DE2315421A1 - Kaltsterilfuellautomat - Google Patents

Description

• Betrifft: Patentanmeldung für "Kaltsterilfüllautomat".
• Einleitung und Begründung: Immer mehr mittlere und kleine Weinbaubetriebe sehen sich gezwungen, ihre Erzeugnisse selbst abzufüllen und zi ver= markten. Die Weine müssen aber absolut steril abgefüllt sein, um eine Nachgärung auf der Flasche zu vermeiden. Die auf dem Markt befindlichen automatischen Füllanlagen sind für diese Betriebe nicht erschwinglich und unrentabel. Auch ein gemeinsamer Gebrauch solcher stationärer Anlagen ist zu umständlich und zu aufwendig. Die meisten Betriebe behelfen sich daher mit manuellen und halbautomatischen Geräten. Dies ist aber zu arbeitsintensiv und die meisten Betriebe bekommen nicht mehr die nötigen Helfer, zumal z.B.die Arbeit am Steril= gerät sehr belästigend, Ja sogar ge@undheitsschädlich ist und von Vielen gar nicht ausgeführt werden kann. Oft wird aus arbeitstechnischen Gründen nach der Ausspritzung mit schwefhoher Säure das Nachspülen mit sterilem Wasser unterlassen, sodass nicht selten ein zu hoher Gehalt an schweflicher Säure zu Beanstandungen Ananas gibt. Zudem besteht bei dieser Arbeitsweise immer die Gefahr einer Re-Infektion mit Hefesporen, die gerade in der Luft vdn Weinbaubetrieben in großer Zahl vorhanden sind, sodass von einer wirklichen Kaltsterilfüllung nicht gesprochen werden kann. Der Schaden durch Nachgärungen ist oft beträchtlich, besonders dann, wenn die Weine schon beim Kunden sind und umgetauscht werden müssen.
• Mit Hilfe von Diäthylpyrocarporen konnten diese Schwierig= keiten weitgehend behoben werden. Nachdem nun aber-dieser Behandlungsstoff vorsorglich aus dem Verkehr gezogen werden soll, erhebt sich umso dringender die Forderung nach einer geeigneten Kaltsterilfüllanlage.
• Diese muß folgenden Forderungen gerecht werden: 1. Absolut sterile Füllung,unter Vermeidung jeder Re-Infektion 2. Geringer Arbeitsaufwand. Es dürfen nicht mehr als zwei Arbeitskräfte benötigt werden.
• 3. Einfache Bedienung, ohne komplzierte Technik und pannenanfällige Ventile.
• 4. Erschwinglich im Preis und nicnt reparaturanfällig.
• 5. Transportabel, sodass sie leicht, zur gemeinsamen Benutzungvon Hof zu Hof gefahren werden kann.
• Diesen Forderungen kommt der.hier angezeigte Kaltsterilfüllautomat nach.
• Beschreibung: (Siehe Abbildung 1) Die Anlage geht von einer herkömmlichen halbautomatischen Ver schließmaschine aus (a), die mit einer Pumpe (b) zum Ausspritzen mit schweflicher Säure und einem Ventil (c) zum Nachspülen und einer Vorholeinrichtung (d) ergänzt wird. Pumpe und Ventil werden gleichzeitig mit dem Verschließimpuls und die Vorholeinrichtung im Nachgang zu diesem betätigt.
• Vor dieser Maschine ist ein Halterring (e) so angeordnet, daß er die Flaschen genau von einem Arbeitsvorgang zum anderen bringt.
• juf diesem Halterring sind etwa zweiundreißig Halter (f)schwenk= bar angebracht, in welche die Flaschen mit der Mündung nach unten aufgesteckt werden, so dass die Mündungen sich immer in der ge= nauen Höhe befinden.
• Der Halterring hat eine Querlage von etwa 6%, sodass die Flaschenmündungen an der tiefsten Stelle etwa 20 mm unter und an höchsten Stelle etwa 40mm (Fülihöhe) über dem Flussigkeitssiegel der Fülleinrichtung zu liegen kommen.
• Die Fülleinrichtung beateht aus einet Behälter (g) mit einem Schwimmer zur Regulierung der Flüssigkeitshöhe und ebensoviel einfache Fällröhrchen (h), als sich Halter auf dem Halterring befinden. Sie ist lose, mit einem kugelförmigen Dorn auf der Achse des Halterringes aufgesetzt und durch einen Haltearm (i) in einer zusätzlichen Schräglage gehalten, die zum Halterring etwa 8; und zur Wagrechten etwa 14% beträgt.
• Die ganze Anlage ist mit einer Plexiglaskuppel überdeckt und durch zwei Schleußen (J) nach außen abgeschlossen.
• Arbeitsweise: (Siehe Abbildung 1 u.2) Die gereinigte Fiascne (oder Neuglas) uird bei pos.1 mit der Xundung nach unten auf den Halter (f) gesteckt und durch eine Rast in dieser Stellung gehalten. Damit wird gleichzei= tig der Verschließimpuls ausgelöst, der im Nachgang den Halterring (e) um jeweils eine Position weiterbefördert.
• Die Flasche wird auf pos.2 durch die Pumpe (b) mit etwa lOOgr.
• zeiger schweflicher Säure'ausgespritzt, Diese kann bis pos.7 einwirken und wird dort durch Öffnen des Ventils (c) mit ste= rilem wasser ausgespült.
• Die Flasche kann bis pos.13 austropfen. Sie wird dort ausge= rastet und fällt selbsttätig in Füllposition.
• Bei pos.16 kommen die Füllröhrchen (h) an die tiefste Stelle und damit unter den Flüssigkeitsspiegel. Dadurch beginnt durch Überlaufen der Füllvorgang.
• Der Füllvorgang setzt sich in den folgenden Possitionen nach dem Heberprinzip bis zur genauen Füllhöhe fort, während der Halterring die Plaschenmündungen über den Flüssigkeitsspiegel bringt und damit ein überlaufen der Flaschen verhindert.
• Durch die zusätzliche Schräglage der Fülleinrichtung heben sich die Füllröhrchen selbsttätig von der Flaschenmündung ab und geben die Flasche zum Verschließen frei.
• Der ganze Vorgang vollzieht sich unter einer Plexiglasglocke.
• Die durch daa Ausspritzen mit schwefliger Säure entstehenden S¢hwefeldampfe machen einen Aufenthalt von Hefesporen und damit eine Re-Infektion wahrend des Füllvorganges unmöglich.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:1 galtaterilfiillaut omat für die Abfüllung von Getränken, vor= nehmlich für Wein, mit Einrichtung zum Ausspritzen mit schwef= liger Säure, anschließender Spülung mit sterilem Wasser,selbsttätiger Füllung und Verschließung, gekennzichnet dadurch: daß die Tätigkeiten a) ausspritzen mit schwefliger Säure, b) nachspülen mit sterilem Wasser, c) füllen und d) verschließen durch einen Halterring mit schwenkbaren Haltern aufeineander abgestimmt werden.

