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Handlauf für Rolltreppen Die Erfindung betrifft eine umlaufende Handleiste
für Rolltreppen oder dergleichen mit einem Griffteil und einem in Längsrichtung
flexiblen Zugträger. Bei bekannten Handlaufleisten besteht der Zugträger aus Textilien
und/oder Drahtgewebeeinlagen, die in Gummi oder elastischen Kunststoff eingebettet
sind. Derartige Handlaufleisten werden von der Herstellerfirma in der Regel kontinuierlich
hergestellt und für den entsprechenden Anwendungsfall auf Länge zugeschnitten. Da
die Handlaufleisten mit der Rolltreppe umlaufen müssen, ist es erforderlich, die
freien Enden der Leiste an der Montagestelle miteinander zu verbinden, so dass eine
endlose umlaufende Handlaufleiste entsteht. Um auch an der Verbindungsstelle möglichst
die Zugstgkeit der Leiste selbst zu erreichen, müssten die einzelnen Lagen eines
Leistenendes jeweils mit den entsprechenden Lagen des anderen Endes verbunden werden,
was jedoch kaum möglich ist. Daher werden die Leistenenden angespitzt oder mit treppenförmigen
Absätzen versehen, um die Anlageflächen der Enden zu vergrössern. Trotzdem stellt
die Verbindungsstelle immer noch eine Schwachstelle der Handlaufleiste dar, die
häufig zu Störungen des Rolltreppenbetriebs führt.
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Neuere Entwicklungen teilten daher die gesamte Länge des Handlaufs
in einzelne Glieder gleichen Querschnitts, die entweder unmittelbar miteinander
verbunden (DT-PS 1 811 982 und 2 oo4 ooo) oder auf einer als Schleppkette dienenden
Laschenkette montiert sind (US-PS 2 766 886).
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Der Nachteil aller bekannten Gliederhandlaufleisten ist eine zu geringe
Steifigkeit in Laufrichtung, da das fertigungs- und montagebedingte Spiel zwischen
jedem Gliederpaar sich auf die Gesamtlänge bezogen zu einem unzulässig grossen Spiel
summiert. Dies gilt insbesondere bei Verschleiss nach längerem Lauf und macht sich
durch starkes Ansteigen des Laufgeräusches bemerkbar. Absichtliches Anhalten des
Handlaufes durch Treppenbenutzer stellt eine erhebliche Unfallgefahr insbesondere
für ältere Leute dar, wie es sich an mehreren in Betrieb befindlichen Prototypen
zeigte.
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Die Verschleisswerte von Gliederhandläufen ohne Schleppkette erhöhen
sich noch dadurch, dass der Handlauf auch an der nicht benutzten Rücklaufseite im
Rolltreppeninnern durch Führungsschienen gestützt werden muss, da sich sonst der
Gliederverbund durch das Eigengewicht des Handlaufes dort lösen würde.
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Ein weiterer Nachteil bekannter Gliederhandläufe ist der durch gleitende
Reibung zwischen Gliedern und Führungsschienen auftretende Verschleiss, der schliesslich
den Ersatz des gesamten Gliederhandlaufs erfordert. Die Materialauswahl für ein
ungeteiltes Glied eines solchen Handlaufs stellt daher notwendigerweise einen Kompromiss
dar zwischen Reibwert, Elastizitätsmodul und Formgebung und lässt daher keine wirtschaftlich
optimale Lösung des Problems zu.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen umlaufenden
Gliederhandlauf zu schaffen, der sich einfach und mit geringem Aufwand zu beliebigen
Längen grosser Steifigkeit zusammensetzen lässt und dessen auswechselbare Einzelteile
gemäss ihren unterschiedlichen Beanspruchungsmerkmalen ausgelegt sind.
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Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Handlauf
aus gesonderten, hintereinander angeordneten Gliedern gebildet ist, die auswechselbar
mit einem durchgehenden Zugträger verbunden sind.
