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Rückdruck-Brennkraftmaschine Zusatz zu Patent ..... (Patentanmeldung
P 19 51 134.3-13) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rückdruck-Brennkraftmaschine
mit einem Rotor, welcher als Laufring ausgebildet, mit Zuleitungen für Druckluft
und Treibstoff versehen sowie an einem mit dem feststehenden Teil einer Leitungs-Verteilernabe
starr verbundenen Ringgehäuse gelagert ist und welcher am Rotorumfang verteilt angeordnete,
annähernd tangential mündende Brennkammern aufweist, die einen länglichen, eingeschnürten
Innenraum mit Hohlrund-Reaktionskammern haben und abwechselnd mit Treibstoffgemisch
füllbar sowie nach dessen Zündung mit Druckluft spülbar sind.
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Eine derartige Rückdruck-Brennkraftmaschine ist in der FR-PS 457 182
beschrieben. Danach erfolgt die Füllung dieser Brennkammern im Gegensinn zur Austrittsrichtung
der Abgase, wodurch eine gute Spülung erreicht werden soll. Die Anordnung ist jedoch
sowohl in ihrer Konstruktion als auch in ihrem Brennstoffbedarf außerordentlich
aufwendig, und wenn die Brennkammern mit dem Rotor fest verbunden sind, ist für
die elektrische Zündung eine Schleifring-Anordnung erforderlich, weil jede einzelne
Brennkammer eine Zündkerze trägt, so daß die Zündstelle jeweils mitbewegt wird.
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Im Hauptpatent ist nun vorgesehen, daß die Reaktionskammern der Brennkammer
mit zur Kammerachse einwärts gerichteten, stufenförmig abgesetzten Ubergangsflächen
aneinander anschließen, daß die vom drehbaren Teil der Verteilernabe
kommenden
Rotorzuleitungen Jeweils an der Stirnseite der inneren Reaktionskammer münden und
daß jeweils die am Rotorumfang mündende äußere Reaktionskammer an feststehenden
Zündstellen des stationären Ringgehäuses vorbeiläuft. Diese Anordnung gewährleistet
bei einfachem Aufbau, daß die Verbrennung des Treibstoffes in Frischluftumgebung
stattfindet, wobei der stufenförmig abgesetzte Innenraum der Brennkammern als Explosionsbremse
wirkt und einen langen Flammenweg begünstigt.
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Es ist ein wichtiges Ziel der Erfindung, unter Vermeidung der Nachteile
des Standes der Technik eine solche Rückdruck-Brennkraftmaschine weiter zu verbessern
und insbesondere so auszugestalten, daß im Betrieb ein geringer Verbrennungsdruck
und niedrige Temperaturen auftreten, wobei trotz der Verwendung verschiedenster
Treibstoffe und Treibstoffgemische nur giftarme bzw. giftfreie Abgase entstehen.
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Bei einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß zur Füllung der Brennkammer aus den freiliegend angeordneten Zuleitungen
von einer Füllvorrichtung mit einem insbesondere nockengesteuerten Drehschieber
vorgekühltes Treibstoffgemisch zuführbar ist, daß zur Frischluftzufuhr an das Ringgehäuse
und einen von einem Dichtring daran gebildeten Nachverbrennungsraum eine an der
Brennkammermündung angeordnete Abdichtplatte sowie eine Abdeckfeder mit einem Durchbruch
im Dichtring auf einem Drehwinkel zusammenwirken, der dem eigentlichen Arbeits-
oder
Vorschubbereich jeder Arbeitsperiode im wesentlichen entspricht,
und daß zur Zündung an den unabhängig arbeitenden Zündstellen Jeweils Zündkammern
mit Zündkerze und Zuleitung für leichtzündende Stoffe vorhanden sind, insbesondere
für ein leichtentzündliches Treibstoffgemisch.
