DE2305281A1 - Elektrode fuer die schmelzflusselektrolyse und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Elektrode fuer die schmelzflusselektrolyse und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
betreffend
deren Herstellung,
Die Erfindung betrifft Kathoden oder Kathodenelemente
zur Anwendung in elektrolytischen Metallgewinnungsprozessen, insbesondere für die elektrolytische Reduktion von Tonerde
zu Aluminium und ähnlichen elektrochemischen Prozessen zur Gewinnung oder Behandlung von Metallschmelzen·
Bei der elektrolytischen Aluminiumgewinnung wird eine Tonerdelösung normalerweise in Kryolith elektrolysiert, das
durch die Reduktion von Aluminiumoxid gebildete schmelzflässige
Aluminium sinkt zu Boden und stellt dann die Kathodenoberfläche zwischen Kathode selbst und dem Elektrolyten dar.
Die Kathode besteht normalerweise aus Kohlenstoff (Kunstkohle) in Form eines Blocks, der den Boden der Elektrolysezelle
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bildet. Bei Betrieb besteht alao eine Zwischenfläche zwischen
der oberen Fläche der Kohlenstoffkathode und der unteren
Fläche von Äluminiumschmelze.
ViTenn man es genau nimmt, bildet in der Zelle während
des Betriebs das Aluminium eigentlich die Kathode und die Kunstkohle ist nur die Kathodenzuleitung, jedoch wird hier
wie Üblich weiterhin von dem Kohlefblock als Kathode gesprochen.
Die Zwischenfläche Aluminium-Kohlenstoff bringt verschiedene
Probleme mit sich. So kann die Erosion der Kunstkohle
soweit fortschreiten, daß die eisenen Stramzuführungen
zu der Kohlekathode freigelegt und damit die Zelle unterbrochen
wird. Weiters kann diese Zwischenfläche zu einem beträchtlichen
Spannungsabfall führen, so daß die verlorene Energie 3ich als Wärme wiederfindet, was jedoch sehr unerwlinsoht
ist, da die elektrische Energie dann nicht zur Aluminiumoxidreduktion zur Verfügung steht. Man hat daher auf
verschiedenste V/eise versucht, die Kohlekathode zu verstärken oder sie oberflächlich zu tiberziehen, um dadurch die Probleme,
die an der Zwischenfläche gegen die Aluminiumschmelze auftreten, zu verringern.
! So wurde z.B. in der Britischen Patentschrift 1 093 185
' versucht, der Kathode eine solche Form zu geben, daß das
Aluminium weitgehend abläuft und nur zwischen Elektrolyt und Kathode eine dünne Schicht verbleibt. Um dieses Ablaufen des
Aluminiums zu erleichtern, sollte die Kohlekathode eine Oberfläche
haben, die hergestellt ist durch Brennen eines Gemisches von Titandiborid und Kohlenstoff, wobei das Gemisch
zumindest 5 $> freien Kohlenstoff enthalten soll· Dieses Gemisch
wurde gewählt, da damit nicht nur die Oberfläche durch geschmolzenes Aluminium benetzt wird, um das Ablaufen zu er-
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leichtern, sondern daß auch eine gute Beständigkeit gegenüber
Aluminiumschmelze und Kryolithschmelze besteht« Auch ist die
elektrische leitfähigkeit und die Mmensionsstabllität gut.
fitandiborid ist hinsichtlich dieser Eigenschaften dae beste
Material und wird im allgemeinen alB feuerfester Hartstoff
bezeichnet. Die Brenntemperatur dee Gemisches von feuerfestem
Hartstoff und Kohlenstoff liegt zweckmäßigerweise zwischen
900 und 18Ö0°0· Nach dem Brennen bei diesen Temperaturen
liegen die beiden Komponenten des Gemisches noch immer «,le
eigene leuchen vor·. .
