DE2307480A1 - Entwicklungsverfahren fuer photographische direktpositivmaterialien - Google Patents
Entwicklungsverfahren fuer photographische direktpositivmaterialienInfo
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Description
AGFA-GEVAERTAG
za-mka Leverkusen
Entwicklungsverfahren für photographische Direktpositivmaterialien
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Entwicklung von belichteten, photographischen Materialien mit mindestens
einer direktpositiven Silberhalogenidemulsionsschicht.
Bekanntlich lassen sich mit bestimmten Arten photographischer Silberhalogenidemulsionen Direktpositivbilder erhalten, ohne
zunächst ein negatives Silberbild anzufertigen. Hierzu werden die Silberhalogenidkörner vor oder nach dem Auftragen auf
einen Träger durch gleichmäßige Bestrahlung mit chemisch wirksamer Strahlung oder durch eine chemische Verschleierung
- z.B. mit Hilfe reduzierend wirkender Substanzen - verschleiert. Bei bildmäßiger Belichtung der vorverschleierten
Emulsionen werden die bei dieser Verschleierung entstandenen ■Entwicklungskeime an den belichteten Stellen zerstört. Bei
der nachfolgenden herkömmlichen Entwicklung mit Silberhalogenid-Entwicklern
entsteht ein Direktpositiv-Bild.
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Besonders geeignet sind Direktpositiv-Silberhalogendd5eÄiü%£dai
nen, die Elektronenfallen, z.B. Verbindungen, die als Elektronenakzeptoren
wirken, oder Desensibilisatoren, wie desensibilisierende Farbstoffe, die an der Oberfläche der verschleierten
Silberhalogenidkörner absorbiert sind, enthalten. Günstige Eigenschaften besitzen auch direktpositive Silberhalogenidemulsionen
mit geschichtetem Kornaufbau, die aus einem Kern mit Zentren, die die Abscheidung photolytischen
Silbers begünstigen, und aus einer Schale aus Silberhalogenid bestehen, wobei diese Zentren als Elektronenfallen wirken.
Solche direktpositiven Emulsionen sind zwar in den Schichten der erhaltenen Bilder im wesentlichen schleierfrei, sie zeigen
jedoch nicht die hohe Empfindlichkeit* die für viele Anwendungsbereiche
der Ehotographie gefordert wird.
Es ist bekannt, daß man verbesserte photographische Empfindlichkeiten
erhält, indem man den Grad der Verschleierung vermindert, so daß die Schleierzentren in den belichteten Bereichen
während der Belichtung schneller zerstört werden. Die Verminderung des Verschleierungsgrades hat jedoch nachteilhafterweise
in vielen Fällen eine Verminderung der Maximaldichte des gebildeten direktpositiven Bildes zur Folge.
Darum können Emulsionen, deren Silberhalogenidkörner in einem sehr geringen Grad verschleiert worden sind, für den praktischen
Gebrauch ungeeignet werden, da die bei einer herkömmlichen Entwicklung erzeugten Bilder eine zu niedrige Maximaldichte
aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren zur Herstellung
direktpositiver photographischer Bilder, die eine ausreichende Maximaldichte besitzen und für die direktpositive
photographische Materialien mit möglichst hoher" Lichtempfindlichkeit
verwendet werden, aufzufinden.
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Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung direktpositiver photographischer Bilder durch bildmäßige Belichtung eines
photographischen Materials mit mindestens einer direktpositiven, entwickelbar verschleierten Silberhalogenidemulsionsschicht,
deren Silberhalogenidkörner Elektronenfallen enthalten, und
Entwicklung des belichteten Materials gefunden, wobei die Entwicklung
nit einem Behandlungsbad durchgeführt wird, das Im
wesentlichen frei von Halogenidionen ist. Bei der mehrfachen Benutzung von Behandlungsbädern für die
Entwicklung belichteter photographischer Materialien ist es unvermeidlich, daß sich in solchen Bädern Halogenidionen
anreichern. Solche Behandlungsbäder werden daher im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens am besten nur einmal oder
jedenfalls nur solange benutzt, wie die Halogenidionen-Konzentration
in diesen Bädern so gering ist, daß die maximale Dichte der photographischen Bilder nicht nachteilig beeinflußt
wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden für den einmaligen Gebrauch viskose Verarbeitungsbäder benutzt, die
Verdickungsmittel enthalten, insbesondere wasserlösliche filmbildende,
Insbesondere polymere Zusätze. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht nicht nur die
Herstellung von Bildern mit höheren und ausreichenden Maximaldichten, sondern auch die Verarbeitung von photographischen
Materialien mit mindestens einer direktpositiven Silberhalogenidemulsionsschicht, die so schwach
verschleiert ist, daß bei Verarbeitung mit üblichen, Halogenidionen enthaltenden Entwicklern nur eine unzureichende
Dichte entstehen würde. Solche Emulsionen besitzen jedoch eine wesentlich höhere Lichtempfindlichkeit als in üblichem
Ausmaß verschleierte direktpositive Silberhalogenidemulsionen· Der Verschleierungsgrad von direktpositiven Silberhalogenidemulsionen,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu einer ausreichenden Maximaldichte verarbeitet werden können, kann
so gering sein, daß eine Schicht aus einer solchen Emulsion bei einem Auftrag von 0,5 - 5,5 g Silber in Form von Silber-
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halogenid pro m bei Entwicklung der unbelichteten Schicht
(Entwicklungszeit 3 Minuten, Entwicklungstemperatür 2O0C)
in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung eine Dichte von mindestens 0,5 ergibt:
Hydrochinon 15 g i-Phenyl-3-pyrazolidirion 1 g
Trinatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure 1 g
wasserfreies Natriumcarbonat 30 g
wasserfreies Natriumsuifit 70 g
40 #iges wässriges Natriumhydroxid 16 ml
Wasser zum Auffüllen auf 1 Liter
(pH: 11)
Die Entwicklung kann in alkalischen Lösungen stattfinden, die die üblichen Entwicklersubstanzen enthalten, wie Hydrochinone,
Catechine, Aminophenole, 3-Pyrazolidinone, Phenylendiamine,
Ascorbinsäure und ihre Derivate, Hydroxylamine usw. oder Kombinationen von Entwicklern. Die belichtete direktpositive
Emulsion kann entwickelt werden, um direktpositive Schwarz-Weiß-Bilder zu erzeugen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann Jedoch auch zur Herstellung
direktpositiver farbiger Bilder verwendet werden, wenn man in an sich bekannter Weise mit Farbentwicklern, insbesondere
der p-Phenylendiamin-Reihe in Anwesenheit eines üblichen
Farbkupplers, der in der Emulsionsschicht oder im Farbentwickler vorhanden sein kann, verarbeitet.
