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Die
Erfindung betrifft Stähle,
insbesondere hochduktile, sehr saubere Stähle frei von Mikro-Zeilengefüge, welche
insbesondere für
die Verwendung in Verbindung mit Druckguss geeignet sind, insbesondere
Druckguss von Gesenkblöcken
und daraus hergestellten Gesenken sowie Verfahren zu deren Herstellung.
Als Hauptanwendungsfall des Druckgusses wird dies in Verbindung mit
den strengsten Anforderungen beim Druckguss, nämlich Aluminiumdruckguss, beschrieben.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Aluminiumdruckguss
erfordert Gesenke, welche sowohl eine hohe Festigkeit als auch exzellente
Zähigkeit
aufweisen, wobei letzteres Merkmal gleichermaßen auf die Verformbarkeit
zutrifft. Wie dies allgemein bekannt ist, zeigen diese Eigenschaften
oft die Neigung, sich gegeneinander auszuschließen, indem hohe Festigkeit
allgemein mit der begleitenden hohen Härte üblicherweise von dem Abnehmen
der Verformbarkeit begleitet ist und umgekehrt. Um diese beiden
Eigenschaften in dem gleichen Stahl zu erhalten, werden folglich die
Fähigkeiten
des Stahlherstellers bis an die Grenze beansprucht, insbesondere
im Hinblick auf die fortgesetzte und zunehmende Popularität des Aluminiumdruckgusses.
Obwohl Zink- und Magnesiumdruckguss ebenfalls große Industrien
sind, ist die Bereitstellung von Gesenken für diese beiden Verwendungen
nicht so hohen Anforderungen ausgesetzt, wie bei der Aluminiumdruckgussindustrie,
da von den drei gegossenen Metallen Aluminiumguss bei den höchsten Temperaturen
erfolgt, welche im Bereich von 649°C (1200°F) liegen können, und dieses bei seinen
Gusstemperaturen sehr viel reaktionsfähiger ist als entweder Magnesium
oder Zink, wobei letzteres üblicherweise
bei etwa 371°C
(700°F)
gegossen wird. Folglich hat sich in den letzten Jahren bei der Entwicklung
von Stählen
und von für
Aluminiumdruckguss geeigneten Gesenken die Aufmerksamkeit konzentriert;
tatsächlich
war der wirtschaftliche Druck so groß, dass Stahlhersteller und
Hersteller von Aluminiumdruckguss zusammengearbeitet haben, um Normen
zu schaffen, welche gewährleisten,
dass in konsistenter Weise akzeptable Leistungen erzielbar sind,
derartige Normen einschließlich
NADCA Recommended Procedures (for) H-13 Tool Steel, veröffentlicht
1997, North American Die-Casting Association, Rosemont, Illinois,
USA, sind sehr zweckdienlich, um einen Grad von Normen und Standardisierung
in der Industrie einzuführen.
Es haben sich jedoch lediglich minimal angenommene Normen durchgesetzt
und ein großes
Gebiet der Verbesserung verbleibt verfügbar, um eine nahe dem Maximum
liegende Leistung aus den inhärenten
maximalen Fähigkeiten
der Metalle und der verfügbaren
Verarbeitungsparameter zu erreichen.
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In
diesem Zusammenhang ist der übliche
Stahl der Wahl für
den Aluminiumdruckguss eine AISI-Legierung, nämlich H-13, deren Zusammensetzung
auf Seite 431 des Metals Handbook, 10th Edition, Band 1, beschrieben
ist. Bestimmte Grundeigenschaften dieser konventionellen Güte sind
auf den Seiten 441–444
der Literaturstelle beschrieben, wobei jedoch weder die AISI-Spezifikation
noch die Grundeigenschaften die strengen Bedingungen erfüllen, welche
im Folgenden für
die vorliegende Erfindung beschrieben werden, welche sich mit den
Druckgussanwendungen mit höchsten
Anforderungen befasst, nämlich
dem Aluminiumdruckguss.
