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Tapete Die Erfindung betrifft eine Tapete, insbesondere Rauhfaser-
Präge- und kunststoffbeschichtete Tapete oder dergleichen, die gestoßen geklebt
wird.
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Schwere ~paketen der vorbezeichneten Gattung müssen gestoßen geklebt
werden, da sonst ein großer Ansatzschatten entsteht. Bei nichtgenügender Vorbehandlung
alter und nichttrageähiger Untergründe können sich die einzelnen Tapetenbahnen an
den Stoßnähten vom Untergrund ablösen, weil an diesen Stellen beim Antrocknen der
Tapeten die größten Spannungen auftreten. Beim Einkleistern und Einweichen der Tapeten
vergrößern sie ihre Fläche durch Aufquellen und beim anschließenden Austrocknen
auf dem beklebten Untergrund, zum Beispiel 9and oder Decke, schrumpfen die Tapeten
wieder ein, wodurch die Spannung entsteht. Dadurch lösen sich die Tapetenbahnen
an den Stoßfugen vom Untergrund, wenn dieser zum Beispiel aus mehreren Anstrichschichten
alter Beimfarben besteht, die unter der Spannung der Tapeten abplatzen.
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Besteht der Untergrund aus einer glatten Schicht alter Ö1-farbe, springt
die Tapetenbahn ebenfalls ab, weil sie auf der
Ölfarbe keine ausreichende
Haftung hat. Es muß daher ein großer und kostspieliger Arbeitsaufwand getrieben
werden, um die alten Untergründe durch Abwaschen alter Barbe zu entfernen, Ölfarben
anzulaugen oder rauh zu schleifen, Makulatur zu kleben oder andersartig vorzuarbeiten.
Leimfarben müssen abgewaschen werden, was vielfach bei der heute üblichen Auslegung
der lläume mit Teppichböden gar nicht mehr möglich ist, ohne diese Bodenbeläge zu~verderben.
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Aber auch wenn sich die Tapetenbahn an der Stoßfuge nicht ablöst,
entsteht durch die Spannung in der Pakete an der ursprünglich dichten Stoßnaht ein
Spalt, der äe nach Schrumpfung der Tapete-größer oder kleiner ausfällt.
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Bei dunklen, einfarbigen gapeten, zum Beispiel, mnB die Wandfläche
im Untergrund der Stoßnaht daher in entsprechendem Farbton vorgefärbt werden, damit
die Stoßnaht bei einer kleinen Trockennaht nicht hell erscheint.
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Der Erfindung-liegt die Aufgabe-zugrunde, schwere dicke Tapeten der
vorbezeichneten Gattung ohne auSwendige Vorbearbeitung der Untergründe gestoßen
verkleben zu können, wobei ein dauerhäfter Halt der Tapeten gewährleistet sein soll.
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Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden, daß mindestens eine Längskante
der Tapetenbahn an der Unterseite eine die Stoßfuge mit der benachbarten Tapetenbabn
unterlappende Verlängerung aufweist.
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Durch die einseitig angebrachte Verlängerung ist die TaDetenbahn
fest mit der benachbarten rUapetenbahn durch TJnterlapnung verbunden, ohne daß sich
ein Nahtschatten bildet. Alte Anstrichschichten, glatter Untergrund, wenig widerstandsfähige
Untertapeten aus Styropor oder dergleichen können problemlos überklebt werden, weil
alle ineinanderverklebten apetenbahnen ein Ganzes bilden und sich der Spannungs
aufbau der einzelnen Tapetenbahnen beim Trocknen aufdie ganze geklebte Tapetenfläche
gleichmäßig auswirkt. Damit ist eine gleichmäßige, dauerhafte Verklebung gewährleistet,
die keinerlei Vorarbeiten an den Untergründen erfordert. Eine bereits eingefärbte
Verlängerung einer einfarbigen Tapakete erübrigt außerdem vorteilhaft den sonst
notwendigen Wandvorstrich unter der Naht.
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Vorzugsweise ist die Verlängerung als Streifen aus dünnem, naß- und
reißfestem Papier ausgebildet, der von der Unterseite der Tapetenbahn über ihre
Kante hinausragt und beim Verkleben mit der benachbarten Tapete die Stoßfuge überlappt
und beide Tapetenbahnen miteinander verbindet. Es kann jedoch auch anderes klebegünstiges
Material verwendet werden. Der Papierstreifen nimmt die Trockenspannungen der Tapetenbahnen
auf, ohne sie an den Untergrund weiterzuleiten. Dadurch kann der Papierstreifen
wie auch die gesamte Tapetenfläche problemlos auf dem Untergrund verklebt werden.
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Die Verlängerung kann auch als eingeprägte stufenartige
Absetzung
in den Bereich der Kante einer Tapetenbahn gedrückt, beziehungsweise geprägt werden.
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Die den Stoß unterlappende VerlOngerung erübrigt vorteilhaft auch
ein Nachrollen der Nähte, was sich auf die Tapezierkosten günstig auswirkt. Auch
schwere Prägetapeten, die nicht nachgerollt werden dürfen, können mit dieser Kantenausbildung
problemloser verklebt, beziehungsweise verarbeitet werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische
jerkuale ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt
durch eine Tapetenbahn im Kantenbereich mit an der Unterseite angeordneter Verlängerung
und Fig. 2 den Kantenbereich einer Dapetenbahn im Querschnitt mit eingeprägter Verlängerung.
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Fig. 1 zeigt den Kantenbereich einer Tapetenbahn 1 im Querschnitt,
wobei die Verlängerung als an der Unterseite 2 der Tapetenbahn angeordneter, über
die stoßkante hinausragender Papierstreifen 3 ausgebildet ist. Durch gestrichelte
Linien ist die benachbart angeordnete andere Tapetenbann 4 angedeutet. Die zwischen
beiden Tapetenbahnen ausgebildete Stoßfuge 5 ist wie dargeste-llt vom Papierstreifen
3 überlappt.
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Fig. 2 zeigt eine weitere Tapetenbahn 6 im Querschnitt, bei der die
Verlängerung als stufenartige Absetzung 7 im Kantenbereich der Tapetenbahn ausgebildet
ist.