   Patent-Anspruch 2:

   Kaltsterilfüllautomat, wie bei Patent-Anspruch 1 beschrieben, gekennzeichnet dadurch, daß der Halterring in einer reise geneigt ist, aaß die Flaschermündungen an der tiefsten Stelle unter und an der höchsten Stelle über dem gleichbleibenden Flüssigkeitsspiegel so geführt werden, daß dadurch der Füllvorgang durch Überlaufen (ohne Ventile oder Schieberdhrchen) selbsttätig beginnt und im fortschreitenden Füllvorgarg nach dem Heberprinzip, bei Erreichen der genauen Füllhöhe selbsttätig beendet wird.

   Patent-Anspruch 3: Kaltsterilfüllautomat: wie bei Patent-Anspruch 1 und 2 beschrieben, gekennzeichnet dadurch, daß die Halt er beweglich in einer Weise an dem Halterring angebracht sind, daS die Flaschen zum Aus spritzen mit schwefliger Säure und Nachspülen mit sterilem Wasser und anschließendem Austropfen mit der Meldung nach unten und dann in Füllstellung mit der Mündung nach oben geführt werden können.

   Patent-Anspruch 4: Kaltsterilfüllautomat, wie bei Patentanspruch 1,2 und 3 beschrieben, gekennzeichnet dadurch, daß die Fülleinrichtung in einer Weise zur Achse des Halterringes geneigt ist, daß die Heberröhrchen selbsttätig in die Flaschen eingeführt und nach Beendigung des Fülivorganges wieder selbsttätig abgehoben werden.

   Burrweiler, den 25. März 1973 Anlagen: 1 Doppel dieses Patengesuches 2 Druckzeichnungen mit jeweils 2 Fotokopien 1 Rückantwortkarte (inm. Da mir die Höhe der Anmeldegebühr nicht bekannt ist, bitte ich dies mit der Kontonummer auf der Rückantwortkarte zu vermerkent Die Uberweisung erfolgt umgehend.) L e e r s e i t e