DE3042697C2 - Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen einbasiger Pulver - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen einbasiger PulverInfo
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- B30B11/22—Extrusion presses; Dies therefor
- B30B11/24—Extrusion presses; Dies therefor using screws or worms
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen einbasiger Pulver mittels einer zweiwelligen
Schneckenpresse, bei welchem lösemittelfeuchte Nitrozellulose in eine Einzugszone der Schneckenpresse
eingegeben, in anschließenden Misch- und Knetzonen der Schneckenpresse mit zugegegebenem Lösemittel
und ggf. weiteren Zuschlagsstoffen gemischt und dabei gelatiniert und am Austragsende der Schneckenpresse
in Strangform extrudiert wird.
Bei der klassischen Herstellung einbasiger Pulver werden die Verfahrensschritte des Mischens, Knetens
und Formgebens in separaten Maschinen durchgeführt. Aus der DE-AS 28 25 567 ist ein Verfahren zum
kontinuierlichen Herstellen von Explosivstoffgemischen im weitesten Sinne unter Anwendung einer zweiwelligen
Schneckenpresse bekannt, bei welchem die in Einzugszonen der Schneckenpresse zugeführten Komponenten
des Explosivstoffgemisches in abwechselnd aufeinander folgenden Misch- und Knetzonen gemischt
und geknetet werden, um die Schneckenpresse am Austragsende als fertiges Explosivstoffgemisch unter
Druck zu verlassen. Die Misch- und Knetzonen werden durch Schnecken- und Knetelemente bestimmt, aus
denen die beiden Misch- und Knetschnecken der Presse entsprechend der gewünschten Konfiguration der
Zonen zusammengesetzt sind. Zur Herstellung einbasiger Pulver aus lösemittelfeuchter Nitrozellulose sind in
der DE-AS 28 25 567 keine Einzelheiten offenbart. Soweit bei den in der DE-AS 28 25 567 näher
erläuterten Verfahrens-Varianten flüssige Komponenten Verwendung finden, werden diese stets zusammen
mit einer plastischen oder pulverförmigen Komponente an einer gleichen Stelle in die Schneckenpresse
eingegeben, und zwar in einer Förderzone derselben, an
die sich in Arbeitsrichtung eine Knetzone anschließt
Bei einer praktischen Erprobung des eingangs genannten Verfahrens hat sich herausgestellt, daß eine
dem bekannten Verfahren entsprechende, gemeinsame Zugabe der Nitrozellulose und des Lösemittels zu
unbefriedigenden Ergebnissen führt Auf Grund von Brückenbildung der Nitrozellulose an der Einzugszone
kommt es hierbei zu Stockungen und vollständiger Unterbrechung der Nitrozellulose-Zufuhr. Andererseits
κι ergeben sich ebenfalls Verstopfungen, wenn die Nitrozellulose ohne vorangegangenen Lösemittel-Zusatz
in die erste Knetzone der Schneckenpresse gelangt. Dementsprechend liegt der Erfindung als Aufgabe die
Ausgestaltung des eingangs genannten Verfahrens derart zugrunde, daß Verstopfungen der Schneckenpresse
durch Nitrozellulose vermieden werden.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Lösemittel der Nitrozellulose ausschließlich in
einer an die offene Einzugszone anschließenden Mischzone zugegeben wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt also die Zugabe des Lösemittels, z. B. Alkohol, getrennt von der
Nitrozellulose, und zwar an einer Stelle der Schneckenpresse, d:e in Arbeitsrichtung auf die ausschließlich für
die Zufuhr der Nitrozellulose verwendete Einzugszone folgt. Hierbei ist die Auslegung der Schneckenpresse
bzw. ihrer Misch- und Knetschnecken so getroffen, daß das Lösemittel in einer Mischzone, also keiner
Knetzone, mit der bereits in der Schneckenpresse so befindlichen Nitrozellulose zusammen kommt und erst
auf diese Mischzone die erste Knetzone der Schneckenpresse folgt.
Hierdurch ist einerseits gewährleistet, daß die Nitrozellulose ohne Brückenbildung in die Schneckeniri
presse eintritt und diese somit gleichförmig mit Nitrozellulose beaufschlagt wird. Andererseits ist
ebenfalls sichergestellt, daß in der Schneckenpresse keine Knetung von Nitrozellulose stattfindet, die nicht
zuvor mit zusätzlich beigegebenem Lösemittel vermischt wurde, wodurch ein zu Verstopfungen führendes
Trockengehen der Schneckenpresse mit Sicherheit vermieden ist. Insgesamt wird durch die Erfindung ein
unterbrechungsfreier und zudem so gleichmäßiger Verfahrensablauf erreicht, daß sich ein hochwertiges
Produkt ergibt, das von Qualitätsschwankungen praktisch frei ist.
