DE2261782B2 - Galvanische abscheidung einer chrom-nickel-eisen-legierung - Google Patents
Galvanische abscheidung einer chrom-nickel-eisen-legierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer galvanisch abgeschiedenen Schicht aus einer
Chrom-Nickel-Eisen-Legierung.
Galvanisch abgeschiedene Chromschichten sind korrosionsbeständig und zudem dekorativ und werden
deshalb insbesondere zum Schutz von billigen Gebrauchsmetallen verwendet. Für viele Anwendungszwecke ist jedoch die Sprödigkeit dieser Chromüberzüge
von Nachteil. Beispielsweise kann bei verchromten Autostoßstangen Steinschlag zu Aufbrüchen der
Schicht und damit zu Korrosion des Grundmetalls führen.
Aus diesem Grund besteht großes Interesse an einem Überzug, der die guten Eigenschaften des
Chromüberzugs und die eines duktilen Materials vereinigt. Dies ist der Fall bei verschiedenen rostfreien
Chromnickelstählen, vor allem solchen mit austenitischer Struktur, jedoch sind sie in massiver Form für
viele Anwendungszwecke zu teuer.
Es wurde nun gefunden, einen solchen Stahl galvanisch auf preiswerten Grundmetallen abzuscheiden
und damit alle Vorzüge des rotsfreien Stahls zu nutzen.
Von den Chromnickelstählen sind besonders die austenitischen, d. h. die mit kubisch-flächenzentrierter
Struktur und einem Chromgehalt über 12% sehr korrosionsbeständig und zugleich duktil.
Es sind bereits verschiedentlich Angaben über eine galvanische Abscheidung einer Legierung der Zusammensetzung
Fe:Cr:Ni wie etwa 78:18:8 gemacht worden, die auf Grund der Zusammensetzung austenitisch
sein müßte (C. M. Chisholm, R. J. Carnegie, Plating 59 [1972], 28). Offenbar haben diese
Schichten aber eine raumzentrierte Struktur, die nicht die günstigen Eigenschaften aufweist. Einige der Arbeiten
beschränken sich nämlich nur auf Angaben über die Abscheidung einer solchen Legierung, ohne
die Struktur des Niederschlags zu berücksichtigen. Anderen Arbeiten ist zu entnehmen, daß durch Tempern
eines galvanischen Niederschlags mit kubischraumzentrierter Struktur bei 1100° C die Struktur des
erwünschten austenitischen Chromnickelstahls erhalten werden kann. Die direkte Abscheidung einer
Schicht mii austenitischer Struktur wird jedoch in keiner der Arbeiten beschrieben.
r> Die Aufgabe der Erfindung ist daher, eine korrosionsbeständige
Legierung Fe/Cr/Ni mit austenitischer Struktur direkt bei Normaltemperatur galvanisch
abzuscheiden.
Wie das Phasendiagramm von Fe-Ni-Legierungen
Ό zeigt, liegt in diesem Zweistoffsystem bei mehr als
etwa 30% Nickel und Raumtemperatur die austenitische Phase vor. Eine Schicht dieser Zusammensetzung
und Struktur kann auch galvanisch erzeugt werden. Gelingt es nun, in einer solchen Schicht einen
Teil der Nickelatome durch die die Passivierung bewirkenden Chromatome zu ersetzen und dabei die
Struktur beizubehalten, so entsteht direkt ein austenitischer Edelstahl. Es müssen somit Bedingungen geschaffen
werden, unter denen eine schichtweise Kristallisation der kubisch-flächenzentrierten, austenitischen
Phase möglich wird.
Diesem Prinzip, das im folgenden dargelegt wird, liegt das erfindungsgemäße Verfahren zugrunde.
Aus einer Lösung, die Fe-, Ni- und Cr-Ionen enthält, können bei bestimmten Stroraidichten einige Atomlagen einer austenitischen Fe-Ni-Schicht galvanisch abgeschieden werden. Bei bestimmten anderen Potential- oder Stromwerten kann anschließend anodisch Nickel herausgelöst und überraschenderweise
Aus einer Lösung, die Fe-, Ni- und Cr-Ionen enthält, können bei bestimmten Stroraidichten einige Atomlagen einer austenitischen Fe-Ni-Schicht galvanisch abgeschieden werden. Bei bestimmten anderen Potential- oder Stromwerten kann anschließend anodisch Nickel herausgelöst und überraschenderweise
ίο danach bei anderen Werten kathodisch fast ausschließlich
Chrom abgeschieden werden. Dieser Aus- und Einbau des Nickels bzw. Chroms muß so schnell
erfolgen, daß die austenische Struktur erhalten bleibt und gleichzeitig die Zusammensetzung eines 18/8-Stahles
entsteht. Das Abscheiden der Fe-Ni-Legierung und das anschließende Ersetzen von Nickel durch
Chrom werden mit Hilfe der Potential- oder Stromsequenz so lange periodisch wiederholt, bis die gewünschte
Schichtdicke erzeugt ist.