Aufgabe der Erfindung ist nun die I»ÖBung des Problems,
da» zusammenhängt mit dem Druckabfall über die Zwischenfläche
Sohle nstoff-Alumi nium j und befaßt sich nicht so sehr mit der
Erleichterung des Ablaufens dee Aluminiums. ErflndungögemäB
wird auch ein feuerfester Hartstoff angewandt, wobei Titahdiborld
auch die bevorzugte . AuaftÜirungsforni darstellt. Weitere
Möglichkeiten sind Zirkoniumdiborid und iitan-oder Zirkoniumcarbide·
In der Britischen Patentschrift 1 093 185 wird der Begriff ^feuerfester Hartstoffff wie folgt definiertt
I* Benetzbar durch Aluminiumschmelze im Rahmen der Elektrolyse
2» geringe Löslichkeit in Aluminiumschmelze und Kryollthschmelze»
3· zumindest mäßig gute elektrische leitfähigkeit»
4. im wesentlichen dimensionsstabil in der Kathodenkonstruktion einer Elektrolysezelle,
Unter diesen Begriff fallen alβο die Carbide, Boride,·.
Silicide und Nitride von tfbergangsmetallen der vierten bis
sechsten Gruppe des Periodensystems (ausschließlich Chrom), gegebenenfalls mit zusätzlich einer oder mehrerer Verbindungea
in Form von Boriden, Nitriden oder Carbiden des Aluminiums,
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Verbindungen «fen seliHBn Erdmetalle oder von Chrom. Bei vorliegender
Erfindung wird der Begriff feuerfestes Hartmetall oder feuerfeste Hartsubstanz in ähnlicher Weise gebraucht
wie in der Britischen Patentschrift 1 093 165 mit Ausnahme, daß hier nicht die Chromverbindungen ausgeschlossen sind.
!Tatsächlich sindι wie später noch gezeigt werden wird, Kom-'
binationen von Chromdiborid und Titandiborid besonders geeignet» Mit anderen Worten sind hier die Boride, Nitride,
Carbide und Silicide von Übergangsmetallen der vierten bis sechsten Gruppe des Periodensystems verstanden. Im allgemeinen
werden die feuerfesten Hartstoffe zwei oder mehrere dieser Komponenten enthalten.
Die Erfindung bringt nun eine Kathode, die mit geschmolzenem Aluminium in Berührung stehen kann und einen
Kohlekörper aufweist, der auf einer Fläche eine Schicht oder
Auflage aus geschmolzenem feuerfestβΆ Hartstoff besitzt. Die
Schmelzschicht kann sich Über die Oberfläche des Kohlekörpers
bis zur äußerem Fläche der Kathode erstrecken,' so daß dann die Schicht in der Art einer Glaeur den Kohlekörper umgibt. Es ist
jedoch auch möglich, daß die Schicht des geschmolzenen feuerfesten Hartstoffs eine dUnne Zwischenschicht zwischen der
Kohleoberfläche und einer Auflage aus gesintertem feuerfestem HartBtoff bildet.
Zur Erleichterung der Zustellung der Schmelzgefäße wird die Kathode aufgebaut aus Steinmaterial, welches aus Kunstkohle
oder Kohlenstoff besteht und eine Schicht aus geschmolzen
nem feuerfestem Hartstoff auf einer Seite aufweisen. Der Zellenboden wird also aus einer Vielzahl derartiger Steine
zugestellt.
Wie erwähnt, betrifft die Erfindung auch ein Herstellungsverfahren
für die Kathode. Danach wird eine auf den Kohle-
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körper aufgetragene Schicht von feinteiligem feuerfestem
Hartstoff niedergeschmolzen.
