DE2309368B2 - Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Copolymerisat-Dispersionen - Google Patents
Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Copolymerisat-DispersionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Copolymerisatdispersionen mit
hohen Feststoffgehalten aus copolymerisierten Einheiten von Vinylchlorid, Ethylen und bestimmten hydrophilen
Monomeren sowie gegebenenfalls Vinylacetat unter Anwendung einer Kombination spezieller Verfahrensmaßnahmen
sowie die Verwendung der Dispersionen als Pigmentbindemittel für Innen- und Außenanstriche.
Es ist bekannt, durch kontinuierliche Emulsionspolymerisation
von Ethylen, Vinylchlorid, polymerisierbaren sauren Monomeren wie Maleinsäurehalbestern und
ίο gegebenenfalls Vinylacetat, stabile emulgatorfreie Dispersionen
mit einem Feststoffgehalt von 15 bis 45 Gew.-% herzustellen (vgl. DE-OS 20 07 793).
Laut Seite 5, letzter Absatz und gemäß Beispiel 7 dieser Druckschrift, können zur Einstellung einer
bestimmten Größe der Latexteilchen auch geringe Mengen (bis 2 Gew.-°/o, bezogen auf Polymerisat)
üblicher Emulgatoren mitverwendet werden.
Mit Hilfe dieses Verfahrens hergestellte 15 bis 45%ige Dispersionen sind zwar hinreichend stabil
gegenüber mechanischer und thermischer Beanspruchung sowie gegenüber Elektrolyteinflüssen; jedoch
neigen sie, in Abhängigkeit von der Lagerungsdauer, in ausgeprägtem Maße zur Sedimentation, so daß sich
nach wenigen Wochen beträchtliche Polymerisatmen-
2) gen am Boden der Lagerbehälter absetzen. Infolge der
Plastizität der zugrundeliegenden Polymerisate können die Polymerisatteilchen des zunächst noch redispergierbaren
Bodensatzes mit der Zeit irreversibel verschmelzen (agglomerieren), wobei dieser Prozeß bis zur
jo Koagulation der gesamten Dispersion fortschreiten
kann. Eine längere Lagerung solcher Dispersionen ist daher nur in mit Rührwerken oder Umwälzpumpen
versehenen Behältern möglich.
Ferner sind die Dispersionen obengenannter Druckst schrift nicht gefrier-auftau-stabil und müssen zur
Einstellung des handelsüblichen Feststoffgehalts von ca. 50% nachträglich durch Rahmung aufkonzentriert
werden, was unwirtschaftlich ist und Abwasserprobleme aufwirft. Andererseits werden beim Versuch, mit Hilfe
des bekannten Verfahrens Dispersionen mit Feststoffgehalten von 50 bis 60% durch direkte Polymerisation
herzustellen, grobteilige, Mikrokoagulat (»Stippen«) enthaltende Dispersionen mit noch geringerer Lagerstabilität
erhalten. Außerdem ist die Durchführung der
Ar> kontinuierlichen Polymerisation wegen Wandbelag-
und Koagulatbildung im Reaktor dann sehr erschwert.
Aus der DE-OS 19 31 857 sind Copolymerisatlatices von copolymerisierten Einheiten aus 2 bis 10 Gew.-%
eines wasserlöslichen Salzes der Malein- oder Fumar-
V) säure, 15 bis 60 Gew.-% Ethylen und 40 bis 85 Gew.-%
Vinylchlorid sowie ein Verfahren zu deren Herstellung bekannt. Gegebenenfalls können bis 43 Gew.-% an
Vinylacetat als weiteres Monomeres mitverwendet werden. Der Einsatz von sonst üblichen Emulgatoren ist
r>5 bei diesem Verfahren nicht erforderlich, obwohl
gegebenenfalls bis zu 2 Gew.-% an Emulgatoren eingesetzt werden können. Das Verfahren liefert nur 25
bis 30 gew.-%ige grobteilige, mit Stippen versehene Latices in ungenügender Lagerstabilität und unzureichender
Pigmentbindekraft. In einem besonderen Verfahrensschritt können diese Latices durch Aufrahmen
mit Alginaten bis auf Feststoffgehalte von 60 Gew.-% aufkonzentriert werden, wobei lagerstabile
Latices erhalten wurden. Als Bindemittel für Innen- und
b5 Außenanstriche sind sie wegen ungenügendem Bewitterungsverhalten
und zu geringer Scheuerfestigkeit der resultierenden Filme nicht geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich
von diesem Stand der Technik dadurch, daß die Verwendung üblicher anionischer Emulgatoren (Merkmal
a)) zwingend vorgeschrieben ist, wobei gleichzeitig üoliche Schutzkolloide (Merkmal b)) mitzuverwenden
sind. Ferner werden die Merkmale e) und f) des erfindungsgemäßen Verfahrens beim Verfahren des
Standes der Technik nicht vorgeschrieben. Die Kombination der erfindungsgemäßen Verfahrensmerkmale
erlaubt in einem Arbeitsgang hochprozentige (45 bis 60%) lagerstabile, stippenfreie Copolymerisatdispersionen
mit guter Pigmentbindekraft herzustellen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nun, ein besonders wirtschaftliches, einwandfrei reproduzierbares
Verfahren aufzufinden, das anwendungstechnisch hochwertige Copolymerisatdispersionen mit gleichbleibender
Qualität liefert.
Das Verfahren sollte mit hohem Monomerenumsätzen und in einer hohen Raum-Zeit-Ausbeute ablaufen.
Es sollte Koagülat- und Wandbelagbildung im Reaktor vermieden werden. Die direkt anfallenden Dispersionen
sollten ohne weitere Kunstgriffe einen hohen Feststoffgehalt (vorzugsweise über 50 Gew.-°/o) bei gleichzeitig
möglichst niedriger Viskosität aufweisen. Gewünscht war ferner eine breite Molekulargewichtsverteilung
(η-Werte von 0,2 bis 1,3 —-— , gemessen in 2l
Tetrahydrofuran bei f = 25° C) sowie eine breite Latexteilchendurchmesserverteilung (Latexteilchen-Durchmesser
ca. 0,06 bis 1,0 μ), so daß aus kleineren und größeren Teilchen eine sehr dichte Kugelpackung j»
entstehen kann. Die Dispersionen sollten weiter gefrier-, auftau- und lagerstabil sein. Auch sollte, soweit
möglich, die Scher-, Elektrolyt- und Pigmentstabilität verbessert werden. Selbstverständlich sollten auch die
an und für sich bekannten anwendungstechnischen j-, Eigenschaften, wie gutes Pigmentbindevermögen der
Dispersion, die guten mechanischen Werte, die hohe Scheuer- und Abriebfestigkeit sowie die Witterungsbeständigkeit
und Wasserfestigkeit der aus den Dispersionen erzeugten Überzüge nicht merklich verschlechtert
sondern — soweit möglich — noch verbessert werden.
Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß die erfindungsgemäß einzusetzenden Monomeren in einem
kontinuierlichen Verfahren in Emulsion unter Einhaltung einer Kombination spezieller Verfahrensschritte, 4-,
die als Einzelschritte in der Polymerisationstechnik bekannt waren, copolymerisiert werden. Dabei war es
nicht vorauszusehen, daß gerade die spezielle Kombination der verschiedenen beanspruchten Maßnahmen zu
einer Optimierung des erfindungsgemäßen Verfahrens führt.
Sedimentation und Aufrahmen hängen nach allgemeiner Auffassung von der Dichtedifferenz zwischen den
Latexteilchen und der flüssigen Phase, deren Fließwiderstand und der Teilchengröße der Latexpartikel ab
(vgl. H. Reinhard in »Dispersionen synthetischer Hochpolymerer, Teil II, Anwendung«, Reihe Chemie,
Physik und Technologie der Kunststoffe in Einzeldarstellungen 14, Springer Verlag. Berlin-Heidelberg-New
York 1969, Seite 8). Bei gegebener Dichtedifferenz bo
zwischen Latexteilchen und flüssiger Phase und vorgegebener Latexpartikaigröße verbleibt demnach
nur die Möglichkeit, eine unerwünschte Sedimentation durch Erhöhung des Fließwiderstandes der flüssigen
Phase zu vermeiden, was am einfachsten durch die b5 Zugabe wasserlöslicher Verdicker zu den nicht lagerstabilen
Dispersionen geschehen könnte. Gerade diese Maßnahme aber führt in der Regel z. B. zu einer
Beschleunigung des Sedimentationsprozesses, zu einer unerwünschten Phasentrennung, Mikroflockungen.
Auch die naheliegende Maßnahme, die Lagerstabilität der Dispersionen durch Verkleinerung ihrer Latexteilchendurchmesser
zu verbessern, was durch eine Erhöhung des bei der Polymerisation mitzuverwendenden
Anteils anionischer Emulgatoren geschehen könnte, erwies sich im vorliegenden Falle als wenig wirkungsvoll.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren tritt gegenüber dem bisher bekannten Verfahren eine geringe Vergröberung
der Teilchengröße auf, jedoch erfolgt überraschenderweise keine Sedimentation. Die Lagerstabilität
wird wesentlich verbessert, ohne daß die Viskosität der Dispersionen nennenswert erhöht wird: die erfindungsgemäßen
Dispersionen sind u. a. leicht beweglich, besitzen i. a. Auslaufzeiten von 13 bis 30 Sekunden im
Auslaufbecher nach DlN 53 211 mit 4 mm Düse (100 ecm Dispersion, Meßtemperatur +200C) und unterscheiden
sich somit deutlich von üblichen Schutzkolloiddispersionen, welche Pastenkonsistenz besitzen. Überraschend
war weiterhin die gute Gefrier- und Auftaustabilität der erfindungsgemäß hergestellten
Dispersionen. Weitere Vorteile der erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen gehen aus den nachfolgenden
Ausführungen hervor.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von 45 bis 60 Gew.-%
Feststoff enthaltenden wäßrigen filmbildenden Dispersionen von Copolymerisaten, bestehend aus
10 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 22 Gew.-%, Ethylenstruktureinheiten,
20 bis 89 Gew.-%, vorzugsweise 45 bis 47 Gew.-%, Vinylchloridstruktu'/einheiten,
0 bis 69 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 39 Gew.-%,
Vinylacetatstruktureinheiten,
1 bis 6 Gew.-°/o, auf Maleinsäure oder ihre Alkali- bzw.