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Eine solche Maschine besteht aus unverhältnismäßig wenigen Bauteilen,
ist konstruktiv in vielfältiger Weise abwandelbar und kann für die verschiedensten
Anwendungszwecke eingesetzt werden. Das offene Motorsystem arbeitet mit kleinstmöglicher
Betriebstemperatur, so daß Stickoxide nicht entstehen und auch der Anteil an Kohlenmonoxid
und Kohlenwasserstoffen im Abgas unterhalb der Meßgrenze bleibt. Der aus Ringgehäuse
und Dichtring bestehende Rotor ermöglicht die gleichförmige Zusammenführung von
Frischluft und Verbrennungsflamme. Die vorgesehene Flammzündung gestattet die Verwendung
von bleifreien Treibstoffen, die flüssig und/oder gasförmig sein können und infolge
der mit reichlicher Frischluftzufuhr stattfindenden Nachverbrennung im Abgas praktisch
keinerlei Schadstoffe enthalten. In der rotierenden Stufenbrennkammer erfolgt an
der inneren Stirnseite die Brennstoffzufuhr, während an der Auspuff seite die Zündung
stattfindet und ein Gemisch von Frischluft und Abgas entsteht, das ein schall- und
wärmeschluckendes Gaspolster ergibt und das Motorsystem mit niedrigster Temperatur
verläßt.
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Einen besonders rnhigen und wirtschaftlichen Betrieb erzielt man erfindungsgemäß
dadurch, daß man bei einer Brennkraftmaschine
mit Brennkammern
in elner 1zahl, die größer ist als die Anzahl der Zündstellen, die Bemessung der
Brennkammer, der Abdichtplatte, des Durchbruchs im Dichtring und der Abdeckfeder
so aufeinander abstimmt, daß sich die Drehwinkelerstreckung der gesamten hrbeitsperiode
jeweils zu etwa einem Viertel auf die füllzone und etwa einem Dreißigstel auf die
Ziindzone, zu etwa zwei Dritteln auf die Vorschub- bzw. Brennzone und zu etwa einem
Zwanzigstel auf die Spülzone aufteilt.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Brennkammer
außen Strömungsprofil hat, mit ihrer gesamten Außenfläche in Kühlluft bewegbar ist
und gegebenenfalls zusätzliche, insbesondere längslaufende Kühlrippen aufweist.
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Diese Maßnahme trägt wesentlich dazu bei, daß jede Brennkammer fortgesetzt
gleichmäßig außen gekühlt wird, während in der Spül- und Füliphase zusatzlich eine
Innenkühlung dadurch gegeben ist, uaß die Versorgungsleitungen für Druckluft, Treibstoff
und Treibstoffgemisch freiliegend angeordnet und mithin gleichfalls gekühlt sina,
so daß auch der Innenraum der Brennkammern gekühlt wird, und zwar jeweils während
etwa eines Siebentels der gesamten Arbeitsperiode.
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och eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß zur Einstellung
einer insbesondere konstanten Gemischfettigkeit mittels der Füllvorrichtung Fülldruck
und Füllzeit jeder Brennkammer regelbar sind. Hierdurch wird die Wirtschaftlichkeit
des
Betriebs weiter verbessert und außerdem ein sehr gleichmäßiger Lauf der Maschine
sichergestellt. Ilan kann das zur vollständigen Verbrennung nötige, günstigste I1ischungsverhältnis
einmalig oder veränderbar einstellen, und durch harnonische Abstimmung der Regelung
von Fülldruck und Füllzeit kann die Liaschinenleistung stufenlos gesteuert werden,
so daß sich Schalt getriebe bzw. -automatik und ähnliche Einrichtungen erübrigen.
Wichtig ist, daß das noch unverbrannte Treibstoffgemisch im Inneren der Reaktionskammern
zunächst stärker komprimiert, Jedoch eine schlagartige Verbrennung verhindert wird.
Zusammen mit der Füllungsregelung kann man daher den Flammenweg in der eigentlichen
Arbeits- bzw. Auspuffzone vergleichmäßigen und verlängern, so daß in der über den
Durchbruch des Dichtrings und die Abdeckfeder fortlaufend mit Frischluft versorgten
Ringkammer eine vollständige Nachverbrennung erzielt wird.
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Eine konstruktiv besonders günstige Gestaltung besteht darin, daß
zwischen Ringgehäuse bzw. Laufring und Verteilernabe ein den jeweiligen Anwendungen
entsprechend groß bemessener freier Raum in der Mitte der Brennkraftmaschine vorhanden
ist, welcher gegebenenfalls Lüfterflügel, Treibstoffbehälter, Drucklufterzeuger,
elektrische Versorgungseinrichtungen u. dgl.