Das bevorzugte feuerfeste Hartmetall - Titandiborid
hat einem Schmelzpunkt von etwa 500O0O, jedoch ist es erfindungsgemäß
nicht erforderlich, TiB2 bei dieser Temperatur
einzuschmelzen. Es wurde festgestellt, daß sehr viel niederere Temperaturen, nämlich zwischen 2200 und 23000O, ausreichen,
daß pulverförmiges TiB2 auf einer Kohlenstofflache ausreichen fließfähig igt, um einen ununterbrochenen Überzug zu
bilden.. Das TiBg-Pulver an der Kohlenstoffoberfläche sintert
bei Erhitzen auf 220Q0C, sohmilzt· jedodi noch nicht. Bei diesem
Sintern fließen die Teilchen nur an ihren Berührungspunkten zusammen und bilden ao eine zusammenhängende, jedoch noch
poröse Masse. TiBg-Pulver auf einer Kohlenstofflache wird bei
2300°0 schon so fließfähig, daß es in Berührung mit dem Graphit unter Bildung eines ununterbrochenen Mlms verfließt,
der nach Erstarren eine Schicht bildet, die gegenüber Aluminiumschmelze
weniger durchlässig ist als eine Sinterschicht. Eine 5 mm starke TiB2-Pulverschicht auf einer Kohleoberfläche bei
24000C verfließt über die ganze Stärke derart, daß beim Erstarren
eine monolithische Schicht aus geschmolzenem Titandiborid· vorliegt. Sie enthält einen geringen Anteil an gelöstem
oder gebundenem Kohlenstoff. Diese Schicht bildet eine Glasur auf dem Kohlenstoff körper. *>
Dies erreicht man mit handelsüblichem Titandiborid, welches im wesentlichen kohlenstoffrei ist, d.h. weniger als
1 <fo und maximal weniger als 2 f» Kohlenstoff aufweist. Es ist
nicht erforderlich, vollständig kohlenstoffreies Titandiborid anzuwenden, welches wesentlich kostspieliger wäre. Das Titan-r
diborid kann auch im Gemisch mit etwas zugesetzte^ Kohlenstoff vorliegen, welcher zu einer Herabsetzung der Temperatur des
Pließens an der Kohlenstoffoberfläche nennenswert beiträgt,
ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Wenn eine Schicht von
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geschmolzenem Titandiborid oder einem anderen feuerfesten
Hartstoff auf einem handelsüblichen Körper aus Kunstkohle
hergestellt wird, der eher porös ist gegenüber einem laböratoriümsmä0ig
erhaltenen Kohlenstoff block, βο .4ann_Qine.. .zusätzliche
Anwesenheit von Kohlenstoff in dem feuerfesten Hartstoff unzweckmäßig sein«
Bei Anwendung im wesentlichen kohlenstoffreien Titandiborid
beim erfindungsgemäßen Verfahren liegt die bevorzugte Temperatur zwischen 2300 unä. 2400Q0 für das Niederschmelzen.
Wird ein anderes feuerfestes Hartmetall angewandt, so ergibt sich die Temperatur aus der Kenntnis der eutektisehen Temperatur
des Systems, feuerfestes Hartmetall/Kohlenstoff· Hach den in der Literatur verfügbaren Daten entspricht die Zusammensetzung des Eutektikums TiB2/0 einem Molaranteil von 85 # TiB2
und die eutektische Temperatur 22870O. Biese Zahlenwerte sind
in guter Übereinstimmung mit den experimentellen Ergebnissen, wenn auch nicht ganz exakt, es konnte festgestellt werden, daß
bei etwas tieferer Temperatur bereits schmilzt»
Handelt es sich bei dem feuerfesten Hartstoff um ein Gemisch von Titandiborid und Ghromdiborid, so benötigt man
für das erfindungsgemäße Verfahren Temperaturen zwischen
2250 und 23000C.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann angenommen werden, daß Kohlenstoff aus dem Kohlekörper (durch Verdampfen oder möglicherweise durch Diffusion) herauswandert
und mit dem feuerfesten Hart st off ein Eutektikum oder eine feuerfeste lösung bildet. Demzufolge wird die auf dem
Kohlekörper gebildete Schmelzachicht in der Hauptsache feuerfesten
Hartstoff enthalten, jedoch auch kleine Anteile an Kohlenstoff aufweisen, die aus dem Kohlekörper stammen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft somit die Aufbringung
einer Schicht von pulverförmiger!! feuerfestem Hartstoff
auf die Oberfläche eines Kohlekörpers und Erhitzen der Schicht auf eine Temperatur über der der Erstarrungstemperatur
eines flttssigen Eutekttkums von Kohlenstoff und feuerfestem Hartmetall· Das Erhitzen kann nach dem Aufbringen oder gleichzeitig
damit erfolgen» Temperatur und Zeit fttr die Wärmebehandlung sollen vorzugsweise ausreichen, daß der Kohlenstoff
aus dem Kohlekörper in die darüber befindliche feuerfeste
Hart stoffe chi cht zu-wandern vermag oder daß das feuerfeste
Hartmetall in die Boren des Kohlekörpers einzudringen vermag.