Die Entwicklung geschieht vorzugsweise mit einer Kombination von Entwickluhgsmitteln, die eine superadditive Wirkung haben,
z.B. Hydrochinon mit N-Methyl-p-aminophenolsulfat oder
einem anderen p-Aminophenol-Derivat, und Hydrochinon oder ι
Ascorbinsäure zusammen mit 1-Phenyl-3-pyrazolidinon oder anderen 3-Pyrazolidinon-Derivaten. [
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Ss ist vorteilhaft, kräftig wirkende Entwickler zu verwenden,
besonders, wenn die Silberhalogenidkörner der direktpositiven
Silberhalogenidemulsion einen niedrigen" Verschleierungsgrad aufweisen. Solehe Emulsionen sind in der ü»S. Patentschrift
3 501 307 ©der in der britischen Patentanmeldung Nr. 77*2/72
beschrieben.
Brauchbar sind z.B. Entwickler, die genügend mikalisch sind
(pH-Wert 9 - 12} oder die relativ hohe Konzentrationen am
wirksames. Ingredienzen enthalten. Geeignet sind Insbesondere
Entwickler mit hoher Energie oder eine Kombination von Entwicklern, die eine superadditive Wirkung besitzen, z.B.
Hydrochinon/i-Phenyl-3-pyrazolidinon und Hydrochinon/N-Wethylp-aminophenoisulfat. Ran kann dem Entwicklungsbad auch Entwicklungsbeschleuniger zusetzen, z.B. Polyäthylenglykol und
andere Polyoxyalkylen-Verblndungen sowie quaternare Ammoniun-
oder Phosphoniumverbindungen oder ternäre SuIfonium-Verbindungen. Günstige Ergebnisse erhält man z.B. mit Entwicklungsbädern, die pro Liter mindestens 5 g Hydrochinon und eine
superadditive Zusatzentwicklersubstahz, z.B. 1-Fhenyl-5-pyrazolidinon enthalten, deren optimale Konzentration im Verhältnis zur H(ydrochlnonmenge sich leicht in bekannter Weise
ermitteln lädt. Geeignet sind z.B. auch Entwicklungsbäder, die ale Entwickler Ascorbinsäure und 1-Phenyl-3-pyrazolidinon
Die Entwickler können auch einer Schicht des direktpositiven
photographischen Materials zugesetzt werden. So können die Entwickler der Silberhalogenidemulsionsschlcht selbst und/
oder einer anderen Schicht des photographischen Materials * zugesetzt werden. Die Entwicklung kann dann mit einer alkalischen Verarbeitungslösung erfolgen, die Aktivatorlösung
genannt wird und die im wesentlichen frei von Entwicklersubstanzen- 1st»
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Die Entwickler- oder Aktivatorlösung kann in einer Menge angewendet
werden, die zur Behandlung von genau einem lichtempfindlichen
Material ausreicht. In diesem Fall wird die Flüssigkeit als Einmal-Bad bezeichnet. Bei einem Bad dieses Typs
sind Schwierigkeiten, die durch Alterung oder Verunreinigungen der Badzusammensetzung entstehen können, ausgeschlossen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsf örm werden die Entwickleroder
Aktivatorbäder in pastöser oder hochviskoser Form verwendet· Derartige Bäder werden hergestellt, indem man den
Lösungen Verdickungsmittel, vorzugsweise wasserlösliche, filmbildende Polymere zusetzt. Diese Verdickungsmittel müssen
alkalibeständig und in wässrigen alkalischen Lösungen löslich sein. Geeignet sind z.B. Hydroxyäthylcellulose, Stärke oder
Pflanzengummi, Polyvinylalkohol, Polymethacrylsäure oder
Polyacrylsäure bzw. deren Salze, Natriumalginat, Natriumcarboxymethylcellulose
usw. Die relativ dickflüssige Verarbeitungsmasse kann sich in einem Behälter befinden, der im
Augenblick der Entwicklung aufgerissen wird, wie dies z.B. bei dem bekannten Silberkomplex-Diffusionsverfahren mit Entwicklung
in der Kamera geschieht.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können direktpositive Silberhalogenidemulsionen verwendet werden, die die üblichen
Silberhalogenide enthalten, z.B. Silberbromid, Silberchlorid, Gemische davon, gegebenenfalls mit einem Gehalt an Silberjodid.
Besonders geeignet sind direktpositive Silberhalogenidemulsionen, deren Silberhalogenidkörner eine durchschnittliche
Korngröße von weniger als etwa 1/um, vorzugsweise weniger als 0,5/um haben. Die Silberhalogenidkörner können· regelmäßig
sein und eine der bekannten Formen haben, z.B. kubisch, oktaedrisch oder sogar rhomboedrisch. Sie sind vorzugsweise
monodispers· !
Λ =»■
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Solche homodispersen Emulsionen besitzen einen im wesentlichen einheitlichen Durchmesser; 95 Gewichtsprozent der SiI-berhalogenidkörner
haben einen Durchmesser innerhalb von etwa 30 % des Durchschnittskorndurchmessers.