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Dieser gesonderte Zugträger ist zur Aufnahme der auftretenden Zugbelastungen
als in Längsrichtung dehnungsarmes, aber flexibles Metall- oder Kunststoffteil ausgebildet.
Dieses kann aus einem oder auch mehreren durchgehenden parallel angeordneten Streifen
oder mit Stegen verbundenen Drähten oder Kabeln bestehen. Der Zugträger wird an
der Montagestelle auf die erforderliche Länge zugeschnitten. Die Verbindung der
freien Enden des Zugträgers kann durch Nieten, Verschrauben, Schweissen, Xleben
oder dergleichen einfach und zuverlässig erfolgen.
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Nachträglich lassen sich dann die Glieder auf den Zugträger aufsetzen.
Bei der erfindungsgemässen Konstruktion ist allein der gesondert ausgebildete Zugträger
der Zugbelastung ausgesetzt.
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Vorzugsweise besteht der Zugträger aus einem Stahlband, welches zur
Herstellung einer formschlüssigen Verbindung mit den Gliedern entsprechende Ausnehmungen
aufweist, in welche die Glieder lösbar eingesetzt, beispielsweise eingeknöpft werden
können. Zweckmässig bestehen die Glieder aus Kunststoff, so dass sie in einem Arbeitsgang
im Spritzgussverfahren hergestellt werden können.
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Die Glieder des Handlaufs können auch aus Teilen, z.B.
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Oberteil und Unterteil, bestehen, die zu einer den Zugträger formschlüssig
umgreifenden Anordnung zusammengefügt werden, indem sie mit entsprechenden Vorsprüngen
in Ausnehmungen des Zugträgers eingreifen. Eine formschlüssige Verbindung kann auch
dadurch erzielt werden, dass eingearbeitete Vorsprünge des Zugträgers in entsprechende
Ausnehmungen der Glieder eingreifen. Geteilte Glieder haben den Vorteil, dass die
einzelnen Bauteile den unterschiedlichen Beanspruchungen entsprechend ausgebildet
werden können. So kann beispielsweise das innere, der Treppe zugewandte Teil (Unterteil)
bewusst als Verschleissteil mit guten Reibwerten gegenüber den Treppenführungen
sowie einer hohen Kerbzähigkeit ausgeführt werden, während das äussere Griffteil
(Oberteil) mehr den Erfordernissen der Innenarchitektur hinsichtlich Form, Farbe
oder Material angepasst werden kann. So ist es zum Beispiel denkbar, dass jedes
zehnte Glied auf W-Strahlung anspricht, um dem Benutzer das Erkennen der Laufrichtung
einer Rolltreppe schon von fern zu ermöglichen.
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Das Unterteil der Glieder kann auf der der Treppenkonstruktion zugewandten
Seite eine beliebig gestaltete Verzahnung aufweisen, über welche der Antrieb der
Handlaufleiste erfolgt. Die Antriebskraft kann aber auch direkt am Zugträger angreifen,
indem dieser Ausnehmungen oder Vorsprünge aufweist, in die ein entsprechend geformtes
Antriebsrad eingreift.
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Um einen guten Abschluss der Handlauf leiste nach aussen zu erzielen,
können die auf dem Zugträger hintereinander angeordneten Griffsegmente sich mindestens
teilweise überlappen und im elastischen Bereich vorgespannt so
montiert
werden, dass im Betrieb keine offenen Keilspalten entstehen. Um jegliche Unfallgefahr
durch Einklemmen von Kleidungsstücken oder dergleichen auszuschalten, können die
Griffsegmente an der Aussenseite von einem sich über die gesamte Länge der Landlaufleiste
erstreckenden aufgeklemmten elastischen Schutzmantel umgeben sein.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen: Figur
1 einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Handlauf
leiste, Figur 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II aus Figur 1, Figur 3 einen
Schnitt entlang der Linie III-ITI aus Figur 1, Figur 4 einen Schnitt durch ein anderes
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Handlaufleiste, Figur 5 einen Schnitt
entlang der Linie V- V aus Figur 4, Figur 6-9 verschiedene Ausführungsformen des
Zugträgers, Figur lo einen Längsschnitt durch einen Gliederhandlauf mit Drahtzugträger
nach Figur 9 zur Veranschaulichung der als Federn ausgebildeten Stosskanten der
Glieder.