Werden Temperaturen nennenswert über der eutektischen Temperatur
angewandt, z.B. 100° über dem Eutektikum, so bildet sich
eine ununterbrochene Bchmelzsehicht auf dem Kohlekörper.
Außer wenn es sich bei dem feuerfesten Hartstoff um eine Kohlenstoffverbindung handelt, so kann man die Schicht als ein
ternäres System bezeichnen, welches enthält a) ein Übergangsmetall (z.B. Titan oder Titan und Chrom), b) Bor,.Silicium oder
Stickstoff, die aus dem feuerfesten Hartstoff stammen,und c) Kohlenstoff, der aus dem Kohlekörper stammt. Dieses ternäre
System verhält sich wie ein pseudobinäres System, d.h. ein System aufgebaut aus z.B. Titandiborid und Kohlenstoff jeweils
in einer Phase. Selbst wenn das.feuerfeste Hartmetall ein
iat.
Carbid wie Titan oder Zirkoncarbid', so daß die Schicht letztlieh nur ein Zweikomponentensystem ist, so kann man sie doch als zweiphasiges System, aufgebaut aus Metallcarbid und Kohlenstoff, betrachten.
Carbid wie Titan oder Zirkoncarbid', so daß die Schicht letztlieh nur ein Zweikomponentensystem ist, so kann man sie doch als zweiphasiges System, aufgebaut aus Metallcarbid und Kohlenstoff, betrachten.
Eine glacierte oder verglaste ( also geschmolzene) Fläche ist von einer Fläche, gebildet aus verdichtetem Pulver, unterscheidbar
durch ihre größere Reflexionsfähigkeit. Eine gesinterte
Oberfläche zeigt die einzelnen an den Korngrenzen
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durch Schmelzen verkitteten Teilchen, die Jedoch noch gut
unterscheidbar sind, während eine verglaste Fläche,auch wenn sie hergestellt worden ist wesentlich unter dem Schmelzpunkt,
ein Verfließen zeigt aufgrund der Berührung mit dem Kohlenstoff bei der Temperatur über der eutektischen Temperatur
des pseudobinären Systems Kohlenstoff-feuerfestes Hartmetall.
Ein Vorteil einer.glacierten Fläche ist deren geringere Durchlässigkeit
für Aluminiumschmelze, als dies bei verdichteten oder gesinterten Pulvern der Fall ist, die ja letztlich noch
immer porös bleiben und somit einer schnelleren Zerstörung ihrerselbst und damit des darunterliegenden Kathodenblocks
zugänglich sind. Wird jedoch das feuerfeste Hartmetall bei ausreichend hoher Temperatur gesintert und in Gegenwart von
ausreichend Kohlenstoff, so daß die Teilchen zusammenfließen, ohne daß sich an der Oberfläche selbst eine Flüssigkeit
bildet, so sind die restlichen Poren nicht mehr miteinander verbunden und ein Eindringen von Aluminiumschmelze in die
Kathode wird fast ebenso wirksam verhindert wie bei einer glacierten Fläche. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist
auch mit umfaßt ein Sintern bis zu einem solchen Punkt, wo die Poren nicht mehr miteinander in Verbindung stehen, obwohl
nach der bevorzugten Ausführung eine Glasur, also ein verfließendes
Schmelzen, angestrebt wird.
