DE2261766C3 - Verfahren zum Erschmelzen von Roheisen in Hochöfen - Google Patents
Verfahren zum Erschmelzen von Roheisen in HochöfenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erschmelzen von Roheisen in Hochöfen unter Ausschaltung der
direkten Reduktion, wobei man statt mit Heißwind mit technischem Sauerstoff und mit aus dem Gichtgas
gewonnenem Reduktionsgas arbeitet, derart, daß man
sowohl dem Gestell als auch dem Schacht — entsprechend dem unterschiedlichen Wärmebedarf in
diesen Bereichen des Hochofens — die notwendigen Gasmengen mit den erforderlichen Temperaturen
getrennt bereitstellt, und damit die für unterhalb etwa 10500C verlaufende Gasreduktion (indirekte Reduktion) günstigste Temperaturverteilung im Ofen schafft
und betriebssicher aufrechterhält.
Bekannt ist die Roheisenerzeugung im Hochofen mit Heißwind und Koks. Das gesamte Reduktionsgas
(Kohlenmonoxid) entsteht dabei aus Koks. Der hohe
Stickstoffgehalt verdünnt die Wirkung des Reduktionsgases, so daß man eine direkte Reduktion von rund 45%
in Kauf nehmen muß. Dies empfindet man als Nachteil, denn die direkte Reduktion verbraucht viel Wärme und
Reduktionskohlenstoff.
Bekannt ist auch das Einbringen von Kohlenwasserstoffen zusammen mit dem Heißwind durch die Formen
ins GestelL Man vergrößert damit die Reduktionsgasmenge im Hochofen und den Wasserstoffgehalt in
ίο dieser und senkt dadurch das Ausmaß der direkten
Reduktion auf etwa 40%. Mit steigender Windtemperatur kann man wachsende Mengen an Kohlenwasserstoffen einbringen. In Fachkreisen herrscht jedoch die
Ansicht, daß die wirtschaftlich günstigste Windtempera
tür rund 13000C im Dauerbetrieb beträgt Diese
Schranke begrenzt somit auch die ins Gestell einbringbare Kohlenwasserstoffnaenge. Mit diesen Maßnahmen
senkt man den Anteil an direkter Reduktion bestenfalls auf etwas unterhalb 40% herab.
Bekannt ist weiterhin die Anreicherung des Heißwindes mit Sauerstoff. Sie wirkt wie eine Temperaturerhöhung des Heißwindes, indem sie das Einbringen
größerer Kohlenwasserstoffmengen erlaubt, was zur Erniedrigung der direkten Reduktion führt
Allgemein weist der Stand der Roheisenerzeugung im Hochofen trotz der vorhin angeführten Maßnahmen
nur in seltenen Fällen Anteile an direkter Reduktion von weniger als 40% auf. Besserungen, indem man mehr
Kohlenwasserstoffe mit dem Heißwind ins Gestell
einbringt, gelten in Fachkreisen als nicht mehr möglich,
und man sucht nach neuen Wegen.
Bekannt ist ebenso beim Heißwind-Hochofen das Eindosen von zusätzlichen, außerhalb des Hochofens
hergestellten und etwa 1000° C heißem Reduktionsgas
in die Rast des Hochofens. Durch diese Vergrößerung
der Reduktionsgasmenge im Schacht des Hochofens steht eine weitere Absenkung der direkten Reduktion in
Aussicht Berechnungen ergeben, daß man auch mit dieser Maßnahme im Heißwind-Hochofen etwa 20%
direkte Reduktion erhalten wird, und zugleich beträchtliche Mengen ungenutzten Reduktionsgases im Gichtgas.
