DE102008050152A1 - Hochfeste, duktile Gusseisenlegierung mit Kugelgraphit sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Hochfeste, duktile Gusseisenlegierung mit Kugelgraphit sowie Verfahren zu deren Herstellung Download PDF

Info

Publication number
DE102008050152A1
DE102008050152A1 DE102008050152A DE102008050152A DE102008050152A1 DE 102008050152 A1 DE102008050152 A1 DE 102008050152A1 DE 102008050152 A DE102008050152 A DE 102008050152A DE 102008050152 A DE102008050152 A DE 102008050152A DE 102008050152 A1 DE102008050152 A1 DE 102008050152A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
weight
cast iron
strength
ductile
melt
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE102008050152A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102008050152B4 (de
Inventor
Andreas Dr. Huppertz
Christine Dr. Bartels
Daniel Dos Santos
Eike Wüller
Uwe Dr. Vroomen
Andreas Prof. Dr. Bührig-Polaczek
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
CLAAS GUSS GmbH
Original Assignee
CLAAS GUSS GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by CLAAS GUSS GmbH filed Critical CLAAS GUSS GmbH
Priority to DE200810050152 priority Critical patent/DE102008050152B4/de
Publication of DE102008050152A1 publication Critical patent/DE102008050152A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102008050152B4 publication Critical patent/DE102008050152B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C37/00Cast-iron alloys
    • C22C37/04Cast-iron alloys containing spheroidal graphite
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C37/00Cast-iron alloys
    • C22C37/06Cast-iron alloys containing chromium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C37/00Cast-iron alloys
    • C22C37/10Cast-iron alloys containing aluminium or silicon

