DE2310361A1 - Plastikpfropfen fuer schrotpatronen - Google Patents

Plastikpfropfen fuer schrotpatronen

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Horst Dr Rammensee
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    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B7/00Shotgun ammunition
    • F42B7/02Cartridges, i.e. cases with propellant charge and missile
    • F42B7/08Wads, i.e. projectile or shot carrying devices, therefor

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Description

2311061
DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf Bez. Köln
Plastikpfropfen für Schrotpatronen
Die Erfindung betrifft einen Plastikpfrcpfen für Schrotpatronen, mit einem Schrotkorb und einem an diesen angefcrmten schockabsorbierenden DeforEationsteil mit zvei im Abstand voneinander angeordneten Böden.
Die bisher als Zwischenmittel in Schrotpatronen üblicher. Filzpfropfen werden in zunehmendem Maß durch Plastikpfropfen ersetzt. Die Vorteile der bekannten Plastikpfropfen liegen im Vergleich zu den Filzpfropfen im niedrigeren Preis, in der einheitlicheren Qualität sowie in der Möglichkeit, durch einen sogenannten Schrotkorb die Laufwand der Y.'affe vom Schrot zu trennen und hierdurch Verbleiungen und Beschädigungen der Laufwand sowie Form- und dadurch bedingte Geschwindigkeitsänderungen einzelner Schrotkörner zu vermeiden.
Die Nachteile der bekannten Plastikpfropfen liegen bei einstückiger Ausbildung im aufwendigen Herstellungsverfahren, wenn der für die Dämpfung des Abschußstoßes vorgesehene DeforDationsteil beispielsweise mit radialen Durchbrechungen versehen wird, da das entsprechend komplizierte Werkzeuge mit radial verschiebbaren Formkernen voraussetzt. Auch einstückige Plastikpfropfen mit einem durch Schäumen hergestellten Deformationsteil stellen nicht zufrieden, da der im Spritzwerkzeug ablaufende Schäumvorgang zuviel Zeit in Anspruch nimmt. Diese Nachteile werden zwar bei den bekannten zweiteiligen Plastikpfropfen vermieden, jedoch weisen diese statt dessen den Nachteil auf, daß entweder ihr Deformationsverhalten urbefriedigend ist, sie also die beim Schuß auftretenden Gasdruckspitzen nicht im erwünschten Maße abbauen, oder ihre Formstabilität unzureichend ist, so daß es
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"beispielsweise beim Laborieren der Patronen zu Schwierigkeiten kommen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend erläuterten Nachteile bei einem Plastikpfropfen der eingangs genannten Art zu vermeiden, d.h. diesen so auszubilden, daß bei möglichst geringem Fertigungsaufwand sowohl ein günstiges Deformationsverhalten als auch eine ausreichende Formstabilität erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Plastikpfropfen aus einem weichen Thermoplasten, vorzugsweise einem Polyolefin, insbesondere Hochdruckpolyäthylen oder Polybuten, und der eine Boden des Deformationsteiles als Scheibe aus einem Material höherer Formstabilität hergestellt wird und daß die Scheibe in eine Nut des Plastikpfropfens formschlüssig eingesetzt ist und bei Erreichen eines vorbestimmten Pulvergasdruckes den Innenraum des Deformationsteiles freigibt. Durch die formschlüssige Verbindung zwischen den beiden Teilen kann der erfindungsgemäße Plastikpfropfen sozusagen als einstückiges Gebilde betrachtet werden, was sich besonders vorteilhaft beim Laborieren der Schrotpatronen auswirkt. Die Scheibe kann beispielsweise aus Pappe, Preßspan oder auch einem duroplastischen Kunststoff hergestellt werden und wird in Abhängigkeit von ihrer Steifigkeit in der Dicke so bemessen, daß sie einerseits dem Plastikpfropfen vor dem Schuß und während des Anzündens der Pulverladung die notwendige Formstabilität und Druckfestigkeit verleiht und andererseits anschließend daran die gewünschte Verformung des Deformationsteiles gewährleistet, so daß die einwandfreie Umsetzung des Pulvers der Schrotpatrone und der einwandfreie Durchgang des Schrotes und des Plastikpfropfens durch den Lauf der Waffe erreicht werden. Damit ist es möglich, trotz der an sich gegebenen Gegensätzlichkeit zwischen der Formstabilität und dem Deformationsverhalten für beide Größen günstige Werte zu erreichen.