Der neuere Stand ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 17 83 065 bekannt
F i g. 1 zeigt das Schema dieses Verfahrens. Es verhüttet Eisenerz 2 zu Roheisen 4 im Hochofen 1 mit
üblichen Brennstoffen 3 und technischem Sauerstoff 7, welcher durch gemeinsame Formen zusammen mit dem
aus dem Gichtgas gewonnenem Umlaufgas 6, das aus
unverbrauchtem Reduktionsgas besteht, in das Gestell
eingedost wird, wobei im Gestell des Hochofens lediglich die für die spätere bei vollständiger »indirekter
Reduktion« verbrauchte Reduktionsgasmenge aus Brennstoff und Sauerstoff hergestellt wird und die
gesamte, aus der Gicht austretende, zum Teil bei der vollständigen »indirekten Reduktion« des Erzes verbrauchte Gasmenge 8 gefaßt und in einer Gastrennung
10 zugeführt wird, in der das bei der vollständigen »indirekten Reduktion« verbrauchte Gasvolumen II,
welches dem im Gestell aus den Brennstoffen entstandenen gleich ist, aus dem Gichtgas ausgeschieden und die so erhaltene unverbrauchte Reduktionsgasmenge im Kreislauf als Umlaufgas 6 zur Schaffung des
für eine vollständige »indirekte Reduktion« notwendi
gen Gasüberschusses und zur Bereitstellung der für die
ausreichende wärmetechnische Schachtarbeit verlangten Gasmenge mit dem Sauerstoff 7 durch gemeinsame
Formen in das Gestell des Hochofens eingeführt wird.
Gegebenenfalls wird zur Stickstoffabführung, welcher aus den üblichen Brennstoffen und dem technischen
Sauerstoff stammt. Überschußgas im Gestell erzeugt und aus dem Kreislauf abgezweigt (12).
Dieser noch nicht verwirklichte Vorschlag arbeitet also ohne Heißwind jedoch mit technischem Sauerstoff.
Das Schachtgas enthält keinen nennenswerten Stickstoff mehr, und man erreicht damit, daß der Abbau des
Erzsauerstoffs ohne nennenswerte Anteile an direkier
Reduktion geschieht Wegen der begrenzten Gasnut- ,0
zung im Schacht arbeitet dieses Verfahren im Gestell mit zu großen Gasmengen, was zu niedrigen Flamrnentemperaturen
vor den Formen zwingt, um mit dem Geschehen im Schacht ins Gleichgewicht zu kommen.
Bilanzrechnungen zeigen, daß das Geschehen im Unterofen (im Temperaturbereich oberhalb etwa
10000C) mit dem Geschehen im Oberofen (im Temperaturbereich unterhalb etwa 10000C) nur dann
übereinstimmt, wenn die Flammentemperatnr zwischen 1800 und 19000C liegt Diese Temperaturen sind etwas
niedrig: Heute zieht der Hochöfner an dieser Stelle 2000 bis 21000C vor, und sichert damit die hohe Schmelzleistung
moderner Hochöfen.
Fig.2 zeigt in vereinfachter Form die Reichardt-Schaubilder
eines Hochofens mit rund 40% direkter Reduktion und eines zweiten mit 0% direkter
Reduktion nach der erwähnten DE-OS 17 83 065. Die Wirkungen hoher und niedriger Flammentemperaturen
am Hochofen mit 40% direkter Reduktion sind durch die Linien 13 und 16 dargestellt Niedrige Flammentemperatur
(Linie 16) hat große Gasmengen zur Folge und mit dieser hohe Temperatur an der Gicht. Steigende
Flammentemperaturen (Linie 13) ermöglichen beim herkömmlichen Hochofen niedrigere Gichttemperaturen.
Bekanntlich müssen im Reichardt-Schaubild die »Gaslinien 13, 14, 15 und 16« den Knick der
Möllertemperatu- bei etwa 10000C berühren. Nur unter
dieser Bedingung ist im Hochofen die S-förmige Temperaturverteilung zu erhalten, in deren mittlerem
»senkrechten« Teil Möller und Gas praktisch dieselbe Temperatur haben. Diese S-förmige Temperaturverteilung
begünstigt bekanntlich die indirekte Reduktion.