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines duktilen und hochfesten Gusseisens umfassend 3,1 bis 3,6 Gew.-% Kohlenstoff, 2,2 bis 3,5 Gew.-% Silizium, bis zu 0,3 Gew.-% Mangan, weniger als 0,03 Gew.-% Phosphor, weniger als 0,01 Gew.-% Schwefel, 0,03 bis 0,07 Gew.-% Magnesium, 0,30 bis 0,85 Gew.-% Kupfer, 1,0 bis 2,0 Gew.-% Nickel, 0,04 bis 0,07 Gew.-% Chrom, Rest Eisen sowie herstellungsbedingte Verunreinigungen und Spurenelemente, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Vollständiges Aufschmelzen und Aufheizen der Ausgangsstoffe auf 1.400°C, Überhitzen der Schmelze zur Einstellung eines reproduzierbaren Sauerstoffgehaltes, Abstehenlassen, Abschlacken, Einstellen der Abstichtemperatur, Abstechen einschließlich einer Magnesiumbehandlung, erneutes Abschlacken, Gießen der Schmelze in Sandformen, und Ausformen der Gusslegierung unterhalb der eutektoiden Temperatur nach vollständiger Austenitumwandlung.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines hochfesten duktilen Gussteils aus einer Gusseisenlegierung mit Kugelgraphit und eine hochfeste, duktile Gusseisenlegierung mit Kugelgraphit.
  • Konventionelles Gusseisen mit Kugelgraphit, sowie ausferritische Gusseisen- bzw. ADI-(Austtempered duktile Iron) Erzeugnisse sind im Stand der Technik gut bekannt, wie auch Verfahren zur Herstellung entsprechender Erzeugnisse. Konventionelles Gusseisen mit Kugelgraphit wird unter anderem in der Automobilindustrie eingesetzt, wohingegen die ADI-Erzeugnisse in erster Linie für spezielle Produkte eingesetzt werden, z. B. in Fahrzeugen für die Kurbelwelle. Das konventionelle Gusseisen mit Kugelgraphit wird im Allgemeinen durch Gießen einer duktilen Eisenzusammensetzung ohne zwingend zusätzliche Wärmebehandlung hergestellt. Durch die Auswahl der Zusammensetzung, insbesondere der Legierungselemente, wie auch durch das ausgewählte Herstellungsverfahren, kann die Mikrostruktur des erzielten Gusseisens beeinflusst werden, um so die Eigenschaften der Produkte in Bezug auf die Zugfestigkeit, die 0,2% Dehngrenze, wie auch die Bruchdehnungswerte zu beeinflussen.
  • Typische konventionelle Gusseisen mit Kugelgraphit, die eine gute Kombination von Festigkeit und Zähigkeit erfordern, weisen in der Regel eine ferritisch-perlitische Mikrostruktur auf, und keine im wesentlichen perlitische Mikrostruktur. Die ferritisch-perlitische Mikrostruktur weist überragende mechanischen Eigenschaften gegenüber einer im Wesentlichen perlitischen Mikrostruktur auf, wenn die duktile Eisenzusammensetzung gegossen wird, ohne die duktile Eisenzusammensetzung einer weiteren nachfolgenden Wärmebehandlung zu unterwerfen. Alternativ können entsprechende Erzeugnisse durch Normalisieren oder Abschrecken und Tempern wärmebehandelt werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass konventionelles Gusseisen mit Kugelgraphit in der Regel ab einer bestimmten Wandstärke das nicht gewünschte Perlit bildet.
  • Gusseisen mit ausferritischer Grundmasse werden mit einer speziellen Wärmebehandlung hergestellt und besitzen bei gleicher Bruchdehnung eine doppelt so hohe Festigkeit und Dauerfestigkeit wie konventionelles Gusseisen mit Kugelgraphit, sowie eine deutliche höhere Verschleißfestigkeit. Um diese günstigen Eigenschaftskombinationen zu erreichen, müs sen sowohl die Ausbildung der Primärstruktur, d. h. die Ausbildung des Erstarrungsgefüges, als auch die der im Allgemeinen durch Wärmebehandlung eingestellten metallischen Grundmasse treffsicher beherrscht und eingestellt werden. Ziel der Wärmebehandlung ist die Einstellung eines Gefüges aus nadeligem Ferrit in einer mit Kohlenstoff übersättigten Austenitmatrix.
  • Trotz der überragenden Eigenschaften der ADI-Gusslegierung ist der Einsatz dieses Materials aufgrund der aufwendigen Herstellung auf Einzelteile in der Maschinenbau- und Fahrzeugindustrie beschränkt, da die Herstellung entsprechender Teile mit hohen Kosten verbunden ist, und das ADI-Verfahren nur bedingt auch für Serienproduktion im großen Umfang geeignet ist. Hierbei ist zusätzlich zu berücksichtigen, dass ADI-Gusslegierungen im wärmebehandelten Zustand hinsichtlich der Bearbeitbarkeit in der Praxis sehr problematisch sind.
  • Aufgrund der heutzutage immer steigenden Anforderungen an die Materialien der einzelnen Produkte richtet sich die derzeitige Forschung insbesondere auf die Entwicklung von Materialien mit besonders guten Eigenschaften in Bezug auf die Festigkeit, Dauerfestigkeit sowie Verschleißfestigkeit und Bearbeitbarkeit, wobei ein Hauptaugenmerk der Verbesserung des Verfahrens zur Herstellung von ADI Erzeugnissen gilt, um das Verfahren kostengünstiger und zuverlässiger durchzuführen. Gleichermaßen besteht immer die Forderung nach besseren Werkstoffeigenschaften.
  • So beschreibt die US 7,070,666 ein bearbeitbares ausferritisches Gusseisenerzeugnis mit verbesserter Bearbeitbarkeit, Ermüdungseigenschaften, sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben. Bei dem beschriebenen Verfahren wird der ausferritische Gusseisenartikel aus einer Eisenzusammensetzung hergestellt, mit einer im Wesentlichen perlitischen Mikrostruktur, welche Kohlenstoff, Silizium, Nickel, Kupfer und Molybdän umfasst, wobei die Ausgangszusammensetzung zunächst in einem Temperaturbereich von 750°C bis 815°C über eine Zeitraum von wenigstens 10 Minuten austenisiert wird, um eine ferritische plus austenitische Mikrostruktur zu erzielen. Die erhaltene Mikrostruktur wird mit einer Rate abgeschreckt, die die Bildung von Perlit verhindert. Anschließend wird die erzielte Mikrostruktur in einem Temperaturbereich von 300°C bis 400°C über einen Zeitraum von wenigstens 8 Minuten behandelt, um eine Mikrostruktur aus einer kontinuierlichen Matrix aus Ferrit mit Inseln an Austenit zu erzielen. Abschließend wird die Mikrostruktur mit der kontinuierlichen Ferritmatrix und Inseln aus Austenit auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Durch die zusätzlichen Wärmebehandlungsschritte ist es möglich, die Eigenschaften des Ausgangsmaterials deutlich zu verbessern, des weiteren wird auch der Einfluss der Temperatur während der Wärmebehandlung kritisch untersucht.
  • Zwar zeigen die gemäß des dort beschriebenen Verfahrens hergestellten ADI-Erzeugnisse verbesserte Eigenschaften, das Verfahren ist jedoch aufgrund der Vielzahl der zusätzlichen Verfahrensschritte, wie auch des erheblichen Einflusses der einzelnen Parameter auf die Eigenschaften, aufwendig in der Durchführung und mit hohen Kosten verbunden.
  • Ferner ist aus der EP0018445 ein Gusseisen mit Kugelgraphit mit austenitisch-bainitischem Mischgefüge und ein Verfahren zu dessen Herstellung beschrieben. Ziel der Druckschrift ist es ein Gusseisenmaterial bereitzustellen, mit für die Anwendung verbesserten Werkstoffwerten. Um dieses Ziel zu erreichen, wird eine Zusammensetzung umfassend weniger als 0,3% Mangan, 0,26 bis 0,8% Molybdän, ggf. 0,1 bis 1,5% Kupfer und ggf. bis 3% Nickel eingesetzt, das Gussstück auf eine Austenitisierungstemperatur von 800 bis 860°C gebracht, 10 bis 60 Minuten auf dieser Temperatur gehalten, danach in einer Zeit von weniger als 2 Minuten auf die Bainitisierungstemperatur abgekühlt und 5 bis 60 Minuten auf dieser Temperatur gehalten.
