DE2310637B2 - Als Zusatz zu einem Glasgemenge geeignetes bleihaltiges Granulat, das ohne Rauchentwicklung gleichmäßig mit den übrigen Gemengebestandteilen verschmilzt und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Als Zusatz zu einem Glasgemenge geeignetes bleihaltiges Granulat, das ohne Rauchentwicklung gleichmäßig mit den übrigen Gemengebestandteilen verschmilzt und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
A'o = die in 5 g Granulat enthaltene Gewichtsmenge PbO in Grartim,
X1 = die Gewichtsmenge PbO in Gramm,
welche beim Rühren während 20 Minuten von 5 g Granulat in 50 ml l,34n-Salpetersäure
gelöst wird, und es
(b) eine scheinbare Dichte (D) in g/cm3 entsprechend
der Formel
D = K(XdpM + Ydsio)
aufweist,
K = 0,2 bis 0,85,
X = Gewichtsanteil an PbO,
Y = Gewichtsanteil an SiOj
dfbo bzw. ds\Q2 = Dichten, die aus den
Ausgangsprodukten ermine It sind.
2. Granulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Bleioxid und Siliciumdioxid im
Gewichtsverhältnis von PbO zu SiO2 von 93 :7 bis
:50 enthält.
3. Granulat nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich mindestens eine
der folgenden Komponenten enthält:
B2O3, AI2O3, Alkaliverbinduiig, Erdalkaliverbindung,
Phosphoroxid, Weißpigment, Entschäumungsmittel, Färbungsmittel, Entfärbungsmittel,
wobei die scheinbare Dichte (D) in g/cm3 dieses Granulats der Formel
40
45
50
genügt, worin
Y^Zp/dn = die Summe der Produkte aus den
Gewichtsanteilen und den Dichten der jeweils eingesetzten zusätzlichen Komponenten.
4. Verfahren zur Herstellung eines bleihaltigen Granulats nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man
(A) eine innige Mischung aus Bleisuboxid PbO1,
(χ = 0,4 bis 0,9), urd Siliciumdioxid oder einem
Silicat in einem solchen Mengenverhältnis herstellt, daß das Gewichtsverhältnis von
PbO : SiO2 im Bereich von 93 : 7 bis 30 :70 bzw.
93 : 7 bis 50 : 50 liegt,
(B) die Mischung zu einem Granulat formt und
(C) das Granulat in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre bei einer Temperatur von 350 bis
700° C hält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung nach Zusatz eines
wäßrigen Mediums zu Granulat formt (B).
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß man es mit Bleisuboxidteilchen
einer Größe von weniger als 100 μιη durchführt.
7. Verfahren zur Herstellung eines bleihaltigen Granulats nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man
(A) eine innige Mischung aus PbO oder Pb3Ü4 oder
beiden und Siliciumdioxid oder einem Silicat in einem solchen Mengenverhältnis herstellt, daß
das Gewichtsverhältnis von PbO zu S1O2 im Bereich von 93 : 7 bis 30 : 70 bzw. 93 : 7 bis
50 :50 liegt,
(3) die Mischung zu einem Granulat formt, und
(C) das Granulat bei einer Temperatur von wenigstens 2000C hält.
(C) das Granulat bei einer Temperatur von wenigstens 2000C hält.
Die Erfindung bezieht sich auf bleihaltige Granulate als Zusatz zu einem Glasgemenge, die ohne Rauchentwicklung
gleichmäßig mit den übrigen Gemengebestandteilen verschmolzen werden können, sowie auf ein
Verfahren zu deren Herstellung.
Diese bleihaltigen Granulate sollen insbesondere in Bleigläsern und keramischen Glasuren, wie sie bei der
Herstellung verschiedener optischer Gläser, geschliffener Gläser, Gläser für Lampenröhren und dergleichen,
verwendet werden. Insbesondere betrifft die Erfindung bleihaltige Granulate, die eine Bleioxidkomponente und
Siliciumdioxid in Form eines neuen Phasensystems enthalten, das von der gewöhnlichen kontinuierlichen
Glasphase völlig verschieden ist, und auf Grund dieses spezifischen Phasensystems eine wesentlich geringere
Bildung von Bleioxiddämpfen, verglichen mit Mennige oder Bleiglätte, aufweist, und eine hohe Gleichförmigkeit
der inneren Zusammensetzung zeigen.
Bleimonoxid wurde bisher durch Verbrennen von pulverförmigen Bleisuboxid in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre hergestellt. Beispielsweise ist in der JA-Patent-Veröffentlichung 11801/62 ein Verfahren zur
Herstellung von Bleimonoxid angegeben, wobei pulverförmiges Bleisuboxid in einen vorerhitzten Drehrohrofen
eingebracht wird, dieses unter Einführung von Sauerstoff in den Ofen gerührt wird, die durch die
Verbrennung des Bleimonoxids verursachte Erhöhung der Temperatur gemessen wird und das Verbrennungsprodukt
bei Beendigung des Verbrennungsvorganges abgezogen wird.
Bei diesem bekannten Verfahren wird Bleimonoxid unter Ausnutzung der bei der Verbrennung von
Bleisuboxid erzeugten Wärme hergestellt, jedoch zeigt dieses Verfahren die folgenden Nachteile.
Das Pulver des Bleisuboxids hat eine gute Fließfähigkeit in der Anfangsstufe der Verbrennung, jedoch wird
mit fortschreitender Umsetzung das Reaktionsgemisch viskos, und es zeigt sich eine starke Neigung zur Bildung
von Agglomeraten. Wenn deshalb das Rühren unzureichend ist, wird leicht ein Agglomerationsreaktionsprodukt
gebildet. Bei einem derartigen Agglomerationsreaktionsprodukt tritt, wenn auch der Oberflächenteil aus
Bleimonoxid besteht, im inneren Teil eine Reduktion des Bleisuboxids bei einer Erhöhung der Temperatur auf,
und infolgedessen besteht der innere Teil eines
derartigen Agglomerationsreaktionsgemisches häufig aus metallischem Blei. Dieser Nachteil, daß metallisches
Blei in dem Bleimonoxidprodukt enthalten ist, wurde durch Oxidation des Bleisuboxids unter Rühren
beseitigt, jedoch tritt hierbei eine heftige Reibung zwischen dem viskosen Reaktionsgemisch und der
Wand des Reaktionsgefäßes oder der Rühreinrichtung auf, so daß aus der Gefäßwand oder der Rühreinrichtung
Verunreinigungen, beispielsweise Eisen, in das sich ergebende Bleimonoxid gelangen, wodurch die Reinheit
des Bleimonoxidproduktes stark beeinträchtigt wird. Ein derartiges Bleimonoxidprodukt kann in solchen
Anwendungsgebieten nicht verwendet werden, bei welchen der Gehalt an Verunreinigungen in der
Größenordnung von PPM einen großen Einfluß hat, beispielsweise bei Verwendung als Zusatz in Glasgemengen
für optische Gläser.
Ein weiterer Nachteil dieses gebräuchlichen Verfahrens ist die Bildung von großen Staubmengen des
schädlichen Bleioxids, wenn die Bleimonoxidprodukte aus dem Reaktionsgefäß abgezogen werden. Das
Umherstäuben derartiger Bleioxidstäube in der Luft kann zwar mit Hilfe von Staubniederschlagsgeräten
oder Staubsammlern verhindert werden, wobei dies jedoch sehr kostspielig ist und außerdem keine hohe
Staubgewinnungswirkung erzielt wird.
In letzter Zeit wurde ein Verfahren unter Anwendung eines Siebklassifizierers und einer pneumatischen
Mahleinrichtung in Kombination vorgeschlagen. Nach diesem Verfahren wird das Bleimonoxid durch Zuführung
von pulverförmigem Bleisuboxid zu dem pneumatischen Mahlgerät unter Einblasen von Preßluft oder
Sauerstoff zusammen mit Wasserdampf, Mahlen, Oxidation und Klassifizierung des pulverförmigen
Bleisuboxides durch diesen Strom von Preßluft oder Sauerstoff und Abtrennung der auf diese Weise
klassifizierten feinen Pulver des Bleimonoxids aus der Luft oder Sauerstoff hergestellt.
Dieses Verfahren ist insofern vorteilhaft, als die Pulverisierung von Bleisuboxid und die Oxidation von
Bleisuboxid zu Bleimonoxid gleichzeitig erreicht werden kann. Die Abtrennung des erhaltenen feinen Pulvers
des Bleimonoxids von dem Sauerstoff oder Luft ist jedoch schwierig. Beispielsweise ist es äußerst schwierig,
falls nicht unmöglich, das Auftragen von Bleioxidstäuben zusammen mit dem Abgas in die Außenluft zu
verhindern. Weiterhin haben auch bei diesem Verfahren die Teilchen des Bleisuboxids unvermeidlich einen
Kontakt mit der Wand der Mahleinrichtung, wobei es wiederum nicht möglich ist, die Einverleibung von
Fremdmetallen, wie Eisen, in das Bleimonoxidprodukt zu verhindern.
Bei den vorstehend erläuterten bekannten Verfahren wird das Bleisuboxid als Rohmaterial unter Mahl- oder
Rührbedingungen oxidiert, da bei nicht ausreichendem Kontakt mit Sauerstoff das Bleisuboxid leicht zu
metallischem Blei reduziert wird. Es gibt infolgedessen keine Maßnahme auf dem Fachgebiet, nach welcher
Bleisuboxid teilchenförmig in Bleimonoxid oder andere Bleioxide unter Beibehaltung seiner ursprünglichen
Form übergeführt werden kann.
Die OE-PS 2 86 933 beschreibt granuläre Bleioxide und Verfahren zu deren Herstellung, wobei das
Bleioxidprodukt jedoch keine Siliciumdioxidkomponente enthält. Bei diesem granulären Bleioxid sind die
Rauchprobleme bei dessen Verwendung als Zusatz zu einem Glasgemenge nicht überwunden.
Die OE-PS 139 419 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines bleioxidhaltigen Produkts als Zusatz
zu Glasigemengen, bei welchem Blei oder bleihaltige Legierungen in fein verteiltem oder geschmolzenem
Zustand mit Bestandteilen des Glassatzes in Gegenwart von Luft oder Saueritoff bei Temperaturen von
oberhalb 400° bis 5000C. innig vermengt werden und
gleichzeitig oxidiert werden. Auch hierbei findet eine Rauchentwicklung in starkem Ausmaß statt.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines
ίο bleihaltigen Granulats, das ohne Rauchentwicklung
gleichmäßig mit den übrigen Bestandteilen eines Glasgemenges verschmolzen werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die Schaffung eines als Zusatz zu einem
Glasgemenge geeigneten bleihaltigen Granulats, das ohne Rauchentwicklung gleichmäßig mit den übrigen
Gemengebestandteilchen verschmilzt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es Bleioxid und Siliciumdioxid
im Gewichtsverhältnis von PbO zu S1O2 von 93 :7 bis
30 :70 enthält und daß es
(a) eine Salpetersäurereaktivität (RN) von 10 bis
96,5% aufweist, worin
RN = φ" " 10° ist·
Xo = die in 5 g Granulat enthaltene Gewichtsmenge PbO in Gramm,
X\ = die Gewichtsmenge PbO in Gramm, welche beim Rühren während 20 Minuten von 5 g Granulat
in 50 ml 1,34 η-Salpetersäure gelöst tvird, und es
(b) eine scheinbare Dichte (D) in g/cm3 entsprechend der Formel
(b) eine scheinbare Dichte (D) in g/cm3 entsprechend der Formel
D = K(XdPbO + VdSi02)
aufweist,
K = 0,2 bis 0,85,
X = Gewichtsanteil an PbO,
Y = Gewichtsanteil an S1O2
K = 0,2 bis 0,85,
X = Gewichtsanteil an PbO,
Y = Gewichtsanteil an S1O2
dpbo bzw. cfeiO2 = Dichten, die aus den Ausgangsprodukten
ermittelt sind.
Dieser bleihaltige Zusatz wird gemäß der Erfindung nach einem Verfahren hergestellt, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
(A) eine innige Mischung aus Bleisuboxid PbO1 (x = 0,4
bis 0,9), und Siliciumdioxid oder einem Silicat in einem solchen Mengenverhältnis herstellt, daß das
Gewichtsverhältnis von PbO : S1O2 im Bereich von 93 : 7 bis 30 : 70 bzw. 93 : 7 bis 50 : 50 liegt,
(B) die Mischung zu einem Granulat formt und
(C) das Granulat in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre bei einer Temperatur von 350 bis
7000C hält.