Beim Hochofen mit 0% direkter Reduktion nach der DE-OS 17 83 065 verbietet die erwähnte Bedingung,
nämlich daß im Reichardt-Schaubild die Gaslinie den Möllerknick bei 10000C zu berühren hat, die Arbeit mit
gleich hoher Flammentemperatur wie beim herkömmlichen, mit Heißwind betriebenen Hochofen. Mit
niedrigerer Flammentemperatur nämlich (Linie 15) berührt man den Möllerknick bei 10000C, und man
erreicht auch zulässige Gichttemperaturen. Von hoher Flammentemperatur ausgehend schneidet Linie 14
jedoch den Möllerknick und verläuft im Oberofen rechts von der Möllerlinie. In diesem Falle ist die Gasmenge zu
gering, sie reicht zwar zur Deckung des Wärmebedarfs im Unterofen, nicht jedoch für den Bedarf des
Oberofens.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel des Verfahrens nach der DE-OS 17 83 065 zu
beheben und die Vorteile der hohen Flammentempera' tür und der stabilen S-förmigen Temperaturverteilung
der herkömmlichen Heißwindhochöfen mit dem Fortschritt der Roheisenerzeugung ohne direkte Reduktion
nach der DE-OS 17 83 065 zu verbinden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Hochofen in an sich bekannter Weise mit einer
Formenebene am Gestell und einer zweiten an der Rast ausgerüstet ist und daß mit den Formen am Gestell nur
die für den Bedarf des Hochofens oberhalb 10500C notwendige Gasmenge von ausreichender Temperatur
mittels Umlaufgas und Sauerstoff hergestellt wird und daß mit den Formen an der Rast mittels Umlaufgas und
Sauerstoff weiteres Reduktionsgas erzeugt wird, welches zusammen mit dem aus dem Gestell kommenden
Reduktionsgas im Schacht den für die vollständige Unterdrückung der direkten Reduktion notwendigen
Reduktionsgasüberschuß und die für die ausreichende wärmetechnische Schachtarbeit im Bereich unterhalb
10500C verlangte Gasmenge bildet
Es wurde nämlich gefunden, daß man durch Aufteilung der nach der DE-OS 17 83 065 herzustellenden
Reduktionsgasmengen auf Gestell und Rast und durch Abzweigung eines Teils der nach der DE-OS
17 83 065 für das Gestell vorgesehenen Umlaufgasmenge
in die Rast zu den vorteilhaft hohen Temperaturen im Gestell gelangt und zugleich den Schacht mit der für
Reduktion und Erwärmung notwendigen Gasmenge versorgt
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der in Fig. 3 dargestellten Anlage näher erläutert:
Diese Anlage besteht aus dem Hochofen 1, welcher mit zwei Formenebenen ausgerüstet ist. eine am Gestell 17
und eine in Höhe der Rast 18. Der Hochofen 1 wird mit Erz 2 und Koks 3 beschickt, und in ihm werden Roheisen
4 und Schlacke 5 erschmolzen. Die Gicht verläßt ein Gas 8, das je nach Gasnutzung veränderliche Anteile an
Kohlendioxid (und Wasserdampf) enthält. Nach der Gasreinigung 9 gelangt dieses Gas in die Kohlensäurewäsche
10. In dieser wird Kohlendioxid 11 abgeschieden und so reines Kohlenmonoxid, welches als Umlaufgas 6
den Gestellformen 17 und als Umlaufgas 19 den Rastformen 18 zugeführt wird. Mit dem Umlaufgas 6
gemeinsam wird Sauerstoff 7 in die Gestellformen 17 eingedüst und mit dem Umlaufgas 19 der Sauerstoff 20
in die Rastformen 18 eingeführt.
Bei dieser erfindungsgemäßen Anordnung kann man mit dem Sauerstoff 7 und 20 auch Hilfsbrem.^toffe in die
Formen 17 und 18 einbringen. Erdgas, Heizöl und Feinkohle sind hierfür brauchbar. Sie ergeben mit der
Teilverbrennung mehr Gas als der Koks und verbrauchen Wärme für ihre Zersetzung. Daher kann man zwar
mit Hilfsbrennstoffen Koks ersetzen, zugleich aber weniger Umlaufgas rückführen, wodurch ein Gasüberschuß
12 sich einstellt, der aus dem Kreislauf genommen werden muß.