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Eine
Abwandlung des konventionellen H-13 ist in ASTM A-681 Abschn. 6
beschrieben (d. h. H-13 geringfügig
modifiziert für
die Druckgussindustrie) und zwar wie folgt (die angegebenen Mengen
sind in Gewichtsprozent angegeben, wie auch sämtliche Mengen, die in dieser
Beschreibung angegeben werden):
C | 0,37–0,42 |
Mn | 0,20–0,50 |
P | 0,025
max. |
S | 0,005
max. |
Si | 0,80–1,20 |
Cr | 5,00–5,50 |
V | 0,80–1,20 |
Mo | 1,20–1,75 |
Fe | Rest,
entweder allein oder mit Spurenelementen, wel |
| che
die Leistung des Stahls nicht nachteilig beeinflus |
| sen. |
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Obwohl
Stähle,
die in dieser Zusammensetzung erschmolzen und in Übereinstimmung
mit den oben erwähnten
NADCA-Normen behandelt wurden, eine annehmbare Leistung ergeben,
erlauben genannte Normen zulässige
Grenzen für
die Freiheit an Mikro-Zeilengefüge;
das ist Bewertungsgrade vom Typ A, B, C und D an nicht-metallischen
Einschlüssen.
Zusätzlich
erkennen genannte Normen, obwohl sie fordern, dass die Mikrostruktur
des Stahls frei von exzessivem Zeilengefüge ist, nicht annehmbare Niveaus
des Mikro-Zeilengefüges
(d. h. mikrochemische Segregation) in dem Stahl an.
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Das
Ausschließen
nicht-metallischer Einschlüsse
ist erheblich vorzuziehen, da derartige Verbindungen in jeglicher
Menge nicht wünschenswert
sind, indem jeder Einschluss das Potential enthält, ein Beanspruchungssteigerer
zu sein, welcher letztlich im Betrieb zum Versagen führen kann.
Aus gleichem Grunde ist die Vermeidung von Mikro-Zeilengefüge sehr
wünschenswert,
da wiederum die Anwesenheit von Mikro-Zeilengefüge zu irgendeinem merklichen
Maße das
Potential inne hat, bei der Benutzung Risse auszulösen und
fortzupflanzen. Obwohl es unmöglich
sein kann, Mikro-Zeilengefüge
(was häufig
als Legierungsentmischung bezeichnet wird) vollständig zu
vermeiden, ist eine Verteilung des Phänomens durch das gesamte Werkstück und ferner
eine gleichmäßige Diffusion
sehr wünschenswert.
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Die
NADCA-Normen erkennen die Wahrscheinlichkeit der Anwesenheit von
Einschlüssen
und Mikro-Zeilengefüge
an, versuchen jedoch Grenzen quantitativ anzugeben, um eine gute
Produktionsleistung zu gewährleisten.
So wurden bezüglich
von Einschlüssen
die folgenden zusätzlichen
Grenzen der Mikroreinheit für
dünne und
schwere Einschlüsse
verbreitet.
| EINSCHLÜSSE | |
TYP | DÜNN | SCHWER |
A (Sulfide) | 1,0 | 0,5 |
B (Aluminate) | 1,5 | 1,0 |
C (Silikate) | 1,0 | 1,0 |
D (globulare
Oxide) | 2,0 | 1,0 |
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Hinsichtlich
des Mikro-Zeilengefüges
wurden acht Niveaus des Mikro-Zeilengefüges definiert,
von denen sechs – A,
B, C, D, E und F annehmbar sind und von denen G und H unannehmbar
sind. Von den sechs annehmbaren Niveaus ist A die annehmbarste und
F die am wenigstens annehmbare. Der Gesenkstahlhersteller und der
Gesenkstahlverwender würden,
obwohl Material vom Niveau oder F nicht zurückgewiesen wird, sehr das Material
vorziehen, welches das Niveau B oder noch wünschenswerter das Niveau A
hat. Es wurde jedoch festgestellt, dass die konventionelle H-13-Zusammensetung
in seltensten Fällen
eine Bewertung vom Niveau D und ausgesprochen selten eine Bewertung
vom Niveau A erhält,
selbst wenn sie durch ein Verfahren hergestellt wurde, das die Anwendung
der in dem
US-A-5,252,120 beschriebenen
Prinzipien aufweist.
