DE3014771C2 - Verfahren zur Herstellung von stabilisierten vernetzten Formteilen aus Äthylen-Homo-oder Mischpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von stabilisierten vernetzten Formteilen aus Äthylen-Homo-oder MischpolymerenInfo
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von stabilisierten vernetzten Fonmeilen,
insbesondere Kabelisolierungen aus Äthylen-Homo- oder Mischpolymeren durch direkte Dosierung der
stabilisierenden und vernetzenden Komponenten in das Rohpolymer.
Der steigende Bedarf an elektrischer Energie setzt leistungsfähige Verteilernetze voraus. Hierzu ist man an
einer stärkeren Belastbarkeit der Übertragungsstrecken interessiert und daher bemüht, für elektrische Kabel und
Leitungen Isolierungen mit höherer Wärmebeständigkeit und besserer Isolierfähigkeit als bisher einzusetzen.
Dies bedeutet für elektrische Kabel mit einer Kunststoffisolierung, daß die bisher üblichen thermoplastischen
Kunststoffe wie Polyvinylchlorid und Polyäthylen in zunehmendem Maße durch wärmeformbeständigere,
gegen Wärme- und Alterungseinflüsse stabilisierte sowie spannungsfestere Kunststoffe ersetzt werden.
Hierfür kommen vor allem vernetzte Polyolefine, insbesondere vernetztes Polyäthylen, sowie vernetzte
Copolymerisate auf Olefinbasis, insbesondere vernetzte Copolymere des Äthylens, und synthetische Kautschuke,
infrage.
Zur Herstellung von elektrischen Kabeln mit einer Isolierung aus einem vernetzten Kunststoff, beispielsweise
aus einem vernetzten Polyäthylen, und ganz allgemein zur Herstellung von langgestreckten Formteilen
aus einem solchen Kunststoff haben sich Verfahren durchgesetzt, bei denen das aus einer vernetzbaren
Thermoplast- oder Kautschukmischung geformte Gut auf chemischem Wege vernetzt wird. Hierzu werden
Vernetzungsmittel, bevorzugt organische Peroxide, verwendet, die in die thermoplastische oder Kautschukmischung
eingearbeitet werden und die bei erhöhten Temperaturen zerfallen und dabei die chemische
Vernetzung des Kunststoffes bewirken.
Diese peroxidische Vernetzung hat als solche bereits
Vorteile in der Alterungsbeständigkeit gegenüber sulfidisch vernetzten Polymeren zur Folge. Unabhängig
davon werden Antioxidantien bzw. Wärmestabilisatoren zugesetzt
Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von vernetzten stabilisierten Äthylenpolymerisaten bekannt,
bei denen bestimmte Stabilisatoren in einem flüssigen organischen Peroxid gelöst werden und diese
Mischung gemeinsam mit Polymer kontinuierlich in die Einzugszone eines Extruders zugefügt wird, wonach in
der Mischzone bei Temperaturen zwischen 100—1500C
gemischt und die Mischung dann extrudiert wird (OS 22 20 147).
Insbesondere handelt es sich dabei um ein Verfahren zur Herstellung von vernetzten, stabilisierten Äthylenpolymerisaten
durch Mischen von feinteiligen Äthylenpolymerisaten mit einem Peroxid und einem S'abilisator
bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes des Äthylenpolymerisates, bei dem man eine Lösung von
4,4'-Thio-bis-(3-methyl-6-tertiär-butyl-1 -phenol), 1,1 '-Tnio-bis-(2-hydroxy-6-iertiär-buty!-benzo!),
Dilauroy!- thio-dipropionat und Distearyl-thio-dipropionat in einem
flüssigen organischen Peroxid oder eine Lösung eines organischen Peroxids, dessen Halbwertszeit bei
1400C mindestens 60 Minuten beträgt, und ein Äthylenpolymerisat
kontinuierlich der Einzugszone eines Extruders zuführt, in der Mischzone des Extruders bei
Temperaturen zwischen 100 und 1500C mischt und die Mischung nach dem Extrudieren auf Temperaturen
zwischen 150 und 2500C erhitzt, so daß eine Vernetzung
des Äthylenpolymerisates eintritt
Der Nachteil des vorstehend beschriebenen Verfahrens besteht darin, daß der in danach hergestellten
Formteilen z. B. Kabelisolierungen vorhandene Wärmestabilisator aus den Formteilmassen heraus migriert. Die
Ursache dafür ist darin begründet, daß das im Extruder hergestellte Gemisch nicht stabil ist. Aufgrund der
Kristallbildungstendenz des Wärmestabilisators tritt eine Entmischung auf. Das Polymer ist folglich nicht
weiterhin im beabsichtigten Maße wärmestabilisiertgeschützt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, in den Formteilmassen eine Entmischung mit den vorgenannten
Folgen und Nachteilen, insbesondere einem Migrieren des Wärmestabilisators zu vermeiden.