Eine ähnliche Widerstandsfähigkeit gegen Eindringen kann nach der Erfindung auch erreicht werden, ohne daß man
derartige Temperaturen anwenden muß, indem der feuerfeste Hartstoff mit einem "Sinterhilfsmittel" kombiniert wird.
Als Sinterhilfsmittel eignen sich z.B. verschiedene Kobaltsalze., wie allgemein bekannt. Ihre Wirksamkeit beruht offensichtlich
auf einem Einschmelzen von Verunreinigungen, so daß das Sintern also ein Aneinanderschmelzen der Teilchen
in weiterem Ausmaße bei gegebener Temperatur stattfindet bzw.
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überhaupt einsetzt bei bereits tieferen Temperaturen. Auch
bewirken sie eine analoge Bildung von pseudobinären Gemischen niederer Schmelzpunktej als sie die feuerfesten Hartstoffe
selbst besitzen.
Selbst wenn sich unter einer gesinterten Schicht von feuerfestem Hartmetall nur eine Schmelzschicht befindet, so
reicht die aus infolge ihres ununterbrochenen Zustands als Sperrschicht gegen das Eindringen von Aluminiumschmelze in
den porösen Kohlenstoffkörper.
Ein Vorteil des Glaeierens der Oberfläche eines Kohlekörpers mit einem feuerfesten Hartstoff liegt auch darin,
daß man eine ebene und glatte Fläche erhält, die sehr viel
dünner sein kann,als sie bei verdichteten Pulvern aus feuerfestem
Hartmetall erforderlich wäre. So reicht eine glacierte Schicht von nur etwa 0,5 mm Stärke zur Verbesserung des
elektrischen Kontakts und des mechanischen Kontakts zwischen Aluminiumschmelze und Kohlenstofflache.
Bisher wurde die Erfindung an der Herstellung einer Kathode erläutert. Sie ist jedoch auch für Kathodenelemente
anwendbar, die nebeneinander zum Aufbau der gesamten Kathode angewandt werden können. Die Kohlekathoden einer Tonerde-Schmelzflußelektrolysezelle
können Flächen in der Größenordnung
von 18,6 bis 29 m betragen. Es ist schwierig, eine gleichmäßige
Glasur von feuerfestem Hartmetall oder einen einheitlichen Überzug, der eine Lösung70}* Kohlenstoff in feuerfestem
Hartmetall darstellt, über derartige Flächenbereiche zu gewährleisten.
Nach der Erfindung kann die gesamte Kathodenfläche aus einzelnen Elementen aufgebaut v/erden, die eine
Kohlenstoffplatte mit Glasur darstellen oder aber ein undurchlässig gesintertes feuerfestes Hartmetall an der Oberfläche
tragen,,
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Bei den erfindungsgemäßen; Elektroden.' oder Elektrodenteilen
handelt es sich also um Kunstkohlesteine, .die
auf ihrer Oberfläche eine Schicht aus feuerfestem Hartmetall besitzen,die entweder geschmolzen ist oder soweit gesintert
ist, daß die oberflächlichen Poren keine Verbindung miteinander haben.
Derartige Kathodenelemente werden hergestellt, indem
feuerfestes Hartmetall gegebenenfalls mit Kohlenstoff auf einen Kohlenstoffstein aufgebracht wird, und zwar gleichzeitig
oder anschließend die Schicht auf die erforderliche lemperatur für die Bildung der verglasten Oberfläche erhitzt
wird. Die Aufbringung der Schicht kann in üblicher Weise, wie sie in der Keramik vorgenommen wird, erfolgen, z.B. als
Pulver, Paste, Aufschlämmung oder durch Schlickerguß. Es kann flüaeig aufgesprüht oder elektrostatisch gespritzt werden,
man kann trockenes Pulver aufblasen oder aufstäuben. Die beschichteten Steine werden dann in einem Widerstands- oder
Induktionsofen in einer reduzierenden oder inerten Atmosphäre aufgeheizt.