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aufnimmt. Je nach Verwendungszweck kann man den Schub-Ringmotor wahlweise
ohne Antriebswelle mit freier Mitte, ohne Antriebswelle mit Außen- oder Innenrotorblättern
oder in einer dieser Ausführungsformen auch mit Antriebswelle ausbilden.
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Es sind sehr große Baudurchmesser von beispielsweise bis über 10 m
möglich, wobei das Eigengeszicht sehr gering gehalten werden kann. In jedem Falle
gestattet es dabei die Verteilereinrichtung, Druckluft, Treibstoff und TreibstoffgeLlisch
gegeneinander abgedichtet vom stehenden zum drehenden Teil des Ringmotors bis zur
Füllvorrichtung an der Stufenbrennkammer zu führen.
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Von besonderer Bedeutung ist, daß bei einer Brennkraftmaschine nach
der Erfindung mehrere Ringanordnungen gleicher und/oder verschiedener Durchmesser
und Bauhöhen übereinander wirkungsverbunden zusammengebaut sein können. Damit lassen
sich Aggregate erzielen, die nicht nur außerordentlich hohe Leistungen haben, sondern
auch unabhängig steuerbare Drehteile besitzen können. Beispielsweise können die
einzelnen Antriebe über konzentrisch zueinander angeordnete Hohlwellen verschiedene
Einrichtungen oder Geräte antreiben, und zwar je nach Bedarf gleich- oder gegensinnig
und mit einstellbar verschiedenen Drehzahlen und Drehmomentem. Brennkraftmaschinen
nach der Erfindung können af den verschiedensten technischen Gebieten als Antriebe
eingesetzt werden. Günstig ist dabei, daß das erzeugte Drehmoment nicht unbedingt
an einer Welle abgenommen werden muß - obwohl die IIöglichkeit dazu ohne weiteres
besteht-, sondern daß der Laufring selbst als "Abtriebawelle" dienen kann, gegebenenfalls
als erstes Element einer Kupplung, eines Getriebes o. dl. Die erfindungsgemäße tXschine
besitzt insofern alle Vorteile der Rotationakolbenmotore, ohne jedoch abgesperrte
Arbeitsräume mit entsprechend aufwendiger Steuerung für die Zufuhr von Frischgas
und die Abfuhr der Abgase zu benötigen. Auch die Abdichtungsprobleme sind gegenüber
den Dreidcolbenmaschinen wesentlich vereinfacht.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Darin zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf eine erfindungsgemäße
Brennkraftmaschine, Fig. 2 eine Schnittansicht entsprechend der Linie I-I in Fig.
1, Fig. 3 einen Ausschnitt aus einer Draufsicht auf eine abgewandelte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine, Fig. 4 eine Schnittansicht entsprechend
der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 einen Ausschnitt aus einer Draufsicht auf eine
weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine, Fig. 6 eine
Schnittansicht entsprechend der Linie VI-VI in Fig. 5, Fig. 7, 9 und 11 Je eine
Ausschnittansicht einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine in verschiedenen Arbeitsstellungen
und
Fig. 8, 10 und 12 jeweils eine Schnittansicht entsprechend den
Linien VIII-VIII in Fig. 7, X-X in Fig. 9 bzw.
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x II in Fig. 11.
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Die in Fig. 1 dargestellte Rückdruck-Brennkraftmaschine hat ein Ringgehäuse
1 aus einem ungleichschenkligen Winkelprofil, das über eine Lagerung bzw. Führung
8 drehbeweglich mit einem Laufring 7 verbunden ist, an dem außen in Umfangsabständen
mehrere Brennkammern 6 angebracht sind. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel sind
drei Brennkammern 6 vorhanden, die an zwei im Gehäusering 1 angebrachten Zündstellen
3a,3b vorbeilaufen. Vom Gehäusering 1 fuhren Verstrebungen 4 radial nach innen.
Die Streben 4 haltern Versorgungsleitungen 4',4" bzw.