Es wurde gefunden, daß gemäß der Erfindung die Oxidation des Bleisuboxides einheitlich selbst im
Inneren der Granulate erzielt wird und ein Produkt, das frei von metallischem Blei und anderen Metallverunreinigungen
ist, erhalten werden kann.
Es wurde ferner gefunden, daß bei dem Verfahren gemäß der Erfindung die Reaktion zwischen Bleioxid
una Siliciumdioxid und die Granulierung des Gemisches
b5 gleichzeitig erfolgt und sich körnige oder granuläre
»Briketts« ergeben. Dies ist im Hinblick auf die bisher bekannten Arbeitsweisen, wie vorstehend erörtert,
völlig überraschend.
Es wurde ferner festgestellt, daß, wenn die erfindungsgemäß geschaffenen granulären kornförmigen
Briketts als bleihaltige Zusätze in Glasschmelzofen eingebracht werden, die Menge des erzeugten Rauches
wesentlich niedriger ist als bei Verwendung von Bleiglätte oder Mennige und daß die Rduchmenge bei
einem so niedrigen Wert gehalten werden kann, wie er bei Anwendung von glasartigen Bleisilikat erhalten wird
und daß die Granulatbriketts, verglichen mit den bekannten bleihaltigen Zusätzen zu Glasgemengen, die
aus glasartigem Bleisilikat bestehen, hinsichtlich der Gleichförmigkeit der Zusammensetzung, des Gehaltes
an Verunreinigungen und der mühelosen Herstellung wesentlich überlegen sind.
Der hier angewandte Ausdruck »Brikett« bezeichnet einen Feststoff mit einer kornförmigen oder kleinmassigen
Form, und es ist darauf hinzuweisen, daß dieser Begriff »Brikett« völlig unterschiedlich gegenüber der
sonst üblichen Bezeichnung Brikett ist.
Das spezifische Gewicht von Bleisuboxid (Pb2O)
beträgt 8,34, während das spezifische Gewicht von Bleiglätte (PbO) den Wert 9,53 und Mennige (Pb3O4)
den Wert 9,1 hat. Somit haben Bleiglätte oder Mennige ein höheres spezifisches Gewicht als Bleisuboxid, und
auf Grund dieser höheren spezifischen Gewichte zeigen Bleiglätte und Mennige eine Neigung zur Ausbildung
eines dichteren Überzuges. Wenn deshalb pulverförmiges Bleisuboxid so wie es ist, oxidiert wird, wird ein
massives Produkt erhalten, bei welchem das Bleisuboxid mit einem Überzug von Bleiglätte überzogen ist, der
eine niedrige Sauerstoffdurchlässigkeit hat. Dies geht auch daraus hervor, daß pulverförmiges Bleisuboxid,
welches relativ massig ist, die eingeschlossene Luft bei fortschreitender Oxidation unter Wärmeeinwirkung
freisetzt und durch einen Zustand der Fließfähigkeit während der Oxidation geht und daß massive Produkte
erhalten werden, wenn pulverförmiges Bleisuboxid, so wie es ist, nach den üblichen bekannten Verfahren
oxidiert wird, wobei das Endprodukt häufig metallisches Blei im Inneren enthält.
Im Gegensatz hierzu wird beim erfindungsgemäßen Verfahren das pulverförmige Bleisuboxid in inniger
Mischung mit Siliciumdioxid vorhergehend zu Granulaten geformt, die die dem Bleisuboxid eigene Massigkeit
beibehalten, und die Oxidation schreitet fort, während dieser massige Granulatzustand beibehalten wird. Wenn
dabei das Bleimonoxid an dem Oberflächenteil der Granulate gebildet wird, wird die Oberflächenschicht
porös, d. h. sauerstoffdurchlässig, so daß auch das Innere des Granulatproduktes einheitlich zu Bleimonoxid
oxidiert werden kann.
Darüber hinaus ist es beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht nötig, das Ausgangsmaterial oder
dessen Reaktionsgemisch zu rühren oder zu mahlen, und deshalb werden keine metallischen Verunreinigungen
aus der Apparaturwand dem Reaktionsprodukt einverleibt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das Bleisuboxid üblicherweise in einer Form angewandt, die
nach dem sogenannten Shimazu-Verfahren erhalten wurde, d. h. einem Verfahren, wobei kleine Massen von
Blei, die durch Schmelzen und Verfestigen von Blei erhalten wurden, in eine Drehtrommel eingebracht
werden, Preßluft in die gedrehte Trommel geblasen wird und dadurch die kleinen Massen durch Reibung
und Abschälung in Pulver überführt werden. Es können auch Bleisuboxidprodukte angewendet werden, die nach
anderen Verfahren erhalten wurden, sofern ihr Gehalt an metallischem Blei niedrig ist. Es wird bevorzugt, daß
das beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte pulverförmige Bleisuboxid eine mittlere Teilchengröße
von weniger als 100 μηι, insbesondere weniger als 50 μηι
hat. Es wird auch bevorzugt, daß das Ausgangsbleisuboxid eine Zusammensetzung entsprechend der folgenden
Formel
PbO,
ίο hat, worin Areine Zahl von 0,4 bis 0,9, insbesondere 0,4 bis
0,7, ist.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt, wie vorstehend abgehandelt, darin, daß
das pulverförmige Ausgangsgemisch zu Granulaten vor der Oxidationsbehandlung geformt wird. Es kann jedes
trockene und feuchte Granulierverfahren in gewünschter Weise angewendet werden.
Die Vermischung und Granulierung des Bleioxidpulvers und des Siliciumdioxidpulvers kann in einem
Granuliermedium als einstufiger Arbeitsgang oder mehrstufiger Arbeitsgang ausgeführt werden. Beispielsweise
wird zunächst ein Gemisch dieser Komponenten gebildet und dann das Gemisch zu Granulaten mittels
einer geeigneten Granuliereinrichtung, z. B. Tablettenmaschinen, Sprühtrockner, Extrudierer, Pelletierer,
Drehscheibengranulatoren und Zentrifugalgranulatoren, geformt. Es ist auch möglich, Vermischen und
Granulierung in einer Stufe durch Zuführung von Bleioxidpulver, Siliciumdioxidpulver und eines Granu-
jo liermediums in einen bewegten Granulator vom Rührtyp durchzuführen.
Es kann auch ein Naßverfahren angewendet werden, wobei ein wäßriges Medium, beispielsweise Wasser
oder eine wäßrige Lösung einer Säure, eines Alkalis oder eines Salzes, oder ein flüchtiges organisches
Lösungsmittel als Granuliermedium eingesetzt werden. Die in Form der wäßrigen Lösung einzusetzende Säure
wird zweckmäßig in Abhängigkeit von dem beabsichtigten Gebrauchszweck des Produktes aus flüchtigen
Säuren, wie Salzsäure und Sälpetersäure, und nichtflüchtigen Säuren, wie Borsäure und Kieselsäure, gewählt.
Als in Form einer wäßrigen Lösung einzusetzendes Alkali können beispielsweise flüchtige Basen, wie
Ammoniak und Hydroxide von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen erwähnt werden. Die in Form der
wäßrigen Lösung zu verwendenden Salze werden zweckmäßig in Abhängigkeit von dem beabsichtigten
Gebrauchszweck des Produktes aus Salzen, die aus den vorstehenden Säuren und Basen gebildet sind, sowie
so Silikaten, Aluminaten und Boraten gewählt. Beispiele für flüchtige organische Lösungsmittel sind niedrigsiedende
Kohlenwasserstoffe, halogenierte Kohlenwasserstoffe, Äther, Ketone und Alkohole. Falls ein derartiges
flüssiges Medium als Granuliermedium angewandt wird, kann die Menge des flüssigen Mediums innerhalb eines
breiten Bereiches variiert werden. Im allgemeinen wird das flüssige Medium in einer Menge innerhalb eines
Bereiches von 8 bis 15 Gew.-Teilen, vorzugsweise 9 bis 12 Gew.-Teilen, auf.100 Gew.-Teile des Pulvergemisches
bo verwendet.
Im folgenden werden Teile und Prozentangaben (%)
auf das Gewicht bezogen, falls nicht anderes angegeben ist.
Gemäß der Erfindung wird es besonders bevorzugt,
Gemäß der Erfindung wird es besonders bevorzugt,
b5 daß Wasser oder ein wäßriges Medium als Granuliermedium
eingesetzt wird. Die durch Anwendung von Wasser oder einem wäßrigen Medium als Granuliermedium
erhaltenen Granulate sind gegenüber denen nach
anderen Verfahren erhaltenen Granulaten vorteilhaft, da sie ein höheres Ausmaß der Oxidation zu Bleiglätte
zeigen und sie in Bleiglätte selbst in ihren inneren Teilen einheitlicher umgewandelt werden. Darüber hinaus ist
Wasser nicht kostspielig, und die Anwendung von Wasser erleichtert den Granulierarbeitsgang.
Gemäß der Erfindung wird es bevorzugt, daß bei der Granulierung des pulverförmigen Bleisuboxids ein
flüssiges oder festes Oxidationsmittel zu dem Ausgangsbleisuboxidpulver zugesetzt wird. Als derartiges flüssiges
oder festes Oxidationsmittel können beispielsweise Salpetersäure, Säuren entsprechend den folgenden
Formeln
HXO3 und HXO4,
15
worin X ein Halogenatom, beispielsweise Brom, Chlor oder Jod bedeutet, Salze derartiger Säuren, beispielsweise
Alkalisalze dieser Säuren, sowie Wasserstoffperoxid angewandt werden. Es wird bevorzugt, daß dieses
Oxidationsmittel in einer Menge von 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf Ausgangsbleisuboxidpulver,
eingesetzt wird. Falls ein derartiges flüssiges oder festes Oxidationsmittel angewandt wird,
wird die Oxidation von Bleisuboxid zu Bleiglätte oder Mennige stark beschleunigt.
Dem Ausgangsgemisch können auch zusätzlich Borsäureverbindungen, wie Borax, Borsäure und Natriumborat,
Aluminiumoxidverbindungen, wie Aluminiumoxid, Aluminiumoxidgel, Aluminiumoxidsol und Aluminiate
und Erdalkaliverbindungen, wie Gips, Calciumcarbonat, Strontiumcarbonat, Bariumcarbonat, Magnesiumcarbonat
oder Magnesiumoxid, einverleibt werden. Diese Komponenten werden in Mengen, berechnet als
B2O3, AI2O3 und/oder MO, wobei M das Erdalkalimetall
bezeichnet, von 1 bis 95%, vorzugsweise 5 bis 90%, bezogen auf die Gesamtmenge der Beschickung,
einverleibt. Diese Kieselsäure-, Borsäure-, Aluminiumoxid-, oder Erdalkaliverbindungen können nach dem
Trockenverfahren oder zusammen mit einem wäßrigen Medium einverleibt werden. Falls diese Komponenten
vorhergehend zum Zeitpunkt der Granulierung einverleibt werden, ist es möglich, leichter Vorgemische zu
erhalten, die für die beabsichtigte Anwendung des Endproduktes geeignet sind, und darüber hinaus wird
die Oxidation von Bleisuboxid zu Bleiglätte oder Mennige durch den Zusatz dieser Komponenten stark
beschleunigt.
Falls die Mischung und Granulierung im pulverförmigen Zustand ohne Anwendung eines Granuliermediums
oder ein Gegenwart eines nichtwäßrigen Granuliermediums durchgeführt wird, ist es notwendig, die
erhaltenen Granulate bei Temperaturen höher als 2000C, die jedoch den Schmelzpunkt des Gemisches
nicht übersteigen, wärmezubehandeln.
Gemäß der Erfindung wird es in jedem vorstehenden Fall zur Verbesserung der Formbehaltungseigenschaft
und der Abriebsbeständigkeit der erhaltenen Briketts bevorzugt, die Wärmebehandlung bei einer Temperatur
im Bereich von 350 bis 700° C vorzugsweise 400 bis 65O0C, auszuführen. Falls die Granulate von Bleioxid eo
und Siliciumdioxid einer derartigen Wärmebehandlung unterzogen werden, wird die Reaktion zwischen dem
Bleioxidpulver und dem Siliciumdioxidpulver, wodurch das Bleisilikat gebildet wird, und die Brikettbildungsreaktion,
wodurch die Granulate in dichtgebundene Briketts durch Sinterung oder Calcinierung überführt
werden, weiterhin begünstigt. Die notwendige Zeit für diese Wärmebehandlung variiert in Abhängigkeit von
der Art und dem Mischverhältnis des Bleioxidpulvers oder der Wärmebehandlungstemperatur, jedoch wird,
allgemein gesprochen, eine ausreichende Zeit zur Förderung der Bleisilikatbildungsreaktion und der
Brikettbildungsreaktion zwischen dem Bleioxid und Siliciumdioxid, die in vollständiger Weise erreicht
werden, innerhalb eines Bereiches von 5 Minuten bis zu 1 Stunde gewählt. Falls Medien, die die vorstehend
erwähnten Säuren, wie Salzsäure, Salpetersäure oder Essigsäure oder deren Salze enthalten, als Granuliermedium
verwendet werden, kann die Temperatur der vorstehenden Wärmebehandlung zur Bildung der
Briketts erniedrigt werden, oder die Zeit der Wärmebehandlung kann abgekürzt werden.