Geeignet sind insbesondere Silberhalogenidemülsionen mit Körnern
mit geschichtetem Kornaufbau, die Innenzentren enthalten, die die Ablagerung photolytischen Silbers fördern. Solche
direktpositiven Silberhalogenidemülsionen besitzen, wie E. MOISAR und S. WAGNER in "Berichte der Bunsengesellschaft
für physikalische Chemie" 67 (1963), Seiten 356 - 359, zeigten, eine höhere Lichtempfindlichkeit. Die Herstellung dieser
Emulsionen ist z.B. in der britischen Patentschrift 1 027 beschrieben. Dabei stellt man vorzugsweise nach dem Doppeleinlaufverfahren
zunächst eine homodisperse feinkörnige Silberhalogenidemulsion mit sehr enger Korngrößenverteilung
her. Diese Emulsionskörner dienen alB Kerne für die endgültige
Emulsion. /
Die so hergestellten Silberhalogenidkerne werden nun chemisch oder physikalisch nach einem der bekannten Verfahren zur Herstellung
von Reifkeimen behandelt. Solche Verfahren sind z.B.
von A. HAUTOT und H. SAUVENIER in "Science et Industries Photographiques", Band XXVIII, Januar 1957, Seiten 1-23
und Seiten 57 - 65, beschrieben worden.
Die Reifkeime können z.B. durch chemische Sensibilisierung
mittels Edelmetallverbindungen gebildet werden, insbesondere durch Gold- oder Iridiumverbindungen, Schwefelverbindungen,
z.B, Thiosulfaten, oder durch Behandlung mit- Edelmetallverbindungen
und.Schwefelverbindungen. Die Silberhalogenidkerne können auch durch Reduktionsmittel gereift werden, z.B. ■
durch Hydrazin, Thioharnstoffdioxid oder Zinn(Il)chlorid,
gegebenenfalls zusammen mit Edelmetallverbindungen.
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Als Elektronenfallen wirkende Reifkeime kann man auch dadurch
erzeugen, daß man die Silberhalogenidkerne mit wässrigen Lösungen von Salzen mehrwertiger Metalle, z.B. Wismut(III), behandelt.
Es- ist ferner möglich, die für die Erzeugung von Elektronenfallen,
z.B. durch chemische Reifung in' der oben beschriebenen Weise, erforderlichen Verbindungen bereits während der
Fällung, d.h. während der Erzeugung des Kerns für die spätere Silberhalogenidemulsion zuzufügen. Bei dieser Verfahrensvariante werden die Elektronenfallen bzw. die Reifungskeime
statistisch innerhalb des Silberhalogenidkerns erzeugt. Bei der weiter oben zuerst beschriebenen Verfahrensvariante werden
diese Elektronenfallen oder Reifkeime nach der Bildung des
feinkörnigen Silberhalogenids an der Oberfläche des Kerns gebildet.
Nach der Bildung des Kerns mit Zentren, die die Ablagerung photolytischen Silbers fördern, wird die Silberhalogenidausfällung
fortgesetzt, so daß um die kerne herum eine äußere Schale aus Silberhalogenid gebildet wird.
Für das erfindungsgemäße direktpositive photographische Material sind auch konventionelle Silberhalogenidemulsionen geeignet,
die oberflächlich Elektronenakzeptoren öder desensibilisierende Verbindungen enthalten.
Desensibilisatoren sind nach den Arbeiten von SHEPPART et al
(J.Phys.Chem. J50 (1946) 210), STANIENDA (Z.phys.Chem. (N.F.) £2
(1962) 23») und DÄHNE (Z.wiss.Phot. (1969) 161) Farbstoffe, deren kathodisch-polarographisches Halbstufenpotential, gemessen
gegen die n-Kalomelelektrode, positiver als -1,o V ist·
Solche Verbindungen wurden später in den U.S. Patentschriften 3 501 305, 3 501 306 und 3 501 307 beschrieben. Geeignet sind
ferner insbesondere die in der deutschen Patentschrift 1 153
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bzw. der U.S. Patentschrift 3 314 796 beschriebenen Sensibilisatoren·
Verwiesen sei ferner auf Imidazo-chinoxalin-Farbstoffe,
z.B· gemäß belgischer Patentschrift 660 253.
Solche Elektronenakzeptoren oder desensibilisierende Verbindungen lassen sich durch ihre polarographischen Halbstufenpotentiale
kennzeichnen, d.h. durch ihr polarographisch ermitteltes Redoxpotential. Brauchbare Elektronenakzeptoren
haben ein anodisches, polarographisches Potential und ein kathodisches, polarographisches Potential, die zusammen eine
positive Summe ergeben. Verfahren zur Bestimmung des polarographischen Potentials sind u.a. in den U.S. Patentschriften
3 501 310 und 3 531 290 beschrieben. Vorteilhafterweise haben diese Elektronenakzeptoren auch spektralsensibilisierende
Eigenschaften, jedoch können auch solche Verbindungen verwendet werden, die die Emulsion nicht spektral sensibiüsieren.
·
Es können auch anorganische Verbindungen dieser Art verwendet werden, z.B. Quecksilber(II)-Verbindungen, wie Quecksilber(II)·
oxid, Quecksilber(II)chlorid, Quecksilber(II)cyanid usw.
Die Silberhalogenidkörner können durch Bildung entwickelbarer Silberkeime, z.B. durch eine gleichmäßige Belichtung mit
aktinisoher Strahlung oder vorzugsweise durch reduktive Behandlung, z.B. durch hohe pH-Werte und/oder niedrige pAg-Werte
bei der Silberhalogenidfällung oder Digerierung, wie es z.B. von WOOD, J.Phot.Sei. 1. (1953) 163, beschrieben ist,
oder durch Behandlung mit Reduktionsmitteln verschleiert werden.