  • Aus der DE 698 35 099 T2 ist ferner eine Kugelgraphitgusseisenlegierung mit Molybdän und ein daraus hergestellter Rotor für eine Scheibenbremse bekannt. Die beschriebene Legierung enthält 1,5 bis 4,5% Kohlenstoff, 1,5 bis 4,5% Silizium, 1,2 bis 6,5% Molybdän, wahlweise Nickel und/oder Kupfer, wobei (% Molybdän und % Nickel und % Kupfer) 6,5 nicht übersteigt, ein spheroisierendes Mittel, welches in der Eisenlegierung mit bis zu 0,2% vorliegt, sowie Chrom, Mangan, Vanadium und Seltenerdmetalle. Das Herstellungsverfahren umfasst das Bereitstellen einer Schmelze und Gießen der Schmelze. Die Mikrostruktur des erhaltenen Materials umfasst Kugelgraphit in Verbindung mit Ferrit-, Perlit- und komplexen Karbidbestandteilen, wobei ca. 20% der Mikrostruktur von dem Perlit gebildet werden.
  • Aus der DE 10309386 ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Gußeisenwerkstoffes mit gezielten Restkarbitanteil bekannt, wobei die Schmelze Kohlenstoff, Silizium, Mangan, Phosphor, Schwefel, Chrom, Vanadium und Kupfer enthält und eine perlitische Matrix mit maximal 5 Gew.-% Ferritanteilen, 2 bis 25 Gew.-% Restkarbiden umfasst. Hierbei wird zunächst eine Schmelze hergestellt, ein aus der Schmelze gebildeter rotglühender Rohling in einen Ofen mit einer Temperatur in einem Bereich von 950 bis 1100°C überführt, und der Rohling in dem Ofen getempert und perlitisiert. Das Graphit liegt in diesem Werkstoff als temperakohleartige Graphitausbildung vor. Kein Hinweis findet sich in dieser Druckschrift über die von dem so erzeugten Produkt erzielten Eigenschaften.
  • Ferner beschreibt die US 2005/018943 ein Verfahren zur Herstellung von Gusseisenteilen mit Kugelgraphit, welche im flüssigen Zustand eine Zusammensetzung aufweisen, umfassend 3 bis 4% C, 1,7 bis 3% Si, 0,1 bis 0,7% Mn, 0–4% Ni, 0–1,5% Cu, 0–0,5% Mo. Die entsprechende Schmelze wird bei einer Temperatur in dem Bereich von 1.350°C bis 1.550°C in eine Form gegossen, der Gießkörper aus der Form bei einer Temperatur zwischen der Solidus-Temperatur und AR3 entnommen, und der Gießkörper bei einer Temperatur in dem Bereich von 1.050°C bis zu AR3 Temperatur geformt und auf eine Temperatur in dem Bereich von 260°C bis 420°C abgekühlt. Durch das Verfahren kann ein Gusseisen mit Kugelgraphit je nach Durchführung des Verfahrens mit einem im Wesentlichen bainitischen, im Wesentlichen ferritischen, im Wesentlichen perlitischen oder ferritisch-perlitischem Gefüge hergestellt werden. Hierbei wird insbesondere aus Tab. 4 deutlich, dass sich ein entsprechendes Gusseisen mit perlitischem Gefüge durch schlechte Bruchdehnungswerte im Vergleich mit dem ferritischen Gefüge auszeichnet.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein kostengünstiges, hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit bereit zu stellen. Ferner ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines entsprechenden Gusseisens bereitzustellen, welches besonders kostengünstig durchzuführen ist.
  • Diese Aufgabe wird in Bezug auf das Verfahren gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines duktilen und hochfesten Gusseisens umfassend 3,1 bis 3,6 Gew.-% Kohlenstoff, 2,2 bis 3,5 Gew.-% Silizium, bis zu 0,3 Gew.-% Mangan, weniger als 0,03 Gew.-% Phosphor, weniger als 0,01 Gew.-% Schwefel, 0,03 bis 0,07 Gew.-% Magnesium, 0,30 bis 0,85 Gew.-% Kupfer, 1,0 bis 2,0 Gew.-% Nickel, 0,04 bis 0,07 Gew.-% Chrom, Rest Eisen sowie herstellungsbedingte Verunreinigungen und Spurenelemente, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Vollständiges Aufschmelzen und Aufheizen der Ausgangsstoffe auf 1.400°C, Überhitzen der Schmelze zur Einstellung eines reproduzierbaren Sauerstoffgehaltes, Abstehenlassen, Abschlacken, Einstellen der Abstichtemperatur, Abstechen einschließlich einer Magnesiumbehandlung, erneutes Abschlacken, Gießen der Schmelze in Sandformen, und Ausformen der Gusslegierung unterhalb der eutektoiden Temperatur nach vollständiger Austenitumwandlung.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch ein Minimum an notwendige Verfahrensschritten aus, die zudem keine aufwendigen zusätzlichen Verfahrensmaßnahmen, insbesondere keine zusätzliche Wärmebehandlung, notwendig machen. Ferner sind zur Durchführung des Verfahrens keine zusätzlichen Vorrichtungen notwendig, sondern das Verfahren kann an bereits existierenden Ofen- und Gießanlagen durchgeführt werden. Entsprechend hergestellte Produkte zeichnen sich durch eine besonders gute Kombination ihrer Eigenschaften, insbesondere Festigkeit und Zähigkeit, aus, die durchaus mit den Eigenschaften von ADI-Produkten vergleichbar sind, jedoch viel kostengünstiger hergestellt werden können.
  • Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsformen kann das Verfahren die Herstellung eines duktilen und hochfesten Gusseisens umfassen, mit 3,30 bis 3,45 Gew.-% Kohlenstoff, 2,3 bis 2,45 Gew.-% Silizium, 0,2 bis 0,3 Gew.-% Mangan, weniger als 0,03 Gew.-% Phosphor, weniger als 0,01 Gew.-% Schwefel, 0,035 bis 0,05 Gew.-% Magnesium, 0,7 bis 0,85 Gew.-% Kupfer, 1,3 bis 1,8 Gew.-% Nickel, 0,04 bis 0,07 Gew.-% Chrom, Rest Eisen sowie herstellungsbedingte Verunreinigungen und Spurenelemente. Eine entsprechende Gusslegierung zeichnet sich durch eine besonders gute Kombination von Festigkeit und Zähigkeit aus.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann vor bzw. bei dem Gießen der Schmelze die Schmelze mit wenigstens einem Impfmittel behandelt werden. Vorzugsweise kann hierbei ein Impfmittel in das fließende Metall eingeführt werden und/oder Inmould-Impfung durchgeführt werden. Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann ein Impfmittel in Form einer Pfannenimpfung und/oder Gießstrahlimpfung und ein zweites, unterschiedliches Impfmittel in Form einer Inmould-Impfung eingesetzt werden.
  • Durch den Einsatz von Impfmitteln können zusätzliche Keime im Gusseisen mit Kugelgraphit geschaffen werden und so die Graphitkugelzahl erhöht werden und die Nodularität verbessert werden. Gleichzeitig kann die Karbidbildung verringert werden.
  • Vorteilhafterweise weist das in das fließende Metall eingeführte Impfmittel, welches z. B. zur Pfannenimpfung oder zur Gießstrahlimpfung eingesetzt wird, 62 bis 76% Silizium, 0,7 bis 1,5% Aluminium, 0,5 bis 2,0% Calcium, 0 bis 2,5% Cer, 0 bis 6,7 Gew.-% Zirkonium und 0–6,7% Mangan auf. Ein entsprechendes Impfmittel hat sich als besonders geeignet erwiesen. Besonders gute Ergebnisse wurden hierbei mit einem Impfmittel erhalten umfassend 70 bis 76% Silizium, 0,75 bis 1,25% Calcium, 1,5 bis 2,5% Cer und 0,75 bis 1,25% Aluminium.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das Inmould-Impfmittel 65 bis 76% Silizium, 3,2 bis 5,0% Aluminium, 0,3 bis 1,5% Calcium, sowie 0 bis 1,7% Zirkonium umfassen. Ein bevorzugtes Impfmittel enthält 65 bis 75% Silizium, 3,3 bis 5,0% Aluminium, 0,5 bis 1,5% Calcium, sowie 0,7 bis 1,7% Zirkonium.