Die Art der Wärmebehandlungsatmosphäre ist nicht besonders kritisch gemäß der Erfindung, sofern es sich
um eine nichtreduzierende Atmosphäre handelt. Beispielsweise kann die Wärmebehandlung in Luft,
Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxidgas, Wasserdampf, den durch Verbrennung von verschiedenen Brennstoffen
gebildeten Gasen und Gemischen dieser Gase durchgeführt werden. Die Wärmebehandlungsatmosphäre
kann unter Atmosphärendruck, erhöhtem Druck oder geringfügig reduziertem Druck gehalten werden.
Ein Vorteil dieser Ausführungsform der Erfindung liegt darin, daß pulverförmiges Bleisuboxid als Ausgangsbleioxidpulver
verwendet wird. Falls beispielsweise Granulate aus pulverförmigem Bleisuboxid und
pulverförmigem Siliciumdioxid bei der vorstehenden Temperatur in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre
gehalten werden, verläuft nicht nur die Oxidation des Bleisuboxids zu einem Bleioxid, wie Bleiglätte oder
Mennige, sondern auch die Bleisilikatbildungs- und Brikettbildungsreaktion zwischen dem Bleioxid und
Siliciumdioxid glatt. Da die Granulate des pulverförmigen Bleisuboxids und Siliciumdioxids in diesem Fall
relativ porös sind, schreitet die Oxidation des Bleisuboxids zu Bleiglätte und/oder Mennige und die
Bleisilicatbildungs- und Brikettbildungsreaktion vollständig einheitlich selbst im Inneren der Granulate fort,
und es hinterbleibt praktisch kein unumgesetztes Bleisuboxid in den erhaltenen Briketts des Bleisilikats.
Gemäß der Erfindung ist es wichtig, daß die Oxidationsbehandlung unter solchen Bedingungen ausgeführt
wird, daß die Granulate von Bleisuboxid ihre ursprüngliche Granulatform beibehalten können. Falls
beispielsweise das granulierte Produkt unter Anwendung von Wasser als Granuliermedium gebildet wurde
und hohe Formbeibehaltungseigenschaften und hohe Abriebsbeständigkeit besitzt, ist es möglich, einen
Calcinierofen vom bewegten Betttyp, beispielsweise einen Drehofen, zu verwenden, und es ist möglich, sogar
eine Calcinierung im Fließbett oder Wirbelschichtbett anzuwenden, beispielsweise einen Ofen mit sogenanntem
quellenden Bett oder siedendem Bett. Wemn die Granulate eine relativ niedrige Formbeibehaltungseigenschaft
oder niedrige Abriebsbeständigkeit besitzen, muß ein Calcinierofen vom Festbetttyp verwendet
werden. Auf jeden Fall werden gemäß der Erfindung, falls pulverförmiges Bleisuboxid zu Granulaten vor der
Oxidationsbehandlung geformt wird und die Granulate unter solchen Bedingungen oxidiert werden, daß ihre
Form während der Oxidationsbehandlung beibehalten werden kann, die Vorteile erreicht, daß die Einverleibung
von Fremdmetallen, aus denen die Reaktorwand besteht, in das erhaltene Oxidationsprodukt, beispielsweise
Bleiglätte oder Mennige, vermieden wird.
Gemäß der Erfindung wird die Kontaktflache
zwischen dem granulierten Produkt und der Reaktionsgefäßwand verringert, und infolgedessen kann auch die
Reibung zwischen dem granulierten Produkt und der Reaktionsgefäßwand vermindert werden. Selbst wenn
deshalb ein Reaktionsgefäß, das aus Eisen aufgebaut ist, ■>
verwendet wird, kann die Einverleibung von Eisenverunreinigungen in das Oxidationsprodukt stark verringert
werden.
Nach dem vorstehend abgehandelten Verfahren der Erfindung können Bleimonoxid (Bleiglätte) oder Mennige,
das als Glaskomponenten eine Aluminiumoxid-, Kieselsäure-, Borsäure- oder ein Reaktionsprodukt
eines Bleioxids mit einer derartigen Glaskomponente leicht in Granulatform erhalten werden, die sich leicht
ohne Ausbreitung von Stäuben handhaben läßt. Dies stellt einen der größten Vorteile der Erfindung dar. Bei
den üblichen Verfahren werden Bleistäube zerstreut, wenn ein Bleioxidprodukt, wie Bleiglätte oder Mennige,
aus der Reaktionsapparatur abgezogen wird, und es besteht eine große Gefahr, daß die Arbeiter Bleivergiftungen
erleiden. Im Gegensatz hierzu tritt gemäß der Erfindung, da die Ausbreitung von Bleistäuben vollständig
verhindert werden kann, die vorstehende Gefahr einer Bleivergiftung nicht auf. Weiterhin ist in dem
granulatförmigen Bleiglätte- oder Mennigematerial, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
wurde, der Gehalt an metallischem Blei äußerst niedrig, und auch der Gehalt an Fremdmetallen, wie Eisen, ist
gleichfalls äußerst niedrig. Deshalb kann das granulatförmige Bleiglätte- oder Mennigeprodukt gemäß der
Erfindung, so wie es ist oder nach seiner Pulverisierung nach einem Trocken- oder Naßverfahren unter
Anwendung einer Kugelmühle und dergleichen oder nach anschließendem Schmelzen und anschließendem
Mahlen oder Pulverisierung, vorteilhafterweise als Zusatz zu Glasmengen und dergleichen verwendet
werden.
Bleihaltige Gläser, wie optische Gläser und Rohrlampengläser, wurden bisher nach einem Verfahren
hergestellt, bei welchem Bleiglätte oder Mennige mit glasbildenden Hauptkomponenten, wie Kieselsäure, in
einen Schmelzofen eingebracht, und das Gemisch wurde geschmolzen. Bei der Zuführung von Bleiglätte oder
Mennige zu dem Schmelzofen und dem Schmelzen derselben traten jedoch ernsthafte Probleme, wie
Erzeugung von Bleioxiddämpfen, Zerstreuung der bleihaltigen Stäube während der Handhabung des
Ausgangsgemisches und der Förderung dieser Stäube durch das Verbrennungsgas während des Schmelzarbeitsganges
auf. Es wurde festgestellt, daß die Menge des im Schmelzofen erzeugten Bleioxidrauches, der
während der Handhabung verstreuten bleihaltigen Staubes und des mit dem Verbrennungsgas ausgetragenen
bleihaltigen Stauben etwa 15% der Bleioxidbeschikkung
zum Schmelzofen erreichen kann. Dies bedeutet auch große Verluste an Bleiglätte oder Mennige und
verursacht ernsthafte Umweltverschmutzungsprobleme und Vergiftungsgefahren.
Darüber hinaus erbringt dieses übliche Verfahren Probleme auch hinsichtlich der Verfahrensarbeitsweise, μ
Da speziell das spezifische Gewicht: des Ausgangsbleimaterials, wie Bleiglätte und Mennige, weit höher als
das spezifische Gewicht der glasbildenden Hauptkomponenten, wie Kieselsäure, ist, der Schmelzpunkt von
Bleiglätte oder Mennige jedoch weit niedriger (870 bis es
9000C) als derjenige von Kieselsäure oder dergleichen
ist, und da Bleiglätte oder Mennige üblicherweise in feinzerteiltor Pulverform vorliegen, wenn sie mit den
glasbildenden Materialien vermischt werden und in den Schmelzofen eingebracht werden, wird lediglich die
Bleioxidkomponente im unteren Teil des Schmelzofens angesammelt, und die Bleiglätte schmilzt allein vor der
Umsetzung mit Kieselsäure, wodurch eine unerwünschte Segregation häufig hervorgebracht wird und die
Glaszusammensetzung heterogen wird. Dies stellt einen ernsthaften Nachteil des üblichen Verfahrens dar. Die
zugesetzte Bleikomponente soll einheitlich geschmolzen und dispergiert werden. Dieses einheitliche
Schmelzen oder die einheitliche Dispersion der Bleikomponente wird beim üblichen Verfahren jedoch
nur schwierig erzielt. Falls diese einheitliche Schmelzung oder Dispersion nicht erzielt wird, werden
Schlieren in den erhaltenen geformten Glasgegenständen gebildet.
Um die vorstehenden bei der Anwendung von Bleiglätte oder Mennige als bleihaltige Zusätze
auftretende Nachteile zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, einen bleihaltigen Zusatz anzuwenden, welcher aus
einem Glasbruch eines Bleisilikatglases besteht, welches Bleioxid (PbO), wie Bleiglätte und' Mennige, und
kieselsäurehaltige Komponenten in dem folgenden Gewichtsverhältnis
PbO: SiO2 = 85:15
enthält.
Obwohl dieses Bleisilikat-Bruchglas vorteilhaft insofern ist, als die Erzeugung von Bleidämpfen trotz des
hohen Bleigehaltes äußerst niedrig ist, umfaßt die Herstellung dieses Bleisilikat-Bruchglases verschiedene
Schwierigkeiten. Dieses Bruchglas aus Bleisilikatglas wird durch Schmelzen einer kieselsäurehaltigen Komponente,
wie Kieselsäure und Bleiglätte, in einem Schmelzofen und anschließende Umsetzung in geschmolzenem
Zustand und Formung des erhaltenen Bleiglases zu einem Bruchglas hergestellt. Bei diesem
Verfahren ist die eingesetzte Menge an Bleiglätte groß im Vergleich zu der kieselsäurehaltigen Komponente,
und Bleiglätte hat eine hohe Basizität. Infolgedessen wird die feuerfeste Schamotte der Schmelzofen leicht
korrodiert und muß häufig ausgetauscht werden. Aus diesem Grund sind die Herstellungskosten des bleihaltigen
Zusatzes hoch, und dieser übt große Einflüsse auf die Kosten des schließlich erhaltenen Bleiglasendproduktes
aus. Weiterhin ergibt die Korrosion der Materialien des Schmelzofens natürlich die Einverleibung
von unerwünschten Verunreinigungen, wie Eisen und Chrom, in das Bleiglasprodukt.
In Verbindung mit diesem üblichen Verfahren zur Herstellung eines bleihaltigen Zusatzes, der aus einem
Bleisilikat besteht, wurde nun gefunden, daß, wenn eine große Menge an Bleioxid und eine geringe Menge an
Siliciumdioxid geschmolzen und miteinander umgesetzt werden, das Bleioxid mit seinem höheren spezifischen
Gewicht und niedrigerem Schmelzpunkt zunächst geschmolzen wird und sich auf dem Ofenboden
sedimentiert und die Reaktion in diesem Zustand fortschreitet, daß das Siliciumdioxid in diese geschmolzene
Bleioxidphase einströmt und daß, falls man ein homogenes Bleisilikat nach diesem Verfahren herzustellen
wünscht, die Schmelzreaktion zwischen dem Bleioxid und der kieselsäurehaltigen Komponenten
während eines langen Zeitraumes durchgeführt werden muß, wodurch sich ein weiteres Fortschreiten der
Korrosion des Ofenmaterials einstellt und, falls die Reaktion unter solchen Bedingungen durchgeführt wird,
bei welchen die Korrosion des Ofenmaterials verringert
wird, der erhaltene bleihaltige Zusatz vom Bleisilikattyp eine heterogene Zusammensetzung hat.
