DE231533C

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Publication number: DE231533C
Application number: DENDAT231533D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- ΛΙ231533 -KLASSE 65 d. GRUPPE

OTTO BERGHOFF in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Februar 1908 ab.

Es ist bereits bekannt, mit einer Geradlaufsteuerung versehene Torpedos derart einzurichten, daß sie unter einem beliebigen, vorher bestimmten Winkel zur Ausstoßrichtung laufen können, und zwar dadurch, daß die Relativbewegung zwischen dem Torpedokörpei und dem in seiner Stellung beharrenden Ring der Gyroskopscheibe durch ein verstellbares Zwischenglied auf die Steuermaschine übertragen wird. Die Verstellung des Zwischengliedes erfolgt vor dem Ausstoßen des Torpedos von der Außenseite des Torpedos aus. Nach der Erfindung wird das Zwischenglied' erst während der Fahrt verstellt, und zwar durch ein Uhrwerk oder durch Fernübertragung, so daß der Torpedo entweder in vorher festgesetzten oder nachträglich von der Zielstelle aus bestimmbaren Bahnen läuft.
Die Erfindung läßt sich ohne weiteres auf die selbsttätige Steuerung von Unterseebooten, Luftschiffen und gewöhnlichen Wasserfahrzeugen übertragen.

Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Anwendung auf einen Torpedo beschrieben:

Bei der bekannten Gyroskopsteuerung wird das Ruder zum Ausschlag gebracht, sobald die Torpedoachse von der Gyroskopachse abweicht, und zwar dadurch, daß ein Stift auf dem äußeren, achsenbeharrenden Ring der kardanischen Aufhängung bei Abweichung der Torpedoachse das Ventil der Steuermaschine beeinflußt.

Bringt man nun zwischen Ring und Stift ein Getriebe, das eine Verschiebung des Stiftes 40

auf einem Kreise um die Drehachse der äußeren kardanischen Aufhängung ermöglicht, so kann man unter jedem Winkel zwischen Torpedoachse und Gyroskopachse steuern.

Ein solches Getriebe kann unter anderem aus zwei ineinander liegenden konzentrischen Ringen bestehen, von denen der eine auf dem Gyroskop befestigt ist, während der andere den Stift trägt. Werden nun während des Laufes die Ringe gegeneinander verdreht, so wird der Torpedo nach der entsprechenden gekrümmten Bahn durch den Geradlaufapparat gesteuert und seiner Bahn nach beständig kontrolliert. ,

Die Verschiebung der Ringe läßt sich nach bekannten Ausführungen durch Fernübertragung von der Zielstelle aus bewirken oder, wenn von vornherein bestimmte Kurven durchlaufen werden sollen, durch ein Uhrwerk, dessen Bauweise sich nach der Gestalt der Kurve richtet.

In der Zeichnung ist in Fig. 1 bis 3 die Ausführung eines Kurvenlaufs mittels Uhrwerks schematisch dargestellt.

Ga und Gi sind die Ringe eines in Drehung versetzten Gyroskops, welche in den Achsen A, A und B, B beharren; 5 ist eine auf dem äußeren Ring Ga befestigte Scheibe, R der auf der Scheibe konzentrisch um D, dem Schnittpunkt der Gyroskopachsen A, A und B, B, drehbare Ring, welcher den Stift C trägt, der das Steuerventil betätigt.

Solange C auf der Achse B, B liegt, wird der Torpedo in der Richtung der Achse A, A gesteuert, d. h. senkrecht zu C, D. Der Ring R

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ist nun mittels des Triebrades U durch ein Uhrwerk, dessen Konstruktion sich nach der verlangten Kurve richtet, um D drehbar, derart, daß durch eine bestimmte Drehung des Triebrades U der Ring R und somit auch der Stift C um einen bestimmten Winkel gedreht wird.

Dann wird auch der Torpedo nach der neuen Richtung D, E gesteuert, wobei D, E

ίο stets rechtwinklig zu D, C ist.

Durch verschiedene Drehung des Triebrades U nach ganz bestimmten Gesetzen kann man demnach den Torpedo jede beliebige Kurve durchlaufen lassen.

Ein Beispiel der wechselnden Stellung von D, C zur Achse B, B und die hieraus sich ergebende Kurve ist unter Benutzung der gleichen Buchstabenbezeichnungen
schematisch dargestellt (Fig. 4).

Claims

Patent-Anspruch :

ebenfalls

Vorrichtung zum Steuern von mit einer Geradlaufeinrichtung versehenen Torpedos oder sonstigen Wasser- oder Luftfahrzeugen nach beliebiger Bahn, bei denen die Relativbewegung der Gyroskopscheibe durch ein verstellbares Zwischenglied auf die Steuermaschine übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenglied während der Fahrt durch Uhrwerk oder Fernübertragung verstellt wird, so daß das Fahrzeug in vorher festgesetzten oder nachträglich von der Zielstelle aus bestimmten Bahnen läuft.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.