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*" für Druckluft, Treibgas und flüssigen Treibstoff. Diese Versorgungsleitungen
stehen in fester Verbindung mit Kammern 5',5",5'" in dem feststehenden Teil 5 einer
Verteilernabe (Fig. 2). Der Drehteil 15 dieser Verteilernabe ist am Laufring 7 befestigt
und enthält Kammern 15',15",15"', von denen aus sich mit,drehende Versorgungsleitungen
14',14" bzw. 14"' zu einer Füllvorrichtung 14 führen. Diese kann einen nockengesteuerten
Drehschieber 20 aufweisen, der beispielsweise mit einem ficht gezeichneten) Nockentaster
versehen ist, welcher von einem mechanisch, hydraulisch oder elektromagnetisch bewegbaren
(nicht dargestellten) Versenknocken betätigt wird.
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Ein (gleichfalls nicht gezeichneter) feststehender Nocken kann für
die Steuerung der Druckluft spülung der Brennkammer 6 vorhanden sein. Letztere besitzt
ein strömungsgünstiges Profil, hat gegebenenfalls zusätzliche, längsverlaufende
Kühlrippen
und ist mit der gesamten Außenfläche frei in der Umgebungsluft
bewegbar, die daher eine Kühlwirkung ausübt. Im Inneren hat die Brennkammer 6 abgestufte
Reaktionskammern 6' ,6",6", welche durch radial einwärts gerichtete Vorsprünge oder
Ubergangsflächen 11 voneinander getrennt sind. Die innere Reaktionskammer 6' schließt
an die Füllvorrichtung 14 an, während die äußere Reaktionskammer 6'" am Umfang des
Gehäuserings 1 ins Freie mündet. Eine an der äußeren Reaktionskammer 6'. vorgesehene
Abdichtplatte 10 und ein an die in Laufrichtung vorangehende Brennkammer 6 anschließender
Dichtring 23 wirken mit dem Gehäusering 1 zusammen und sind von dem kurzen Schenkel
seines Winkelprofils radial überdeckt, während der Innenraum als freie Mitte 16
ausgestaltet ist. Der längere senkrechte Schenkel des Gehäusering-Winkelprofils
schließt die Brennkraftmaschine nach außen ab und kann zu ihrer starren oder schwenkbaren
Befestigung verwendet werden. Das Ringgehäuse 1 nimmt den Dichtring 23 in sich auf
und bildet so ein nach unten offenes Ringgehäuse, das im Bedarfsfall mit~Rohrabschlüssen
27 (Fig. 6 und 8) und/oder mit Abgasanschlüssen versehen werden kann, Zwischen dem
Ringgehäuse 1 und dem Dichtring 23 ist ein Hachverbrennungsraum 24 gebildet. An
zwei Umfangsstellen des Ringgehäuses 1 bzw. des Nachverbrennungsraumes 24 sind Zündstellen
3a,3b vorgesehen, welche Zündkammern 21 aufweisen und über eine gesonderte Zuleitung
22 leichtentzündliches Gemisch erhalten, sobald die Abdichtplatte 10 der Brennkammer
6 eine Zündöffnung 13 am Umfang desDichtringes 7 verschließt. Die Zündstellen 3a
und 3b arbeiten voneinander unabhängig. Zusammen mit der Abdichtplatte 10 der Brennkammer
6 bewirkt der Dichtring 23 die
Abdichtung des Nachverbrennungsraums
24 in der Füllzone 2 sowie an der Zündstelle 3a bzw. 3b. Diese abgedichtete Zone
erstreckt sich über einen Drehwinkel von etwa 500 bis 600, der sich in beispielsweise
450 bis 500 für die Füllung und 5° bis 10° für die Zündung aufteilt. Dementsprechend
erstreckt sich die Arbeits- und Auspuffzone 12 während jedes Halbumlaufs über etwa
1100 bis 1200, woran sich noch ein Drehwinkel von etwa 10.0 für die Druckluftspülung
der Brennkammer 6 anschließt.