Geeignete Reduktionsmittel umfassen Hydrazin, Hydroxylamin, Zinn(II)-Verbindungen, z.B. Zinn(II)chlorid, Zinnkomplexe ,
und Zinnchelate des (Poly)amino(poly)carbonsäuretyps, wie j
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es im britischen Patent 1 109 050 beschrieben wurde, Ascorbinsäure,
Formaldehyd, Thioharnstoffdioxid, Polyamine wie Diäthylentriamin,
Phosphoniumsalze wie Tetra (hydroxymethyl )-phosphoniumchlorid, Bis(p-aminoäthyl)-sulfid und seine wasserlöslichen
Salze usw. Bevorzugte Reduktionsmittel sind Thioharnstoff dioxid und Zinn(ll)chlorid.
Die Silberhalogenidkörner können alternativ oder vorzugsweise zusätzlich mit Keimen eines Edelmetalls versehen werden, d.h.
eines Metalls, das elektropositiver als Silber ist, z.B.
durch Zugabe einer Edelmetallverbindung zu der verschleierten Silberhalogenidemulsion. Geeignete Edelmetallverbindungen
sind z.B. Goldverbindungen wie Gold(IIl)chlorid, Kaliumchloroaurat, Kaliumchloroaurit und Kaliumauritthiocyanat sowie auch Verbindungen von Rhodium, Platin, Iridium und Palladium,
z.B. Ammoniumhexachloropalladat und Kaliumchloroiridat.
Bevorzugte Edelmetallverbindungen sind Goldverbindungen.
durch Zugabe einer Edelmetallverbindung zu der verschleierten Silberhalogenidemulsion. Geeignete Edelmetallverbindungen
sind z.B. Goldverbindungen wie Gold(IIl)chlorid, Kaliumchloroaurat, Kaliumchloroaurit und Kaliumauritthiocyanat sowie auch Verbindungen von Rhodium, Platin, Iridium und Palladium,
z.B. Ammoniumhexachloropalladat und Kaliumchloroiridat.
Bevorzugte Edelmetallverbindungen sind Goldverbindungen.
Die Verschleierung wird vorzugsweise mit Reduktionsmitteln,
z.B. Thioharnstoffdioxid, und einer Verbindung eines Metalls, das elektropositiver als Silber ist, insbesondere einer Goldverbindung, durchgeführt. Zunächst wird vorzugsweise das
Reduktionsmittel und anschließend die Goldverbindung eingesetzt. Die Verschleierung kann Jedoch auch in umgekehrter
Reihenfolge oder bei gleichzeitigem Einsatz der beiden Verbindungen erreicht werden.
z.B. Thioharnstoffdioxid, und einer Verbindung eines Metalls, das elektropositiver als Silber ist, insbesondere einer Goldverbindung, durchgeführt. Zunächst wird vorzugsweise das
Reduktionsmittel und anschließend die Goldverbindung eingesetzt. Die Verschleierung kann Jedoch auch in umgekehrter
Reihenfolge oder bei gleichzeitigem Einsatz der beiden Verbindungen erreicht werden.
Das Verschleiern der Silberhalogenidkörner kann vor dem Auftragen deV Silberhalogenidemulsionen erfolgen; die Emulsionen
können auch vor dem Verschleiern aufgetragen werden.
Die Konzentrationen der chemischen Verschleierungsmittel gönnen
beträchtlich variiert werden, da der Grad der Verschleierung nicht nur von der Konzentration dieser Verschleierungs-
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mittel abhängig ist, sondern auch vom pH-Wert, dem pAg-Wert,
den Temperaturbedingungen und der Dauer der Verschleierungsbehandlung. Wie bereits weiter oben erwähnt, kann der Verschleierungsgrad
so gering sein, daß die Schicht einer Silberhalogenidemulsion bei einem Silberauftrag von 0,50 - 5,50 g
ρ Silber in Form von Silberhalogenid pro m unbelichtet eine
Dichte von mindestens 0,50 nach einer 3 Minuten langen Verarbeitung
bei 200C im genannten Entwickler.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft für
Emulsionen, die in einem sehr niedrigen Grad verschleiert worden sind, so daß man hohe photographische Empfindlichkeiten,
zusammen mit günstigen Werten maximaler Dichte, erhalten kann.
Bei Silberhalogenidemulsionen mit Körnern mit geschichtetem Kornaufbau wird nur das Silberhalogenid der äußeren Schale
verschleiert. Diese Oberflächenverschleierung hat nichts mit der chemischen Sensibilisierung des zentralen Silberhalogenidkerns
zu tun.
Bei der Bildung der erfindungsgemäßen direktpositiven Silberhalogenidemulsionen
können die üblichen Bindemittel für die Silberhalogenidemulsionsschicht verwendet werden, z.B.
Gelatine, kolloidales Albumin, Casein, Cellulose-Derivate, z.B. Carboxymethylcellulose, Alginsäure und ihre Derivate wie
Ester, Amide und ihre Salze, synthetische Harze, z.B. PoIyviny!verbindungen
wie Polyvinylalkohol und Poly-N-vinylpyrrolidon.
Die.Schichten können im Gemisch mit den hydrophilen Bindemitteln
auch andere synthetische Bindemittel in gelöster oder dispergierter Form enthalten, wie Homo- oder Copolymere von
Acryl- oder Methacrylsäure oder deren Derivaten, wie Estern, Amiden oder Nitrilen, ferner Viny!polymerisate wie Vinyl- ·
ester oder Vinyläther.
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Die direktpositiven photographischen Silberhalogenldemulsionen können ein- oder beidseitig auf die üblichen Schichtträger
aufgetragen werden. Geeignet sind sowohl opake Träger wie Papier oder Metallfolien, als auch transparente Träger, z.B.
