DE2310316B2 - Verfahren zur Herstellung von gußeisernen Mahlkugeln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gußeisernen MahlkugelnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Mahlkugeln aus untereutektischem weißem Gußeisen,
die ein Gefüge aus feinzerteiltem, nicht netzartigem eutektischem Zementit in einer perlitischen Matrix
der gleichmaßig und konzentrisch rund in den Kugeln verteilt ist, aufweisen. Als Mahlkugeln dienten bisher
Hartgußkugeln, die durch Gießen in Sandformen oder in Metallformen gefertigt wurden, oder Stahlkugeln,
die durch Pressen oder Walzen hergestellt wurden. Die Gußeisenkugeln, die zwar eine hohe
Abnutzungsbesländigkeit aufweisen, besitzen jedoch keine ausreichende Zähigkeit und werden daher
während des Gebrauches leicht zerbrochen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für die Herstellung von Mahlkugeln aus untereutektischem
weißem Gußeisen, die ein Gefüge aus reinzerteiltem, nicht netzartigem euiektischcm Zementit
in einer Matrix gleichmäßig und konzentrisch in der Kugel verteilt, aufweisen, ein Verfahren zu linden,
das es ermöglicht. Mahlkugeln herzustellen, die in Hinblick auf erliöhle Zähigkeit. Kaltbildsamkcit.
Abnutzungsbeständigkeit. Warm- bzw. Hitzebeständigkeit, den Haitguß- und Stahlkugeln überlegen sind.
Das Verfahren besteht nun darin, daß eine aus einer untereulektischen Eisenschmelze gegossene weiß erstarrte
Gußeisenstange nach Wiedererhitzen bei 900 bis 1125 C zu Kugeln warmverformt wird, worauf
diese abgeschreckt und bei Temperaturen unterhalb des Ac1 -Punktes des Gußeisens angelassen oder bei
Temperaturen zwischen 150 und 250 C geglüht werden.
Bei der Warmverformung wird die NctzstrukUir des harten und spröden Zcmentits des Gußeisens im
gegossenen Zustand zerstört und verfeinert, so daß der Zementit in der perlilischen Matrix der Gußeiscnkugeln
gleichmäßig und konzentrisch rund in der Kugel verteilt ist. Durch die Warmverformung können
Seigerungen und andere Fehler im Gußnisüind
dahin abgeschwächt werden, daß sie keinen schädlichen
Einfluß auf die Eigcnschalicn der Mahlkugeln
haben, Die nach der Warmverformung sich anschließenden Nachbehandlungen, wie Glühen. Abschrecken
in Wasser, öl. oder Luft und Anlassen unterhalb des Ac1-Punktes dienen zu Verbesserung der mechanischen
und physikalischen Eigenschaften der Mahlkugeln, insbesondere zum Erhalt großer Zähigkeit.
Für gewöhnliche Stahlkugel hat man das Anlassen
nach dem Schmieden zwar schon versucht. Hier dient
das Anlassen dazu, eine Erhöhung der Oberflachenhärte zu erzielen.
Weißes Gußeisen ist in gegossenem Zustand gewöhnlich
spröde und enthält oft Seigerungen und innere Fehler Darum wird, um diesem weißen Gußeisen
eine hohe Zähigkeit zu verleihen im allgemeinen ein Verfahren angewandt, bei dem das weiße Gußeisen
über eine lange Zeitdauer warmebehandelt wird um seine Gußstruktur zu ändern, und ein Verfahren
bei dem Magnesium, Kalzium oder ein annlich wirkendes Legierungsmittel zu dem weißen
Gußeisen hinzugefügt werden, um den Graphit dann auszuscheiden und weiterhin die Struktur des Graphits
in eine kugel- oder spindelförmige umzuwandeln.
Da»eeen werden bei der vorhegenden Erfindung
die zähe"n kaltbildsamen, abnutzungsbeständig^! und
hitzebeständigen Eisenkugeln dadurch gefertigt, daß weißes Gußeisen mit einer chemischen Zusammensetzung
von hypoeutektischem Roheisen warmverformt wird und dann die Gußeisenkugdn der vorerwärmten
Wärmebehandlung ausgesetzt werden. Solche hervorragenden Eigenschaften wie sie die eriindufigsgemäßen
Eisenkugeln als Mahlkugeln aufweisen, wurden durch konventionelle Verfahren zur
Verbesserung der Einenschaften von Gußeisen bis heute noch nicht erzielt und sind bei üblichen Mahlkueeln
.us Gußeisen und Stahl noch nicht bekannt.