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Folglich
besteht ein Bedarf bei der Druckgussindustrie an einem Stahl hoher
Festigkeit und großer
Verformbarkeit, welcher im wesentlichen einschlussfrei und segregationsfrei
ist, welcher die zur Zeit geltenden Industrienormen erfüllt und
welcher zu einem Wettbewerbspreis industriellen Benutzern zur Verfügung gestellt werden
kann.
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Folglich
ist ein erster Gesichtspunkt der Erfindung auf einen Legierungsstahl
gemäß Anspruch
1 gerichtet. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
2 bis 6 beschrieben. Ein zweiter Gesichtspunkt der Erfindung ist
auf ein Verfahren der Wärmebehandlung
eines Legierungsstahls gemäß Anspruch
1 gerichtet. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
8 und 9 beschrieben.
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Ein
Druckgussstahl und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Stahls, welcher durch hohe Verformbarkeit und hohe Festigkeit gekennzeichnet
ist, im wesentlichen oder vollständig
frei von Einschlüssen ist
und in konsistenter Weise mindestens das Niveau B und bevorzugt
das Niveau A hinsichtlich des Mikro-Zeilengefüges erfüllt, wie dies durch eine im
großen
Maße anerkannte
Industrienorm definiert ist, wobei der Stahl und ein Werkzeug, wie
ein Gesenkblock und/oder ein daraus hergestelltes Gesenk, etwa die
folgende Zusammensetzung aufweisen:
C | 0,33–0,39 |
Mn | 0,30–0,50 |
P | 0,025
max. |
S | 0,010
max. |
Si | 0,75–1,10 |
Ni | 0,45
max. |
Cr | 4,75–5,25 |
Mo | 2,70–3,00 |
V | 0,24–0,30 |
Fe | Rest,
entweder allein oder mit Spurenelementen. |
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Bei
einer bevorzugteren Form ist der Stahl und das Werkzeug das Erzeugnis
eines doppelten Vakuumverfahrens und weist einen finalen Gasgehalt
von N – 70
ppm oder weniger, 0–30
ppm oder weniger und H – etwa
1,0 ppm oder weniger auf.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
hat der Stahl oder das Werkzeug, abgesehen davon, dass er/es die
oben beschriebenen Eigenschaften aufweist, etwa die folgende Zusammensetzung:
C | 0,33–0,39 |
Mn | 0,30–0,50 |
P | 0,020
max. |
S | 0,005
max. |
Si | 0,75–1,10 |
Ni | 0,45
max. |
Cr | 4,75–5,25 |
Mo | 2,70–3,00 |
V | 0,24–0,30 |
Fe | Rest,
entweder allein oder mit Spurenelementen. |
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Diese
bevorzugte Ausführungsform
des Stahls ist bevorzugtes Erzeugnis eines doppelten Vakuumverfahrens
und er weist einen finalen Gasgehalt an von N-70 ppm oder weniger,
0–30 ppm
oder weniger und H- von etwa 1,0 ppm oder weniger auf.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
hat der Stahl oder das Werkzeug, abgesehen von den oben beschriebenen
Eigenschaften, die folgende spezi fische Zusammensetzung:
C | 0,36 |
Mn | 0,35 |
Si | 0,90 |
Cr | 5,00 |
Mo | 2,85 |
V | 0,25 |
Fe | Rest,
entweder allein oder mit Spurenelementen, wel |
| che
die Leistung des Stahls nicht nachteilig beeinflus |
| sen. |
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Bestimmte
Gesichtspunkte der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
klargestellt und erweitert, in welchen
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1 die
hohe Festigkeit des erfindungsgemäßen Stahls als Funktion der
Anlasstemperatur zeigt;
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2 die
vergrößerte Heißstreckfestigkeit
des erfindungsgemäßen Stahls
im Vergleich zu H-13 zeigt;
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3 das
vergrößerte Ansprechen
auf das Anlassen des erfindungsgemäßen Stahls im Gegensatz zu
H-13 zeigt, und
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4 die oberen Niveaus der Annehmbarkeit