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Zu diesem Zweck kann die Scheibe beispielsweise als Berstscheibe ausgebildet werden, die bei Erreichen eines festlegbaren Pulvergasdruckes in kleinere Einzelteile zerbricht und damit den Innenraum des Deformationsteiles freigibt. Sofern die Scheibe am pulverseitigen Ende des Deformationsteiles angeordnet war, expandieren die Pulvergase dann in dessen freien Innenraum hinein, wodurch der gewünschte Abbau der Gasdruckspitzen erfolgt. Ist dagegen die Scheibe am schrotseitigen Ende des Deformationsteiles angeordnet, so wird nach dem Zerlegen der Scheibe der Plastikpfropfen um ein entsprechendes Stück gegen die Schrotladung nach vorn verschoben, wodurch der zusätzliche Expansionsraum für die Pulvergase hinter dem festen Boden des Plastikpfropfens gebildet wird.
Um den Verlauf der Schockabsorption beim Schuß den Bedingungen des Einzelfalles optimal anpassen zu können, ist in zwecknässiger Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß unter der Wirkung des Pulvergasdruckes die Scheibe in Richtung auf den fest angeordneten Boden des Defonnationsteiles bzw. umgekehrt der Boden in Richtung auf die Scheibe zu verschiebbar ist, je nachdem, ob die Scheibe pulver- oder schrotseitig angeordnet ist, Wird dabei der Innenraum des Deformationsteiles mit zun fest angeordneten Boden hin abnehmendem lichten Querschnitt ausgebildet, so ist in Verbindung mit einer entsprechenden Festlegung des Scheibendurchmessers die Scheibe um so schwerer verschiebbar, je kleiner der Abstand zwischen dieser und dem fest angeordneten Boden wird.
Zusätzlich dazu oder auch statt dessen kann gemäß einem anderen Vorschlag der Erfindung vorgesehen werden, daß der Deformationsteil vom fest angeordneten Boden ausgehende in Längsrichtung sich erstreckende deformierbare Zapfen, konzentrische Ringe o.dgl. aufweist, welche ggf. die in der Nut gehaltene Scheibe abstützen. Durch entsprechende Zahl, Anordnung, Fora und Abmessung dieser deformierbaren Stützen kann sowohl die Forastabilität als auch das Deformationsverhalten und damit der Abbau der
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Gasdruckspitzen beim Schuß in vorteilhafter Weise den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden.
Im Hinblick auf eine möglichst dünnwandige Ausbildung des Plastikpfropfens ist gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Scheibe zwischen zwei an der Innenwand des Plastikpfropfens vorgesehenen Ringwülsten gehalten. Die Ringwülste werden ebenso wie die gegebenenfalls vorgesehenen Zapfen, konzentrischen Ringe o.dgl. einstückig mit den übrigen Teilen des Plastikpfropfens - die Scheibe ausgenommen im Spritzverfahren hergestellt. Sofern der Plastikpfropfen aus einem Polyolefin hergestellt wird, bedarf es im Hinblick auf die eine innere Nut bildenden Ringwülste keines zerlegbaren Formkernes für das Spritzwerkzeug, da Polyolefine warm entformbar und dabei radial aufweitbar sind, so daß der Formkern unzerlegt aus dem Inneren des noch warmen Plastikpfropfens herausgezogen werden kann. Dieses Kernziehen kann ebenso wie das Hineindrücken der Scheibe in die Nut jedoch noch dadurch erleichtert werden, daß erfindungsgemäß der vom fest angeordneten Boden abgewandten Ringwulst so mit einer geneigten Oberfläche ausgebildet wird, daß auf diese einwirkende Längskräfte eine radial nach außen gerichtete Kraftkomponente zur Folge haben und damit das Aufweiten des Plastikpfropfens beim Ziehen des Kernes bzw. Hineindrücken der Scheibe in vorteilhafter Weise unterstützen.