Glas, Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Celluloseacetobutyrat, Polyvinylacetat Polystyrol, Polyäthylenterephthalat und andere
Polyester. Es ist auch möglichj Papier zu verwenden, das
mit Polymeren geschichtet ist, z*B. Polymeren aus olefinisch
ungesättigten Verbindungen, wie Polyäthylen, Polypropylen, Äthylen-Butylen-C©polymerisaten und dergleichen.
Die Direktpositiv-Silberhalogenidemulsionen können alle Arten von für Direktpositiv-Emulsionen geeigneten Emulsionszusätzen
enthalten. Sie können z.B. empfindlichkeitserhöhende Verbindungen, z.B. Polyalkylenglykole, kationische oberflächenaktive
Mittel wie die des Ammonium-, Sulfonium- und Phosphoniumtyps, Thioäther usw., enthalten.
Die Emulsionen können die üblichen Stabilisatoren enthalten,
wie z.B. homöopolare oder salzartige Verbindungen des Quecksilbers mit aromatischen oder heterocyclischen Ringen (wie
Mercaptotriazolen), einfache Quecksilbersalze, Sulfoniumquecksilberdoppelsalze
und andere Quecksilberverbindungen. Als Stabilisatoren sind weiterhin geeignet Azaindene, vorzugsweise
Tetra- oder Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige
Verbindungen sind in dem Artikel von BIRR, Z.Wiss.Phot. 47 (1962) 2 - 58, beschrieben. Weitere geeignete Stabilisatoren
sind u.a. heterocyclische Mercaptoverbindungen, z.B. Phenylmercaptotetrazol, quaternäre Benzthiazolderivate,
Benztriazole und ähnliche.
Zusätzlich zu den als Elektronenakzeptor wirkenden Verbindungen
mit spektral sensibilisierenden Eigenschaften können die Emulsionen andere spektral sensibilisierende Farbstoffe ent-
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halten, unter ihnen Cyanine, Merocyanine, komplexe (Trinuclear)-Cyanine,
komplexe (Trinuclear)-Merocyanine, Styryle und Hemicyanine.
Außerdem können die Emulsionen Farbkuppler enthalten oder in kräftigen Farbentwicklern, die Farbkuppler enthalten,
entwickelt werden.
Die in der erfindungsgemäßen Weise verwendeten Direktpositiv-Emulsionen
können auch Farbkuppler enthalten. Besonders geeignet sind Farbkuppler mit geringer Halogenaufnahmefähigkeit.
Zur Bestimmung der Halogenaufnahmefähigkeit wird verwiesen auf die Veröffentlichung von R.P. HELD in Phot.Sei.Eng. 11_
(1967), 406. Eine Dispersion von Silberbromidkörnern wird in
gepufferter 0,1 N-Kaliumbromidlösung belichtet und das Potential
mit einer Kalomel/Platin-Elektrode gemeösen. Während der Belichtung
steigt das Potential der Platinelektrode rasch auf den Wert des Redoxpotentials vom Brom* Durch Zugabe eines
Farbkupplers kann der Potentialanstieg: durch "Halogenaufnähme"
des Farbkupplers verlangsamt werden. Besonders geeignet für Direktpositiv-Emulsionen sind sowohl Farbkuppler als auch
andere Emulsionsbestandteile, einschließlich von Bindemitteln für das Silberhalogenid, die den Potentialanstieg nicht oder
nicht merklich verzögern.
Die Farbkuppler können den Direktpositiv-Silberhalogenidemulsionen
nach den üblichen Verfahren zugesetzt werden. So können z.B. wasserlösliche Farbkuppler, die eine oder mehrere SuIfo-
oder Carboxyl-Gruppen in Form der freien Säure oder eines Salzes enthalten, aus einer wässrigen Lösung gegebenenfalls
in Gegenwart von Alkali verwendet werden. Wasserunlösliche oder ungenügend in Wasser lösliche Farbkuppler werden als
Lösung in einem geeigneten, mit Wasser mischbaren oder nicht mischbaren, hochsiedenden, ölbildenden oder niedrigsiedenden,
organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch zugegeben· Diese Lösungen können gegebenenfalls in Gegenwart eines oberflächenaktiven
Mittels in einer hydrophilen Kolloidsubstanz dispergiert werden.
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Αϊ
Die (erfindungsgemäßen) direktpositiven Silberhalogenidemulsionsschichten
können in üblicher Weise mit einem organischen oder anorganischen Härter gehärtet werden, z.B. mit Aldehyden
oder blockierten Aldehyden, wie Formaldehyd, Dialdehyden, Hydroxyaldehyden, Mucochlor- und Mucobromsäure, Acrolein,
Glyoxal, SuIfonylhalogeniden, Vinylsulfonen usw.
Die photographischen Schichten, z.B. die Silberhalogenidemulsionsschicht,
können weiterhin Antistatika und Netzmittel zur Verbesserung der Gießeigenschaften enthalten, z.B. Saponin
und·synthetische oberflächenaktive Mittöl, Weichmacher, Mattierungszusätze,
z.B. Stärke, Siliciumdioxid, Polymethylmethacrylat, Zinkoxid, Titandioxid usw«, optische Aufheller, wie
Stilben-, Triazin-, Oxazol- und Cumarin-Aufheller,lichtabsorbierende
Substanzen und Filterfarbstoffe, Beizmittel für
anionische Verbindungen usw.
Die Empfindlichkeit und die Stabilität der Direktpositiv-Silberhalogenidemulsionen
können auch dadurch verbessert werden, daß man ihren pH-Wert vor dem Vergießen vorzugsweise
auf etwa 5 herabsetzt und/oder den pAg-Wert der Emulsion erhöht, und zwar vorzugsweise auf einen Wert, der einer EMK
von +30 mV oder darunter (Silber gegen gesättigte Kalomel-Elektrode)
entspricht, gemäß britischer Patentanmeldung 32 889/72.