  • Durch die Kombination zweier unterschiedlicher Impfmittel ist es möglich, einige Spurenelemente in die Schmelze einzubringen und so die Gefügeausbildung positiv zu beeinflussen.
  • Vorteilhafterweise wird hierbei 0,1 bis 0,7 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 0,4% Gew.-% des ersten Impfmittels in Bezug auf das Gesamtgewicht der Schmelze eingesetzt. Eine entsprechende Menge hat sich in der Praxis als besonders geeignet erwiesen.
  • Ferner kann das zweite Impfmittel mit 0,05 bis 0,15 Gew.-%, insbesondere 0,09 bis 0,11 Gew.-% in Bezug auf das Gesamtgewicht der Schmelze eingesetzt werden.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Schmelze auf 1.500 bis 1.550°C überhitzt. Ein entsprechender Wert hat sich als geeignet erwiesen, einen reproduzierbaren Sauerstoffgehalt einzustellen.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung zur Form wird die Abstichtemperatur durch Zugabe von Kühlschrott der gleichen chemischen Zusammensetzung eingestellt. Hierdurch kann die Abstichtemperatur gezielt eingestellt werden. Gleichzeitig ist es möglich, Produktionsabfälle aus anderen Verfahren einzusetzen, so dass sich die Kosten der Rohstoffe verringern.
  • Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Abkühlen der Schmelze in der Sandform und/oder nach der Entformung mit einer Temperatur, welche die Einstellung eines im Wesentlichen perlitischen Gefüge sicherstellt. Hierbei soll die Umwandlung zum Perlit noch in der Form erfolgen, um eine Reproduzierbarkeit der Eigenschaften sicherzustellen. Das Gussteil kann nach der Ausformung an Luft abgekühlt werden, so dass hier auf kostspielige Abkühlverfahren, z. B. Abschrecken, oder zusätzliche Verfahrensschritte verzichtet werden kann. Gleichermaßen ist es jedoch je nach späterer Verwendung des Gussteils möglich, die Abkühlung zu beeinflussen, z. B. durch Einsatz von Kühlkokillen.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch ein hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit gelöst, umfassend 3,1 bis 3,6 Gew.-% Kohlenstoff, 2,2 bis 3,5 Gew.-% Silizium, bis zu 0,3 Gew.-% Mangan, weniger als 0,03 Gew.-% Phosphor, weniger als 0,01 Gew.-% Schwefel, 0,03 bis 0,07 Gew.-% Magnesium, 0,30 bis 0,85 Gew.-% Kupfer, 1,0 bis 2,0 Gew.-% Nickel, 0,04 bis 0,07 Gew.-% Chrom, Rest Eisen sowie herstellungsbedingte Verunreinigungen und Spurenelemente.
  • Eine entsprechende Legierung zeichnet sich durch hohe Festigkeit und Zähigkeit aus, wobei kostengünstige Legierungselemente zur Erzielung des Gusseisens eingesetzt werden, so dass das Gusseisen relativ kostengünstig erhalten werden kann. Hierbei sind die Mengen der einzelnen Legierungsbestandteile optimal eingestellt um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten.
  • Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein nimmt man an, dass hier insbesondere der gemeinsame Einsatz von Silizium, Kupfer, Nickel in Verbindung mit Mangan und Magnesium zu den vorteilhaften Eigenschaften führt. Hierbei dient der Siliziumanteil zur Verfestigung des Ferrits, welcher als Ferritlamellen als Bestandteil des Perlits wirksam ist. Das Kupfer hat eine stark perlitisierende Wirkung, wodurch es möglich wird ein weitgehend oder vollständig perlitisches Gusseisen herzustellen. Nickel wird zur Verfeinerung des Perlits verwendet, und hat damit eine festigkeitssteigernde Wirkung ohne signifikanten Verlust an Zähigkeit. Mangan dient ebenfalls als Perliststabilisator, wobei jedoch nur begrenzte Werte eingesetzt werden, um die Bildung versprödender Korngrenzenkarbide zu vermeiden. Magnesium unterstützt die Ausbildung von Kugelgraphit und reduziert damit die Kerbwirkung des Graphits.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann das duktile und hochfeste Gusseisens 3,30 bis 3,45 Gew.-% Kohlenstoff, 2,3 bis 2,45 Gew.-% Silizium, 0,2 bis 0,3 Gew.-% Mangan, weniger als 0,03 Gew.-% Phosphor, weniger als 0,01 Gew.-% Schwefel, 0,035 bis 0,05 Gew.-% Magnesium, 0,7 bis 0,85 Gew.-% Kupfer, 1,3 bis 1,8 Gew.-% Nickel, 0,04 bis 0,07 Gew.-% Chrom, Rest Eisen sowie herstellungsbedingte Verunreinigungen und Spurenelemente umfassen. Eine entsprechende Legierung hat in der Praxis besonders gute mechanischen Eigenschaften, insbesondere eine optimale Kombination von Zähigkeit und Festigkeit, gezeigt.
  • Vorteilhafterweise kann das hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit im Gusszustand eine Zugfestigkeit Rm von wenigstens 900 MPa, vorzugsweise 930 MPa und beson ders bevorzugt 950 Mpa, und eine Bruchdehnung A5 von wenigstens 6% aufweisen. Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann das hochfeste, duktile Gusseisen im Gusszustand eine Zugfestigkeit Rm von 900 MPa, vorzugsweise 930 MPa und besonders bevorzugt 950 MPa, eine Dehngrenze Rp0,2 von wenigstens 550 MPa und/oder eine Bruchdehnung A5 von wenigstens 6,25% aufweisen. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das Gusseisen eine Dehngrenze Rp0,2 von wenigstens 600 MPa und/oder eine Bruchdehnung A5 von wenigstens 6,5% aufweisen. Entsprechende Eigenschaften konnten bisher lediglich von einer ADI Legierung bereitgestellt werden, nicht jedoch von einem von einem Gusseisen mit Kugelgraphit und einem perlitischen Gefüge. Eine entsprechende Legierung kann auch aufgrund der im Vergleich zu der ADI-Legierung sehr viel kostengünstigen Herstellung vielseitiger eingesetzt werden und insbesondere für Anwendungen genutzt werden, für welches die ADI-Legierung aus Kostengründen nicht verwendet werden konnte, so dass man bisher in Bezug auf die Eigenschaften der gewählten Gusserzeugnisse immer Kompromisse eingehen musste.
  • Gemäß einer weitern bevorzugten Ausführungsform kann das Gusseisen ein im Wesentlichen perlitisches Gefüge aufweisen, wobei der Perlitanteil mehr als 70%, vorzugsweise mehr als 80%, besonders bevorzugt mehr als 85% beträgt, Rest Ferrit. Das bereitgestellte Gusseisen mit perlitischem Gefüge zeichnet sich sowohl durch eine gute Festigkeit wie auch gute Zähigkeit aus. Hierbei kann das perlitische Gefüge trotz des relativ hohen Siliziumgehaltes, welches bekanntermaßen als Ferritstabilisator wirkt, erzielt werden.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Gusseisen eine Sphärolithendichte von wenigstens 80 bis 100, besonders bevorzugt 150 bis 250 auf. Das erfindungsgemäße Gusseisen zeichnet sich durch ein besonders gleichmäßiges Gefüge aus, welches durch die gezielt eingestellte Zusammensetzung, sowie die Sphärolithendichte beeinflussbar ist.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Legierung durch das erfindungsgemäße Verfahren erhältlich.