Ammoniumsalze, Maleinsäurehalbester mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen in der Alkoholkomponente oder die
entsprechenden Alkali- und Ammoniumsalze,
2-N-(Meth)acrylamido-2-methyl-propansulfonsäure
bzw. die entsprechenden Alkali- und Ammoniumsalze, Acrylamid zurückführende Struktureinheiten
bzw. die entsprechenden Alkali- und Ammoniumsalze, Acrylamid zurückführende Struktureinheiten
durch Copolymerisation der den Copolymerisaten zugrundeliegenden Monomeren in wäßriger Dispersion
bei pH-Werten von 3,5 bis 8,5, Temperaturen von 40 bis 8O0C und Drücken von 50 bis 200 atü in Gegenwart
eines wasserlöslichen Radikalbildners, von Emulgatoren und gegebenenfalls weiteren Polymerisationshilfsmitteln
in einem (oder mehreren hintereinandergeschalteten) kontinuierlich durchströmten und durchmischten
Reaktor(en) oder Reaktionsrohr(en), gekennzeichnet durch die Kombination der Maßnahmen, daß die
Copolymerisation der Monomeren in Gegenwart von
a) 0,5 bis 2,5 Gew.-% üblichen anionischen Emulgatoren, bezogen auf die in der Zeiteinheit zudosierte
Wassermenge,
b) 0,05 bis 1,5 Gew.-% üblichen Schutzkolloide, bezogen auf die in der Zeiteinheit zudosierte
Wassermenge, und
c) 0,1 bis 2,5 Gew.-% üblichen wasserlöslichen, radikalbildender Initiatoren oder Redoxsystemen,
bezogen auf die in der Zeiteinheit zudosierte Wassermenge, durchgeführt wird,
d) die mittlere Verweilzeit, welche als Verhältnis der im Reaktor befindlichen Reaktionsgemischge-
wichtsmenge zu der pro Stunde ausgeschleuderten Reaktionsgewichtsmenge definiert ist, 2 bis 30
Stunden, vorzugsweise 5 bis 10 Stunden, und
e) das Gewichtsverhältnis der pro Zeiteinheit zudosierten Ethylenmenge zur Gesamtmenge der pro
Zeiteinheit zudosierten Monomeren, einschließlich Ethylen, 0,1 bis 0,65, vorzugsweise 0,15 bis 0,45,
beträgt,
f) das Gewichtsverhältnis der pro Zeiteinheit zudosierten Gesamtmenge an Vinylchlorid und gegebenenfalls
Vinylacetat zur Gesamtmenge der pro Zeiteinheit zudosierten Wassermenge innerhalb
der Grenzen von 0,5 bis 1,5, vorzugsweise 0,8 bis 1,2,
liegt und
g) das Verhältnis der im Reaktor befindlichen Dispersion zu gesamtem Reaktorvolumen 0,5 bis
0,99, vorzugsweise 0,7 bis 0,95, beträgt.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten, wäßrigen Dispersionen
als Pigmentbindemittel für Innen- und Außenanstrich.
Als anionische Emulgatoren können eingesetzt werden:
Alkali- oder Ammonium-alkylbenzolsulfonate (R-C6H4-SO3-SaIZe) mit 10 bis 18 C-Atomen im
linearen oder verzweigten Alkylrest oder deren Mischungen.
Alkali- oder Ammoniumalkylsulfonate mit 8 bis 20, vorzugsweise 10 bis 18 C-Atomen im linearen oder
verzweigten Alkylrest oder deren Mischungen.
Alkali- oder Ammoniumsalze von Sulfoberrssteinsäureestern (ROOC - CH2 - CH(SO5H) - COOR) mit 8 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise 8 bis 12 C-Atomen, in der Alkoholkomponente oder deren Mischungen.
Alkali- oder Ammoniumsalze von Sulfoberrssteinsäureestern (ROOC - CH2 - CH(SO5H) - COOR) mit 8 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise 8 bis 12 C-Atomen, in der Alkoholkomponente oder deren Mischungen.
Fettalkoholsulfate vom Formeltyp R-O-SOjMe, wobei R einen linearen oder verzweigten Alkylrest
mit 10 bis 18 C-Atomen, Me ein Alkaliion oder Ammoniumion NR4 1 (mit R' = H, Aikyi mit 1 bis 6
C-Atomen. -CH2-CH2-OH) bedeutet. Es können
jedoch auch ebenso Feitalkoholsulfate oder Fettalkoholsulfatgemische mit vorwiegend oder
ausschließlich sekundären Alkylsulfaten verwendet werden.
Sulfate substituierter Polyglykoläther, insbesondere Sulfate von Fettalkohol-Addukten der allgemeinen
Formel:
R — O— (CH;- CH;- O),- SO-, Mc
oder Sulfate von Alkylphenol-Addukten der allgemeinen
Formel
R-C6H4-O-(CH3-CH2-O)n-SO3Me
oder Sulfate von Fettsäureamidaddukten der allgemeinen
Formel
R-C-NH-(CH2-CH2-O)n-SO3Me
oder Sulfate von Feitsäure-Addukten der allgemeinen Formel
oder Sulfate von Feitsäure-Addukten der allgemeinen Formel
R-C-O-(CH2-CH2-O)11-SO3Me
worin R einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 — 20 C-Aitomen, η eine ganze Zahl von 3—15,
vorzugsweise 3—10 und Me ein Alkali- oder Ammoniumion bedeuten.
In allen angegebenen Formeln und namentlich genannten Verbindungen bedeutet »Ammonium« stets
NH4, sofern nicht anders vermerkt.
Vorzugsweise werden eingesetzt: Natriurnlaury'.sulfat,
Alkali- oder Ammoniumsalze sulfatierter, aus Kokosfett hergestellter Alkohole (Gemisch von geradkettigen,
geradzahligen Cs — Cie-Alkoholen, insbesondere
Gemisch von geradkettigen, geradzahligen Ce-Cie-Alkoholen
mit vorwiegendem Anteil an Laurylalkohol), Sulfobernsteinsäuredioctylester (Alkalisalze), Gemische
von Paraffinsulfonai:en mit mittleren Kettenlängen von 12-18 C-Atomen (Alkalisalze) und Sulfate von
Polyglykoläthern
R - O - (CH2 - CH2 - O - )„SO3-Alkali,
wobei R = Ci2-C!B,n = 3-lObedeutet.
Die anionischen Emulgatoren werden in Mengen von 0,5-2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,8-1,5 Gew.-°/o,
bezogen auf pro Zeiteinheit zudosierte Wassermenge, eingesetzt.
Als Schutzkolloide kommen für das erfindungsgemäße Verfahren in Frage:
Synthetische Polymere wie Polyvinylalkohole, teilweise
verseiftes Polyvinylacetat (Verseilungsgrad ca. 88 bis 98) Poly(meth)acrylsäure bzw. deren Salze, Polyvinylpyrrolidone,
Salze und Derivate von Olefin-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisaten, beispielsweise Umsetzungsprodukte
von Alkalilaugen, Ammoniak, Aminen. Äthanolamin mit Copolymerisaten aus Maleinsäureanhydrid
und Ethylen, isobutylen oder Styrol, Polyacrylamide;
Cellulosederivate.dieinWasseralsO.OS— 1,5 gew.-°/oige
Lösungen bei Temperaturen von 40 —80° C löslich sind,
wie Methylcellulosen, Methyl-Äthylcellulosen, Carboxymethylcellulosen,
Hydroxyäthylcellulosen, Methyl-Hydroxyäthylcellulosen,
Hydroxypropylmethylcellulosen;
Naturstoffe wie Pflanzengummi (z. B. Gummiarabicum). Alginate.
Naturstoffe wie Pflanzengummi (z. B. Gummiarabicum). Alginate.
Vorzugsweise werden als Schutzkolloide eingesetzt: Hydroxyäthylcellulosen mit einem Substitutionsgrad
von etwa 1.8 - 2,5, vorzugsweise von 2.5.
Obwohl sowohl hochmolekulare als auch niedermolekulare Hydroxyäthylcellulosen für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind, ist den Typen mit einer
mittleren Viskosität (2°/oige Brookfield-Viskosität bei
t = 25° C von ca. 300—6000 cP) der Vorzug zu geben.
Teilweise verseifte Polyvinylacetate, mit einem Verseifungsgrad von ca. 88, welche in 4°/oiger wäßriger
Lösung bei r = 20° C eine Viskosität von 4-70 cP besitzen, gemessen im Kugelfall — Viskosimeter nach
Höppler bzw. nach DIN 53 015, oder deren Gemische.
Die Schutzkolloide werden in Mengen von 0,05—1,5
Gew.-%, vorzugsweise 0,2—0,8 Gew.-%, bezogen auf
pro Zeiteinheit zudosierte Wassermenge, eingesetzt Diese Schutzkolloide sind als 0,05-15 gew.-%^e
Lösungen auch bei Temperaturen von 40—800C in
Wasser löslich.
Als Initiatoren dienen beim vorliegenden Verfahren wasserlösliche anorganische Peroxidverbindungen, beispielsweise
Peroxydisulfate (wie Ammonium-, Natrium oder Kaliumperoxydisuifat) und/oder Wasserstoffperoxid.
Es können jedoch auch wasserlösliche Aktivatoren vom Typ der Azodinitrile, der Peroxysäuren, Peroxyester,
Diacylperoxide, Peroxymono- und Peroxydicarbonsäureester, der Dialkyl- und Diarylperoxide sowie
der Alkylhydroperoxide verwendet werden, welche auf Grund geeigneter Substitution mit hydrophilen Gruppen
eine ausreichende Wasserlöslichkeit besitzen.
Neben den genannten Peroxidverbindungen können, besonders bei Polymerisationstemperaturen unterhalb
+ 700C, reduzierende Substanzen zur Beschleunigung
der Polymerisation eingesetzt werden (Redoxaktivierung). Ais solche sind Schwefelverbindungen niedriger
Oxydationsstufe wie Sulfite, Hydrogensulfite, Metabisulfite, Thiosulfate, Formaldehyd-Sulfoxylate, Sulfinsäuren,
reduzierende Stickstoffverbindungen wie Hydroxylamin bzw. Hydroxylammoniumsalze, Hydrazin
bzw. Hydroxylammoniumsalze, Polyamine sowie schließlich reduzierende Saccharide wie Sorbose,
Glucose, Fructose und Endiole, wie Ascorbinsäure, geeignet.