Gegebenenfalls können die direktpositiven photographischen Materialien gegen den Verlust maximaler Dichte bei Lagerung
stabilisiert werden, indem man die Materialien einer Vakuumbehandlung unterwirft. Die Materialien können entweder einer
kurzen Vakuumbehandlung unterworfen werden oder im Vakuum
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verpackt gelagert werden, z.B. durch Versiegelung in . -"
einer evakuierten Plastikhülle. Es ist auch möglich, die Materialien, nachdem man die Vakuumbehandlung angewendet
hat, in inerten Gasen, z.B. Stickstoff, zu lagern.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann für die Herstellung
der verschiedensten photographischen Bilder verwendet werden, z.B. bei steiler Gradation der Emulsionsschichten auf dem reprographischen Geriet, bei Verwendung
von Materialien mit flacher Gradation für die Herstellung direktpositiver Röntgenbilder oder auch
zur Herstellung direktpositiver Farbbilder.
Es wird eine monodisperse, direktpositive photographische Silberbromjodidemulsion (2,5 Mol-# Jodid) mit kubischen
Kristallen und einer durchschnittlichen Korngröße von etwa 0,1/um unter kontrollierten pH-, pAg-
und Temperaturbedingungen während der Ausfällung des Silberhalogenids hergestellt.
Der pH-Wert wird auf 5,5, der pAg-Wert auf 8,2 und die Temperatur auf 45°C gehalten. Der pAg-Wert wird
dann auf 10 eingestellt und die Emulsion gekühlt, genudelt und mit kaltem Wasser gewaschen.
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Die Emulsion wird in mehrere aliquote Teile geteilt und Jeder Teil bei 6O0C mit einer Goldverbindung (15 mg Hydrogentetrachloraurat(III)
pro Mol Silberhalogenid) digeriert, und zwar bei einem pH-Wert von 7 und einem pAg-Wert von 5,30.
Die Digestionszeiten sind in der untenstehenden Tabelle aufgeführt.
Nach der Zugabe von 600 mg Pinacryptolgelb pro Mol Silberhalogenid
werden die Emulsionsproben auf einen Celluloseacetat-Träger mit einem Auftrag von 3,75 g Silber in Form von Silber-
2 halogenid und 3,75 g Gelatine pro m aufgebracht.
Die Materialien werden getrocknet und in mehrere Streifen geschnitten.
Ohne vorherige Belichtung wird jeder Streifen bei 200C wie folgt entwickelt:
Entwickler A - Entwicklungszeit 6 Minuten
N-Methyl-p-aminophenolsulfat 2,5 g
Natriumsulfit 30 ,-0 g
Hydrochinon 2,5 g
Natriummetaborat . 10,0 g
Kaliumbromid 0,5 g
Wasser zum Auffüllen auf 1 Liter '
Entwickler B - Entwicklungszeit 6 Minuten
Zusammensetzung wie Entwickler A, Jedoch ohne Kaliumbromid.
A-G 1101 - 16 -
309834/0930
Entwickler C - Entwicklungszeit 3 Minuten
Hydrochinon
1-Phenyl-3-pyrazolidinon
Trinatriumsalz der Äthylendiaminteträessigsäure
wasserfreies Natriumcarbonat
wasserfreies Natriumsulfit > '
40 %iges wässriges Natriumhydroxid Kaliumbromid
Wasser zum Auffüllen auf
15,0 g 1,0 g 1,0 g
30,0 g 70,0 g 16 ml 0,5 g 1 Liter
(pH: 11)
Entwickler D - Entwicklungszeit 3 Minuten
Zusammensetzung wie Entwickler C, jedoch ohne Kaliumbromid,
Die entwickelten Streifen werden auf die übliche Weise fixiert,
gewaschen und getrocknet. Folgende Ergebnisse werden erhalten:
Probe | Digerierungs- zeit |
Dichte | Entw. A | Entw.B | Entw.C | Entw.D |
I II III IV |
1 Stunde 2 Stunden 3 Stunden 4 Stunden |
0,16 0,42 1,10 2,06 |
0,26 0,61 1,45 2,42 |
0,60 1,12 1,67 2,80 |
1,37 2,30 3,22 4,20 |
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß durch die erfindungsgemäße Verarbeitung die Dichte erhöht wird. Die Zunahme der Dichte
ist im hochwirksamen Entwickler D, der die superadditive Entwicklungskombination
von Hydrochinon und i-Phenyl-3-pyrazolidinon
enthält, besonders ausgeprägt.
A-G 1101
309834/"09730
Die Ergebnisse zeigen weiterhin, daß es möglich ist, den Grad der Verschleierung beträchtlich zu vermindern und trotzdem
genügende Dichten durch kräftige Entwicklung bei Abwesenheit von Kaliumbromid zu erhalten.
Eine direktpositive Silberhalogenidemulsion wird wie in Beispiel 1 hergestellt und wie Emulsionsprobe I von Beispiel 1
digeriert.
Die Emulsion wird in mehrere aliquote Teile geteilt und die
Proben auf einen Celluloseacetat-Träger aufgetragen. Ohne vorherige Belichtung werden die verschiedenen Emulsionsproben 3 Minuten bei 20°C im Entwickler D von Beispiel 1 entwickelt.
Für jede Probe wird eine zunehmende Menge Kaliumbromid dem Entwickler zugefügt.
Nach dem Entwickeln werden die Emulsionen auf die: übliche
Weise fixiert, gewaschen und getrocknet.
Die Ergebnisse sind wie folgt:
g Kaliumbromid pro Liter |
Dichte |
0,5 1 2 3 4 5 |
1,38 0,60 0,42 0,23 0,14 0,12 0,11 |
Die Ergebnisse zeigen die Abnahme der Dichte mit zunehmendem Gehalt von Kaliumbromid im Entwickler.