  • Im Gegensatz zu der bisher im Stand der Technik herrschenden Auffassung, ist es mit der erfindungsgemäßen Legierung, sowie mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erstmalig gelungen, ein kostengünstiges, hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit bereitzustellen, welches eine gute Kombination von Festigkeit und Zähigkeit bereitstellt, ohne dass aufwendige separate Wärmebehandlungen, wie z. B. bei den ausferritischen Gusseisen, not wendig werden. Hierbei ist insbesondere bemerkenswert, dass bisher im Stand der Technik davon ausgegangen wurde und auch durch Versuche nachgewiesen wurde, dass perlitische Gusseisen mit Legierungszusammensetzungen, die in der Nähe der erfindungsgemäßen Legierung liegen, weder eine ausreichende Festigkeit noch eine ausreichende Zähigkeit bereitstellen, so dass ausgehend von diesen Materialien zusätzliche Wärmebehandlungen durchgeführt wurden um die Materialien mit gezielten Eigenschaften zu versehen. Zumindest wurde bisher jedoch das Augenmerk insbesondere auf ausferritische Legierungen gelegt, welche wenigstens eine ausreichende Festigkeit bereitstellen konnten.
  • Um so überraschender war es, dass durch die gezielte Auswahl der einzelnen Bestandteile sowie deren Mischungsverhältnis zueinander wie auch durch die konkret eingesetzten Verfahrensschritte sowohl eine hohe Festigkeit als auch eine hohe Zähigkeit in Kombination mit einem perlitischen Gefüge erzielt werden konnte. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es gerade auf dem Gebiet entsprechender Legierungen eine intensive Forschung gibt.
  • Nachfolgend wird ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Legierung im Einzelnen beschrieben.
  • Bei der eingesetzten Form handelt es sich um eine Sandgussform aus Nassgusssand für die überwiegende Fläche der Außenkontur sowie herkömmliche Kernsande für die Geometrie der Innenkontur.
  • Als Ausgangsmaterialien wurden zunächst Stahlschrott und/oder Roheisen, Kohlenstoff, SiC und Quarzsand eingefüllt, gefolgt von der Zugabe von Stahlschrott sowie den restlichen Legierungselementen. Die Ausgangsstoffe wurden zunächst vollständig aufgeschmolzen und auf eine Temperatur bis zu 1.400°C unter Überwachung der Temperatur aufgeheizt. Die erhaltene Schmelze wurde mittels Spektrometer chemisch analysiert. Je nach erhaltener Analyse wurde die Zusammensetzung so lange korrigiert, bis eine Zielzusammensetzung ermittelt werden konnte.
  • Eine beispielhafte Zielanalyse der Schmelze umfasst 3,45% Kohlenstoff, 1,4% Silizium, weniger als 0,3% Mangan, weniger als 0,035% Phosphor, weniger als 0,01% Schwefel, 0,8% Kupfer, weniger als 0,003% Magnesium, weniger als 0,05% Chrom, weniger als 1,6% Nickel, weniger als 0,002% Blei, weniger als 0,015 Aluminium, weniger als 0,01% Titan, weniger als 0,01% Sn, weniger als 0,01% V, weniger als 0,01% Zn, weniger als 0,002% Bi, weniger als 0,03% Se, weniger als 0,02% Te, weniger als 0,03% Ce, weniger als 0,002% Sb.
  • Anschließend wurde die Schmelze auf 1.510°C überhitzt, um einen reproduzierbaren Sauerstoffgehalt einzustellen, gefolgt von einem Abstehenlassen für 3 Minuten. Nach dem Abschlaken wurde die Abstichtemperatur von 1.480°C eingestellt. Zum Einstellen der Abstichtemperatur wurde hierbei Kreislaufmaterial der gleichen chemischen Zusammensetzung zugegeben. Nach dem Durchführen einer Magnesiumbehandlung wurde beim Umschütten der Schmelze von der Behandlungspfanne in die Vergießeinrichtung ein erstes Impfmittel zugesetzt, wobei hier ein Impfmittel eingesetzt wurde, welches einen relativ hohen Anteil an Silizium aufweist. Zusätzlich zu der durchgeführten Pfannenimpfung kann eine Inmould-Impfung mit einem anderen Impfmittel durchgeführt werden, welches ebenfalls einen relativ hohen Anteil an Silizium enthalten kann. Durch die Verwendung zweier unterschiedlicher Impfmittel ist es hierbei möglich, eine besonders gute Impfung zu erzielen und gleichzeitig Spurenelemente in die Schmelze einzuführen.
  • Hierbei wird die Inmould-Impfung insbesondere bei der Herstellung dickwandiger Bauteile eingesetzt, um ein feines Gefüge und eine entsprechend geringere Ausbildung von Seigerungsprofilen zu erreichen.
  • Die Abkühlung der Schmelze erfolgte in der Sandform mit den im Eisen-Sandguss üblichen Abkühlgeschwindigkeiten. Hierbei hängen die exakten Geschwindigkeiten, wie Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt sind, stark von der Geometrie der Bauteile, wie auch des Formstoffs. Während des Abkühlens können zusätzlich Kühlkokillen eingesetzt werden, um die Abkühlgeschwindigkeit zu beeinflussen.
  • Die Ausformung des Gussteils erfolgt unterhalb der eutektoiden Temperatur nach vollständiger Austenitumwandlung. Im Mittel liegt eine durchschnittliche Abkühldauer bei 3 Stunden, wobei jedoch berücksichtigt werden muss, dass für dickwandige Bauteile bzw. für sehr dünne Bauteile andere Abkühlzeiten notwendig werden.
  • Einige Zusammensetzungen der solchermaßen erzielten Gussteile sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Hierbei wurden die Zusammensetzungen spektrometrisch ermittelt.
  • Tabelle 1
    Figure 00110001
  • An den solchermaßen erhaltenen Proben wurden die mechanischen Kennwerte, d. h. die Zugfestigkeit, Dehngrenze, Bruchdehnung gemessen und sind in der nachfolgenden Tab. 2 angeführt. Tabelle 2
    Probe Nr. Rm (MPa) Rp0,2 (MPa) A(%)
    1 943 630 7,12
    2 933 617 7,26
    3 970 644 8,76
    4 944 635 6,48
    5 949 620 8,27
    6 950 625 7,45
    7 964 646 7,87
    8 966 640 8,9
    9 946 627 9,04
    10 933 613 7,26
  • Es wird deutlich, dass sich die Gussteile durch hohe Zugfestigkeit, Dehngrenze sowie auch Bruchdehnung auszeichnen.
  • Um die im Vergleich zu den bekannten Gusslegierungen deutlich verbesserten Werkstoffeigenschaften deutlicher zu machen, wurden die Eigenschaften eines vergossenen Standardwerkstoff, d. h. EN-GJS-700-2 überprüft. Bei diesem Werkstoff handelt es sich um einen kommerziell erhältlichen Werkstoff der bereits seit langer Zeit vertrieben wird. In der Tabelle 3 sind die Eigenschaften dieser Legierung zusammengefasst, wobei die Versuchsanordnung den Versuchen der erfindungsgemäßen Legierungen entsprach. Tabelle 3
    Probe Nr. Rm (MPa) Rp0,2 (MPa) A(%)
    EN-GJS-700-2 700 420 2
  • Wie aus einem der Vergleich der Werte der erfindungsgemäßen Legierungen gemäß der Tabelle 2 mit den Werten der bekannten Legierung gemäß Tabelle 3 deutlich wird, konnte eine beträchtliche Steigerung sämtlicher Werte, insbesondere der Bruchdehnung bei gleichzeitiger Verbesserung der Werte der Zugfestigkeit und der Dehngrenze, erzielt werden, so dass die erfindungsgemäßen Legierungen in Bezug auf ihre Eigenschaften mit ADI-Legierungen vergleichbar sind, ohne dass die kostenintensive und aufwendige Wärmebehandlung erforderlich ist.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 7070666 [0007]
    • - EP 0018445 [0009]
    • - DE 69835099 T2 [0010]
    • - DE 10309386 [0011]
    • - US 2005/018943 [0012]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - EN-GJS-700-2 [0048]
    • - EN-GJS-700-2 [0048]

