DE2264835C3 - Verfahren zum Herstellen einer Magnesiazementmasse - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer MagnesiazementmasseInfo
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/30—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing magnesium cements or similar cements
- C04B28/32—Magnesium oxychloride cements, e.g. Sorel cement
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Magnesiazementmasse, bei dem eine
Flüssigkeit aus Magnesiumoxid, Magnesiumchlorid und Wasser sowie Zusatz- und Füllmittel erzeugt und
Gas in der Flüssigkeit dispergiert wird.
Fin solches Verfahren ist in der I)T-OS 19 65 950 zur Frzeugung einer Deckschicht auf Bauplatten als
bekannt vorausgesetzt. F.ine wäßrige Magnesiumchloridlösimg wurde mit einem schaumbildendcn
Mittel vermischt; der so erzeugten Schaummasse wurden Bitumen oder Kunstharz als Zusatzmittel und das
Magnesiumoxid zugegeben. Der Offenlegungsschrift zufolge wird bei diesem Verfahren der Schaum durch
die Zugabe der Feststoffe weitgehend wieder zerstört
und lerner die Bildung des Magnesiazement··, gehemmt,
so ιΙ,ιΙί die eiieiehle Festigkeil oft unhcfiicdiuend ist
Die ι lflenlegunysschnfl hi ι ημί den \ orschl.ig. /lh
hei u nulling d;_ser Mängel stall des Magnesiumehlonds
.in /wem ei Iiges SnIIaI. insbesiMiilei e Magne-MLiniMill.it.
/Li \eiuenden und πι I (inn einei aiii etwa
70 G rad erwärmten wäßrigen Lösung zuzugeben und schließlich pastcnförmiges, neutralisiertes Polyvinylacetat
hinzuzusetzen. So entsteht eine Masse von erhöhter Biegefestigkeit und einer Porosität, die durch
die Mischbcarheitungen entstanden ist.
Überraschend wurde nun gefunden, daß durch Zugabe von leilverseiftem Polyvinylacetat und Bentonit
wieder auf die übliche, bessere Zusammensetzung des Magnesiazements mit dem billigeren Magnesiumchlorid
als Salzbestandteil zurückgegriffen werden kann. Der Bentonit beschleunigt dabei die, wie erwähnt,
bei dem eingangs genannten Verfahren gehemmte Magnesiazemenlbildung und führt damk zu
guten Festigkeiten. Es entsteht ein neuer Werkstoff von außerordentlichen Eigenschaften: ein anorganisches,
steinartiges, nicht brennbares, poröses, in beschränktem Maße plastisches Material, das ein weit
geringeres spezifisches Gewicht als Wasser - bis 0,85 g/cnr' und weniger - aufweisen kann und sich
mechanisch bearbeiten, wie bohren, fräsen, drehen, nageln usw., läßt. Für diesen Werkstoff besteht auch
neben der Verwendung als Bindemittel eine Vielzahl von Anwcndungsmöglichkcitcn. Man kann durchaus
beispielsweise Formstücke verschiedenster Art, wie für Apparats, Maschinen, Gießereiformen u. v. m.,
herstellen und kann ihn als Leichtbaustoff zum Errichten
schalldämmender Zwischenwände und zum AulTiringcn schalldämmendcr und wärmeisolierender
Hstriche verwenden.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren dahin weitcrzuentwickeln,
daß die erzeugte Flüssigkeit unbeeinträchtigt, also rasch genug und weit genug, aushärtet.
Der diesen Zweck erfüllende Erfindungsvorschlag ist, daß der Flüssigkeit teilverseiftes Polyvinylacetat
und Bentonit zugegeben werden.
Die erwähnten Bearbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten sind weitere Vorteile der Erfindung; darüber
hinaus stabilisiert der Bentonit als Zusatz- bzw. Füllmittel die Dispersion des Magnesiumoxids in der
Magncsiumchloridlösung.
Maßnahmen, die zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dienen können, sind in den nachstehender
Versuchsbesehreibungen sowie in den An-Sprüchen angeführt.
Versuche
Wäßrige Lösung eines teilverseiften Polyvinylacetats wurde technischer Magnesiumchloridlösung zuge-
so geben. Danach wurde 5 Min. mittels eines Blattrührers
bei 250 U/Min, kräftig gerührt. Anschließend wurde technische gebrannte Magnesia zugegeben und weitere
IO Min. mit derselben Intensität gerührt. Bei beiden Rührvorgängen fand eine Schaumbildung statt.
Schließlich wurde Benlonit zugegeben und noch einmal 10 Min. mit derselben Intensität gerührt. Der
Schaum blieb dabei erhallen.
Die Ausgangsstoffe hatten folgende Beschaffenheit:
Die Ausgangsstoffe hatten folgende Beschaffenheit:
Teilverseiftes Polyvinylacetat
Viskosität 4 1:0,5 cP (einer vierprozentigen wäßrigen
Lösung bei 20 Grad), Hydrolysegrad 88 ±0,8 Mol-"/,, Fstcr/ahl 140+10mg KOII/g Resiacelylgehall
1(1.7 ■ (1.7 Gew.-"/,,. maximaler As ι hegellall (berechnet
als Na,O) unter ti.^ "„.