A-G 1101
- 18 -309834/0930
/3
Es werden Emulsionsproben wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt,
wobei auf ein Niveau verschleiert wird, das unter demjenigen liegt, das in der U.S. Patentschrift 3 501 307 beschrieben
ist. In Abwesenheit von Kaliumbromid im Entwicklerbad wird entwickelt, wobei die Wirksamkeit des Entwicklers
durch zunehmende Konzentrationen der Entwicklersubstanzen wie in der folgenden Tabelle angegeben erhöht worden ist.
Ansonsten entspricht die Zusammensetzung dem Entwickler D von Beispiel 1.
Die Entwicklungszeit beträgt 3 Minuten bei 200C.
Die Entwicklungszeit beträgt 3 Minuten bei 200C.
Hydrochinon g/Liter |
1-Phenyl-3- pyrazolidinon g/Liter |
Dichte |
VJl | 1 | 0,98 |
10 | 1 | 1,28 |
15 | 1 | 1,38 |
20 | 1 | 1,44 |
15 | 2 | V Ί,65 |
15 | 3 | 2,07 |
15 | 5 | 2,47 |
15 | 10 | 3,17 |
Die Ergebnisse zeigen, daß sogar bei sehr niedrigem Verschleierungsgrad
dieser hochempfindlichen Emulsionen hohe Dichten mit Entwicklern ohne Kaliumbromid erhalten werden.
Zu einer Emulsion gemäß Emulsionsprobe II von Beispiel 1 wird ein Farbkuppler der folgenden Formel gegeben: j
A-G 1101
- 19 -309834/0930
— CONH(CH2)40
Der Farbkuppler wird in einer solchen Menge zugegeben, daß
nach dem Auftragen auf einen Träger 1,2 g Farbkuppler pro m anwesend sind.
Nach dem Beschichten der Emulsion auf einen Schichtträger aus
ρ Polyester mit einem Auftrag von 3 g Silber pro m wird das
Material in mehrere gleiche Streifen geschnitten.
Ohne vorherige Belichtung wird einer der Streifen 5 Minuten bei 200C in einem Entwicklerbad der folgenden Zusammensetzung
entwickelt:
Natriumhexametaphosphat wasserfreies Natriumsulfit wasserfreies Kaliumcarbonat
40 %iges wässriges Kaliumhydroxid Hydroxylaminhydrochlorid
N-Äthyl-N-hydroxyäthyl-p-phenylendiamin-hydrochlorid
Wasser zum Auffüllen auf
Die anderen Streifen werden 5 Minuten bei 200C in einem Entwicklerbad
der obengenannten Zusammensetzung entwickelt, zu welchem zunehmende Mengen Kaliumbromid gemäß untenstehender
Tabelle zugegeben werden.
Nach der Entwicklung werden die Proben in üblicher Weise gewaschen,
fixiert und gebleicht.
Die erhaltenen Farbdichten sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
2 | β |
4 | g |
35 | S |
8 | ml |
3 | g |
8 | g |
1 | Liter (pH: 10,7) |
A-G 1101 - 20 -
309834/0930
Kaliumbromid g/Liter |
Farbdichte |
0,5 1 2 5 |
2,55 0,82 0,52 0,33 0,25 |
Die Ergebnisse zeigen, daß die Farbdichte mit zunehmender Konzentration von Kaliumbromid im Entwickler abnimmt.
Eine Emulsion wird gemäß Beispiel 1 hergestellt, 'mit dem Unterschied,
daß sie 2 Stunden bei 600C und bei einem pAg-Wert
von 8,20 statt 5,30 digeriert wird. Nach dem Auftragen auf einen Träger - wie in Beispiel 1 beschrieben - wird das Material
in 6 Streifen geschnitten. Ein Streifen wird 3 Minuten bei 200C im Entwickler D von Beispiel 1 entwickelt. Zwei andere
Streifen werden 3 Minuten in den viskosen Entwicklern
E und F entwickelt, die man durch Zusatz von Carboxymethylcellulose in solchen Mengen zu Entwickler D herstellt, daß
bei 2O0C eine Viskosität von 70 cP bzw. 750 cP erhalten wird.
Die drei übrigen Emulsionsstreifen werden in denselben Entwicklern
entwickelt, jedoch mit dem Unterschied, daß 0,5 g Kaliumbromid hinzugegeben werden.
Die Ergebnisse sind folgende:
A-G 1101
- 21 309834/0930
92.
23O748Ü
Entwickler | ohne | 80 | Dichte | - ■ ■ | mit | KBr |
1, | 04 | KBr | 1. | 06 | ||
D | 2, | 10 | 1, | 02 | ||
E | 2, | 1, | 20 | |||
F | ||||||
Die Ergebnisse zeigen auch hier die Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Die monodisperse, direktpositive photographische Silberbromjodidemulsion
mit kubischen Kristallen gemäß Beispiel 1 wird in 2 aliquote Teile geteilt.
Zu Emulsionsprobe 1 werden bei 6O0C 0,10 mg Thioharnstoffdioxid
und 15 mg Hydrogentetrachloraurat (III) pro Mol Silberhalogenid bei einem pH-Wert von 7 und einem pAg-Wert von 8,5 gegeben.
Die Erwärmung auf 600C dauert 60 Minuten. Nach der Zugabe von
600 mg Pinacryptolgelb als Elektronenäkzeptor und 600 mg pro Mol Silberhalogenid des spektralsensibilisierenden Farbstoffs
der folgenden Formel
wird die Emulsionsprobe auf einen Celluloseacetatträger mit einem Auftrag von 3,75 g Silber und 3,75 g Gelatine pro m2
vergossen. Die Emulsionsprobe wird getrocknet, in einem Sensitometer
belichtet und 3 Minuten lang bei 200C im Entwickler ~
entwickelt.