Die Menge der zu verwendenden Initiatoren beträgt 0,1-2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5-1,5 Gew.-°/o,
bezogen auf die pro Zeiteinheit eindosierte Wassermenge. Sie bestimmt, neben der Temperatur, das Molekulargewicht
und die Molekulargewichtsverteilung der Copolymerisate und hat, bei vorgegebenem Ethylenangebot
und festgesetztem Ethylendruck, auch Einfluß auf den Ethyleneinbau, wobei hohe Aktivatordosierungen
den Ethyleneinbau begünstigen und Anlaß zur Bildung niedermolekularer Polymerisate geben.
Bei Mitverwendung von reduzierenden Substanzen muß das Verhältnis Peroxidverbindung/Reduktionsmittel
so abgestimmt werden, daß die den Reaktor verlassende Dispersion noch geringe Mengen freier
Peroxidverbindung (ca. 0.025-0,05 Gew.-%) enthält. Wird dies nicht berücksichtigt, so kann, auf Grund der
Anstauung von Restmonomeren im Reaktor, der gesamte Autoklaveninhalt koagulieren.
Zusätzlich können zur weiteren Sensibilisierung des Aktivatorsystems Schwermetallverbindungen, vorzugsweise
in Form von Metallchelat-Komplexen, eingesetzt werden, wobei als Schwermetalle Eisen, Kobalt,
Molybdän, Nickel und Cer in Frage kommen. Als Komplexbildner fungieren vorzugsweise Äthylendiamin,
Diäthylentetramin, Triäthylentetramin oder Carboxymethyl-Hydroxyalkyl-,
Carboxymethyl-Derivate des Ammoniaks, Äthylendiamins, Diäthylentetramins, beispielsweise
Nitrilotriessigsäure und Äthylendiamintetraessigsäure.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren mitzuverwendenden Puffersubstanzen haben die Aufgabe, einen
pH-Wert von 3,5 bis &J5 aufrechtzuerhalten, wobei bei
der Polymerisation von vinylacetatreichen Monomergemischen ein pH-Wert von 3,5—6,0, bei der von
vinylchloridreichen Monomerengemischen ein pH-Wert von 6,0—&5 bevorzugt wird.
Die Menge der zu verwendenden Puffersubstanzen richtet sich nach der Menge und Art der verwendeten
Peroxide, reduzierenden Substanzen und hydrophilen Comonomeren. Meist ist es nötig, auf Grund der z. B.
beim Peroxydisulfatzerfall entstehenden HjO+-Ionen,
alkalisch reagierende Zuschlagsstoffe zu verwenden. Als solche kommen Alkalihydroxide, Alkalisalze der
Kohlensäure, Ammoniak, Borax (nur beim Arbeiten mit
Hydroxyäthylcellulose), Alkaliphosphate, Alkaliacetate in Betracht.
Die Polymerisationstemperatur kann, in Abhängigkeit vom jeweiligen Aktivatorsystem, im Bereich von
+40° bis +8O0C, vorzugsweise von 40-700C beliebig
gewählt werden. Polymerisiert man ohne reduzierende Zusätze, so empfiehlt es sich, eine Temperatur von
mindestens +60°C zu wählen. Optimal für ein lediglich
auf Peroxydisulfat basierendes Aktivatorsystem sind
κι Temperaturen von+70 bis+750C.
Die kontinuierliche Herstellung der Vinylchlorid-Ethylen bzw. Vinylchlorid-Vinylacetat-Ethylen-Mischpolymerisatdispersionen
kann beispielsweise in einer Apparatur, wie sie in der Figur skizziert ist, vorgenomj
men werden.
in der Figur bedeutet© einen Autoklav aus nichtrostendem Stahl, der mit einem Rührer, einer
Temperaturmeß- und Regeleinrichtung \τ\ , einem
Manometer \Ψ\ , Boden- und Deckelventil versehen ist.
Die Wärmeabfuhr erfolgt über einen an den äußeren Kühlmantel des Autoklaven angeschlossenen Thermostaten.
Über die Kapillaren Strom 1 —4 können mit Hilfe von Dosierpumpen wäßrige Lösungen und flüssige Monomere
(Vinylacetat, flüssiges Vinylchlorid) zudosiert werden. Gleichzeitig wird Ethylen durch das von der
Durchflußmenge gesteuerte Ventil© zudosiert. Das druckgesteuerte Ventil© ist so eingestellt, daß der
Reaktor durch Entspannen im gewünschten Druckbereich gehalten wird. Hinter das druckgesteuerte Ventil
©kann gegebenenfalls noch eine Austragschleuse geschaltet werden, welche geschlossen ist, wenn Ventil
©öffnet und andererseits öffnet, wenn Ventil 4 geschlossen ist.
r> Das durch das Ventil© austretende Reaktionsgemisch
passiert einen temperierbaren Zyklon© und separiert sich im Gefäß© in die Rohdispersion und
einen Gasstrom, der über den Abscheider® (der gegebenenfalls mit Sole gekühlt wird) und eine Gasuhr
4(i ©zur Restmonomerenaufarbeitung abgeführt wird.
Die Rohdispersion kann kontinuierlich dem Gefäß ©entnommen und einer zweiten Zykionentgasung im
Vakuum zugeführt werden.
Nach der Figur werden die Ströme 1 —5 am Boden
Nach der Figur werden die Ströme 1 —5 am Boden
•r, des Autoklaven zugeführt und die Dispersion über Kopf
des Autoklaven abgeführt. Man kann jedoch auch die Ströme 1 — 5 über Kopf des Autoklaven zuführen und
die Dispersion am Boden des Autoklaven entnehmen. Bei dieser Verfahrensweise können noch höhere
■id Monomerenumsätze erzielt werden, da als Abgas nur
der in der Dispersion gelöste Anteil an Monomeren, insbesondere an Ethylen, entweichen kann. Die
Ethylenzufuhr ist dann so abzustimmen, daß der Füllgrad des Reaktors konstant bleibt Messungen der
Kompressibilität des Autoklaveninhalts können Aufschluß über den Füllgrad des Reaktors geben: Ist der
Reaktor hoch mit wäßriger Dispersion gefüllt so wird sich bei stoßweiser Zugabe einer definierten Ethylenmenge
ein steilerer Druckanstieg bemerkbar machen als dann, wenn die gleiche Ethylenmenge bei niedrig mit
Dispersion gefülltem Reaktor hinzugegeben wird.
Die Rnhrerfonn ist beim vorliegenden Verfahren so
zu wählen, daß eine gute und innige Dorchmischung im
ganzen Autoklavenraum gewährleistet ist
Die Durchmischung der Dispersion im Reaktor kann durch zusätzliche Einbauten, wie Wellenbrecher, noch
unterstützt werden.
Werden Dispersionen mit engerer Dispersionstefl-
Werden Dispersionen mit engerer Dispersionstefl-
chendurchmesserverteilung gewünscht, so kann einer Rückvermischung der Dispersion durch Einbau geeigneter
Bleche, welche den Reaktorraum in einzelne separat durchmischte Kammern aufteilen, entgegengewirkt
werden.
Der Einbau von Ethylen ins Mischpolymerisat ist bei gegebenem mengenmäßigen Angebot von Ethylen,
Vinylchlorid und Vinylacetat in erster Näherung vom Druck abhängig. Ein noch so hohes Ethylenangebot
führt oft nicht zum erwünschten Ethyleneinbau, wenn n> nicht ausreichend hohe Drücke angewendet werden.
Andererseits bringt ein noch so hoher Druck keinen Effekt, wenn nicht ausreichende Mengen an Ethylen zur
Verfügung stehen. Da der Füligrad des Autoklaven bei gegebenem Ethylendruck von der pro Zeiteinheit
angebotenen Ethylenmenge abhängig ist, wird der Ethyleneinbau bei gegebenem Ethylendruck durch den
Füllgrad des Reaktors mit wäßriger Dispersion beeinflußt.
Der Einbau von Ethylen in das Mischpolymerisat ist zudem noch abhängig von der mittleren Verweilzeit des
Reaktionsgemisches im Reaktor, von der Höhe der Aktivatordosierung, von der Polymerisationstemperatur,
von der Intensität der Durchmischung sowie von Art und Menge des jeweiligen Emulgator- und
Dispergatorsystems. Steigende Emulgatoranteile erleichtern den Ethyleneinbau in das Copolymerisat.
Definiert man als mittlere Verweilzeit tm das
Verhältnis:
tm = m/m*
wobei m den Inhalt des Reaktors an Gewichtsteilen Reaktionsgemisch und m'die pro Stunde ausgeschleuste
Menge an Reaktionsgemisch [in Gewichtsteilen] bedeuten, so sind für das vorliegende Verfahren
Verweilzeiten von:
im = 2—30 Stunden,
vorzugsweise Verweilzeiten von 5 bis 10 Stunden, charakteristisch.
Das Verhältnis q der pro Zeiteinheit zudosierten Gesamtmenge an Vinylchlorid bzw. an Vinylchlorid-Vinylacetat
zur Gesamtmenge der pro Zeiteinheit zudosierten Wassermenge:
'"id + fflvac
beträgt beim erfindungsgemäßen Verfahren 0,5 — 1,5
vorzugsweise 0,8 —1,2.
Die pro Zeiteinheit in den Reaktor einzudosierende Ethylenmenge richtet sich bei gegebenem Ethylendruck
und gegebener Zufuhr an Vinylchlorid bzw. an Vinylchlorid und Vinylacetat in erster Linie danach, wie
hoch der gewünschte Ethylengehalt des Mischpolymerisats sein soll. Im allgemeinen genügt es nicht, nur so viel
Ethylen zuzuführen, als zum Aufbau des gewünschten Mischpolymerisats theoretisch erforderlich sind, da ein
Ethylenumsatz von annähernd 100% nur dann erreicht wird, wenn man sich mit sehr niedrigen Ethylengehalten
des Copolymerisats begnügt. Copolymerisatdispersionen mit vorwiegendem Vinylchloridanteil sind aber erst
dann filmbildend, wenn sie mindestens 10—15 Gew.-% Ethylen im Copolymerisat enthalten.
Der anzubietende Ethylenüberschuß wird bei gegebener Temperatur um so größer sein müssen, je mehr
Ethylen eincopolymerisiert werden soll, je vinylchloridreicher das zudosierte Monomerengemisch ist und je
niedriger die Drücke sind, bei welchen das Verfahren durchgeführt wird.
Das Verhältnis der pro Zeiteinheit zuzudosierenden Ethylenmenge zur insgesamt pro Zeiteinheit zudosierten
Gesamtmonomerenmenge einschließlich Ethylen kann im Druckbereich von 50—200 atü beim erfindungsgemäßen
Verfahren innerhalb der Grenzen:
(/»vci + '"vac + 'W^2Ii.,+'""hydrophile Monomere)
= 0,1-0,65
variieren. Es ist jedoch zweckmäßig, sich auf den engeren Bereich von 0,15 bis 0,45 zu beschränken, da die
Umsätze von Vinylchlorid und Vinylacetat mit steigendem Ethylenangebot zurückgehen.
