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Vorrichtung zum selbsttätigen Vorbereiten von Laboratoriumsproben
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Vorbereiten von Laboratoriumsproben
aus grobstückigem Gut, insbesondere von Koksproben unter Verwendung eines Einwalzenbrechers
und zweier darunter angeordneten Tellerteiler.
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Zur Ermittlung der Qualitätsmerkmale, z. E. von Kokslieferungen, werden
mehrere Proben entnommen und diese zu einer Durchschnittsprobe zusammengeraßt und
für Laboratoriumsversuche vorbereitet. Hierzu wird die Durchschnittsprobe zunächst
auf eine für die weitere Untersuchung zweckmäßige Korngröße zerkleinert und anschließend
durch wiederholtes Mischen und Teilen auf eine vorgegebene Teilmenge als Laboratoriumsprobe
reduziert. Bei der Herstellung von Laboratoriumsproben aus größeren Probernengen,
wie dies z. B.
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bei der Beprobung von Hochofenkokslieferungen erfolgt, ist es wichtig,
die Vorbereitungsvorgänge so einzurichten, daß die auf einen Feuchtigkeisverlust
oder eine Entmischung des Gutes zurückgehenden Fehler möglichst vermieden werden.
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Es sind bereits Vorrichtungen zur selbsttätigen Vorbereitung von Proben
bekannt, die aus einer Zerkleinerungsvorrichtung, elnem'Sammel- und Teilgerät bestehen,
Bei einer dieser bekannten Vorrichtung ( beschrieben in "Glückauf" 1972, Seite 470
- 471 ) wird die Durchschnittsprobe in einen trichterartig erweiterten Mahlraum
.einer Einwalzenmühle aufgegeben und gelangt nach seiner Zerkleinerung in die Sammel-
und Teileinrichtung und wird dort zu einer oder mehreren Laboratoriumsproben verarbeitet.
Als Teilungseinrichtung sind hierbei zwei in verschiedenen Höhen stehende, gegeneinander
versetzt angeordnete Tellerteiler mit als Drehkreuze ausgebildeten geraden Abstreifern
vorgesehen. Zum Verarbeiten größerer Mengen eines grobstückigen Gutes ist diese
bekannte Anlage nicht geeignet, da gröbere Probegutstücke hierbei, bedingt durch
den großen Keilwinkel zwischen dem Umfang der Walze und der meist gerade ausgebildeten
Schleißplatte, von der Walze nur schlecht erfaßt und eingezogen werden können. Dieser
Umstand verlangsamt aber den Mahlvorgang, bringt eine ungleichmäßige Zerkleinerung
des Gutes mit sich und führt ggf. zu Verstopfungen der Zerkleinerungsvorrichtung.
UnzweckmEßig ist außerdem die versetzte'Anordnung beider Tellerteiler, durch die
der Raumbedarf der Anlage wesentlich vergrößert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum selbsttätigen
Herstellen von Laboratoriumsproben speziell von grobkörnigem Gut zu schaffen, die
eine größere Probemenge in vergleichsweise kurzer Zeit zu bewältigen vermag, wobei
die Nachteile der zuvor beschriebenen Vorrichtung vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Einwalzenbrecher
mit einer nach außen ausgebogenen, verstellbar
eingerichteten Sctßeißplatte
ausgeriistet ist und die Tellerteiler koachsial angeordnet sind, und spiralförmige
Abstreifer aufweisen, die von einer gemeinsamen vertikalen Welle angetrieben werden,
und daß .zwischen den Tellerteilern zwei Ablenkschurren angeordnet sind, deren obere
Öffnungen seitlich über den Rand des oberen Tellers hinausragen und deren gemeinsame
untere Öffnung mittig über dem unteren Teller angeordnet ist.
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Durch die vorgeschlagene Ausbildung der Vorrichtung wird zunächst
der zwischen dem Walzenmrang und der Schleißplatte gebildete Keilwinkel, bedingt
durch gleichgerichtete Krümungen beider Teile, wesentlich kleiner und kann so gewählt
werden, daß auch gröberes Gut gleichmäßig eingezogen und zerkleinert wird. Die koachsiale
Anordnung der Tellerteiler erspart viel Raum und kürzt den Weg für das zerkleinerte
Probegut, wodurch auch die Feuchtigkeitsverluste vermindert werden. Außerdem ist
bei dieser Anordnung der Teiler ein gemeinsamer Antrieb für beide Abstreifer möglich,
wodurch eine Vereinfachung der Konstruktion erzielt wird.
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Die vom oberen Tellerteiler abgezweigte Teilmenge des Probegutes wird
mittels zweier Ablenkschurren, trotz koachsialer Anordnung der Tellerteiler auf
dem kürzesten Weg in der Mitte des unteren Tellers abgeworfen und ohne Unterbrechung
dem weiteren Teilungsvorgang zugeführt. Die hierfür vorgesehene spiralförmige Ausbildung
der Abstreifer bewirkt einen Ausgleich der radialen Geschwindigkeit des Probegutes
auf dem Teilungsteller und verringert gleichzeitig seine Entmischung.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kennzeichnet sich die Vorrichtung
dadurch, daß die zwischen dem Einwalzenbrecher und den Auffangbehältern für Probegut
liegenden Einrichtungen von einem zylindrischen Gehäuse umgeben sind. Bei der vorgesehenen
koachsialen Anordnung der Tellerteiler umschließt das zylindrische Gehäuse der Vorrichtung
einen, gegenüber der bekannten Ausführung, wesentlich geringeren Luftraum, der auch
entsprechend geringere Feuchtigkeitsverluste des Probegutes beim Misch-und Teilungsvorgang
erwarten läßt.