Die Verwendung von Kohlensäure und/oder Wasserdampf zur Gasbereitung im Gestell und in der Rast ist
grundsätzlich ebenfalls möglich. Deren Spaltung mit Kohlenstoff verbraucht jedoch viel Wärme.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit dem Heißwind-Hochofen, dem in die Rast heißes Reduktionsgas
eingeblasen wird, nicht vergleichbar.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das Reduktionsgas in der Rast des Hochofens selbst mit
Brennstoff, Umlaufgas und Sauerstoff erzeugt, während beim Heißwind-Hochofen das Reduktionsgas für die
Rast in einem gesonderten an sich bekannten Element hergestellt wird.
Dann dient beim Heißwind-Hochofen diese an sich schon vorher bekannte Maßnahme zur Verbesserung
der indirekten Reduktion, keineswegs aber zur vollständigen Vermeidung der direkten Reduktion. Selbst bei
der rechnerischen Optimierung dieses Verfahrens erhält man noch 20% an direkter Reduktion. (Ergebnis der
Nachrechnung der Ergebnisse in »La reduction directe
au haut-fourneau«, von M. A. P ο ο s, R. V i d a I und
R.Michel, Commission Economique pour 1'Europe,
Comite d I'Acier, Seminaire sur les aspects economiques
et techniques de la reduction directe du minerals de fer, Bucarest [Rumänien], 18. bis 23. September 1972.)
Solange man bei diesem Verfahren am Heißwind für das Gestell festhält, ist eine weitere Verbesserung nicht
möglich. Beim angeführten Beispiel beträgt die nachrechenbare Gichtgastemperatur bei trockenem Möller
fast 5000C und ist somit bedenklich hoch. Jede Erhöhung der in der Rast zugeführten heißen
Reduktionsgasmenge, mit dem Ziel die direkte Reduktion auf unterhalb 20% zu bringen, würde die
Gichtgastemperatur noch mehr steigern.
Das erfindurigsgemäße Verfahren hebt sich auch vom ·■$
Stand nach der DE-OS 17 83 065 sehr stark ab. Sowohl
die Arbeit im Gestell als auch das Geschehen im Schacht kann man, ohne daß sie sich gegenseitig
nachteilig beeinflussen, optimal einstellen. Dadurch vereinigt das erfindungsgemäße Verfahren die Vorteile
des herkömmlichen Hochofens mit denen der bekannten Direktreduktionsverfahren, welche das Erz mit Gas
im Schachtofen zu Eisenschwamm reduzieren, z. B. die Wiberg-, Purofer- bzw. Midrex-Verfahren. Wie beim
herkömmlichen Hochofen werden im Gestell Roheisen und Schlacke bei günstig hoher Temperatur geschmolzen
und voneinander geschieden, und wie bei den genannten Verfahren wird im Schacht das Erz mit
Reduktionsgas zu Eisenschwamm verarbeitet.
Die Gestellgasmenge ist bei jeder gewählten Temperatur die geringst mögliche, denn es findet keine
direkte Reduktion des Eisenerzes statt. Dadurch kann die Schmelzleistung sehr gesteigert werden, denn die
Gefahr des »Stauens« bzw. des »Flutens« wird zu wesentlich höheren Durchsätzen verschoben.
