften zur Folge
hat. So soll beispielsweise eine Wanddicke von 1 mm auf wenigstens 0,05 mm genau eingehalten werden, was
zumindest im Anfangs- und Endstadium des Topfpreß-Verfahrens nicht gewährleistet ist.
Als weiterer erheblicher Nachteil kommt noch hinzu, daß es infolge der starken Reibbeanspruchung des
Pulvers im Walzenspalt wiederholt zu Walzenbränden kam, deren Folgen um so schwerwiegender sind, je
größer die verarbeitete Chargenmenge ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile bei der Herstellung von
Gudol-Pulver zu vermeiden, d. h. das Herstellungsverfahren rationeller und sicherer zu machen und
insbesondere menschliche Einflüsse bei der Herstellung auszuschalten, um ein Pulver möglichst gleichbleibend
guter Qualität zu erhalten.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe in vorteilhafter Weise gelöst werden kann, indem beim
Verfahren zur Herstellung von Gudol-Pulver aus Nitrocellulose, Diglykoldinitrat, Nitroguanidin und
Zuschlagstoffen, bei dem eine wasserhaltige Rohmasse aus Nitrocellulose und Diglykoldinitrat mit den weiteren
Komponenten vorgemischt, dann entwässert sowie plastifiziert und schließlich zur Pulverendform verpreßt
wird, erfindungsgemäß der Wassergehalt der vorge-."ischten
Komponenten in einer ersten Trockenstufe herabgesetzt wird, dann die vorgemischten Komponenten
mittels einer kontinuierlich arbeitender. Kneteinrichtung homogenisiert und vorplastifiziert werden,
anschließend daran der Wassergehalt ri'eser Masse in
einer zweiten Trockenstufe noch weiter herabgesetzt wird, daraufhin die Masse mittels einer kontinuierlich ;o
arbeitenden Schneckenpresse plastifiziert und in Granr>
latform überfüfert, dann die Feuchtigkeit des Granulates
auf die geforderte Preßfeuchtigkeit eingestellt und schließlich das Granulat mittels einer kontinuierlich
arbeitenden Schneckenpresse zur Pulverendform ge- is
preßt wird.
Zwar ist es von der Verarbeitung doppelbasiger Raketentreibstoffe her bekannt, kontinuierlich arbeitende
Schneckenpressen zu verwenden. Im Unterschied zu den Raketenpulvern weisen die Gudol-Pulver jedoch >u
einen sehr großen Gehalt an Feststoffe» (30 bis 40Gew.-% Nitroguanidin) auf und enthalten zudem
auch erheblich weniger Wasser, so daß ihre Verarbeitungsviskosität im Vergleich zu derjenigen der Raketenpulver
sehr hoch ist Dadurch bedingt sind sehr hohe Arbeitsdrücke mit entsprechend starker mechanischer
Beanspruchung der zu verarbeitenden Masse, wodurch wiederum die Gefahr einer unbeabsichtigten Entzündung
dieser Masse stark erhöht wird. Diese Gefa hr ist im übrigen auch dadurch sehr viel größer als bei den j<i
Raketenpulvern, daß der hohe Feststoff- und geringe Wassergehalt unabhängig von der Viskositätserhöhung
eine unmittelbare Erhöhung der zwischen den einzelnen Teilen auftretenden Reibung zur Folge hat. Erschwerend
kommt des weiteren noch hinzu, daß aufgrund der gewünschten Pulverstrangprofile, z. B. Röhren mit
einem inneren Durchmesser von nur etwa 1 bis 2 mm und einem Außendurchmesser von 3 bis 5 mm, im
Hinblick auf die geforderte mechanische Stabilität der Werkzeuge sehr hohe Anforderungen an die Matrizenherstellung
gestellt werden. Es war daher überraschend, daß trotz dieser an sich ungünstigen Voraussetzungen
eine Verarbeitung der Gudol-Pulvermassen auf Schnekkenpressen
und kontinuierlich arbeitenden Kneteinrichtungen möglich ist
Die Vormischung aus den einzelnen Komponenten kann chargenweise in einem der bekannten Mischkneter
vorgenommen werden. Die in zwei Stufen erfolgende Trocknung sowie die Einstellung der
Preßfeuchtigkeit können gleichfalls Chargen weise aber
auch kontinuierlich vorgenommen werden. Im letzteren Falle hat man dann die Möglichkeit, das ganze
Verfahren — ausgehend von der Vormischung — kontinuierlich, d. h. ohne Unterbrechung zwischen den
einzelnen Verfahrensschritten durchzuführen. In jedem Falle ist damit in vorteilhafter Weise jeder mLnuelle
Einfluß auf die Qualität des Pulvers vermieden. Alle wesentlichen Verfahrensschritte können mittels entsprechender
Regeleinrichtungen automatisch durchgeführt werden, so daß nur wenig Bedienungspersonal
erforderlich ist, das sich zudem auch nicht in unmittelbarer Nähe der Verfahrefisanlage aufhalten
muß.
