DE2264369B2 - Vorrichtung zum Antreiben der Räder eines Flugzeug-Fahrwerkes vor dem Landen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Gattung.

Eine solche Vorrichtung ist aus der GB-PS 6 19 254 bekannt. Als Energiespeicher dient dort eine elektrische Batterie, und als Antriebseinrichtung mittels derer die Räder des Flugzeug-Fahrwerkes vor dem Landen des Flugzeuges in Rotation versetzt werden, ist ein Gleichstrommotor vorgesehen. Dieser wird in Abhängigkeit von der Position des Fahrwerkes gegenüber dem Flugzeugrumpf entweder, bei ausgefahrenem aber noch nicht belastetem Fahrwerk, an die Batterie geschaltet, um die Räder in Rotation zu versetzen, oder — nämlich nach dem Aufsetzen auf den Boden — kurzgeschlossen, um nun als elektrodynamische Bremse während des Ausrollens des Flugzeuges zu wirken.

Aus der DE-AS 1107515 ist es bekannt, die kinetische Energie des Flugzeuges beim Ausrollen nach dem Aufsetzen über eine hydraulische Einrichtung in Bremskraft umzusetzen.

Aus der GB-PS 2 12 309 sowie aus der DE-PS 4 42 745 ist es bekannt, mittels einer radfesten Seiltrommel und eines Seiltriebes sowie zugeordneter Kupplungseinrichtungen den Propeller-Antriebsmotor vor dem Starten bzw. bei Verfahren des Flugzeuges auf einer Piste zum unmittelbaren Antrieb von Fahrwerksrädern heranzuziehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine technisch wie wirtschaftlich vertretbare Lösung für das Problem aufzuzeigen, im Interesse der Vermeidung übermäßigen Verschleißes beim Aufsetzen des Fahrwerkes des landenden Flugzeuges die Räder schon vor Bodenberührung in Rotation zu versetzen und die Energie für den Antrieb der Räder aus der kinetischen Energie des Flugzeuges zu gewinnen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Teile des Patentanspruches 1 in Verbindung mit den in seinem Oberbegriff angegebenen Merkmalen und Maßnahmen gelöst.

Diese erfindungsgemäße Lösung ist deshalb von besonderem wirtschaftlichem Interesse, weil für die als solche bekannten Maßnahmen zur Einleitung einer Rotationsbewegung der Räder vor dem Aufsetzen des landenden Flugzeuges diejenige Energie zumindest teilweise ausgenutzt wird, die herkömmlicherweise im

Zuge des Abbremsens des ausrollenden Flugzeuges

' nach dem Landen für die Betätigung von Bremsen aufgewandt werden muß bzw. die durch Umsetzung der Bewegungsenergie des Flugzeuges in Wärme nutzlos abgestrahlt wird.

Ein solcher Druckmittelspeicher, der während des Auslaufens des Flugzeuges geladen wird, läßt sich besonders vorteilhaft apparativ mit den hydraulischen Einrichtungen kombinieren, die in einem Flugzeug ohnehin zur Betätigung des Fahrwerks und für andere Funktionen vorgesehen sind. Hieraus ergibt sich gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung die vorteilhafte Möglichkeit, die Antriebseinrichtung zum Antreiben der Räder während des Landeanfluges

is zusätzlich an eine im Flugzeug ohnehin vorhandene Energiequelle für das Ausfahren des Fahrwerkes anzuschließen, so daß bereits nach herausgeklappter Fahrwerksabdeckung vor dem Herausfahren oder im Zuge des Herausfahrens des Fahrwerkes die Räder in Drehung versetzt werden. Die beim zurückliegenden Landevorgang und/oder nach dem zurückliegenden Startvorgang durch Abbremsen der Rotation der Räder in den Druckmittelspeicher eingespeicherte Energie braucht dann nur noch dafür ausgelegt zu werden, nach Übergang von Ruhe der Räder in Rotation der Räder diese Drehbewegung auf die gewünschte Drehzahl zu beschleunigen, damit die Fahrwerksräder im Moment der ersten Bodenberührung bereits die zum Beginn des Ausrollens erforderliche Drehzahl aufweisen und

so demzufoge der ansonsten in diesem Betriebsmoment auftretende starke Verschleiß weitestgehend vermieden wird.

Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe einer schematischen Zeichnung näher erläutert.

Die Figur der Zeichnung zeigt eine hydraulische Vorrichtung zum Speichern der Energie der nach dem Abheben des Flugzeuges auslaufenden Räder und zum Antreiben der Räder vor der Landung.

Ein Flugzeuglanderad 3 wird mit Hilfe der hydraulischen Einrichtung um einen flugzeugfesten Gelenkpunkt aus dem Flugzeug ausgefahren. Eine Kolbenstange weist eine Zahnstange auf. Die Zahnstange kommt mit einem Zahnkreis 20 in Eingriff, sobald das Fahrwerksrad 3 frei beweglich ist, und treibt dann dieses Rad 3 an.

Die Zeichnung zeigt ein Fahrwerksrad 3 für ein Flugzeug, das über dem Zahnkranz 20 ein Zahnrad 21 antreibt. Der Pfeil 22 zeigt die Bewegung des Flugzeuges beim Anheben an, der Pfeil 23 die Drehrichtung des Fahrwerksrades 3.

Ein hydraulischer Strömungsmotor 24, ein hydraulischer Druckspeicher 25, Leitungen 26, 27, welche den Strömungsmotor 24 und den Druckspeicher 25 miteinander verbinden, Ventile 28,29, die in den Leitungen 26 und 27 angeordnet sind, stehen in Wirkverbindung miteinander.

Wenn das Fahrwerksrad 3 beim Abheben ausläuft, wird über dem Zahnkranz 20 das Zahnrad 21 des Strömungsmotors 24 in Betrieb gesetzt, wobei der Strömungsmotor 24 als Pumpe arbeitet und Drucköl in den Speicher 25 pumpt. Dabei ist das Ventil 28 offen und das Ventil 29 geschlossen.

Umgekehrt kann man nun vor dem Landen den

b5 gespeicherten Druck zur Anfangs-Antriebsbewegung der Fahrwerksräder 3 verwenden, indem man das Ventil 29 öffnet und das Ventil 28 schließt. Dann entleert sich der Speicher 25 und treibt über das Zahnrad 21 das

Fahrwerksrad 3 an. Dabei kann für beide Arbeitsweisen das gleiche Schaufelrad des Strömungsmotors 24 Verwendung finden. Voraussichtlich ist nach dem Entladen des Speichers ein zusätzlicher Radantrieb vor der Landung erforderlich.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Antreiben der Räder eines Flugzeug-Fahrwerkes vor dem Landen mittels einer an einen Energiespeicher angeschlossenen Antriebseinrichtung, die während des Rollens der Räder nach dem Landen als Bremseinrichtung wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung als hydraulischer Strömungsmotor (24) und der Energiespeicher als Druckmittelspeicher (25) ausgebildet ist und daß der hydraulische Strömungsmotor (24) während des Auslaufens der Räder (3) nach dem Landen und gegebenenfalls auch nach dem Starten des Flugzeuges auf Pumpbetrieb umschaltbar ist

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung zusätzlich an eine Energiequelle für Ausfahren des Fahrwerkes anschließbar ist