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Man erkennt, daß die von den gut gekühlten und frei liegenden Versorgungsleitungen
14',14",14'" über die Füllvorrichtung 14 jeweils mit Druckluft bzw. Treibstoffgemisch
versorgte Brennkammer 6 während eines Drehwinkels von etwa 550 bis 600 von innen
gekühlt wird, nämlich während der Druckluftspülung und der nachfolgenden Füllung
mit vorgekühltem Gemisch. Anfang und Ende der betreffenden Drehwinkel 2 bzw. 12
sind in den Fig. 1, 3 und 5 jeweils mit Pfeilen gekennzeichnet. Für die Verbrennungs-
und Etülphasen (1200 und 100) ist der Dichtring 23 durchbrochen. Die zur Nachverbrennung
in dem Raun 24 benötigte Frischluft wird von einer Abdeckfeder 25 eingeschoben,
so daß das Ringgehäuse 1 frischluftdurchflutet ist. Hinter der Abdichtplatte 10
entsteht daher ein Frischluftdruck, der die aus der äußeren Reaktionskammer 6'"
austretende Verbrennungsflamme beeinflußt und die sich bildende Abgasströmung zur
Rückseite des Gehäuses 1 verlagert (Fig. 7 und 8). Die Innenabstufung der Brennkammer
6 zu drei aneinander anschließenden Reaktionskammern 6',6",6n verlängert den Flammenweg
in der Auspuff- und Arbeitszone 12, so daß eine Nachverbrennung des Kraftstoffes
bzw. Gemisches stattfindet. Infolgedessen besteht eine große
Freiheit
in der Kombination verschiedenartiger Treibstoffe bzw. Gemische, rundes können auch
explosionsartig verbrennende Kraftstoffe Verwendung finden. Die erfindungegemaße
Brennkraftmaschine ist Jedoch auch für trägzändende Treibstoffe oder Gemische geeignet,
da in der Zündkammer 21 der Zündstellen 3a,3b eine Flammzündung in einer vollen
Front erfolgt. Es ist weder ein Zündzeitversteller noch ein Zündstromverteiler notwendig,
da der Zündzeitpunkt in bezug auf die Flammentwicklungszeit so vorverlegt ist, daß
die ZündflPmme beim Vorbeilauf der Brennkammermündung diese voll bestreicht und
infolgedessen an der Zua'd- bzw. Ausströmzone der äußeren Reaktionskammer 6" eine
kompakte Flammenfront entsteht.
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Eine von der Brennkraftmaschine nach Fig. 1 und 2 abweichende Ausführungsform
ist in Fig. 3 und 4 dargestellt. Hierbei ist der Rotor als Außenläufer 7 ausgbbildet,
wobei die Versorgungsleitungen 4',4",49 durch Verstrebungen 4 an der Unterseite
zum feststehenden Teil 5 der Verteilernabe geführt sind. Die am Innenring 17 des
Rotors 7 befestigten Streben 19 rotieren zusammen mit dem Außenläufer.
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Noch eine andere Bauform ist in Fig. 5 und 6 dargestellt, wobei eine
Antriebswelle 9 vorgesehen ist, die sich innerhalb eines Lagers 26 drehen kann,
das mit den feststehenden Raltestreben 18 des Ringgehäuses 1 verbunden ist.
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Man erkennt aus den Fig. 7, 9 und 11, daß derInneniing 17 den Verteiler
U-förmig umschließt, zugleich dessen feststehenden Teil 5 bildet, der oben und unten
die drehbaren Ringkammern 15',15",15'" des Drehteils 15 radial überdeckt, und außerdem
eine vorteilhafte Befestigungsmöglichkeit für die Streben 4 bietet. Diese Teile
sind auch in den Fig. 3 bis 6 und insbesondere in den Schnittansichten Fig. 4 und
6 gut zu erkennen. Fig. 7 zeigt eine Ansicht schräg von oben, aus der die Ringhöhe
und der Durchbruch des DichtriÆes 23 in der Arbeitszone 12 zu ersehen ist.
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Aus Fig. 7 und 8 ist einerseits die Gestaltung und Anordnung des Nachverbrennungsraums
24 und andererseits die Wirkungsweise einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
während des Verbrennungs- und Vorschubtaktes ersichtlich. Man sieht, daß die Abdeckfeder
25 durch den an den Umfangsstellen der Arbeitszone 12 durchbrochenen Dichtring 23
hindurch Frischluft in den Nachverbrennungsraum 24 einschiebt. Das aus der Brennkammer
6 durch die Mündung der Reaktionskammer 6'" hindurch austretende, infolge der Abstufung
innerhalb der Brennkammer 6 verzögert oder gebremst brennende Gemisch wird in dem
Ringraum 24 nachverbrannt.