weitere Möglichkeit zur Herstellung des verglasten Überzugs auf einer Kohlekathode oder auf Kohlestoffsteine
ist die Aufbringung von feuerfestem Hartmetall durch Plasmaspritzen unter Anwendung eines abgehobenen Plasmabogens·
Bei dieser Aufbringungsart wird natürlich das feuerfeste Hartmetall oberhalb seines Schmelzpunktes aufgetragen, so
daß sich eine Schmelzschicht bildet, die zu einer Glasur erstarrt. Dies ist unabhängig von irgendeiner Wechselwirkung
mit dem Kohlenstoff.
Die erfindungsgemäßen Kathodenelemente, also die Kohleristoffsteine
mit verflossener Schicht an feuerfestem Hartmetall, werden dann zu der Bodenelektrode in der Schmelz-
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flußelektrolysezelle als ununterbrochene leitende Schicht
zusammengestellt. Zweckmäßigerweise ist die Eathodenflache
die überfläche eines üblichen Kohlenstoffblocks. Die Steine
können unter Anwendung einer Stampfmasse darauf befestigt werden, wie man sie. für den Einbau des Kohleblocks anwendet·
Die übliche Steingröße für günstigen Betrieb beträgt
2
etwa 9 dm . Sie können mit feuerfestem Hartmetall bis etwa 2,5 cm beschichtet werden, aber die Sehmelzzone oder Glasur soll etwa .0,5 mm betragen, um sehr gute Eesultate zu erreichen. Eine solche Glasur besitzt im wesentlichen keinen Kontaktwiderstand gegenüber Aluminiumschmelze, so daß damit verbundene Energieverluste vermieden sind. Die elektrische leitfähigkeit entspricht zumindest der von Kohlenstoff, die Schicht wird chemisch durch geschmolzenes Aluminium, nicht angegriffen, außerdem ist keine lehlanpassung der Wärmedehnungskoeffizienten der Glasur und des Kohlenstoff körpers zu beobachten.
etwa 9 dm . Sie können mit feuerfestem Hartmetall bis etwa 2,5 cm beschichtet werden, aber die Sehmelzzone oder Glasur soll etwa .0,5 mm betragen, um sehr gute Eesultate zu erreichen. Eine solche Glasur besitzt im wesentlichen keinen Kontaktwiderstand gegenüber Aluminiumschmelze, so daß damit verbundene Energieverluste vermieden sind. Die elektrische leitfähigkeit entspricht zumindest der von Kohlenstoff, die Schicht wird chemisch durch geschmolzenes Aluminium, nicht angegriffen, außerdem ist keine lehlanpassung der Wärmedehnungskoeffizienten der Glasur und des Kohlenstoff körpers zu beobachten.
Voruntersuchungen ergaben, daß ein Gemisch von Chromdiborid und '^itandiborid als feuerfestes Hartmetall mit sowohl
guter Betriebsführung als auch guten Ergebnissen angewandt werden kann. Dieses Gemisch aus 40 $ GrB2 und 60?» TiB2 wurde*
den Untersuchungen zugrunde gelegt. Geringere. Anteile an Chromdiborid ergeben die gleichen Resultate, jedoch bei mehr
als 50 fo CrBp wird die Verarbeitung im Gemisch mit TiB2
schwierig. Die Körnung beträgt im allgemeinen<53/um
Es wurde eine rechteckige Graphitplatte, Stärke 2,5 cm, 254 · 228 mm,als Kohlekörper angewandt. Mit Hilfe eines
Klebstreifens wurde entlang der Kanten der Platte ein 2 mm Rand gebildet. Es bildete sich somit ein seichter Trog. Es
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wurde das Pulvergemisch aufgebracht und ohne zu verdichten glattgestrichen auf eine Schichthöhe von 2 mm. Dann wurde
der Klebstreifen abgezogen und die pulverbeschichtete Platte in ein Reaktionsgefäß überführt. In inerter Atmosphäre wurde
die Temperatur innerhalb von 1,5 h auf 22750O erhöht und bei
dieser Temperatur 15 min gehalten." Während dieser Zeit war
das Pulvergemisch zusammengeschmolzen mit dem Substrat. Dann konnte in inerter Atmosphäre die Platte abkühlen. Man erhielt
einen glacierten Kohlestein.