von Mikro-Zeilengefüge
einschließlich
des höchsten
Niveaus, nämlich
Niveau A, zeigt, welche in konsistenter Weise erfindungsgemäß erreichbar
sind, wobei diese Niveaus aus geätzten
Abschnitten bei 50X nach dem Ätzen
in Vilella-Ätzmittel
45 Sekunden lang bestehen.
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BESCHREIBUNG DER SPEZIFISCHEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Zunächst Bezug
nehmend auf den Gesichtspunkt der Zusammensetzung nach der Erfindung,
ermöglicht
es Kohlenstoff der Legierung die Festigkeit und Härte zu erreichen,
die notwendig ist, dem Verschleiß und Wärmeermüdungsrissen in dem heißen Legierungssystem
zu widerstehen. Der Kohlenstoff bildet ferner harte verschleißresistente
Karbide, wenn er mit Chrom, Molybdän und Vanadium kombiniert wird.
Der Bereich von 0,33 bis 0,39 Gewichtsprozent Kohlenstoff ist notwendig,
um die gewünschte
Festigkeits- und Härteeigenschaften
zu erreichen. Ein höherer
Kohlenstoffgehalt würde
die Zähigkeit
und den Risswiderstand der Legierung verringern und niedrigere Kohlenstoffgehalte
würden
nicht fähig
sein, die Festigkeit zu erreichen, welche für die Anwendung bei Werkzeugstählen notwendig
ist.
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Mangan
arbeitet als Deoxidationsmittel während des Feinens und zeigt
die Neigung, sich mit irgendwelchem vorhandenen Schwefel zu kombinieren,
um Mangansulfideinschlüsse
(MnS) zu bilden. Diese Einschlüsse
vom MnS-Typ sind gegenüber
den Einschlüssen
vom Sulfidtyp oder Schwefelfreiheit bevorzugt, da beide zur Versprödung und
Heißbrüchigkeit
während
der Warmbearbeitung führen
kann. Wegen der Natur des doppelten, weiter unten beschriebenen
Vakuumverfahrens reicht Mangan im Bereich von 0,30 bis 0,50 Gewichtsprozent
aus, um die bevorzugten Einschlüsse
vom MnS-Typ zu bilden. Es ist jedoch bevorzugt, dass der Mangangehalt
nicht größer als
0,45 ist, um konsistente Resultate zu erzielen.
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Phosphor
ist ein Verunreinigungselement, welches unter 0,025 Gewichtsprozent
gehalten werden sollte, um Versprödungseffekte zu verringern,
wobei die Grenze bevorzugt unter 0,020 Gewichtsprozent liegt.
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Schwefel
sollte bei oder unter 0,010 Gewichtsprozent gehalten werden, um
eine gute Polierbarkeit des Gesenks zu gewährleisten und um irgendwelche
nachteiligen Einflüsse
auf die mechanischen Eigenschaften zu vermeiden. Eine bevorzugte
Zusammensetzung von 0,005 Gewichtsprozent Maximum gewährleistet
die minimale Wirkung des Schwefels auf die Zähigkeit des Gesenkstahls.
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Silizium
wirkt als Desoxidationsmittel während
des Feinens und verbessert die Fließfähigkeit und Gießbarkeit
des geschmolzenen Metalls. Im Bereich von 0,75 bis 1,10 Gewichtsprozent
ist ausreichend Silizium vorhanden, um wirksam die Schmelze zu desoxidieren,
während
die Ferrite verstärkt
werden und im geringeren Maße
die Austenite verstärkt
werden durch Verstärkung
in fester Lösung.
Silizium in diesem Bereich verbessert ferner den Oxidationswiderstand
bei hohen Temperaturen dieses Cr-Mo-V-Stahls, was ein wünschenswertes
Merkmal dieses Stahls bei der Verwendung als Formgesenk bei hohen
Temperaturen ist.
