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Vorrichtung zum Sterilisieren von Füllrohren Beim Füllen von Flaschen
und ähnlichen Hohlgefäßen mit zuck-er- oder extrakthaltigen Flüssigkeiten, wie Fruchtsäften,
Bier usw., liegt die Gefahr vor, daß das Füllrohr entweder durch den Inhalt einer
bereits gefüllten Flasche infiziert oder nach erfolgter Füllung und Abziehen der
Flasche mit schädlichen Luftbakterien in Berührung kommt und daß so diese Bakterien
mit dem Füllrohr in die zu füllende leere Flasche gelangen und deren Inhalt infizieren.
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Man hat vorgeschlagen, das Füllrohr mit einem zylindrischen Mantel
zu umgeben, durch den dauernd sterile Luft durchgeblasen wird, damit die infizierende
Außenluft nicht an das Füllrohr herantreten kann. Dieses Verfahren hat erhebliche
Nachteile. Die Füllrohre werden unzugänglich und sind nur schwer auszuwechseln.
Ein hermetisches Abschließen der Füllrohre nach außen hin ist nicht möglich, da
die Mäntel zur Aufnahme der zu füllenden Gefäße unten offen sein müssen. Außerdem
bietet der Schutzmantel keine Sicherheit gegen eine übertragung der Bakterien aus
einer bereits gefüllten Flasche, deren Inhalt aus irgendeinem Grunde infiziert worden
ist, in die nächste Flasche, da die an dem Füllrohr anhaftenden Bakterien nicht
durch die sterile Luft, die durch den Füllrohrmantel geblasen wird, getötet oder
entfernt werden.
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Es ist weiterhin bekanntgeworden, Kronkorken dadurch zu sterilisieren,
daß auf diese Sterilisierflüssigkeit aufgespritzt wird. Es ist dabei zweifelhaft,
ob es sich um eine schnell verdunstende Sterilisierflüssigkeit handeln oder ob diese
an den Kronkorken herabrieseln soll. Die Anwendung dieses Verfahrenswürde eine ausreichende
Sterilisierung verbunden -mit einer Abspülung der Flüssigkeitsreste nicht gewährleisten,
da von dem Spritzstrahl immer nur eine Seite des Füllrohres getroffen würde. Außerdem
würde ein großer Teil der Sterilisier flüssigkeit an dem Füllrohr vorbeigehen.
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Zur Vermeidung der mit diesen bekannten Vorrichtungen verbundenen
Nachteile und Unsicherheiten
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
eine Sterilisierflüssigkeit einem Flüssigkeitsspeicher am oberen Ende des Füllrohres
zuzuführen, sie von dort am Füllrol herabrieseln zu lassen und dann gegebene falls
durch eine am Füllrohr abwärts gleiten Vorrichtung gleichmäßig auf die ganze äußere
Oberfläche des Füllrohres zu verteilen.
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Die Abb. i und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung
nach vorliegender Erfindung, und zwar Abb. i ein Füllelement mit Füllrohr und den
anschließenden Teilen des Flaschenfüllers und die Sterilisiervorrichtung, Abb.2
den Schnitt durch den Füller und die Sterilisiervorrichtung nach der Linie A-B der
Abb. i in Verbindung mit der automatischen Zu- und Abführvorrichtung für die Flaschen.
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Die zu füllenden Flaschen i werden in bekannter Weise durch das Transportband
2 an den durch einen Teilkreis 3 angedeuteten Einschubstern herangeführt und von
diesem auf nicht näher dargestellte unter jedem Füllrohr befindliche Flaschenträger
weitergeleitet, welche in Uhrzeigerrichtung langsam um die Mittelachse des Füllers
wandern. Die Füllung der Flasche erfolgt, so lange der Flaschenteller die Flasche
mit der Zentriertulpe 4 gegen die Füllrohrfassung 5 andrückt und das Absperrorgan
18 des Füllelements geöffnet ist. Nach der Füllung senkt sich der Flaschenteller
mit der Flasche wieder auf die Höhe des Transportbandes ab, und die Flasche wird
später wieder von dem Teller mit Hilfe eines Ausschubsternes 7 auf das Transportband
2 geschoben.
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Bei den bisher allgemein verwendeten Flaschenfüllern gleitet beim
Absenken der Flasche auch die Zentriertulpe nach unten und verbleibt am unteren
Ende des Füllrohres, bis sie von einer neuen Flasche wieder aufwärts geführt wird.
Erfindungsgemäß soll die Zentriertulpe, die bei dem bisherigen Teil des Umlaufs
auf der Mündung der Flasche auflag bzw. mit dieser gegen die Füllrohrfassung 5 angedrückt
wurde, in einer gegen vorher nur wenig gesenkten Stellung durch eine. Schiene 6
am oberen Ende des Füllrohres gehalten werden. Das Füllrohr erreicht bei seiner
weiteren Drehung um die Mittelachse des Füllers eine Stelle, bei welcher die Füllrohrfassung
5 gegen einen Steuerhebel 8 des Ventils 9 stößt. Dabei drückt dieser Hebel 8 auf
die Ventilspindel io des sonst durch Federkraft geschlossen gehaltenen, Ventils
9. Der Ventilkegel
11 hebt sich von seiner Dichtungsfläche ab, die in der
Pfeilrichtung denn Ventil 9 zufließende sterilisierende Flüssigkeit kann nunmehr
durch das Rohr 12
eine bechertorruge Ausbildung 1 7 des Ode- |
;. Teils der Zentnertulpe 4 eintreten. Von |
;.gießt sie durch mehrere Schlitze 16 rar |
" Füllrohr entlang und spült es von außen |
'Sobald die Zentriertulpe 4 aus dem Be- |
reich des Hebels 8 gekommen ist, schließt sich der Ventilkegel i i wieder, und die
Zentriertulpe gleitet auf dem abfallenden Teil der Führungsschiene 6 auf eine untere
Auffangvorrichtung 13, wobei sie die Flüssigkeit auf der ganzen äußeren Oberfläche
des Füllrohres verteilt. Das Ventil 9 für die Steriäsierflüssigkeit ist mit Hilfe
eines Bügels 14 ortsfest mit dem Maschinengestell verbunden..
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, statt des dargestellten einen Ventils
auch mehrere anzuordnen, falls der einmalige Zufluß sterilisierender Flüssigkeit
nicht für ausreichend erachtet wird. Ebenso können die Vorrichtungen zum Speichern
und Verteilen der Sterilisier$,üssigkeit und die Zentriertulpe auch besondere Teile
sein. An Stelle des Ventils können steuerbare Abschlußorgane beliebiger Ausführung
treten, ebenso wie deren Steuerung durch einen beliebigen Teil des-Füllers erfolgen
kann. Der Flvissigkeitsspeieher kann auch an einer anderen Stelle des Füllelementes
als dem Füllrohr angebracht sein. Man kann auch beispielsweise an den Füllröhrchen
an Stelle der becherföfügen Auffangvorrichtung aufsaugende Vorrichtungen, wie Schwämme,
Filzpackungen o. dgl., erfindungsgemäß anordnen und mittels des Ventils 9 mit Sterilisierflüssigkeit
tränken.