Alle einzelnen Verfahrensschritte können genau überwacht und registriert werden, so daß evtl. tn
Störungen schnell erkannt und entsprechende Abhilfemaßnahmen eingeleitet werden können. Sofern dennoch
einmal eine unbeabsichtigte Entzündung der zu verarbeitenden Masse erfolgen sollte, ist die dadurch
gegebene Gefährdung im Vergleich zur bekannten Gudol-Pulverherstellung verhältnismäßig gering, da
davon nicht wie beim herkömmlichen Verfahren die gesamte Chargenmenge von beispielsweise 20 kg
betroffen ist sondern nur derjenige Anteil, welcher sich
im Bereich des Austrittsendes der kontinuierlich arbeitenden Kneteinrichtung bzw. Schneckenpresse im
Einschluß befindet Dieser Anteil beträgt im allgemeinen nur 0,5 bis 1 kg.
Als kontinuierlich arbeitende Knefeinrichtung kann beispielsweise ein Ko-Kneter verwendet werden,
dessen Schnecke neben der Rotations- auch noch eine periodische Axialbewegung durchführt Im Hinblick auf
eine möglichst intensive Knetung wird jedoch vorzugsweise ein sogenannter Scheibenkneter benutzt in
welchem auf einer waagerecht liegenden Drehachse exzentrisch angeordnete Scheiben die zu verarbeitende
Masse gegen die umhüllende Zylinderwand drücken und dadurch deren Vorplastifizierung herbeiführen. Die
Aufgabe erfolgt am einen Ende des Zylinders und der Austrag am anderen Ende. Die Plastifizierung, Granulierung
und Formgebung kann grundsätzlich mittels einer der für diese Zwecke geeigneten bekannten Schneckenpressen
erfolgen.
Die Trocknung der zu verarbeitenden Masse wird durchgeführt, um bei erhöhten Temperaturen eine unter
der Mitwirkung von Wasser erfolgende Umkristallisation des Nitroguanidins zu vermeiden. Diese Umkristallisation
hätte größere Kristalle anderer Struktur zur Folge, die sich schlechter verarbeiten lassen und
dementsprechend unerwünscht sind. In der ersten Trockenstufe wird der Wassergehalt auf etwa 5 bis
10 Gew.-%, in der zweiten Trockenstufe auf etwa 0,5 bis
5 Gew.-%, vorzugsweise etwa 1 Gew.-%, reduziert. Die chargenweise Trocknung kann beispielsweise in Hordentrockenanlagen
erfolgen, während die kontinuierliche Trocknung etwa in Tunnelofen mit durchlaufendem
Transportband oder mittels Wendelwuchttrockner durchgeführt werden kann. Die Preßfeuchtigkeit beträgt
etwa 0,5 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,6 Gew.-%. Die Einstellung der Granulatfeuchtigkeit
auf diesen Wert kann ebenfalls chargenweise oder kontinuierlich erfolgen. Beispielsweise kann dazu das
Granulat bei Umgebungstemperatur zwischengelagert werden, so daß sich die geforderte Preßfeuchtigkeit
durch Feuchtigkeitsaustausch mit der Umgebung einstellt. Je nach den Umständen des Einzelfalles kann
aber auch hier beispielsweise eine Trocknung bei erhöhter Temperatur erfolgen.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Granulat vorzugsweise vor der
Einstellung der Preßfeuchtigkeit mittels einer Mischeinrichtung vermischt wird. Das Mischen erfolgt vorzugsweise
vor dem Einstellen auf die Preßfeuchtigkeit da während des Mischvorganges noch Änderungen des
Feuchtigkeitsgehaltes möglich sind. Damit ist es in äußerst vorteilhafter Weise möglich, nicht nur evtl.
