DE2300250C3 - Verfahren zum Instandsetzen oder Instandhalten einer Beton-Rollbahndecke - Google Patents
Verfahren zum Instandsetzen oder Instandhalten einer Beton-RollbahndeckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Instandsetzen
oder Instandhalten einer Beton-Rollbahndecke aus Unterplatten. Oberplatten und einer Zwischenschicht,
bei der Materialverlagerungen eingetreten bzw. zu erwarten sind. — Die Zwischenschicht besteht dabei im
allgemeinen aus einem bituminösen Bindemittel plus Füller oder auch nur aus Sand. Bei solchen Betcn-Rollbahndecken
treten Schäden vor allem dadurch auf, daß sich infolge Zerstörung der Zwischenschicht, die sich
als Malerialverlagerung in der Zwischenschicht darstellt, Risse in einer oder mehreren Oberplatten bilden.
Das kündigt sich zunächst mit dem Auftreten einzelner Risse an, die kumulativ die Zerstörung der Zwischenschicht
beschleunigen und schließlich zum vollständigen Verfall der Beton-Rollbahndecke führen.
Da die Unterplatten zumeist elastisch gebetiet sind,
bewirkt der rollende oder stehende Verkehr, bewirken insbesondere aufsetzende oder auch abgestellte Flugzeuge,
elastische Verformungen der Gesamtheit aus Unterplatte, Zwischenschicht und Oberplatte, die im
Laufe der Zeil dazu führen, daß die Zwischenschicht zwischen Oberplatte und Unterplatte über Fugen oder
seitlich herausgedrückt wird. Es bilden sich nioit mehr
verfüllte Spalte zwischen Unterplatte und Oberplatte. Danach können besonders starke Verformungen der
Oberplatte auftreten, die Rißbildungen im Beton der Oberplatte hervorrufen. Das gilt insbesondere für unbewehrte
oder schlaff bewehrte Oberplatten, wird jedoch zuweilen auch bei Beton-Rollbahndecken aus vorgesDannten
Stahlbetonplatten beobachtet. Die Rißbildung führt unter dem Einfluß von Frost und Nässe alsbald
zu weitergehenden Zerstörungen. Im übrigen lösen sich im Bereich der Rißkauten kleine Betonteile, die
vagabundieren und bei Rollbahnen für Flugzeuge in die Triebwerke gelangen und dort erhebliche, unter Umständen
katastrophale Sekundärschäden auslösen können.
Wenn bei Beton-Rollbahndecken derartige Zerstörungen aufgetreten sind, ist es nach dem Stand der
Technik unvermeidlich, zumindest die Oberplatten neu zu erstellen oder über die schadhafte Decke eine neue
Decke zu legen. Das ist aufwendig und führt zu langwierigen Verkehrsunterbrechungen.
E;s ist bekannt (vgl. DT-AS 10 79 090, CH-PS
3 3": 771), bei Beton-Rollbahndecken des beschriebenen Aulbaus Ober- und 'unterplatten durch Verbindungselemente,
beispielsweise einbetonierte Stahlstäbe, zu verbinden. Das führt zwar zu einer zug- bzw. schubfesten
Verankerung der Platten, eine Zerstörung der Zwischenschicht ist damit jedoch nicht zu verhindern
Weiter ist es bekannt (vgl. »Bitumen —Teere Asphalte - Peche«, Heft 5. 1969, S. 21J). abgesunkene.
an sich aber unbeschädigte Zement-Betonplatten durch Lnterpressen mit Bitumen anzuheben. Diese bekannten
Maßnahmen haben auf die vorstehend beschriebe n·: Problematik bisher keinen Einfluß gehabt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Instandsetzen oder Instandhahen einer Beton-Rollbahndecke des beschriebenen Aufbaus anzugeben,
durch welches die Bildung von Rissen in gefährdeten Bereichen, in denen Materialverlagerungen eingetreten
bzw. zu erwarten sind, verhütet wird. Das wird hier unter Instandhaltung verstanden. Darüber hinaus
sollen Bereiche, die bereits Risse aufweisen, so instandgesetzt werden, daß die bereits eingetretenen Schaden
sich nicht nur nicht fortsetzen sondern sogar behoben werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß in (ien betreffenden Bereichen der Beton-Rollbahndekke
die Oberplatten durchdringende, in den Unterplatten als Sackbohrungen endende Bohrlöcher hergestellt
und in die Bohrlöcher härtbares, stark klebendes Zweikomponentenkunstharz eingebracht werden. — Ein
solches Kunstharz bildet nach der Aushärtung in den Bohrungen gleichsam Verbundbolzen zwischen der
Unterplatte und der Oberplatte im gefährdeten Bereich, die wegen des Verbundes mit dem Beton als Stützen
wirken. Ist die Zwischenschicht bereits zerstört, so wird verhindert, daß die Oberplatte wegen des im zerstörten
Bereich vorhandenen Spaltes sich bis zum Bruch verformt und Risse entstehen. Ist die Zwischenschicht
noch intakt oder geringfügig zerstört, so wird deren Zerstörung bzw. deren weitere Zerstörung unterdrückt,
weil sich der Abstand zwischen Unterplatte und Oberplatte bei den aufzunehmenden Beanspruchungen
und elastischen Verformungen der Beton-Rollbahndecken insgesamt nicht mehr ändert. Je nach
den Verhältnissen wird das Zweikomponentenkunstharz in die Bohrlöcher einfach eingegossen.