An Hand von Versuchen wurde bestätigt, daß, wenn eine Schmelze dieses heterogenen Bleisilikatglases in
Wasser zur Bildung von Granulatbruchglas gegossen wird, diese Ungleichmäßigkeit der Zusammensetzung
des Bleisilikatglases einen großen Einfluß auf die Teilchengröße und Zusammensetzung der erhaltenen
Bruchglasstücke ausübt. Beispielsweise ist im Fall von Bleisilikatglas-Bruchstücken, die aus einer Schmelze
eines Gemisches mit der Zusammensetzung PbO : S1O2
= 85 :15 hergestellt wurden, der PbO-Gehalt weniger als 80% im Glasbruch mit einer Größe von oberhalb
etwa 2,36 mm, 84 bis 86% im Glasbruch mit einer Größe von etwa 2,36 bis 0,175 mm und mehr als 90% im
Glasbruch mit einer Größe unterhalb etwa 0,175 mm. Es
wurde somit bestätigt, daß die Zusammensetzung des Bleisilikat-Glasbruches, das nach dem vorstehenden
üblichen Verfahren gebildet wurde, sehr heterogen ist.
Ein weiterer bei Anwendung eines Bleisilikat-Glasbruches als Blei liefernder Zusatz zu einem Glasgemenge
auftretender Nachteil liegt darin, daß der Glasbruch leichter schmilzt als die Glas bildenden Hauptkomponenten,
wie Kieselsäure, und deshalb häufig die Schmelzreaktion zwischen dem Blei liefernden Zusatz
und der kieselsäurehaltigen Komponente nicht ausreichend fortschreitet.
Es wurde gefunden, daß bei der Herstellung von granulatförmiger Bleiglätte oder granulatförmiger
Mennige aus dem Granulatprodukt von Bleisuboxid und Siliciumdioxid gemäß der Erfindung die Reaktion
zwischen dem Bleimonoxid und Siliciumdioxid gleichzeitig mit der Bildung des Bleimonoxids abläuft und die
vorstehend erwähnten neuen Briketts infolge dieser Reaktion gebildet werden. Es wurde auch festgestellt,
daß andere Bleioxide als pulverförmiges Bleisuboxid, beispielsweise vorgeformte Pulver von Bleiglätte oder
Mennige, die Eigenschaft zur leichteren Reaktion mit pulverförmigem Siliciumdioxid in einem geeigneten
Granuliermedium, beispielsweise einem wäßrigen Medium, oder bei hoher Temperatur, die den Schmelzpunkt
nicht übersteigt, haben, und daß, wenn das pulverförmige Bleioxid und pulverförmiges Siliciumdioxid in einem
geeigneten Granuliermedium vermischt werden und zu Granulaten geformt werden und bei hohen Temperaturen
getrocknet oder calciniert werden, ein bleihaltiger Zusatz für ein Glasgemenge in gleicher Weise in
Brikettform erhalten werden kann.
Für den bleihaltigen Zusatz zu einem Glasgemenge gemäß der Erfindung ist es wesentlich, daß das
Gewichtsverhältnis von Bleioxid (PbO) und Siliciumdioxid (S1O2) innerhalb des Bereiche? von 93 : 7 bis 30 :70,
insbesondere von 93 :7 bis 50:50 liegt. Falls der
Bleioxidgehalt den vorstehenden Bereich überschreitet, nimmt die Menge des erzeugten Bleioxidrauches
äußerst zu, und falls der Bleioxidgehalt unterhalb des vorstehenden Bereiches liegt, ist die Bleikonzentration
des erhaltenen bleihaltigen Zusatzes zu niedrig.
Der bleihaltige Zusatz gemäß der Erfindung, der aus derartigen Briketts besteht, wird beispielsweise durch
Vermischen eines Pulvers einer Bleioxidkomponente und eines Pulvers einer Siliciumdioxidkomponente bei
einem Mischverhältnis innerhalb des vorstehenden Bereiches, Formung des Gemisches zu Granulaten in
Gegenwart eines Granuliermediums, beispielsweise eines wäßrigen Mediums, und Trocknen oder Calcinierung
der Granulate bei einer niedrigeren Temperatur als dem Schmelzpunkt des Gemisches während oder
nach dem Granulierarbeitsgang hergestellt.
Bleiglätte (PbO) und Mennige (PbSO4) werden als
Bleioxidkomponente außer Bleisuboxid verwendet. Sowohl gelbe ais auch orange Bleiglätte kann als
derartige Bleiglätte verwendet werden. Als B.'eisuboxid
werden solche Materialien mit Zusammensetzungen der vorstehend geschilderten Art verwendet. Es wird
bevorzugt, daß diese Bleioxidkomponenten eine durchschnittliche Teilchengröße von weniger als 100 Mikron,
insbesondere weniger als 50 Mikron besitzen.
Bevorzugt wird als Siliciumdioxid-Ausgangsmaterial gereinigte oder ungereinigte Kieselsäure verwendet,
jedoch ist es auch möglich, Mineralmaterialien und Tonmaterialien zu verwenden, die hauptsächlich aus
Silikagel, Silikasol, Quarzpulver, Natriumsilikat, Natriumpolysilikat, Kieselsäureanhydrid oder einem Silikat
aufgebaut sind oder gereinigte Produkte derartiger Mineralien zu verwenden.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung beruht auf dem Sachverhalt, daß, wenn ein Pulver der Bleioxidkomponente und ein Pulver der Siliciumdioxidkomponente in einem Granuliermedium, wie Wasser vermischt werden und das Gemisch getrocknet oder erforderlichenfalls calciniert wird, die Reaktion zwischen den Bleioxid- und Siliciumdioxidkomponenten hervorgerufen wird und die Bildung von Briketts mit einer starken Bindung zwischen dem Bleioxidkomponentenpulver und dem Siliciumdioxidkomponentenpulver fortschreitet.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung beruht auf dem Sachverhalt, daß, wenn ein Pulver der Bleioxidkomponente und ein Pulver der Siliciumdioxidkomponente in einem Granuliermedium, wie Wasser vermischt werden und das Gemisch getrocknet oder erforderlichenfalls calciniert wird, die Reaktion zwischen den Bleioxid- und Siliciumdioxidkomponenten hervorgerufen wird und die Bildung von Briketts mit einer starken Bindung zwischen dem Bleioxidkomponentenpulver und dem Siliciumdioxidkomponentenpulver fortschreitet.
Gemäß der Erfindung wurde festgestellt, daß, wenn gelbe Bleiglätte und Kieselsäure innig in Gegenwart
von Wasser in einem Mischgewichtsverhältnis von PbO : SiO2 von 65 :35 vermischt wurden und das
Gemisch zu Granulaten geformt wurde und diese dann getrocknet wurden, ein Brikett mit einer etwas helleren
Tönung als der Tönung der gelben Bleiglätte erhalten wurde, und wenn Mennige und Kieselsäure innig in
Gegenwart von Wasser in einem Gewichtsverhältnis von PbO : SiO2 = 65 :35 vermischt wurden und das
Gemisch in gleicher Weise granuliert und getrocknet wurde, ein Brikett mit einer etwas helleren Tönung als
der Tönung der Ausgangsmennige erhalten wurde. Wenn diese Briketts einer Wärmebehandlung unterworfen
wurden, wurden mit fortschreitender Wärmebehandlung ihre Tönungen heller und waren in der
Endstufe weiß. Wenn die Röntgenbeugung hinsichtlich der erhaltenen Briketts bestimmt wurde, wurden
Ergebnisse, wie sie z. B. in der Figur gezeigt sind, erhalten.
Speziell wurde ein Gemisch aus Bleiglätte und Kieselsäurepulver, das nach dem nachfolgenden Beispiel
3 hergestellt worden war, zu Granulaten mit einem Durchmesser von 7 bis 0,1 mm geformt, die Granulate
wurden bei einer bestimmten Temperatur (Raumtemperatur, 115°C, 2000C, 6000C oder 700°C) behandelt und
die erhaltenen Briketts der Röntgenbeugung unterzogen. Die Röntgenbeugungsmuster wurden nach dem
PC-Verfahren mit Cu-Κλ bei einer Spannung von 35 KV und einer Stromstärke von 20 mA unter
Anwendung eines Röntgendiffraktiometers erhalten. In
der Figur stellt A das Röntgenbeugungsmuster dar, wenn die Ausgangsmaterialien Bleiglätte und Kieselsäurepulver
in Abwesenheit von Wasser vermischt wurden, und die Röntgenmuster B, C, D, E und F wurden
erhalten, wenn die Briketts bei Raumtemperatur, 1150C,
2000C, 6000C und 7000C behandelt wurden. Die
Symbole O, Δ, x, Q und V bezeichnen PbSiOj,
Pb2SiO4, Pb3Si2O7, V-Pb4SiO1, und A-Pb4SiO6, und das
Symbol ® bezeichnet SiO2 (Quarz), und das Symbol
•Φ-bezeichnet Bleioxide, d. h. PbO (gelb), PbO (orange),
Ot-PbO2,0-PbO2, PbA und Pb(OH)2.
Es zeigt sich aus der· in der Figur dargestellten Ergebnissen, daß, obwohl das durch Vermischen der
Ausgangsmaterialien Bleiglätte und Kieselsäurepulver in Abwesenheit von Wasser lediglich aus einem
Gemisch besteht, siehe Muster A, bei dem durch Vermischen der Ausgangsmaterialien Bleiglätte und
Kieselsäurepulver in Gegenwart von Wasser und Trocknen des Gemisches erhaltenen Produkte, die
Bildung von Bleisilikat bestätigt wurde, selbst wenn die Trocknung bei Raumtemperatur ausgeführt wurde.
Selbstverständlich wird bei Erhöhung der Behandlungstemperatur die Bildung des Bleisilikates ausgeprägter.
Außer diesen Röntgenbeugungsmustern ergibt es sich leicht aus der Beobachtung der während der Wärmebehandlung
verursachten Änderungen der Tönungen der Briketts, daß die Reaktion ausreichend zwischen
Bleiglätte und Kieselsäure fortgeschritten ist. Insbesondere ändern sich die Tönungen der bei jeder der
vorstehenden Temperaturen behandelten Brikretts von einer kurz nach dem Vermischen beobachteten braunen
Farbe bis zu der weißen Farbe über eine hellgelbe Farbe im Verlauf der Behandlungszeit.
Diese Versuchsergebnisse belegen, daß, wenn eine Bleioxidkomponente und eine Siliciumdioxidkomponente
in Gegenwart eines Granulierungsmediums, beispielsweise eines wäßrigen Mediums, ohne Schmelzung
derselben vermischt werden und das Gemisch bei einer den Schmelzpunkt nicht übersteigenden Temperatur
getrocknet oder calciniert wird, die Reaktion der Bleisilikatbildung wirksam zwischen den beiden Komponenten
und der Bildung eines Briketts fortschreitet, der integral festgebunden ist.
Wenn die auf diese Weise erhaltenen Brikette mit den bekannten bleihaltigen Zusätzen und Gemischen von
Bleioxid und Siliciumdioxid hinsichtlich der Menge des erzeugten Rauches verglichen werden, werden Werte
erhalten, wie sie in der folgenden Tabelle I aufgeführt sind.
Bleihaltiger Zusatz
Bleiglätte
Mennige
Homogenes Bleisilikatglas
Bleiglätte/Kieselsäure-Gemisch
Bleiglätte/Kieselsäure-Brikett
Mennige/Kieselsäure-Brikett
Die Menge des gebildeten Rauches wurde nach dem folgenden Verfahren bestimmt:
1 g einer genau abgewogenen Probe wurde in einen Aluminiumoxid-Schmelztiegel gebracht und der
Schmelztiegel in einen bei einer bestimmten Temperatur (1050 ±20° C) gehaltenen elektrischen Ofen gebracht.
Das Gewicht der unter diesem Zustand verflüchtigten Komponenten wurde aus der Gewichtsabnahme
der Probe ermittelt.
Aus den in Tabelle 1 enthaltenen Werten zeigt es sich, daß bei den bleihaltigen Zusätzen, welche durch
Granulierung und Reaktion einer Bleioxidkomponente mit Siliciumdioxid ohne Schmelzung derselben erhalten
wurden, die Menge des gebildeten Rauches bei einem äußerst niedrigen Wert im Vergleich zum Fall von
Bleioxid allein oder Gemischen von Bleioxid und Siliciumdioxid und im wesentlichen dem gleichen Wert
gehalten werden kann, wie er im Falle eines aus Bleisilikat bestehenden bleihaltigen Zusatzes erhalten
wird. Es ergibt sich aus den vorstehend aufgeführten Versuchsergebnissen, daß dies auf die Tatsache
zurückzuführen ist, daß in dem bleihaltigen Zusatz gemäß der Erfindung, der aus spezifischen Briketts
besteht, das Bleioxid und Siliciumdioxid miteinander unter Bildung eines Bleisilikates reagiert haben, wobei
kaum Rauch erzeugt wird, während keine freien Bleioxidkomponenten vorhanden sind, die die Hauptursache
zur Erzeugung des Rauches bilden.