Durch Zusätze von in der Galvanotechnik gebräuchlichen Additiven unter anderem für eine
Glanzbildung und eine Erhöhung des Streuvermögens kann die Qualität der Niederschläge noch verbessert
werden.
Als besonders vorteilhaft erwies sich folgende Zusammensetzung des wässerigen Elektrolyten:
CrCl3 · 6H2O: 170 g/l
CrCl3 · 6H2O: 170 g/l
so FeCl2 · 4H2O: 15 g/l
NiCl2 ■ 6H2O: 35 g/l
AlCl3 wasserfrei: 130 g/l
Natriumeitrat: 60 g/l
Die Abscheidungszelle war durch eine Fritte (G4) in Anoden- und Kathodenraum abgeteilt. Als Unterlage
diente ein entfettetes Kupferblech, als Gegenelektrode ein Kohlestab.
Zunächst wurde 1 see lang kathodisch eine Stromdichte
von 3 mA/cm2 angelegt. Danach folgten Stromimpulse mit einer Frequenz von 10 msec für eine
Zeit von 0,1 see. Die Amplitude hatte dabei abwechselnd anodische und kathodische Richtung. Anodisch
betrug die Stromdichte 20 mA/cm2, kathodisch 200 mA/cm2.
Dieses Programm wurde so lange wiederholt, bis eine Schichtdicke von etwa 1 μπι erreicht war. Nach
dem Ablösen der Schicht konnte röntgenographisch eine austenitische Struktur nachgewiesen werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur galvanischen Abscheidung einer
Schicht, bestehend aus einer austenitischen Chrom-Nickel-Eisen-Ix gierung mit den Eigenschaften
eines korrosionsbeständigen Stahls, abgeschieden aus einer Lösung, die Chrom-, Eisen-
und Nickelionen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abscheidung eine definierte
Folge von Strom- oder Spannungsimpulsen verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromfolge aus einem langen
Impuls mit kleinem kathodischen Strom, gefolgt von kurzen hohen Impulsen wechselnden
Vorzeichens und Wiederholungen dieser Vorgänge besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bad zur Verbesserung
der Qualität der Niederschläge Glanzbildner und das Streuvermögen erhöhende Stoffe zugefügt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2261782A DE2261782C3 (de) | 1972-12-16 | 1972-12-16 | Galvanische Abscheidung einer Chrom-Nickel-Eisen-Legierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2261782A DE2261782C3 (de) | 1972-12-16 | 1972-12-16 | Galvanische Abscheidung einer Chrom-Nickel-Eisen-Legierung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2261782A1 DE2261782A1 (de) | 1974-06-20 |
DE2261782B2 true DE2261782B2 (de) | 1978-01-12 |
DE2261782C3 DE2261782C3 (de) | 1978-09-14 |
Family
ID=5864654
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2261782A Expired DE2261782C3 (de) | 1972-12-16 | 1972-12-16 | Galvanische Abscheidung einer Chrom-Nickel-Eisen-Legierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2261782C3 (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10259362A1 (de) * | 2002-12-18 | 2004-07-08 | Siemens Ag | Verfahren zum Abscheiden einer Legierung auf ein Substrat |
CN104711649B (zh) * | 2015-01-04 | 2017-02-01 | 福建门友汇新材料科技有限公司 | 一种不锈钢表面镀铜工艺 |
CN104862754A (zh) * | 2015-04-16 | 2015-08-26 | 湖北大学 | 一种碳钢着彩色不锈钢光干涉色的方法 |
ES2748248T3 (es) | 2017-01-16 | 2020-03-16 | Evonik Operations Gmbh | Polibutadienos, su producción y empleo |
EP3372710A1 (de) * | 2017-03-09 | 2018-09-12 | EMPA Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt | Elektroplattierung einer edelstahlschicht |
-
1972
- 1972-12-16 DE DE2261782A patent/DE2261782C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2261782A1 (de) | 1974-06-20 |
DE2261782C3 (de) | 1978-09-14 |
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