1 eclmisehe Magnesiimichlondlosiing
( hemisehe Analw: Sili/iiimoxid 0.1)4 Gew.-",,.
Ilsen 0.05 Gv-W.-".. K. l/ium 0.08 Gew.-",.. Magnesium
22
64 335
Chlorid 24.43 Gew.-1/,,, Sulfat 1,44 Gew.-%, Wasser
64,78 Gew.-%.
Spez. Gewicht: 1,334 g/l (konzentrierte Lösung).
Spez. Gewicht: 1,334 g/l (konzentrierte Lösung).
Technische gebrannte Magnesia
Chemische Analyse: Magnesiumoxid 86,4 Gew.-%, Kalziumoxid 0,98 Gew.-%.
Schüttgewicht (lose, geschüttet): ca. 650 g/l.
Schüttgewicht (lose, geschüttet): ca. 650 g/l.
Bentonit
50% Montorillonit und 10% Kaolinii.
Folgende Untersuchungen wurden ausgeführt:
Folgende Untersuchungen wurden ausgeführt:
1. Es wurde das spez. Gewicht des erhärteten Materials bestimmt.
2. Zur Ermittlung des Erhärtungsverlaufs wurde der Anstieg der R2aktionstemperatur in Abhängigkeit
von der Zeit gemessen.
3. Zwei unglasierte Kacheln (19,6 x 19,6 x 4,1 mm) wurden jeweils an einer ihrer quadratischen Oberflächenseiten
mit der angesetzten Dispersion benetzt, mit den benutzten Seiten aufeinandergelegt
und in Berührung miteinander stehengelassen. Danach wurde die Scherfestigkeit der Verbindungsstelle
ermittelt.
4. Es wurden Formlinge von 20 χ 20 χ 200 mm gegossen. Anschließend wurde die Bicgczugfestigkeit
des nach dem Entformen erhaltenen Prüfkörpers bei mitliger Belastung und 100 mm Abstand der Auflagen bestimmt.
Die übrigen Versuchsdaten sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
Tabelle
Tabelle
Ϊ | Ver | Cjewichtsanlcile im Ansatz | 207„igc I | OIv- | 72 h | MgC) | Ben | ") nach |
Ϊ 1 |
such | 33%ige | vinylacctat- | 40,5 | tonit | 48 h 72 h | ||
Nr. | MgCI2- | Lösung | 18,5 | 64 101 | ||||
Lösung | 2,5 | 18 | 32,0 | 17,5 | 48 58 | |||
1 | 48,0 | 5,0 | 31,0 | 17,5 | 20,5 27 | |||
2 | 46,5 | 5,0 | 32,0 | 15,0 | ||||
3 | 48,0 | Scherfestigkeit | Biegezugl'estigkeit | |||||
Ver | Spez. | (kp/cm") nach | (kp/cm | |||||
such | (Jew. | 24 h 48 h | 24 h | |||||
Nr. | 16 38 | 41 | ||||||
I | 1,42 | 14 18 | 24 | |||||
2 | 1,30 | 8 Il | 7,5 | |||||
3 | 0,96 | |||||||
Versuch
Nr.
Beschaffenheit des erhärteten Materials
Gleichmäßige Schaumstruktur mit Bläschen bis etwa 1 mm Durchmesser, Plastizität
gering.
Vorwiegend feine Bläschen mit etwa 0,1 bis 0,2 mm Durchmesser, einzelne große Blasen
bis etwa 5 mm Durchmesser. Deutliche Plastizität (Einschlagen von Nägeln).
Ein Gegenversuch, bei dem 53,53 Gew.-% MgCl3-Lösung,31,64Gew.-%Magnesiumoxid
und 15,0Gew.-% Bentonit ohne Zugab·; von Polyvinylacetat-Lösung,
aber sonst entsprechend Versuch Nr. 1 und 2 vermischt wurden, ergab ein spezifisches Gewicht des
erhärteten Materials von 1,77 g/cm3.
Bei den beschriebenen Beispielen handelt es sich um erste Versuche, deren Ergebnisse naturgemäß nicht
die erreichbaren Bestwerte darstellen; man wird vielmehr mit einer Reihe von Routineversuchen die Resultate
wesentlich verbessern können. Die Erhärtung kann beispielsweise durch Anwendung eines reaktionslahigeren
Magnesiumoxids, wie eines durch Fällung gewonnenen Materials, noch erheblich beschleunigt
werden. An den für die Messung des Erhärtungsvcrlaul's
verwendeten Probekörpern hat sich übrigens im Vergleich zu den wesentlichen kleineren and daher
stärker auskühlenden Probekörpern für die Biegezugfestigkeit gezeigt, daß die Aushärtung bei höherer
Temperatur wesentlich schneller verläuft. Die Probekörper für die Biegezugfestigkeit waren nach 24 h
noch ungenügend verfestigt, während die erslcren Probekörper nach der gleichen Zeitspanne längst ausgehärtet
waren.