Die Bedingungen für die Warmverformung und die
Wärmebehandlung sind wichtig für die Herstellung der erfindungsgemäßen Mahlkugeln mit großer Zähigkeit.
, . ,
Zunächst wird die Schmelze, deren chemische Zusammensetzung die eines hypoeutektischen Roheisens
ist. zu einer weiß erstarrenden Gußeisenstange einfachen Querschnitts, z. B. in einer Sandform,
einer metallischen Form oder einer kontinuierlichen Gußmaschine gegossen. Nach dem Erhitzen wird die
weiß erstarrte Gußeisenstange mittels eines Hammers, einer Freiformschmiedepresse, einer Schmiedcgcscnkpresse
oder einer Schmiedewalze bei einer Temperatur von 900 bis 1125 C zu kugeln warmverformt.
Ein Gußblock hat gewöhnlich binäre Struktur, bestehend aus Auslenit und eutektischem Zcmentit.
oder eine ternäre Struktur, bestehend aus Austenii.
eutektische™ Zementit. und eine sehr kleine Menge von ultrafeinem Graphit. Durch Anwendung der voi·-
uenannten Warmverformung wird die Netzsiruktur
des harten, spröden Zcmcntil des Gußeisens im Gußzustand zerstört, zerteilt und verfeinert, so daß der
Zementit in der perlilischen Matrix der Gußeiscnkugel gleichmäßig und konzentrisch kugelförmig
verteilt und angeordnet ist. Darüber hinaus können
duich die Warmverformung Seigerungen und andere Fehler im Gußzustand des Gußeisens dahingehend
abgeschwächt werden, daß sie keine schädliche Wirkung und die Haltbarkeit der erfindungsgemäß beigestellten
Eisenkugeln haben.
Dann werden die Gußeisenkugeln unter folgenden Bedingungen wärmebehandcU. um die hohe Zähigkeit
gemäß der Erfindung zu erreichen: Die Gußkugeln werden durch Wasserkühlung, ölkühlung. Sprühkühlung.
Luftgcbläsekühlung oder Luftkühlung abgeschreckt und danach in einem Temperaturbereich
unter dem Ac1-PuHkI des Gußeisens gemäß der gewünschten
Härte der Eisenkugeln angelassen oder in einem Temperaturbereich von 150 bis 250 C geglüht.
Purch die Wärmebehandlung können die inechanischen
und physikalischen Eigenschaften der Eisenlcugeln
wesentlich verbessert werden.
Um gewöhnlichen Stahlkugeln Abnutzungsbestän- digkeit zu verleihen, werden sie im allgemeinen nach
dem Schmieden bzw. Walzschmieden zur Erhöhung
der Oberflächenhärte geglüht und angelassen. Jedoch
jst die Tiefe der gehärteten Schicht dann sehr gering. isnd im Falle großer Stahlkugeln ist es schwierig, die
Kugeln durchzuhärten. Andererseits hm sich die
Oberflächenhärte Tür Hartgußkugeln im allgemeinen verbessert, ohne daß eine Wärmebehandlung mit
Abschrecken und Anlassen angewandt wird, indem eine große Menge von Zementit in der perlitischen
Matrix der Kugel ausgeschieden wird. Das lläriegefälle
im Querschnitt der Hartgußkugeln ist geringer als bei Stahlkugeln, jedoch sind die HartguÜkugeln
auf Grund der Netzsiruktur des eutektische!! Zementits
spröde.
Die besondere Struktur der erfindungsgemäß hergestellten Mahlkugel)! wird nachfolgend cn Hand von
Zeichnungen dargestellt.
Es zeigt
F i g. 1 eine graphische Darstellung der Querschnitts-Härteverteilungen
in einer bekannten Hartguß-Kugel (A), einer bekannten Stahlkugel (Bl sowie
einer Eisenkugel (C) gemäß der Erfindung.
Fig. 2 (a) eine Skizze gemäß einem Mikrobild. in der die Mikroslruktur einer bekannten Hartgußkugel
gezeigt ist, und 2(b) eine Skizze gemäß einer Fotografie, sie stellt die Makro-Struktur des minieren
Querschnitts der Hartgußkugeln dar,
F i g. 3 (a) eine Skizze gemäß einem Mikrobild von der Mikro-Struktur einer bekannten Stahlkugel
und 3(b) eine Skizze gemäß einer Fotografie von der Makro-Struktur des Querschnitts der Stahlkugel in
der Mitte,
F i g. 4 (a) eine Skizze gemäß einem Mikrobild von der Mikro-Struktur einer erfindungsgemäßen Eisenkugel
und 4(b) eine Skizze gemäß einer Fotografie der Makro-S'.ruklur des mittleren Querschnitts.