Qualitätsunterschiede innerhalb einer einzigen Charge vollkommen auszugleichen, sondern auch innerhalb
eines gesamten Pulverloses, indem das Granulat sämtlicher Chargen miteinander vermischt wird. Die
Vermischung kann mittels einer der bekannten Mischeinrichtungen erfolgen. Das gemischte Granulat wird
dann kontinuierlich zur Pulverendform verpreßt. Der kontinuierliche Preßvorgang ergibt Pulverstränge mit
vollkommen gleicher Dichte, Oberflächenbeschaffenheit und Abmessungen, so daß das Endprodukt
vollständig einheitlich ist und demzufolge praktisch auch keine Streuungen in den innenballistischen
Eigenschaften mehr aufweist.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, die einzelnen Komponenten mittels Dosiereinrichtungen
kontinuierlich einer Misch- und/oder Kneteinrichtung zuzuführen, in welcher sie kontinuierlich
vorgemischt werden. Damit sind dann alle Verfahrensschritte bis auf die evtl. Granulatmischung
grundsätzlich kontinuierlich durchführbar. Bei besonderen Zusammensetzungen oder Ausgangsstoffen für das
herzustellende Gudol-Pulver ist es möglich, daß die mittels einer einzigen Kneteinrichtung erreichte Homogenisierung
und Vorplastifizierung noch nicht den Anforderungen genügt. Für diesen Fall werden gemäß
einem anderen Vorschlag der Erfindung die vorgemischten Komponenten mehrmals durch die Kneteinrichtung
hindurchgeleitet, wozu die zu verarbeitende Masse mehrmals durch ein und dieselbe Kneteinrichtung
oder auch durch mehrere hintereinander angeordnete Kneteinrichtungen hindurchgeleitet werden. Sofern
in diesen Fällen auch das erhaltene Granulat noch zu porös ist bzw. eine zu geringe Dichte aufweist, kann
erfindungsgemäß das Granulat mittels einer kontinuierlich arbeitenden Schneckenpresse erneut plastifiziert
und wieder in Granulatform überführt werden. Diese erneute Plastifizierung und Granulierung kann vor oder
auch nach dem evtl. Vermischen des zuerst hergestellten Granulates erfolgen.
Im Hinblick auf eine möglichst geringe mechanische Beanspruchung des Pulvers erweist es sich als
vorteilhaft, erfindungsgemäß die Granulierung und die Verpressung zur Pulverendform mittels gleichsinnig
umlaufender Doppelschneckenpressen durchzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel unter Verwendung einer
schematischen Darstellung der aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte noch näher erläutert.
Als Ausgangsstoffe werden 56,25 Gew.-% einer Pulverrohmasse aus 70Gew.-% Nitrocellulose und
30 Gew.-% Diglykoldinitrat (berechnet auf Trockensubstanz) mit etwa 35Gew.-% Wasser, 30Gew.-%
Nitroguanidin und 13,75 Gew.-% Stabilisatoren, Weichmacher, Gleitmittel und anderen Zuschlagstoffen
verwendet. Die Ausgangsstoffe werden wie beim herkömmlichen Verfahren chargenweise in einem
Mischkneter Mbis zu 400 kg zusammengemischt. In der
schematischen Darstellung des Mischkneters M sind zwei parallel angeordnete Wellen angedeutet, die mit je
zwei gekrümmten Schaufeln versehen sind. Die vorgemischte Masse wird in die erste Trockenstufe Γ,
überführt, wo der Wassergehalt auf etwa 5 bis 10Gew.-0/o reduziert wird. Dann wird sie in die
kontinuierlich arbeitende Kneteinrichtung K, hier einem
Scheibenkneter, eingeführt Nach einem dreimaligen Durchgang durch den Scheibenkneter ist die Masse so
weit homogenisiert und vorplastifiziert, daß sie der
zweiten Trockenstufe T2 zugeführt werden kann, wo der
Feuchtigkeitsgehalt auf etwa 1 Gew.-% reduziert wird. Jetzt folgt der eigentliche Plastifizier- und Granuliervorgang
in der Schneckenpresse Su bei der es sich um einen gleichlaufenden Doppelschneckenextruder handelt. In
• dieser Vorrichtung laufen zwei kämmende Schneckenspindeln mit gleichem Drehsinn und kneten und
verdichten des Material so, daß es am Ende dieser kontinuierlich arbeitenden Schneckenpresse über eine
Lochmatrize mit angeschlossenen Schneidmessern in
:o Form eines gleichmäßigen Granulates austreten kann.
Das Granulat hat Zylinderform mit einem Durchmesser von etwa 3 mm und einer Höhe von gleichfalls etwa
3 mm.