Claims (21)

  1. Verfahren zur Herstellung eines duktilen und hochfesten Gusseisens umfassend 3,1 bis 3,6 Gew.-% Kohlenstoff, 2,2 bis 3,5 Gew.-% Silizium, bis zu 0,3 Gew.-% Mangan, weniger als 0,03 Gew.-% Phosphor, weniger als 0,01 Gew.-% Schwefel, 0,03 bis 0,07 Gew.-% Magnesium, 0,30 bis 0,85 Gew.-% Kupfer, 1,0 bis 2,0 Gew.-% Nickel, 0,04 bis 0,07 Gew.-% Chrom, Rest Eisen sowie herstellungsbedingte Verunreinigungen und Spurenelemente, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Vollständiges Aufschmelzen und Aufheizen der Ausgangsstoffe auf 1.400°C, Überhitzen der Schmelze zur Einstellung eines reproduzierbaren Sauerstoffgehaltes, Abstehenlassen, Abschlacken, Einstellen der Abstichtemperatur, Abstechen einschließlich einer Magnesiumbehandlung, erneutes Abschlacken, Gießen der Schmelze in Sandformen, und Ausformen der Gusslegierung unterhalb der eutektoiden Temperatur nach vollständiger Austenitumwandlung.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hochfeste, duktile Gusseisen mit Kugelgraphit 3,30 bis 3,45 Gew.-% Kohlenstoff, 2,3 bis 2,45 Gew.-% Silizium, 0,2 bis 0,3 Gew.-% Mangan, weniger als 0,03 Gew.-% Phosphor, weniger als 0,01 Gew.-% Schwefel, 0,035 bis 0,05 Gew.-% Magnesium, 0,7 bis 0,85 Gew.-% Kupfer, 1,3 bis 1,8 Gew.-% Nickel, 0,04 bis 0,07 Gew.-% Chrom, Rest Eisen sowie herstellungsbedingte Verunreinigungen und Spurenelemente umfasst.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor bzw. bei dem Gießen der Schmelze die Schmelze mit wenigstens einem Impfmittel behandelt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Impfmittel in das fließende Metall eingeführt wird und/oder in Form einer Inmould-Impfung eingesetzt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Impfmittel in Form einer Pfannenimpfung und/oder Gießstrahlimpfung und ein zweites, unterschiedliches Impfmittel in Form einer Inmould-Impfung eingesetzt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Impfmittel, welches zur Pfannenimpfung eingesetzt wird, 62 bis 76% Silizium, 0,7 bis 1,5 Aluminium, 0,5 bis 2,0% Calcium, 0 bis 2,5% Cer, 0 bis 6,7 Gew.-% Zirkonium und 0–6,7 Mangan umfasst.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Inmould-Impfmittel 65 bis 76% Silizium, 3,2 bis 5,0% Aluminium, 0,3 bis 1,5% Calcium, sowie 0 bis 1,7% Zirkonium umfasst.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass 0,1% bis 0,7 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 0,4 Gew.-%, des ersten Impfmittels in Bezug auf das Gesamtgewicht der Schmelze eingesetzt wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass 0,05% bis 0,15 Gew.-%, insbesondere 0,09 bis 0,11 Gew.-%, des zweiten Impfmittels in Bezug auf das Gesamtgewicht der Schmelze eingesetzt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelze auf 1.500 bis 1.550°C überhitzt wird.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstichtemperatur durch Zugabe von Kühlschrott der gleichen chemischen Zusammensetzung eingestellt wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abkühlen der Schmelze in der Sandform und/oder nach der Entformung mit einer Temperatur durchgeführt wird, welche die Einstellung eines im überwiegend perlitischen Gefüge sicherstellt.
  13. Hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit, umfassend 3,1 bis 3,6 Gew.-% Kohlenstoff, 2,2 bis 3,5 Gew.-% Silizium, bis zu 0,3 Gew.-% Mangan, weniger als 0,03 Gew.-% Phosphor, weniger als 0,01 Gew.-% Schwefel, 0,03 bis 0,07 Gew.-% Magnesium, 0,30 bis 0,85 Gew.-% Cu, 1,0 bis 2,0 Gew.-% Ni, 0,04 bis 0,07 Gew.-% Cr, Rest Eisen sowie herstellungsbedingte Verunreinigungen und Spurenelemente.
  14. Hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gusseisen 3,30 bis 3,45 Gew.-% Kohlenstoff, 2,3 bis 2,45 Gew.-% Silizium, 0,2 bis 0,3 Gew.-% Mangan, weniger als 0,03 Gew.-% Phosphor, weniger als 0,01 Gew.-% Schwefel, 0,035 bis 0,05 Gew.-% Magnesium, 0,7 bis 0,85 Gew.-% Kupfer, 1,3 bis 1,8 Gew.-% Nickel, 0,04 bis 0,07 Gew.-% Chrom, Rest Eisen sowie herstellungsbedingte Verunreinigungen und Spurenelemente umfasst.
  15. Hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das hochfeste, duktile Gusseisen im Gusszustand eine Zugfestigkeit Rm von wenigstens 900 Mpa, vorzugsweise 930 MPa und besonders bevorzugt 950 Mpa, und eine Bruchdehnung A5 von wenigstens 6% aufweist.
  16. Hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das hochfeste, duktile Gusseisen im Gusszustand eine Dehngrenze Rp0,2 von wenigstens 550 MPa und/oder eine Bruchdehnung A5 von wenigstens 6,25% aufweist.
  17. Hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Gusseisen eine Dehngrenze Rp0,2 von wenigstens 600 MPa und/oder eine Bruchdehnung A5 von wenigstens 6,5% aufweist.
  18. Hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das hochfeste, duktile Gusseisen im Gusszustand ein im Wesentlichen perlitisches Gefüge aufweist.
  19. Hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Gusseisen wenigstens einen Perlitanteil mehr als 70%, vorzugsweise mehr als 80%, besonders bevorzugt mehr als 85% aufweist, Rest Ferrit.
  20. Hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit nach einem der Ansprüche 13 bis 119, dadurch gekennzeichnet, dass das Gusseisen eine Sphärolithendichte wenigstens 80 bis 100, besonders bevorzugt 150 bis 250 aufweist.
  21. Hochfestes, duktiles Gusseisen mit Kugelgraphit nach einem der Ansprüche 13 bis 20, erhältlich durch das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.
DE200810050152 2008-10-01 2008-10-01 Hochfeste, duktile Gusseisenlegierung mit Kugelgraphit sowie Verfahren zu deren Herstellung Expired - Fee Related DE102008050152B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200810050152 DE102008050152B4 (de) 2008-10-01 2008-10-01 Hochfeste, duktile Gusseisenlegierung mit Kugelgraphit sowie Verfahren zu deren Herstellung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200810050152 DE102008050152B4 (de) 2008-10-01 2008-10-01 Hochfeste, duktile Gusseisenlegierung mit Kugelgraphit sowie Verfahren zu deren Herstellung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102008050152A1 true DE102008050152A1 (de) 2010-04-08
DE102008050152B4 DE102008050152B4 (de) 2013-05-23