Sofern die Scheibe am pulverseitigen Ende des Pfropfens angeordnet ist, erweist es sich als zweckmäßig, gemäß einem anderen Vorschlag der Erfindung den Deformationsteil außenseitig mit in Längsrichtung verlaufenden vom pulverseitigen Ende ausgehenden Druckentlastungskanälen und im Bereich des fest angeordneten Bodens mit einer umlaufenden äußeren Dichtfläche zu versehen, Damit ist in vorteilhafter Weise gewährleistet, daß die Pulvergase nicht nur in den Innenraum des Deformationsteiles hineinströmen, sondern auch außen um diesen herum, so daß der Deformationsteil bis auf den relativ kleinen Anteil der zwischen *) vorübergehende
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den Entlastungskanälen vorhandenen Längsrippen druckentlastet und damit ohne zusätzliche Erschwerung durch den Lauf der Waffe hindurchtreibbar ist. Die umlaufende an die Laufwandung angepreßte Dichtfläche stellt dabei sicher, daß keine Pulvergase ungenutzt durch die Entlastungskanäle nach vorn entweichen können. Selbstverständlich kann aber auf die Ausbildung einer solchen Dichtfläche dann verzichtet werden, wenn eine möglichst vollkommene Ausnutzung der Leistung des Pulvers im Einzelfall nur von untergeordneter Bedeutung sein sollte. Ebenso können natürlich Entlastungskanäle zusätzlich auch im Bereich des Schrotkorbes vorgesehen sein, sofern sich das je nach den Erfordernissen des Einzelfalles als zweckmäßig erweisen sollte.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt und wird anhand dieser nachfolgend noch näher erläutert. Es zeigen
Figuren 1a und 1b einen Plastikpfropfen im Längsschnitt und
im Querschnitt gemäß der Linie I - I und
Figuren 2a und 2b eine Variante hierzu in den gleichen
Schnitten.
Der in Figur 1a gezeigte Plastikpfropfen 1 weist den Schrotkorb 2 zur Aufnahme des Schrotes und den Deformationsteil 3 mit der Scheibe 4 und dem fest angeordneten Boden 5 auf. Die Scheibe h ist formschlüssig in die mittels der angespritzten Ringwülste 6,7 gebildete Nut 8 eingeschnappt. Im Innenraum 9 des Deformationsteiles 3 sind die vom Boden 5 ausgehenden konischen Zapfen 10 angeordnet. Der Deformationsteil 3 nimmt den maximalen in der Schrotpatrone für die Schockabsorption zur Verfügung stehenden Raum ein. Er ist unter Berücksichtigung der Abmessungen der Scheibe 3t des Bodens 5, der Zapfen 10 usw. so ausgelegt, daß er beim Schuß auf ein möglichst kleines Restvolumen - hier etwa 20 % des ursprünglichen Volumens - zusammengedrückt wird, um einen möglichst großen schockabsorbierenden zusätzlichen Expansionsraum zu erreichen. Die Zapfen 10 ermöglichen da-
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bei eine allmähliche Vergrößerung des Expansionsrauaaes und damit eine Steuerung des Abbaues der Gasdruckspitzen. Die Ringwulst 7 ist mit nach innen gegeneinander geneigten Seitenflächen 11,12 ausgebildet, um das Ziehen des nicht gezeigten Fonnkernes bzw. das Hineindrücken der Scheibe 4 in die Nut 8 zu erleichtern. Die Ringlippe 13 am pulverseitigen Ende des Plastikpfropfens 1 wird beim Schuß unter der Druckwirkung der Pulvergase an die Wandung des Waffenlaufes angepreßt und verhindert dadurch ein unerwünschtes seitliches Vorbeiströmen der Pulvergase.
Die Figur 1b zeigt einen Schnitt gemäß der Linie I - I in Figur 1a mit dem Defonnationsteil 3, dem Boden 5 und den Zapfen 10.