Bei der Formung der vorstehenden Bleioxid- und
Zusammensetzung PbO SiO2 (Gew.-%) |
— | Menge des erzeugten Rauches (Gewichtsprozent) bestimmt bei 10500C |
100 | - | 1,50- |
100 | 15 | 1,52 |
85 | 15 | 0,47 |
85 | 15 | 1,28 |
85 | 15 | 0,48 |
85 | 0,49 |
Siliciumdioxid-Komponenten zu Granulaten gemäß der Erfindung ist es möglich, mindestens 0,01 Gew.-%,
bezogen auf fertiges Brikett, mindestens eines Materials aus der Gruppe von Borsäurekomponenten, wie Borax,
Borsäure und Natriumborat, Aluminiumoxidkomponenten, wie Aluminiumoxid, Aluminiumoxidsol oder Aluminaten,
Erdalkalikomponenten, wie Gips, Calciumcarbonat, Strontiumcarbonat, Strontiumnitrat, Bariumcarbonat,
Bariumoxid, Magnesiumcarbonat und Magnesiumoxid, Alkalikomponenten, wie Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat,
Natriumnitrat, Natriumsulfat, Kaliumoxid, weiße Oxide, wie Titanoxid, Zinkoxid, Zirkonoxid und
Antimonoxid, Phosphoroxysäuren und deren Salze, wie Natriumphosphat, Kaliumphosphat und Phosphorpentoxid,
Entschäumungsmittel, wie Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumsulfat und Bariumsulfat, Entfärbungsmittel,
wie arsenige Säure und Ceroxid, unc Färbungsmittel, wie Kobaltoxid, Kupferoxid, Nickel
oxid, Chromoxid, Cadmiumoxid, Cadmiumsulfid, Selen Tellur, seltene Erdelemente, Gold, Silber oder Uran
zuzusetzen. Falls derartige Borsäure-, Aluminiumoxid-Alkali- und/oder Erdalkalikomponenten vor der Granu
lierung der Bleioxid- und Siliciumdioxidkomponenter eingemischt werden, kann ein für die beabsichtigt
Verwendung des Endproduktes geeignetes Vorgemiscr leicht erhalten werden.
Die Teilchengröße der bleihaltigen Zusätze zu einen Glasgemenge gemäß der Erfindung kann innerhall
eines breiten Bereiches variieren, jedoch wird es in
allgemeinen bevorzugt, daß die Teilchengröße im Bereich von 0,1 bis 10 mm, insbesondere 0,5 bis 5 mm,
liegt Falls die Teilchengröße weniger als 0,1 mm ist, wird der gewünschte Vorteil durch die Granulierung
nicht erreicht, und wenn die Teiichengröße mehr als 10 mm beträgt, wird es schwierig, die erhaltenen Brikette
einheitlich mit den glasbildenden Komponenten zu vermischen.
Die Form des granulierten Produktes ist nicht besonders kritisch gemäß der Erfindung, sofern die
Teilchengröße innerhalb des vorstehenden Bereiches enthalten ist Beispielsweise kann das granulierte
Produkt jede Form von Kugeln, Tabletten, Teilchen, Säulen, Zylindern, Scheiben, sandartigen Teilchen,
Flocken und dergleichen haben.
Der bleihaltige Zusatz aus den granulatförmigen Briketten gemäß der Erfindung hat eine scheinbare
Dichte entsprechend der folgenden Formel, obwohl diese im gewissen Ausmaß in Abhängigkeit von den
Granulierungsmaßnahmen, den Wärmebehandlungsbedingungen und der Zusammensetzung des Zusatzes
variiert:
worin D die scheinbare Dichte in g/cm3 des granulatförmigen
bleihaltigen Zusatzes, c/pbo die echte Dichte des
Bleioxids, beispielsweise 9,53 im Fall von Bleiglätte (PbO) oder 9,1 im Fall von Mennige (Pb3O4), cfeio2 die
echte Dichte des Siliciumdioxids, beispielsweise eine Zahl im Bereich von 2,2 bis 2,65, Y^Z„dn die Summe der
Produkte aus den Gewichtsanteilen und den Dichten der jeweils eingesetzten zusätzlichen Komponenten,
beispielsweise Alkali-, Erdalkali-, Bor-, Aluminium-, Titan- oder Zirkonverbindung, X den Gewichtsanteil
der Bleioxidkomponente, berechnet als PbO, in dem bleihaltigen Zusatz, Fden Gewichtsanteil der Siliciumdioxidkomponente,
berechnet als SiO2, in dem bleihaltigen Zusatz und K eine Zahl von 0,2 bis 0,85,
vorzugsweise 0,2 bis 0,7 bedeutet.
Vom technischen Gesichtspunkt her ist es schwierig, den Wert K in der vorstehenden Formel oberhalb 0,85
zu erhöhen, und .K-Werte oberhalb von 0,85 ergeben Probleme hinsichtlich einheitlicher Oxidation im Inneren
des granulierten Produktes. Falls der Wert K weniger als 0,2 ist, zeigt das granulierte Produkt eine
Neigung zum Zerfall während der Oxidationsbehandlung, was die Ausbildung von Bleistäuben verursacht.
Weiterhin wird eine grobe Masse oder ein Agglomerat im granulierten Produkt gebildet, wodurch verhindert
wird, daß der innere Teil einheitlich oxidiert wird.
Die scheinbare Dichte D wurde nach folgendem Verfahren bestimmt.
Eine genau abgewogene vorgeschriebene Menge eines Probebriketts, beispielsweise 10 g, wurde in ein
Packungsdichte-Meßversuchsrohr, das mit einer vorgeschriebenen Menge, beispielsweise 10 g, einer feinverteilten
Substanz, beispielsweise einem feinen Pulver vom basischen Bleisilikat mit einem PbO-Gehalt von
85% und einer Teilchengröße von 4 bis 1 Mikron gepackt. Die Brikettprobe war in dieser feinzerteilten
Substanz eingebettet, und nach dem üblichen Verfahren zur Bestimmung der Packungsdichte des Pulvers wurde
das Packungsvolumen bestimmt, wenn die Brikettprobe nicht eingebracht war, und von dem Packungsvolumen
abgezogen, das bestimmt wurde, wenn die Brikettprobe (,5
eingepackt war, und die scheinbare Dichte aus der dabei erhaltenen Volumendifferenz und Gewichtserhöhung
durch die Einpackung der Brikettprobe ermittelt.
Durch die Röntgendiffraktionsmetrie kann leicht
bestätigt werden, daß in dem kornförmigen bleihaltigen Zusatz zur Anwendung in der keramischen Industrie
gemäß der Erfindung die Bleioxidkomponente mit der Siliciumdioxidkomponente umgesetzt ist. Wie nachfolgend
abgehandelt, zeigt der bieihaltige Zusatz gemäß der Erfindung, der aus kornförmigen Briketts besteht
obwohl die Ausgangskomponenten nicht wesentlich geschmolzen wurden, ein Röntgenbeugungsmuster, wie
es zu den Bleisilikaten, wie PbSiO3, Pb2SiO4, Pb3Si2O7,
γ-Pb4SiOe oder W-Pb4SiO6, gehört Bei dem granulatförmigen,
bleihaltigen Zusatz gemäß der Erfindung ist es nicht notwendig, daß die gesamte Bleioxidkomponente
in Form von Bleisilikat vorliegt, sondern es ist zulässig, daß ein Teil der Bleisoxidkomponente in Form von
Bleiglätte oder Mennige vorliegt Auch im letzteren Fall wird die Erzeugung von Rauch beträchtlich gehemmt,
und das Produkt zeigt eine ausgezeichnete Preßbeständigkeit und Abriebsbeständigkeit. Dies ergibt sich leicht
aus der Tatsache, daß die Bleioxid-Siliciumdioxid-Granulatbrikette
mit der der gelben Bleiglätte, der orangen Bleiglätte oder der Mennige eigenen Farbtönung einen
ebenso niedrigen Wert an Bleioxid-Raucherzeugung zeigen wie Bleisilikat-Glasbruch und daß die Brikette
eine derartig hohe Preßfestigkeit, wie 4 kg/cm, besitzen.
Die granulatförmigen bleihaltigen Zusätze gemäß der Erfindung lassen sich deutlich von reinen Granulaten
aus Bleiglätte oder Mennige, lediglich Gemischen von Bleiglätte oder Mennige mit Siliciumdioxid und üblichen
bleihaltigen Zusätzen, die aus Bleisilikatglasbruch bestehen, nicht nur hinsichtlich des Aussehens der
speziellen Brikette (ziegelartige kleine Körner) und des Röntgenbeugungsmusters unterscheiden, sondern auch
hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure.
Spezifisch ist der bleihaltige Zusatz gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsfähigkeit
mit Salpetersäure (RN, %), die durch die folgende Formel definiert wird, allgemein innerhalb
eines Bereiches von 10 bis 96,5% liegt:
RN = ^-■ 100,
worin X\ die Menge (Gramm) an gelöster Bleioxidkomponente, welche beim Rühren von 5 g der Probe bei
Raumtemperatur unter Rühren während 20 Minuten in 50 ml einer 1,34 η-Salpetersäure gelöst wird, Xo die
Menge in Gramm der gesamten in der Probe enthaltenen Bleioxidkomponente und RN die Reaktionsfähigkeit
mit Salpetersäure (Salpetersäureaktivität) (%) der Probe bedeutet.
Im Falle bloßer Granulate von Bleiglätte oder Mennige oder lediglich Gemischen von Bleiglätte oder
Mennige mit Siliciumdioxid reagiert die Bleioxidkomponente mit der Salpetersäure praktisch vollständig, und
deshalb erreicht der Wert der Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure 100%. Falls durch vollständige Schmelzreaktion
von Bleioxid und Siliciumdioxid gebildete Bleisilikat-Glasbrüche untersucht werden, ist die Reaktionsfähigkeit
für Salpetersäure weit niedriger als 10%, wenn sie auch nicht Null ist. Die bleihaltigen Zusätze
gemäß der Erfindung, die aus Granulatbriketten bestehen, zeigen eine Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure
zwischen den Reaktionsfähigkeiten mit Salpetersäure der vorstehend aufgeführten beiden üblichen,
bleihaltigen Zusätze.
Der aus Granulatbriketten aufgebaute bleihaltige Zusatz gemäß der Erfindung hat wesentliche Vorteile
gegenüber den üblichen bleihaltigen Zusätzen. Die bisher äußerst weit verwendeten bleihaltigen Zusätze zu
einem Glasgemenge, die aus Bleiglätte oder Mennige bestehen, zeigen den Nachteil, daß die Erzeugung von
Bleioxidrauch äußerst stark ist und daß bei der Mischbehandlung oder wenn sie in den Schmelzofen
eingebracht werden, die Bildung von Bleioxidstäuben nicht vermieden werden kann. Weiterhin haben diese
bleihaltigen Zusätze ein weit höheres spezifisches Gewicht als die glasbildenden Komponenten, wie
Kieselsäure, und infolgedessen tritt beim Mischarbeitsgang oder Schmelzarbeitsgang eine unerwünschte
Segregation leicht auf. Im Gegensatz hierzu kann bei den bleihaltigen Zusätzen gemäß der Erfindung die
Erzeugung von Bleioxidrauch bei einem ebenso niedrigen Wert wie im Fall der aus Bleisilikat-Glasbruch
bestehen, bleihaltigen Zusätze gehalten werden und die bleihaltigen Zusätze gemäß der Erfindung zeichnen sich
gegenüber diesen bleihaltigen Zusätzen aus Bleisilikat-Glasbiiich
hinsichtlich ihres niedrigeren Gehaltes an Verunreinigungen aus. Insbesondere wird im Fall der
üblichen Bleisilikat-Glasbrüche, die durch Schmelzreaktion von Bleioxid und Siliciumdioxid erhalten werden,
aufgrund der starken Basiszität der Bleikomponente das Ofenmaterial eluiert, und deshalb kann die Einverleibung
von Fremdmetallkomponenten in das Bruchglas nicht vermieden werden. Im Gegensatz hierzu werden
gemäß der Erfindung die Brikette ohne Schmelzung von Bleioxid oder Siliciumdioxid gebildet, und deshalb wird
der Kontakt der Bleikomponente im geschmolzenen Zustand mit dem Ofenmaterial verhindert. Weiterhin ist
der Bereich des Kontaktes zwischen der Bleikomponente und dem Ofenmaterial äußerst gering. Infolgedessen
kann die Einverleibung von Fremdmetallverunreinigungen wirksam verhindert werden. Weiterhin ist selbst
wenn die Bleioxidkomponente und Siliciumdioxid bei relativ niedriger Temperatur während eines kurzen
Zeitraumes wärmebehandelt werden, die chemische Zusammensetzung einheitlich durch das gesamte
Granulat in dem bleihaltigen Zusatz gemäß der Erfindung, und der erhaltene granulatförmige bleihaltige
Zusatz kann in das Glasrohmaterial sehr leicht eingemischt werden. Im Vergleich zu den üblichen
Verfahren, wobei die Bleioxidkomponente und auch die Siliciumdioxidkomponente im geschmolzenen Zustand
umgesetzt werden, ist somit das erfindungsgemäße Verfahren ganz ausgezeichnet und technisch vorteilhaft
hinsichtlich der leichten Herstellungsweise und der Herstellungskosten.