Das Ethylenangebot darf ferner nicht so hoch bemessen werden, daß der Füllgrad des Autoklaven
während des Betriebes ständig abnimmt. Das Verhältnis f:
Volumen der im Reaktor befindlichen Dispersion
Reaktorvolumen
sollte den Wert von 03 nicht unterschreiten und den
Wert von 039 nicht überschreiten und wird durch
geeignete regeltechnische Vorkehrungen im Bereich von 0,7 — 035 möglichst konstant gehalten. Der Bereich
0,7 - 035 ist bevorzugt
Als Reaktionssystem kann beim vorliegenden Verfahren auch eine Autoklavenkaskade, beispielsweise mit
2—6 Autoklaven, welche gegebenenfalls gestaffelte Größen besitzen, verwendet werden. Hierbei kann die
Eindosierung der wäßrigen Phase und der Monomeren in den ersten Autoklaven erfolgen, von wo aus das
Reaktionsgemisch dann in die einzelnen Reaktoren gelangt; sie kann jedoch auch auf die einzelnen
Reaktoren so verteilt werden, daß in jedem Reaktor pro Zeiteinheit ein vergleichbarer Monomerenumsatz erzielt
wird, was im Hinblick auf eine gleichmäßige Wärmeabfuhr günstiger ist
Die Copolymerisation kann sehr vorteilhaft auch in einem geschlossenen Rohrsystem (Mischkreis) mit Umwälzpumpe(n) unter den beanspruchten Bedingungen durchgerührt werden. Der Querschnitt der Röhren kann ca. 1 —100 cm betragea
Die Copolymerisation kann sehr vorteilhaft auch in einem geschlossenen Rohrsystem (Mischkreis) mit Umwälzpumpe(n) unter den beanspruchten Bedingungen durchgerührt werden. Der Querschnitt der Röhren kann ca. 1 —100 cm betragea
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge- stellten Dispersionen besitzen Festgehalte von 45—60
Gew.-%, vorzugsweise 50—58 Gew.-%.
Die in den Dispersionen enthaltenen Polymerisatteilchen besitzen Durchmesser von etwa 0,06 bis 2u,
vorzugsweise 0,06 bis 1,5 μ. Die Dispersionen besitzen
eine breite Latexteilchendurchmesserverteilung.
Die Copolymerisate der Dispersionen besitzen j^Werte (intrinsic viscosity) von O^ bis 1,3 dl/g,
gemessen in Tetrahydrofuran bei f = 25° C Diese Viskositätszahlen stellen ein Maß für das mittlere
es Molgewicht dar.
Die Copolymerisate sind im wesentlichen statistisch aufgebaut, wie aus Fraktionierungsergebnissen hervorgeht
Die Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen können
a) durch die chemische und mengenmäßige Zusammensetzung der Mischpolymerisate
b) durch das Molekulargewicht der Mischpolymerisate
c) durch die Latexteilchendurchmesserverteilung
innerhalb weiter Grenzen variiert werden.
Dementsprechend finden die erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen auch ein sehr breites Anwendungsgebiet.
So ist die Alkalibeständigkeit der aus den Dispersionen hergestellten Klarfilme um so besser, je mehr
Vinylchlorid- und Ethylen- und je weniger Vinylacetateinheiten das entsprechende Mischpolymerisat enthält.
Andererseits bewirkt steigender Vinylacetatgehait im Copolymerisat eine verbesserte Haftung und Zähigkeit.
Steigender Ethylengehalt setzt bei festgelegtem Vinylchlorid/Vinylacetatverhältnis,
die dynamische Einfriertemperatur der Copolymerisate (im Bereich von 0—40 Gew.-% an eincopolymerisiertem Ethylen,
bezogen auf Gesamtpolymerisat) herab.
Tabelle I vermittelt Anhaltspunkte, wie sich die dynamischen Einfriertemperaturen von Vinylchlorid-Ethylen-Maleinsäurecydohexylhalbester-
und Vinylace-
tat-Ethylen-Maleinsäurecyclohexylhalbester-Copolymerisaten
mit steigendem Ethylengehalt des Copolymerisate ändern. Die dynamische Einfriertemperatur
wurde hierbei nach Roelig-Heidemann (vgl. DIN 53 513)
gemessen.
Gew.-% Ethylen- | Einfriertempe | Einfriertempe | C Copoly- | +) |
einheiten im Co | ratur C Copoly | ratur | merisat: Ethylen- | 7 |
polymerisat | merisat: Ethylen- | Vinylacetat- | 3 | |
Vinylchlorid- | MCH | 0 | ||
MCH + ) | ca. + | 2 | ||
10 | ca. +50 | ca. + | 5 | |
12,5 | ca. +40 | ca. ± | 7 | |
15,0 | ca. + 30 | ca. - | 7,5 | |
17,5 | ca. + 25 | ca. - | 9 | |
20,0 | ca. +20 | ca. - | 12 | |
22,5 | ca.+ 13 | ca. - | 14 | |
23,0 | ca. +10 | ca. - | 18 | |
25,0 | ca. + 5 | ca. - | ||
27,5 | ca. ± 0 | ca. - | ||
32,5 | ca. - 10 | ca. - | ||
39,0 | ca. -20 |
MCH = Maleinsäurecyclohexylhalbester, Gew.-% im Copolymerisat:
3,5%.
Quartäre Polymerisate einer bestimmten dynamischen Einfriertemperatur lassen sich bei festgelegtem
Vmylchlorid-Vmylacetat-MCH-Verhältnis durch den
Ethylengehalt, bei festgelegtem Ethylengehalt durch das MCH-Vinylchlorid-Vinylacetat-Verhältnis einstellen.
Die hydrophile Komponente hat innerhalb des beanspruchten Bereichs nur untergeordneten Einfluß auf die
dynamische Einfriertemperatur.
Die dynamische Einfriertemperatur der Copolymerisate wiederum bestimmt in erster Näherung die
Filmbildungstemperatur der Dispersionen. Während die obigen Vinylacetat-Eihylendispersionen mit ca. 10
Gew.-°/o einpolymerisierten Ethyleneinheiten bei Zimmertemperatur geschlossene Filme bilden, sind die
entsprechenden Vinylchlorid-Ethylencopolymerisatdispersionen (Tabelle 1) bei Zimmertemperatur nicht
filmbildend. Sie werden erst dann bei ca. +200C filmbildend, wenn sie mindestens 18 Gew.-% Ethylen
eincopolymerisiert enthalten. Diese Aussage gilt naturgemäß nur für weichmacherfreie Systeme.
Die Härte der Copolymerisate bei der jeweiligen Meßtemperatur ist von ihrer dynamischen Einfriertemperatur
abhängig, ist also, bei vergleichbarem Molgewicht und Molgewichts-Verteilung um so niedriger, je
niedriger die Einfriertemperatur der Copolymerisate Hegt.
Um einen derartigen Zusammenhang zu verdeutlichen, sei in Tabelle Ii c. B. die Shore A Härte (gemäß
DIN 53 505) von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten MCH-Vinylchlorid-Ethylencopolymerisaten
in Abhängigkeit von der dynamischen Einfriertemperatur (wie in Tabelle I angegeben) für
verschiedene Meßtemperaturen dargestellt:
Tabelle II | Shore | A bei verschiedenen Temperaturen ( C) | + 20 | + 40 | + 60 |
Dynani. | |||||
Einfrier | -10 | ±0 | |||
temperatur | _ | 72 | 40 | ||
( C) | 92 | 56 | 28 | ||
i(i (dynam. E1 | _ | _ | 76 | 36 | 15 |
+ 30 | - | - | 45 | 24 | 8 |
+ 20 | - | - | 26 | 14 | 4 |
ι- +1° | - | 94 | 18 | 9 | - |
" ± 0 | 85 | 58 | |||
-10 | 70 | 45 | |||
-20 | |||||
Die der Tabelle II zugrundeliegenden MCH-Vinylchlorid-Ethylen
Copolymerisate wurden bei Temperaturen von ca. 700C hergestellt und besitzen Viskositätszahlen von etwa: [η] = 0,4 bis 0,5 [di/g, 25° C
Tetrahydrofuran (= THF)].
4ι Eine andere Abhängigkeit der Shore Α-Härte von der
dynamischen Einfriertemperatur wird bei Vinylchlorid-Vinylacetat-Ethylen-MCH-Copolymerisaten
gefunden, welche ein mit obigen in Tabelle II angeführten Produkten vergleichbares Molgewicht besitzen (vgl.
Tabelle III). Copolymerisatzusammensetzung: Gew.-% Ethylen wie in Tabelle III angegeben, ca. 3,5 Gew.-%
MCH, Rest Gew.-% Vinylchlorid (VCl) + Vinylacetat (Vac), wobei das Gewichtsverhältnis VCl zu Vac im
Copolymerisat 2 :1 beträgt
Tabelle | III | Shore | A Härte bei verschiedenen | + 10 | + 20 | + 30 | +40 | + 50 |
Copoly | Dyna | Temperaturen | 98 | 80 | 40 | 25 | 10 | |
mer | mische | 96 | 54 | 27 | 15 | 4 | ||
Gew.-% | Einfrier | 0 | 92 | 40 | 20 | 10 | 2 | |
Ethylen | tempera tur (°C) |
_ | 78 | 23 | 12 | — | - | |
ca. 15 | +20 | — | ||||||
ca. 17^ | + 15 | 96 | ||||||
ca. 20 | + 10 | 90 | ||||||
ca. 22,5 | + 5 | |||||||
Bei vergleichbarem Molgewicht und vergleichbarer dynamischer Einfriertemperatur sind demnach Produkte
mit zusätzlichem Vinylacetatanteil weicher (vgl. Tab. ill mit Tab. H).