Das Granulat sämtlicher Chargen, das schon in der
i-, Endzusammensetzung vorliegt, wird nun in der Mischzone
MZ in der Menge, die etwa einem Pulverlos entspricht, gleichmäßig durchmischt. Mengen bis zu
etwa 50 000 kg können ohne weiteres in der Art egalisiert werden. Das Granulat hat noch einen
Jd Feuchtigkeitsgehalt von etwa 1 Gew.-%. Es wird über
eine Trockenanlage Ti — entweder ein kontinuierlich
arbeitender Wendelwuchttrockner oder eine chargenweise zu bedienende Hordentrockenanlage — auf
0,5 Gew.-% Wassergehalt, der vorgegebenen Preßfeuchtigkeit, getrocknet. Durch den Trockenprozeß und
den dabei erfolgenden Austritt von Wasser ist die Masse geringfügig porös. Im allgemeinen genügt diese
Qualität, um beim anschließenden Preßvorgang ein einwandfreies Endprodukt zu erlangen. Sollte eine
«ι Masse extrem schwierig zu verarbeiten sein, was bei
besonderen Rezepturen oder Ausgangsstoffen der Fall sein kann, läßt sich eine zweite Granulierstufe
anschließen, die im Granulat schon eine maximale Dichte erreicht.
j5 Das Granulat wird im letzten Verarbeitungsschritt,
dem Formgebungsprozeß, auf die endgültige Pulvergeometrie verpreßt. Es wird in eine Schneckenpresse S2
mit angeschlossener Vielfach-Matrize, im vorliegenden Fall eine Matrize mit 37 Strangausgängen, eindosiert.
Bei der Schneckenpresse handelt es sich auch hier wieder um einen gleichlaufenden Doppelschneckenextruder
mit kämmend angeordneten Schneckenspindeln. Von den 37 Strangausgängen sind in der schematischen
Darstellung nur zwei angedeutet Austretende Stränge brauchen dann nur noch auf Länge geschnitten zu
werden. Ein Mischen der so erhaltenen Pulverröhren ist in vorteilhafter Weise nicht mehr nötig. Dabei werden in
beiden Schneckenpressen S\ und S? durch äußere
Beheizung die Werkzeugtemperaturen auf etwa 80-900C gehalten.
Der Preßdruck vor den Matrizen beträgt etwa
215 bar.
Durch dieses Verfahren ist die Zusammensetzung des Endproduktes absolut einheitlich. Die erhaltenen
Pulverröhren weisen neben der gleichen Zusammensetzung auch gleiche geometrische Abmessungen, Dichte
und Oberflächenbeschäffenheit auf.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Gudol-Pulver
aus Nitrocellulose, Diglykoldinitrat Nitroguanidin und Zuschlagstoffen, bei dem eine wasserhaltige
Rohmasse aus Nitrocellulose und Diglykoldinitrat mit den weiteren Komponenten vorgemischt, dann
entwässert sowie plastifiziert und schließlich zur Pulverendform verpreßt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wassergehalt der vorgemischten Komponenten in einer ersten Trokkenstufe herabgesetzt wird, dann die vorgemischten
Komponenten mittels einer kontinuierlich arbeitenden Kneteinrichtung homogenisiert und vorplastifiziert
werden, anschließend daran der Wassergehalt dieser Masse in einer zweiten Trockenstufe noch
weiter herabgesetzt wird, daraufhin die Masse mittels einer kontinuierlich arbeitenden Schneckenpresse
plastifiziert und in Granulatform überführt, dann die Feuchtigkeit des Granulats auf die
geforderte Preßfeuchtigkeit eingestellt und schließlich das Granulat mittels einer kontinuierlich
arbeitenden Schneckenpresse zur Pulverendform verpreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat vor der Einstellung der
Preßfeuchtigkeit mittels einer Mischeinrichtung vermischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Komponenten
mittels Dosiereinrichtungen kontinuierlich einer Misch- und/oder Kneteinrichtung in vorgegebenen
Mengen zugeführt werden, in welcher sie kontinuierlich vorgemischt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgemischten
Komponenten mehrmals durch die Kneteinrichtung hindurchgeleitet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat mittels
einer kontinuierlich arbeitenden Schneckenpresse erneut plastifiziert und wieder in Granulatform
überführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulierung und
die Verpressung zur Pulverendform mittels gleichsinnig umlaufender Doppelschneckenpressen durchgeführt
werden.
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