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Nickel
wird der Stahlzusammensetzung nicht hinzugegeben, ist häufig jedoch
als Restelement vorhanden. Die Zusammensetzung ist auf 0,45 Gewichtsprozent
Maximum als zulässige
Restmenge beschränkt.
Da Nickel die Austenitgehalte stabilisiert, würde Nickel in Mengen über 0,45
weniger vorteilhafte wärmebehandelte
Mikrostrukturen und Eigenschaften erzeugen.
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Chrom
kombiniert sich mit Kohlenstoff unter Bildung von harten verschleißfesten
Chromkarbiden, welche die Lebensdauer der Werkzeugstahlgesenke verbessert
und sollte im Bereich von 4,75 bis 5,25 vorhanden sein. Chrom in
diesem Bereich liefert ferner einen zusätzlichen Oxidationswiderstand
bei hohen Temperaturen und Festigkeit bei hohen Temperaturen. Chromgehalte
höher als
der angegebene Bereich würden
die Zähigkeit
der Stahllegierung verringern und Niveaus unter dem angegebenen
Bereich würden
zu einer unzureichenden Heißfestigkeit
und Verschleißwiderstand
führen.
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Molybdän sollte
in dem Bereich von 2,70 bis 3,00 vorhanden sein, um die Härtbarkeit
der Werkzeugstahllegierung zu vergrößern, was zur Entwicklung von
Eigenschaften durch größere Querschnitte
führt.
Molybdän,
wie auch Chrom und Vanadium, ist ein guter Karbidbilder und verbessert
folglich die Festigkeit bei hohen Temperaturen und den Verschleißwiderstand
der Legierung.
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Molybdän verzögert das
Erweichen der Werkzeugstahllegierung bei den Betriebstemperaturen
des Gesenks, was zu einem verbesserten Verschleißwiderstand und Langzeit-Warmrisswiderstand
führt.
Molybdän
im angegebenen Bereich ist ferner notwendig, um die Festigkeit bei
hoher Temperatur und die Verschleißeigenschaften zu entwickeln,
welche für
die Werkzeugstahlanwendungen notwendig sind.
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Der
Vanadiumbereich von 0,24 bis 0,30 ist optimal, um die günstige Kornverfeinerung
und Karbidbildungswirkungen von Vanadium zu erreichen, ohne die
Bildung massiver Primärkarbide.
Die Bildung von Karbiden ist eine vorteilhafte Eigenschaft von Vanadium,
da dies der Werkzeugstahllegierung den Verschleißwiderstand und die Hochtemperaturfestigkeit
gibt. Wenn jedoch in Mengen größer als
0,30 Gewichtsprozent anwesend, bilden sich während der Erstarrung Primärkarbide,
bei denen es sich gezeigt hat, dass sie die Zähigkeit und den Warmrisswiderstand
der Legierung verringern. Bei der vorliegenden Legierung wird der
verringerte Vanadiumgehalt durch einen vergrößerten Molybdängehalt
ausgeglichen, um die Vorteile der Karbidbildung zu erreichen, während die
nachteiligen primären
Vanadiumkarbide minimiert werden. Diese ausgeglichene Kombination
von Molybdän
und Vanadium hat eine 60% höhere
Schlagfestigkeit gegenüber
anderen Legierungen gezeigt.
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Der
Stahl und das daraus hergestellte Werkzeug gemäß der vorliegenden Erfindung
können
nach einem doppelten Vakuumverfahren hergestellt werden. In diesem
Verfahren wird eine Stahlschmelze, welche in der Größenordnung
von etwa 66–71
Tonnen (65–70
tons) angenommen werden kann (obwohl keine bekannte Größenbegrenzung
besteht), bevorzugt in einem Elektroofen unter Anwendung eines zweistufigen
Verfahrens erschmolzen. Die Schmelze wird in einen zweckdienlichen
Behälter, üblicherweise
eine Gießpfanne,
abgestochen und einer ersten Vakuumbehandlung unterzogen, die aus
dem gleichmäßigen Aussetzen
an ein Vakuum, welches ausreichend niedrig ist, um schädliche Gase
effektiv zu ent fernen, und dem aufwärts Durchleiten eines Spülmittels,
wie beispielsweise Argongas, besteht, welches wirksam ist, um Teile
der Schmelze, die von der Oberfläche
entfernt liegen, zur Oberfläche
zu bringen, wo die eingeschlossenen schädlichen Gase H, N und O dem
Vakuum ausgesetzt und durch dieses entfernt werden. Während eines
Teils oder dem gesamten Aussetzen der Schmelze dem Vakuum wird die
Schmelze dem Erhitzen und anderen Verarbeitungswirkungen eines elektrischen
Heizlichtbogens, bevorzugt eines Wechselstromlichtbogens, ausgesetzt.