Die Härte von Copolymerisaten gleicher analytischer Zusammensetzung nimmt bei gleicher dvramischer
Einfriertemperatur mit steigender Meßtemperatur um so schneller ab, je niedermolekularer das zugrundeliegende
Copolymerisat ist
In Tabelle IV bedeutet
In Tabelle IV bedeutet
(A) ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Ethylen-MCH-Copolymerisat
mit einer dynamischen Einfriertemperatur von +20° C, entsprechend einem Ethylengehalt
von ca. 15 Gew.-% im Copolymerisat mit einem Vinylchlorid-Vinylacetatverhältnis von 2/1 (Gew.-Teile),
ca. 3,5 Gew.-% MCH, mit einer Viskositäts-
zahl [η] = 0,4 (dl/g Tetrahydrofuran 25° C);
ein Copolymerisat der gleichen Zusammensetzung wie (X) mit einer dynamischen Einfriertemperatur
von +20°C,mit einer Viskositätszahl M= 1,0 (dl/g
Tetrahydrofuran 25° C);
ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Ethylen-MCH-Copolymerisat
mit einer dynamischen Einfriertemperatur von +14°C, einem Ethylengehalt von ca. 18
Gew.-% im Copolymerisat mit einem Vinylchlorid-Vinylacetatverhältnis von 2/1 (Gew.-Teile), ca. 3,5
Gew.-% MCH mit einer Viskositätszahl von [η] = 0,4 (dl/g Tetrahydrofuran 25° C)
ein Copolymerisat der gleichen Zusammensetzung wie C, mit einer dynamischen Einfriertemperatur
von + 140C, mit einer Viskositätszahl von [η = 1,0
(dl/g Tetrahydrofuran 25° C)
Tabelle | IV | Dynam. | ["} | Shore | A Härte bei | verschiedenen Temperaturen | + 40 | + 50 | + 60 | + 70 | + 80 |
Produkt | E[C] | dl/g | + 10 | + 20 | + 30 | 23 | 10 | 5 | _ | _ | |
+ 20 | 0,4 | 98 | 78 | 38 | 65 | 62 | 58 | 55 | 50 | ||
3> | + 20 | 1,0 | 95 | 75 | 68 | 15 | 3 | - | - | - | |
B) | + 14 | 0,4 | 95 | 50 | 25 | 27 | 22 | 15 | 7 | - | |
© | + 14 | 1.0 | 95 | 48 | 35 | ||||||
Q | |||||||||||
Aus Tabelle IV entnimmt man, welch starken Einfluß das Molgewicht auf die Härte der jeweiligen Copolymerisate
gleicher analytischer Zusammensetzung ausüben kann. Hierbei unterscheiden sich die Produkte um so
stärker, je höher die dynamische Einfriertemperatur liegt (vgl. A mit B und C mit D).
Über die Abhängigkeit der dynamischen Einfriertemperatur von Vinylchlorid-Vinylacetat-Ethylen-MCH-Copolymerisaten
vom Ethylengehalt einerseits und vom Vinylchlorid/Vinylacetatverhältnis andererseits wurde
bisher keine Aussage gemacht. In Tabelle V ist die dynamische Einfriertemperatur verschiedener Copolymerisate
als Funktion des Ethylengehalts bei einem Vinylchlorid/Vinylacetatverhältnis von etwa 2/1 und 1/2
angegeben. MCH-Gehalt im Copolymerisat: 3,5 Gew.-%
Ethylengehall im Copolymerisat (Gcw.-"i)
!0 12.5 15 17,5
20
22.5
25
VCI/Vac = 2/1
VCI/Vac = 1/2
VCI/Vac = 1/2
dynamische Einfriertemperatur ( C)
34 26 19 15 10 5
20 15 10 6 3 0
-4
VCl = Vinylchlorid, Vac = Vinylacetat.
Die nach dem trfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Mischpolymerisate können weiterhin durch den
Zusammenhang:
Viskositätszahl [η] (25° C TH F dl/g)
- Schmelzindex (DIN 53 735 bei 125°C und 2,158 kp Preßdruck)
gekennzeichnet werden. In Tabelle Vl ist Copolymerisaten
mit einem VCI/VAC-Verhältnis von ca. 2/1 und einem Ethylengehalt von 16 — 20 Gew.-% und 3,5
Gew.-% MCH in Abhängigkeit von deren Viskositätszahl jeweils ein bestimmter Schmelzindexbereich
zugeordnet:
Viskositiils/ahl \n\ (dl/g 25 C Till·)
0.8-1.0 0,(i-0,8 0.4-0,6 0,2-0,4
Schmelzindex ca. 2
2-15
15-30 15-60
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann somit eine breite Palette verschiedenartiger Polymerisatdispersionen mit unterschiedlichster Filmbildungstemperatur, Klarfilmhärte und damit auch verschiedenstem
Anwendungsbereich hergestellt werden. Die Maßnahmen, welche man ergreifen muß, um eine Dispersion auf
Basis Vinylchlorid-Ethylen-hydropbJle Komponente bzw. Vinylchlorid-Vinylacetat-Ethylen-hydrophile
Komponente mit verhältnismäßig niedriger Filmbildungstemperatur und gleichzeitig hoher Klarfilmhärte
herzustellen, dürften nach der vorstehenden Lehre für den Fachmann klar sein.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Copolymerisatdispersionen erfüllen bestimmte
anwendungstechnische Erfordernisse nur dann, wenn das ihnen zugrundeliegende Polymerisat bestimmte
Eigenschaften besitzt Es war beispielsweise nicht vorauszusagen, welche Eigenschaften ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Ethylencopolymerisat besitzen muß, um für
die Herstellung extrem naßscheuerfester Innenfarben mit einer Pigmentierungshöhe von 1200—1300%
geeignet zu sein.
Es wurde nun gefunden, daß diese Bedingung dann erfüllt ist, wenn das den Dispersionen zugrundeliegende
Mischpolymerisat unabhängig von seiner jeweiligen analytischen Zusammensetzung, eine Shore A Härte
von mindestens 50 (gemessen bei +200C) und einen Schmelzindex von höchstens 30 besitzt Gleichzeitig
darf die Filmbildungstemperatur der entsprechenden Dispersion hierbei einen Wert von +20° C nicht
überschreiten.
Zur Herstellung wasch- und scheuerfester Anstriche mit niedrigerer Pigmentierungshöhe (Innenfarben:
800%, Außenfarben 300—400%) sind auch weichere Polymerisate gut geeignet; weich eingestellte Dispersionen sind auch als Binder für Anstriche auf Holz, als
Bindemittel für Papierbeschichtungsmassen, zur Grundierung von Leder, zur Verfestigung von Faservliesen
gut geeignet
Durch leicht zu treffende Maßnahmen, beispielsweise durch Veränderung der Ethylenzufuhr und/oder Veränderung des Ethylendrucks und/oder Verschiebung des
Vinylchlorid/Vinylacetatverhältnisses und/oder Veränderung der Temperatur und/oder Veränderung der
Aktivatordosierung lassen sich auf einfache Weise in ein 4 > und derselben Apparatur für verschiedene Anwendungsbereiche geeignete Polymerisatdispersionen herstellen; es ist auch möglich, von der Produktion eines
bestimmten Dispersionstyps A, ohne Unterbrechung des Produktionsprozesses, auf den Dispersionstyp B
überzugehen, ohne hierbei die Art der zu verwendenden Chemikalien zu ändern.
Die erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen sind auf Grund der niedrigen Siedepunkte der hierbei
verwendeten Monomeren sowie vor allem auch auf Grund ihrer guten Scherkraft- und Hitzestabilität
problemlos von Restmonomeren zu befreien und sind nach der »Entgasung« — im Gegensatz etwa zu
Acrylatdispersionen oder höhere Vinylester enthaltenden Dispersionen — ohne nennenswerten Geruch. Die bo
Geruchsfreiheit sowie die physiologische Unbedenklichkeit dieser Dispersionen macht sich besonders bei
ihrer Verarbeitung in geschlossenen Räumen angenehm bemerkbar. Da die Filmbildungstemperatur der erfindungsgemäßen hergestellten Dispersionen in der Regel t>5
in der Größenordnung von +2 bis + 18°C liegt, erübrigt sich ein Zusatz (physiologisch oft bedenklicher) externer
Weichmacher.
Mit den erfindungsgemäßen Dispersionen hergestellte pigmentierte Außenanstriche auf Putz, Mauerwerk,
Beton, Asbestzement, Holz, Dachpappe sind sehr gut
wetterbeständig und kreidungsfest und neigen wenig zur Verschmutzung. Während bei konventionellen
Polymerisatdispersionen für das Anstrichgebiet das optimale Witterungsverhalten bei einer Pigmentierung
von 150—250% Pigment auf Bindemittel (PVK 30-45) gefunden wird, besteht bei den erfindungsgemäßen
Dispersionen ein ausgezeichnetes Bewitterungsverhalten noch bei wesentlich höheren Pigmentierungen (PVK
50—60). Da gleichzeitig für die hochpigmentierten Filme noch eine sehr gute Elastizität und Haftung
gefunden wird, ergibt sich die Möglichkeit gute Außendispersionen mit höheren Pigmentierungsgraden
preisgünstig herzustellen. (PVK = Beziehung zwischen Pigment-, Füllstoff- und Bindemittelvolumen, vgl.
Dispersionen synthetischer Hochpolymerer von H. Reinhard, 1969, S. 46, Springer Verlag Berlin.)
Auf Grund der niedrigen Einfriertemperatur, der Elastizität und der guten Alkalibeständigkeit der den
erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen zugrundeliegenden Mischpolymerisate können diese Dispersionen auch als Binde- oder Zusatzmittel für Putze, vor
allem auch auf alkalischem Untergrund, wie Beton und Mauerwerk, verwendet werden. Die problemlose
Bereitung derartiger Putzmörtel wird durch die Elektrolyt- und Scherkraftstabilität' der erfindungsgemäßen Dispersionen ermöglicht.
Mit Hilfe der vorliegenden Dispersionen können auch verschiedenartige Zement- oder Anhydritzubereitungen hergestellt werden, wobei schon geringe Zusätze
dieser Dispersionen die Verarbeitbarkeit und Fließeigenschaften dieser Massen verbessern sowie eine
außerordentliche Verbesserung des Eigenschaftsbildes gegenüber den ohne Dispersionszusatz hergestellten
Massen bewirken. So ist die mechanische Festigkeit von mit Dispersionszusatz hergestellten, ausgehärteten
Gips- bzw. Zementmassen wesentlich erhöht, ihre Rißanfälligkeit verringert so daß ein bruch- bzw.
sprang- und splitterfreieres Bohren, Nageln u. dgl. ermöglicht wird. Während ferner ohne Dispersionszusatz hergestellte Gips- und Zementmassen auf glattem
Grund nicht haften, zeigen mit erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen zubereitete Zement- oder
Gipsmassen hervorragende Haftfestigkeil auf Asbest, Zement Keramik, Stahl, Glas, Kunststoff und Holz.