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Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß am Umfang der Teller innerhalb
der oberen Öffnungen der Ablenkschurren und der Öffnungen zu den Auffangbehältern
verschiebbare Ableitbleche vorgesehen sind.
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Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Vorrichtung
liegen in einer schnellen und gleichmäßigen Zerkleinerung und in einer anschließenden
Teilung des Probegutes, die auf dem kürzesten Weg erfolgt. Die gewählte Anordnung
ergibt außerdem eine zweckmäßige und raumsparende Verteilung einzelner Einrichtungsteile.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 einen vertikalen Schnitt
durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung in schematischer Darstellung,
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt AA der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtungen,
Fig.
5 einen horizontalen Schnitt BB der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung und Fig.
4 einen vertikalen Teilschnitt durch die Ablenkschurre mit einem Ableitblech, Fig.
5 eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung.
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Im Oberteil eines Rahmengestells der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung
ist eine Zerkleinerungseinrichtung angeordnet, die als Einwalzenbrecher 1 ausgebildet
ist, dessen Brechwalze 25 mit riffelförmig an ihrem Umfang verteilten in Längsrichtung
verlaufenden gehärteten Brechzähnen versehen ist.
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Gegenüber der Brechwazle 23 ist eine nach außen gebogene verstellbar
eingerichtete Schleißplatte 2 angeordnet, deren Form und Lage einerseits das Einziehen
auch großer Gut stück und andererseits die Zerkleinerung des Gutes auf die jeweils
vorgesehene Körnung durch Einstellen der Verstellvorrichtung 24 ermöglicht.
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Unterhalb der Zerkleinerungseinrichtung sind zwei Tellerteiler 5 und
4 derart im Abstand übereinander koachsial angeordnet, daß die auf den feststehenden
Tellern 8 und 11 der Teiler 5 und 4 rotiertenden Abstreifer 6 und 7 von einer gemeinsamen
vertikalen Welle 5, bspw. durch einen Getriebemotor 28 angetrieben werden. Das zerkleinerte
Probegut gelangt über ein trichterförmiges Anschluß stück 15 vom Einwalzenbrecher
1 auf den Teller 8 des oberen Teilers 5 und wird von rotierenden Abstreifern 6 über
den Rand des Tellertälers 5
abgeworfen, Zur Abzweigung eines Teiles
des Probegutes vorder Gesamtmenge sind zwischen dem oberen und dem unteren Teiler
3 und 4 zwei rohrförmige einander diametral gegenüber angeordnete Ablenkschurren
9 und 10 vorgeaehen, deren obere Öffnungen 12 und 13 seitlich über den Rand des
Tellerteilers 3 hinausragen und ihre unteren Enden über der Mitte des unteren Teilers
4 zu einer gemeinsamen Öffnung 29 zusammengeführt sind. Das im Bereich der oberen
Öffnungen 12 und 13 der Ablenkschurren 9 und 10 von den Abstreifern 6 über den Tellerrand
des Teilers 3 abgeworfene Probegut rällt-in die Ablenkschurren 9, 10 und wird über
ihre untere Offnung 29 dem unteren Tellerteiler 4 zugeführt und dort von dem spiralförmigen
Abstreifer 7 erfaßt. Der Abstreifer 7 bewegt die zugeführte Teilmenge des Probegutes,
gleich dem oberen Teiler 3, zum Rand des Tellers 11. Nur die durch Öffnungen 25
in einen oder mehrere Auffangbehälter 14 herabfallende Teilmenge des Probegutes
bleibt somit als Endprobe für nachfolgende Laboratoriumsuntersuchungen zurück.
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Das übrige vom Rand der Tellerteiler 3 und 4 abgeworfene Probegut
wird hingegen durch eine unterhalb der Vorrichtung vorgesehene trichterförmige Ableitöffnung
16 als Restgut abgefahrt.
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Zur Regelung der in die Ablenkschurren 9 und 10 und in die Öffnungen
25 abgezwigten Teilmengen des Probegutes sind an den Öffnungen 12, 13 und 25 Ableitbleche
17, 18 und 19 vorgesehen, die durch Handgriffe 2Q, 21, 22 zu betätigen sind.
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Durch stärkeres Öffnen oder Schließen der Ableitbleche 17> 18 kannsz.
B. der dem unteren Teiler 4 zugeleitete Probenanteil entsprechend variiert werden.
Das dabei auf die Ableitbleche 17, 18 fallende Probegut wird zur Seite abgeleitet
und zusammen mit dem Restgut durch die trichterförmige Öffnung 16 abgeführt. Die
Regelung der abzuzweigenden Gutmengen ist im wesentlichen aus den Fig. 2, 3 und
4 zu ersehen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die bei der Beprobung
z. B. einer Zuglieferung anfallende Durchschnittsprobe von etwa 100 kg Hochofenkoks
wird mittels eines hier nicht dargestellten Kleinförderers dem nach oben hin trichterförmig
erweiteren 3ehälter 30 der Zerkleinerungseinrichtung zugeleitet. Beim Durchgang
durch den Walzenbrescher.1 wird das Probegut auf eine Körnung z. B. 20 mm zerkleiner,
Das zerkleinerte Gut gelangt sodann in die Teilungseinrichtungen und wird durch
diese so aufgeteilt, daß in die Auffangbehälter 14 nur Teilproben von je etwa 2
kg gelangen. Dieses Probegut stellt die primär für die Ermittlung des Feuchtigkeitsgehaltes
benötigten Laboratoriumsproben dar. Als Auffangbehälter 14 werden zweckmäßig verschließbare,
zum Transport der PKben geeignete Gefäße verwendet, durch die das Umfüllen der Proben
und auch Feuchtigkeitsverluste vermieden werden.
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Patentansprüche