Nach dem üblicherweise auf dem Fachgebiet angewandten Konzept wird der Glasbruch durch
vorherige Bildung von Bleiglätte, Pulverisierung derselben, Zusatz von Kieselsäure, Borax u. dgl. zu der
pulverisierten Bleiglätte und Einbringung des Gemisches in einen Schmelzofen hergestellt. Wenn somit die
Bleiglätte pulverisiert wird, Kieselsäure od. dgl. einverleibt wird oder wenn das Ausgangsgemisch in den
Schmelzofen eingeführt wird, werden Bleistäube zerstreut, und es ist sehr schwierig, Bleivergiftungsgefahren
zu vermeiden. Gemäß der bevorzugten Ausführungs- t>o
form der Erfindung wird Kieselsäure zu dem Bleisuboxid in Gegenwart von Wasser zugesetzt, das Gemisch
zu Granulaten geformt, und die Oxidation des Bleisuboxids zur Bleiglätte und die Brikettbildungsreaktion
zwischen der Bleiglätte und Kieselsäure können gleichzeitig durchgeführt werden. Deshalb kann eine
Zerstäubung von Stäuben praktisch vollständig vermieden werden.
Der aus Granulatbriketten gemäß der Erfindung aufgebaute bleihaltige Zusatz hat eine hohe Preßl'estigkeit
und eine ausgezeichnete Abriebsbeständigkeit. Falls man wünscht, die Pulverisierung durch Abrieb bei
einem noch niedrigeren Wert zu halten, ist es möglich, lediglich die Oberflächenteile der Granulatbriketts zu
verglasen. In diesem Fall werden die Oberflächenteile während eines kurzen Zeitraumes einer Temperatur
oberhalb des Schmelzpunktes von Bleisilikat, beispielsweise einer Temperatur oberhalb 7500C, ausgesetzt.
Dies kann leicht durch Anwendung einer Flamme während eines kurzen Zeitraumes auf die Oberflächen
der Brikette erfolgen oder dadurch bewirkt werden, daß die Brikette in eine bei einer Temperatur oberhalb
750° C gehaltene Atmosphäre fallen. Die Verglasung kann auch durch Ausbildung einer Wasserglasschicht
auf der Oberfläche der Brikette durch Eintauchen derselben in eine Wasserglaslösung und anschließende
Trocknung durchgeführt werden.
Wie bei den üblichen bleihaltigen Zusätzen, die aus Bleiglätte oder Mennige aufgebaut sind, werden die
bleihaltigen Zusätze gemäß der Erfindung im das Rohglasgemenge oder ein Hilfsrohgemenge einverleibt
und in den Schmelzofen gebracht, und diese Schmelze kann zu Gläsern für verschiedene Röhren, wie
Neonröhren, Fluoreszenzlampen, Vakuumröhren, Braun-Röhren und andere Lampenröhren, optische
Gläser von hohem Brechungsindex, Kristallgläser, Imitationsj'iwelengiäser und Glasurgläsern, geformt
werden. Beispielsweise ist die folgende Zusammensetzung für ein optisches Glas bekannt:
SiO2
PbO
Na2O
K2O
MgO
CaO
BaO
ZnO
B2O3
As2O3
Gewichtsprozent | bis | 55% |
28 | bis | 70% |
19 | bis | 5% |
0,5 | bis | 15% |
1 | bis | 14% |
O | bis | 9% |
O | bis | 11% |
O | bis | 6% |
O | bis | 2% |
O |
0,2 bis 0,5%
Die bleihaltigen Zusätze zur Anwendung in der keramischen Industrie gemäß der Erfindung werden
deshalb in solcher Menge zugesetzt, daß der vorstehende PbO-Gehalt im erhaltenen Glas erreicht wird. Als
Lampenröhrenglas ist eine Zusammensetzung mit den folgenden Hauptbestandteilen bekannt:
SiO2
PbO
Na2O
K2O
Al2O3
CaO
Gewichtsprozent
50 bis 75%
20 bis 35%
3 bis 16%
2 bis 8%
0,1 bis 4%
0 bis 8%
20 bis 35%
3 bis 16%
2 bis 8%
0,1 bis 4%
0 bis 8%
oder eine Masse, worin ein Teil des vorstehenden SiO2
durch B2O3 oder P2O5 ersetzt ist. Die bleihaltigen
Zusätze gemäß der Erfindung werden deshalb in solcher Menge einverleibt, daß der vorstehende PbO-Gehalt in
den erhaltenen Gläsern erzielt wird.
Der bleihaltige Zusatz gemäß der Erfindung ist besonders wertvoll zur Bildung der vorstehend aulgeführten
Bleigläser. Aufgrund der Eigenschaften der erfindungsgemäßen Bleizusätze, daß die Erzeugung von
Bleirauch äußerst niedrig zum Zeitpunkt des Erhitzens und Schmelzens ist und die Schmelzdispergierbarkeit
ganz ausgezeichnet ist, werden sie auch günstig und bequem zur Bildung von Frittenmassen und Bristol-Glasierungen
verwendet. .
Allgemein wird es bevorzugt, daß der bleihaltige Zusatz, der gemäß der Erfindung aus Briketten besteht,
in der hergestellten Granulatform verwendet wird, jedoch kann er gewünschtenfalls auch pulverisiert und
in Pulverform in verschiedene Rohmaterialien und Hilfsrohmaterialien für Gläser oder in verschiedene
Rohmaterialien und Hilfsrohmaterialien für Glasierungen einverleibt werden, und er kann auf verschiedenen
Anwendungsgebieten eingesetzt werden. In diesem Fall kann sogar, wenn die Brikette gemäß der Erfindung
pulverisiert werden, die einheitliche Zusammensetzung beibehalten werden, und die Neigung zur Segregation
ist äußerst niedrig. Dies stellt einen weiteren wesentlichen Vorteil der bleihaltigen Zusätze gemäß der
Erfindung dar.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
Dieses Beispiel zeigt eine Ausführungsform zur Herstellung eines bleihaltigen Zusatzes in der Brikettform.
Ein nach dem Shimazu-Verfahren hergestelltes dunkelgraugrünes Bleisuboxid wurde als pulverförmiges
Ausgangsbleisuboxid verwendet, und auf Grund der Analyse der Zusammensetzung wurde festgestellt, daß
der Gehalt an Bleioxiden, berechnet als PbO, 69,0 Gew.-% war und der Gehalt an Eisenverunreinigungen,
berechnet als Fe2O3, einen Betrag von 5 ppm hatte. Die
Schüttdichte des pulverförmigen Ausgangsbleisuboxids, bestimmt nach dem unter der Bezeichnung »Bulk«, K
5101 der Japanese Industrial Standards beschriebenen Verfahren, betrug 0,72 ml/g.
Kieselsäurepulver für Kristallglas mit der folgenden chemischen Zusammensetzung und Größenverteilung
wurde als Ausgangssiliciumdioxid-Komponente verwendet.
Chemische
Zusammensetzung
Zusammensetzung
Gewichtsprozent
SiO2
K2O
Na2O
CaO
TiO3
Al2O3
Fe2O3
99,9%
0,002%
0,013%
0,003%
0,001%
0,02%
0,002%
0,002%
0,013%
0,003%
0,001%
0,02%
0,002%
Größenverteilung
größer als etwa 0,147 mm 2%
0,147-0,074 mm 66%
kleiner als 0,074 mm 32%
Die beiden Ausgangsmaterialien wurden innig durch Trockenvermischung in einem Mischer mit einer eisen-
und chromfreien Auskleidung vermischt, wobei die Mengen der beiden Ausgangsmaterialien so eingestellt
wurden, daß das Gewichtsverhältnis von PbO zu SiO2 den Wert 85:15 hatte.
10 Gew.-Teile Wasser je 100 Gew.-Teile des
Gemisches wurden in Tropfenform einheitlich mit dem vorstehenden Gemisch kontaktiert und das erhaltene
Gemisch in einen Mischgranulator entsprechend Beispiel 2 eingebracht und zu wasserhaltigen Granulaten
mit einem Durchmesser von etwa 7 bis etwa 0,5 mm geformt.
Die erhaltenen wasserhaltigen Granulate wurden bei etwa 100° C getrocknet und bei 6500C während 10
Minuten calciniert, wobei granulatförmige Brikette mit
einer gelben Farbe und einem Durchmesser von 7 bis 0,1 mm erhalten wurden.
Von den erhaltenen granulatförmigen Briketten wurde die chemische Zusammensetzung, das Röntgenbeugungsmuster
(PC-Methode unter Anwendung eines Röntgendiffraktometers) die Menge (%) an gebildetem
Rauch, die Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure (1,34 n) als RN (%), der Gehalt an metallischem Blei (%), die
scheinbare Dichte D (g/cm3), die Farbtönung und die Einheitlichkeit bestimmt und die in Tabelle II aufgeführten
Ergebnisse erhalten.
Die Einheitlichkeit wurde mit den in diesem Beispiel erhaltenen Briketten und verglasten Glasbrüchen (B) in
der folgenden Weise untersucht: Die Probe wurde in drei Gruppen auf der Basis der Teilchengröße (Gruppe
von 7 bis 3 mm, Gruppe von 3 bis 0,2 mm und Gruppe von weniger als 0,2 mm) unterteilt und die chemische
Analyse mit jeder Gruppe ausgeführt.
Auch im Hinblick auf (A) ein homogenes Gemisch, welches auch Vermischen des Ausgangsbleisuboxids
ohne Zusatz von Wasser erhalten wurde, (B) eines verglasten Bleisilikat-Glasbruches, welcher durch Einbringung
der in diesem Beispiel erhaltenen Briketten in einem Aluminiumoxid-Schmelztiegel, Schmelzen derselben
bei 95O0C und Eingießen der Schmelze in Wasser zur Abschreckung erhalten worden war, und (C) eines
handelsüblichen feinen Pulvers von Bleisilikat, wobei das Gewichtsverhältnis PbO: SiO2 bei 85:15 lag,
wurden die vorstehenden Eigenschaften in gleicher Weise bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II
zusammengefaßt.
Briketten nach | Pulver eines | Geschmolzener und | Handelsübliches |
Beispiel 1 | Gemisches aus | wassergranulierter | Bleisilikat |
Bleisuboxid und | Glasbruch (B) | pulver (C) | |
Siliciumdioxid (A) |
Chemische Zusammensetzung
(Gew.-%)
(Gew.-%)
PbO 85,0
SiO2 15,0
Al2O3 0,02
Fe2O3 0,002
Röntgenbeugungsmuster PbSiO3
85,0
15,0
15,0
0,02
0,002
PbO-HSiO2
PbO-HSiO2
84,8
15,1
0,05
0,004
0,05
0,004
amorph
84,5
15,4
15,4
0,1
0,05
amorph
amorph
Fortsetzung
Briketten nach | Pulver eines | Geschmolzener und | Handelsübliches | |
Beispiel 1 | Gemisches aus | wassergranulierter | Bleisilikat | |
Bleisuboxid und | Glasbruch (B) | pulver (C) | ||
Siliciumdioxid (A) | ||||
Menge des gebildeten Rauches (%) | ||||
10500C | 0,48 | 1,50 | 0,49 | 0,63 |
14000C | 1,41 | 4,20 | 1,42 | 1,48 |
Reaktionsfähigkeit mit Salpeter | 95,4 | 98,5 | 9,2 | 2,7 |
säure RN (%) | ||||
Gehalt an metallischem Blei (%) | unterhalb 0,01 | unterhalb 0,01 | unterhalb 0,01 | unterhalb 0,01 |
Scheinbare Dichte D (g/cm3) | 5,1 | 5,5 | ||
Farbton | hellrot | braun | gelb | weiß |
Einheitlichkeit (PbO-Gehalt, %) | ||||
7-3 mm | 85,0 | 79,4 | ||
3-0,2 mm | 85,0 | 83,2 | ||
weniger als 0,2 mm | 85,0 | 93,7 |
Aus den vorstehenden Ergebnissen zeigt es sich, daß in den granulatförmigen Briketten gemäß der Erfindung
das Bleisilikat lediglich bei der Durchführung der Calcinierung ohne Durchführung einer Schmelzung und
Wassergranulierarbeitsgängen gebildet wird, die hohe technische Maßnahmen und große Kosten verursachen,
wie sie bei der Herstellung üblicher Glasbruchprodukte nicht in Frage kommen, und daß entsprechend der
Erfindung bleihaltige Zusätze für keramischen Gebrauch mit hoher Reinheit und ausgezeichneter
Einheitlichkeit leicht hergestellt werden können, ohne daß ein spezieller Schmelzofen o. dgl. verwendet wird
und daß weniger Bleidämpfe erzeugt werden.