Family

ID=41795039

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200810050152 Expired - Fee Related DE102008050152B4 (de) 2008-10-01 2008-10-01 Hochfeste, duktile Gusseisenlegierung mit Kugelgraphit sowie Verfahren zu deren Herstellung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102008050152B4 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN105369119A (zh) * 2015-11-02 2016-03-02 河南省西峡汽车水泵股份有限公司 一种铸铁件材质及其生产工艺
EP3243920A1 (de) * 2017-03-24 2017-11-15 Georg Fischer Automotive (Kunshan) Co Ltd. Sphärogusslegierung
CN113897538A (zh) * 2021-10-12 2022-01-07 安徽裕隆模具铸业有限公司 一种高强度、高伸长率铸态qt500-18球墨铸铁及其制备方法

Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0018445A1 (de) 1978-12-13 1980-11-12 Horst Dr. Mühlberger Verfahren zur Herstellung von Gussstücken aus Gusseisen mit Kugelgraphit
DE3327490A1 (de) * 1982-07-31 1984-02-09 Kubota Ltd., Osaka Verbundzylinderlaufbuechse fuer verbrennungsmotoren
DD251160A1 (de) * 1986-07-18 1987-11-04 Thaelmann Schwermaschbau Veb Gusswerkstoff fuer laufringe und -rollen bei verarbeitungsmaschinen
DE10309386A1 (de) 2003-03-04 2004-09-23 Federal-Mogul Burscheid Gmbh Gusseisenwerkstoff mit gezieltem Restkarbidanteil und Verfahren zur Herstellung desselben
US20050018943A1 (en) 2003-06-24 2005-01-27 Alcatel Anti-PMD system
US7070666B2 (en) 2002-09-04 2006-07-04 Intermet Corporation Machinable austempered cast iron article having improved machinability, fatigue performance, and resistance to environmental cracking and a method of making the same
DE69835099T2 (de) 1997-10-14 2007-02-01 Molycarbide International Ltd. Kugelgraphitgusseisenlegierung mit molybdän und daraus hergestellter rotor für scheibenbremse