Spezifische Verarbeitungsschritte einschließlich Sequenzen, Zeiten, Temperaturen
und Endwerte können
in den
U.S. Patent 3,589,289 gefunden
werden.
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Anschließend an
das Aussetzen an das oben beschriebene erste Vakuumverfahren wird
der Stahl in eine Blockform abgestochen und zum Erstarren gebracht.
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Nach
Abstreifen aus der Blockgussform und Konditionierung in der notwendigen
Weise wird ein Wellenstumpf an ein Ende des Blockes angeschweißt und der
konditionierte Block dadurch in eine Vakuum-Lichtbogenabschmelzelektrode
umgewandelt.
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Die
VAR-Elektrode wird dann unter Vakuum-Lichtbogen in eine wassergekühlte Kupferform
in einer Vakuum-Wiederschmelzstation erneut geschmolzen, wobei übliche Betriebszeiten
und andere Parameter verwendet werden, welche beispielsweise ein
absolutes Vakuum in der Größenordnung
von etwa 10–20
Mikron Hg und Gleichstrom einschließen. Anschließend an
das VAR-Verfahren wird das Material in Stangenformen geschmiedet,
welche anschließend
angelassen werden, um die endgültige
gewünschte
Härte von
235 BHN max. zu erreichen. Die angelassenen Stangenformen werden
grob spanabhebend bearbeitet, um Entkohlung an der Oberfläche zu entfernen
und untersucht.
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Danach
werden die folgenden weiteren konventionellen Verfahren durchgeführt, wie
beispielsweise grobe spanbearbeitende Bearbeitung und Aufteilung
in kleine Stücke,
wie beispielsweise Gesenkblöcke
für Aluminium
oder andere Druckgussverfahren oder sogar in halbfertige Gesenke,
wobei die erhaltenen Werkstücke einer
Wärmebehandlung
zum Härten
durch das folgende Verfahren und Variation desselben unterzogen
werden können,
wobei diese Verfahren ähnlich
zu den Verfahren sein können,
die in der oben genannten NADCA-Veröffentlichung beschrieben sind.
Beispielsweise kann die folgende Sequenz von Schritten durchgeführt werden.
- 1. Das Werkstück wird in einem kalten Ofen
geladen und mit einer 204°C
(400°F)
pro Stunde nicht überschreitenden
Geschwindigkeit erhitzt.
- 2. Das Werkstück
wird auf zwischen 538°C
(1000°F)
und 677°C
(1250°F)
Ofentemperatur erhitzt und gehalten, bis die Temperatur der Oberfläche des
Werkstücks
weniger als 93°C
(200°F)
heißer
ist als die Temperatur in der Mitte. Die Oberflächentemperatur und Mittentemperaturen
können
durch entsprechend angeordnete Thermoelemente bestimmt werden.
- 3. Danach wird das Werkstück
auf 843 ± 28°C (1550 ± 50°F) erhitzt
und gehalten, bis die Temperatur an der Oberfläche weniger als 93°C (200°F) heißer ist
als die Temperatur in der Mitte.
- 4. Danach wird das Werkstück
schnell von 843°C
(1550°F)
auf 1029 ± 5,6°C (1885 ± 10°F) erhitzt.
- 5. Die Durchwärmzeit
sollte 30 Minuten betragen, nachdem die Temperatur an der Oberfläche weniger
als 14°C
(25°F) heißer ist
als die Temperatur in der Mitte oder 90 Minuten Maximum, nachdem
die Temperatur der Oberfläche
1029°C (1885°F) erreicht,
was auch immer als erstes auftreten sollte.