Pur großtechnische Versuche wurden mehrere Hundert derartiger Steine hergestellt. Der Versuch wurde nun in einer
üblichen Aluminiumschmelzflußelektrol^zelle durchgeführt,
Ofenmeise etwa 300 Tage, bis eine Erneuerung
der Bodenelektrode erforderlich wurde. Aufgrund der Geometrie der Zelle war ein Teil der Bodenelektrode tatsächlich bereits
nach einer Ofenbetriebsdauer von etwa 100 Tagen auszuwechseln..
Die Zelle wurde neu zugestellt mit üblichen Kohleblocks mit Ausnahme dieses Teils, der erfahrungsgemäß erhöhter Erosion
ausgesetzt ist. Dort kamen die erfindungsgemäßen Steine hin. Nach 100 Betriebstagen war die Zelle noch immer arbeitsfähig.
Die Oberfläche der Bodenelektrode wurde mit einer Sonde abgegriffen. Der Teil der Zelle, die mit den erfindungsgemäßen
Steinen zugestellt war, war nicht ausgefressen und unkorrodiert, während die Kohlenstoffsteine ohne der erfindungsgemäßen
Auflage Auswaschungen zeigten, woraus sich ergibt, dair der Kohlenstoff bereits weitgehend erodiert war.
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Claims (10)
1. ■' Kathode oder Kathodenelement für die Sehmelzflußelektrolyse,
insbesondere für die Reduktion von Tonerde zu Aluminium}auf der Basis'eines Kohlenstoffkörpers, dadurch
gekennzeichnet , daß sich auf einer Fläche eine Schicht aus geschmolzenem oder hochgesintertem dichtem
feuerfestem Hartstoff befindet.
2· Kathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sich die Schicht von der Oberfläche
des Kohlekörpers bis zur Außenfläche der Kathode erstreckt.
3· Kathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schicht zwischen dem Kohlenkörper
und einer Außenlage aus gesintertem feuerfesten Hartstoff befindet.
4· Kathode nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet , daß der Hart st off ein Borid, Mt rid,
Carbid oder Silicid von Titan, Zirkonium, Hafnum, Vanadium, Niob, Tantal, Chrom, Molybdän, Wolfram oder deren Gemische*'
ist.
5. Kathode nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Schicht ein binäres System aus
feuerfestem tlartstoff und einem geringen Anteil an Kohlenstoff ist.
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6. Kathode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Schicht das binäre Eutektikum ist,
7. Verfahren zur Herstellung der Kathoden oder Kathodenelemente nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß man auf den Kohleblock oder Kohlestein
eine Pulverschicht aus feuerfestem Hartstoff aufträgt und in einer Wärmebehandlung diese zum Einschmelzen oder Hochsintern
bringt·
8. Verfahren zur Herstellung der Kathoden oder Kathodenelemente nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß man auf die Kohlekathode oder deren
Elemente durch Plasmaspritzen die Schmelzschicht aufträgt.
9· Verfahren zur Herstellung der Kathoden oder Kathodenelemente nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß man als Hartstoffpulver ein
Gemisch von Titandiborid und Zirkoniumdiborid anwendet.
10. Verfahren zur Herstellung der Kathoden oder Kathodenelemente nach Anspruch 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Temperatur zwischen
2200 und 23000C einhält.
81XXII
309832/1119 . ^
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR (1) | FR2170188A1 (de) |
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- 1973-02-02 DE DE19732305281 patent/DE2305281A1/de active Pending
- 1973-02-02 FR FR7303690A patent/FR2170188A1/fr active Granted
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Also Published As
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FR2170188B3 (de) | 1976-01-30 |
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