Es besteht aber, entsprechend einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, auch die Möglichkeit,
das Zweikomponentenkunstharz in die Bohrlöcher und damit zugleich auch in Fehlstellen der Zwischenschicht
einzupressen. Sogar ein Heben bereits abgebrochener Teile der Oberplatten auf das vorgegebene Niveau,
insofern also ein Ersatz der bereits herausgedrückten Zwischenschicht, läßt sich erreichen. Dabei
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bilden sich um die Bohrlöcher herum mehr oder weniger große Pilze aus dem Zweikomponentenkunsthar/.
die als Auflager funktionieren.
Zusätzlich kann auf die Oberplatten eine Deckschicht aufgebracht werden, die beispielweise ebenfalls
aus Zweikomponentenkunsthary besteht. Damit
wird verhindert, daß sich im gefährdeten Bereich Teile der Oberplatte lösen, die als vagabundierende Teile
Schäden oder Störungen verursachen könnten Da nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Verbundbolzen
oder Stürzen zwischen Unterplatte und Oberplatte entstehen, die aus einem Zweikomponentenkunstharz
aufgebaut sind, sind diese Verbundbolzen oder Stützen hinreichend verformbar, um die Wärmedehnungen zuzulassen,
die regelmäßig auftreten und die wie üblich in einer Beton-Rollbahndecke über Dehnungsfugen aufgenommen
werden. Die üblichen Dehnungsfugen funktionieren also bei einer erfindungsgemäß behandelten
Beton-Rollbahndecke wie üblich weiter.
in der beschriebenen Weise eignet sich das erfindungsgemäße·
Verfahren sowohl für Beton-Rollbahndecken, bei denen die Oberplatten bereits Risse aufwei
sen, als auch für solche, bei denen erst die Gefahr der
Rißbildung besteht. In der Ausführungsform für Beton-Rollbahndecken mit in den Oberplatten bereits entstandenen
Rissen empfiehlt es sich in weiterer Ausbildung der beschriebenen Maßnahmen, daß die Bohrlöcher auf
den Linien in den Oberplatten eingetretener Risse hergestellt und die Durchmesser der Bohrlöcher wesentlich
größer als die vorhandene Rißbreite bestimmt wer den. Es besteht die Möglichkeit, das Zweikomponentenkunstharz
auch in die Risse einzudrücken. Gegebenenfalls wird man außerdem in den gefährdeten Bereichen
in der schon beschriebenen Weise weitere Bohrlöcher einbringen, welche die Risse nicht berühren und
welche dazu dienen, die eingangs beschriebenen, gefährlichen Verformungen zu blockieren. Tatsächlich
lassen sich die Bohrlöcher über die betreffenden Bereiche stets so verteilen, daß, unter Berücksichtigung aller
aufzunehmenden Beanspruchungen, die Oberplatten gleichsam auf den Verbundbolzen bzw. den Kunstharzanteilen,
die um die Verbundboizen herum in den Spalt zwischen Oberplatte und Unterplatte eingedrückt sind,
als Auflager mit geriner Flächenpressung gelagert sind.
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Beton-Rollbahndecken
aus zwei Lagen von Betonplatten mit Zwischenschicht, wobei die Oberplatten gegenüber den
Unterplatten zumeist fugenversetzt angeordnet sind, in Bereichen, in denen Materialversetzungen zu erwarten
sind, so instandgehalten werden können, daß Rißbildung praktisch nicht auftreten kann. Wo sie bereits aufgetreten
ist, läßt sich ohne Schwierigkeiten eine wirksame Instandsetzung verwirklichen. Das alles gilt unabhängig
davon, ob die Betonplatten fugenversetzt oder fugengleich angeordnet sind. Die Erfindung nutzt die
Tatsache, daß die Gefährdung der Oberplatten von Beton-Rollbahndecken des beschriebenen Aufbaues auf
Verformungen beruht, die letzten Endes darauf zurückzuführen sind, daß sich die Zwischenschicht zwischen
den Oberplatten und den LJnterplatten, insbesondere im Bereich der Fugen, herausgearbeitet hat. Diese Verformungen
werden durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen unterdrückt. Dabei kann man schon bei frisch
verlegten Beton-Rollbahndecken die erfindungsgemäßen
Maßnahmen durchführen, um verzeitige Zerstörungen zu vermeiden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindun.a
dargestellt. Es zeigt
rig. 1 die Draufsicht auf die Beton-Rollbahndecke
mit gefährdeten Bereichen.