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Fig. 9 und 10 zeigen eine solche Brennkraftmaschine in der Stellung,
in welcher nicht nur die Brennkammer 6 stirnseitig durch die Fullvorrichtng 14 gefüllt
wird, sondern gleichzeitig auch die Zündkammer 21 der Zündstelle 3a. Der Rotor befindet
sich dabei in der Füllzone 2, in welcher der Dichtrigg 23 zusammen mit der Abdichtplatte
10 für den Abschluß des Nachverbrennungsraums 24 sorgt.
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Aus Fig. 11 und 12 ist die Zündanordnung ersichtlich, die an der Zündstelle
3a mit der Zündkammer 21 und der Zuleitung 22 für leichtentzündliches Gemisch eine
Zündkerze 28 vorsieht.
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An der Zündordnung 13 im Dichtring 23 tritt eine Flammenfront in die
gemischgefüllte Brennkammer 6 ein, so daß der Arbeits-bzw. Vorschubtakt eingeleitet
wird.
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Wesentliche Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die gegegebenenfalls
mit zusätzlichen Kühlrippen versehene Brennkammer
6 sich mit ihrer
gesamten Außenfläche in Kühlluft bewegt. Die voneinander getrennten und gut gekühlten
Versorgungsleitungen 4',4",4'" bzw. 14',14",14'" bewirken zusammen mit der nockengesteuerten
Füllvorrichtung 18 die Innenkühlung der Brennkammer 6 während ihrer Spülung mit
Druckluft und der nachfolgenden Füllung. Dadurch und wegen des offenen Notorsystems
ist eine niedrige Betriebstemperatur gewährleistet. Mittels der Füllvorrichtung
14 sind Fülldruck und Füllzeit regelbar. Dies ermöglicht zusammen mit den jeweils
für Druckluft, Treibgas und flüssigen Treibstoff getrennten Versorgungsleitungen
4',4",4'|' bzw. 14',14",14'1' die Einstellung einer für die geforderte Leistung
günstigsten Gemischfettigkeit, die auch konstant eingeregelt werden kann.
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In der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine können die verschiedensten
gasförmigen und flüssigen Treibstoffe sowie deren Gemische verwendet werden, wobei
die Auswahl insbesondere so getroffen wird, daß giftärmste Abgase entstehen. Die
Innenform der Brennkammer 6, welche zu beispielsweise drei Reaktionskammern 6',6",6"
abgestuft ist, dient dabei als Explosionsbremse auch für bleifreie, explosionsartig
verbrennende Eraftstoffe. Zugleich stellen die Stufenbrennkammern 6 einen niedrigen
Verbrennungsdruck mit frei austretender Verbrennungsflamme sicher, die in dem Nachverbrennungsraum
24 in vorteilhafter Weise nachverbrannt wird. Die frei austretende Verbrennungsflamme
wird dabei mit der Frischluft, welche laufend von der Abdeckfeder 25 über den Durchbruch
des Dichtringes 23 in den Nachverbrennungsraum 24 eingeschoben wird, hinter der
Abdichtplatte 10 der Brennkammer 6 direkt zusammengeführt.
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Wegen der Abstufung der Reaktionskammern 6',6",6'" findet eine
Explosionsbremsung
statt, die den Flammenweg insgesamt verlängert und auf diese Weise zu einem größeren
Vorschub-Drehwinkel bzw. einem langeren Arbeitstakt führt. Dazu trägt die Flammzündung
an den Zündkammern 21 bei, welche zusätzlich die Verwendung auch trägziüidender
Treibstoffe ermöglicht. Alle diese Itßnahmen wirken zusammen, um die Entstehung
von Eohlenmonoxid- und Kohlenwasserstoff-Anteilen im Abgas von vornherein zu unterbinden
und auch die Entstehung von Stickoxiden zu vermeiden. Damit ist ein vielseitig verwendbarer
Verbrennungsmotor geschaffen, dessen Konstruktion den verschiedensten Bedürfnissen
angepaßt werden kann, wobei der große freie Innenraum 16 zur anderweitigen Nutzung
zur Verfügung steht, beispielsweise für die Treibstoffversorgung oder zur Unterbringung
eines Gebläses, indem mit dem Rotor 7 geeignete Blätter, Flügel o. dgl. verbunden
sind.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden
flerkmale und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver Einzelheiten,
räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch
in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.