Wenn ein Rohmaterial für Kristallglas unter Anwendung der bleihaltigen Zusätze in der nach diesem
Beispie! erhaltenen Brikettform hergestellt wurden, war die Staubbildung bei der Mischstufe äußerst gering im
Vergleich zum Fall einer Bleiglätte, und die Handhabung des bleihaltigen Zusatzes war sehr leicht, und das
erhaltene Rohmaterial für das Kristallglas war gleich demjenigen, welches unter Anwendung von Bleiglätte
erhalten wurde. Jedoch wurde auf Grund der Ergebnisse der Bestimmung des spezifischen Gewichtes der
schließlich erhaltenen Kristallglasprodukte festgestellt, daß die in dem Kristallglasprodukt fixierte Bleikomponente
bei Anwendung der bleihaltigen Zusätze gemäß diesem Beispiel größer war als die Menge der fixierten
Bleikomponente in dem Kristallglasprodukt, welches unter Anwendung von Bleiglätte hergestellt wurde.
In diesem Beispiel ist eine Ausführungsform gezeigt, worin bleihaltige Zusätze in Brikettform unter Anwendung
verschiedener Ausgangsgemische von unterschiedlichen Mischverhältnissen PbOiSiCh hergestellt
wurden.
Die bleihaltigen Zusätze in der Brikettform wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, wober.
jedoch das Mischverhältnis des pulverförmigen Aus· gangsbleisuboxides und des Kieselsäurepulvers geändert
wurden, wie aus Tabelle III ersichtlich.
Von den erhaltenen bleihaltigen Zusätzen wurde die Röntgenbeugung, die Menge an erzeugtem Dampf, die
Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure RN, der Gehalt an metallischem Blei, die scheinbare Dichte D und die
Farbtönung in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 bestimmt und die in Tabelle III aufgeführten Ergebnisse
erhalten.
Tabelle III
Mischverhältnis (Gew.-%)
Mischverhältnis (Gew.-%)
Röntgenbeugungsmuster
Menge (Gew.-%) an gebildetem Rauch bei 1400°C
Menge (Gew.-%) an gebildetem Rauch bei 1400°C
Reaktionsfähigkeit mit
Salpetersäure RN (%)
Salpetersäure RN (%)
Gehalt an metallischem Blei unterhalb 0,01 unterhalb 0,01 unterhalb 0,01 unterhalb 0,01 unterhalb 0,01
(Gew.-%)
Farbtönung ' rötlichbraun hellocker gelblichweiß weiß weiß
93 | 75 | 65 | 5Cl | 30 |
7 | 25 | 35 | 50 | 70 |
PbSiO3 | PbSiO3 | PbSiO3 | PbSiO3 | PbSiO3 |
1,58 | 1,27 | 1,25 | 0,82 | 0,12 |
95,5
87,8
76,2
58,1
42,4
Aus den vorstehenden Werten ergibt es sich, daß, falls die bleihaltigen Zusätze in der Brikettform durch
Variierung des Mischverhältnisses PbO : SiCh von 93 : 7 bis 30:70 hergestellt wurden, in jedem Fall gute
bleihaltige Zusätze für keramische Verwendungszwekke,
die eine geringere Erzeugung von Bleidämpfen hatten, erhalten wurden.
Dieses Beispiel zeigt eine Ausführungsform, wo bei der Herstellung von bleihaltigen Zusätzen in der
Brikettform verschiedene Temperaturen zur Wärmebehandlung zwecks Ermittlung des Einflusses der Wärmebehandlungstemperatur
angewandt wurden.
Wasserhaltige Granulate mit einem Durchmesser von 7 bis 0,1 mm, die in der gleichen Weise wie in Beispiel 1
durch Einstellung des Gewichtsverhältnisses von PbO : S1O2 auf 65 :35 hergestellt worden waren, wurden
bei Raumtemperatur (25°C) während 60 Minuten oder bei 115, 200, 600 oder 7000C während 10 Minuten zur
Herstellung bleihaltiger Zusätze in der granulatförmigen Brikettform behandelt.
Von den gebildeten bleihaltigen Zusätzen in der Brikettform wurde das Röntgenbeugungsmuster (siehe
Figur), die Menge an gebildetem Rauch, die Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure RN, die scheinbare Dichte D
und die Farbtönung bestimmt und die in Tabelle IV aufgeführten Werte erhalten.
Unbehandelt Raum- Behandlungstemperatur
temperatur 115 C
200X
6000C
700cC
Röntgenbeugungsmuster
Menge des bei 14000C erzeugten Dampfes 4,20
(Gew.-%)
Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure RN (%) 98,5
Scheinbare Dichte D (g/cm3)
Farbtönung braun
(siehe Figur)
1,40 1,35
1,40 1,35
1,30
1,25
1,25
90,7 87,6 84,2 74,7 75,0
3,3 3,5 3,8 4,9 5,2
hellbraun hellgelb hellgelb gelbweiß weiß
Es zeigt sich aus den vorstehenden Werten, daß, wenn die bleihaltigen Zusätze in Brikettform bei Anwendung
verschiedener Temperaturen bei der Wärmebehandlung der Granulate hergestellt werden, Produkte von
guter Qualität erhalten werden, die als bleihaltige Zusätze für keramischen Gebrauch wertvoll sind,
während die Erzeugung von Bleidämpfen bei einem äußerst niedrigen Wert gehalten wird.
In diesem Beispiel ist eine Ausführungsform gezeigt, worin die bleihaltigen Zusätze in der granulatförmigen
Brikettform durch Anwendung von Bleiglätte und Bleitetroxid als Ausgangsbleioxide hergestellt wurden.
Als Ausgangsbleiglätte wurde ein Bleiglätteprodukt der Qualität 1 entsprechend K-1456 Japanese Industrial
Standard, verwendet, d. h. eine Bleiglätte mit der folgenden Zusammensetzung:
Gewichtspro | |
zent | |
PbO | 99,8% |
Fe | 0,0004% |
Cu | 0,0001% |
Säureunlösliche Komponenten | 0,1% |
Gewichtsverlust beim Trocknen | 0.1% |
Industrial Standards verwendet, nämlich eine Mennige mit der folgenden Zusammensetzung:
45
55
60
65
Als Bleitetroxid wurde eine handelsübliche Mennige (Pb3O.)) der Qualität 1 entsprechend K-1457 Japanese
Gewichtspro | |
zent | |
Pb3C1 | 99,8% |
Fe | 0,0004% |
Cu | 0,0001% |
In Salpetersäure-Wasser | |
stoffperoxid unlösliche | |
Komponenten | 0,1% |
Gewichtsverlust beim Trocknen | 0,1% |
Das gleiche Kieselsäurepulver wie in Beispiel 1 wurde als Ausgangskieselsäurekomponente verwendet.
Sowohl im Fall der Bleiglätte als auch der Mennige wurde das Mischverhältnis der Bleioxidkomponente
und der Kieselsäurekomponente, angegeben als PbO : SiO2, auf 85 ·.15 eingestellt.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurde jedes Gemisch aus Bleioxid und Kieselsäurekomponente zu
wasserhaltigen Granulaten mit einem Durchmesser von etwa 7 bis etwa 0,1 mm mittels eines Mischgranulators
wie in Beispiel 2 geformt. Die Granulate wurden bei etwa 1000C getrocknet und bei 65O0C während 10
Minuten calciniert und weiße granulatförmige Briketten erhalten.
Mit den erhaltenen bleihaltigen Zusätzen in der granulatförmigen Brikettform wurde das Röntgenbeugungsmuster,
die Menge des gebildeten Rauches, die Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure RN1 die scheinbare
Dichte D und die Farbtönung bestimmt und die in Tabelle V enthaltenen Werte erhalten.
Ausgangsbleioxid
Bleiglätte Bleitetroxid Ausgangssiliciumdioxid
Röntgenbeugungsmuster PbSiO3 PbSiO3
Mengen (Gew.-%) an gebil- 1,24 1,25
detem Rauch bei 14000C
Reaktionsfähigkeit mit 76,0 76,3
Salpetersäure RN (%)
Salpetersäure RN (%)
Scheinbare Dichte/) (g/cm3) 5,1 5,0
Farbtönung heilocker hellocker
Aus den vorstehenden Werten ergibt es sich, daß, selbst wenn Bleiglätte als Ausgangsbleioxid verwendet
wird, die Reaktion, wenn ein granulatfömiges Gemisch hiervon mit Kieselsäure bei 6500C wärmebehandelt
wird, zwischen Bleiglätte und Kieselsäure gleichzeitig mit der Oxidation der Bleiglätte abläuft, so daß
bleihaltige Zusätze in Brikettform für keramischen Gebrauch von guter Qualität erhalten werden. Es zeigt
sich weiterhin, daß, falls Mennige als Ausgangsbleioxidkomponente verwendet wird, ein bleihaltiger Zusatz in
Brikettform für keramischen Gebrauch leicht hergestellt werden kann, während die Erzeugung von
Bleidämpfen bei einem sehr niedrigen Wert gehalten wird.
30
Dieses Beispiel erläutert eine Ausführungsform zur Herstellung von bleihaltigen Zusätzen unter Anwen- js
dung von Kieselsäurepulver oder Silicagelpulver als Ausgangssiliciumdioxid-Komponente in Abwesenheit
eines Granuliermediums.
Es wurde ein durch Pulverisieren einer in Korea hergestellten Kieselsäure erhaltenes Kieselsäurepulver
mit der Zusammensetzung und Teilchengrößenverteilung entsprechend Tabelle VI als Ausgangskieselsäurepulver
eingesetzt.
Ein durch Neutralisation von Natriumsilicat mit Schwefelsäure zur Bildung von Silicahydrogel, ausreichendes
Waschen und Trocknung und Pulverisierung gebildetes Silicagelpulver mit der Zusammensetzung
und Teilchengrößenverteilung wie in Tabelle VI wurde als Ausgangskieselsäuregelpulver verwendet.
Das gleiche Bleisuboxid wie in Beispiel 1 wurde als Ausgangsbleioxidkomponente verwendet.
Die Bleioxidkomponente und die Kieselsäurekomponente wurden miteinander nach einem Trockenmischverfahren
in solchen Mengen vermischt, daß das Mischungsgewichtsverhältnis der beiden Komponenten,
angegeben als PbO :SiO2 den Wert 85 : 15 hatte.
Ohne Zugabe von Wasser wurde das Gemisch zwischen zwei steife Vinylchloridharzbögen eingesetzt und zu
einem flockenförmigen Granulat mit einer Dicke von 1,0 bis 0,3 mm preßgeformt und die flockenförmigen w)
Granulate bei 65O0C während 10 Minuten calciniert, so daß der bleihaltige Zusatz in Brikettform erhalten
wurde.
Von den erhaltenen bleihaltigen Zusätzen in Brikettform wurde das Röntgenbeugungsmuster, die Menge an
gebildetem Rauch, die Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure RNund die scheinbare Dichte Dbestimmt und die
in Tabelle Vl angegebenen Werte erhallen.