In an sich bekannter Weise werden die Komponenten des herzustellenden Pulvers zweckrräßigerweise dosiert
zugegeben. Für das Lösemittel ist hierzu eine Dosierungspumpe zweckmäßig. Die Eingabe der
Nitrozellulose erfolgt vorteilhafterweise mittels einer Dosierschnecke.
Es hat sich gezeigt, daß sich die Vermeidung von Brückenbildung noch sicherer beherrschen läßt, wenn
die Nitrozellulose für eine Unterfütterung mindestens der Einzugszone der Schneckenpresse dosiert wird, man
alos nicht mit einer vollständigen Füllung der Schnekkenpresse arbeitet.
Schließlich ist es im Sinne der Vermeidung von Verstopfungen sehr vorteilhaft, die Nitrozellulose in
eine besonders gestaltete, nämlich durch Schraubenelemente mit Kastenprofil definierte Einzugszone einzugeben,
in der auf Grund des gewählten Kastenprofiles noch keine zielgerichtete Mischung stattfindet. Eine
b5 Mischung erfolgt dann vielmehr erst in der anschließenden
ersten Mischzone, in der das Lösemittel zugeführt wird. Diese Mischzone, die dann anschließende erste
Knetzone und die weiter in Arbeitsrichtung abwech-
selnd aufeinander folgenden Misch- und Knetzonen sind
bevorzugt in der an sich aus DE-AS 28 25 567 bekannten Weise durch Schnecken- und Knetelemente
im Zuge der beiden Misch- und Knetschnecken definiert.
Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten anhand einer schematisch
dargestellten Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum kontinuierlichen Herstellen einbasiger
Pulver näher erläutert In den Zeichnungen zeigt ι η
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine zweiwellige Schneckenpresse mit Zusatzaggregaten,
Fig.2 einen Längsschnitt eines Abschnittes der Schneckenpresse nach Fig. 1, in welchem die Einzugszone der Schneckenpresse Hegt.
Gemäß den F i g. 1 und 2 umfaßt eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen einbasiger Pulver als
Hauptaggregat eine zweiwellige Schneckenpresse 1 einer im Prinzip bekannten Bauart, bei der sich zwei
nebeneinander liegende Misch- und Knetschnecken 2 >o
(in den Figuren ist nur eine der beiden gezeigt) gleichsinnig in einem im Querschnitt achtförmigen
Schneckengehäuse 3 drehen, das zu Temperierzwecken einen Doppelmantel hat. Die beiden Misch- und
Knetschnecken 2 sind in einer bestimmten, dem Herstellungs-Verfahren angepaßten Konfiguration aus
Schraubenelementen 4 mit Kastenprofil, aus Schneckenelementen 5 mit gerundetem Profil und aus scheibenförmigem
Knetelementen 6 zusammengesetzt, welche auf zwei Schneckenwellen 7 aufgezogen sind. Über dem jo
Anfangsabschnitt der Misch- und Knetschnecken 2 weist das Schneckengehäuse 3 eine große Einfüücffnung
8 auf. Am Austragsende der Schneckenpresse ist das Schneckengehäuse stirnseitig durch eine in F i g. 1
nur schematisch angedeutete Matrizen-Anordnung 9 η abgeschlossen.
Im Bereich der Einfüllöffnung 8 sitzen auf den Schneckenwellen 7 die Schraubenelemente 4 mit
Kastenprofil. Sie definieren dort eine durch die Einfüllöffnung offene Einzugszone E der Schneckenpresse.
In Arbeitsrichtung unmittelbar anschließend an die Schraubenelemente 4 bzw. die Einzugszone £ sitzen
auf den Schneckenwellen Schneckenelemente 5, die dort eine erste Mischzone Me der Schneckenpresse
definieren. Hieran anschließend folgen Knetelemente 6 auf den Schneckenwellen, die eine erste Knetzone Ke
definieren. Hieran schließen sich in abwechselnder Folge weitere, im Vergleich zu erster Mischzone Me
allerdings deutlich kürzere Mischzonen M/ur.d weitere
Knetzonen Ki an, die durch Schneckenelemente 5 bzw. Knetelemente 6 definiert sind. Auf die letzte Knetzone
folgt eine vergleichsweise lange, ebenfalls durch Schneckenelemente 5 definierte Druckzone D, die bis
vor die Matrizen-Anordnung 9 reicht.
Der Einfüllöffnung 8 ist eine Dosiervorrichtur.g 10 für
Nitrozellulose zugeordnet. Diese umfaßt einen Aufgabetrichter 11, an den sich eine Dosierschnecke 12
anschließt, welche ihrerseits in einen senkrechten, bis in die Einfüllöffnung 8 reichenden Fallschacht 13 mündet.