Um eine möglichst gute Endfestigkeit zu erzielen, solle man den Wassergehalt der angesetzten Flüssigkeit so gerii.g wie möglich hallen. Bei Verwendung von teil verseiftem Polyvinylacetat wird man deshalb ein Material wählen, aus dem sich eine möglichst hochprozentige wäßrige Lösung herstellen läßt, ohne daß dabei die Viskosität der Lösung so groß wird, daß sich die Lösung in der Praxis nicht mehr in Magnesiumchloridlösung eingießen und einrühren läßt.
Um eine möglichst gute Endfestigkeit zu erzielen, solle man den Wassergehalt der angesetzten Flüssigkeit so gerii.g wie möglich hallen. Bei Verwendung von teil verseiftem Polyvinylacetat wird man deshalb ein Material wählen, aus dem sich eine möglichst hochprozentige wäßrige Lösung herstellen läßt, ohne daß dabei die Viskosität der Lösung so groß wird, daß sich die Lösung in der Praxis nicht mehr in Magnesiumchloridlösung eingießen und einrühren läßt.
Schließlich ist noch zu erwähnen, daß sich bei Vcr-
SD wendung eines vollversciftcn Polyvinylacctats, d. h.
praktisch eines Polyvinylalkohol, keine Poren einrühren ließen.
Claims (9)
- Patentansprüche:!. Verfahren zum Herstellen einer Magnesia-/emenlmasse, bei dem eine Flüssigkeit aus Magnesiumoxid, Magnesiumchlorid und Wasser sowie Zusatz- und Füllmittel erzeugt und Gas in der Flüssigkeit dispergiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeit teilverseiftes Polyvinylacetat und Bentonit zugegeben werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polyvinylacetat mit 5 - 30"/» Restacetylgehalt, vorzugsweise in einer Menge von bis zu 5 Gew.-"/!, zugegeben wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bentonit in einer Menge von bis zu 25 Gew.-"',,, vorzugsweise H) - 20 Gew.-1«., zugegeben wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Wasser gelöstes teilverseiftes Polyvinylacetat mit der Magnesiumchloridlösung vermischt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesiumchloridlösung von mehr als 1,25 g/cnr spez. Gew., vorzugsweise von mehr als 1,30 g/cm' spez. Gew., verwendet wird.
- h. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dall das Magnesiumoxid und das Magnesiumchlorid in einem Mengenverhältnis zwischen 3,5:'. und 0,9:1, vorzugsweise zwischen 2,0: 1 und 1.0: I, verwendet wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - (>, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas mindestens zum Teil in die Flüssigkeil und/oder mindestens eines ihrer Ausgangspro:lukte eingerührt wird.
- 8. Verfahren nach einem uer Ansprüche I - 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas mindestens zum Teil in die Flüssigkeit und/oder mindestens eines ihrer Ausgangsprodukte in feinen Strahlen eingepreßt wird.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekernzeichnet, daß das Gas mindestens zum Teil in der Flüssigkeit und/oder mindestens einem ihrer Ausgangsprodukte selbst erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722264835 DE2264835C3 (de) | 1972-04-05 | 1972-04-05 | Verfahren zum Herstellen einer Magnesiazementmasse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722264835 DE2264835C3 (de) | 1972-04-05 | 1972-04-05 | Verfahren zum Herstellen einer Magnesiazementmasse |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2264835A1 DE2264835A1 (de) | 1975-03-20 |
DE2264835B2 DE2264835B2 (de) | 1977-09-15 |
DE2264835C3 true DE2264835C3 (de) | 1978-05-18 |
Family
ID=5866088
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722264835 Expired DE2264835C3 (de) | 1972-04-05 | 1972-04-05 | Verfahren zum Herstellen einer Magnesiazementmasse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2264835C3 (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2752004A1 (de) * | 1977-11-22 | 1979-05-23 | Bayer Ag | Verschaeumbare magnesiazementmischung |
CN1034862C (zh) * | 1990-03-23 | 1997-05-14 | 中国建筑材料科学研究院房建材料与混凝土研究所 | 硅镁加气空心轻质隔墙板的生产方法 |
US5645637A (en) * | 1994-05-30 | 1997-07-08 | Baran Advanced Materials 94 Ltd. | Foamed magnesite cement and articles made therewith |
JPH10506086A (ja) * | 1994-09-22 | 1998-06-16 | ミュラー−ハルトブルク、ヨハネス | 床用、壁用、天井用、又は家具用のパネル又は建材、該パネル又は建材の製造方法及び該パネル用保持具 |
AT402729B (de) * | 1996-04-15 | 1997-08-25 | Ica Innoconsult Ag | Wasserbeständige sorel-zementzusammensetzung |
-
1972
- 1972-04-05 DE DE19722264835 patent/DE2264835C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2264835A1 (de) | 1975-03-20 |
DE2264835B2 (de) | 1977-09-15 |
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Legal Events
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