Schließlich lassen sich die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Copolymerisatdispersionen zur Herstellung von Spachtelmassen (z. B. Fußbodenspachtelmassen), als Binder für Papierbeschichtungsmassen und zur Verklebung verschiedenster
Materialien wie Papier, Pappe, Holz, Kunststoff, Metallfolien verwenden, wobei sich die geringe
Wasserdampfdurchlässigkeit vinylchloridreicher Copolymerisatfilme sehr vorteilhaft auswirken kann.
Auch zur Vliesverfestigung und zur Teppichrückenbeschichtung können die erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen dienen. Hierbei können zur Verbesserung der bei Vliesverfestigern erwünschten Lösungsmittelbeständigkeit (gegenüber Benzin, Tri- und Perchloräthylen) zusätzlich neben den beanspruchten Monomeren noch Vernetzergruppen enthaltende Comonomere
in die Copolymerisate eingebaut werden.
Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie zur Charakterisierung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Dispersionen und
ihrer Verwendbarkeit werden im folgenden einige
Die in Beispielen angegebenen Prozentgehalte beziehen sich auf das Gewicht, sofern nicht anders
vermerkt.
Beispiel 1
(Dispersion 1)
In einen 40 1 Edelstahlautoklaven, Betriebsdruck bis
atü, werden über ein Bodenventil pro Stunde bei 70° C und 80 atü folgende Mengenströme eindosiert:
Strom 1 | 200,00 g | Wasser |
20,00 g | Ammoniumperoxydisulfat | |
Strom 2 | 1800,00 g | Wasser |
100,00 g | Maleinsäurecyclohexyl- | |
halbester-Na-Salz (MCH) | ||
15,00 g | Natriumbicarbonat | |
18,00 g | Natrium!aurylsu!fat | |
16,00 g | Hydroxyäthylzellulose, | |
SubstGrad2Ä | ||
Viskosität: 600OcP in | ||
2%iger Lösung in | ||
H2O(Brookfield,25°C) | ||
Strom 3 | 1270,00 g | Vinylchlorid |
Strom 4 | 770,0Og | Vinylacetat |
Strom 5 | 560,00 g | Ethylen |
Die Viskosität der Lösung von Strom 2 beträgt ca.
7OcP gemessen im Höppler-Viskosimeter bei 20° C, entsprechend einer Auslaufzeit von ca. 27 see im
Auslaufbecher nach DIN 53 211 mit 4 mm Düse. Der
Gasraum im Zyklon und in Behälter 6 wird auf einer
Temperatur von ca. 50° C gehalten. Unter diesen
Bedingungen entweichen nicht umgesetztes Vinylchlorid und Ethylen gasförmig und nehmen im Gasstrom
auch den größten Anteil des nicht umgesetzten Vinylacetat^ mit Gemittelt über eine Fahrzeit von 1000
Stunden werden pro Stunde ausgeschleust:
Rohdispersion
Feststoffgehalt der
Rohdispersion
Feststoffmenge
4440 g/h
ca.55%-553%
ca. 2450 g/h
Analyse des salzfrei gewaschenen Polymerisats (Waschwalze):
Vinylchlorid-Einheiten
Vinylacetat-Einheiten
Ethylen-Einheiten
MCH-Einheiten
50,0Gew.-%
28,2Gew.-%
18,5Gew.-%
33Gew.-%
Die durch Zyklonentgasung von Restmonomeren befreite Dispersion (ca. 54,5%ig) besitzt bei 20° C eine
Auslaufzeit von ca. 14 see im Auslaufbecher nach DIN
53 211 mit 4 mm Düse.
Beispiel 2
(Dispersion 2)
In einen 40 1 Edelstahlautoklaven, Betriebsdruck 100
atü, werden über ein Bodenventil pro Stunde bei 75° C und 90 atü folgende Mengenströme dosiert:
Strom
Strom 2
Strom 3
2300,00 g Wasser
53,00 g 2-N-Acrylamido-2-methyl-propansulfonsaures Natrium (AMP)
AMP: CH2=CH
CH3
CONH-C — CH2-SO3 3Na*
CK3
36,00 g Cu -C|g Alkansulfonatgemisch
Natriumsalze
20,00 g Kaliumpersulfat
25,00 g verseiftes Polyvinylacetat
(Verseifungsgrad 88, Viskosität: 4%ige wäßrige Lösung bei /
20,00 g NaHCO3 2200,00 g Vinylchlorid 800,00 g Ethylen
20°C, ca.7cP)
Gemittelt über eine Fahrzeit von 1000 Stunden werden pro Stunde ausgestoßen:
Rohdispersion
Feststoffgehalt der
Rohdispersion
Feststolfmenge
4770 g/h
52,5-52,6% 2507 g/h
Beispiel 3
(Dispersion 3)
Der in Beispiel 1 angegebene Versuch wurde wiederholt, jedoch an Stelle der Mengenströme 3, 4, 5
folgende Mengen dosiert:
Analyse des salzfrei gewaschenen Polymerisats (Waschwalze):
76,3Gew.-%
21,6Gew.-%
2,1 Gew.-%
Strom 3 1715,00 Vinylchlorid
Strom 4 285,00 Vinylacetat
Strom 5 650,00 Ethylen
Gemittelt über eine Fahrzeit von 600 Stunden werden pro Stunde ausgeschleust:
Rohdispersion
Feststoffgehalt der
Rohdispersion
Feststoffmenge
Feststoffgehalt der
Rohdispersion
Feststoffmenge
4305 g/h
54,10/0 2329 g/h
Analyse des salzfrei gewaschenen Polymerisats (Waschwalze):
Vinyichlorid-Einheiten
Vinylacetat-Einheiten
Ethylen-Einheiten
MCH-Einheiten
Vinylacetat-Einheiten
Ethylen-Einheiten
MCH-Einheiten
66,7 Gew.-%
10,6Gew.-%
19,0Gew.-%
3,7Gew.-%
Beispiel 4 (Dispersion 4)
Der in Beispiel 1 angegebene Versuch wurde wiederholt, jedoch an Stelle der Mengenströme 3, 4,
folgende Mengen zudosiert:
Strom 3 400,00 g Vinylchlorid Strom 4 1600,00 g Vinylacetat
Strom 5 600,00 g Ethylen
Gemittelt über eine Fahrzeit von 500 Stunden werden pro Stunde ausgestoßen:
Rohdispersion 4410 g/h
Die Rohdispersion enthält noch beträchtliche Mengen (ca. 1 Gew.-%) monomeres Vinylacetat
g Maleinsäurecyclohexylhalbester-Na-Salz 50 g der
Verbindung AMP verwendet (AMP: vgL Beispiel 2).
Gemittelt über eine Fahrzeit von 500 Stunden werden pro Stunde ausgeschleust:
Rohdispersion 4410 g/h Feststoffgehalt der
Rohdispersion 54,4%
Feststoffmenge 2399 g/h
ι ο Analyse des salzfrei gewaschenen Polymerisats:
Vinyichlorid-Einheiten 51,2 Gew.-%
Vinylacetat-Einheiten 28,4 Gew.-%
Ethylen-Einheiten 18,3Gew.-%
AMP-Einheiten 2,1 Gew.-°/o
15 Beispiel 6
(Dispersion 6)
(Dispersion 6)
Der in Beispiel 2 angeführte Versuch wurde wiederholt, jedoch im Mengenstrom 1 an Stelle von
53,0 g 2-N-Acrylamido-2-methyl-propansulfonsaurem Natrium 60 g Müleinsäuredinatriumsalz (MD) verwendet.
Gemittelt über eine Fahrzeit von 500 Stunden werden pro Stunde ausgeschleust:
Feststoffgehalt der
Rohdispersion
Feststoffmenge
54% 2381 g/h
Rohdispersion | 4975 g Rohlatex |
Feststoffgehalt der | |
Rohdispersion | 54,3% |
Feststoff | 2701 g/h |
Analyse des salzfrei gewaschenen Polymerisats:
Vinyichlorid-Einheiten 14,8 Gew.-%
Vinylacetat-Einheiten 60,8 Gew. %
Ethylen-Einheiten 20,5 Gew.-%
MCH-Einheiten 3,9 Gew.-%
Beispiel 5 (Dispersion 5)
Der in Beispiel 1 angegebene Versuch wurde wiederholt, jedoch im Mengenstrom 2 an Stelle von
40 Analyse des salzfrei gewaschenen Polymerisats:
Vinylchlorideinheiten 76,77%
Ethyleneinheiten 21,71%
M D-Einheiten 1,52%
Beispiel 7
(Dispersion 7) (Redox-Katalysator)
(Dispersion 7) (Redox-Katalysator)
In einen 40 1 Edelstahlautoklaven, Betriebsdruck bis atü, werden über ein Bodenventil pro Stunde bei
5O0C und 75 atü folgende Mengenströme eindosiert:
Strom 1 200,00 g Wasser
15,00 g Ammoniumperoxidisulfat
0,15 g EisendII)-EDTE-Komplexonal
(EDTE = Ethylendiamintetraessigsäure)
Strom 2 1800,00 g Wasser 10,00 g NaHCO3
3,00 g Natriumformaldehydsulfoxylat 10,00 g Natriumlaurylsulfat
10,00 g Emulgator
CH3-(CH2)H-O-(CH2-CH2-O)3-SOfNHf
8,00 g Hydroxyäthylcellulose, Substitutionsgrad 2,5 (300 cps Tür 2%ige wäßrige Lösung bei 25°C)
50,00 g 2-N-Acrylamido-2-methyl-propansulfonsaures Natrium
Strom 3 1270,00 g Vinylchlorid
Strom 4 770,00 g Vinylacetat
Strom 5 600,00 g Ethylen
Strom 1 und Strom 2 wurden erst unmittelbar vor dem Eintrittsventil in den Autoklaven vereinigt. Die
dem Strom 2 zugrundeliegende Lösung wurde mit kaltem Wasser gekühlt und alle 10 Stunden frisch
angesetzt.
Gemittelt über eine Fahrzeit von 400 Stunden werden pro Stunde ausgestoßen:
Rohdispersion 4290 g/h
Die Rohdispersion enthält noch ca. 1,4% monomeres Vinylacetat
Feststoffgehalt der
Rohdispersion
Feststoffmenge
52,7% 2261 g/h
Analyse des salzfrei gewaschenen Copolymerisats:
Vinylchlorideinheiten 49,13%
Vinyiäeeiäieinheiten 28,25%
Ethyleneinheiten ca. 20,5% AMP-Einheiten ca. 2,1%
Beispiel 8
(Dispersion 8)
(Dispersion 8)
Beispiel 7 wurde wiederholt, jedoch pro Zeiteinheit die doppelte Menge an wäßrigen Lösungen und
Monomeren gepumpt bzw. eingeleitet, ohne Art und Konzentrationen der Reaktionsteilnehmer zu ändern.