Eine Lösung dieser Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Teile der Patentansprüche gegeben.
Dadurch, daß ein Wärmestabilisator mit erfindungsgemäß niedrigem Schmelzpunkt verw-r.ndet wird, ist die
Wiederbildung von Kristallen bei Raumtemperatur ger;ng bzw. erfolgt gar nicht mehr. Damit ist letztlich
eine Enthomogjnisierung der Formteilmassen vermieden.
Im Rahmen der direkten Dosierung, darunter wird die Beigabe von stabilisierenden und vernetzenden Komponenten
während des Endformgebungsprozesses verstanden, erfolgt auch die Zugabe eines flüssigen
Spannungsstabili^tors. Dabei kann es sich um ein Ol auf
Phenanthrenbasis oder eine flüssige Keto- und/oder Hydroxylverbindung handeln.
Die Zugabe eines Spannungsstabilisators erfoigt sowohl bei den Formteilmassen, die eine isolierende
Eigenschaft z. B. als Kabelisolierung haben, als auch bei den Formteilmassen, die später eine Leitschicht
darstellen sollen. Letztere finden Verwendung bei mehrschichtig aufgebauten Kabelmänteln, in denen sie
Equipoteiitialflächen darstellen. Ist der Spannungsstabi-
lisator sowohl in der isolierenden haben als auch leitenden Schicht vorhanden, sie haben eine gemeinsame
Grenzfläche, ist auf diese Weise zwischen den beiden Stoffen hinsichtlich der Spannungsstabilisatorbeigabe
ein Konzentrationsunterschied vermieden, und es tritt kein Migrieren derStoffanteile auf.
Als Peroxid findet ein Ditertiärbutylperoxid oder ein
Gemisch aus diesem mit Tertiärbutylcumylperoxid und gegebenenfalls Dicumylperoxid Verwendung.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von stabilisierten vernetzten Formteilen, insbesondere Kabelisolierungen
aus Äthylen-Homo- oder Mischpolymeren durch direkte Dosierung der stabilisierenden und
vernetzenden Komponenten in das Rohpolymer oder in das Rohpolymergemisch, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Polymer oder Polymergemisch während seines Endformgebungsprozesses
eine Lösung aus flüssigem Peroxid und einem festen unter 80° C schmelzenden aus 2,2'-Thio-bis4-methyl-6-tertiärbutyl-phenol
als Wärmestabilisator zugefügt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß weiterhin in die Löung ein öl auf Phenanthrenbasis oder eine flüssige Keto- und/oder
Hydroxylverbindung als flüssiger Spannungsstabilisator gegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß als Peroxid ein Ditertiärbutylperoxid oder ein Gemisch aus diesem mit Tertiärbutyieumylperoxid
und gegebenenfalls Dicumylperoxid verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Endform der vernetzenden Komponenten ein mehrschichtig
aufgebauter Kabelmantel erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803014771 DE3014771C2 (de) | 1980-04-17 | 1980-04-17 | Verfahren zur Herstellung von stabilisierten vernetzten Formteilen aus Äthylen-Homo-oder Mischpolymeren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803014771 DE3014771C2 (de) | 1980-04-17 | 1980-04-17 | Verfahren zur Herstellung von stabilisierten vernetzten Formteilen aus Äthylen-Homo-oder Mischpolymeren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3014771A1 DE3014771A1 (de) | 1981-10-15 |
DE3014771C2 true DE3014771C2 (de) | 1982-09-30 |
Family
ID=6100277
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803014771 Expired DE3014771C2 (de) | 1980-04-17 | 1980-04-17 | Verfahren zur Herstellung von stabilisierten vernetzten Formteilen aus Äthylen-Homo-oder Mischpolymeren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3014771C2 (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2220147C3 (de) * | 1972-04-25 | 1981-04-09 | Basf Ag, 6700 Ludwigshafen | Verfahren zur Herstellung von vernetzten, stabilisierten Äthylenpolymerisaten |
JPH0413055A (ja) * | 1990-04-27 | 1992-01-17 | Matsushita Electric Ind Co Ltd | 冷媒加熱型空調機 |
JP4013055B2 (ja) | 2002-12-05 | 2007-11-28 | Jsr株式会社 | 積層膜、積層膜の形成方法、絶縁膜ならびに半導体用基板 |
-
1980
- 1980-04-17 DE DE19803014771 patent/DE3014771C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3014771A1 (de) | 1981-10-15 |
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