Das erfindungsgemäße »Einfeuern« von zusätzlichem Gas in die Rast erhöht die Schachtgasmenge auf das
infolge der begrenzten Gasnutzung notwendige Volumen. Dadurch wird auch der Wärmebedarf des
Schachtes gedeckt Die Wirkung dieser Rastgasmenge zeigt schematisch die Linie 21 in F i g. 2. Durch diese
Maßnahme wird die S-förmige Temperaturverteilung im Hochofen auch ohne direkte Reduktion herbeigeführt
und stabilisiert was bei ausreichender Gasmenge die vollständige indirekte Reduktion sichert
Die Steuerbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ist hervorragend, denn so wie man die vollständige
indirekte Reduktion leicht herbeiführen kann, so kann man auch durch Wahl der Bedingungen im Gestell und
durch die Wahl der Temperatur und der Zusammenset- so
zung des in der Rast hergestellten Gases einen beliebigen Grad von direkter Reduktion herbeiführen,
halten und im Betrieb wechseln. Erzeugt man absichtlich ein weniger reduktionskräftiges Gas in der Rast, dann
wird das Erz im Schacht vom Gas unvollständig reduziert Der Abbau des verbleibenden Restes von
Erzsauerstoff wird in den Bereich oberhalb 10500C verschleppt, was die direkte Reduktion bewirkt
Kleinere Anteile an direkter Reduktion mögen manchmal ihre wirtschaftliche Rechtfertigung haben, besonders
bei sehr reichen Erzen.
Dem Hochofen werden je 1000 kg Roheisen folgende
Mengen aufgegeben: 6S
Ins Gestell werden durch gemeinsame Formen eingebracht:
Sauerstoff 195Nm3
Heizöl 100 kg
Umlaufgas 217 Nm3
Im Gestell entstehen aus den genannten Mengen 776 Nm3 Reduktionsgas, welches 20500C heiß ist.
In die Rast werden durch gemeinsame Formen eingeführt:
Sauerstoff
Heizöl
Umlaufgas
68Nm3
85 kg
134Nm3
85 kg
134Nm3
In der Rast entstehen aus den erwähnten Mengen 404 Nm3 Reduktionsgas, welches 10000C heiß ist.
Die Gichtgasmenge beträgt 1180Nm3. Von dieser
werden 665 Nm3 zur Kohlensäurewäsche geleitet und aus dieser 351 Nm3 Umlaufgas erhalten, welche für das
Gestell und die Rast aufgeteilt wird.
Neben 1000 kg Roheisen erhält man 200 kg Schlacke und 515 Nm3 überschüssiges Gichtgas mit einem
Heizwert von 1550 kcal/Nm3. Nach Abzug der Verluste
verbleiben etwa 490 Nm3 als Gutschrift entsprechend etwa 0,8 Gcal.
Mit dem gutgeschriebenen Gasüberschuß wird auch der mit dem technischen Sauerstoff und mit den
Brennstoffen eingeschleppte Stickstoff aus dem Kreislauf abgeführt
Mit demselben Erzmöller und mit Heißwind von 13000C und Heizöl als Hilfsbrennstoff verbraucht ein
moderner Großhochofen folgende Mengen:
Koks
Heizöl
Heizöl
400 kg
60 kg
60 kg
Die Schlackenmenge ist hier größer wegen dei größeren Koksaschenmenge. Sie beträgt 220 kg. Die
Gasgutschrift beträgt nach Abzug der Verluste 700 Nm3 mit einem Heizwert von 760 kcal/Nm3, was etwa
0^3 Gcal entspricht
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist neben dei
Brennstoffersparnis die Gasgutschrift größer und Kok: weitgehend durch Heizöl ersetzt
Dem Hochofen werden je 1000 kg Roheisen folgende
Mengen aufgegeben:
Sintererz
Koks (trocken)
Koks (trocken)
1540 kg
200 kg
200 kg
Ins Gestell werden durch gemeinsame Former eingebracht:
179Nm3
81kg
352
Sauerstoff
Reinkohle
Umlaufgas
Im Gestell entstehen aus den genannten Stoffei 776 Nm3 Reduktionsgas, welches 20500C heiß ist
In die Rast werden durch gemeinsame Formel eingeführt:
Sintererz
Koks (trocken)
Koks (trocken)
1540 kg
200 kg
200 kg
Sauerstoff
Reinkohle
Umlaufgas
54Nm3
67 kg
250Nm3
In der Rast entstehen aus den erwähnten Mengen 404 Nm'Reduktionsgas, welches 10000C heiß ist.