In den obigen Figuren (a) ist die Vergrößerung des Bildes 50 und in den Skizzen (b) der Fotografien 1.
Die F i g. 1 zeigt, daß die Querschniltshärteserteiiung
der erfindungsgemäß hergestellten Eisenkugel (C) gleichmäßiger ist als die der bekannten I larlguß-Kugel
(A) mal der bekannten Stahlkugel (B).
Die Unterschiede zwischen den erfindungsgemäß hergestellten Eisenkugeln und den bekannten Hartouß-Kugeln
bzw. Stahlkugeln werden nachfolgend erklärt.
Wie in Fig. 2(a) und F i g. 3 Ia) gezeigt, unterscheidet
sich die mikroskopische Struktur der Harlgußkugeln wegen des vorhandenen eutektische!!
Zementits von der der Stahlkugeln, deshalb ist die
Abnutzungsbeständigkeit der Harlgußkugel größer als die der Stahlkugel. Jedoch ist. wie aus F i g. 2 (a)
hervorgeht, der in der Hartgußkugel abgeset/ie eutektische Zemcnlit netzförmig angeordnet, was eine
besondere Eigenschaft der Hartgußkugel ist. Dadurch ist die Hartgußkugel spröde und weist eine geringe
Widerstandsfähigkeit neuen das Entstehen von Rissen auf.
Folglich bilden sich leicht feine Oberllächenrisse
an der Kugel aus, was zu unerwünschten Ermüdungsbrüchen fuhrt. Die spröden Harlgußkugeln müssen.
um hohe Zähigkeit zu bekommen, über einen längeren Zeitraum wärmcbehandelt werden, um ein Cielüge
aus körnigem und eutektischem Zementit zu gestalten. Allerdings ist es selbst bei Anwendung einer derartigen
Wärmebehandlung schwierig, die Struktur des eutektischen Zementits aus dem gegossenen Zustand w esent-
lieh zu ändern. Daher sind die Hartguß-Kugeln.
\erulichen mit den Stahlkugeln, unvermeidbar spröde.
Auch ist, wie deutlich aus den Skizzen der Makro-
iouigrafien \on den Querschnitten der Kugeln gemäß
I" i u. 2(b) und Fig. 3Ib) hervorgehl, die gehärtete
ίο Überflächenschicht der Kugel dünn, und obwohl die
Stahlkugel zu Beginn ihrer Verwendung eine hohe Abnui/ubeständigkeit zeigen können, nimmt diese
mit zunehmender Benutzungsdauer wesentlich ab. Außerdem läßt sich bei den Hartgußkugeln eine
Ersiarriingsstruktur deutlich in Richtung des Angusses
erkennen, wie in F i g. 2 (b) gezeigt. So ist die in Fig. 2(b) dargestellte nach oben verlaufende
Richtung die des Angusses. Dadurch wird die Qualität des Materials jedes Teiles im Inneren der Hartguß-Kugel
unvermeidlich ungleichmäßig.
Die Fig. 4(a) und (b) zeigen die mikroskopische
Struktur der eriindungsgeniäß hergestellten Eisenkugel
bzw. die makroskopische Struktur derselben Kugel im Mittelteil. Die chemische Zusammensetzung
der Eisenkugel ist im Beispiel 1 der Tabelle dargestellt, die außerdem Werte der Druckfestigkeit. Oberflächenhärte
und Abnulzungsbeständigkeil von vier Beispielen der erfindungsgemäß hergestellten Eisenkugeln sowie
die chemische Zusammensetzungen dieser Kugeln enthält. Zum Vergleich sind dieselben Werte der
bekannten Hartguß-Kugel und der Stahlkugel angegeben. Wie in Fig. 4(a) und (b) dargestellt, weist
die erfindungsgemäß hergestellte Eisenkugel eine besondere Struktur auf. in der der feinverteilte eutektische
Zementit (weiß) gleichmäßig in der zähen perlitischen Matrix (schwarz) verstreut angeordnet ist.
Die weißen Flecken in Fig. 4 Ib) zeigen den feinverteillcn
eutektische!! Zementit.