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Nach den Figuren 1 bis 3 besteht der Griffteil der Handlaufleiste
aus einzelnen Gliedern 4, die hinter-einander fest auf den als Stahlband ausgebildeten
Zugträger 2 angeordnet werden. Die Glieder 4 sind ihrerseits in Oberteile 6 und
Unterteile 8 geteilt, die zu einer den Zugträger formschlüssig umgreifenden Anordnung
zusammengeknöpft
sind. Zur Herstellung dieser im Verschleissfalle lösbaren Knöpfverbindung sind an
der Innenseite des Oberteils 6 Vorsprünge lo ausgebildet, die in entsprechende Ausnehmungen
12 des Unterteils 8 einschnappen können.
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Zur Aufnahme des Zugträgers 2 weist das Unterteil 8 auf der dem Oberteil
6 zugewandten Seite einen dem Zugträgerquerschnitt angepassten Kanal 14 auf. Im
zusammengesetzten Zustand liegt das Unterteil 8 fest an der Steginnenseite des Oberteils
6 an, wobei der Zugträger 2 zwischen diese beiden Teile eingeklemmt ist. Zur formschlüssigen
Verbindung mit den Gliedern 4 weist der Zugträger Ausstanzungen 16 auf, in welche
seitlich in dem Aufnahmekanal 14 vorspringende Zungen 18 eingreifen.
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Eine solche Verbindung stellt in allen Richtungen einen guten Halt
der Glieder 4 an dem Stahlband 2 dar.
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Auf der der Treppenkonstruktion zugewandten Seite weisen die Unterteile
8 eine Verzahnung 20 auf, in die zum Antreiben der Handlauf leiste ein Zahnrad eingreifen
kann.
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Bei einer Treppenkonstruktion, bei der die Handlaufleiste um ein Antriebszahnrad
herumgeführt wird, können die Verzahnungen 20 entsprechend auch als Innenzahnradsegmente
ausgebildet sein.
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Zur Erzeugung eines guten äusseren Abschlusses greifen die Glieder
4 an ihren Enden beweglich ineinander ein. Zu diesem Zweck ist jeweils ein Ende
der Glieder 4 mit einer konkaven Fläche 22 und das andere Ende mit einer konvexen
Fläche 24 versehen. Dabei greift jeweils die konvexe Fläche 24 des einen Gliedes
in die konkave Fläche 22 des
folgenden Gliedes ein. Durch diese
Anordnung wird eine nach aussen im wesentlichen abgeschlossene Gliederkette geschaffen,
deren Glieder relativ zueinander um eine quer zur Achse des Stahlbandes 2 angeordnete
horizontale Achse schwenkbar sind.
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Um jeglicb Unfallgefahr durch mögliches Einklemmen von Gegenständen
zwischen den einzelnen Segmenten 4 zu vermeiden, sind die Glieder 4 an der Aussenseite
zusätzlich von einem sich über die gesamte Länge der Handlaufleiste erstreckenden
elastischen Klemmschutzmantel 26 umgeben.
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Der Klemmschutzmantel 26 ist C-förmig ausgebildet und umgreift das
äussere Segmentteil 6. An den freien Querschnittsenden weist der Klemmschutzmantel
sich über die gesamte Länge erstreckende Haltewulste 28 auf, die in entsprechende,
an der Aussenseite des C-förmigen Oberteils 6 vorgesehene Längsnuten 30 eingreifen
und dadurch einen festen Sitz des Klemmschutzmantels 26 auf den Gliedern 4 erzeugen.