Durch diese Maßnahme wurde der Monomerenumsatz geringfügig verschlechtert:
Gemittelt über eine Fahrzeit von 300 Stunden werden pro Stunde ausgeschleust:
Rohdispersion 8500 g/h
Die Rohdispersion enthält noch ca. 2% monomeres Vinylacetat
Feststoff gehalt der
Rohdispersion 51,9%
Feststoff menge 4410 g/h
Analyse des salzfrei gewaschenen Copolymerisats:
Vinylchlorideinheiten 48,9%
Vinylacetateinheiten 28.5%
Ethyleneinheiten 20,5%
AMP-Einheiten 2,i%
Vergleichsbeispiele
Die anwendungstechnischen Eigenschaften der Dispersionen 9 bis 12 gehen aus Tabelle VIl hervor.
Vergleichsbeispiel 1 (Dispersion 9)
Versuch Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch der Zusatz von Schutzkolloid im Mengenstrom 2 unterlassen.
20
Diese Maßnahme hatte zwar keinen Einfluß auf der Monomerenumsatz und auf die analytische Zusammensetzung
des der Dispersion zugrundeliegenden Polymerisats, jedoch unterschied sich die Stabilität der
Dispersion 9 deutlich von jener der Dispersion 1 (vgl Tabelle VII).
Vergleichsbeispiel 2
(Dispersion 10)
(Dispersion 10)
Versuch Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch der Zusatz von Schutzkolloid und Emulgator im Mengenstrom
2 unterlassen.
Der Versuch mußte bereits nach ca. 50 Stunden abgebrochen werden, da sich im Reaktor Koagulal
bildete, welches die Wände des Reaktors belegte und die den Latex abführenden Leitungen und Ventile
verstopfte.
Vergleichsbeispiel 3
(Dispersion U)
(Dispersion U)
Versuch Beispiel 2 wurde wiederholt, jedoch dei Zusatz von Schutzkolloid im Mengenstrom 1 unterlassen.
Diese Maßnahme hatte keinen Einfluß auf der Monomerenumsatz und auf die analytische Zusammensetzung
des der Dispersion zugrundeliegenden Copolymerisats. Jedoch unterschied sich die Stabilität dei
Dispersion 11 deutlich von derjenigen der Dispersion 2
(vgl. Tabelle VII).
Vergleichsbeispiel 4
(Dispersion 12)
(Dispersion 12)
Das folgende Vergleichsbeispiel zeigt, daß di« beanspruchten Maßnahmen in einem diskontinuierli
chen Prozeß nicht zu scherlager- und pigmentstabiler Dispersionen führen.
In einem 40 1 Druckautoklaven aus nichtrostenden Stahl mit bis auf den Boden reichenden Ankerrührei
wurde vorgelegt (200 Upm)
Wasser | 3500,00 g |
MCH-Natriumsalz | 147,00 g |
NaHCO1 | 29.20 g |
Na-laurylsulfat | 35,00 g |
Hydroxyethylzellulose wie in | |
Beispiel 1 | 31,10g |
Der Autoklavenraum wurde evakuiert und anschlie
ßend mit Ethylen begast. Dieser Vorgang wurde 3ma wiederholt. Nach dem Aufheizen auf 700C wurde eil
Ethylendruck von 80 atü (= 4500 g Ethylen) eingestellt Danach wurden folgende Mengenströme nachdosier
(Mengen pro Stunde):
Strom 1
Strom 2
Strom 3
Strom 4
Strom 4
200.00 g Wasser
20,00 g Ammoniumpersulfat
1800,00 g Wasser
ί 10.00 g MCH-Natriumsalz
15,00 g NaHCO3
18,00 g Natriumiaurylsulfat
16,00 g Hydroxyäthylcellulose
1270,0 g Vinylchlorid
Dosierckiuer:
7Sld.
30 min
30 min
Dosierdauer: 5 Std. 33 min
770,00 g Vinylacetat j
Dosierdauer: 7 Std. 30 min
In der ersten Phase der Polymerisation mußte zur Konstanthaltung des Drucks von Zeit zu Zeh Ethylen
abgeblasen werden. Danach fiel der Druck ab und es mußte Ethylen aufgepreßt werden. Nach beendete
Polymerisation wurde auf 40° C abgekühlt und de: Autoklav entspannt.
Erhalten wurden ca. 31,5 kg einer grobteiligen, stippen- und koagulathaltigen Dispersion mit einem
Feststoffgehalt von 49,2%.
Analyse des salzfrei gewaschenen Polymerisats:
Vinylchlorideinheiten 48,4%
Vinylacetateinheiten 27,7%
Ethyleneinheiten 20,0%
MCH-Einheiten 3,9%
Charakterisierung der erfindungsgemäß
erhaltenen Dispersionen und ihre
Verwendungsmöglichkeiten
a) Bautenschutzsektor
Aus Tabelle VII geht hervor, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Dispersionen
eine hervorragende Scherkraftstabilität, eine gute Lagerstabilität, Pigmentverträglichkeit und Elektrolytstabilität
besitzen. Auch ist die Gefrierstabilität im allgemeinen gut bis hervorragend.
Alle nach Vergleichsversuchen hergestellten Typen bilden Bodensatz und koagulieren nach einmaligem
Einfrieren (vgl. Dispersionen 9 bis 12).
In Tabelle 111 ist eine Reihe wichtiger Daten
zusammengestellt, welche die erfindungsgemäßen Dispersionen als gut geeignete Bindemittel für den
Bautenschutzsektor kennzeichnen. Hierzu noch einige Erläuterungen:
Die Filmbildungstemperatur wurde bei 50% relativer Luftfeuchte gemessen, die Naßfilmdicke der Dispersionen
wurde auf 90 μ festgelegt.
Zur Bestimmung der Alkalifestigkeit der aus den Dispersionen hergestellten Klarfilme wurden Asbestzemcntplatten
(7 χ 15 χ 0,6) mit den jeweiligen Dispersio-
nen (1 bis 12) allseitig so dick bestrichen, daß eine Klarfilmbeschichtung von ca. 100 μ Dicke resultierte.
Nach einwöchiger Trocknung bei Raumtemperatur tauchte man die beschichteten Platten in ein Bad mit
10%iger Natronlauge bis zur Hälfte ein und ließ sie darin 12 Wochen bei Raumtemperatur stehen. Danach
wurden die Platten aus dem Bad entfernt, mit Wasser abgespült, getrocknet und mit der unbehandelten Hälfte
der Platte verglichen.
Beurteilung »gut«, wenn der Glanz der Beschichtung erhalten blieb, keine Filmtrübung eintrat und ferner kein
Filmabbau und keine Verfärbung feststellbar war;
Beurteilung »mäßig«, wenn eine Trübung, jedoch keine Filmauflösung, feststellbar war.
Beurteilung »mäßig«, wenn eine Trübung, jedoch keine Filmauflösung, feststellbar war.
Die Naßscheuerfestigkeit der mit den erfindungsgemäßen Dispersionen hergestellten Außen- und innenfarben
wurde zur Bestimmung der Waschfestigkeit mit Hilfe eines Gardner-Gerätes an pigmentierten
Filmen (Naßfilmdicke 200 μ) nach einer Trockenzeit 2(i von 28 Tagen bei 23° C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit
ermittelt.
Die Pigmentvolumenkonzentration PVK ist definiert als
PKV(%)=
ν,·+v,
V1,+ V1 + V1
100
v B
Vp = Pigmentvolumen,
Vr = Füllstoffvolumen,
j» Vb = Volumen
Vr = Füllstoffvolumen,
j» Vb = Volumen
des festen Bindemittels (vgl. Dispergieren synthetischer Hochpolymerer, Teil II, von Hans Reinhard. S. 46,(1969),
Springer-Verlag-Berlin.
Dispersion | Scherstabilität | Lagerstabilität (12 Wochen 40 C) | - | + | - | Innen- Außen | Elektrolytstabilität LfT. | Gefrierstabilität |
LIT. Innen | farbe 2 farbe 3 | Ca" Al*" | Lff. | |||||
farbe 1 | PVK 60 PVK 76 | |||||||
PVK 52 | + + | |||||||
1 | gut | + + | 4- + | + + | 20 Z unverändert | |||
2 | gut | 4- + | 4- + | 4- + | nach 5 Z Stippen | |||
3 | gut | 4- 4- | 4- + | 4- 4- | nach 10 Z Stippen | |||
4 | gut | 4- 4- | 4- 4- | 4- + | 20 Z unverändert | |||
5 | gut | 4 4- | 4- 4- | 4- + | 20 Z unverändert | |||
6 | gut | 4- + | + + | + ( + ) | 8 Z Stippen | |||
7 | gut | + 4- | + + | 4- 4- | 20 Z unverändert | |||
8 | gut | + 4- | + (+) | ( + ) ( + ) | 10 Z Stippen | |||
9 | gut | 4- | - | (+) | 1 Z Koagulation | |||
10 | schlecht | (+) (+) | 4- + | 1 Z Koagulation | ||||
11 | gut | - - | + | 1 Z Koagulation | ||||
12 | schlecht | 4- | 2 Z Koagulation |
Scherstabflität ist dann gut, wenn Dispersion nach 20 Min. Rühren mit einem Schnellrührer (14000 UpM Φ 20 mm) keine Stippen
(Mikrokoagulat) zeigt, schlecht, wenn Dispersion bei dieser Behandlung koaguliert. Lagerstabilität der Dispersion (Lieferform:
LfT) ist gut, (Zeichen +), wenn kein Bodensatz gebildet wird, andernfalls schlecht (-). Lagerstabilität der Farben ist gut, wenn bei
der Warmlagerung keine Verdickung eintritt (Zeichen +); ausreichend, wenn eine nur leichte Verdickung eintritt [Zeichen (+)];
schlecht (-), wenn Farbe stockt Elektrolytstabilität ist gut, wenn Dispersion m it gleichem Volumen 10%iger CaCl2 bzw. AhiSQjb-Lösung verdünnt werden kann, ohne daß Koagulation eintritt [Zeichen (+)], ausreichend [Zeichen (+)], wenn bis zu 50% des Volumens der Dispersion an Elektrolytlösung zugesetzt werden kann; schlecht (-), wenn schon geringere Zusätze zur sofortigen
Koagulation führen. Gefrierstabflität: Z = Zahl der Zyklen (1 Zyklus = 1 Wechsel von +5 bis-20 C).