Kieselsäure- Silicagelpulver pulver
Zusammensetzung (Gew.-%)
SiO2 99,9 99,9
K2O 0,003 0,001
Na2O 0,015 0,1
CaO 0,007 0,000
TiO2 0,001 0,000
Al2O3 0,02 0,005
Fe2O3 0,003 0,002
Teilchengrößenverteilung
(Gew.-%)
größer als etwa 0,147 mm 2 0
0,147-0,074 mm 18 0
kleiner als 0,074 80 100
Röntgenbeugungsmuster PbSiO3 PbSiO3
Menge (Gew.-%) an gebil- 1,40 1,41
detem Rauch bei 14000C
Reaktionsfähigkeit mit 93,7 90,5
Salpetersäure RN (%)
Scheinbare Dichte D (g/cm3) 5,1 5,2
Aus den vorstehenden Werten ergibt es sich, daß, selbst wenn Wasser nicht speziell zum Zeitpunkt der
Formung des Gemisches dieser Siliciumdioxidkomponenten mit der Bleioxidkomponente zu Granulaten
zugegeben wird, es bei Verwendung von Kieselsäurepulver oder Silicagelpulver als Siliciumdioxidkomponente
möglich ist, einen bleihaltigen Zusatz von hoher Qualität in der granulatförmigen Brikettform zu
erhalten.
Dieses Beispiel zeigt eine Ausführungsform, wobei die bleihaltigen Zusätze in der Brikettform und
Anwendung von anderen flüssigen Medien als Wasser als Granuliermedium als Zusatz, wenn das Gemisch der
Ausgangsbleioxidkomponente und der Siliciumclioxidkomponente zu Granulaten geformt wird, hergestellt
wurden.
Ein Gemisch, worin das Gewichtsverhältnis von PbO : SiO2 den Wert 85 : 15 hatte und welches nach dem
Verfahren von Beispiel 1 hergestellt worden war, wurde als Gemisch von Ausgangsbleioxid und Kieselsäurepulver
bei der Formung zu den Granulaten verwendet.
Die 15 in Tabelle VII angegebenen flüssigen Medien wurden als Granuliermedien als saure wäßrige Lösungen,
alkalische wäßrige Lösungen, wäßrige Salzlösungen und organische Lösungsmittel gewählt. Das flüssige
Medium wurde einheitlich in das Ausgangsgemisch in einer Menge von etwa 10%, bezogen auf Ausgangsgemisch,
einverleibt und das erhaltene wäßrige Gemisch zu Granulaten mit einem Durchmesser von 7 bis 0,1 mm
nach dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren geformt. Die erhaltenen Granulate wurden bei 6500C während
20 Minuten calciniert und ein bleihaltiger Zusatz in Brikettform erhalten.
Von den erhaltenen bleihaltigen Zusätzen wurde das Rönlgenbeugungsmuster, die Menge an gebildetem
Rauch, die Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure RN und die scheinbare Dichte £>bestimmt und die in Tabelle
VII aufgeführten Ergebnisse erhalten.
27 | Tabelle VII | 23 | Konzen tration |
10 637 | PbSiO3 | vlenge an »ebildetem *auch 14000C) |
28 | Scluinbare Dichte D |
Flüssiges Medium Art |
PbSiO3 | Gew.-%) | (g/cm3) | |||||
0,65 η | Röntgen- ! beugungs- ; muster ( |
PbSiO3 | 1,40 | Salpeter- säurereak- tionsfahig- keitÄ/V |
5,0 | |||
Salpetersäure | 0,5 η | ( | PbSiO3 | 1,43 | (%) | 5,1 | ||
Salzsäure | 2% | PbSiO3 | ,42 | 95,0 | 5,0 | |||
Borsäure | 0,06 η | PbSiO3 | ,43 | 95,2 | 5,0 | |||
Wäßriges Ammoniak | 0,5% | PbSiO3 | ,32 | 93,4 | 5,3 | |||
Ätznatron | 1% | PbSiO3 | ,42 | 92,7 | 5,0 | |||
Strontiumhydroxid | 10% | PbSiO3 | ,40 | 91,8 | 5,1 | |||
Natriumchlorid | 10% | PbSiO3 | ,42 | 93,0 | 5,0 | |||
Ammoniumnitrat | 10% | PbSiO3 | ,43 | 92,4 | 5,0 | |||
Ammoniumacetat | PbSiO3 | ,43 | 93,0 | 5,1 | ||||
Äthanol | PbSiO3 | ,43 | 93,5 | 5,1 | ||||
Kerosin | PbSiO3 | 1,43 | 95,0 | 5,1 | ||||
Flüssiges Paraffin | verflüssigt d. Erhitzen |
,43 | 95,0 | 5,0 | ||||
Stearinsäure | 10%, ver flüssigt d. Erhitzen |
,43 | 95,0 | 5,0 | ||||
Polyvinylalkohol | 95,2 | |||||||
95,0 | ||||||||
Aus den vorstehenden Werten ergibt es sich, daß, falls calciniert werden, bleihaltige Zusätze in Granulatbri-Granulate
unter Anwendung verschiedener flüssiger 35 kettform für keramischen Gebrauch von hoher Qualität
Medien außer Wasser hergestellt werden und sie dann erhalten werden können.
Dieses Beispiel zeigt eine Ausführungsfonn, wobei bleihaltige Zusätze in Granulatbrikettform durch
Einverleibung verschiedener Zusätze zu einem Gemisch aus Ausgangsbleioxid und Kieselsäurepulver hergestellt
werden.
Ein trocken vermischtes Gemisch mit einem Gewichtsverhältnis PbO :SiO2 von 85 :15, welches nach
dem Verfahren von Beispiel 1 hergestellt worden war, wurde als Ausgangsgemisch verwendet.
Die folgenden 21 Zusätze wurden eingesetzt: Natriumsilikatlösung (gebildet durch Verdünnung eines
handelsüblichen Natriumsilikats der Qualität 2 entsprechend Japanese Industrial Standards mit Wasser, um
eine Konzentration von 10%, berechnet als S1O2, zu erhalten), Natriumaluminatlösung (erhalten durch Verdünnung
eines handelsüblichen Produktes von Natriumaluminat mit Wasser, so daß eine Konzentration von
etwa 10%, berechnet als Al2O3 erhalten wurde),
Aluminiumhydroxid (A^O3-GeIIaIt 68%), Aluminium- ω
oxidgelpulver (handelsübliches Produkt), Borax (handelsübliches Produkt), Borsäure (handelsübliches Reagens),
Kaliumnitrat (handelsübliches Reagens), Dinatriumhydrogenphosphat (handelsübliches Reagens), Natriumcarbonat
(handelsübliches Reagens), Kaliumcarbonat (handelsübliches Reagens), Magnesiumcarbonat
(handelsübliches Reagens), Strontiumcarbonat (handelsübliches Reagens), Bariumhydroxid (handelsübliches
Reagens), Titanoxid (handelsübliches Reagens), Zirkonoxid (handelsübliches Reagens), Antiinonoxid (handelsübliches
Reagens), Ceroxid (handelsübliches Reagens), Bariumselenat (handelsübliches Reagens) und Zinnoxid
(handelsübliches Reagens).
Diese Zusätze wurden zu einem Gemisch aus Bleiglätte und Kieselsäurepulver in den in Tabelle VIII
angegebenen Mengen je 100 g des Gemisches zugefügt. Im Fall der anderen Zusätze außer der Natriumsilikatlösung
und der Natriumaluminatlösung wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 Wasser in Form von
Nebel oder Tröpfchen in einer Menge von etwa 10% einheitlich zu dem vorstehenden Gemisch zugefügt und
dieses zu Granulaten mit einem Durchmesser von 7 bis 0,1 mm geformt. Im Fall der Natriumsilikallösung und
der Natriumaluminatlösung wurde kein Wasser verwendet, und die Granulierung wurde unter Anwendung von
I Ocm3 dieser Lösung anstelle von Wasser ausgeführt.
Die dabei gebildeten Granulate wurden getrocknet und bei 650°C während 10 Minuten calciniert und ein
mit Zusatz versetzter bleihaltiger Zusatz in Brikettform erhalten.
Von den erhaltenen bleihaltigen Zusätzen wurde das Röntgenbeugungsmuster, die Menge an gebildetem
Rauch, die Reaktionsfähigkeit mit Salpetersäure und die scheinbare Dichte bestimmt und die in Tabelle VIII
nngegebenen Werte erhalten.
Tabelle VIII | 23 | 10637 | Menge an | 30 | Scheinbare | |
29 | Flüssiges Medium | gebildetem | Dichte D | |||
Art | Rauch | Reaktions | ||||
Röntgen- | (140O0Q | fähigkeit | ||||
Konzen | beugungs- | (Uew.-%) | mit Salpeter | (g/cm3) | ||
tration | muster | 1,38 | säure RN | 5,2 | ||
Natriumsilikatlösung | 1,39 | (%) | 5,1 | |||
Natriumaluminatlösung | 1,40 | 91,5 | 5,0 | |||
Alumiumhydroxid | 10 ml | PbSiO3 | 1,36 | 92,7 | 4,8 | |
Aluminiumoxidgelpulver | 10 m! | PbSiO3 | 1,42 | 94,3 | 5,0 | |
Borax | 2g | PbSiO3 | 1,40 | 88,6 | 5,0 | |
Borsäure | 15 g | PbSiO3 | 1,39 | 94,5 | 5,0 | |
Kaliumnitrat | 5g | PbSiO3 | 1,43 | 94,5 | 5,1 | |
Dinatriumhydrogenphosphat | 5g | PbSiO3 | 1,43 | 94,2 | 5,1 | |
Natriumsulfat | 2g | PbSiO3 | 1,43 | 94,7 | 5,0 | |
Natriumcarbonat | 2g | PbSiO3 | 1,43 | 95,0 | 5,0 | |
Magnesiumcarbonat | 2g | PbSiO3 | 1,43 | 95,0 | 5,0 | |
Strontiumcarbonat | 2g | PbSiO3 | 1,42 | 95,0 | 5,0 | |
Bariumhydroxid | 2g | PbSiO3 | 1,43 | 95,0 | 5,0 | |
Titanoxid | 2g | PbSiO3 | 1,43 | 9\0 | 5,0 | |
Arsenige Säure | 2g | PbSiO3 | 1,43 | 95,0 | 5,0 | |
Zirkonoxid | 2g | PbSiO3 | 1,43 | 95,0 | 5,0 | |
Antimonoxid | 2g | PbSiO3 | 1,43 | 95,0 | 5,0 | |
Ceroxid | 2g | PbSiO3 | 1,43 | 95,0 | 5,0 | |
Bariumselenat | 2g | PbSiO3 | 1,43 | 95,0 | 5,0 | |
Zinnoxid | 2g | PbSiO3 | 95,0 | |||
2g | PbSiO3 | 95,0 | ||||
2g | PbSiO3 | |||||
Aus den vorstehenden Werten ergibt es sich, daß, fails
verschiedene Zusätze in das Ausgangsgemisch aus Bleioxidkomponente und Kieselsäurekomponente einverleibt
werden, bleihaltige Zusätze in Brikettform von hoher Qualität zur Anwendung in der keramischen
Industrie nach einfachen Verfahren hergestellt werden
können. Es ergibt sich auch, daß in diesen bleihaltigei
Zusätzen in Brikettform dieser dritte Komponentenzu satz einheitlich dispergiert und fixiert ist und daß sie ii
günstiger Weise für die angestrebten Gebrauchszweck in direkter oder indirekter Weise verwendet werde
können.
Vergleichsversuch Das Beispiel der OE-PS 1 39 419 wurde nachgearbei- 45 beträchtlicher Menge in dem Produkt enthalten wa
tet. Zu diesem Zweck wurden Kieselsäuresand und metallisches Blei unter Rühren bei 450° C in offener Luft
8 Stunden lang erhitzt, wobei als Produkt ein leichtes Pulver erhalten wurde. Während der Umsetzung fand
eine Rauchentwicklung in starkem Ausmaß statt, wobei große Mengen Staub erzeugt wurden. Aus der Farbe
des Produktes ist ersichtlich, daß metallisches Blei in
Dieses Produkt besaß eine Teilchengröße von nich oberhalb 50 Mikron und enthielt etwa 20 bis 25%
metallischem Blei.
metallischem Blei.
Im Hinblick auf diese Ergebnisse ist klar crsichtlicl
daß das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindunj diesem bekannten Verfahren wesentlich überlegen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Als Zusatz zu einem Glasgemenge geeignetes bleihaltiges Granulat, das ohne Rauchentwicklung
gleichmäßig mit den übrigen Gemengebestandteilen verschmilzt, dadurch gekennzeichnet, daß
es Bleioxid und Siliciumdioxid im Gewichtsverhältnis von PbO zu SiO2 von 93 :7 bis 30 :70 enthält und
daß es
(a) eine Salpetersäureaktivität (RN) von 10 bis 96,5% aufweist, worin
RN = ψ- ■ 100 ist,
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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