In der Figur 2a ist ein Plastikpfropfen 1 gezeigt, bei dem im Unterschied zu Figur 1a die Scheibe 4 nicht am schrotseitigen Ende des Deforraationsteiles 3, sondern am pulverseitigen Ende angeordnet ist. Der fest angeordnete Boden 5 liegt dementsprechend am schrotseitigen Ende des Deformationsteiles 3. Im Innenraum des Deformationsteiles 3 sind hier zwei konzentrische Ringe 14 angeordnet, welche die gewollte Beeinflussung des Deformationsverhaltens ermöglichen. Im übrigen gelten für die gleichen Teile die in Figur 1a verwendeten Bezugsziffern. Figur 2b zeigt einen Schnitt gemäß der Linie II - II in Figur 2a.
Sofern als thermoplastische Kunststoffe Polyolefine verwendet werden, brauchen wegen deren äußerst geringer Kriechneigung, ihrer guten Spannungsrißbeständigkeit sowie ihrer hohen Elastizität an die Maßhaltigkeit der im Spritzverfahren hergestellten Plastikpfropfen sowie der Scheiben keine hohen Anforderungen gestellt v/erden. Aus diesem Grunde und wegen der nur sehr geringen Wanddicke kann der Plastikpfropfen sehr rationell gefertigt werden.
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Claims (5)

  1. Patentansprüche : .7Oin -, ~ =============================== ^ *5 IUj1O I
    Plastikpfropfen für Schrotpatronen, mit einem Schrotkorb und einem an diesen angeforaten schockabsorbierenden Deformationsteil mit zwei im Abstand voneinander angeordneten Böden, dadurch gekennzeichnet, daß der Plastikpfropfen (1) aus einem weichen Thermoplasten, vorzugsweise einem Polyolefin, insbesondere Hochdruckpolyäthylen oder Polybuten, und der eine Boden des Deformationsteiles (3) als Scheibe (4) aus einem Material höherer Forastabilität hergestellt ist, und daß die Scheibe (4) in eine Nut (8) des Plastikpfropfens (1) formschlüssig eingesetzt ist und bei Erreichen eines vorbestimmten Pulvergasdruckes den Innenraum (9) des Deformationsteiles (3) freigibt.
  2. 2. Plastikpfropfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Wirkung des Pulvergasdruckes die Scheibe (4) in Richtung =uf den fest angeordneten Boden (5) des Deformationsteiles (3) bzw. umgekehrt der Boden (5) in Richtung auf die Scheibe (4) zu verschiebbar ist.
  3. 3. Plastikpfropfen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deformationsteil (3) vom fest angeordneten Boden (5) ausgehende in Längsrichtung sich erstreckende deformierbare Zapfen, konzentrische Ringe o.dgl. (10,14) aufweist, welche gegebenenfalls die in der Nut (8) gehaltene Scheibe (4) abstützen.
  4. 4. Plastikpfropfen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (4) zwischen zwei an der Innenwand des Plastikpfropfens (1) vorgesehenen Ringwülsten (6,7) gehalten ist.
  5. 5. Plastikpfropfen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
    daß der vom fest angeordneten Boden (5) abgewandte Ringwulst (7) so mit einer geneigten Oberfläche ausgebildet ist, daß
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    ^t N 7 ^ 1 f ι -' R 1
    auf diese einwirkende Längskräfte eine radial nach' auien gerichtete Kraftkomponente zur Folge haben.
    Plastikpfropfen nach einen der Ansprüche 1 bis 5, mit am pulverseitigen Ende des Pfropfens angeordneter Scheibe, dadurch gekennzeichnet, daß der Deformationsteil (J) aussenseitig mit in Längsrichtung verlaufenden vom pulverseitigen End« ausgehenden Druckentlastungskanälen und im Bereich des fest angeordneten Bodens (5) mit einer umlaufenden äußeren Dichtfläche versehen ist.
    Troisdorf, den 28. Febr. 1973
    OZ-Nr.: 73024 SC/Ro
    409836/U214
    Le
    erseite
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