F i g. 2 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand
nach F i g. 1,
ίο Fig. 3 die Draufsicht auf die Beton-Rollbahndecke
in vergrößertem Maßstab und
F ig. 4 eine Seitenansicht des Gegenstandes der F i g. 3.
Die dargestellte Beton-Rollbahndecke 1 besteht aus zwei Lagen von vorgefertigten Stahlbetonplatte^ Dabei
sind die Oberplatten 2 gegenüber den Unterplanen 3 fugenversetzt angeordnet. Die Unterplanen 3 hegen
auf einer elastischen Bettung 4 aus Sand oder anderem geeigneten Oberbau. Zwischen Oberplane 2 und Unterplatte
3 ist eine Zwischenschich; 5 angeordnet, diebeispielsweise
aus Sand und einem bituminösen Bindemittel besieht. Im Bereich der Fugen fe /wischen den
Oberplanen 2 kann sich diese Zwischenschicht 5 herausarbeiten. Um hier vorzubeugen oder insuind/uve;-/en.
werden in den gefährdeten Bereichen H in den Be
ton-Rollbahndecken 1 Bohrlöcher 7 hergestellt, die die
Oberplatten 2 durchdringen und die in den Unter platten 3 als Sackbohrungen enden. In die Bohrlöcher 7
wird hartbares, stark klebendes Zu eikoniponenten
kunstharz 8 eingebracht, das nach dem Aushärten
gleichsam Verbundbolzen bildet, in F ig. 4 sind einige
der Bohrlöcher 7 freigelassen, um deutlicher /u machen,
wie das erfindungsgemäße Verfahren verwirklicht wird. Das Zweikomponentenkunsthar/ 8 ist als
Sieinkleber im Handel. Es ist zusätzlich zumeist mit mineralischem Füller versehen. Bei der Ausführungsform nach den F i g. 3 und 4 ist das Zweiknniponentenkunstharz
8 in die Bohrlöcher 7 eingepreßt. Dadurch wird es auch zwischen Oberplatten 2 und Unterplaiten
3 spaltfüllend eingedrückt. Es bilden sich um die Bohrlöcher 7 herum gleichsam Pilze 9, die als Auflager dienen.
Es hängt von der Viskosität des Kunstharzes und von dem angewendeten Druck ab, welchen Durchmesser
diese Pilze 9 annehmen. Zusätzlich ist im Ausführungsbeispiel auf die gefährdeten Bereiche B eine
Deckschicht 10 aufgebracht, die ebenfalls aus einem Zweikomponentenkunstharz besteht.
Die F i g. 1 und 4 machen deutlich, daß die Bohrlöcher 7 über die Grundfläche der gefährdeten Bereiche
B verteilt sind, und zwar so, daß, unter Berücksichtigung aller aufzunehmenden Beanspruchungen, die
Oberpiatten 2 im gefährdeten Bereich B gleichsam auf den Verbundboizen als Stützen gelagert sind. Wo sich
bereits Risse 11 gebildet haben, wird bei der Instandsetzung
so vorgegangen, daß Bohrlöcher 7, die einen Durchmesser D aufweisen, der wesentlich breiter ist als
die Breite B der Risse 11, so eingebracht werden, daß die Risse 11 diese Bohrlöcher 7 mehr oder weniger diametral
durchdringen. Das Zweikomponentenkunsthar/
do 8. welches in die Bohrlöcher 7 eingepreßt wird, dringt
dann auch in die Risse 11 ein. Handelt es sich um einen Steinklebcr, so wird der monolithische Verbund der ungerissenen
Stahlbetonplatte praktisch wiederhergestellt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Instandsetzen oder Instandhalten einer Beton-Rollbahndecke aus Unterplatten, S
Oberplatten und einer Zwischenschicht, bei der Materialverlagerungen eingetreten bzw. zu erwarten
sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den betreffenden Bereichen (B) der Beton-Rollbahndecke
(1) die Oberplatten (2) durchdringende, in den Unterplatten (3) als Sackbohrungen endende
Bohrlöcher (7) hergestellt und in die Bohrlöcher (7) härtbares, stark klebendes Zweikomponentemkunstharz
(8) eingebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zweikomponentenkunstharz (8) in
die Bohrlöcher (7) und zugleich in Fehlstellen der Zwischenschicht (5) gepreßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich auf die Oberplatten
(2) eine Deckschicht (10) aus dem Zweikorrponentenkunstharz (8) od. dgl. aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrlöcher (7) auf
den Linien in den Oberplatten (2) eingetretener Risse (11) hergestellt und die Durchmesser (D) der
Bohrlöcher (7) wesentlich größer als die vorhandene Rißbreite Mitbestimmt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zweikomponentenkunstharz (8) auch in die Risse (11) eingedrückt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Bohrlöcher (7)
und deren Füllungen hergestellt werden, die die Risse (11) nicht berühren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2300250A1 DE2300250A1 (de) | 1974-07-11 |
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