Die Gichtgasmenge beträgt 1180NmJ und wird zur
Kohlensäurewäsche geleitet. Gasüberschuß entsteht keiner. Mit den unvermeidlichen Gasverlusten verläßt
auch der mit dem technischen Sauerstoff und den Brennstoffen eingeschleppte Stickstoff den Kreislauf.
Neben 1000 kg Roheisen erhält man etwa 220 kg Schlacke.
Der im Beispiel 1 erwähnte vergleichbare Hochofen mit Heißwind von 13000C verbraucht verglichen mit
Beispiel 2 um über ein Drittel mehr Wärme. Hinzu kommt, daß dieser Hochofen mit der doppelten Menge
an teurem Koks arbeitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren bucht beim Vergleich mit dem herkömmlichen Hochofen zwei sehr
bedeutende Vorteile:
Als erstes benötigt es nur die für die Durchgasung des Möllers und das Koksgerüst im Gestell notwendige
Koksmenge. Der andere Wärmebedarf wird durch preiswertere Austauschbrennstoffe gedeckt.
Als zweites fährt es mit dem in der Praxis niedrigst möglichen Verbrauch an Reduktionsmitteln und Wärme,
indem es die direkte Reduktion vollständig unterdrückt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Erschmelzen von Roheisen in Hochöfen aus Eisenerz mit üblichen Brennstoffen
und Sauerstoff, welcher durch gemeinsame Formen zusammen mit dem aus dem Gichtgas gewonnenem
Umlaufgas, das aus unverbrauchtem Reduktionsgas besteht, in den Hochofen eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochofen
in an sich bekannter Weise mit einer Formenebene am Gestell und einer zweiten an der Rast
ausgerüstet ist und daß mit den Formen am Gestell nur die für den Bedarf des Hochofens oberhalb
10500C notwendige Gasmenge von ausreichender Temperatur mittels Umlaufgas und Sauerstoff
hergestellt wird und daß mit den Formen an der Rast mittels Umlaufgas und Sauerstoff weiteres Reduktionsgas erzeugt wird, welches zusammen mit dem
aus dem Gestell kommenden Reduktionsgas im Schacht den für die vollständige Unterdrückung der
direkten Reduktion notwendigen Reduktionsgasüberschuß und die für die ausreichende wärmetechnische Schachtarbeit im Bereich unterhalb 1050° C
verlangte Gasmenge bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der stückige Hochofenkoks (3)
teilweise durch Kohle und ähnliche feste Brennstoffe ersetzt wird, indem sie durch die Gestell- und
Rastformen in den Hochofen eingebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der stückige Hochofenkoks durch
flüssige und/oder gasförmige Kohlenwasserstoffe ersetzt wird, indem sie durch die Gestell- und
Rastformen in den Hochofen eingebracht werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vergasung der festen
Brennstoffe und der flüssigen und gasförmigen Kohlenwasserstoffe mit Sauerstoff auch Wasserdampf und/oder Kohlensäure verwendet wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem technischen
Sauerstoff und mit den Brennstoffen eingeschleppte Stickstoff mit dem abgezweigten Überschußgas aus
dem Kreislauf entfernt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Rastformen hergestellte Reduktionsgas Temperaturen von 750 bis
1200° C aufweist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2261766A DE2261766C3 (de) | 1972-12-16 | 1972-12-16 | Verfahren zum Erschmelzen von Roheisen in Hochöfen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2261766A DE2261766C3 (de) | 1972-12-16 | 1972-12-16 | Verfahren zum Erschmelzen von Roheisen in Hochöfen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2261766A1 DE2261766A1 (de) | 1974-06-20 |
DE2261766B2 DE2261766B2 (de) | 1977-09-29 |
DE2261766C3 true DE2261766C3 (de) | 1978-06-01 |
Family
ID=5864646
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2261766A Expired DE2261766C3 (de) | 1972-12-16 | 1972-12-16 | Verfahren zum Erschmelzen von Roheisen in Hochöfen |
Country Status (1)
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1972
- 1972-12-16 DE DE2261766A patent/DE2261766C3/de not_active Expired
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