309834/0930
A-O 1101
- 22 -
^307^80
Die erhaltene maximale Dichte beträgt 1,14, während bei Verarbeitung
einer Vergleichsprobe im Entwickler A von Beispiel 1 (Entwicklungszeit 5 Minuten) eine maximale Dichte von nur 0,19
erhalten wird, die für den praktischen Gebrauch unzureichend ist.
Die Emulsionsprobe 3 wird wie Emulsionsprobe 1 behandelt und aufgetragen, jedoch mit dem Unterschied, daß Jetzt 30 mg Thioharnstoff
di oxid für die Verschleierung verwendet werden. Die Emulsionsprobe wird 3 Minuten bei 200C im Entwickler C von
Beispiel 1 entwickelt. Die erreichte maximale Dichte beträgt 1,02.
Die photographischen Empfindlichkeiten beider Emulsionsteile, gemessen an der Durchschnittsdichte zwischen minimaler und
maximaler Dichte, sind in der untenstehenden Tabelle aufgeführt. Die für die Empfindlichkeit angegebenen Werte sind relative
Werte, derjenige von Emulsionsteil A ist 100.
Emulsion | Empfindlichkeit | max |
1 2 |
100 31 |
1,14 1,02 |
Die obengenannten Ergebnisse zeigen, daß man bei der Entwicklung in Abwesenheit von Kaliumbromid (Emuisionsprobe 1) die
gleichen maximalen Dichten erhalten kann wie bei Entwicklung
bei.Anwesenheit von Kaliumbromid (Emulsionsprobe 2), obwohl
die Emulsion 1. einen wesentlich niedrigeren Verschleierungsgrad bei erhöhter Empfindlichkeit besitzt.
A-G 1101
- 23 -
309834/0930
Eine monodisperse Silberbromidemulsion mit einer durchschnittlichen
Korngröße von etwa 0,2/um wird unter kontrollierten pH-Werten, pAg-Werten und Temperaturbedingungen während der
Ausfällung des Silberhalögenids hergestellt. Der pH-Wert
wird auf 3 gehalten, der pAg-Wert auf 8,5 und die Temperatur auf 5O0C. Der pAg-Wert der Emulsion wird dann auf 10 eingestellt,
die Emulsion abgekühlt, zerkleinert und mit kaltem Wasser gewaschen.
Die Emulsion wird mit 7,14 mg Hydrogeritetrachloraurat(lII)
pro Mol Silberhalogenid behandelt, der pH-Wert auf 7 und der pAg- ert auf 8,18 eingestellt und die Emulsion bei 550C
digeriert (Digestionszeit 3 Stunden und 45 Minuten).
Nach Zugabe von 72 mg Pinacryptolgelb pro kg als'Elektronenakzeptor
und 72 mg pro kg des spektralen Sensibilisators gemäß Beispiel 6 wird die Emulsion auf einen Schichtträger aus
Polyäthylenterephthalat mit einem Auftrag von 5 g Silbernitrat in Form von Silberhalogenid pro m vergossen.
Nach dem Trocknen wird das Material in 2 Streifen geschnitten. Ohne vorherige Belichtung wird ein Streifen 3 Minuten lang
bei 200C in einem Entwickler entwickelt, der nur aus einer
wässrigen alkalischen (pH: 11) Lösung von 5 g 1-Phenyl-3-pyrazolidinon und 20 g Ascorbinsäure pro Liter besteht,
während der andere Streifen 3 Minuten lang bei 200C In der
gleichen Lösung entwickelt wird, wozu jedoch 0,5 g Kaliumbromid pro Liter gegeben werden.
Die erhaltenen Dichten betragen im bromidfreien Entwickler
2,10, Im bromidhaltlgen 1,65.
A-G 1101 - 24 -
309834/0930
Claims (8)
- PatentansprücheΑ- Verfahren zur Herstellung direktpositiver Bilder durch bildmäßige Belichtung eines photographischen Materials mit mindestens einer direktpositiven, entwickelbar verschleierten Silberhalogenidemulsionsschicht, deren Silberhalogenidkörner Elektronenfallen enthalten, und Entwicklung der.belichteten Emulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung mit einem Behandlungsbad durchgeführt wird, das im wesentlichen frei von Halogenidionen ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidemulsion Elektronenakzeptoren oder eine desensibilisierende Verbindung enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidkörner der Emulsion im Korninnern Zentren besitzen, die die Abscheidung von photolytischem Silber fördern.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem viskosen Behandlungsbad entwickelt wird, das ein Verdickungsmittel enthält.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung mit der superadditiven Entwicklerkombination Hydrochinon und N-Methyl-p-aminophenolsulfat oder 1-Fhenyl-3-pyräzolidon durchgeführt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Behandlungsbad verwendet wird, das Hydrochinon in einer Menge von mindestens 5 g pro Liter enthält.A"G 1101 ..... - 25 - W 309834/0930
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Entwickler ein p-Fhenylendiamin-Entwickler verwendet wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidkörner der Emulsion einen solchen Verschleierungsgrad besitzen, daß eine Silberhalogenidemulsionsschicht mit einem Auftrag von 0,50 - 5,50 g Silber in Form von Silber-2
halogenid pro m ohne vorherige Belichtung eine Dichte von mindestens 0,50 nach einer 3 Minuten langen Entwicklung bei 200C in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung ergibt:Hydrochinon 15 g1-Phenyl-3-pyrazolidinon 1gTrinatriumsalz der Athylendiamintetraessigsäure 1 gwasserfreies Natriumcarbonat * 30 gwasserfreies Natriumsulfit 70 g40 96iges wässriges Natriumhydroxid 16 mlWasser zum Auffüllen auf 1- Liter (pH: 11)A-G 1101 - 26 -309834/0930
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-
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Date | Code | Title | Description |
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