Ferner ist eine Dosiervorrichtung 20 für Lösemittel t>o
vorgesehen, welche einen Vorratsbehälter 21 und eine daran angeschlossene L'osierpumpe 22 umfaßt Eine von
der Dosierpumpe wegführende Leitung 23 endet im Bereich der ersten Mischzone Me >m Inneren des
Schneckengehäuses 3, und zwar vgl. F i g. 2, ungefähr am Ende des ersten Drittels ihrer Längserstreckung in
Arbeitsrichtung.
Zur Herstellung von einbasigem Pulver wird der Aufgabetrichter 11 mit lösemittelfeuchter Nitrozellulose
beaufschlagt, z. B. mit sogenannter pressenverdrängter Nitrozellulose, deren Wassergehalt in der Presse
durch Lösemittel ersetzt wurde. Der Vorratsbehälter 21 wird mit Lösemittel, z. B. Aceton gefüllt. Aus dem
Aufgabetrichter 11 wird die Nitrozellulose mittels der Dosierschnecke 12 in dosierter Menge abgezogen und
über den Fallschacht 13 in die Einzugszone E der Schneckenpresse eingegeben. Hierbei erfolgt die
Dosierung derart, daß die Schneckenpresse mindestens in der Einzugszone mit Unterfütterung arbeitet. Die
Schraubenelemente 4 im Bereich der Einzugszone E fördern die hereingefallene Nitrozellulose zur anschließenden
ersten Mischzone Me. In dieser wird der Nitrozellulose das mittels der Dosierpumpe 22 kontinuierlich
unter Druck zugeführte Lösemittel zugegeben und mit der Nitrozellulose bei Förderung derselben in
Axialrichtung vermischt. Dieses nunmehr stark lösemittelfeuchte Gemisch gelangt in die erste Knetzone Ke
wird dort unter Scherbeanspruchung geknetet und wandert weiter durch die anschließenden Misch- und
Knetzonen Mi bzw. Ki dem Austragsende der Schneckenpresse zu, wobei eine Gelatinierung des
Gemisches erfolgt. Mittels der Schneckenelemente in der Druckzone D am Ende wird das gelatinierte
Gemisch durch die Matrizen-Anordnung 9 gepreßt, d. h. in Strangform extrudiert. Die extrudierten Stränge
können dann in bekannter Weise durch Schneiden, Trocknen und ggf. Nachbearbeitung zum fertigen
Pulver verarbeitet werden.
Auf einer Vorrichtung gemäß obiger Beschreibung wurden 100 Kilogramm (Trockengewicht) pressenverdrängter
Nitrozellulose verarbeitet, die 32 Kilogramm Alkohol enthielt. Der alkoholfeuchten Nitrocellulose
wurden in der Schneckenpresse als Lösemittel 44 Kilogramm Aceton dosiert zugesetzt, wobei im Aceton
1 Gew.-% Stabilisatoren gelöst waren. Die in der Schneckenpresse gelatinierte Nitrozellulose-Masse
wurde durch eine entsprechende Matrize in Form von 51 Strängen extrudiert, die jeweils einen Außendurchmesser
von 1 mm und einen Innendurchmesser von 0,2 mm hatten. Während der Verarbeitung mit einer
Schneckendrehzahl von ca. 50 min -' kam es nirgends in der Schneckenpresse zu einer Verstopfung oder einem
Festsetzen von Material. Die austretenden Stränge hatten eine gleichförmige Struktur und Dichte. Nach
dem wie üblich durchgeführten Trocknen, Schneiden und Oberflächenbehandeln der Stränge ergab sich ein
Endprodukt, das gegenüber einem solchen aus in klassischer Weise hergestellten Strängen keinerlei
nachteilige Eigenschaften zeigte.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen einbasiger Pulver mittels einer zweiwelligen Schnekkenpresse,
bei welchem lösemittelfeuchte Nitrozellulose in eine Einzugszone der Schneckenpresse
eingegeben, in anschließenden Misch- und Knetzonen der Schneckenpresse mit zugegebenem Lösemittel
und ggf. weiteren Zuschlagstoffen gemischt und dabei gelatiniert und am Austragsende der
Schneckenpresse in Strangform extrudiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösemittel
der Nitrozellulose ausschließlich in einer an die offene Einzugszone f£j anschließenden Mischzone
(Me)zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösemittel .nittels einer Dosierpumpe
(22) zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitrozellulose mitiels einer
Dosierschnecke (12) eingegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitrozellulose für eine Unterfütterung
mindestens der Einzugszone (E) der Schnekkenpresse (1) dosiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitrozellulose in
eine durch Schraubenelemente (4) mit Kastenprofil definierte Einzugszone ^eingegeben wird.
Priority Applications (4)
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