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2428822A1 (de) * 1974-06-14 1976-01-02 Goetzewerke Sphaerogusseisenlegierung mit erhoehter verschleissbestaendigkeit

Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0018445A1 (de) 1978-12-13 1980-11-12 Horst Dr. Mühlberger Verfahren zur Herstellung von Gussstücken aus Gusseisen mit Kugelgraphit
DE3327490A1 (de) * 1982-07-31 1984-02-09 Kubota Ltd., Osaka Verbundzylinderlaufbuechse fuer verbrennungsmotoren
DD251160A1 (de) * 1986-07-18 1987-11-04 Thaelmann Schwermaschbau Veb Gusswerkstoff fuer laufringe und -rollen bei verarbeitungsmaschinen
DE69835099T2 (de) 1997-10-14 2007-02-01 Molycarbide International Ltd. Kugelgraphitgusseisenlegierung mit molybdän und daraus hergestellter rotor für scheibenbremse
US7070666B2 (en) 2002-09-04 2006-07-04 Intermet Corporation Machinable austempered cast iron article having improved machinability, fatigue performance, and resistance to environmental cracking and a method of making the same
DE10309386A1 (de) 2003-03-04 2004-09-23 Federal-Mogul Burscheid Gmbh Gusseisenwerkstoff mit gezieltem Restkarbidanteil und Verfahren zur Herstellung desselben
US20050018943A1 (en) 2003-06-24 2005-01-27 Alcatel Anti-PMD system

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
EN-GJS-700-2
Zak, H. et al.: Gefügeoptimierung von dickwandigen Gußstücken aus EN-GJS durch Einsatz von schmelzbaren Kühlkörpern. Giesserei-Praxis 7/2006, S. 263-266 *

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN105369119A (zh) * 2015-11-02 2016-03-02 河南省西峡汽车水泵股份有限公司 一种铸铁件材质及其生产工艺
EP3243920A1 (de) * 2017-03-24 2017-11-15 Georg Fischer Automotive (Kunshan) Co Ltd. Sphärogusslegierung
US20180274066A1 (en) * 2017-03-24 2018-09-27 Georg Fischer Automotive (Kunshan) Co. Ltd. Nodular cast alloy
CN108624803A (zh) * 2017-03-24 2018-10-09 乔治费歇尔金属成型科技(昆山)有限公司 球墨铸合金
CN113897538A (zh) * 2021-10-12 2022-01-07 安徽裕隆模具铸业有限公司 一种高强度、高伸长率铸态qt500-18球墨铸铁及其制备方法

Also Published As

Publication number Publication date
DE102008050152B4 (de) 2013-05-23

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60002745T2 (de) Hochfester rostfreier automatenstahl
DE60305389T2 (de) Kugelgraphitgusseisen für Kolbenringe und Verfahren zu seiner Herstellung
EP0091897B1 (de) Kaltverfestigender austenitischer Manganhartstahl und Verfahren zur Herstellung desselben
DE60019141T2 (de) Verfahren zum Herstellen von Produkten aus ausscheidungsgehärtetem, martensitischem, nichtrostendem Stahl und Verwendung des Verfahrens
DE3401805C2 (de) Kugelgraphit-Gußeisen und Verfahren zu seiner Herstellung
DE60021670T2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Werkzeugstahles sowie Werkzeug
DE3812624A1 (de) Kugelgraphit-gusseisen und verfahren zur herstellung
DE1483218C3 (de) Verfahren zum Herstellen eines warmfesten, ferritischen Cr-Mo-V-Stahles mit hoher Zeitstandfestigkeit und verbesserter Zeitbruchdehnung
EP3211109B1 (de) Verfahren zur herstellung eines warmformwerkzeuges und warmformwerkzeug hieraus
EP1274872B1 (de) Verfahren zur herstellung eines stickstofflegierten, sprühkompaktierten stahls, verfahren zu seiner herstellung
DE1808515A1 (de) Gusseisen mit Kugelgraphit
DE10309386B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines Gusseisenwerkstoffes mit gezieltem Restkarbidanteil
DE102008050152B4 (de) Hochfeste, duktile Gusseisenlegierung mit Kugelgraphit sowie Verfahren zu deren Herstellung
EP0029539A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Chromgusseisen und daraus hergestellte Gussteile
DE112015005347T5 (de) Lagerkomponente gebildet aus einer Stahllegierung
EP0143873B1 (de) Austenitischer Manganhartstahl und Verfahren zu seiner Herstellung
DE3201204A1 (de) "verwendung eines kohlenstoff-mangan-stahles fuer bauteile mit hoher festigkeit und zaehigkeit bei einfacher waermebehandlung"
DE60126646T2 (de) Stahllegierung, halter und haltereinzelteile für kunststoff-formwerkzeuge und vergütete rohlinge für halter und haltereinzelteile
DE112015004992T5 (de) Walzdraht mit verbesserter festigkeit und schlagzähigkeit und herstellungsverfahren für diesen
DE2344321A1 (de) Gesinterter titancarbidstahl
EP0136433B1 (de) Austenitischer Manganhartstahl und Verfahren zum Herstellen desselben
DE3509709A1 (de) Verfahren zur herstellung eines zwischenstufenvergueteten gusseisenkoerpers mit kugelgraphit und der dabei erhaltene koerper
DE69938617T2 (de) Stahl für Giessformen und Verfahren zur Herstellung
DE2007057A1 (de) Härtbarer Legierungsstahl
DE2757114A1 (de) Verfahren zum herstellen hochfesten kugelgraphitgusses

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final

Effective date: 20130824

R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee