DE2305444C2 - Unvulkanisierte Mischung auf der Basis Äthylen - Propylen - (EPM) und/ oder Äthylen - Propylen - Terpolymer-Kautschuk (EPDM) - Google Patents

Description

dem Leiter, ζ. B. bei der Verwendung als Umhüllung für elektrische Leitungen, tritt nicht auf. Die gemäß der Erfindung hergestellte Mischung zeigt im übrigen z. B. eine gute Abschälbarkeit und hohe Standfestigkeit in unvulkanisiertem Zustand. Diese Eigenschaften machen die Mischung auch hervorragend geeignet für Kabel und Leitungen mit sogenannten Ausfüll- oder Innenmänteln, die die verseilten Kabelandern umfassen, ohne für eine elektrische Isolieiung sorgen zu müssen.

Aber auch für beliebige andere Zwecke, beispielsweise auch für die Ummantelung von Rohren zur Fortleitung kalter oder erwärmter, flüssiger oder gasförmiger Medien, ist die gemäß der Erfindung vorgeschlagene Mischung geeignet. Desgleichen kann sie auf dem Gebiet der Rohrbündel kabel oder Leitung, sei es als Umhüllung, beispielsweise auch in Stegleitungsform, oder als Ausfüllmaterial, Verwendung finden.

Bekannt ist es zwar auch (britische Patentschrift 1 021 964), Wachs/Polymergemische herzustellen, wo es auf eine homogene Verteilung der verwendeten Mischungsbestandteile ankommt. Im Gegensatz zur Erfindung wird hierbei jedoch nicht den Polymeren geringe Mengen Wachs zugeführt, sondern der Wachs als Ausgangsmateiial aufweisenden Mischung werden Polymere beigemengt, damit der z. B. in i'er Verpackungsindustrie verwendete Wachsauftrag die dort vorgegebenen Bedingungen erfüllt.

Als besonders vorteilhaft für die Verarbeitungseigenschaften hat es sich in Durchführung der Erfindung erwiesen, der Mischung geringe Mengen, d.h. weniger als 10 Teile, Polyäthylen auf 100 Gewichtsteile Basismaterial beizugeben, das zweckmäßig einen Schmelzindex> lOg/lOMinuten aufweist. Hierdurch wird die Standfestigkeit der Mischung erheblieh verbessert.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens enthält die Gleitmittelkombination 10 bis 15 Gewichtsteile eines hochschmelzenden Wachses, 30 bis 50 Gewichtsteile Paraffine,

ίο 2 bis 6 Gewichtsteile Wachs aus einer Kombination von polaren Bindungen und grenzflächenaktiven Substanzen mit hochaktiver Kieselsäure und 40 bis 70 Teilen Emulsionsweichmacher. Das Polyäthylen weist vorteilhaft einen Schmelzindex von 17 bis 22 g/10 Minuten auf.

Der Emulsionsweichmacher, vorteilhaft vom Typ Wasser-in-Öl, besteht vorteilhaft aus höheren Alkoholen, Estern und aliphatischen Fettsäuren. Für besondere Verwendungszwecke, z. B. für Stegieitungsmantelmischungen, haben sich in Durchführung der Erfindung Füllstoffe in der Größenordnung von 800 bis 1300 Gewichtsteilen in feinverteilter Form, z. B. Kreide, als vorteilhaft erwiesen. In diesem Falle wie in allen anderen Fällen, in denen die Aus-

Q5 füllmischung oder der Innenmantel Kontakt mit weichgemachten PVC-Hüllen hat, ist zur Verbesserung der Verträglichkeit ein Zusatz von 40 bis 70 Teilen Weichmacher auf Basis von Phthalsäureestern vorteilhaft.

Die Erfindung sei an Hand zweier Mischungsbeispiele sowie der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Anwendungsbeispiele näher erläutert.

Bestandteile	Mischung I (Gewichtsteile)	Mischung II (Gewichtsieile)
EPM bzw. EPDM mit hoher Rohfestigkeit Kalziumkarbonat	100 900 bis 1200 40 bis 70 2 bis 4 40 bis 70 2 bis 6 10 bis 15 30 bis 50	100 900 bis 1200 1 bis 3 50 bis 90 1 bis 5 30 bis 50
Phthalsäureester-Weichmacher Polyäthylen (Schmelzindex > 10 g/10 Minuten) Emulsionsweichmacher vom Typ Wasser-in-Öl, bestehend aus aliphatischen Kohlenwasserstoffen, Estern und aliphatischen Fettsäuren
Kombination von polaren Verbindungen und grenzflächenaktiven Substanzen mit hochaktiven Füllstoffen Wachs, Schmelzpunkt über 80° C Paraffin oder Paraffin-Öl-Gatch

Wie bereits ausgeführt, kann es oft besonders vorteilhaft sein, eine Umhüllung nach der Erfindung dann zu wählen, wenn es sich um strangförmiges Gut handelt, das aus zwei oder mehreren parallel nebeneinander geführten Drähten oder auch Röhrchen besteht, die voneinander durch einzelne Stege getrennt sind, die von der Umhüllung selbst gebildet werden. Ein solches Ausführungsbeispiel ist in der F i g. 1 dargestellt. Die mit 1 und 2 bezeichneten elektrischen Leiter einer Stegleitung sind in bekannter Weise mit der Isolierung 3 und 4 versehen und anschließend mit einer Umhüllung 5 umspritzt, die gleichzeitig den Steg 6 bildet und die aus einer Mischung I nach der obigen Tabelle besteht. Eine so aufgebaute Stegleitung hat den Vorteil, daß sie zwar die Eigenschaften vulkanisierbarer Mischungen hat, jedoch nicht vulkanisiert oder vernetzt zu werden braucht. Dennoch hat eine so aufgebaute Leitung die geforderte mechanische Fähigkeit bei guter Abschälbarkeit der Umhüllung.

Statt der wie in der F i g. 1 dargestellten zwei elektrischen Leiter können selbstverständlich auch mehrere nebeneinanderliegerde Leiter in der gleichen Weise miteinander verbunden werden. An Stelle der elektrischen Leiter können aber auch, wie es z. B. in der Rohrbündelkabeltechnik allgemein üblich ist, mehrere nebeneinanderliegend»; Röhrchen verwendet werden. Diese beispielsweise zur pneumatischen Steuerung verwendeten Röhrchen können aus einem geeigneten Kunststoff bestellen, es können ebenso aber auch Mciallröhrchen, z. B. aus Kupfer, Stahl oder Aluminium, verwendet werden.

An Stelle der im Ausführungsbeispiel nach der Fig. I beschriebenen Stegleitung für elektrische oder pneumatische Zwecke können aber auch, wie aus der

Fig. 2 ersichtlich, die Ausfüllmäntel in elektrischen Kabeln nach der Erfindung ausgebildet sein. Die mit der Aderisolierung 7 umgebenen elektrischen Leiter 8 des Kabels sind von dem Innenmantel 9 umpreßt, der beispielsweise aus einer Mischung auf der Basis von Äthylen-Propylen-Kautschuk (EPM) hergestellt ist und gleichzeitig zur Ausfüllung der Zwickel zwischen den Leitern 8 dient. Darüber befindet sich gegebenenfalls seine Bewehrung 10, z.B. in Form von Flachdrähten, die von dem Außcnmantel 11 überdeckt wird. Die Verwendung des Äthylen-Propylen-Kautschuks für den Innenmantel 9 hat hier den besonderen Vorteil, daß nach dem Abmanteln des Kabels ein Einreißen des Innenmantels genügt, um bei der Montage durch leichtes Abziehen ohne Schwierigkeiten an die einzelnen Phasenleiter heranzukommen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

sich in bekannter Weise noch dadurch erreichen, daß Patentansprüche: der Äthylengehalt des Basispolymers über einen gewissen Gewichtsprozentsatz (65°/o) hinaus erhöht

1. Unvulkanisierte Mischung, bestehend aus wird und im Gegensatz zu der statistischen Verteilung a) 100 Gewichtsteilen Äthylen-Propylen-Copoly- 5 der Monomere, die zu völlig amorphen kautschukmerisaten (EPM) und/oder Äthylen-Propylen- artigen Polymeren bei den normalen EPDM-Typen Terpolymer-Kautschuk (EPDM) hoher Rohfestig- führen, im Makromolekül zunehmend mehrere keit, b) 50 bis 200 Gewichtsteilen einer Gleitmit- Äthylenmoleküle unmittelbar nacheinander eingebaut telkombination aus hochschmelzenden Wachsen werden (Äthylensequenzen). Mit der Zunahme dieser und Paraffinen sowie c) weniger als 10 Gewichts- io Sequenzen, der Kristallinität und der damit zusamteilen eines Wachses aus einer Kombination von menhängenden physikalischen Vernetzung steigt polaren Verbindungen und grenzflächenaktiven unter anderem insbesondere auch die Rohfestigkeit Substanzen mit aktiven Füllstoffen und Emul- der Mischung stark an. Der hohen Rohfestigkeit entsionsweichmachern. sprechend können solche Polymere bereits Eigen-

2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch ge- 15 schäften zeigen, die sonst nur durch Vulkanisation kennzeichnet, daß die Mischung weniger als erreichbar sind.

10 Teile auf 100 Teile Basismaterial Polyäthylen Werden diese Polymcrverbindungen jedoch in üb-

enthält. licher Weise mit Füllstoffen verlängert und durch

3. Mischung nach Anspruch 2, dadurch ge- Weichmacher verdünnt, dann sind solche Mischunkennzeichnet, daß das Polyäthylen einen Schmelz- ao gen z. B. nicht geeignet für die Umhüllungen von index > 10 (g/10 Minuten) aufweist. strangförmigem Gut, wo eine rationelle Fertigung hohe

4. Mischung nach Anspruch 1 oder einem der Spritzgeschwindigkeiten verlangt und von dem herfolgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleit- gestellten Produkt Eigenschaften gefordert werden, mittelkombination aus 10 bis 15 Teilen eines die sich mit den bekannten Mischungen nur bedingt hochschmelzenden Wachses, 30 bis 50 Teilen »5 oder überhaupt nicht erreichen lassen. Denn je nach Paraffin, 40 bis 70 Teilen Weichmacher, 2 bis dem Verwendungszweck werden an diese etwa als 6 Teile Wachs aus einer Kombination von polaren Umhüllungen verwendete Werkstoffe die Unterschied-Verbindungen und grenzflächenaktiven Substan- lichsten Anforderungen gestellt. So wird beispielszen mit hochaktiver Kieselsäure und 40 bis weise von den Umhüllungen elektrischer Stegleitun-70 Teilen Emulsionsweichmacher besteht. 30 gen, wie sie vor allem für Installationszwecke ver-

5. Mischung nach Anspruch 4, gekennzeichnet wendet werden, eine leichte Abschälbarkeit dieser durch einen Gehalt von Weichmacher auf der Umhüllung von den isolierten Adern gefordert. Auf Basis von Phthalsäureestern. der anderen Seite ist es nicht erforderlich, daß solche

6. Mischung nach Anspruch 1 oder einem der Umhüllungen eine hohe elektrische Festigkeit auffolgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der 35 weisen, sie müssen vielmehr mechanisch ausreichend Emulsionsweichmacher aus höheren Alkoholen, stabil sein, um die zwei oder mehreren Leiter einer Estern und aliphatischen Fettsäuren besteht. solchen Stegleitung im definierten Abstand zu halten.

7. Mischung nach Anspruch 1, gekennzeichnet Schwierigkeiten können sich aber auch z. B. bei durch einen Gehalt von 800 bis 1300 Teilen Füll- elektrischen Starkstromkabeln ergeben, die über den stoffen in feinverteilter Form. 40 verseilten Adern, jedoch unterhalb des Schirmes, mit

8. Verwendung einer unvulkanisierten Mi- einem Innenmantel versehen sind, der etwa bei der schung auf der Basis Äthylen-Propylen-Copoly- Herstellung einer Abzweig- oder Verbindungsmuffe mer (EPM) und/oder Äthylen-Propylen-Terpoly- an der Trennstelle entfernt werden muß. Auch hier mer-Kautschuk (EPDM) hoher Rohfestigkeit kommt es nämlich darauf an, diese sogenannten Innach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 45 nenmäntel so auszubilden, daß sie über eine ausfür die Umhüllung elektrischer Leitungen, Rohre reichende Verarbeitbarkeit und mechanische Festigoder den Steg bildenden Mantel von sogenannten keit bei gleichzeitiger leichter Abschälbarkeit ver-Stegleitungen. fügen.

Durch die Erfindung werden diese Schwierigkeiten 50 insbesondere bei der Umhüllung von langgestrecktem

Gut, beispielsweise von Kabeln und Leitungen überwunden. Gemäß der Erfindung sind diesen unvulkanisierten Mischungen hoher Rohfestigkeit, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Basismaterials, 50 bis

Die Erfindung betrifft eine unvulkanisierte Mi- 55 200 Gewichtsteile einer Gleitmittelkombination aus schung auf der Basis Älhylen-Propylen- (EPM) hochschmelzenden Wachsen und Paraffinen sowie ge- und/oder Äthylen-Propylen-Terpolymer-Kautschuk ringe Mengen, d. h. weniger als 10 Gewichtsteile, (EPDM) hoher Rohfestigkeit. eines Wachses aus einer Kombination von polaren

Bekannt sind bereits vulkanisierbare Mischungen Verbindungen und grenzflächenaktiven Substanzen und Verschnitte auf der Basis Äthylen-Propylen- 60 mit aktiven Füllstoffen und Emulsionsweichmacher Copolymer (EPM) und Äthylen-Propylen-Ter- zugesetzt. Der besondere Vorteil einer solchen Mipolymcr-Kautschuk (EPDM) z. B. für witterungsbe- schung ist, daß sie sich mit hoher Geschwindigkeit ständige verklebbare Profile und Reifenseitenwände, verarbeiten läßt, die technologischen Eigenschaften die sieh unter anderem durch eine gute Ozonbestiin- der bekannten vulkanisierten Mischungen aufweist digkcit, höhere Vulkanisationsgeschwindigkeit, Be- 65 und dennoch unvulkanisiert bleibt, so daß Fertigungsständigkcit gegen Biegerisse unter UV-Bestrahlung kosten erheblich eingespart werden können. Das |>

sowie vermindertes Rißwachstum auszeichnen. Ände- durch die hohen Vulkanisationstemperaturen häufig ||

Ringen der Eigenschaften dieser Mischungen lassen beobachtete Verkleben der PVC-Isolierhüllen mit ;