- 6. Danach wird das Werkstück
so schnell wie möglich
auf 454°C
(850°F),
gemessen an der Oberfläche, abgeschreckt.
Eine Druckgasabschreckung kann verwendet werden, obwohl ein Abschrecken
in Wasser bevorzugt ist.
Die minimale Abschreckgeschwindigkeit
sollte 28°C/Minute
(50°F/Minute)
zwischen 1029°C
(1885°F)
und 538°C
(1000°F),
gemessen an der Oberfläche,
betragen, wobei jedoch die Oberflächentemperatur in weniger als
18 Minuten 538°C
(1000°F)
erreichen sollte. Bei Gesenken mit maßgeblichen Querschnitten größer als
etwa 30,5 cm (12 Zoll) kann es möglicherweise
nicht möglich
sein, die empfohlene Abschreckgeschwindigkeit mit der gesamten Anlagenausstattung
zu erreichen.
- 7. Falls der Unterschied zwischen der Oberflächentemperatur und der Temperatur
in der Mitte größer ist
als 93°C
(200°F),
wenn die Oberflächentemperatur 454°C (850°F) – 399°C (750°F) in diesem
Bereich erreicht, kann das Abschrecken für eine zweckdienliche Zeit
unterbrochen werden, wie beispielsweise 15 Minuten, jedoch nicht
länger
als 30 Minuten, und danach sollte ein schnelles Abschrecken wieder
aufgenommen werden, bis die Oberflächentemperatur 149°C (300°F) erreicht.
- 8. Das Werkstück
muss dann abgekühlt
werden, bis die Temperatur in der Mitte 66°C (150°F) erreicht.
- 9. Nachdem sollte ein Minimum von zwei Anlasszyklen durchgeführt werden,
wobei das Werkstück
zwischen den Anlasszyklen auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird.
- 10. Die fertigen Gesenke sollten bei 28°C (50°F) unter der höchsten Anlasstemperatur
spannungsangelassen werden.
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Zusätzlich zu
Obenstehendem können,
falls als zweckdienlich angenommen, zusätzliche Vorheizschritte durchgeführt werden.
Ferner sollten die Anlass- und Spannungsanlasszyklen bei 20 Minuten
pro 2,54 cm (ein Zoll) an Dicke auf der Basis des Ofenthermoelements
gehalten werden. Ferner sollte die Haltezeit, nachdem der Ofen den
Einstellpunkt erreicht, zwei Stunden Minimum oder zwei Stunden-Minimum,
nachdem die Kerntemperatur die Anlasstemperatur erreicht hat, betragen.
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Der
bevorzugte Härtebereich
sollte 42 bis 50 HRC betragen. Das Unterende des Bereichs ist für Gesenke
geeignet, bei welchen grobe Risse bedacht werden müssen und
das hohe Ende des Bereichs wird für einen verbesserten Warmrisswiderstand
empfohlen.
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Falls
das Werkstück
anschließend
spanabhebend bearbeitet oder wärmebehandelt
wird, kann es von Spannungen entlastet werden, indem es in einen
kühlen
Ofen, d. h. weniger als 260°C
(500°F),
eingesetzt auf 566°C
(1050°F)
bis 677°C
(1250°F)
20 Minuten lang für
je 2,54 cm (ein Zoll) Dickenquerschnitt erhitzt. Dann sollte das
Werkstück
mindestens eine 1/2 Stunde lang pro 2,54 cm (ein Zoll) Dickenquerschnitt
oder einem Minimum von zwei Stunden gehalten werden, wenn der Ofen
die Betriebstemperatur erreicht hat.
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Einfache
Formen können
herausgenommen und in Luft gekühlt
werden.
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Komplexe
Formen sollten im Ofen auf 427°C
(800°F)
vor dem Abkühlen
in Luft abgekühlt
werden.
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Ein
Anlassen kann durchgeführt
werden, falls das Werkstück
bei der Benutzung falsch gehärtet
oder falsch erweicht wurde.