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In der in den Figuren 4 und 5 dargestellten Ausführungsform eines
Handlaufs gemäss der Erfindung entsprechen die mit gleichen Bezugziffern versehenen
Teile denen der Figuren 1 bis 3. Auch in diesem Fall bestehed tit dem durchgehenden
Zugträger 2 lösbar verbundenen Glieder aus Oberteil 6 und Unterteil 8. Die lösbare
Verbindung von Oberteil und Unterteil kommt durch Einrasten des Unterteils 8 hinter
die Vorsprünge 9 zustande. In den Aufnahmekanal 14 vorspringende Zungen 18 des Unterteils
8, die in Ausstanzungen 16 des Zugträgers eingreifen, sorgen auch in diesem Fall
für eine formschlüssige Verbindung der zweiteiligen Handlaufglieder mit dem Zugträger.
Bei dieser Ausführungsform haben die aneinander gereihten Glieder 4 nicht noch zusätzlich
einen Klemmschutzmantel 26,
sondern die Oberteile 6 sind selbst
so elastisch ausgebildet, dass sie vorgespannt montiert werden können, so dass in
Betrieb keine offenen Keilspalten entstehen. Bei dieser Ausführungsform ist der
Zugträger 2 für einen formschlüssigen Antrieb ausgebildet. Hierzu ist er mit Ausstanzungen
3 versehen und gleichzeitig hat auch das Unterteil 8 entsprechende Öffnungen 7 und
das Oberteil eine Vertiefung 5, damit Zähne eines Antriebsrades oder Antriebsriemens
in die Ausstanzungen 3 des Zugträgers 2 eingreifen können.
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Der Zugträger der Ausführungsform gemäss Figuren 4 und 5 ist in der
Draufsicht und im Schnitt noch einmal in Figur 6 dargestellt. Abbildung 7 zeigt
einen Zugträger, dessen aufgebogene Lippen 11 der Ausstanzungen 3 gleichzeitig für
den Antrieb, wie auch zur formschlüssigen Verbindung des Zugträgers mit beispielsweise
nur einteiligen Gliedern 4, dienen, die an ihrer Unterseite mit Vorsprüngen versehen
sind, die jeweils zwischen die aufgebogenen Lippen zweier aneinander grenzender
Ausstanzungen eingreifen und die gleichzeitig mit Haltewulsten versehen und aus
elastischem Material gefertigt sind, so dass sie über den Zugträger geklemmt werden
können.
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Eine ähnliche gleichfalls auch für einteilige Handlaufglieder geeignete
Ausführungsform des Zugträgers 2 zeigt Figur 8. Hier kann der Antrieb am Zugträger
allerdings nur in einer Richtung an den durch Einstanzen eines Schlitzes und Auswölben
mit einem Folgewerkzeug hergestellten Sicken 13 eingreifen.
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Die Figur lo lässt erkennen, dass die Handlaufglieder dieser Ausführungsform
der Erfindung an den sich berührenden Kanten der Oberteile 6 mit Nuten und Vorsprüngen
als angeformte Feder 15 ausgebildet sind, die bei Geradeauslauf
der
Handleiste unter Vorspannung steht. Durch das bewegliche Ineinandergreifen der Glieder
4 an ihren Enden mittels dieser Federelemente ist zugleich gewährleistet, dass auch
auf den gekrümmten Abschnitten der Handlauf führung keine Spalten zwischen den einzelnen
Gliedern auftreten können. Der Zugträger ist in diesem Fall ein Drahtzugträger,
dessen Drähte 17 jeweils im Abstand der Glieder durch Klemmen 19 gehalten werden,
die in entsprechende Ausnehmungen in Unter- und Oberteil der Handlaufglieder passen.
Vorzugsweise in Antriebsrichtung hinter diesen Klemmen vorgesehene Öffnungen 21
im Unterteil 8 der Glieder 4 ermöglichen das Eingreifen von Zahnrädern hinter den
Klemmen 19 und auf diese Weise einen formschlüssigen Antrieb des Drahtzugträgers.