Die Ergebnisse von Druckfestigkeits- und HaItbarkeilstcsts
von erfindungsgemäß hergestellten Eisenkugeln und der bekannten Hartguß-Kugel und der
Stahlkugel sind in der Tabelle dargelegt. Die Haltbarkeit wurde durch Belastung von Teslkugeln nut
einem Durchmesser von 45 111111 in einer Kugelmühle durchgerührt, die 100 kg Siliciumkarhidleilchen von
60 Maschen enthielt. Die Mühle lief 55 Stunden lang mit 2.S Umdrehungen pro Minute. Dann wurde der
mittelcre Abnutzungsverlust gemessen.
Wie aus den bei den Druckfestigkeils- und HaIt-
5c barkeilstests gemäß der Tabelle erzielten Ergebnissen
deutlich zu erkennen ist. ist die Druckfestigkeit der erfindungsgeniäßen Eisciikugcln 3.0- bis 4.0mal so
groß wie die der Hartguß-Kugel und 1.4- bis l.ftmal so groß wie die der Stahlkugel und somit ausgezeichnet.
Auch weisen die erfindungsgemäß hergestellten Eisenkugeln
außerordentliche Haltbarkeit auf. die 1.2- bis 2.7mal so hoch ist wie die der 1 lariguiikugel und 2.1-bis
3.9mal so hoch wie die der Stahlkugel.
Die erfindungsgemäß hergestellten Eisenkugeln (in obiger Tabelle Beispiele 1 bis 4) wurden mit der in der
Tabelle dargestellten chemischen Zusammensetzung m einem 5-t-NiedeiTrequenz-Induklionsofen erschmolzen
und mittels einer horizontal angeordneten kontinuierlich arbeitenden Ciußmascliinc. die einen elektrisch
behei/.baren l-l-Warmhalleofen aufwies, in
eine runde Stange mit Durchmesser von 32 mm gegossen.
Die so hergestellte (iußeisenstange wurde in einem kontinuierlich beheizten Schwingbalkenofen
it 1080 C erhitzt. Dann wurden aus dieser runden ange bei 1050 C Gußeisenkugeln mit einem Durchesser
von 45 mm mittels einer Schmiedepresse geformt. Die geschmiedeten Eisenkugeln wurden sofort
in öl abgeschreckt und dann 3 Stunden lang bei C geglüht.
irlindungsgcmüß
icrgcstellte
:.iscnkugel
HartguUkugel.
Stahlkugel . .
Stahlkugel . .
C | Si | Mn. | I Cr |
3.15 | 0.6K | 0.70 | 1.10 |
3.10 | 0.6(1 | 0.59 | 1.15 |
3.0S | 0.64 | 0.8S | 1.05 |
:.74 | 0.5 S | 0.59 | 1.07 |
3.15 | 0.45 | 0.51 | 2.03 |
0.40 | 0.30 | 0.7: |
Chemische Zusammensetzung
Mo
(UH)4
0.003
0.007
O.OOS
0.003
0.007
O.OOS
0.04
2.25
1.66
0.10
(UW
2.25
1.66
0.10
(UW
ΛΙ
0.012
0.010
0.011
0.043
0.010
0.013
0.011
0.043
0.010
0.013
0.005
0.005
0.(K)S
0.050
0.(K)S
0.050
andere
im
WCSClU
liehen
Ie
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
Obcf- | |
Druck- | ächen- |
estigkeit | tiärte |
Kugcl- | Kugel |
durch- | durch |
messer. | messer. |
45 mm | r5 mm |
Durch | iurch- |
messer | messer |
1*5 | (H Bt] |
65. > | 50 |
69.7 | 51 |
72.5 | 53 |
70.3 | 51 |
16.2 | 47 |
44.5 | 42 |
Haltbarkeits- verhältnis gegenüber Stahlkugcln
50. S 25.3 4K.6 6S.0 HK) .0
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Mahlkugeln aus lähem untereutektischem weißem Gußeisen, die ♦in Gefüge aus fein zerteiltem nicht netzwerk- »rtigem, eutektischem Zementit in einer perliti- $chen Matrix, gleichmäßig und konzentrisch rund in der gesamten Kugel verteilt aufweisen, dar «lurch gekennzeichnet, daß das Gußeisen 3EU weiß erstarrenden Stangen vergossen wird, die nach Wiedererhitzen bei 900 bis 1125 C zu Kugeln warmverformt, abgeschreckt und bei Temperaturen Unterhalb des Ac1-Punktes des Gußeisens angelassen oder bei Temperaturen zu ischen 150 und 250 C geglüht werden.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: PACIFIC STEEL MFG. CO., LTD., TOKIO/TOKYO, JP |
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