Nachstehend werden 3 Rezepturen angegeben, die sich in langjähriger Beobachtung bewährt haben, wobei die
Rezeptur 2 einer Außenfarbe nach bisherigen Befunden keine Nachteile gegenüber Rezeptur 1 erkennen läßt.
Außenfarbe 1 | Außenfarbe 2 | Innenfarbe 3 | |
I. Wasser |
20 | 20 | |
Natriumhexametaphosphat 10%ig in Wasser | 7 | 7 | 7 |
NaOH, 10%ig in Wasser | 7 | 7 | 7 |
Borax | 5 | 5 | 5 |
Handelsüblicher Entschäumer, 10%ig in Wasser | 9 | 9 | 9 |
auf Basis von natürlichem fettem und | |||
oxäthyliertem Stearylalkohol | |||
Handelsübliches Additiv zur Korrosionsver | 3 | 3 | 3 |
hinderung auf Basis von Aminen | |||
3-Methyl-4-chlorphenol, 25%ig in Methanol/ | 5 | 5 | 5 |
Wasser 1 : 1 | |||
Wasserlöslicher Cellulosemethyläther, | 110 | 110 | 160 |
2%ig in Wasser | |||
II. | |||
Titandioxid | 114 | 76 | 60 |
Talkum feinst | 19 | 19 | 100 |
Ca-MgCO3 20 μ | 198 | 236 | 300 |
Schwerspat | 38 | 38 | - |
Kreide | 11 | 11 | - |
IH. | |||
Erfindungsgemäße Dispersionen 1-14 (50%ig) | 258 | 190 | 115 |
Lackbenzin | 12 | 12 | 12 |
Summe Gew.-Teile
Pigmentierungshöhe (bez. auf Bindemittel) PVK, ca.
T1O2 (bez. auf Gesamtpigment)
Bindemittelgehalt der fertigen Dispersion, ca. Gesamtwasser der fertigen Dispersion, ca.
796
300%
52%
30%
16,2%
33%
52%
30%
16,2%
33%
748
400%
60%
20%
60%
20%
12,7%
33%
33%
803
800% 76% 13%
7,2°/ 32%
Zur Herstellung der jeweiligen Farben wird I Dispersionen III hinzugegeben und homogen unterge-
vorgelegt, II unter Rühren mit dem Dissolver bei mischt Sollen Lösungs- oder Weichmachungsmittel
1000—1500 U/min dispergiert Nach Erreichung des 50 mitverwendet werden, so setzt man sie zuletzt der
gewünschten Mahlgrades werden bei langsam laufen- fertigen Dispersion unter gutem Durchmischen hinzu,
dem Rührer (ca. 400—500 U/min) die jeweiligen Ergebnisse siehe Tabelle VIII.
Tabelle VIII | Filmbil- | Klaifilmbeschaffen- | Alkalifestig | Scheuertest | 60% PVK | 76% PVK | Weatherometerverhalten | 400h | 600 h 800 h |
Di | dungs- | heit | keit | Innenfarbe | |||||
sper | tempe- | 52% PVK | 2 | 3 | 250h | ||||
sion | ratur | Außenfarbe | gut | gut | 0,5 | 1 U | |||
Nr. | 1 | ||||||||
9-10 | klar, glänzend | gut | gut | gut | mäßig | 0 | 1 | 1,5 2 | |
1 | zähelastisch | gut | gut | 1 | U 14 | ||||
19-21 | klar, hart | gut | gut | 0 | |||||
2 | 16-17 | klar, hart, zäh | gut | gut | 0 | ||||
3 | |||||||||
Filmbil- | 27 | ΛI kai il'cstig- | 23 09 368 | 60"/,, PVK | 76'",, I'VK | 28 | atheromcterverhallcn | 600 h | 800 h | |
dungs- | keit | Innenfarbe | ||||||||
tempe- | KlurfilmheschalTcn- | 2 | 3 | We | h 400 h | |||||
ralur | heit | Scheuertest | gut | mäßig | 2 | 2,5 | ||||
Fortsetzung | gut | gut | 250 | 1 | 1,5 | |||||
Di | 2- 3 | mäßig | 52'!'., I1VK | 0,5 | ||||||
Ν|ΚΊ | 9-11 | gut | AuUenlarbe | gut | mäßig | 0,5 | 2 | 3 | ||
klar, weich | 1 | gut | gut | 0 | 1 | 1 | ||||
\l | 19-21 | klar, glänzend | gut | gut | 0 | 1,5 | ||||
5- 7 | zähelastisch | gut | gut | gut | gut | 0,5 | 1 |
t
I, |
||
4 | klar, hart | 0 | ||||||||
5 | 6- 8 | klar, glänzend | gut | gut | gut | gut | 0 | 0,5 | 0,5 | 1 |
elastisch | gut | |||||||||
6 | 10-11 | kinr, glsnzsnti | gut | schlecht | schlecht | 0 | 0,5 | - | - | |
7 | elastisch | gut | ||||||||
10-12 | klar, glänzend | FiIm- | gut | mäßig | 0 | - | 1 | 2,5 | ||
8 | zähelastisch | auflösung | gut | mäßig | schlecht | 2 | 3 | |||
20-21 | stippig, trüb | gut | - | 1 | ||||||
9 | 8- 9 | mäßig | schlecht | 1,5 | ||||||
klar, hart | 0 | |||||||||
10 | stippig, trüb | gut | 1 | |||||||
gut | ||||||||||
11 | ||||||||||
12 | ||||||||||
Alle Außenfarben, welche mit Hilfe der erfindungsgemäßen Dispersionen hergestellt wurden, erwiesen sich
als wasch- und scheuerfest. Bei den pigmentierten Farben wurde die Bewertung »gut« erteilt, wenn nach
1500 Scheuerzyklen noch kein Abrieb feststellbar war; die Bezeichnung »mäßig« wurde gewählt, wenn sich ab
ca. 900 Scherzyklen Abrieb bemerkbar machte.
Zur Beurteilung des Bewitterungsverhaltens wurden Asbestzementplatten (7 χ 15,0x6) einseitig mit Außenfarbe
(PVK 60) ca. 150 μ dick bestrichen und der künstlichen Bewitterung:
a) im Sunshine Weatherometer XW der Firma Atlas, Chicago, Brabender Technologie, (Corex-D-Filterscheiben);
b) im Weatherometer SMC der Firma Atlas, Chicago (geschlossene Kohlebogenlampe mit Pyrex-D-Filter)
bei Dauerlicht und Dauerbesprühung mit Kondenswasser bei 100% relativer Luftfeuchte und 44 bis 48°C
ausgesetzt.
Die im Sunshine Weatherometer XW bewitterten Proben zeigten selbst nach 800 Stunden noch keine
Kreidung.
Die in Tabelle Vf!! angegebenen Werte beziehen sich
also auf die Prüfung im SMC-Gerät. Hierbei bedeuten die Zahlen:
0: keine Kreidung
1: Spur Kreidung
2: miniere Kreidung
3: starke Kreidung
4: dicker mehliger Belag
1: Spur Kreidung
2: miniere Kreidung
3: starke Kreidung
4: dicker mehliger Belag
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von 45 bis 60 Gew.-% Feststoff enthaltenden wäßrigen
filmbildenden Dispersionen von Copolymerisaten, bestehend aus
10 bis 30 Gew.-% Ethylenstruktureinheiten,
20 bis 89 Gew.-% Vinylchloridstruktureinheiten,
20 bis 89 Gew.-% Vinylchloridstruktureinheiten,
0 bis 69 Gew.-% Vinylacetatstruktureinheiten,
1 bis 6 Gew.-% auf Maleinsäure oder ihre Alkalibzw. Ammoniumsalze, Maleinsäurehalbester mit 1
bis 12 Kohlenstoffatomen in der Alkoholkoniponente
oder die entsprechenden Alkali- und Ammoniumsalze, 2-N-(Meth)acryIamido-2-methyl-propansulfonsäure
bzw. die · entsprechenden Alkali- und Ammoniumsalze, Acrylamid zurückführende Struktureinheiten,
durch Copolymerisation der den Copolymerisaten zugrundeliegenden Monomeren in wäßriger Dispersion
bei pH-Werten von 3,5 bis 8,5, Temperaturen von 40 bis 80° C und Drücken von 50 bis 200 atü in
Gegenwart eines wasserlöslichen Radikalbildners, von Emulgatoren und gegebenenfalls weiteren
Polymerisationshilfsmitteln in einem (oder mehreren hintereinandergeschalteten) kontinuierlich durchströmten
und durchmischten Reaktoren) oder Reaktionsrohr^), gekennzeichnet durch
die Kombination der Maßnahmen, daß die Copolymerisation der Monomeren in Gegenwart von
a) 0,5 bis 2,5 Gew.-% üblichen anionischen Emulgatoren, bezogen auf die in der Zeiteinheit
zudosierte Wassermenge,
b) 0,05 bis 1,5 Gew.-% üblichen Schutzkolloiden, bezogen auf die in der Zeiteinheit zudosierte
Wassermenge, und
c) 0,1 bis 2,5 Gew.-% üblichen wasserlöslichen radikalbildenden Initiatoren oder Redoxsystemen,
bezogen auf die in der Zeiteinheit zudosierte Wassermenge, durchgeführt wird,
d) die mittlere Verweilzeit, welche als Verhältnis der im Reaktor befindlichen Reaktionsgemischgewichtsmenge
zu der pro Stunde ausgeschleuderten Reaktionsgemischgewichtsmenge definiert ist, 2 bis 30 Stunden und
e) das Gewichtsverhältnis der pro Zeiteinheit zudosierten Ethylenmenge zur Gesamtmenge
der pro Zeiteinheit zudosierten Monomeren, einschließlich Ethylen, 0,1 bis 0,65 beträgt,
f) das Gewichtsverhältnis der pro Zeiteinheit zudosierten Gesamtmenge an Vinylchlorid und
gegebenenfalls Vinylacetat zur Gesamtmenge der pro Zeiteinheit zudosierten Wassermenge
innerhalb der Grenzen von 0,5 bis 1,5 liegt und
g) das Verhältnis Volumen der im Reaktor befindlichen Dispersion zu gesamtem Reaktorvolumen
0,5 bis 0,99 beträgt.
2. Verwendung der gemäß Anspruch 1 hergestellten wäßrigen Dispersionen als Pigmentbindemittel
für Innen- und Außenanstriche.
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